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Oson bilden oder direkt auf andere,
Lösungen, wohl aber in alkoholischen Alkalilösungen.
granösen Septicämie nimmt die Quantität der exbalirten Kohlen⸗ säure während 8 Verlaufes der Krankheit und zumal während der etzten Stunden ab. j ge. 2) Diese Aenderung resp. Abnahme schien uns beim Milzbrande mit den ersten Einwirkungen der Inokulation zu beginnen, während nach der Einimpfung der gangranösen Septicämie wir einige Stunden eine leichte Vermehrung in der Quantität der ausgehauchten Kohlen⸗ säure konstatirt haben. 1 Wir reproduziren als Beispiele die Zahlen, welche durch einige der sorgfältigsten Experimente gewonnen worden und auf 1 kg Ge⸗ wicht des lebendigen Körpers und auf eine Stunde als Zeiteinheit bezogen und berechnet worden sind: 8 1 Kohlensäure pr. Kilogramm und Stunde 1211 cc — 5 8 k 1207 „ (Tagperiode, todt). 866 „ Ratte (Milzbrand) — Vor der Inokulation (Tag⸗ und Nachtperiode). .„ 1512 1P1I1XA4“] (Tagperiodee). 8 2561 “ (Nachtperiode) ... 2236 — AEEEE11ö111.4“X“ 1682 8 (letzte Viertelstunde des Lebens) 401 Meerschwein (Septicämie) Vor der Inokulation (Tagperiode) 1140 Nach „ DDö11686 G “ 1077 (Nachtperiode, todt) 2 8 537 Ratte (Septicämie) ] Vor der Inokulation (Tagperiodeaeoe). .2035 „ Nach „ 4 a***
ö 5 (agperiode, sobts. .. .. 1252
Die während des Verlaufes des Milzbrandes und der Gase ent⸗ wickelnden Septicämie nachgewiesenen Aenderungen in der Exrhalation der Kohlensäure sind demnach auffällig identisch, sie verzeichnen in beiden Fällen eine Verminderung der respiratorischen Oxydationen“ ö“
Die krankmachenden kleinsten Organismen, gleichgültig, ob sie ohne freien Sauerstoff leben oder nicht leben können, sind also bald langsam, bald schnell wirkende Protoplasmagifte!, sie setzen den spezifischen Oxpdationsprozeß des thierischen Lebens herab und vernichten denselben, wenn sie nicht umgekehrt durch diesen selbst vernichtet werden, mit anderen Worten, wenn sie nicht durch den von gewissen Gewebezellen produzirten ato⸗ mistischen Sauerstoff verbrannt werden, denn nur der ato⸗ mistische Sauerstoff bedingt den spezifischen thierischen Lebensprozeß. Verf. hatte bisher die Ansicht, daß der th. Organismus sich von seinen krankmachenden kl. Organismen wesentlich durch seine Sekre⸗ tonsorgane, namentlich mittels Harn und Schweiß desinfizirte; die früher mitgetheilten Arbeiten lehren jedoch, daß die kr. kl. Organismen wesentlich innerhalb gewisser Zellen ihren Untergang finden, wenn der th. Organismus die Oberhand über dieselben behält. Daß durch die weißen Blut⸗ und Lymphkörperchen die Bakterien u. s. w. auf⸗ genommen und vernichtet werden, wird ferner bewiesen durch die Thatsache, daß ein Quantum Jauche, in normales Gewebe eingespritzt, vergiftet, jedoch in einen Entzündungsheerd, der als solcher reich an weißen Blut⸗ und Lymphkörperchen ist, eingespritzt, nicht vergiftet. Gewisse Entzündungsheerde stellen demnach eine Art gewaltiger Lymph⸗ drüsen dar, in welchen, wie in normalen Lymphdrüsen, die kr. kl.
Meerschwein (Milzbrand, pustula maligna)
Vor der Inokulation (Tag⸗ und Nachtperiode) „ Nach „
Organismen festgehalten und vernichtet werden, und so würde z. B. die akute Verdichtung eines entzündeten Lungenlappens einem in Gluth stehenden Ofen vergleichbar sein, in welchem ungemessene Quantitäten
des ovalären Micrococcus, der von Friedländer und Salomon als Ursache der parasitären Lungenentzündung vertxreten wird, verbrannt werden. Gerade die weißen Blut⸗ und Lymphkoͤrperchen zeigen sich auch vorzugsweise als kontraktile Blasen, als aus konkraktilem Pro⸗ toplasma beftelend, mit der Fähigkeit, sich in den verschiedensten Richtungen des Raumes zusammenzuziehen, auszudehnen, sich fort⸗ zubewegen, sie bringen nächst der Muskelsubstanz das thierische Leben am schärfsten zum Ausdruck. — Sollte der Nachweis den Mikrosko⸗ pikern gelingen, daß die farblosen Blut⸗ und Lymphkörperchen auch
vorzugsweise den atomistischen Sauerstoff produziren, so würden diese Zellen, welche von Metschnikoff deshalb als Freßzellen bezeichnet
werden, weil ihre desinfizirende Thätigkeit durch mechanische Vorgänge
sichtbar eingeleitet wird, in Zukunft mit größerem Rechte von den
Chemikern als typische Verbrennungszellen, in denen die kr. kl. Or⸗ ganismen der Feuerbestattung verfallen, bezeichnet werden. Die Pro⸗ duktion des atomistischen Sauerstoffs ist eine der höchsten Leistungen Seitens der Zellen. Es ist nur dieser Sauerstoff, der die stärkste ver⸗ brennende Kraft hat, weil seine Atome frei sind, weil jedes seiner Atome zwei freie Affinitäten besitzt; er verbrennt stärker als O3, dessen zur Orydation gelangendes Atom einseitig gebunden, d. h. mit einer seine beiden Affinitäten an ein anderes Atom angefügt ist; und noch weit größere Energie besitzt der atomistische Sauerstoff gegenüber oxy⸗
dabelen Stoffen, als das E11“ (H2 02), in welchem
alle Affinitäten durch die Verbindung zweier Hydroxyle (HO) gesättigt sind (Hoppe⸗Seyler 1886). „Im Organismus,“ sagt Schmiede⸗ berg 1881, „giebt es Oxydationen, welche ohne Betheiligung besonderer. an das intakte Organgewebe gebundener Bedingungen zu Stande kommen. Denn nicht nur alle leicht verbrennlichen Substanzen können der Mitwirkung jener entbehren, sondern auch Verbindungen, wie der zylalkohol, werden zu einem kleinen Theile unter dem Einfluß der Altalien direkt im Blute oxydirt. Jedoch nicht diese, sondern die synthetischen Oxydationen sind für den thierischen Orga⸗ nismus charakteristisch und diese letzteren sind es, welche ohne Bei⸗ hülfe der Gewebezellen nicht zu Stande kommen. — Wenn man sich -Meinung anschließt, daß die Spaltung des Sauerstoffmoleküls
den synthetischen Oxydationen vorausgehen müsse und daß dann
die Atome des Sauerstoffs in der einen oder der anderen Art auf die oxydirbare Verbindung übertragen werden, so kann man von der Voraussetzung ausgehen, daß im Organismus durch Spaltung von Körperbestandtheilen sehr leicht verbrennliche Körper entstehen, welche beim einfachen Zusammentreffen mit dem Blutsauerstoff (Ub 02) die koleküle des letzteren (02) spalten und dabei nicht nur selbst oxydirt erden, sondern auch die Oxydationen anderer Verbindungen dadurch vermitteln, daß die freigewordenen Sauerstoffatome gleichsam auf Abwege gerathen und entweder mit dem zweiatomigen Sauerstoff 8 gleichzeitig vorhandene schwer oxydirbare Substanzen übergehen.“ Seit Hoppe⸗Seyler in dem Palladiumwasserstoff ein Mittel entdeckt hat, diese Vorgänge resp. diese Oxydationen durch atomistischen Sauerstoff in der schönsten Weise zur Anschauung zu bringen, — seit Radziszewski im thierischen Organismus eine größere Reihe der verschiedenartigsten Verbindungen kennen gelehrt hat (siehe des Verf. „Gase“ u. f. w. S. 208 —228), die unter der Mitwirkung von Alkalien jene Er⸗ scheinung des Leuchtens aufweisen, die beim langsam verbrennenden Phosphor und an niederen Organismen seit lange bekannt ist, werden die synthetischen Oxydationen des thierischen Organismus mit dem Auftreten von atomistischem Sauerstoff in den Geweben in ur⸗ sächlichen Zusammenhang gebracht. — Radziszewski publizirt 1882 in der „Deutschen Themnifchen Zeitschrift“ am 11. März: „Zur Theorie der Phosphorescenzerscheinungen' Folgendes: „Die einige Hundert Körper, welche ich auf ihr Leuchtvermögen prüfte, lassen sich in 2 Gruppen theilen: 1) in solche, welche auf Zusatz von Alkalien alsdann leuchten, wenn sie aktiven Sauerstoff, der unter Einfluß eines Erregers, z. B. Sonnenlicht, in ihnen gebildet wird, schon fluß shes und 2) in solche, welche auf Zusatz von Alkalien aktiven Sauerstoff selbst bilden und sich mit ihm verbindend phosphoresciren. — Zur ersten Gruppe gehören die aromatischen Kohlenwasserstoffe, die Terpene u. s. w, welche besonders schön, mit trockenem Na HO oder Ka HO erwärmt, leuchten. Zur zweiten Gruppe entweder Aldehyde C(HO’) oder solche Körper, die, mit Alkalien behandelt, Aldehyde er⸗ zeugen, z. B. Lophin. Allein diese Körper leuchten nicht in wässerigen Die Wirkung
ist sowohl oxvdirend, wie auch reduzirend. In der ersten Phase des Prozesses wird Wasserstoff (Hz) frei. Wenn aber der in der ersten Pbase freiwerdende Wasserstoff (H2) mit atmosphärischem Sauerstoff (02²) zusammentrifft, so verwandelt er den letzteren in atomistischen Sauerstoff, und nun findet der chemische, die Pbosphorescenz hervor⸗ rufende Prozeß statt. Ob diese Bildung von atomistischem Sauer⸗ stoff auf einmal nach der Hoppe⸗Seyler'schen Formel H. + 02 = H2 0 + 0 stattfindet ober ob zuerst H2 Oz entsteht, ist für den chemischen Akt der Phosphorescenzerscheinungen ganz gleichgültig, denn auch H2 02 muß zuerst Sauerstoff eliminiren, wenn die Orvdation des Aldehyds stattfinden soll. — Im Augenblicke, in welchem Oliven⸗ und Mandelöl, Leberthran u. dergl. auch unter kräftigem Schütteln nicht mehr leuchten, genügt es vollkommen, einige Tropfen H2 02 zu- zusetzen, um die Phosphorescenz von Neuem hervorzurufen. Es ist böchst wahrscheinlich, daß bei gewissen Fetten, mit KOH behandelt, H2 frei und durch He atomistischer Sauerstoff gebildet wird. Ob man diese Weise der Bildung des atomistischen Sauerstoffs durch H mit dem Entstehen des atomistischen Sauerstoffs in lebenden Organismen immer identifiziren kann, dies könnte ich zwar nicht positiv behaupten, doch glaube ich, daß solche Vorgänge in lebenden Organismen wirk⸗ lich stattfinden, denn in ihnen sind Körper aldehydartiger Natur, Fett u. s. w., wie auch alkalische Körper, die ebenso, wie K0H, wirken, vorhanden und dieses Letztere wird wohl auch in nderen Medien ebenso, wie in alkoholischer Lösung, einwirken können. — Die Frage aber bleibt immer offen, ob die Bildung des atomistischen Sauerstoffs mittels H. die einzige oder wenigstens hauptsächlichste Weise der Bildung von atomistischem Sauerstoff in den Organismen ist? Aus Schmiedeberg's Versuchen (Archiv f. experim. Pathol. XIV, 288 u. 379) erhellt, daß in den Geweben die Oxydation bei Weitem rascher, als außerhalb ihrer, vorgeht. Dies ist eine unbe⸗ strittene Thatsache. Allein: 1) giebt man in ein enges Probir⸗ röhrchen eine leuchtende Lophinlösung, so leuchtet sie am stärksten an den Stellen, an welchen sie mit dem Glase in Berührung kommt, und hier ist auch die Oxydation am stärksten. Ich bin nun der Meinung, daß das Ansammeln von Gasen und somit auch von Sauer⸗ stoff auf der Oberfläche fester Körper, was in Capillarröhren noch stärker statt hat, günstig auf die Schnelligkeit der Oxydation einwirkt. 2) Bei Berührung von Flüssigkeiten in sehr dünnen Oeffnungen, Spalten und dergl. entstehen elektrocapillare Strömungen. So hat Becquerel (Des forces phys-chimiques, Paris 1878, p. 189) nachgewiesen, daß Naz S und Cu 80 beim Zusammentreffen in sehr engen Spalten nicht Cu S, wohl aber metallisches Kupfer liefern. Ob nun aufgelöster oder nur schwach gebundener Sauerstoff beim Passiren durch enge Salten, Capillargefäße u. s. w. unter Einfluß des entstehenden elektrocapillaren Stromes nicht in atomistischen Sauerstoff übergeht, das können erst weitere Versuche beweisen. — 1881 im Frühjahre habe ich in Neapel im Dorn'schen Institut einige Hundert Exemplare Pelagia nocticula, Beroe ovatus untersucht. Alle untersuchten Thiere reagirten alkalisch. Was den in Pelagia nocticula leuchtenden Körper betrifft, so ist es zweifellos, daß er ein Fett ist. Den Rest nach dem Abdampfen von 180 Stück Pelagia nocticula extrahirte ich mit Aether und bekam einen dickflüssigen, schwach gelben, neutralen Körper, den Alkalien leicht verseifen, der in Alkohol schwer, in Aether leicht, in Wasser vollkommen unlöslich ist; mit Neurin leuchtet dieses Fett sehr hübsch, jedoch nur beim Umschütteln blitz⸗ artig. Ganz ebenso verhalten sich lebendige Exemplare von Pelagia nocticula. In der Lasurgrotte auf der Insel Capri sah ich deren zu Tausenden auf der Meeresoberfläche schwimmen, sie leuchteten nur, nachdem man sie — am besten durch Werfen von einer Hand auf die andere — gereizt hat; sie leuchteten blitzartig und gaben ebenso starkes und gleichgefärbtes Licht, als das von mir aus ihnen ausgeschiedene Fett. — Schließlich bediente ich mich ausgebrannter, mit Jodkalium und Stärkekleister, Guajaktinktur imprägnirter Thonplatten, um die Anwesenheit des atomistischen Sauerstoffs zu beweisen. Panceri hat gezeigt, daß die Epithelialzellen der Sitz des Leuchtens sind, ich legte daher auf die erwähnten Platten entweder das ganze Thier mit der leuchtenden Seite oder die möglichst schnell abpräparirte äußere Schicht desselben und ich erhielt in sämmtlichen Fällen bejahende Re⸗ sultate. — Die bekannten Färbungen traten am stärksten auf der Grenze der Berührungsfläche des thierischen Körpers und außerhalb dieser auf; an den Stellen der Platte, welche der Körper der Pelagia nocticula direkt berührte, waren die Färbungen nur schwach sichtbar.“ Hoppe⸗Seyler erklärt 1886: „Es war zuerst von mir aus Beob⸗ achtungen an gährenden Flüssigkeiten geschlossen, daß dem nascirenden Wasserstoff die Fähigkeit zukommen müsse, sich bei Gegenwart von indifferentem Sauerstoff mit demselben zu verbinden und zugleich durch atomistischen Sauerstoff sehr kräftige weitere Oxpdationen organischer und unorganischer Stoffe zu veranlassen (1876). Die Richtigkeit dieser Hypothese ist von mir durch eine große Anzahl von Versuchen bewiesen und die Uebereinstimmung der Einwirkung des nascirenden Wasserstoffs in dieser Richtung mit Phosphor und anderen Stoffen, welche auch bereits fertig gebildet, diese Fähigkeit besitzen, hervor⸗ gehoben. — Hiermit wird meine Hypothese für alle Zeiten eine wohl⸗ begründete Thatsache bleiben. — Atomistischer Sauerstoff muß die stärksten verbrennenden Kräfte haben. Durch Wasserstoffsuperoxyd (H2 02) wird die Indigoschwefelsäure in saurer Lösung nicht verändert, durch nascirenden Wasserstoff bei Anwesenheit von Sauerstoff (02) zunächst gelb gefärbt, dann allmählich vollständig zersetzt. Palladium und Platin haben gar keine sauerstoffspaltende Wirkung. Ich halte die Hypothese fest, daß die Oxydationen in allen höheren Orga⸗ nismen auf dieselbe Weise, wie durch Wasserstoff im Entstehungs⸗ zustande, also durch atomistischen Sauerstoff, verursacht werden. In den alkalischen Flüssigkeiten kann Wasserstoffsuperoxyd nicht be⸗ stehen,“ ebenso wenig Ozonsauerstoff (Nadziszewski). — In Dr. Robert Pick's „Ueber das Amylnitrit u. s. w. Berlin 18740 S. 9 heißt es: Zerreibt man protoplasmahaltige Pflanzentheile mit Wasser und setzt dies einige Minuten der Luft aus, so erlangt es bekanntlich die Fähigkeit, das Guajakharz intensiv zu bläuen. Es beruht dies
auf der Isolirung von Sauerstoffatomen, die aus dem
Molekül 2 losgelöst, nunmehr zu sofortiger Oxydation disponibel sind. — Man weiß, daß gewisse Verbindungen, wie Blausäure, Chinin, freie Mineralsäuren, Quecksilber das Protoplasma der Fähigkeit be⸗ rauben, jene Orydation zu vollziehen (Binz in Virchow's Archiv Band 46 S. 1459. Roßbach, Verhandlungen der Würzburger physi⸗ kalisch⸗medizinischen Gesellschaft 1873). .1887 veröffentlicht Dr. Gaetano Gaglio aus Girgenti im Archiv für exrperimentelle Pathologie und Pharmakologie das Resultat von im Straßburger Laboratorium unter Schmiedeberg gemachten Versuchen: „Der Sauerstoff im arteriellen Blute ist ebenso inaktiv, wie in der atmosphärischen Luft. Die kräftigsten Oxydationen des lebenden Gewebes beim Durchströmen des sauerstoffhaltigen Blutes lassen sich nur durch die Annahme erklären, daß in den thierischen Geweben entweder der Sauerstoff in eine aktive Form übergeführt wird (von der Orydationsmitteln, die hierher gehoͤren, kommt im Organismus, sagt Schmiedeberg 1881, nur das Ozon in Frage) oder die schwer verbrennlichen Substanzen in leicht verbrennliche um⸗ gewandelt, d. h. zur Spaltung des inaktiven Sauerstoff⸗ moleküls befähigt werden. — Nach G. G. Versuchen werden weder die Oralsäure, noch das Kohlenoxyd zu Kohlensäure im Organismus oxydirt, sondern als solche wieder ausgeschieden“. G. G. folgert hieraus, daß in den Geweben Os nicht auftritt, sondern die Stoffe, welche ohne Os nicht oxydirt werden könnten, unter dem Einfluß der Gewebe Veränderungen eingehen, die derartig sind, daß jede Sub⸗ stanz für sich zur Spaltung und Aufnahme des im Blute ent⸗ haltenen neutralen Sauerstoffmoleküls geeignet wird, daß Oxalsäure (C2 03) und Kohlenoxyd (00) deshalb nicht oxydirt werden, weil sie unfähig bleiben, das neutrale Sauerstoffmolekül (02) zu spalten und atomistischen Sauerstoff zu produziren. Bisher ist in der Bekämpfung der Infektionskrankheiten einzig und allein nur der Weg eingeschlagen, den kr. kl. Organismen durch (Chinin, Salicylsäure, Quecksilber u. a.) beizu⸗ ommen, allein seit der Erkenntniß, daß die ebengenannten Mittel serade diejenige Zellkraft vermindern, durch welche atomistischer Sauer⸗ toff produzirt wird, durch welche im natürlichen, unbeeinflußten Ver⸗ laufe der th. Organismus hie und da im Kampfe mit den kr. kl.
Organismen einzig und allein Sieger bleibt, wird der neue und natur⸗ gemäße Weg, die spezifischen Zellkräfke des thierischen Organismus unmittelbar durch Zufuhr von Kraft zu erhöhen, in Nothfällen eingeschlagen werden müssen. — Daß mit dieser völlig neuen Methode schon deshalb, weil sie intensiv und extensiv gefahrloser gehandhabt werden kann, weit mehr als durch Protoplasmagifte erreicht wird, soll durch weitere Fälle bewiesen werden.
L. Traube lehrte 1852: „Wenn bei der Lungenentzündung eines Erwachsenen der Puls hart ist, so muß so lange Blut aus der Armvene gelassen werden, bis die Radialarterie weich geworden ist, — ferner ist der Aderlaß zu wiederholen, wenn die Radialarterie von Neuem hart geworden ist; wenn man, nachdem die Arterie zum dritten Male hart geworden ist, die Ader jedoch zum dritten Male schlägt, um den Puls weich zu machen, so werde entweder der Tod durch Herzlähmung oder eine solche allgemeine Schwäche durch Blut⸗ leere herbeigeführt, daß die Rekonvalescenz sehr lange andauern und daß die Verdichtung der Lungen resp. das in die Lungenbläschen in Folge der Entzündung gesetzte Exsudat statt nach 3 bis 4 Wochen nach 6 bis 8 Wochen noch nachweisbar sei.“ Jede Lungenentzündung, welche mit erheblicher Blutentziehung behandlst worden ist, zeigt eine verlangsamte Resorption des entzündlichen Ersudats, weil durch Blut⸗ entziehungen der Sauerstoffgehalt des Blutes für mehr oder weniger lange Zeit herabgesetzt wird. 1872 wurde vom Verf. einer Kom⸗ mission der Gesellschaft für Heilkunde an einer an Lungenentzündung erkrankten älteren Dame demonstrirt, wie der harte Puls durch Ein⸗ athmung von Sauerstoff (02) weich gemacht werden kann und dieser unmittelbare Effekt der Einathmung molekularen Sauerstoffs, durch welche also der Aderlaß überflüssig gemacht wird, ist dahin zu er⸗ läutern, daß die im Blute aufgehäufte Kohlensäure entfernt wird und daß es nur der chemische Reiz der Kohlensäure ist, welcher mittels der Erregung des Bewegungscentrums der Blutgefäße einerseits und mittels der Reizung der durch Muskelfasern zusammenziehbaren Arterienwand andererseits den Puls hart macht. Während der Lungenentzündung ist deshalb die Kohlensäure des Blutes stark ver⸗ mehrt, einmal, weil die Fiebertemperatur hoch ist und die Gewebe daher stark in Kohlensäure und Harnstoff zerfalltn, und zweitens, weil die Lunge, das wesentliche Ausscheidungsorganz der Kohlensäure, in demselben Maße zu dieser Ausscheidung unfähißz wird, als die Luft der Lungenzellen durch festweiche Massen verdräßgt wird. Der durch Lungenentzündung hart gewordene Puls läßt siß auch durch Trinken einer Lösung von Os in Wasser weich machen. —Germain See be⸗ richtet in Compt. rend. 1884 S. 931, daß er seit der neuen Er⸗ kenntniß des varasitären Ursprungs der Lungenentzündung in der Behandlung derselben den „von unseren Vorfahren gerühmten Aderlaß und schwächenden Brechweinstein verwerfe, die Fiebertemperatur nur mittels Digitalis (wie L. Traube seit 1860), Chinin, Antipyrrhin bekämpfe, die Kräfte des Kranken mittels Alkohol und nährender Flüssigkeiten unterstütze und die befriedigendsten Resultate habe“’. — Bekanntlich kann man im besten Mannesalter an der Lungenentzündung ohne Blutentziehungen durch Herzlähmung zu Grunde gehen, wenn bereits im Beginne der Erkrankung die Herzkraft bei Säufern oder durch Mißbrauch kohlensäurehaltiger Getränke, von Taback, durch Strapazen, unreine Luft u. s. w. geschwächt ist, — in allen diesen Fällen wird die neue Methode, nicht blos durch Nährflüssigkeiten, sondern auch durch Os und 02 Kräfte zuzuführen, resp. die spezifischen normalen Zellkräfte zu erhöhen, zur Nothwendigkeit. — Die Behandlung mit Digitalis war ein Fortschästt gegen den Aderlaß, jedoch sagt L. Traube 1871 in seknen „Gesammelte Beiträge zur Pathologie und Physiologie“ Bd. II S. 911: „Der Gebrauch der Digitalis erfordert die größte Sorgfalt, jedoch schützt die Kenntniß der Digitaliswirkungen in üsen Aufeinanderfolge gewiß vor Unglücksfällen. Zuerst tritt die Wirkung auf die Pulsfrequenz ein. Wenn die Zahl der Pulse sich vermindert, jedoch mit Unregelmäßigkeit der Herzthätigkeit verbindet, namentlich wenn die Pulse aussetzen, so ist die Digitalis fortzulassen. Beharrt man beim Gebrauche, so kommt Erbrechen, mit diesem oder kurz nachher Kräftezerfall (Collapsus), namentlich Herzschwäche, dann ein starker Singultus, dann Erweiterung der Pupillen, Bewußt⸗ losigkeit (Stupor).“ — Die Superiorität der neuen Methode zeigt der nachfolgende Fall von Lungen⸗ und späterer Brustfell⸗Entzündung eines durch Reitunterricht dem Anscheine nach überangestrengten elf⸗ jährigen Knaben von mittelstarker Konstitution, dem seit Beginn der Erkrankung eine Lösung von 0s in Wasser (8 cem 03 auf 1 Liter) zur Stillung des Durstes gereicht wurde, keine Medikamente, nur einige warme Bäder erhielt. Drei Tage hohes Fieber, am ersten Tage 42 ° C. und von dieser Höhe unter Schweißen stetig abfallend, — während dieser drei Tage kein Symptom eines örtlichen Krankheits⸗ vorganges. Am vierten Tage forderte das Auftreten von Husten und noch mehr beschleunigter Respiration die Untersuchung der Brust, eine Dämpfung des Perkussionsschalles war nachweisbar, welche von der rechten Schultergräte die Hinterwand der Brust hinab bis zur elften Rippe und bis zur Mitte der rechten seitlichen Brustwand sich ausdehnte, innerhalb des Bereiches der Dämpfung war theils unbestimmtes; theils bronchiales Athmen zu hören. Unter Schweißen und bei nicht röthlichem, sondern gelblichem und reichlichem Harn hörte die Fieber⸗ temperatur am sechsten Tage auf. Da das Stimmjittern (fremitus pectoralis) im Bereiche der Dämpfung ungeschwächt war und anfangs rostfarbene, sodann orangefarbene, darauf citronengelbe, nunmehr hell⸗ gelbliche, endlich grauweißliche Sputa ausgehustet wurden, so war also eine entzündliche Verdichtung der rechten Lunge, soweit sie der Rückenwand und der hinteren Hälfte der rechten Seitenwand der Brust anliegt, eingetreten. Nach Aufhören des Fiebers ging nun die Aufsaugung der in den Lungenbläschen eingelagerten festweichen Massen, während das konsonnirende Rasseln in kleinblasiges und zuletzt in feinblasiges Rasseln überging (statt, wie sonst in diesem Alter, in 14 Tagen nach Aufhören des Fiebers), so ungewöhnlich rasch vor sich, daß am Ende des 10. — 24stündigen — Krankheitstages die Lunge normal erschien. Als bereits die Temperatur der Rekonvalescenz (36,1 und 35 ° C.) eingetreten war, traten am 14. Tage noch einige orangefarbene Sputa ein, als Beweis, daß an einer Stelle in der Tiefe der Lunge der Entzündungsprozeß noch nicht erloschen war; gleichzeitig bewiesen Bruststiche, kurze Hustenstöße, eine neue Dämpfung des Perkussionsschalles, welche der Hinterwand des unteren Lappens der rechten Lunge entsprach, Schwächung des Stimmzitterns im Bereiche der Dämpfung das Aufgetretensein einer kaum handteller⸗ großen Brustfellentzündung; allein auch diese Affektion war am 17. Tage völlig verschwunden. — Der heute 15 /jährige Patient ist nicht wieder erkrankt. — Da Friedländer und Salomon einen oval⸗ förmigen Micrococcus als Ursache dieser bisher sogenannten croupösen Lungenentzündung nachgewiesen haben, so wird man, um den Zellen der Lunge und den herbeigeeilten farblosen Blut⸗ und Lymphzellen in ihrem Kampfe mit den Parasiten auch unmittelbare Hülfe zu bringen, in Zukunft Os auch einathmen lassen. — D. R., 9 Jahr alt, hat Fieber und Halsschmerzen, gurgelt eine leichte Chlorsäure⸗Lösung, welche in Salzsäure und Sauerstoff bei Berührung mit thierischem Gewebe zerfällt und stillt den Durst mit O3 in Wasser. Nachts Schlaf, nur einmal (um 2 Uhr Morgens) gegurgelt und getrunken. Am Morgen des 2. Krankheitstages weiße Massen auf der linken Mandel, Abends 38,1 ° C., Nachts zweistündlich gegurgelt und getrunken. Morgens des 3. Tages Belag unbedeutend, Abends nicht mehr nachweisbar und fieberfrei; am 4. “ verläßt er das Bett bei noch nicht abge⸗ schwollenen Unterkieferdrüsen. Der niemals rothe Urin zeigte, daß der sonst im Fieber stärkere Zerfall der rothen Blutscheiben durch die Sauerstoffzufuhr verhindert war. Der Substanzverlust auf der linken Mandel am 4. Tage und die Geschwulst der äußeren Halsdrüsen stempelte die Affektion zu einer diphtheritischen Mandelentzündung. In einem vorgeschritteneren Falle bei stärkerer diphtheritischer Schwellung der äußeren Lymphdrüsen des Halses wird man 0s nicht blos gurgeln, trinken, inhaliren lassen, sondern die stärkste Lösung von Os in Wasser, die nicht trinkbar ist (10 cem 0 auf 1 Liter) in die Nähe der von Massen des Diphtheritispilzes durchsetzten und ge⸗ schwellten Lymphdrüsen einspritzen.
Dr. Lender, Berlin W., Potsdamerstraße 132.
Steckriefe und Untersuczungs⸗Sachen.
angsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Zw ; Franagee Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
2 loosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. 4 Kommandte⸗Gefellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.
6. Berufs⸗Genossenschaften. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
9. Theater⸗Anzeigen. 0 S 10. Familien⸗Nachrichten. 18n der Börsen⸗Beilage.
Oeffentlicher Anzeiger. 6 Persciedene Blauntmachancgen.
2) Zwangsvollstreckungen, ufgebote, Vorladungen u. dgl.
57979 Oeffentliche Zustellung. .“ Paul Kunze zu Leimbach klagt gen den Bergmann Louis Sippel, früher in Leim⸗
ach, jetzt in Amerika — näherer Wohnort un⸗ kannt — wegen gelieferter Waaren mit dem An⸗ age auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung
„n 28 ℳ 25 ₰ und ladet den Beklagten zur münd⸗ chen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König⸗ che Amtsgericht zu Mausfeld auf
den 19. April 1887, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
luszug der Klage bekannt gemacht.
Schermer, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
57970] Oeffentliche Zustellung. 1 Nr. 8616. Die ledige Verkäuferin Theresia Gamsler in Berlin, Klägerin, vertreten durch Rechts⸗ nwalt Dr. Katz dahier, erhebt gegen das auf Antrag es Beklagten, Feldmesser Maximilian Schwalen⸗ erg, früher in Berlin, zuletzt in Mannheim, unterm 4. April 1883 wider sie erlassene, bis jetzt nicht ugestellte, die Alimentationsklage derselben abweisende Versäumniß⸗Urtheil Einspruch, und ladet den zur Zeit an unbekannten Orten abwesenden Beklagten in sen vor Gr. Amtsgericht dahier — Abth. I. — auf Donnerstag, 31. März 1887, Vormittags 9 Uhr,
hestimmten Termin zur mündlichen Verhandlung ber die am 4. April 1883 dem Beklagten zugestellte slage mit dem Bemerken, daß im Termine die in her Klage enthaltenen Anträge wiederholt werden. Zum Zwecke der mit Beschluß vom 11. d. M. ewilligten öffentlichen Zustellung wird gegenwärtiger Auszug aus dem Schriftsatze des kl. Anwalts vom 0. d. Mts. bekannt gemacht.
Mannheim, 14. Februar 1887. 8
Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts. 1b Galm.
1“ “
57973] Oeffentliche Zustellung. Der Claude Husson und die Margaretha Husson, Beide Eigenthümer in Rosières⸗en⸗haie wohnend, ertreten durch Rechtsanwalt Dr. Vohsen, klagen egen den Nicolas Appel, Ackerer, und Anna Kieffer, Beide früher in Rosières⸗en⸗haie, jetzt in Dieulouard wohnend, aus einer Bürgschaft für Franz Thill und Katharina Appel, mit dem Antrage: Es wolle dem Kaiserl. Landgericht gefallen, Be⸗ klagte kostenfällig unter Solidarität zu ver⸗ urtheilen, an Kläger zu zahlen: 1) den Betrag von 1200 ℳ nebst Zinsen vom 1. Dezember 1884, 2) den Betrag von 1200 ℳ nebst Zinsen vom 1. Dezember 1885 und 3) den Betrag von 620 ℳ nebst Zinsen vom 1. Februar 1884 an, nd laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung es Rechtsstreits vor die Civilkammer des Kaiserl. andgerichts zu Saargemünd unter Festsetzung der Einlassungsfrist auf 1 Woche auf den 30. März 1887, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ ichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Saargemünd, den 16. Februar 1887. Der Obersekretär. 8 b“
1“
57974¹4% Gütertrennung.
Durch Beschluß des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhausen i. E. vom 14. Februar 1887, in achen der Friederike Barbara Issenhuth gegen ihren hemann Anton Bacher, Restaurateur, Beide in ennheim wohnhaft, ist die zwischen den Parteien Vsrhende Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt wvorden.
Mülhausen i. E., den 17. Februar 1887.
Der Landgerichts⸗Sekretär: (L. S.) Herzog.
ercene
57882] Bekanntmachung.
In die Liste der bei dem hiesigen Landgericht zuge⸗
assenen Rechtsanwälte ist unter Nr. 84 der bisher
ei dem Landgericht I. zu Berlin zugelassene Rechts⸗
rmnseennnnee
hnwalt Julian Wehlau, jetzt zu Breslau wohnhaft,
ingetragen worden.
Breslau, den 17. Februar 1887. Ksönigliches Landgericht. Anton.
ö“ “
die Liste der bei dem hiesigen Amtsgerichte ugelassenen Rechtsanwälte ist am 17. Februar 1887 er Rechtsanwalt Adolf Hehner von hier ein⸗ getragen worden. Kirchen, den 17. Februar 1887. 8 Königliches Amtsgericht.
3) Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛec.
Oberförsterei Letzlingen.
chutzbezirk Salchau I., Schlag Jagen 331A b. „Auf den Donnerstag, den 3. März 1887, Vormittags 10 Uhr, im Strauer schen Gasthofe u Letzlingen ist Termin zur Versteigerung der
58154]
terunter angegebenen Hölzer anberaumt, die der derr Hülfsjäger Riedel⸗Salchau Kauflustigen zuvor nachweisen wird. Es kommen etwa zum Ausgebot: 29834 Stück Kiefern Abschnitte 4 —21 m lang, 2—45 cm stark, 50 rm Kiefern Kloben, 44 „ Knüppel, 1 312 „ „ Stockholz I. Kl., 718 „ „ Reeisser III. Kl. Letzlingen, den 19. Februar 188377. Der Oberförster. 1 Axt. g
[57880] Auktion.
Am Donnerstag, den 3. März er., Morgens 10 Uhr, werden auf dem Artillerie⸗Werkstattshofe hier — Hühnergasse Nr. 6 — altes Werkzeug, Hobel⸗ bänke, Feilen ꝛc., öffentlich meistbietend verkauft.
Danzig, den 15. Februar 1887.
Königliche Artillerie⸗Werkstatt. 8
[57923] Eisenbahn⸗Direktions⸗Bezirk Berlin.
Die im hiesigen Amtsbezirke angesammelten, auf Bahnhof Breslau (Freiburg) lagernden, für Eisen⸗ bahnzwecke nicht mehr verwendbaren alten Oberbau⸗ und Bau⸗Materialien sollen im Wege des Meist⸗ gebots verkauft werden. Hierfür ist Termin auf
Montag, den 28. Februar d. Is., Vormittags 11 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Betriebsamts, Zimmer Nr. 3, anberaumt worden.
Angebote sind unterschrieben, frankirt und versiegelt
mit der Aufschrift: „Angebot auf Ankauf alter Oberbau⸗ und Bau⸗Materialien“ unter der Adresse des Königlichen Eisenbahn⸗Be⸗ triebs⸗Amts Bre ⸗Halbstadt in Breslau, Berlinerplatz Nr. 20, bis zum obigen Termin ein⸗ zureichen.
Exemplare der Verkaufsbedingungen liegen im vor⸗ bezeichneten Bureau, Zimmer Nr. 30, sowie im Bureau des „Berliner Baumarkt“, Berlin W., Wilhelmstraße 92, zur Einsicht aus, auch können dieselben, sowie Exemplare der vorgeschriebenen An⸗ gebot⸗Formulare gegen Erstattung der Kosten im Betrage von 1 ℳ von dem Sekretariat I. des unterzeichneten Betriebsamts in Empfang genommen werden.
Der Zuschlag wird innerhalb 14 Tagen nach dem Termine ertheilt.
Breslau, den 15. Februar 1887.
Königliches Eisenbahn⸗Betriebs⸗Amt (Breslau⸗Halbstadt). [57878] Bekanntmachung.
Die Bahnbofs⸗Restauration zu Löwenhagen soll vom 16. März 1887 ab anderweitig verpachtet werden.
Interessenten können die Bedingungen nebst an⸗ geschlossenen Vertrags⸗Bestimmungen in unserem Amtsbureau, Schleusenstraße 1/3, einsehen oder gegen Einsendung von 75 ₰ frei zugeschickt erhalten.
Offerten sind portofrei und mit der Aufschrift „Submission auf Pachtung der Bahnhofs⸗Restauration zu Löwenhagen“ versehen bis zum·
Donnerstag, den 3. März 1887, Vormittags 11 Uhr, an uns einzusenden. b
Jeder Bewerber hat der Offerte einen kurzen selbstgeschriebenen Lebenslauf mit der Angabe über seine Vermögensverhältnisse, sowie ein Polizei⸗ Führungs⸗Attest und sonstige Zeugnisse beizufügen.
Königsberg, den 17. Februar 1887. 1
Königliches Eisenbahn⸗Betriebs⸗Amt.
[58151] Bekanntmachung.
Es sollen die in der Zeit vom 1. April 1887 bis ultimo März 1888 aus dem Fabrikbetriebe der unter⸗ zeichneten Direktion hervorgehenden
pptr. 180 000 kg Gußstahlbohrspähne, „ 80 000 Gußstahldrehspähne in öffentlichem Submissionstermin am Montag, den 14. März 1887, Vormittags 10 ½ Uhr, im diesseitigen Büreau an den Meistbietenden ver⸗ geben werden.
Kauflustige wollen den Bedingungen entsprechende Offerten bis zum genannten Tage franko hierher einsenden. Bedingungen können im diesseitigen Büreau eingesehen, auch gegen Einsendung von 1 ℳ 50 ₰ abschriftlich bezogen werden.
Spandan, den 19. Februar 1887.
Königliche Direktion der Gewehrfabrik.
[58149] — Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Elberfeld.
Die Arbeiten und Lieferungen zur Erbauung einer Fettgas⸗Anstalt auf dem Bahnhofe Lennep sollen öffentlich vergeben werden, und zwar:
Loos I. Erd⸗, Maurer und Steinmetzarbeiten, zu
rund 10 900 ℳ;
Loos II. Zimmer⸗, Schmiede⸗, Dachdecker⸗, Klemp⸗ ner⸗, Tischler⸗, Schlosser⸗, Glaser⸗ und Anstreicherarbeiten, rund 3600 ℳ
Die Bedingungen liegen auf dem hiesigen Büreau auf und sind gegen postfreie Einsendung von einer Mark für jedes Loos zu beziehen.
Anerbieten, versiegelt und postfrei, unter der Auf⸗ schrift: „Fettgas⸗Anstalt auf Bahnhof Lennep“ bis zum Eröffnungstermine:
Samstag, den 5. März d. Js., Vormittags 11 ½ ÜUhr.
Lennep, den 19. Februar 1887.
Königliche Eisenbahn⸗Bauinspektion. v. d. Bercken..
8
8152 1581522 Bekanntmachung.
Der Bedarf an Butter für die beiden Militär⸗ Waisenhaus⸗Anstalten zu Potsdam und Pretzsch für die Zeit vom 1. April d. J. bis Ende März 1888, bestehend in ungefähr für Potsdam. 5000 Pfd. Kochbutter,
Z ““ 8
und 300 „ Tischbutter, soll im ehf der Submission beschafft werden. Offerten hierauf werden bis zum 4. März d. J., Vormittags 10 Uhr, im Geschäftszimmer der unterzeichneten Anstalt ent⸗ egengenommen und in Gegenwart der etwa er⸗ e Submittenten geöffnet. Die daselbst aus⸗
gelegten Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in den Offerten als maßgebend anzuerkennen.
Potsdam, den 17. Februar 1887.
Königliches grostes Militär⸗Waisenhaus.
[58147]. BSubmission.
Für die Werft soll der für das Etatsjahr 1887/88 vorliegende Bedarf an Leinewand, Nessel, Zwirn, grünen und rothen Quästen, Fries für Pulver⸗ vorhänge, Manilaläufern, baumwollener Packungs⸗ schnur, Waschschwämmen, Tuch, Antriebs⸗ und In⸗ dicatorschnur, Wolle, Dochtgarn, Heede, Musselin, sowie Seidentuch und Nähseide zur Anfertigung von Kartuschbeuteln beschafft werden. Geschlossene Offerten mit der Aufschrift: „Submission auf Leinewand“ sind zu dem am 5. März 1887, Mittags 12 Uhr, im diesseitigen Bureau anstehenden Termine einzureichen.
Bedingungen liegen in der Registratur der unter⸗ zeichneten Behörde aus und sind für 1,00 ℳ zu be⸗ ziehen.
Kiel, den 19. Februar 1887.
Kaiserliche Werft. Verwaltungs⸗Abtheilung.
[57879] Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs der Königlichen Central⸗ schmiede zu Klausthal an gewalztem Quadrat⸗, Rund⸗ und Flacheisen, Eisenblechen, gelochten Eisen⸗, Zink⸗ und Kupferblechen, Eisennieten und Stahl⸗ hundsrädern soll für das Jahr vom 1. April 1887 bis ult. März 1888 im öffentlichen Submissions wege vergeben werden. 8
Es ist dazu Termin auf
Dienstag, den 15. März 1887, Vormittags 10 Uhr, im Geschäftslokale der Unterzeichneten angesetzt und wird für die Ertheilung des Zuschlages eine Frist von 14 Tagen, vom Submissionstermine an gerech⸗ net, vorbehalten.
Angebote, welche auf die Lieferungsbedingungen gegründet sein müssen, sind schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift:
„Submission auf Betriebsmaterialien“ bis zu obigem Termin portofrei einzusenden. Die Lieferungsbedingungen können in der Regi⸗ stratur der Unterzeichneten eingesehen oder auf fran⸗ kirte Anfragen, gegen Einsendung von 50 ₰ in Brief⸗ marken in Abschrift bezogen werden.
Klausthal, den 18. Februar 1887.
Die Verwaltung der Königlichen Central⸗
schmiede. [57566] 8—
Die Lieferung des Menagebedarfs für die Mann⸗ schaften der unterzeichneten Abtheilung für die Zeit vom 1. April d. bis 31. März k. Js. nach dem System der Portions⸗Lieferung wird hiermit öffentlich ausgeschrieben.
Die Lieferungs⸗Bedingungen sind auf dem Büreau, Lindenplatz 8, während der Dienststunden einzusehen, auch für 50 ₰ zu beziehen.
Die Angebote müssen versiegelt sein und die Auf⸗ schrift „Lieferung des Menagebedarfs für 1887/88“ erhalten.
Ihre Eröffnung wird auf dem obengenannten Büreau Dienstag, den 1. März d. Js., Nach⸗ mittags 3 Uhr, erfolgen.
Landsberg a. W., den 14. Februar 1887. Königliche II. Abtheilung 2. Brandenburgi⸗
schen Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 18
(G. F. Z.).
[5814632 Bekanntmachung. Die Lieferung des Jahresbedarfs der Kaiserlichen Marine an Kohlen für 1888/89 soll öffentlich verdungen werden, wozu auf Donnerstag, den 10. März 1887, Vormittags 11 ¼¾ Uhr, ein Termin im Geschäftszimmer des Vorstandes der unterzeichneten Behörde anberaumt ist.
Die Angebote zu diesem Termine sind versiegelt, Forshfre und auf dem Briefumschlage mit der Auf⸗
rift:
„Angebot auf Kohlen“ versehen, rechtzeitig an die unterzeichnete Behörde einzusenden.
Die Bedingungen liegen im Annahme⸗Amt der Werft, sowie in der Expedition dieses Blattes zur Einsicht aus, können aber auch gegen Einsendung von 2,00 ℳ, auch in Briefmarken, von der unter⸗ zeichneten Verwaltungs⸗Abtheilung abschriftlich be⸗ zogen werden.
Wilhelmshaven, den 16. Februar 1887. Kaiserl t. Verwaltungs⸗Abtheilung.
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auf Aktien u Aktien⸗Ges Deutsche Handelsgesellschaft in Liquidation.
Die Herren Actionaire werden andurch zu der am Dienstag, den 29. März l. J., Vormittags 10 ½ Uhr,
im Hause der Gesellschaft (Götheplatz 5),
statthabenden ordentlichen Generalversammlung
ergebenst eingeladen. Tagesordnung:
1) Geschäftsbericht, Bilanz und Gewinn⸗ und Verlustrechnung pro 1886, Revisionsbericht des Aufsichtsrathes, Genehmigung der Bilanz und Gewinn⸗ und Verlustrechnung, sowie Er⸗ theilung der Entlastung für die Liquidatoren
unnd den Aufsichtsrath.
2) Beschlußfassung über theilweise Ausschüttung der Liquidationsmasse.
3) Ergänzungswahl des Aufsichtsraths.
Diejenigen Actionaire, welche an der Generalver⸗ sammlung theilzunehmen wünschen, werden ersucht, ihre Actien unter Einreichung eines doppelten, arith⸗ metisch geordneten Nummernverzeichnisses bis späte⸗ stens am 24. März l. J. in dem Bureau der Gesell⸗ schaft (neue Mainzerstraße 45 I.) zu deponiren und
hiergegen die Eintrittskarten in Empfang zu nehmen. Formulare der Nummernverzeichnisse sind ebendaselbst zu erhalten.
Frankfurt a. M., 18. Februar 1887.
[58137]
Oberschlesischer Credit⸗Verein.
Die Herren Aktionäre werden hierdurch zur dies jährigen ordentlichen Generalversammlung au Sonnabend, den 19. März a. c., Nachmittags 4 Uhr, in den Sitzungssaal des hiesigen Rathhauses, II. Etage, eingeladen. — Tagesordnung:
1) Entgegennahme des Geschäftsberichts pr 1886, Genehmigung der Jahresrechnung 1 Bilanz, Ertheilung der Decharge, event. Wahl von drei Rechnungs⸗Revisoren (§. 35 des Statuts), Vertheilung des Reingewinns. Bestimmung der Zahl der Mitglieder des Aufsichtsraths, event. Wahl von Mitglieder desselben.
Zur Theilnahme an der Generalversammlung sind nach §. 24 des Statuts diejenigen Aktionäre berech⸗ tigt, welche ihre Aktien mit einem doppelten Num⸗ mern⸗Verzeichnisse bis spätestens den 12. März a. c.
entweder in Ratibor bei unserer Kasse oder in Breslau bei der Breslauer Wechsler⸗Bank hinterlegt haben, wogegen ihnen Legitimationskarten ertheilt werden, welche auf die Person des Depo⸗ nenten, oder dessen legitimirten Bevollmächtigten lauten. .
Formulare zu den Nummern⸗Verzeichnissen werden an den Anmeldestellen verabfolgt.
Der Geschäftsbericht liegt vom 5. März cr. ab bei uns aus. 8
Ratibor, den 18. Februar 1887.
Der Aufsichtsrath 8 des Oberschlesischen Credit⸗Vereins: Heinrich Doms.
[58129] . ö“ 1 Aectiengesellschaft Union Zündholz⸗ & Wichse⸗Fabriken.
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Die Herren Aktionäre werden hiermit zu der ordentlichen Generalversammlung eingeladen, welche am . Mittwoch, den 16. März l. J., Vormittags 10 Uhr, im Börsengebäude dahier abgehalten wird. Tagesordunng: 1) Berichterstattung der Gesellschaftsorgane. 2) Bilanz⸗Vorlage und Beschlußfassung darüber. Zum Zwecke der Legitimation für den Besuch der Generalversammlung sind die Aktien bis spätestens Samstag, den 12. März I. J. während der üblichen Geschäftsstunden an der Kassa des Bankhauses Friedr. Schmid & Cie. hier vorzuweisen. Augsburg, den 17. Februar 1887. Der Aufsichtsrath der Actiengesellschaft Union Vereinigte Zündholz⸗ & Wichse⸗Fabriken. Der Vorsitzende: Paul Schmid.
[58133] 1 8 1 G Essener Credit Anstalt.
Die Herren Aetionaire werden hierdurch nach §. 23
des Gesellschafts⸗Statuts zu der am 8 Montag, den 21. März 1887, Vormittags 11 ½ Uhr,
im Geschäftslokale der Bank hier stattfindenden 15. ordentlichen Generalversammlung ergebenst eingeladen. 1 Tagesordnung:
1) Vorlage des Geschäftsberichts, des Gewinn⸗ und Verlust⸗Contos und der Bilanz pro 1886.
2) Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinnes, und Ertheilung der Entlastung an den Aufsichtsrath und die Direction. Wahl von Mitgliedern des Aufsichtsraths für die nach dem Turnus ausscheidenden 3 Mit⸗ glieder.
4) Aenderung der §§. 23, 27, 28 des Gesell⸗ schafts⸗Statuts nach der Verfügung des das Handelsregister führenden Richters.
Zur Theilnahme an der Generalversammlung sind nach §. 20 des Statuts nur diejenigen Actionaire berechtigt, welche ihre Actien spätestens am 15. März Abends bei der Gesellschaft hinterlegt haben oder die anderweitige rechtzeitige Hinterlegung in einer dem Aufsichtsrathe genügend erscheinenden Weise dargethan haben.
Die Hinterlegung der Actien kann auch erfolgen:
in Berlin bei der Deutschen Bank, Mitteldeutschen Creditbank Berlin, Direction der Gesellschaft,
in Köln. bei dem A. Schaaffhausen'schen Bank⸗
verein,
in Düsseldorf bei dem Herrn C. G. Trinkaus,
in Hagen bei dem Herrn Ernst Osthaus. Essen, den 19. Februar 1887.
Der Aufsichtsrath der Essener Credit Anstalt. L. Huyssen, Vorsitzender.
158132½¶ Gas⸗Aunstalt Eger.
Die Herren Actionaire unserer Gesellschaft werden hierdurch zur ordentlichen Generalversammlung
auf Montag, den 21. März 1887, “ 10 ÜUhr Vormittags, “ in das Sitzungszimmer der Münchener Gasfabrik, Thalkirchnerstraße 38, eingeladen.
Tagesorduung: Entgegennahme der Berichte des Aufsichtsrathes und des Vorstandes über Betrieb und Zustand des Geschäftes. Genehmigung der Jahresbilanz und Beschlußfassung über die Anträge des Aufsichtsrathes hinsichtlich Verwendung des Reingewinnes und Festsetzung der Dividende. Gas⸗Anstalt Eger.
22 2
Disconto⸗
“
Der Vorsitzende des Aufsichtsraths Dr. N. H. Schilling.