1886 / 249 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Oct 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Mir ist das unbefangene Empfinden der gebildeten Welt der Maßstab fuͤr die Berechtigung meines Strebens auch selbst da, wo es der Schulmeinung gegenüberstehen sollte, wie ich dieses nicht voraussetze.

XII. Der Stil der Friedenskirche. Ich habe aber nicht blos deshalb für das Modell der Kirche, welche ich in Verfolg früherer Absicht kirchlicher Behörden „Friedenskirche“ genannt habe, die gewählte Stilrichtung gebraucht, sondern ich halte dieselbe für die gewählte Lage der Kirche geeigneter als cine andere. Dann glaube ich, daß sie dem Empfinden des Hochseligen Königs Friedrich Wilhelms IV. bei dem gnädigen Interesse desselben, wie dies Minister von der Heydt beim Schinkelfest aus⸗ sprach, entsprechen würde, wie ja das für die Konkurrenz von 1855/56 maßgebende und die Situation Friedrich Wilhelms IV. enthaltende Programm ausdrücklich die Forderung des Rundbogenstils aufstellte.

XIII. Raumdisposition und Entwurf der Friedens⸗ kirche. Zur Erläuterung des Entwurfs zur Friedenskirche führe ich noch an, daß ich, entsprechend dem, was ich oben als Aufgabe der Raumbildung für die protestantische Kirche bezeichnete, die Kreuzung soviel als möglich zum Centralbau ausgeweitet habe, damit überall der Prediger bequem gesehen und gehört werden kann, wobei die Seitenschiffe wesentlich nur als Zugang zum Kreuzschiff und den Kreuzschiffemporentreppen dienen, wie durch den nach außen ab⸗ geschlossenen Charakter des Bauwerks begründet ist. Für große musikalische Aufführungen würden die Seitenschiffe noch Raum⸗ erweiterungen bilden. Davon abgesehen sollten sie zugleich dazu dienen, Raum für Bilder aus der Geschichte des Protestantismus zu bieten und sitzende Monumentalfiguren der Reformatoren und ihrer Schützer, besonders auch der in der Mark, aufzunehmen. Diese Seitenschiffe reichen in ihrer Höhe wesentlich über die der Emporen hinaus und haben deshalb große Flächen für figürliche Darstellungen

Während die Seitenschiffe Darstellungen aus der Reformations⸗ geschichte enthalten sollten, sind im Mittelschiff, Kreuzschiff und Chor solche aus der christlichen Legende angenommen. In den Sacristeien ꝛc. Darstellungen bezüglich Abendmahl und Taufe Platz finden

önnen.

Der große, das Oberlicht umschließende Fries sollte Christi Ein⸗ zug in Jerusalem, die Chorwand das Abendmahl aufnehmen.

In den Hallen des Vorhofes, welche den Eintritt in die Kirche würdig vorbereiten sollen, habe ich Darstellungen aus der chrif⸗ lichen Geschichte angenommen, weil ich an dieser Stelle nach außen,

nach dem freien Platze hin, alles die verschiedenen Kirchen Trennende vermeiden wollte.

Eine monumentale Mosesfigur sollte den Raum des Vorhofes und Apostel und Evangelisten die Thurmseite der Kirche schmücken, während nach der abgeschlossenen Seite der Halbinsel auch Figuren aus dem protestantischen Ideenkreis Aufstellung finden könnten.

Im Unterbau der Kirche würde in großen monumentalen Gruppen die Leidensgeschichte Christi zur Darstellung gelangen können und würde dafür der weit gewölbte, nach der Hafenseite nur leicht ver⸗

gitterte Raum einen sehr schönen Raum bieten und damit unsern

Bildhauern in ihrer Entwicklung für kirchliche Kunst große Aufgaben

sichern. Der Zugang zu diesen Räumen erfolgt mittelst der

Ohne das Ganze besonders veranschlagt zu haben, nehme ich überschläglich an, daß die gesammte Anlage ohne die reichere figür⸗ liche Ausstattung etwa 4—5 Millionen Mark kosten dürfte, eine Summe, welche in einer Reihe von Jahren durch eine Lotterie, wenn sie gnädig genehmigt würde, sehr wohl aufzubringen ware. Um dem übrigen hier so großen kirchlichen Bedürfniß nichts zu entziehen, habe ich angenommen, daß die private Opferwilligkeit für diesen Zweck nicht besonders anzuspannen sei. Doch ist mein nächstes Ziel, absehend vom Bau selbst, es dahin zu bringen, daß die Möglichkeit einer solchen Anlage für die Ausführung wenigstens offen gehalten würde.

XIV. Schluß. Das, was ich bezüglich des Stils einer prote⸗ stantischen Kirche für Berlin und meiner dahin gehenden Bestrebungen gesagt habe, würde für eine Stadt des Mittelalters mit mittelalter⸗ licher Erscheinung vielleicht eine wesentliche Modifikation erfahren, und möge das, was ich im Kampf für die Existenzberechtigung meines Strebens gesagt habe, nicht als ein Kampf gegen andere Bestrebun⸗ gen, deren Berechtigung ich nicht bestreite, angesehen werden.

Ich erkenne gern jedes andere, auch von dem meinigen ab⸗ weichende Streben, jede auf eine monumentale Gestal⸗ tung unserer Stadt gerichtete Leistung an. Es handelt sich hier nur um die Sache, welche ich warm vertrete, und diese geht dahin, für die Berliner Stadtgestaltung in großem Sinne die Durchführung eines genialen Gedankens Friedrich Wilhelms IV. noch in letzter Stunde möglich zu erhalten und damit für das Gedächtniß des Hoch⸗ seligen Königs mitzuwirken.

Berlin, im September 1886.

Königlicher Baurath, Mitglied der Akademie der Künste.

Zum Besten des in Gr.⸗Schönebeck zu errichtenden Forst⸗ waisen hauses für Söhne verstorbener staatlicher, kommunaler und privater Forstbeamten des Deutschen Reichs ist das Bestrafen der Fehlschüsse auf Jagden vielfach eingeführt. Mit Hülfe dieser Einnahmeguelle ist der im Landwirthschaftlichen Ministerium. zu Händen des Geh. Rechnungs⸗Raths Nitschke in Berlin, Leipzigerplatz 7, be⸗ findliche Waisenhausfonds auf ca. 51 000 gestiegen. Möchten die deutschen Jäger auch in dieser Jagdsaison des Waisenhauses gedenken, nicht nur durch das Bestrafen der Fehlschüsse, sondern auch durch das Sammeln abgeschossener Patronenhülsen. Die Haupt⸗ sammelstelle für Letztere ist in der Gewehrfabrik von O. Bock in Berlin, Friedrichstraße 60.

Oldenburg, 21. Oktober. Die zwischen Oldenburg und Bremen gelegene Arbeiterkolonie Dauelsberg hat auch über das zweite Jahr ihres Bestehens einen günstigen Bericht herausgeben können. Den bei der Gründung der Kolonie aufgestellten leitenden Grund⸗ sätzen: Pflege des religiösen Sinnes, Gewöhnung an Ordnung und strengen Fleiß, auskömmliche aber äußerst einfache Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse, ist die Verwaltung, wie der Bericht hervorhebt, treu geblieben. Bei Beginn des Jahres 1885 war ein Bestand von 46 Kolonisten vorhanden, neu aufgenommen wurden im Jahre 1885 215, es gingen ab 213, so daß der Bestand am Schluß des Jahres sich auf 48 bezifferte;

ö“

wiesen werden. Die Beschäftigung der Kolonisten bestand wesent⸗ lich in landwirthschaftlichen Arbeiten, als naturgemäß am meisten geeignet, die zum Theil sowohl körperlich als geistig Heruntergekommenen wieder aufzurichten; gelernte Handwerker wurden nach Bedarf in ihrem Handwerk beschäftigt Das Betragen der Kolonisten war mit ganz vereinzelten Ausnahmen ein recht gutes. Als ihrer wichtigsten Aufgaben betrachtet es die Verwaltung, den abgehenden Kolonisten dauernde Arbeit zu verschaffen. und haben diese Bemühungen auch im Jahre 1885 einen guten Erfolg gehabt indem von den 213 Abgegangenen 63 feste Arbeit erhielten. Die Verpflegungskosten betrugen per Mann und Tag durchschnittlich 33,25 ₰, gegen 34,45 im Vorjahr. Die Aktiva der Kolonie betrugen Ende des Jahres (inkl. der Grundstücke) 87 986,31 ℳ, die Passiva 9599,00 ℳ, das Vermögen also 78 387,31 Aeußerste Sparsamkeit hat großentheils das finanzielle Resultat hervorgebracht, und der Bericht spricht daher die Hoffnung aus, das gesteckte Ziel, daß die Kolonie sich im Wesentlichen selbst erhalte, werde in einigen Jahren erreicht sein. Bis dahin müsse noch für ein Werk, auf welchem Gottes Segen so sichtbarlich ruhe, an die Mildthätigkeit wohl⸗ meinender Menschen appellirt werden werden.

Wien, 21. Oktober. (W. T. B.) Cholerabericht.

Triest 7 Erkrankungen, 4 Todesfälle, in Pest 30 18 Todesfälle.

eine

In Erkrankungen,

Walhalla⸗Theater. In der morgigen Aufführung der Operette „Die Piraten“ wird Hr. Korschen, von seinen genesen, wieder die Partie des „Roccaserra“ singen.

In ihrem gestrigen zweiten Concert im großen Saale der Philharmonie erzielte Frau Marcella Senbrich einen, wenn

möglich, noch größeren Erfolg als in dem ersten, und sie darf auf

den ihr gestern gespendeten rauschenden Beifall besonders stolz sein, weil in dem Auditorium sich zahlreiche befanden. Die Künstlerin war ausgezeichnet bei Stimme, trug alle Lieder in entzückender Weise vor und war wieder so freundlich, das „Wiegenlied“ von Ries und Förster's „Ich dich, weil ich dich lieben muß“ zuzugeben, auch mehrere andere Nummern auf stürmisches Verlangen zu wiederholen, Besonderen Beifall erzielten Ries' „Es muß was Wunderbares sein um's Lieben zweier Seelen!“ sowie Proch's Variationen, in deren Vortrag Fr. Sembrich sich auf der Höhe ihrer Kunst zeigte. Frl. Emma Koch, welche die Concertgeberin auf einem ausgezeichneten Blüthner'schen Flügel umeerstützte, ist eine technisch sehr gewandte Pianistin mit verständnißvollem Vortrag; in den ihr gespendeten reichen Beifall stimmte Hr. Rubinstein auf das Lebhafteste ein. Hr. Paul Jensen vom Königlichen Hoftheater zu Dresden trug mit recht sympathischem Bariton eine Löwe'sche Ballade „Tom der Reimer“ sowie drei Lieder ausdrucksvoll vor und verdiente ebenfalls den ihm zu Theil gewordenen Applaus. Ehrende Anerkennung gebührt axch Hrn. Braake, welcher den Gesang der Fr. Sembrich auf dem Flüzel begleitete. Daß in dem Saale kein Platz unbesetzt war, bedarf wohl keiner Erwähnung.

treppen, welche nach der unteren Veranda am Wasser hinunterfü ren

90 Aufnahmesuchende mußten wegen Ueberfüllung der Kolonie abge⸗

Unwohlsein

Koryphäen der Gesangskunst

liebe

. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. . Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

.Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung u. s. w. von

öffentlichen Papieren.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. [35562] Oeffentliche Zustellung. Der Gotthard Niedermaier, Inhaber einer Meierei zu Aachen, vertreten durch Rechtsanwalt Lürken zu Aachen, klagt gegen den Julius Maurhoff, früher zu Burtscheid, gegenwärtig ohne bekannten Aufent⸗ haltsort, aus einem von Kläger auf Beklagten am 15. Februar 1886 gezogenen, vom Beklagten acceptirten, am 3. Oktober 1886 erfallenen und am 5. Oktober cr. Mangels Zahlung protestirten Wechsel über 1000 ℳ, mit dem Antrage auf Zahlung: a. der Wechselsumme von . . 1000,00 ℳ, b. der Protestkosten. . 4,00 ℳ, c. ½ % Provision 8 3,33 ℳ, in Summa auf Zahlung von 1007,33 ℳ, nebst 6 % Zivsen von 1000 seit dem 3. Oktober 1886 und von 7,33 seit dem Tage der Klage⸗ erhebung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts zu Aachen auf Donnerstag, den 30. Dezember 1886, Nachmittags 4 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 8 Sturm, Aktuar, c. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[35566] Oeffentliche Zustellung.

Die Gutsbesitzerin Wittwe Scherrer, geb. Kuentz, zu Häussern, klagt gegen den Weinsticher A. Schipfer, früher zu Gebersweier, jetzt ohne bekannten Aufent⸗ haltsort, auf Grund einer angeordneten Sicherheits⸗ leistung vom 24. Mai currentis, mit dem Antrage auf Ermächtigung zur Einziehung der bei der Aktien⸗ Lefelschaft für Boden⸗ und Kommunalkredit in Elsaß⸗

othringen zu Straßburg deponirten 150 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Rufach auf 8 Freitag, den 10. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. uu““ Ehret,

Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts. [35568] Stuttgart. 8 Oeffentliche Zustellung.

Der Georg Friedrich Wißmann, Taglöhner in Hoheneck, vertreten durch Rechtsanwalt Schickler in Stuttgart, ladet seine mit unbekanntem Aufenthalt abwesende Ehefrau Therese, geb. Kurtz, von da, in dem gegen dieselbe anhängig gemachten Rechtsstreit auf Scheidung der Ehe wegen Ehebruchs Seitens der Beklagten zu dem vor der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Stuttgart auf

Samstag, den 8. Januar 1887,

1 Vormittags 9 Uhr, bestimmten neuen Termin mit der wiederholten Auf⸗ forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen.

Den 18. Oktober 1886.

Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts.

. Sekr. Merz.

[35570]

Seffentlich

er Anzeiger.

Die Ehefrau des Spediteurs Josef Schultes, Catharina, geborene Heck, zu Düsseldorf, klagt gegen ihren genannten, daselbst wohnenden Ehemann, den Spediteur Josef Schultes, auf Gütertrennung, und ist hierzu Verhandlungstermin auf den 7. De⸗ zember 1886, Vormittags 9 Uhr, vor der I. Civilkammer des hiesigen Königlichen Landgerichts anberaumt.

Düsseldorf, den 18. Oktober 1886.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. Steinhäuser. ““

[34716] Bekanntmachung.

Durch Urtheil der I. Civilkammer des Kaiser⸗ lichen Landgerichts zu Metz vom 13. Oktober 1886 wurde die zwischen den Eheleuten Gustav Collignon, Bäcker, und Marie Potier, früher zu Paris, jetzt zu Longeville bei Metz, bestehende Gütergemeinschaft aufgelöst; behufs Auseinandersetzung der gegen⸗ seitigen Vermögensrechte wurden Parteien vor Notar Bazin in Metz verwiesen.

Publizirt gemäß Ausf.⸗Ges. vom 8./7. 1879.

Metz, den 14. Oktober 1886.

Der Landgerichts⸗Sekretär: etzger. à fcieserchtrr Ladcigastd cthrRehs ge2sa, [35572]

Die Ehefrau Melchior Schwingeler, Franziska Cornelia, geb. Neuhöffer, ohne Geschäft, zu Dopp⸗ schleiderhof bei Weilerswist, vertreten durch Rechts⸗ anwalt J. R. Bach zu Bonn, klagt gegen den Melchior Schwingeler, Oekonom, daselbst, wegen Gütertrennung, mit dem Antrage auf Auflösung

der zwischen ihnen bestehenden ehelichen Güter⸗ gemeinschaft.

Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn ist Termin auf den 16. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr, bestimmt.

Bonn, den 15. Oktober 1886.

1“ Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[3557421

Durch einen vor dem Königlichen Notar Eich zu Saarlouis am 15. Oktober cr. zwischen Peter Fontaine, Metzger zu Fraulautern, Wittwer von Maria Schmitt, als Bräutigam einerseits und der standeslosen Barbara Bourgeois zu Fraulautern als Braut andererseits errichteten Ehevertrag, wovon heute ein beglaubigter Auszug im Sitzungssaale des Königlichen Amtsgerichts hierselbst angeheftet und in die dazu bestimmte Tabelle eingetragen worden ist, haben Contrahenten Folgendes bestimmt:

Betreffende Stelle: Artikel eins.

In der einzugehenden Ehe soll nur eine Güter⸗ gemeinschaft der Errungenschaft statthaben, wie solches durch die Artikel 1498 und 1499 des Bürger⸗ lichen Gesetzbuches näher bestimmt ist Für die Richtigkeit dieses Auszuges:

Sarlonis, den 16. Oktober 1886.

(I. 8.) Drecksträter, 1““ Gerichtsschreibergeh. des The hen Ac ctee eh

[35571]

Die Chefrau des Unternehmers Nicolaus Lemper, Anna Maria Hubertine, geborene Delesen, in Lindenthal, Theresienstraße 13, wohnhaft, durch Beschluß des Königlichen Landgerichts in Kuln vom 9. Juni 1886 zum Armenrechte zugelassen, vertreten

durch Rechtsanwalt Franz Gaul in Köln, klagt

gegen ihren genannten Ehemann auf Gütertrennung. Zur mündlichen Verhandlung ist Termin auf den 16. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr, in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Land⸗ gerichts, III. Civilkammer, in Köln anberaumt Köln, den 19. Oktober 1886. 8 Der Rechtsanwalt: F. Gaul. Vorstehender Auszug wird veröffentlicht: Rustorff, 8 Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[35573]

Die Ehefrau des zu Köln wohnenden Ackerers Ferdinand Jonen, Anna Maria, geborene Becker, ohne Geschäft in Lommersum wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt Friedel, klagt gegen ihren ge⸗ nannten Ehemann zu Köln, Schwalbengasse wohnend, auf Gütertrennung.

Zur mündlichen Verhandlung ist Termin auf den 13. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Köln anberaumt.

Köln, den 14. Oktober 1886. 8

Friedel, Rechtsanwalt. 8

Vorstehender Klageauszug wird hiermit öffentlicht.

Köln, den 19. Oktober 1886. 8

1“

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[35586]

Durch rechtskräftiges Urtheil des Königlichen Land⸗ gerichts I. Civilkammer zu Koblenz vom 27. Sep⸗ tember 1886 wurde die zwischen den Eheleuten Hein⸗ rich Josef Moritz, Kaufmann, und Elisabeth, geb. Gottung, Beide zu Kreuznach wohnend, bestandene eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt, an deren Stelle völlige Gütertrennung ausgesprochen und die Parteien zur Auseinandersetzung und Liquidation vor den Königlichen Notar Sturm zu Kreuznach ver⸗ wiesen.

ver⸗

1 Breuer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts

[35576] Beschluß.

In der Strafsache gegen Johann Schuh

Reil

wegen Entziehung der Wehrpflicht hat das Königliche Landgericht nach Einsicht des Antrags der Königlichen Staatsanwaltschaft vom 30. September 1886 und den Akten, sowie in Er⸗ wägung, daß der Johann Schuh gestorben ist vor dem Erlaß des Urtheils vom 30. Dezember 1885, daß sonach der Grund der über sein Vermögen ver⸗ hängten Beschlagnahme weggefallen ist,

in Gemäßheit von §. 326 Strafprozeßordnung

4 beschlossen:

Die durch Beschluß vom 5. Juni 1885 über das Vermögen des ꝛc. Schuh verhaͤngte Beschlagnahme wird aufgehoben.

Trier, den 9. Oktober 1886. Königliches Landgericht, Strafkfammer. gez. Groos. Koenig. Gilles. Für gleichlautende Abschrift: Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts: (L. S.) Schmidt.

[35575] ntliche

aus

Oeffentliche Ladung.

In der Zusammenlegungssache von Stammen, S. 67, werden folgende Personen:

1) die unverehelichte Karoline Sabine Charlotte

Hofmann von Stammen, zur Zeit in Amerika,

.Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. . Berufs⸗Genossenschaften.

.Verschiedene Bekanntmachungen.

.Theater⸗Anzeigen

. Familien⸗Nachrichten.

In der Börsen⸗Beilage.

der Karl August Hofmann daselbst,

die unverehelichte Karoline Wilhelmine Alber⸗

tine Hofmann daselbst,

die unbekannten Erben des Oekonomen Conrad

Ludwig Köster aus Hofgeismar,

der Fabrikarbeiter Benjamin Markert, als ge⸗

setzlicher Vertreter seiner Ehefrau Wilhelmine,

geb. Jungkonze, in Elberfeld,

Marie Temme aus Stammen, zur Zeit in West⸗

falen,

7) der Fabrikarbeiter Eduard Temme in Dortmund,

8) der Wilhelm Lünemann aus Stammen, zur (Conrads

Zeit in Amerika,

9) der Wilhelm Temme Sohn) aus Stammen, zur Zeit in Westfalen,

10) der Fleischer Johann Heinrich Goldbeck als ge⸗ setzlicher Vertreter seiner Ehefrau Catharine Elise Gaide in Hamburg,

deren Aufenthalt unbekannt ist, resp. welche nicht zu

ermitteln sind, zur nachträglichen Vollziehung des am

21. September cr. aufgenommenen Rezesses auf

den 13. Dezember 1886, Mittags 12 Uhr,

2) 3)

4) 5)

38) 6)

in das Bureau der Königlichen Spezialkommission IV dahier, Hohenzollernstraße 45 III,

unter Hinweis auf die gesetzlichen Folgen des Aus⸗

bleibens und §. 4 des Gesetzes vom 24. Juni 1875

hierdurch vorgeladen.

Kassel, den 15. Oktober 1886. Königliche Generalkommission. Pomme.

[35514]

In die Liste der beim hiesigen Landgerichte zu⸗ gelassenen Rechtsanwalte ist unter Nr. 32 der Rechts⸗ anwalt Doepner zu Dortmund eingetragen.

Dortmund, den 19. Oktober 1886. 8

Königliches Landgericht. Morsbach.

95512 1855133 Bekanntmachung.

In die Liste der bei dem hiesigen Landgericht zu⸗ gelassenen Rechtsanwälte ist unter Nr. 81 der bis⸗ herige Gerichtsassessor Dr. Leo Moses hierselbst eingetragen worden. 8

Breslau, den 18. Oktober 1886.

Königliches Landgericht. Anton.

G.“ 1“ 1 b

185515) Bekanntmachung.

Der Eintrag der Rechtsanwalts Fleißner in der Rechtsanwaltsliste hier wurde heute gelöscht.

Günzburg, den 18. Oktober 1886.

Koͤnigl. bayerisches Amtsgericht.

[35496] Bekanntmachung. Der mit dem Wohnsitz „Halberstadt“ in der Liste der bei dem unterzeichneten Landgericht zugelassenen Rechtsanwalte eingetragene Rechtsanwalt und Notar, Justizrath Genzmer ist gestorben und des lb in der gedachten Liste gelöscht worden.

Halberstadt, den 19. Oktober 1886.

Königliches Landgericht.

Redacteur: Riedel. Verlin:

Verlag der Expedition (S cholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Drei Beilagen

8

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zum Deutschen Reichs⸗

2 249.

Erste Beilage

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeig

Berlin, Freitag, den 22. Oktober

. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2 b—

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

.Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

.Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung u. s. w. von

Oeffentlicher Anzeiger.

Fami

öffentlichen Papieren.

=Vy=y= =

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [35490] Steckbrief. 8

Gegen den unten beschriebenen Handelsmann August Behnert aus Sandersleben, geboren am 27. Oktober 1841 zu Greifenhagen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Meineides verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Sandersleben abzuliefern.

Sandersleben, den 20. Oktober 1886.

Herzoglich Anbaltisches Amtsgericht. Behr.

Beschreibung: Alter 44 Jahre, Statur Mittel⸗ größe, Haare blond, Stirn niedrig und faltig, Bart schwacher blonder Schnurr⸗ und Backenbart, Augen graublau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Gesicht breit, Gesichtsfarbe blaß. Klei⸗ dung: Grünliches Jagdjaquet mit Hornknöpfen, grünlicher Winterüberzieher mit übersponnenen Knöpfen, grünliche Weste, alles Stoffzeug, brauner Filzhut, breitkrämpig, rindslederne Halbstiefeln, wollene Strümpfe, leinenes, weißes Hemd, Cylinder⸗ uhr an grüner Schnur, rother Gehstock.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

2r,.7I24

35034

Rach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Schuhmacher H. Schuwendt hieselbst ge⸗ hörigen, an der Wallstraße hieselbst Nr. 795 und 796 belegenen Hauses mit Zubehör Termine:

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufs⸗Bedingungen am

Sounabend, den 8. Januar 18827,

8 Vormittags 11 ½ Uhr,

2) zum Ueberbot am

Sonnabend, den 29. Januar 1882, Vormittags 11 i Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstaͤnde am

Sonnabend, den 8. Januar 1887, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 25. De⸗ zember 1886 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Kaufmann L. Willigeroth hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Wismar, den 18. Oktober 1886.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: Dannehl, Act.⸗Geh. [35516] 1

Zur Zwangsversteigerung des dem Schuhmacher Friedrich Haack hieselbst gehörigen Wohnhauses Nr. 183 zu Dömitz steht nach dem vom Großherzog⸗ lichen Amtsgerichte am 5. August 1886 erlassenen Verkaufsproklame der Ueberbotstermin auf

Montag, den 8. November 1886, Vormittags 11 Uhr, an. Derselbe wird vorschriftsmäßig hierdurch öffent⸗ lich in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß in dem am 18. d. M. stattgefundenen ersten Ver⸗ kaufstermine für das beregte Grundstück ein Bot nicht abgegeben worden ist. Dömitz, den 18. Oktober 1886. Kiecksee, Aktuar⸗Geh., als Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts.

[35517]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des bisher dem Schmiedemeister Saß zu Jördensdorf gehörigen Erbpachtgehöfts Nr. VIII. daselbst, hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den

heilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf

Mittwoch, den 17. November 1886, Vormittags 10 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein.

Teterow, den 16. Oktober 1886.

Fr. Passow, 3

Gerichtsschreiber des Großherzogl. Mecklenburg⸗

Schwerinschen Amtsgerichts.

598 8

In der Zwangsversteigerungssache der Spar⸗, Leih⸗ und Vorschuß⸗Kasse zu Wittingen gegen den Bäcker Karl Meyer daselbst, wird der Beitritt derselben Gläubigerin wegen ihrer vollstreckbaren Forderung von 13 30 und der Kosten aus dem am 8. September 1886 vollstreckbar erklärten Zahlungsbefehle vom 11. August d. J. für zulässig erklärt, das Grundstück auch für diese Forderung zu Gunsten der Gläubigerin gepfändet.

Isenhagen, den 28. September 1886. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. (gez.) Töpel. Ausgefertigt und veröffentlicht: (T. 8.) Schröder, Kanzleirath, 1 Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts Isenhagen.

185535 Beschluß.

In der Zwangsversteigerungssache der Spar⸗, Leih⸗ vnd Vorschuß⸗Kasse zu Wittingen gegen den Bäcker Karl Meyer daselbst wird der Beitritt des Kaufmanns

ug. Müller zu Wittingen wegen seiner vollstreck⸗

baren Forderung von 133 30 nebst 6 % Finsen auf 118 seit 1. Juli 1886 und wegen der Kosten für zuläfsig erklärt, das Grundstück auch für diese Forderung zu Gunsten des ꝛc. Müller beschlagnahmt. Isenhagen, 23. September 1886. Königliches Amtsgericht. II. (gez.) Töpel.

Ausgefertigt und veröffentlicht:

(L. S.) Schröder, Kanzlei⸗Rath,

Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts Isenhagen. [35524] Aufgebot. Die Eheleute Kötter Heinrich Diesbanning und Theresia, geb. Rohes, zu Offlum Ksp. Neuenkirchen, haben das Aufgebot der in der Katastral⸗Gemeinde Neuenkirchen belegenen, für den Kötter Bernard Hüve zu Offlum Bd. 9 Bl. 166 des eerundbuchs verzeich⸗ neten Parzellen Flur 14 Nr. 736/26, Nr. 749/26, Nr. 750/26, Nr. 78, Nr. 79, Nr. 80 und Nr. 81 zur Erlangung eines Ausschlußurtheils beantragt.

Es werden deshalb alle Diejenigen, welche Eigen⸗ thum oder sonstige Realrechte an den aufgeführten Grundstuͤcken beanspruchen, hierdurch aufgefordert, diese Ansprüche in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 26. Jauuar k. J., Vormittags 11 ½ Uhr, anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Ein⸗ tragung der Antragsteller als Eigenthümer erfolgt.

Burgsteinfurt, 18. Oktober 1885.

Königliches Amtsgericht [35523] Aufgebot.

Die Eheleute Wirth Heinrich Nieland und Clemen⸗ tine, geb. Landick, haben das Aufgebot der in der Steuergemeinde Metelen belegenen, mit Ausnahme von Flur 11 Nr. 212/71, welche Parzelle zum Grundbuch noch nicht übernommen ist, für die Ehe⸗ leute Krämer Anton Focke und Maria Catharina Elisabeth, geb. Rieps, zu Metelen Bd. 4 Bl. 89 und bezw. Bd. 1 Bl. 91 des Grundbuchs verzeich⸗ neten Parzellen Flur 5 Nr. 211 Nr. 187 a. Nr. 187 b. Nr. 187 c. Nr. 189, Flur 10 Nr. 85 Nr. 86 Nr. 178 Nr. 218 Nr. 304, Flur 11 Nr. 295/71 zwecks Erlangung eines Ausschlußurtheils beantragt.

Es werden daher Diejenigen, welche Eigenthum oder sonstige Realrechte an den aufgeführten Grund⸗ stücken beanspruchen, aufgefordert, diese Ansprüche in dem auf den

26. Janunar k. J., Vorm. 11 ½ Uhr, am hiesigen Amtsgericht anberaumten Termine anzu⸗ melden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Eintragung der Antragsteller als Eigenthümer erfolgt.

Burgsteinfurt, 14. Oktober 1886. 1

Königliches Amtsgericht. ““

Der Kaufmaun Woldemar Wimmer in Annaberg hat das Aufgebot eines am 10. Mai 1886 zahlbaren, am 10. Februar 1886 von Leberecht Polster in Hei⸗ ligenborn ausgestellten, auf Frau L. F. Polster da⸗ selbst gezogenen und von dieser acceptirten, beim Vorschußverein Waldheim domicilirten, mit den Blankogiris von Leberecht Polster, Philipp & Meinig in Leipzig und C. H. Reichel in Leirzig versehenen Wechsels über 100 beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 12. Mai 1887, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Wechsels erfolgen wird.

Waldheim, den 18. Oktober 1886.

h Königliches Amtsgericht. Reinhard. 8 [35526] Aufgebot.

Auf den Antrag der Wittwe Gutsbesitzer Ferdi⸗ nand Schulte im Hofe in Ueckendorf wird der In⸗ haber folgender 18 Aktien des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation zu Bochum über je 300 Mark, welche in den Registern der ge⸗ nannten Aktiengesellschaft für den Gutsbesitzer Fer⸗ dinand Schulte im Hofe in Ueckendorf eingetragen und angeblich verloren gegangen sind:

„Nr. 4524 bis 4529 inkl.“

„Nr. 4532 bis 4543 inkl.“) 1 aufgefordert, seine Rechte auf diese Aktien spätestens im Aufgebotstermine

den 13. Mai 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, anzumelden und die genannten Aktien vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos werden erklärt werden.

Bochum, den 16. Oktober 1886.

Königliches Amtsgericht.

[35518] Aufgebot.

Marianna Wosciechowska, Tochter des Uhrmachers Stanislaus Wosjciechowski aus Zerköw (Mutter unbekannt), ist vor dem 22. Juli 1867, dem Todes⸗ tage ihres Vaters, aus Zerkow an einen unbekannten Ort verzogen und ist seidem über sie eine Nachricht nicht eingegangen. Ihr Abwesenheits⸗Vormund, der Bürger B. Nowakowski zu Wreschen, hat ihr Auf⸗ gebot zwecks Todeserklärung beantragt Die Marianna Wojceiechowska wird daher aufgefordert, spätestens im Termine vom 12. August 1887, Vormittags 11 Uhr, dem unterzeichneten Gerichte von ihrem Aufenthalte und ihrer Existenz Meldung zu machen, widrigen⸗ falls sie für todt erklärt werden wird.

Wreschen, den 4. Oktober 1886.

Königliches Amtsgericht 9 89

[35519] Aufgebot.

Folgende Sparkassenbuͤcher der

Kreises Löbau:

a. Nr. 436 resp. 176, jetzt 3077 über seit dem

27. Oktober 1876 gemachte Einlagen des minderjährigen und jetzt verschollenen Joseph Banka am 24. April 1886 auf 169,06 nebst Zinsen validirend, Nr. 1156 über die am 21. November 1881 gemachte Einlage des Minorenne Anton Spanowski am 24. April 1886 auf 177,25 nebst Zinsen validirend,

werden hierdurch

ad a. auf den Antrag des Pflegers Kanzlist Ma⸗

rian Ornowski zu Neumark, vertreten durch den Rechtsanwalt Michalek,

ad b. auf den Antrag des Vormundes Besitzer

Joseph Gawronski zu Samplawa, aufgeboten.

Es werden hierdurch alle Diejenigen, welche auf die bezeichneten Sparkassenbücher Ansprüche erheben wollen, aufgefordert, dieselben spätestens im Auf⸗ gebotskermine

den 13. Mai 1887, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden werden.

Neumark, den 8. Oktober 1886.

Koöhnigliches Amtsgericht. I.

Aufgebot.

Auf den Antrag der verwittweten Fra Prange, geb. Falk, zu Bischofswerder, vertr den Rechtsanwalt Horn zu Elbing, wird hierdurch der am 25. Juli 1824 zu Elbing geborene Adolf Heinrich Falk, Sohn des Tischlermeisters Wilhelm Falk und dessen Ehefrau Charlotte Wilhelmine Amalie, geb. Bartmann, welcher seinen letzten be⸗ kannten Wohnsitz hierselbst gehabt hat und seitdem verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermine

den 12. August 1887, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigen⸗ falls er für todt erklärt werden wird.

Neumark, den 8. Oktober 1886.

Königliches Amtsgericht. JI.

Sparkasse des

[35520]

““ 135584] 1 F. 2/86. Das Sparkassenbuch der städtischen Spar⸗ kasse zu Koblenz Nr. 3082 über 971,57 ℳ, lautend auf den Namen Johann Schaefer, ist angeblich ver⸗ loren gegangen und es haben die Eigenthümer, nämlich: 1 Peter Adams, Winzer, Franz Adams, Winzer, Margaretha Adams, Blaumeiser, sämmtlich zu Lay wohnhaft, zum Zwecke der Kraftloserklärung das antragt. Es wird daber der Inhaber des fraglichen Spar⸗ kassenbuches aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine Donnerstag, den 20. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.. Koblenz, den 16. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. ¹ 25 A66“

5P 8 [355400 Aufgebot.

Christian Michael Roehne, geboren am 20. März 1825 als der Sohn der Färbermeisterseheleute August und Anna Catharina Roehne, letztere geborene Zorn in Kempten ist im Jahre 1843 als Färbergeselle in die Fremde gegangen und hat seit dieser Zeit keine Nachricht über sein Leben und seinen Aufenthalt in die Heimath gelangen lassen.

Auf Antrag der vollbürtigen Schwester des Vor⸗ genannten: Magdalena Roehne, ledige Wäscherin in Kempten, beschließt das K. Amtsgericht Kempten, die Einleitung des Anfgebotsverfahrens zum Zwecke der Todeserklärung des Christian Michael Roehne und beraumt zu diesem Behufe auf Samstag 30. Juli 1887, Vormittags 9 Uhr, den Aufgebotstermin an.

Zugleich ergeht die Aufforderung:

1) an den Verschollenen spätestens im Aufgebots⸗

termine persönlich oder schriftlich sich anzu⸗ melden, widrigenfalls er für todt erklärt

werde, 8

an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im

Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

an alle Diejenigen, welche über das Leben des

Verschollenen Kunde geben können, Mitthei⸗

lung hierüber bei Gericht zu machen.

Kempten, 15. Oktober 1886.

Königliches Amtsgericht. Baeumler. Zur Beglaubigung: 1

Kempten, 19. Oktober 1886.

Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgericht.

Der geschäftsleitende Kgl. Sekretär: 8 (L. S.) Wurm. 18

8

Wittwe von Georg

Aufgebot be⸗

135539. Aufgebot.

I. Auf Antrag der Firma H. Henschel zu Berlin C., Prenzlauerstraße 53, vertreten durch die Rechts⸗ anwälte Mittrup & Prasse zu Görlitz, wird der Inhaber des angeblich gestohlenen Wechsels de dato Berlin, den 30. August 1886, über 202,50 ℳ, zahl⸗ bar am 15. November 1886, gezogen auf H. Stolle zu Görlitz im Zwinger, an eig arder, ausgestellt

von H. Henschel,

Theater⸗Anzeigen.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien Gesellsch.

6. Berufs⸗Genossenschaften.

1 Verschiedene Bekanntmachungen. 9

lien⸗Nachrichten. In der

II. auf Antrag des Bäckermeisters Hermann Liebelt zu Rothwasser wird der Inhaber des angeb⸗ lich verloren gegangenen, für den Sohn des Antrag stellers Hermann Arthur Iwan Liebelt zu Rothwasser ausgestellten Sparbuches der Oberlausitzer Neben⸗ Sparkasse Rothwasser Litt. X. Nr. 533, lautend über 53,15 ℳ, aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine am 24. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Zimmer Nr. 53, die Rechte auf den Wechsel resp. das Sparbuch an⸗ zumelden und den Wechsel resp. das Sparbuch vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Görlitz, den 9. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht.

[35543] Das Kglk. Amtsgericht München I. Abtheilung A. für Civilsachen, 1 hat am 15. Oktober 1886 nachstehendes Aufgebot erlassen:

Es ist zu Verlust gegangen ein Versicherungsschein der Bayerischen Hypotheken⸗ und Wechselbank dahier vom 15. November 1869 Nr. 8746/476 Fol. 124 G. B. IV., wonach das Leben des Abraham Wes⸗ kott, Kellners, nunmehr Restaurateurs in Barmen, auf Lebensdauer für die Summe von 1000 Thalern pr. C. versichert worden ist. Auf Antrag des K. Advokaten und Rechtsanwalts M. Aub dahier als bevollmächtigten Vertreters des Genannten wird so⸗ nach der Inhaber dieses Versicherungsscheins aufge⸗ fordert, längstens bis zum Aufgebotstermin am Mittwoch, 4. Mai 1887,

Vormittags 9 Uhr,

im diesgerichtlichen Sitzungssaal, Zimmer Nr. 18/I., seine Rechte anzumelden und den Versicherungsschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung er⸗ folgen wird.

München, den 18. Oktober 1886.

Der geschäftsleitende Königliche Gerichtsschreiber.

(L. S8.) Hagenauer. [35542] Das Königl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 16. Oktober 1886 nachstehendes Aufgebot erlassen:

Es ist zu Verlust gegangen ein Depositenschein der K. Ober⸗Bahnamtskasse München vom 2. März 1877 über die Dienstes⸗Kautions⸗Obligation des Ober⸗Conducteurs Anton Greimer, Cat. Fol. 677, nämlich über die allgemeine Anlehens⸗Obligation vom 1. März 1877 zu 1000 ℳ, Serie 57 Commiss. Cat. Nr. 2809.

Auf Antrag des Anton Brunnthaler als Vor⸗ munds der Greimer’'schen Kinder wird nun der In⸗ haber aufgefordert, längstens bis zum Aufgebots⸗

termine: Montag, 2. Mai 1887, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungszimmer Nr. 18,/I. seine Rechte anzumelden und den: Depositenschein vorzu⸗ legen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. München, den 18. Oktober 1886. Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber (L. S.) Hagenauer. 190082 g 2*Q S1 Aufgebot. Die Anna Marie Scheffsky aus Bruel hat das Aufgebot des bei dem am 8. Mai 1883 stattge⸗ habten Abbrande des Wohnhauses zu Jesendorf mit⸗ verbrannten Einlagebuches der Ersparnißanstalt zu Wismar Nr. 55 260 über 103 53 beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, 17. Juni 1887, Nachmittags 12 ¾ Uhr, Zimmer Nr. 12 des unterzeichneten Gerichts an⸗ gesetzten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Wismar, den 17. September 1886. 1 Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. (gez.) Crull.

Zur Beglaubigung: H. Topp, A.⸗G.⸗Akt.

35537 Lee hohen Großherzoglichen Justiz⸗Ministerium zu Schwerin ist die Einrichtung von Grund⸗ und Hypothekenbüchern nach Vorschrift der Domanial⸗ Hypotheken⸗Gesetzgebung für die dem Erbpächter Ludwig Esch gehörige Erbpachthufe Nr. I. zu Kl.⸗ Siemen und die dem Erbpächter Christian Bandow gehörige Erbpachtstelle Nr. II. zu Kl.⸗Siemen ge⸗ nehmigt worden. Auf zulässig befundenen Antrag der bezeichneten beiden Erbpächter werden, mit Aus⸗ nahme der zur Anmeldung gesetzlich nicht Verpflich⸗ teten, alle Diejenigen, welche zur 2. und 3. Abthei⸗ lung der Grund⸗ und Hypothekenbücher der Erb⸗ pachthufen Nr. I. und II. zu Kl.⸗Siemen gehörige dingliche Belastungen in Anspruch nehmen, hierdurch geladen, solche ihre dinglichen Rechte spätestens in dem auf Dienstag, den 21. Dezember 1886, Mittags 12 Uhr, h anberaumten Termin, in welchem das Ausschluß⸗ urtheil sofort verkündet werden soll, gehörig anzu⸗ melden, unter dem Nachtheil, daß sie ihrer in die 2. und 3. Abtheilung der Grund⸗ und Hypotheken⸗ bücher der Erbpachtstellen Nr. I. und II. zu Kl.⸗ Siemen gehörigen dinglichen Rechte verlustig erklärt werden. 11““ Kröpelin, den 15. Oktober 1886. Großherzogliches Amtsgericht.