Gewerbe und Handel. 5
Statistische Angaben, welche die „Weser⸗Zeitung“ dem englischen „Graphic“ entnimmt, legen von der außerordentlichen Bedeutung des Heringsfangs für Schottland Zeugniß ab. Die Zahl der Tonnen, in welche der Hering eingepökelt wird, hat in Schott⸗ land für eine Reihe von Jahren weit über eine Million betragen. Im Jahre 1884 wurden 1 697 077 Tonnen gefüllt, und da jede un⸗ gefähr 700 Fische enthält, so betrug die Menge der eingesalzenen Heringe 1 187 953 900 Stück. Dazu kommen noch die erheblichen Quantitäten, welche als „frische (grüne) Heringe konsumirt werden. Man schätzt sie auf 200 Millionen Stück. Wenn man zu diesen gewaltigen Zahlen die Heringsmengen hinzufügt, welche in den englischen und irischen Hemsfern gefangen werden, so kann man die Summe, die Groß⸗ britannien jährlich aus der Heringsfischerei gewinnt, auf über 5 000 000 £ (mehr als 100 Mill. Mark) berechnen. Gegen Ende Juli ist die Fischerei, welche in den westlichen Seen und Lochs von Schott⸗ land schon im Frühjahr beginnt, im vollen Gange. Es gehen dann in jeder Nacht Tausende von Böten, jedes mit 4 bis 6 Fischern be⸗ mannt, auf den Fang aus. Da 50 000 bis 60 000 Personen in Schott⸗ land mehr oder weniger vom Heringsfange abhängen, so ist es begreiflich, daß in der Saison von nichts Anderem, als vom Hering gesprochen wird. Das Einpökeln beschäftigt Tausende von Menschen. enn die Saison auf ihrer Höhe ist und die Tausende von Böten, reich mit Heringen beladen, einlaufen, dann entfaltet sich ein äußerst lebendiges Treiben, es gilt, die leicht verderbliche Waare so schnell wie möglich in die Tonnen zu bringen, welche unter Aufsicht von Beamten nach allen Regeln der Kunst gepackt und dann von denselben mit dem amtlichen Brand versehen werden. Die Händler, auf deren Rechnung das Einpökeln geschieht, haben sich schon lange vorher den Fang gesichert und bringen die fertige Waare in den Handel und zum
Versandt. 3
— Die Berliner Handels⸗Gesellschaft stellt am 25. d. M. 4 000 000 ℳ Aktien der mit einem Grundkapital von 9 000 000 ℳ neu gegründeten Aktiengesellschaft „Grusonwerk“ zu Buckau⸗Magde⸗ burg zur Subskription. Der Subskriptionspreis beträgt 128 % zu⸗ züglich 4 % Stückzinsen seit 1. Juli cr. und ist bei der Subskription voll einzuzahlen.
— Der Cours für die hier zahlbaren Oesterreichischen Silber⸗Coupons ist heute auf 162 ℳ für 100 Fl. Oesterr. Silber herabgesetzt worden.
— Die 4 ½ % Obligationen der Anleihen von 1871, 1876, 1877 und 1878 der Stadt Baden⸗Baden sind zum 1. Januar 1887 zur Rückzahlung gekündigt. Im Zusammenhang hiermit bietet die Deutsche Genossenschaftsbank von Soergel, Parrisius u. Co., Kom⸗ mandite Frankfurt a. M., und die Oldenburgische Spar⸗ und Leih⸗ bank den Besitzern der 4 ½ % Titres den Umtausch in 3 % neue Obli⸗ gationen zum Course von 93 % an. Die Konvertirungsfrist läuft vom 1. bis 31. Dezember. 1
Bradford, 22. November. (W. T. B.) Wolle stramm, aber ruhig, Tendenz zu Gunsten der Abgeber, Garne ruhig, fest, Stoffe ruhig, infolge milden Wetters. 8 “
Submissionen im Auslande.
Belgien. *8*ʃ111 10 Uhr Vormittags. Provinzial⸗Gouvernements⸗ Bau einer Quaimauer auf dem linken Ufer der Voranschlag 47 500 Fr. Vorläufige Kaution Lastenheft Nr. 101 in der
18. Dezember, Gebäude zu Gent. „Durme“ zu Lokeren. 2300 Fr. Preis der Pläne 2,25 Fr. Expedition des „Reichs⸗Anzeigers“.
Britisch Indien.
1) 1. Dezember. London, 31 Lombard⸗Street. Southern Hah- ratta railway company. Lieferung beweglicher Schienen.
2) 7. Dezember. London SW. India office. Eisentheile für Waggons und Brücken.
Spanien.
15. Dezember, 2 Uhr. Madrid. General⸗Direktion für Post und Telegraphen. 20 000 Porzellan⸗Isolatoren. Voranschlag: 10 000, Kaution 1500 Pesetas. Näheres an Ort und Stelle.,
Schweden.
Mittags. Königliche Medizinal⸗Direktion in
au eines Irrenhauses bei Lund Näheres an Ort
20. Dezember, Stockholm. B und Stelle.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
„Griechenland.
Die Königlich griechische Regierung hat die Schiffe, welche unter Quarantäne von der Donau und der Küste von Soulina bis Bourgas kommen, bei ihrer Ankunft in Griechenland einer fünf⸗ tägigen Beobachtungsquarantäne unterworfen.
Diese Quarantäne wird in denjenigen griechischen Häfen ab⸗ gehalten, in welchen sich Sanitätsbehörden befinden.
1“ Brasilien.
Die Kaiserlich brasilianische Regierung hat mittelst Erlasses vom 18. Oktober 1886 angeordnet:
1) daß der Hafen von Malaga vom 6. Oktober ab als ver⸗ seucht zu betrachten ist; 2
2) daß die übrigen spanischen Häfen zwischen Gibraltar und dem Kap Palos als verdächtig anzusehen sind;
. 3) daß die aus dem verseuchten Hafen kommenden Schiffe in den Häfen des Kaiserreichs nur zuzulassen sind, nachdem sie die strenge Quarantäne auf Ilha Grande durchgemacht haben;
4) daß die Schiffe, welche aus den verdächtigen Häfen kommen, derselben Quarantäne zu unterwerfen sind, wenn sie während der Reise Cholerafälle an Bord gehabt oder Waaren mitbrin die Ansteckungsstoffe zu übertragen vermögen.
Berlin, 23. November 1886.
Nachdem die amtlichen Ermittelungen ergeben haben, daß die Ziehung der Lotterie der Jubiläums⸗Kunst⸗Ausstellung unter strengster Beobachtung der bestehenden Vorschriften vorgenommen worden ist, jedoch am Schluß derselben sich das Fehlen einer Gewinn⸗ Nummer ergeben hat, deren Verbleib, aller Nachforschungen ungeachtet, nicht festgestellt werden konnte, so hält der Senat der Königlichen Akademie, Sektion für die bildenden Künste, nach einer Bekannt⸗ machung es für rechtlich geboten, das Ziehungsgeschäft in seinem ganzen Umfange wieder aufzunehmen und hat die hierzu erforderlichen eingeleitet. Weitere Bekanntmachung wird demrächst erfolgen.
Von dem Kunstsalon von Fritz Gurlitt in der Behren⸗ straße ist dieser Tage wieder eine der gewohnten kleineren, aber stets eine Reihe interessanter Arbeiten darbietenden Ausstellungen eröffnet worden. Der Katalog verzeichnet 92 Gemälde und 14 Skulpturen, von denen ein Theil allerdings den Besuchern des Salons hier nicht zum ersten Mal begegnet. So sind Bokelmann's Scene „Vor der Gerichtssitzung“ mit den meisterlich scharf und lebendig charak⸗ terisirten zahlreichen Figuren und der wirkungsvollen malerischen Ge⸗ staltung des sie umschließenden Raumes, Prell's poetisch gedachtes und durch seltene Tiefe und Klarheit des Tones ausgezeichnetes Bild des jugendlichen Liebespaares in frühlingsduftiger Landschaft, Knüpfer's nicht minder poetisches „Strandidyll“ mit den aus dem Meere emporgetauchten, den einsam träumenden Pan I“ überfallenden jungen Nymphen, Moreau's gefällige „Heimkehr vom Markt“, die durch feinen Humor ansprechende „„Kartenlegerin“ von Gysis, die meessteliche junge „Näherin“ von Harburger, die „am Lido von Venedig“ sinnend asißende Venetianerin von Ruben längst bekannt und nach voller Gebühr geschätzt. Ihnen reihen sich ein porträtartiger, groß
4 II1¹
und vornehm aufgefaßter weiblicher Studienkopf von Gab r. Max und ein anderer von feinstem koloristischen Reiz von F. A. Kaulbach, zwei der vollendetsten Köpfe halbwüchsiger junger Venetianerinnen von Passini, von denen das „Marietta“ betitelte Porträt durch eine geradezu unübertreffliche köstliche Frische der Auffassung fesselt, zwei ihnen auch malerisch sehr verwandte Studien gleicher Art von dem Italiener Zezzos und eine reizende „Giovannita“ von Echtler als Stücke an, die dem Be⸗ schauer über die Kunst der genannten Meister zwar nichts Neues sagen, jedenfalls aber zu den künstlerisch echtesten Zierden der Aus⸗ stellung zählen. Als der begabteste Nacheiferer Adolf Menzel’s stellt sich daneben Fritz Werner in der aus dem Besitz Sr. Majestät des Kaisers der Ausstellung gnädigst überlassenen Skizze eines Bildes der „Rückkehr Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm von der Parade am Sedantage 1885“ dar. Er ist seinem großen Vorbilde kaum jemals näher gekommen als in dieser Schilderung bewegtesten momentanen Lebens, der hinter dem Musikcorps mit den wallenden rothen Federbüschen im festen Tritt einhermarschirenden Infanterie⸗ colonne und der 8 und den an der Spitze reitenden Prinzen um⸗ drängenden, den künftigen Thronfolger mit Hüteschwenken und lärmendem Jubel begrüßenden und begleitenden Volksmenge. Der Vorgang als Ganzes ist mit einem Blick für die malerische Gesammterscheinung aufgefaßt, jede einzelne kleine Figur des dichten Menschengewühls mit einer Schärfe der Beob⸗ achtung charakterisirt, die aufs Lebhafteste an die Menzelsche Meister⸗ schaft derartiger Darstellungen erinnert, allerdings aber auch das Charakteristische mit besonderer Vorliebe gerade in den zufälligsten und am wenigsten ansprechenden Zügen sucht. Die Kunst Werner's bewährt sich hierin mit der modernsten, aus Frankreich zu uns herüber⸗ gekommenen, die besten jüngeren Kräfte mehr und mehr in ihren Bannkreis ziehenden Richtung, in der diese Neigung den naturgemäßen Ausdruck bewußter Opposition gegen das hergebrachte konventionelle Schema bildet. Von ihren Vorkämpfern, den Uhde, Firle, Lieber⸗ mann u. s. w. ist der Letztere hier durch das Bild eines „Münchener Volksgartens“ vertreten, das freilich bei aller Schärfe der Beobach⸗ tung doch in der Lösung des gestellten malerischen Problems nicht ganz auf der Höhe mancher früheren Leistung steht. Noch erfreulicher wirkt eine Reihe mehr oder minder ausgeführter, zum Theil bereits zum Bilde gestalteter Studien von Skar⸗ bina, während dem Bilde von L. v. Kalckreuth, das eine Gruppe tanzender Kinder in einer Frühlingslandschaft darstellt, eine gewisse Mattigkeit des Ausdruckes anhaftet. Eine für Berlin neue Erscheinung in der Reihe dieser Vertreter modernster künst⸗ lerischer Richtungen ist endlich Friedr. Stahl in München mit dem großen Bilde „Auf der Promenade.“ In der Licht⸗ und Luft⸗ stimmung der von kühlem, hellem Nebeldunst erfüllten Parklandschaft, wie in den Gruppen und Einzelfiguren der Spaziergänger giebt sich hier ein nicht gewöhnliches Talent zu erkennen, das namentlich auch um der bei uns so seltenen Fähigkeit willen, den Charakter des modernen, den eleganteren Gesellschaftskreisen angehörigen Menschen im Bilde treffend wiederzuspiegeln, die vollste Aufmerk⸗ samkeit verdient. Für eine Reihe zum Theil ausgezeichneter kleinerer Bilder von Claus Meyer, Josef Brandt, W. Amberg, Michetti u. A., für einen „Geschichten⸗Erzähler“ von Defregger, der leider kaum noch schwach an die einstige lebensvolle Frische des Meisters erinnert, für eine am Brunnen sitzende Mädchengestalt von Delobbe, für Jean Beraud's seiner Zeit bei der ersten Aus⸗ stellung in Paris vielbesprochenen „Garten des Irrenhauses“ mit den in den Wegen und auf den Bänken je nach ihren Wahnvorstellungen charakteristisch sich geberdenden Insassen der Anstalt — ein Bild, das bei aller Kunst den Maler doch nicht von seiner vorzüglichsten Seite zeigt, — sowie für zwei meisterliche kleine Thierstücke von Friese und eine große „Tigerfamilie“ von P. Meyerheim muß eine kurze Erwähnung genügen. Einem von H. Thoma aus⸗ gestellten, im Wiesenbusch „schlafenden Faun“, über dessen braunen Körper die Sonnenlichter hinglitzern, gesellt sich noch eine ganze Reihe von Aquarellen und Zeichnungen des eigenartigen Meisters, die bei der Fülle des Gebotenen eine Einzelbesprechung unmöglich machen. Es überwiegen unter ihnen Kompositionen idealen Charakters von durchaus eigenthümlichem Gepräge. Bisweilen an Böcklin an⸗ klingend und eine seltsame und originelle Phantastik athmend, bis⸗ weilen wieder in dem Streben nach einfachster Naivetät des Ausdrucks sichtlich beengend beeinflußt durch das Vorbild von Meistern einer werdenden, noch mühsam nach Freiheit ringenden Kunst, lassen sie nirgends den ungewöhnlich begabten Maler verkennen, rufen aber fast durchweg mehr den Eindruck einer gesuchten, reflektirten Empfindun
als den einer von innen heraus mit zwingender Nothwendigkeit si
gestaltenden Ausdrucksweise hervor. Unter den zahlreichen Land⸗ schaften der Ausstellung sind A. Achenbach, G. Oeder, Douzette, E. de Schampheleer, Wenglein, Nor⸗ mann, Schindler, W. Tholen, Schönleber mit einem ungewöhnlich schönen Bilde aus Venedig, Othmar Brioschi mit einer interessanten Partie aus dem Sabinergebirge u. a. m. trefflich vertreten. Besondere Hervorhebung verdienen zwei meisterliche Strandbilder von H. Baisch, der mit seinen „Tau⸗ holern“ auf der Jubiläumsausstellung sich als ein Meister auch in der Darstellung der See bekundete, und ein köstlicher „holländischer Hafen“ von Kallmorgen, der in der Feinheit des Tons und in der ausgezeichneten Charakteristik des Stofflichen, sowie der Figuren sich selbst neben dem prächtigen „Amsterdamer Fischmarkt“ von Herr⸗ mann, den uns die Jubiläums⸗Ausstellung brachte, sehen lassen dürfte. An plastischen Arbeiten verspricht der Katalog der Ausstellung zwei Büsten von Tilgner, die indeß noch nicht einge⸗ troffen sind. Dagegen hat in ihr die von Böcklin bemalte, von P. Bruckmann — jedoch sichtlich nach Böcklin'scher Erfindung — modellirte Herme des „Froschkönigs⸗ einen Platz gefunden, die von der Jubiläums⸗Ausstellung aus äußeren Gründen bald nach der Er⸗ öffnung entfernt wurde. Der mit gläsernen Augen blöde vor sich hinstarrende Kopf mit kahlem Schädel, über den das bei dem Auftauchen aus der Tiefe emporgerissene Schilf wirr herabhängt, wird in seiner abschreckenden Häßlichkeit der großen Menge kaum so bewundernswerth erscheinen, wie die Karrikatur dessel⸗ ben, die in der Osteria des Ausstellungsparks zu sehen war. Nichtsdestoweniger ist er ein neuer Beweis einer künstlerisch schöpferischen Phantasie, wie sie eben nur Böcklin in dieser Art besitzt, und wer diesem eigenartigen Gebilde die Fähigkeit des Verstehens entgegenbringt, wird auch in ihm eine in seltenem Grade meisterhafte Verkörperung elementarischen Lebens und einen starken Zug echter, melancholisch⸗humoristischer Poffie nicht zu ver⸗ kennen vermögen. Nicht unerwähnt bleibe endlich ein ziemlich großes, leicht getöntes Relief von Frl. S. Keibel mit dem en face gesehe⸗ nen Brustbilde Gretchens aus der Faust'’schen Dichtung, der Versuch einer Uebersetzung des bekannten Max'schen Gemäldes ins Plastische, der zu einer wirklichen Lösung, wenn anders sie möglich ist, freilich noch eine tiefere und stärkere Kraft als die hier bewiesene erfordert hätte, immerhin jedoch ein der Ermuthigung werthes künstlerisches Talent verräth.
Der Berliner Zweigverein der Deutschen Schiller⸗ Stiftung hielt gestern Abend im Hotel de Magdebourg seine Jahresversammlung ab. Der Stiftung, die nunmehr auf eine 27jäh⸗ rige Thätigkeit zurückblicken kann, ist, wie der Vorsitzende einleitend konstatiren konnte, auch im letzten Jahre erfreuliches Interesse ent⸗ gegengebracht worden. Se. Ma jestät der Kaiser hat dem hie⸗ sigen Zweigverein 1000, Ihre Majestät die Kaiserin 150 ℳ überwiesen; der Verein „Berliner Presse“ hat 100 ℳ an Beitrag gezahlt. Im Ganzen n von der Centralstiftung im letzten Jahre 37 385 ℳ und 1800 Fl. verausgabt worden und zwar auf lebensläng⸗ liche Pensionen 9650 ℳ, auf transitirende Pensionen 22 385 ℳ und auf einmalige Bewilligungen 5350 ℳ und 1800 Fl.⸗In den einzelnen Zweigvereinen kamen außerdem zur Verwendung 8450 ℳ und 850 Fl. Die Zahl der Mitglieder des Berliner Zweigvereins hatte sich in Folge der Feier des 25jährigen Stiftungsfestes von 139 in 1884 auf 200 in 1885 gehoben; sie ist in dem letzten Jahre auf 177 zurück⸗
eil diejenigen Mitglieder in Abgang gekommen sind, 8 8 8— “ “
2.
welche bei Gelegenheit der der Stiftung nur einen einmaligen Beitrag hedftha fließen lassen wollen. Die Summe der Mitalbiün, r ist dadurch allerdings von 1858 auf 1627 ℳ gesunken auch beit
gemeine Hernibs ung des Zinsfußes hat der Stiftung eine d. 1 gebracht. Die Gesammteinnahme belief sich auf 5647 die eenüuh ausgabe auf 4283 ℳ 1160 ℳ wurden an die Centralsti amm, geführt, von dem Zweigverein selbständig unterstützt verseh d. sonen mit 2775 ℳ, gegen Personen mit 3150 6 9b Jahre vorher. Die Zahl der Uaerstützungsbedürfti 8
wie der Vorsitzende noch hervorhob, immerhin st man bedenkt, daß in Berlin 6 — 700 Schriftitelle sue Der Schriftstellerstand, wie er in Berlin vertreten ist, beweij leba eine Kunst der Selbsthülfe, wie man sie eigentlich kaum ise som sonen erwarten könne, die weniger auf Geschiclichkeit im vn Pa⸗ materieller Güter, als auf geistige Thätigkeit ihr Leben gestellt bnch Der Verein verfügt z. Z. über ein Kapital von 51000 ℳ N übe noch beschlossen worden, auch im nächsten Jahr die Hälfte der Einafem zu Unterstützungen selbst zu verwenden, beendete die Wi derwalln bisherigen Vorstandes die Sitzung. 1“ 8-
Feier des 5jährigen
„Zum Besten des Lazarus⸗Krankenhauses, welchez; mitten der armen Gemeinden im Norden der Stadt belegen, auch 1e eheen Jahre reichlich Gelegenheit gefunden hat, eine opferfreuh Thätigteit zu entfalten, ist heute in den vorderen Sälen des Arg tekrenhauses ein Bazar eröffnet worden, der sich der freundlih⸗ Theilnahme auch der Hochsten und Allerhöchsten Kreise zu nc hat. Meist sind es Sachen des praktischen Gebrauchs Wire kleidungsstücke, Wäsche u. dergl., welche die dem Hause nahestehene Damen für den Bazar gefertigt haben. nhan
Der neubegründete Grundbesitzer⸗Verein hauser und der angrenzenden Stadttheile hält am Mittwoch, den 24. d. M., seine erste öffentliche Sitzun der Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 9/10, ab. Gäf willkommen. Anmeldungen zum Beitritt sind an Franz Burckhardt, Fransecki⸗Straße 5 I, zu richten.
tn n Gäste
den Vorftenne .
Das Residenz⸗Theater war bei der letzten Sonntags⸗Ai⸗ führung des Sardou'schen Schauspiels „Georgette“ total ausverkauf. Der Andrang war ein derartig starker, daß selbst die Hinterplätze n den Logen vergriffen waren. Es fand am Sonntag Vormittag wit am Abend keine Kasse statt.
Am Sonntag trat Fr. Marie Geistinger, von längerem Ur wohlsein genesen, zum ersten Male wieder im Belle⸗Alliance⸗ Theater auf. Zur Aufführung gelangte das altmodische Lebensbib „Therese Krones“, in welchem der beliebten Gastin die auf Virtuoser leistung berechnete Haupt⸗ und Titelrolle zufiel, eine Rolle, welche dir Künstlerin schon vor Jahren im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theate mit großem Erfolg gegeben hat. Der künstlerische Werth des rüöhr⸗ seligen Stückes, welches sich aus tugendhaften moralischen Vorträgen, aus schier endlosem und unverständlichem Opfermuth, aus Sente⸗ mentalität und etwas Laune zusammensetzt, ist gering; aber es giebt der Fr. Geistinger Gelegenheit ihre Kunst und ihre Künste in alen Abstufungen glänzen zu lassen. Da ist sprudelnde Heiterkeit, ge⸗ fühlvolle Selbstverleugnung, Sentimentalität, Scherzen mit blutender Seele zu zeichnen; ja selbst der Wahnsinn wird in den Wirbelwimz der Gefühle hineingezogen, in welchem sich die Heldin des Stück „Therese Krones“ bewegt. Daß Fr. Geistinger aben diesen wider⸗ streitenden Empfindungen stets gewandt und gefällig Ausdruck gab, is selbstverständlich; doch stand ihr im Großen und Ganzen der lachende Uebermuth am Besten, wenn auch ihre empfindungsvollen Momente bei den Fofcenenc Rührung hervorzurufen vermochten. Aber ein volles Behagen können derartige künstlerische Leistunga kaum gewähren. Wir vertragen nicht mehr solches dramae⸗ tisches Zusammenschweißen von Schwindlern, Räubern und Spöttern, nur um daran den menschlichen Edelmuth zu messen. Die Darstellung war auch abgesehen von der Titelrolle eine lobenswerthe. Eine vorzügliche Leistung bot Hr. Binder (Ferdinand Raimund); er vereinigte glücklich eine schroffe Außenseite mit einem warm fühlenden Herzen und entledigte sich selbst des schwierigsten Theiles seiner Rolle nämlich der des entrüsteten Sittenpredigers mit vielem Geschick. e “ ernteten nach jedem Akte reichen und wohlverdienten
eifall.
Walhalla⸗Theater. Um mehrfachen, aus dem Publikun laut gewordenen Wünschen entgegenzukommen, hat die Direktion sic veranlaßt gesehen, das beliebte Zugstück der vorigen Saiscn: Dellinger's melodiöse Operette „Don Cesar“, wieder auf das Revpertoin zu setzen. Es wird demnach „Don Cesar’ morgen und an den drat folgenden Abenden gegeben werden, um am Sonntag wieder dar „Gräfin Dubarry“ Platz zu machen.
Der junge Pianist, Hr. Emil Sauer, dessen Leistungen bereit im vorigen Jahre hierselbst Bewunderung erregten, gab gestern in Saale der Sing⸗Akademie unter Mitwirkung des Phil⸗ harmonischen Orchesters ein Concert, in welchem a drei neuere Klavierconcerte zur Ausführung brachte. Da 5. Concert von Rubinstein, dessen erster Satz von groh, artiger Wirkung ist, enthält im Adagio eine Elegie voll tie ergreifender Stimmung, während im letzten Satz die schöpferise Kraft des Komponisten etwas nachzulassen scheint. Die technische Schwierigkeiten, welche sich besonders in den beiden Hauptsätzen den Spieler darbieten, überwand Hr. Sauer mit außerordentlicher Bravonit auch war bei dem fast eine volle Stunde in Anspruch nehmenden Werke die Ausdauer in der Kraft nicht zu unterschäte Dem Vortrag dieses Concertes folgte in wohlthuender Abwechselung das Concert⸗Allegro von Chopin, Op. 46, für Orchester und Klanda sehr geschickt und wirtungsvoll bearbeitet von J L. Nicodé, eina ehemaligen Schüler der neuen Akademie der Tonkunst (speziell de rofessors Kullak). Der Spieler war auch dem Vortrag d llegros vollständig gewachsen und brachte mit gesangreichem Anscha und perlender Deutlichkeit all die kleinen oft so wunda bar schönen Verzierungs⸗Passagen Chopin's trefflich zur Gelbmm Den Beschluß der Vorträge des Abends machte das erste Concert d Tschaikowski, ein Werk, das bei der anspruchsvollen Zahl von sich, Sätzen den v rert gegengente durchaus nicht ebenbürtig jerschn Schnell wechselnde Motive, bald an Marschform, bald an Lied⸗ üg Tanzform streifend, erscheinen hier nebeneinander gestellt, ohne sich irgend einem Höhepunkt in ihrer weiteren Durchführung fortzuentwicke Auch dieser in technischer Beziehung höchst schwierigen Aufgabe Pin sich der Künstler mit warmer Hingebung unterzogen und bema hierin aufs Neue seine eminente Fertigkeit. Das zahlreich ers Publikum spendete den Vorträgen des Künstlers reichen Beifa 5n auch den vorzüglichen Leistungen des Philharmonischen Orchesters in seines Dirigenten, des Professor Mannstädt galt. — Das zw iut Concert des Hrn. Sauer findet am Donnerstag, den 25. November, sta
Redacteur: Ri edel.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, 8 Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 3.
Vier Beilagen eeeinschließlich Börsen⸗Beilage),
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen An die, (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesells af für die Woche vom 15. bis 20. November 1886.
Berlin:
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golder Jo
Lin den Akten J.
Weithographen Josef Seister von Breslau wegen
lschlanker Statur; hat blonde Haare, starken blonden
Acher sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des
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tember 1880
141056]
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s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Sta
den 23. November
Berlin, Dienstag,
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2 Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verloosung, 5. Kommandit⸗
Oeffentlich er
Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.
n
Anzeiger.
6. Berufs⸗Genossenschaften.
7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.
9. Theater⸗Anzeigen.
10. Familien⸗Nachrichten.
In der Börsen⸗Beilage b8
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1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
41113] Steckbrief. 8
Gegen den unten beschriebenen Vergolder Christian
arl Louis Bandau, geboren am 27. Februar 1847 u Berlin, bis 1. März 1886 ebenda, Wolgasterstr. 1 wohnhaft gewesen, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholter Unterschlagung n den Akten J. Ia. 611. 86 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12, abzuliefern.
Verlin, den 18. November 1886. Königliche Staͤatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 39 ½ Jahre. Größe 1,70 m. Statur korpulent. Haare blond. Stirn niedrig. Bart, röthlicher Schnurrbart. Augenbrauen blond. Nase stumpf. Mund gewöhnlich. Kinn rund. Gesicht und. Gesichtsfarbe frisch. Sprache deutsch.
—
41112] Steckbrief. u“ Gegen die unten beschriebene verehelichte Ver⸗ hanna Marie Henriette Bandau, geborne Müller, geboren am 24. April 1854 zu Heinrichs⸗ vorf, bis 1. März 1886 in Berlin, Wolgasterstr. 1, wohnhaft 18echc welche c verkergen hert; ist 8 ters shaft wegen wiederholter Unterschlagung eeerlnh nge⸗ 88 dhi8 ö z wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in da “ zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Raüeim. den 18. November 1886. ““ Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 32 ½ Jahre, Größe 1,29 m, Statur untersetzt, Haare dunkel, Ponny, Augenbrauen dunkel, Nase spitz, Mund klein, Gesicht länglich, mager, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.
(41115] Steckbrief auf Grund richterlichen Haftbefehls ergeht gegen den
Betrügereien zum Nachtheil des Lithographen Huber dund Schuhmachers Jakob Martin von Tuttlingen. Seister ist 37—28 Jahre alt, 1,70 m groß, von
Schnurrbart und gelbe Gesichtsfarbe; trägt einen guterhaltenen Anzug, Juppe, Weste und Hosen aus dunkelm, mit kleinen gelben Tupfen vers ehenen Kamm⸗ garnstoff, schwarzen weichen und niederen Filzhut. Die Einlieferung hat zu geschehen in das Amts⸗ erichtsgefüängniß Tuttlingen, bei Festnahme außer⸗ sah Württembergs an das nächste württ. Amts⸗ gericht. Rottweil, den 20. November 1886. K. Staatsanwaltschaft. Gröber, H.⸗St.⸗A.
41057] Steckbrief.
Der Arkeiter Johann Wilhelm Kubel aus Ko⸗ morowo Hauland, Kreis Bomst, zuletzt in Gröningen wohnhaft, welcher sich verborgen häͤlt, ist der Be⸗ drohung mit der Begehung eines Verbrechens — §. 241 Strafgesetzbuchs — dringend verdächtig. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das hiesige Gerichtsgefängniß einzuliefern.
Gröningen, den 18. November 1886.
Königliches Amtsgericht. 141116] Steckbrief.
Gegen den Landwehrmann Arbeiter Julius Schwirzke, geboren 26. Juli 1853 zu Schulzen⸗ werder, Kreis Friedeberg, zuletzt in Gröningen, wel⸗
Königlichen Schöffengerichts zu Gröningen vom 20. Oktober 1886 wegen unerlaubten Auswanderns erkannte Geldstrafe von 150 ℳ eventuell eine Haft⸗ strafe von 6 Wochen vollstreckt werden. 1
Es wird um Vollstreckung und Nachricht hierher ersucht.
Gröningen, den 18. November 1886. Königliches Amtsgericht.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Porzellandreher Carl Günther in den Akten J. II a. 31. 80. rep, unter dem 10. Sep⸗ erlassene Steckbrief wird zurückge⸗
nommen.
Berlin, den 17. November 1886. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgerichte I. 141058. Steckbriefs⸗Erledigung.
Der unterm 6. November 1886 hinter den Buch⸗ balter Fritz Albert Theodor Albrecht, geboren am 22. Mai 1854 zu Coburg, in den Akten — J. Ia. 478. 86 — erlassene Steckbrief ist durch Ergreifung des ꝛc. Albrecht erledigt.
Berlin, den 19. November 1886.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
Es wird ersucht, von dem inländischen Aufenthalts⸗ orte des Sattlers und Wehrmanns Wilhelm Albert Ziegler aus Raßnitz, Kreis Merseburg, zum Zwecke eer Strafvollstreckung zu den Akten E. 7/86 An⸗ zeige zu machen.
Löbejün, den 19. November 1886. u.“
Königliches Amtsgericht. 8 Oeffentliche Ladung. Rachstehende siessun⸗ 800;Wilhelm dalbert Max Peinert, geboren zu
Wnig am 3. März 1863, evangelisch, Lei) Vilhelm Ferdinand Otto Senff, geboren zu
shhnin am 3. Juni 1863, evangelisch,
— zu Lehnin am 3. September 1863, evan⸗ gelisch,
4) der Dienstknecht Friedrich Wilhelm Hechler geboren zu Lotzschke am 10. März 1863, evangelisch, 5) der Kommis Siegismund Joöél, geboren zu Neue⸗Mühle am 1. November 1863, mosaisch,
6) Friedrich Karl Hermann Grunert, geboren zu Ragösen am 3. April 1863, evangelisch,
7) Johann Friedrich August Baltzer, geboren zu Werder am 26. Mai 1863, evangelisch,
zu 2, 4 und 5 in Amerika, im übrigen unbekannten
Aufenthalts, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 18. März 1887, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu “ zur Hauptverhandlung geladen. ei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Ersatz⸗Kommission des Aushebungs⸗Bezirks Zauch⸗Belzig vom 26. Mai 1886 über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Potsdam, den 16. November 1886. Staatsanwaltschaft.
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2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[41171] In Sachen 1) der Ehefrau des Oekonomen Max Dieckmann, Marie, geb. Helvogt, in Helmstedt, 2) der unverehelichten Elise Helvogt in Goslar, 3) des Kaufmanns Louis Helvogt zu Zürich, 4) des Kaufmanns Ernst Kelvogt, früher in Goslar, jetzt in Zürich, , Kläger wider den Kaufmann Eduard Rhien zu Hessen, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, Beklagten, wegen Hypothekkapitalszinsen, wird, nachdem auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des dem Be⸗ klagten gehörigen, in Hessen sub No. ass 141 bele⸗ genen Brinksitzerwesens zum Zwecke der Zwangsver⸗ steigerung durch Beschluß vom 27. Oktober 1886 verfügt, auch die Eintraguug dieses Beschlusses im Grundbuche 2nn. G erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung au 8 8 8 Freitag, den 18. März 1887, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht Schöppenstedt in der Gehrecke'schen Gastwirthschaft zu Hessen ange⸗ setzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo⸗ thekenbriefe zu überreichen haben. 8 Schöppenstedt, den 17. November 1886. Herzogliches Amtsgericht. “ Stünkel. ““
“
“ In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des Erlöses der am 7. Dezember 1885 auf Anstehen des Bernhard Levy, Handelsmann zu Saarunion, als Gläubiger, gegen die: 1 1) Anton Schättel, in Gentilly bei Paris, 2) Michel Schättel, ohne bekannten Wohn⸗ un Aufenthaltsort, 3) Georg Schättel, in Aubervillers, 55 route de Pantin, b 4) Magdalene Schättel, ohne bekannten Wohnort, 5) Barbara Schättel in Saarwerden, als Schuldner, durch den Versteigerungsbeamten, Notar Wack zu Saarunion, vorgenommenen Zwangs⸗ versteigerung mehrerer Grundstücke in den Gemeinden Saarwerden und Zollingen, ist der Theilungsplan auf der Gerichtsschreiberei des Kaiserlichen Amts⸗ gerichts dahier offen gelegt und Termin zur Erklärung über denselben auf Mittwoch, den 26. Jannar 1887, Vormittags 10 Uhr, 8 im Geschäftslokale des Amtsgerichts hierselbst be⸗ stimmt. 8 Zugleich werden Sie aufgefordert, von dem Thei⸗ lungsplan Einsicht zu nehmen, demnächst in dem Termine behufs Erklärung über den Theilungsplan zu erscheinen und spätestens in diesem Termine bei Vermeidung des Ausschlusses etwaige Widersprüche gegen den Plan zu erheben. Diese Bekanntmachung geschieht zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an Michel und Magdalene Schaettel. Saarunion, den 2. November 1886. Kaiserliches Amtsgericht. gez. von Huene. Beglaubigt: Der Amtsgerichtsschreiber. Drumm.
11³9] Aufgebot.
Der Vormund der minderjährigen Kinder des August Vogtmann von Wollendorf, der Johann Thran von Wollendorf hat das Aufgebot des über die im Grundbuche von Wollendorf Band XIII. Art. 645 Fol. 267 Abth. III. Nr. 1 auf die Parzelle Flur 4 Nr. 442 zu Gunsten des Simon Kallmann I. von Wollendorf eingetragene Forderung von 52 ℳ Rest⸗ kaufgeld nebst 5 % Zinsen seit dem 11. November 1883, zahlbar Martini 1884 und 1885, errichteten
ypothekeninstruments, d. d. 21. Dezember 1883 Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor⸗
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 42, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird. Nenwied, den 13. November 1886.
Königliches Amtsgericht.
1812g Aufgebot.
Gegen nachbenannte seit mehr als 10 Jahren ver⸗ schollene Personen als: 8 1) Heinrich Wachter, Gerbergeselle von Obersteben, eboren den 20. November 1814, 2) Heinrich Schnabel, Handarbeiter von Gerolds⸗ grün, geboren den 19. Januar 1838, 3) Margaretha Gebelein, Dienstmagd von Gerolds⸗ rün, geboren den 25. Februar 1824, 4) Johann Heinrich Ludwig Lein, Schuhmacher von Selbitz, geboren den 21. April 1855, ist die gerichtliche Todeserklärung beantragt. Im Hinblick auf §. 823 u. folg. der R.⸗C.⸗P.⸗O., dann Art. 103 folgende des bayer. Ausführungs⸗ gesetzes zur R.⸗C.⸗P.⸗O. und K.⸗O. ergeht hiemit im Wege des Aufgebots die Aufforderung: 1) an die Verschollenen, spätestens gebotstermine vom Freitag, den 14. Oktober 1887, Vormittags 9 Uhr, ersönlich oder schriftlich bei dem unterfer⸗ tigten Gericht sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden würden, 8 2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, 3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Veerschollenen Kunde geben können, Mittheilung ierüber bei dem unterfertigten Gerichte zu machen. Naila, den 5. November 1886. Königliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:; Der geschäftsl. Kgl. Gerichtsschreiber: (L. S.) Braun, Sekretär.
im Auf⸗
[41138] K. Amtsgericht Urach. 8 Aufgebot.
Die Margarethe Buck, Wittwe des Taglöhners Wilhelm Buck von Hülben, hat das Aufgebot des von der Unterpfandsbehörde Hülben am 14. No⸗ vember 1871 dem Jakob Friedrich Holder daselbst für dessen Forderung von 300 Fl. (514 ℳ 29 ₰) ausgestellten, angeblich verloren gegangenen Auszugs aus dem Unterpfandsbuch 6 Bl. 133 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf— Mase wwwmen Freitag, den 1. Juli 1887, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ ebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Urach, 15. November 1886.
Oberamtsrichter Seeger.
Meröffentlicht: Gerichtsschr. Ricker.
[41141]
Es haben: v“
1) die Ehefrau des Ackermanns Christian Eisfeld, Wilhelmine, geb. Wiese, in Ballenstedt das Auf⸗ gebot des Kaufvertrags vom 14. März 1823 in Verbindung mit den Hypothekenscheinen vom 6. April/11. Mai 1823, vom 23. Februar/23. Juni 1831, dem Erbvergleiche vom 15. Dezember 1835, den Cessionen vom 7./11. März 1839 und 30. Okto⸗ ber 1839, dem Adjudikationsdokumente vom 13. Ja⸗ nuar 1840, den Kontrakten vom 28. März/12. Juni 1846, 22. Februar/13. April 1859 und 4./5. Dezem⸗ ber 1863/13. März 1865, Cession vom 15. Juni 1874 und der Hypothekbestellung vom 14. April 1826/26. Februar 1877, Inhalts deren sie an den Hofapotheker Denstorff in Ballenstedt ein Kapital von 10 725 ℳ zu fordern bat und welche Dokumente angeblich abhanden gekommen sein sollen,
2) Fräulein Agnes Hahn in Braunschweig das Aufgebot des gerichtlichen Kaufvertrages vom 9. April 1862/8. September 1874, Inhalts dessen und in Verbindung mit dem Kaufvertrage vom 10. Februar 1873/8. September 1874 ihr eine Forderung von 10 200 ℳ an den Amtsrath Ferdinand Behm in Hoym zusteht und welche Urkunde angeblich abhan⸗ den gekommen sein soll,
beantragt.
Die Inhaber dieser Urkunden
aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 28. Inni 1887, Vormittags 11 Uhr, 6
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Urkunden erfolgen wird.
Ballenstedt, den 9. November 1886.
Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. Zehrfeld.
werden hiermit
141163] .“ Das Kgl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, 1 hat unterm 17. l. Mts. nachstehendes 1 Aufgebot 86 erlassen:
Es ist zu Verlust gegangen ein Lebensversicherungs⸗ schein der Bayerischen Hypotheken⸗ u. Wechselbank dahier vom 8. November 1852 Nr. 3513 F. 113 G. B. II., wonach das Leben des Bartholomäus Schrauth, Schneidermeister hier, auf Lebensdauer für die Summe von 1000 Fl. Bankvaluta ver⸗ sichert worden ist. Auf Antrag des Bartholomäus
rungsscheines aufgefordert, längstens bis zum Auf⸗ gebotstermine am Mittwoch, 1. 1887, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungssaal, Zimmer Nr. 18/1, seine Rechte anzumelden und den Versicherungs⸗ schein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftlos⸗ —“ erklärung erfolgen wird. 8 München, am 18. November 1886. 3 Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreibe C. s.) Hagenauer. 8 [41183] g
Nr. 27 036. Die Ehefrau des Bierbrauers Jako Schempf, Margaretha, geb. Eisele, von Karlsruhe hat das Aufgebot des Sparbuchs Nr. 53 010 der „Städtischen Spar⸗ und Pfandleihkasse“ Karlsruhe, ausgestellt für die Aufgebotsklägerin, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf — Freitag, den 27. Mai 1887, Vormittags 9 Uhr, “ vor dem Gr. Amtsgericht hierselbst, Akademiestr Nr. 2, I. Stock, Zimmer Nr. 2, anberaumten Auf gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä rung derselben erfolgen wird. Karlsruhe, den 4. November 1886. Gerichtsschreiberei Großherzoglichen Amtsgerichts. W. Frank.
r. 1“
[25985] Aufgebot. “ Die Rechtsanwaltswittwe Frau Bertha Kirm⸗ reuther in 8 hat das Aufgebot folgender 30 Pfanb briefe der Deutschen Grundkreditbank zu Gotha DSeerie 1719 Nr. 34371, 8 8 34372, 1758 35155, 1759 35166, 1760 35195, 2537 57034, 2537 57035, 2563 51241, 51242, 51243, 51248, 51249, 51250, 51251, 51252, 84396, 84397, 84399, 150864, 150865, 150866, 157367, 157368, 157369, 157370, 157371, 157372, 157373, 157374, 1 8 „ 157375, sämmtlich über 300 ℳ, zum Zwecke der Kraftloserklärung derselben beantragt Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert spätestens in dem auf den 15. Jannar 1890, Vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärun der Urkunden erfolgen wird, wogegen Wiederein⸗ setzung in den vorigen Stand nicht stattfindet. Gotha, den 14. August 1886. Herzogl. Sächs. Amtsgericht Walther.
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Aufgebot.
Auf Antrag des fruͤheren Freistellers, jetzigen Arbeiters Christian Pohl zu Millitsch, als Vor mundes der abwesenden, ihrem Aufenthalte nach un bekannten Anna Rosina Marx, geb. Krocksch, aus Joachimshammer, wird das auf den Namen der Letzteren und über einen Betrag von 55,50 ℳ lautende Sparkassenbuch Nr. 2738 der Sparkasse z Militsch, hiermit aufgeboten. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, unter Vorlegung desselben spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gerichte
am 22. April 1887, Vormittags 11 ½ Uhr, anstehenden Termine seine Rechte anzumelden, widri genfalls das Buch für kraftlos erklärt werden wird
Militsch, den 17. September 1886.
Königliches Amtsgericht.
8
[41162] Proclama.
Es ist das Aufgebot nachstehender Grundstück behufs Anlegung eines neuen Grundbuchblattes beantragt worden: “
1) Auf Antrag des Wirthschaftsbesitzers Paul Neumann zu Ottmachau das Aufgebot der in den Ober⸗Bielizen im Bauerwalde der Gemarkung Ottmachau belegenen Wiese Kartenblatt 2 Parzellen⸗ Nummern 130, 131 und 132 der katasteramtlichen Gemarkungskarte von Ottmachau, aus Holzung un Wiese bestehend. 8 6 8
Der Flächeninhalt des Grundstücks beträgt 52 A 90 Quadratmeter und grenzt dasselbe im Süden an den Neisse⸗Fluß, im Norden und Westen an das Dominium Ottmachau, im Osten an die Wiese des Wirthschaftsbesitzers Kelbel.
2) Auf Antrag des Partikuliers Johann Neumann in Patschkau das Aufgebot der in der Gemarkung Klodebach belegenen sogenannten Olschine — Wiese
dert, spätestens in dem auf
3) der Brauer Carl Gustav Heinrich Scherling,
den 11. März 1887, Vormittags 9 Uhr,
Schrauth wird sonach der Inhaber dieses Versiche⸗
Kartenblatt I. Parzellen Nr. 245/226 der kataster⸗