1886 / 272 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Nov 1886 18:00:01 GMT) scan diff

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Kunstschöpfung in folgenden Worten charakterisirt: „Diese Bilder stellen den Menschen als solchen und die Menschheit im Ganzen als Objekt der Heilsanstalten Gottes in der Kirche und als Subjekt der Be⸗ dürftigkeit nach dieser Hülfe der Gnade wie gegenwärtig an der Stelle dar, wo die Kirche sich selbst als Organ dieser Heilsanstalten Gottes vor Gott und der Welt feierlich darstellt. Sie thut es in lebendiger

Kultushandlung durch ihren höchsten Klerus, dessen Dienst die six⸗

tinische Kapelle geweiht ist. Und dieser Eindruck soll durch den

Schmuck an Wänden und Decke verstärkt werden, verstärkt durch den

Hinweis auf die großen Werke und Thaten Gottes, aus denen die

Kirche historisch erwachsen ist. Er wird zur Anschauung gebracht als

Uranfang hoch oben an der Decke durch die Bilder der Schöpfung und

ältesten gottgesandten Schicksale der Welt, als Fortschritt

zum Heile der Menschheit, an den Wänden durch die Bilder aus dem alten und neuen Testament, die Thaten des Erlösecrs, seines Vorgängers Moses und, wenn wir die Tapeten Rafael’s mit hinzudenken, seiner Nachfolger, der Apostel. Mitten zwischen diese historischen Darstellungen aber schiebt sich rings um die Grenze von

Decke und Wänden das Bild der Menschheit selbst ein, für welche dies Alles geschehen sein, welche diese Begnadigung an sich erfahren soll In diesem Sinne oder zu diesem Gedankenverbande passend, hat wohl kaum je die Menschheit besser dargestellt werden können, als Michelangelo hier gethan hat, so in der Fülle der mancherlei Gaben, die ihr der Herr verliehen hat, und doch ohne die Möglichkeit. mit diesen Gaben von sich aus zu voller Befriedigung zu gelangen, also mit der fort⸗ dauernden Bedürftigkeit nach der wiederholten Einwirkung der gött⸗ lichen Gnade, welche ihr erst dazu helfen soll.. Auch die sehr gründlichen und eingehenden (illustrirten) Studien über „das Pferd in der Kunst des Quattrocento“, von H. Weizsäcker, werden in diesem Heft zu Ende geführt. G. Dehio lieferte für dasselbe eine inter⸗ essante Abhandlung, welche die Ueberschrift „Romanische Renaissance“ trägt. Der Verfasser geht von dem Standpunkt aus, daß die heute vielfach erhobene Forderung nach Reinheit des Stils für moderne Bauwerke im Sinne einer archäologisch korrekten Nachahmung nur ein vollständiges Verkennen der Bedingungen jeder gesunden Entwickelung sei, und macht den Verfechtern der mittel⸗ alterlichen Bauformen zum Vorwurf, zu einseitig die in sich abgeschlossene Gothik, viel zu wenig aber die seiner Zeit von ihr in der weiteren Entwickelung unterdrückte romanische Kunst ins Auge gefaßt zu haben. Er fordert eine Wieder⸗ belebung der letzteren durch Verschmelzung mit der Renaissance und führt zugleich historisch aus, wie eine solche Tendenz bereits in der florentinischen CCö und in der südfranzösischen und burgundischen Baukunst, ihren Ausdruck gefunden habe, wo die ent⸗ wickelungsfähigsten Ansätze zu einer Weiterbildung der romanischen Kunst sich darböten. In ganz vorzüglicher Reproduktion,

enau in den Farben (7 Platten) und dem Charakter des

riginals (in Privatbesitz) wird ferner auf einer großen Tafel das Facsimile eines farbigen Holzschnitts von Albrecht Altdorfer ge⸗ boten, darstellend die einst weit berühmte, für wunderthätig gehaltene

»Madonna von Regensburge, vermuthlich eine Abbildung des von dem Bildhauer Erhard Haydenreich geschaffenen Gnadenbildes, das 1519 auf der Stätte der bei der Judenvertreibung in Regensburg zer⸗ störten Synagoge errichtet wurde. Friedrich Portheim giebt eine Charakteristik des „Mantegna als Kupferstecher“ und gelangt auf Grund einer Vergleichung der gestochenen „Geißelung Christi“ und der Freske mit dem „Verhör des Jakobus“ aus der Kapelle der Eremitani, die beide dem Aufsatz in Zinkätzungen beigefügt sind, zur Feststellung der kompositionellen Eigen⸗ thümlichkeiten, die eine Reihe von Stichen des Meisters als Arbeiten aus der ersten Periode seines Schaffens erkennen lassen. Eine sehr fleißige und gründliche Untersuchung widmet C. Winterberg dem Malerbuch Leonardo da Vinci's und seiner wissenschaftlichen und praktischen Bedeutung. W. Bode setzt seine Mittheilungen über neue Erwerbungen für die Abtheilung der christlichen Plastik nebst Untersuchungen über deren künstlerische Herkunft fort. Diesmal wird berichtet über ein Marmor⸗ relief der Madonna aus dem Palazzo Pazzi, von Donatello, einen glasirten Thonaltar von Andrea della Robbia, eine Marmorstatuette der Madonna von Giovanni Pisano und ein bemaltes Holzkruzifix von Andrea Pisano. Von dem prachtvollen Altar des Andrea della Robbia giebt eine Lichtdrucktafel Anschauung; auch im Uebrigen ist die Untersuchung mit instruktiven Abbildungen und Reproduktionen ausgestattet. Derselbe Verfasser giebt endlich auch noch eine Ueber⸗ sicht über die bei der Prüfung älterer Bestände von Bildern für die Galerie gewonnene Ausbeute an italienischen Gemälden, von denen eine Maria Selbdritt mit Heiligen von Cosimo Roselli, der Rossi⸗ Altar mit der Kreuzigung, eine Madonna des Vincenzo Fossa und eine andere aus Lionardo’s Schule in Zinkätzungen reproduzirt sind.

„— Von der 13. vollständig umgearbeiteten und mit vielen Ab⸗ bildungen und Karten ausgestatteten Ausgabe von Brockhaus Konversations⸗Lexikon, welche in 16 Bänden oder 240 Heften à 50 erscheint, sind soeben wiederum 6 Hefte, 217 222 (S. 385 768), zur Ausgabe gelangt. Dieselben führen den Text von „Süß⸗ wasser“ bis „Toscana“ fort, enthalten, in gleicher Weise wie die voraufgegangenen Hefte gearbeitet, eine Menge höchst lehrreicher und interessanter Artikel aus den verschiedensten Wissensgebieten und sind außerdem mit 6 Tafeln Abbildungen (Stachelhäuter, Telegraph und Telephon, Straußvögel, Torpedos und Seeminen, Stelzvögel I, Thon⸗ waarenfabrikation) und 2 Karten (Sternkarte des nördlichen Himmels und Südsee) versehen.

Die 23. Lieferung der Publikation: „Die österreichisch⸗ ungarische Monarchie in Wort und Bild“ bringt die orträts von Niklas Zrinyi, von Stefan Bäthory, Nikolaus Qlääh, Sigmund Bäͤthory, Andreas Bäͤthory, Stefan Boeskay, Heee Pazmany, Gabriel Bethlen, Palatin Nikolaus Eszterhäͤzy, eorg Räͤkoczy II., sowie Autogramme dieser Männer. Ferner enthält das Heft Abbildungen von ungarischen Waffen aus dem 17. Jahrhundert von Lad. Kimnach und des Keresder Kastells, von Béla Benczur, sowie von der Krönung Matthias' II. u. a. m. Außerdem das letzte Blatt der Wiener Friedensurkunde. Die 24. Lieferung enthält folgende Aufsätze: Volkswirthschaft⸗ liches Leben in Wien von Franz Wilhelm Exner, Rudolf von Grim⸗ burg, W. Hecke und Emanuel Sax; ferner an Illustrationen: Die

Eröffnung des Kaiserbrunnens am Fuße des Schneeberges, von Hugo Darnaut. Der Aquädult der Hochquellenleitung bei Kalksburg, von Frans Alt. Das Innere des Reservoirs der Hochquellenleitung am

osenhügel bei Wien, von Rudolf Bernt. Der Hochstrahlbrunnen vor dem Schwarzenberg⸗Palais in Wien, von Franz Alt. Das Innere einer alten Hammerschmiede, von Hugo Charlemont. Die Werkstätte eines Feilenhauers, von Alois Greil. Die Schiffmühlen am Donau⸗ strom, von Jacob Emil Schindler. Aus dem Innern einer Bäckerei mit Dampfbetrieb, von Hugo Charlemont. Aus der K. K. Hof⸗ und Staatsdruckerei in Wien: Die Kupferdruckerei, von demselben.

„— In dem 3. Heft der „Kunst für Alle“ (München, Verlagsanstalt Brückmann) erreichen Friedr. Pecht’s Berichte über die Berliner Jubiläums⸗Ausstellung ihren Abschluß. Bürgt schon der Name des Autors für eine durchaus unparteiliche und gründliche Kritik, welche das Gute ohne Ansehn der Person und speziellen künstlerischen Richtung hervorhebt, wo es sich findet: so ist doch ein weiteres Hauptgewicht auf die beigegebenen Reproduktionen von weit über hundert Ausstellungswerken zu legen, welche eine ständige Kontrole des Gesagten durch Vergleichung mit den meist vorzüglich wiedergegebenen Originalen selbst ermöglichen. Auch das vorliegende Heft bringt zu dem Schluß der Berichte und einem amüsanten Artikel Paul Linden⸗ berg’s über die „Osteria“, die Sommerwohnung der Berliner Künstler, treffliche Wiedergaben nach Ausstellungswerken von Richmond, A. Holmberg, C. J. Becker, V. Weishaupt, R. Cauer, Volz, Haus⸗ mann, Baur, Hom, Prell und 6 Osteria⸗Ansichten und unterstützt durch seine Reichhaltigkeit selbst am besten die beigegebene Aufforde⸗ rung der Redaktion zum Weiterabonnement, die auch wir hiermit warm befürworten wollen. Die Pecht'schen Ausstellungsberichte sind auch apart in elegantem Einbande für 7 ½ zu beziehen. Das 4. Heft beginnt mit einem Akt der Pietät gegen den jüngst verstorbenen Meister Ed. von Steinle in Gestalt eines Nachrufes,

voll warmer Anerkennung für seine Verdienste, und illustrirt durch sein Porträt, sowie eine Auswahl ihn scharf charakterisirender Werke von seiner Hand, von denen besonders auf „das Leben der heiligen Euphrosyne“ und den „Großpönitentiarius⸗ hingewiesen sein möge. Sind auch die Ideale Steinle's längst schon nicht mehr diejenigen unserer heutigen Künstlerschaft und der „Kunst für Alle“, so ist dieser Aufsatz doch ein schöner Beweis für die parteilose Vielseitig⸗ keit des Blattes, welches dem wahren Verdienst in jeder Form ge⸗ recht zu werden sucht. Den weiteren Inhalt des Heftes bilden u. a. eine kritische Betrachtung über die „Befehdung der Königlichen Aka⸗ demie der Künste und der Aquarellisten in London“, eine amüsante Schilderung der „Inkohärenten⸗Ausstellung“ in Paris und eine Be⸗ sprechung der Illustrationen aus der Feder Friedr. Pecht's. Unter diesen verdient außer dem trefflichen Seestück Hans Gude's aus der Jubiläums⸗Ausstellung besondere Hervorhebung ein fast unbekannt ge⸗ bliebenes Historienbild „die Aebtissin von Frauenchiemsee“ von Karl von Piloty in Doppelvollbildformat. Der Abonnementspreis für die „Kunst für Alle“ beträgt pro Quartal 3 60 ₰. „— Das soeben erschienene Heft 4 der von Karl Emil Franzos im Verlage von Adolf Bonz in Stuttgart herausgegebenen literarischen Zeitschrift: „Deutsche Dichtung“ hat folgenden Inhalt: Ein Doppelcänger. Novelle von Theodor Storm (Fortsetzung). Gedichte: Schloß Schwanstein. Von Felix Dahn. Wachen. Von A. Godin. An den Abendhimmel. Von Martin Greif. Gebet. Von Ferdinand Avenarius. Der Vesuv. Von Karl Stieler (Un⸗ gedrucktker Nachlaß). Ueber die Kunst (Autogramm). Von A. von Werner. Erinnerungen aus Karlsruhe. Von A. von Werner. Cesario. Novelle in Versen von Otto Roquette. Iv. Die Weisheit Salomo's. Schauspiel in fünf Akten von Paul Heyse. Erster Akt. Dramaturgische Aphorismen. Von Friedrich Hebbel. (Ungedruckter Nachlaß). Anton von Werner. Von Ludwig Pietsch. Illustrationen: Anton von Werner. Nach dem Selbstporträt des Künstlers von 1885. Ekkehard trägt Frau Hadwig über die Kloste schwelle. Zeichnung von A von Werner. Gunzo. Aus dem Ekkehard⸗Skizzenbuche. Von A. von Werner. Romeias und der Schaffner. Zeichnung von A von Werner. Der Abonnementspreis für die „Deutsche Dichtung“ beträgt pro Halbjahr (12 Hefte) 7,50 ℳ. „— Die am 20. d. M. erscheinende Nr. 2264 der Illustrirten Zeitung enthält folgende Abbildungen: Bilder aus Bulgarien. 2 Abbildungen. Nach Skizzen von St. Micha. Wahlagitation in Varna. Das Gericht der „guten Leute“. Kuno Fischer. Die Einweihung des Siegesdenkmals zur Erinnerung an den russisch⸗tür⸗ kischen Krieg in St. Petersburg am 24. Oktober. Nach einer Zeich⸗ nung von St. Schamota. Kaiser Leopold I. auf dem Marktplatz zu Nürnberg im Jahre 1658. Nach dem Gemälde von Paul Ritter. (Zweiseitig.) Das St. Leopoldsfest am 15. November in Kloster⸗ neuburg bei Wien. 10 Abbildungen. Originalzeichnungen von G. Zaffaurek. Schleiersage vom Leopoldsberg. Statue des Schutz⸗ patrons Leopold. Medaillon Stephan von Sternberg's. Säule der Capella Speciosa. Babenbergerschloß auf dem Leopoldsberg. Der Leopoldsberg in der Gegenwart. Klosterneuburg von der Donau aus. Am St. Leopoldstag in der Stiftsrestauration. Fassel⸗ rutschen im Stiftskeller. Heimkehr von Klosterneuburg. Der Bauernphilosoph Konrad Deubler. Joseph Echteler's Entwurf zu einem Grant⸗Denkmal für New⸗York. Der Kolossalmensch Naucke. Nach einer photographischen Aufnahme. Ameisenpflanzen. 2 Ab⸗ bildungen: Acacia cernigera Willd Grammatophyllum speciosum Blume. Der berühmte englische Jockey Frederick Archer, am 8. No⸗ vember. Polytechnische Mittheilungen: Klavier⸗ resp. Flügellampe. 3 Figuren. Heinrici's Heißluftmotor für Fontänenbetrieb. Wiener Kleiderhalter. Moden: Kleid aus Wollstoff mit Sammtbesatz. Gesellschaftskleid aus Sicilienne.

Gewerbe und Handel.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin machen auf den Antrag der Aktiengesellschaft der Berliner Waarenbörse bekannt, daß die Eröffnung der Waarenbörse für den Börsenverkehr am 3. Januar 1887 stattfinden wird. Mit diesem Tage treten die Be⸗ stimmungen der revidirten Börsenordnung vom 15. Juli 1884/20. März 1885 in Gemäßbeit des §. 21 derselben bezüglich der Waarenbörse in Wirksamkeit. Die Börsenzeit wird für die Waarenbörse auf die Zeit von werktäglich 12 bis 2 Uhr Mittags festgesezt. Das Eintritts⸗ geld für dauernden Zutritt zur Waarenbörse wird in späteren Jahren nach Maßgabe der Bestimmungen des §. 8 der revidirten Börsen⸗ ordnung festgesetzt werden. Für das Jahr 1887 werden jedoch die Ein⸗ trittsbeträage nur nach der 9 Klasse der Einschätzungsscala zur Erhebung gelangen. Dieselben stellen sich für jede Firma, von welcher ein oder mehrere Mitglieder der Korporation angehören, auf jährlich 36 ℳ, für jeden nicht korporirten Kaufmann auf jährlich 54 ℳ, und sind halbjährlich pränumerando zahlbar. Das Eintritts⸗

geld für Handlungsgehülfen beträgt jährlich für den ersten 36 ℳ,

den zweiten 72 ℳ, den dritten 144 u. s. w., je um 72 steigend. Die Eintrittskarten werden in der Börsenregistratur, Neue Friedrich⸗ straße 51, 1 Tr., woselbst Formulare zu den Anträgen auf Ertheilung solcher Karten verabfolgt werden, ausgefertigt. Auswärts wohnenden Kaufleuten und Industriellen ist für 1887 zu vorübergehendem Be⸗ such freier Zutritt zu den Versammlungen gestattet, wenn dieselben durch einen zum Besuch der Waarenbörse berechtigten Kaufmann ein⸗ geführt werden.

Der Aufsichtsrath der Weißbier⸗Aktienbrauerei, vorm. H. A. Bolle, hat beschlossen, den Aktionären in der General⸗ versammlung eine Dividende von 3 ½ % vorzuschlagen. Der verfüg⸗ bare Reingewinn beträgt 43 126 ℳ, wovon 17 939 zu Abschrei⸗ bungen, 1259 zur Dotirung des Reservefonds, 5 %, 1259 zu Tantième, 5 % dem Aufsichtsrath, 22 000 zu 3 ½ % Dividende auf 660 000 und 668,74 als Vortrag auf neue Rechnung verwandt werden sollen. Der Umsatz im verflossenen Jahre betrug 34 014 hl gegen 22 495 hl im Vorjahre.

Nach dem Geschäftsbericht der schlesischen Kohlen⸗ und Kokswerke haben sich die Betriebsergebnisse in 1885 bis 1886 durchgehends etwas gebessert, insbesondere der Kohlenabsatz. Es wurden gefördert an Kohlen 5 858 551 Ctr. (gegen 5 467 208 Ctr. in 1884/85), abgesetzt 3 537 419 Ctr. Kohlen (+ 417 878 Ctr.) und 1 053 567 Ctr. Koks (— 85 091 Ctr.) Abschreibungen wurden im Betrage von 49 717 vorgenommen. Der Verlust betrug 199 946 und dazu Verlustvortrag aus 1884/85 mit 7675 ergiebt einen Fehlbetrag von 207 620 1

Nach dem Geschäftsbericht der Frankfurter Bier⸗ brauerei, vorm. Heinrich Henninger u. Söhne, in Frankfurta. M. für 1885/86 betragen die außergewöhnlichen Ausgaben 252 000 für Eismaschinenanlagen und 153 380 für Neubauten. Der Ver⸗ kauf eines Hauses führte dem Betriebsfonds 50 000 zu, und ver⸗ minderte die Hypotheken um 80 000 Der Erlös aus dem Verkauf der Stein'schen Lagerkellereien ward mit 180 000 auf die Hypothek abgezahlt, die auf der Brauerei haftet. Verdient wurden an der Pro⸗ duktion 1 698 217 ℳ; um die Unkosten, die außerordentlichen Repa⸗ raturen (46 490 ℳ), die Abfindungen für alte Verträge (37 665 ℳ), die Abschreibungen an Außenständen (30 009 ℳ) und die ordentlichen Abschreibungen (113 511 ℳ) zu decken, wurden noch circa 99 000 den Reserven entnommen.

„Amsterdam, 18. November. (W. T B.) Der Preis für Privatsilber ist heute von 79 auf 80 per Kilo fein erhöht worden. MNew⸗York, 17. November (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 8 257 483 Doll. gegen 6 750 332 Doll. in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

Schweiz.

13. Dezember. Bern. Schweizerische Telegraphen⸗Direktion. Lieferung einer Anzahl von Materialien für Telegraphenleitungen für 1887. Kaution 200 Fr.

Näheres zur Einsicht in der Expedition des „Deutschen Reichs⸗

Anzeigers“

Verkehrs⸗Anstalten. London, 17. November. (W. T. B.) Der (. „Pembroke⸗Castle“ hat gestern auf der Pes e Nesag fua.

behe e

Berlin, 18. November 1886.

Für den verstorbenen Königlich württembergis

rath und Kammerherrn von Baur⸗Breitenfeld, ugseneShe Gesandten am hiesigen Hofe und Bevollmächtigten zum Brdenlin fand heute Nachmittag um 2 Uhr in dem in der Vo straße zae belegenen Gesandtschaftsgebäude eine erhebende 8 1.1 statt. Der Entschlafene lag in offenem, reich miterfeia beschlagenen Eichensarge in seinem im zweiten Stock ns d. Arbeitszimmer. Die Kerzen zweier vielarmigen, silbernen Kantean warfen ihr Licht auf das Antlitz des Entschlafenen 8 Körper von der Fülle der Blumen und Palmen verdeckt w ce ehrende Anerkennung und treue Freundschaft ihm gewidmer n Fußende lag der prachtvolle Kranz, den Se. Kaiserliche Hoheit u Kronprinz hatte übersenden lassen, daneben ein kostbares Pal 8 arrangement, welches, wie die goldene Inschrift auf der weißen Schn kund gab, der Bundesrath dem entschlafenen Mitgliede geweiht ban Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz hatte einen Seiner 8 lichen Adjutanten zu der Trauerfeier entsendet. Der Feier wohnten 8 Oberst⸗Kämmerer Graf zu Stolberg, das diplomatische Cordz si vollzählig, sämmtliche Staats⸗Minister, viele Bevollmächtigte Bundesrath, von Ober⸗Hofchargen die Grafen von Perponcher ö ;. E“ und Fteaiehe ns. und die hiera

esenden württembergischen Offiziere bei. Die Gedächtni h. Hofperdiger, n. Ce v chtnißrede h

eute Abend wird die irdische Hülle vom Anhalter Bahnhof

nns überführt, wo am Sonnabend die Beipeahrdö ndet.

Eingetretener Umstände wegen kann, wie der Senat der Aladenis der Künste bekannt macht, weder die Verausgabung der Gewinnliste der Jubiläums⸗Kunstausstellungs⸗Lotterie, noch die Ja⸗ hselgung 8 G an denh beranet L. Tagen erfolga

eitere Publikation his na der amtlichen Prü⸗ Vorlagen bleibt vorbehalten. 8

Die Steno⸗tachygraphische Gesellschaft beginnt mor gen, Freitag, Abends 8 Uhr, im Restaurant Stein, Rosenthala⸗ straße 38, unter Leitung des Erfinders mit einem Vortrage ihre unentgeltlichen Lehrkursus in der Steno⸗Tachygraphie, an melchen jeder theilnehmen kann. Diese neue Geschwindschrift soll in 6 Stunden zu lernen sein. Anmeldungen beim Beginn oder bei Herrn A. Lehmam, Große Hamburgerstraße 35, II. 1

Köln, 17. November. (W. T. B.) Heute Nachmittag stürzte in der Neustadt ein vierstöckiger Rohbau ein. Die ßeuer⸗ wehr und die Deutzer Kürassiere sind mit der Aufräumung beschäftigt Wie die „Kölnische Volkszeitung“ meldet, waren am Abend 3 Per⸗ sonen todt, 3 schwer und 5 leicht verwundet aus den Trümmern her⸗ vorgezogen worden. Der Einsturz soll durch schlechtes Baumatericl herbeigeführt sein. 8 6

Wallner⸗Theater. Am nächsten Sonntag, als am Todtenfest kommt Raimund's „Verschwender“ mit Hrn. Felix Schweighofer als Valentin zur Aufführung. 1““

In der Sing⸗Akademie wird der Pianist Hr. Wladinit von Pachmann am 20. und 27. d. M. zwei Klavier⸗Abende veranstalten. Die Programme, welche er ganz allein bestreitet, ent⸗ halten Kompositionen von Beethoven (Sonate op. 101 und die 32 Variationen), Weber (Sonate in E-moll, op. 70), Schumam, Mendelssohn, Chopin, Field, Liszt, Henselt, Raff und Brahms.

Kroll'’s Theater. Zu dem Lieder⸗Cyklus „Die schöne Mül⸗ lerin“ von Franz Schubert, welchen Fr. Amalie Joachim in ihren morgen (Freitag) Abend stattfindenden letzten Lied er⸗Concert vollständig zu Gehör bringen wird, wird Hr. Paul Berthold der verbindenden Text und die von Schubert nicht komponirten Gedichte des Cyklus deklamiren. Unseres Wissens geschieht dies zum ersta Male in Berlin, und glauben wir deshalb besonders darauf aufmert sam machen zu sollen.

Ueber den neu erbauten Cirkus des Hrn. August Krembser schreibt das „D. T.“: „Ein „Sportspalast⸗ im wabrsten Sinne des Wortes ist auf dem Gräflich Lehndorff'schen Grundstücke, am Erde der Karlstraße und unmittelbar am Stadtbahn⸗Viadukt seit Kurzen erstanden. Der gefällige, in allen Theilen zierliche Bau ist mit Rüg⸗ sicht auf die vielen Unglücksfälle, welche in leicht brennbaren öffent lichen Gebäuden vorgekommen, nur aus Eisen erbaut; eins der be⸗ deutendsten Eisenindustrie⸗Etablissements Norddeutschlands hat die Gesammt⸗Bestandtheile angefertigt und auch durch seine Ingenieun aufstellen lassen. Es dürfte auch den Laien interessiren, einige spe ziellere Angaben über die Größenverhältnisse dieses Cirkus i. erhalten. So ist der innere Durchmesser 40 m, die höchst Höhe über der Manege 19, über den Zuschauerplätzen hin gegen bis zu 15 m abfallend. Die Manege hat die übli e Weite vo 42 Fuß; der Umfang des inneren Rundbaues beträgt 130 m DNe Zuschauerraum, der aufs komfortabelste ausgestattet ist, faßt beguen 3700 Personen und ist mit entsprechend weiten (1,80 m) Zugängan versehen, welche in Form eiserner, mit imprägnirtem Holzbelag rer⸗ sehener Treppen die größtmögliche Sicherheit selbst beim stäͤrksta Verkehr gewähren. Um der bevorstehenden Kälte vorzubeugen, ist de⸗ Cirkus mit einer vorzüglich fungirenden Centralheizungsanlage ver⸗ sehen, und zwar hat der ausführende Ingenieur, Hr. Ern ischa hier, Belle⸗Alliancestr. 81, eine Mitteldruck⸗Wasserheizung gewihle um die angenehmste Wärme zu erzielen. Eine gleiche Soll falt hat Hr. Fischer der Gasbeleuchtung gewidmet. 500 Flamma verbreiten Tageshelle in den eleganten Räumen. Entspreche praktisch sind Wasserleitungen und Kanalisation angelegt. v Cirkus selbst besitzt einen Vorbau von 13 m. Durchmesun welcher die Restauration, das Bureau und die Kasse birgt und di portalartige Eingangshalle umfaßt. Ein ähnlicher Anbau auf d entgegengesetzten Seite beherbergt die Oekonomieräume, während d Stallungen und Garderoben unterhalb der Zuschauergalerien in höch praktischer Weise angelegt worden sind. Interessant ist noch, konstatiren, daß die gesammte Eisenmasse ein Gewicht von 70. Centnern repräsentirt und rund 300 000 kostet.“ Hr. rembsa wird gewiß umsomehr Alles aufbieten, den seiner Gesellschaf vorn⸗ gehenden guten Ruf zu rechtfertigen, als ihm hier der Cirkus Ren mit einer sehr gefährlichen Konkurrenz droht.

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ESe

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 8 Vier Beilagen e(eenschließlich Börsen⸗Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 6.

1u“

Berlint

Ardolstadt, den 10. November 1886.

der Schneider Carl Eduard Schulz, am 22.

Ider Schlächter Albert Ernst Zahl, am 7. Fe⸗

[August 1862 zu Wronke geboren, evangelisch, 81) Siegmund Labisch, am 30. Juli 1863 zu

81s) Paul Robert Wichert, am 2. November 8a9) der Bergarbeiter Friedrich Gustav Müller,

1ho) der Kaufmann Rudolf Carl Emil Cordua,

Dieselben werden auf h 19. Januar 1887, Vormittags 9 ½ Uhr,

Wei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben

nung von den betreffenden Königlichen Kreis⸗

königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.

m Deutschen Reichs⸗

Berrlin, Donerstag, den 18. November

Erste B

An

zeiger und Königlich Preußische

Stech jefe und Untersuchungs⸗Sachen. Feencevalstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung, Kommandit⸗

Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

dergl.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Berufs⸗Genossenschaften.

7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

9. Theater⸗Anzeigen. 10. Familien⸗Nachrichten.

n der Börsen⸗Beilage.

8

Steckbriefe ind Untersuchungs⸗Sachen.

Kücksicht auf den unterm 8. dieses Monats t Rücscht ometermacher Eduard Robert Ehle Meuselbach erlassenen Steckbrief wird nachträglich Signalement des ꝛc. Ehle bekannt gegeben; ter 20 Jahre, Größe 1,72 1,74 m, Haare Alblond, Augen dunkel, Nase und Mund gewöhn⸗ Statur untersetzt.

Der Erste Staatsanwalt am Landgericht. Der Erste S (Unterschrift)

g5. Oeffentliche Ladung.

der Strafsache wider Kuhnke und Genossen ry HI. E. 868. 86 werden: 1

der Schuhmacher Hermann Ferdinand Julius ike, am 16. März 1863 zu Köslin geboren, llisch,

Ee. Wilhelm Hain, am 29. November 1864 seichenau, Kreis Sagan, geboren,

ar 1862 zu Zinskowo, Kreis Buk, geboren, Eüüsc, ber Johann Otto Hundt, am 15. Ja⸗ 1863 zu Markowice, Kreis Schroda, geboren, Robert Julius Hoffmann, am 3. August 1863 behdenick geboren, Georg Franz Wilhelm Mertens, am 28. Ja⸗ 1863 zu Pinnow geboren,

ar 1863 zu Templin geboren, evangelisch,

) der Raschmacher Carl Gottlieb Hermann ppler, am 9. Juli 1863 zu Hermsdorf geboren, se Kommis Hermann Tarnowski, am 29. nar 1860 zu Samter geboren, mosaisch,

h der Maler Oscar Carl Emil Gerstner, am

inter geboren, mosaisch, 9) der Kaufmann Alfred Eugen Alexander Georg odor Brandes, am 19. November 1862 zu unschweig geboren, evangelisch, 9) Emil Paul Heinrich Keßler, am 13. Mai gzu Hirschberg geboren, evangelisch, 4) der Maler Carl Hermann Radewagen, am April 1863 zu Striegau geboren,

5) Johann Lucas Sadowski, am 18. Oktober g zu Graudenz geboren,

6) Alexander Richard Berger, am 2. Oktober l zu Köpenick geboren, 7) Johann Hermann Friedrich Fröschke, am 6. ni 1863 zu Teltow geboren,

83 zu Straußberg geboren, evangelisch,

7. Januar 1863 zu Stechau, Kreis Schweidnitz, oren, evangelisch,

31. Oktober 1862 zu Lubs in Mecklenburg⸗ hwerin geboren, bbeschuldigt, ils Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ en oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich perhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 St.⸗G.⸗B.

die I. Strafkammer des Königlichen Landge⸗ its I. zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, I Treppe, al 49, zur Hauptverhandlung geladen. Grund der nach 472 der Strafprozeß⸗ atz⸗Kommissionen über die der Anklage zu unde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklä⸗ gen verurtheilt werden.

Berlin, den 26. Oktober 1886.

2 2

2) Zwangsvollstreckungen, ufgebote, Vorladungen u. dgl. esl Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwan vangsvollstreckung soll das im

ndbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗

nimschen Kreise Band 13 Nr. 758 auf den Na⸗

es Maurermeisters Robert Georg Adolph 8* hier eingetragene, hier Hochstraße Nr. 37, ee der Wiesenstraße; belegene Grundstück Januar 1887, Vormittags 10 Uhr,

dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle

zue Friedrichstr. 13,

0, ver⸗ sgert werden. Hof parterre, Saal 40, ver

Das Grundstück ist mit 9720 Nutzungswerth teuerroll t aus der zerrolle, beglaubigte Abschrift des bse-

ebäudesteuer veranlagt. Auszug

waige Ab

8 1 treffende tzungen und andere das Grundstü

le R2,ng ngesehen werden. en selbst auf den Ersteher überge

Vorhandensei b singensein oder Betrag aus dem

rmerks nicht rderungen von

biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei V lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗

achweisungen, sowie besondere Kauf⸗ dingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda,

erechtigten werden aufgefordert, die nicht veese Ansprüche,

j rund⸗ der Eintragung des Versteigerungs⸗ hervorging, insbesondere derartige ebun Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ sub

erthei⸗

spruche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schlaß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahr herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 11. Januar 1887, Mittags 1 an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 6. November 1886.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

9) 9 140249] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Sennhe von den Umgebungen Band 133 Nr. 6204 auf den Namen des Zimmermeisters Eduard Ganso und dessen Ehefrau Auguste, geborene Dieterle, zu Berlin eingetragene, Strelitzerstraße 40 belegene Grundstück am 12. Januar 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗ stelle Neue Friedrichstraße 13, Hof parterre, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 65⁄100 Reinertrag und einer Fläche von 2 a 68 qm zur Grundsteuer, mit einem Nutzungswerth zur Gebäudesteuer aber nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Feee. ge von Kapital, ö wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. . Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das ÜUrtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 12. Januar 1887, Mittags 1 Uhr, n Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof part. Püngaten 40, verkündet werden. Berlin, den 9. November 1886.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

[40256] Aufgebot Der Landwirth Franz Beulke, gt. Lingebeul, zu Sieperting, hat das Aufgebot folgender im Grund⸗ buche von Eslohe Band I. Blatt 54 eingetragenen Grundstücke, soweit das Eigenthum an denselben im Grundbuche auf den Namen der Elisabeth Beulke zu Sieperting eingetragen ist, nämlich: Flur I. Nr. 12, 23, 30, 32, 40, 69, 79, 80, 81, 100, Flur II. Nr. 8, 36, 38, 81, 119, 143, 145, 165, 170, 173, 197, 198, 199, 204 der Steuergemeinde Eslohe und VI. Nr. 77, 78 Steuergemeinde Salwey beantragt. Alle Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 31. Mai 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte auf die Grundstücke anzu⸗ melden, widrigenfalls im Falle nicht erfolgender Anmel⸗ dung und Bescheinigung des vermeintlichen Wider⸗ spruchsrechts der Auss chluß der Eigenthumsprätendenten und die Eintragung des Besitztitels für den Antrag steller erfolgen wird. 8

Meschede, den 15. November 1886.

Königliches Amtsgericht.

ee Aufgebot. olgende Hypotheken⸗Urkunden:

8 nie Hypotheken⸗Urkunde über 3000 Mark Dar⸗ lehn zu 5 % verzinslich, eingetragen aus der Urkunde vom 18. März 1879 für den Partikulier Wilhelm Robert Hering zu Hirschberg in Abtheilung III Nr. 8 des Grundbuchs des dem Maurer Karl Berger zu Giersdorf gehörigen Gartengrundstücks Nr. 116 Giersdorf, 1 b. die Hypotheken⸗Urkunde über ein zu 5 % ver⸗ zinsliches Darlehn von 900 Mark, eingetragen aus der Urkunde vom 10. November 1868, bez. 12. Mai 1876, für die minderjährige Ana Pauline Emma Holland zu Schreiberhau in Abtheilung III sub Nr. 7 des Grundbuchs von Schreiberhau auf dem Grundbuchblatt des dem Häusler Wenzel Krause ge⸗ hörigen Hausgrundstücks Nr. 146 Schreiberhau, c. die Hypotheken⸗Urkunde über ein zu 5 % ver⸗

auf dem

Hirschberg,

r. 3 des Grundbuchs),

Hausgrundstück Nr. 60 Schreiberhau in Abtheilung III des Grundbuchs sub Nr. 3 (Spalte Cessionen) für:

am 9. Januar 1852, mit 85 Thalern, nuar 185 ens 29. Januar 1856, mit 50 Thalern,

vom 27. Mai 1848 und der gerichtlichen Cessions⸗ verhandlung vom 12. Juli 1852 und 10. Oktober 1864 noch haftendes, zu 5 % verzinsliches Darlehn von 185 Thalern,

insliches Darlehn von 50 Thalern, haftend für die verwithwete Kaufmann Ludwig, geb. Gottsche, zu der ehe e 6bg. Prentzel, geb. Schwartzer, zu Petersdorf, gehörigen ründstück Nr. 94 Petersdorf (in Abtheilung III-

a. dem Oskar Theodor Adalbert Friede, geboren

b. die Anna Marie Friede, geboren am 20. Ja⸗ 853, mit 50 Thalern, c. die Alwine Auguste Ida Friede, geboren am

auf Grund des gerichtlichen Schuldinstruments

sind verloren gegangen, bez. durch Zufall vernichtet worden, und sollen auf Antrag der resp. Grund⸗ stückseigenthümer, bez. Gläubiger, und zwar ad a. und c. zum Zwecke der Löschung der Hypotheken⸗ posten, ad b. und d. zum Zwecke einer neuen Aus⸗ fertigung amortisirt werden.

Die etwaigen Inhaber der vorstehend näher be⸗ zeichneten Hypotheken⸗Urkunden werden deshalb auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine,

am 24. März 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht ihre Rechte an⸗

die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Hermsdorf u. K., den 9. November 1886. Königliches Amtsgericht.

[40246]

Aufgebot. I. Nachdem bei den unterzeichneten Hypotheken⸗ forderungen die Nachforschungen nach den resp. recht⸗ mäßigen Inhabern fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese Forderung sich beziehenden Hand⸗ lungen gerechnet dreißig Jahre verstrichen sind, werden auf Antrag der Besitzer der hypothecirten Grund⸗ stücke alle Diejenigen, welche auf irgend eine der angegebenen Forderungen ein Recht zu haben glauben, hiermit öffentlich aufgefordert, ihre Ansprüche bei dem unterfertigten Gerichte innerhalb 6 Monaten, spätestens aber im Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die betr. Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde:

a. 200 Fl. Voraus, eingetragen seit 27. Januar 1842 für Franz und Regina Kreutz in Aura, auf dem Anwesen der Apollonia Müller, nun verehelicht an Gastwirth Franz Fillippi von

Aura, im Hypothekenhuche für Aura Bd. I.

S. 341,

.50 Fl. Kapital, eingetragen seit 25. Juli 1855 für Johann Michael Fillippi's Kinder von Mittelsinn im Hypothekenbuche daselbst Bd. I. S. 254 auf Pl. Nr. 159 u. ff. des Maurers Alois Welzenbach von Obersinn.

.63 Fl. Kapital, eingetragen seit 29. Januar 1824 für Johann Huth von Aura im Hypo⸗ thekenbuche daselbst Bd. III. S. 71 auf dem Anwesen der Magdalena Brasch, Wittwe von da.

II. Aufgebotstermin wird auf Dienstag, den 14. Juni 1887, Vormittags 9 Uhr,

dahier anberaumt. 8

Gemünden a. M., den 10. November 1886.

Königliches Amtsgericht. 8

Schultheis.

[29545] Nr. 37 905. Das Gr. Amtsgericht, Abth. dahier hat unterm Heutigen folgendes Anfgebot erlassen: S Tüncher Georg Spiegel von Neckarau hat das Aufgebot eines ihm angeblich abhanden gekommenen Abrechnungsbuchs, ausgestellt von der Sparkasse⸗ Verwaltung Mannheim, beantragt. Das Abrechnungsbuch weist ein Guthaben der Ehefrau des Antragstellers Namens Katharina, geb. Roßnagel, an die Sparkasse im Betrage von 515 67 aus und trägt die Bezeichnung Nr. 27,712 D. Dieses Guthaben wurde dem Antragsteller bei den Verlassenschaftsverhandlungen auf Ableben seiner Ehefrau zugewiesen. Der Inhaber des Buches wird nun aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dies⸗ seitigem Gerichte anzumelden und das Buch selbst vorzulegen, widrigenfalls dasselbe kraftlos erklärt würde. Aufgebotstermin ist bestimmt auf 1 Donnerstag, 12. Mai 1887, Vormitt. 9 Uhr. Mannheim, 7. September 1886. Der eKege Gr. Amtsgerichts: alm.

[302800 Aufgebot. v Auf Antrag des Kohlenhändlers A. Eggers zu Münster werden die unbekannten Inhaber folgender, dem Ersteren angeblich gestohlenen 4 % igen Pfand⸗ briefe der Landschaft der Provinz Westfalen, nämlich: 1 Stück à 2000 Nr. 1610. 11 Stück à 1000 Nr. 633 855 878 1065 1129 1219 1247 1295 1325 1478 1798, G 10 Stück à 500 Nr. 710 711 846 847 1580 1581 1628 1645 1646 1647, 15 Stück à 200 Nr. 1146 1369 1370 1371 1572 1478 1479 1480 1481 1799 1800 1801 1802 1803 1831, 8 hierdurch aufgefordert, spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 35, auf den 7. Inli 1887, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Pfand⸗ briefe vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden. Münster, den 16. September 1886.

[34952]

[40239]

Aufgebot folgender angeblich Urkunden beantragt, nämlich:

Aufgebot.

Der Fabrikant Ferdinand Eduard Popp zu

Kunersdorf bei Kirchberg i. Sachsen hat das Auf⸗ gebot der angeblich abhanden gekommenen, ihm von der Frankfurter Lebensversicherungs⸗Gesellschaft am 9. November 1872 unter Nr. 4220 F. Nr. 13 813 über die Versicherung eines Kapitals von Eintausend Thalern ertheilten Police beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Dienstag, den 3. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Gr. Kornmarkt 12, Zimmer 17, anberaumten Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗

folgen wird.

ufgebotstermine seine

Frankfurt a. M., den 12. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV.

Aufgebot.

Die nachstehend benannten Personen hahen das verloren gegangener

1) der Käthner Heinrich Lindemann in Wulfsmoor

4 zorz zdri f 8 4 2 zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls das Aufgebot der auf der Kathenstelle der Eheleute

Friedrich Völckers und Henriette, geb. Unbehauen, zu Siebenecksknöll, im Grundbuche von Siebenecks⸗ knöll Band I. Blatt 12 in Abtheilung III. unter Nr. 2 für seinen Vater, den Abschieder Hinrich Lindemann in Wulfsmoor eingetragenen Obligation vom 3. Mai 1862 über 720 ℳ, 2) der Käthner und Schlachter Peter Lange zu Moor⸗ dieck das Aufgebot des zwischen ihm und seiner jetzt verstorbenen Mutter, der Wittwe Anna Lange, geb. Krohn, zu Moordieck unterm 31. Januar 1865 er⸗ richteten Kontrakts, aus welchem für die genannte Wittwe auf dem Grundstücke des Antragstellers im Grundbuch von Moordieck Band I. Blatt 17 in dhee güng III. unter Nr. 2 960 eingetragen tehen, 3) der Handelsmann Johann Hinrich Ochs in Kellinghusen, Namens seiner Ehefrau Anna Mar⸗ garetha Ochs, verwittwet gewes. Bockelmann, geb. Storjohann, das Aufgebot dreier auf dem Grund⸗ stücke seiner Ehefrau im Grundbuch von Kelling⸗ husen Band IV. Blatt 47 in Abtheilung III. unter Nr. 1—3 eingetragenen Verschreibungen, nämlich: a. über 356 40 ₰, d. d. Pfingsten 1772, für Jochim Langhann in Großenaspe, 8 v. über 360 ℳ, d. d. 27. Juli 1840, für den abwesenden Peter Ahlers, c. über 360 ℳ, d. d. 11. April 1842, für den Abschiedsmann Hinrich Wiese in Vorbrügge. Die Inhaber der Urkunden und Alle und Jede, welche an die vorgedachten Urkunden Rechte zu haben vermeinen, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. März 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urtunden und in dem Falle ad 3 auf den

Antrag der Folieninhaber auch die Löschung der Hy-

potheken im Grundbuche erfolgen wird. Kellinghusen, den 13. November 1886 Königliches Amtsgericht

Ausfertigung. Auf Antrag des Kgl. Advokaten Herrn Pöhlmann

[40254]

dahier als Vertreters des Schlossermeisters Friedrich

Kößler, ergeht in Sachen gegen Wilhelm Held, geb. 16. April 1838, außerehelicher Sohn der Marga retha Held, verehelichten Kötler, zuletzt in Augsburg als Kaminkehrergehülfe beschäftigt, seit 1856 in Ungarn verschollen, 8 zum Zweck der Todeserklärung die Aufforderung 1) an den Verschollenen, spätestens im Aufgebots termin persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls er für todt er⸗ klärt wird, 8 2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, 3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung bei Gericht zu machen. f Der Aufgebotstermin wird auf 1 Donnerstag, den 29. September 1887, Vormittags 9 Uhr, 1 Geschäftszimmer Nr. 16 rechts anberaumt. Augsburg, 8. November 1886. 1— Königliches Amtsgericht. Der Königliche Amtsrichter: gez. Zöhnle. Den Gleichlaut dieser Ausfertigung mit der U chrift bestätigt: schäist esparg, am 14. November 1886. Der Gerichtsschreiber, Kgl. Sekretär: (L. 8S.) J. Ferch.

[38848] Aufgebot. 1 Der Lokomotivführer Theodor Lange, früher zu Duͤsseldorf, jetzt zu Kupferdreh wohn aft, hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs Fol. 5546 der städti⸗ schen Sparkasse zu Düsseldorf, lautend auf den Namen Theodor Lange und auf den Betrag von 4671 5 ₰, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 18. Inni 1887, Vormittags 9 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, im Königlichen Justizgebäude, Zimmer Nr. 9, zu Düsseldorf, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kra loserklärung der Urkunde erfolgen wird. 8

Düsseldorf, den 30. Oktober 1886.

min vor der Na erdesag hr ee Gge. 8 der betreibende Gläu⸗

sten anzumelden, und, fa

Glasschleifer Eem

d. die Hypotheken⸗Urkunde über ein auf dem, dem 2* d Feist gehörigen

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI.