1887 / 48 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Feb 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Kontrole

In Schriftwechsel nhabern der Zins⸗

Staatspapiere sich mit den schein⸗Anweisungen nicht ein

Wer die Zinsscheine anstalten oder Ober⸗ Anweisungen mit e Das eine Verzeichniß wird, versehen, sogleich der Zinsscheine wieder abzuliefern. zeichnissen sind bei den geltlich zu haben.

Der Einrei zur Erlangung

durch eine der obengenannten Bank⸗ Postkassen beziehen will, hat derselben die Verzeichnisse einzureichen. mit einer Empfangsbescheinigung ist bei Aushändigung Formulare zu diesen Ver⸗ gedachten Ausreichungsstellen unent⸗

inem doppelten

zurückgegeben und

chung der Schuldverschreibungen bedarf es der neuen Zinsscheine Anweisung

nur dann, wenn die gen abhanden gekommen sind; in diesem Schuldverschreibungen die Kontrole der 1 genannten Bankanstalten besonderer Eingabe einzureichen. Februar 1887.

Reichsschulden⸗Verwaltung.

Staatspapiere od und Ober⸗Postkassen mittels Berlin, den 18.

Stettin wird am 14. März d. * einer See— 5⸗ Maschinistenprüfu ng begonnen werden. nsburg wird am 11. März d. J. mit einer

Seesteuermannsprüfung begonnen werden.

Königreich Preunßen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kammerjunker Konsul Dr. Ottmar von N die Kammerherrenwürde zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: ts⸗Rath Baath hierselbst zum Direktor des rg zu ernennen; sowie dem Malermeister Friedrich Richter z Prädikat eines Königlichen Hof⸗Malermeisters, und und Zinkgießerei⸗Besitzer Theodor Inhaber der Firma „S. das Prädikat eines Königlichen Hoflieferanten

dden Landgerich Landgerichts in Brombe

Klempnerei⸗ Heidenreich,

Ihre Majestät die Königin haben Allergnädigst geruht: dem Apotheker Jacob Grein

F- eker er zu Straßburg i. E. das Prädikat eines Hof⸗Apothekers A

llerhöchstderselben zu verleihen.

Auf den Bericht vom 7. Februar d. genehmigen, daß der Zinsfuß Aufnahme

J. will Ich hierdurch derjenigen Anleihe, zu deren

Regierungsbezirk Juni 1883 ermäch⸗ stagsbeschlusse vom 29. Sep⸗ auf dreieinhalb Prozent herabgesetzt

vorbezeichneten er Tilgungsfrist,

Pinneberg, Schleswig, durch das Privilegium vom 20. tigt worden ist, gemäß dem Krei tember 1886 von vier Bestimmungen rivilegiums, insbesondere auch hinsichtlich d bleiben unberührt.

10. April 1872 (Ges.⸗S. S. Berlin, den 14.

orschrift des Gesetzes 357) zu veröffentlichen. Februar 1887. Wilhelm. von Puttkamer. An den Minister des Innern und den Finanz⸗Minister.

von Scholz..

Ministerium der geistlichen,

1 Medizinal⸗Angelege Dem Dozenten an der Köni

zu Aachen, Regierungs⸗Baume Prädikat Professor beige

Unterrichts nheiten.

öniglichen Technischen Hochschule ister Georg Frentzen ist das legt worden.

Königliche Friedrich⸗-Wilhelms⸗Universität. Bekanntmachung.

Das lateinische und das deutsche

lesungen an der hie

1887, welche

Verzeichniß der Vor⸗ sigen Universität für das Sommer⸗Sen s am 16. April cr. beginnt, dem Ober⸗Pedell Mertins im Universitäts 25 ₰,. letzteres für 20 zu haben. Berlin, den 20. Februar 1887. Der Rektor der Universität.

ist von heute ab bei gebäude, ersteres für

Königliche Bibliothek.

In der nächsten Woche vom ndet nach

28. Februar bis? §. 37 der allgemeinen Bestimmun Benutzung der Königlichen Bi lieferung aller aus der werden daher alle Dieje Bibliothek in Händen während dieser 3 1 Uhr gegen die darüber

. gen über die bliothek die allgemeine Zurück⸗ entliehenen Buͤcher statt. Bücher der Königlichen sch aufgefordert, solche ormittagsstunden zwischen 9 und ausgestellten Empfangscheine zurück—

nigen, welche iden haben, hierdurch eit in den V

Die Zurücknahme der Büch Namen der Entlei A.— H. am Montag und Dienstag, J. R. am Mittwoch und ; am Freitag und Son , den 21. Februar 1887. Königliche Bibliothek. Der General⸗Direktor. Wilmanns.

er erfolgt nach alph Ordnung der

Donnerstag,

22 Berlin W.

Justiz⸗Ministerium.

Der Rechtsanwalt Gutowski in Notar für den Bezirk des 8 mit Anweisung seines Wohnsitzes in Ortel

der Rechtsanwalt Plinzner den Bezirk des Ober⸗Landes seines Wohnsitzes in Barth,

der Rechtsanwalt Pulst in ezirk des Landgerichts Wohnsitzes in Lüchow, und

der Gerichts⸗Assessor Hannen für den Bezirk des seines Wohnsitzes in

in Ortelsburg ist zum ver⸗Landesgerichts zu Königsberg, ner in Barth zum Notar für gerichts zu Stettin, mit Anweisung

in Lüchow zum Notar für den zu Lüneburg, mit Anweisung seines . in Eschweiler zum Notar Landgerichts zu Trier, mit Anweisun Merzig, ernannt worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der bisher bei den Buhnenbauten auf der Insel Sylt beschäftigte Wasser⸗Bauinspektor Thomas ist nach Fürsten⸗ walde a. d. Spree versetzt.

q auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.

Auf Grund der §§. 11 und 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge⸗ bracht, daß das in polnischer und deutscher Sprache gedruckte Flugblatt, welches betitelt ist:

„Odezwa do Polkiego ludu“ und unterzeichnet: Viele Arbeiter Ostrowo'»vo.,, Verlag von K. Komernicki in Dresden, Druck von Schönfeld und Harnisch in Dresden, nach §. 11 des vorgedachten Ge⸗ setzes durch die unterzeichnete Landes⸗Polizeibehörde verboten worden ist.

Posen, den 22. Februar 1887. 1

Königliche Regierung, Abtheilung des Innern. von Holwede.

Auf Grund der §§. 11, 12 und 15 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird das bei E. Herzog in Mainz ge⸗ druckte, im Verlage von Franz Jöst daselbst erschienene Wahlflugblatt, mit den Worten beginnend: „Offener Brief an die Wähler Wiesbadens“ und’ mit den Worten schließend: „und energisch für die Volksrechte einge⸗ treten ist“, hierdurch verboten.

Wiesbaden, den 23. Februar 1887.

Der Königliche Regierungs⸗Präsident. von Wurmb.

„In der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. S der Zeichenregister⸗ Bekanntmachungen veröffentlicht.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König arbeiteten heute mit dem Chef des Civilkabinets, Wirklichen Geheimen Rath von Wilmowski, und empfingen den Oberstkämmerer, Grafen Stolberg sowie den diesseitigen Gesandten in Bern, von Bülow.

Gestern fand bei den Kaiserlichen Majestäten eine kleinere musikalische Abendunterhaltung statt, in welcher die Damen Albani und Artöt de Padilla, sowie Hr. Padilla und die Violinistin Tua mitwirkten.

Heute wurden, wie alljährlich, Ihren Majestäten diejenigen Feuerwehrleute vorgestellt, welche sich im Laufe des Jahres am meisten im Dienste ausgezeichnet haben.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern Vormittag um 11 Uhr militärische Meldungen entgegen und hielt um 1 Uhr auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Kaisers die Schlußbesichtigung des Offizier⸗Lehr⸗Kursus der Militär⸗Turnanstalt ab.

Sodann empfing Höchstderselbe den Propst Thielmann aus Oels.

Abends erschienen Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin zu der Soirée bei Ihren Majestäten

5 Stac

.— In der am 24. d. M. unter dem Vorsitz des ats Ministers, Staatssekretärs des Innern, von Boetticher, abge⸗

haltenen Plenarsitzung des Bundesraths wurde über die

zollfreie Einfuhr von Produkten der deutschen Seefischerei sowie über eine Ergänzung der Bestimmungen in der Anlage A des Schlußprotokolls zum Zollvereinigungsvertrage vom 8. Juli 1867 hinsichtlich der Zollbehandlung von Roh⸗ und Brucheisen Beschluß gefaßt. Der Entwurf einer Verordnung über die Kaution des Rendanten des Reichs⸗ Kriegsschatzes und die Vorlage, betreffend die Wiedereinbringung des

Gesetzentwurfs wegen Feststellung des Reichshaushalts⸗Etats

für 1887/88 und des Entwurfs eines Gesetzes wegen Auf⸗ nahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltung des Reichs⸗ heeres u. s. w., wurden dem Ausschuß für Rechnungswesen, die Vorlage, betreffend die gegenseitige Zulassung der in der Nähe der Grenze wohnhaften Hebeammen zur Ausübung der Praris in den einzelnen Bundesstaaten, dem Ausschuß für Handel und Verkehr zur Vorberathung übergeben.

In der heutigen (21.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Vice⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Minister des Innern, von Puttkamer, und mehrere Kommissarien beiwohnten, stand als erster Gegenstand auf der Tagesordnung die erste Berathung des Gesetzent⸗ wurfs, betreffend die Theilung von Kreisen in den Provinzen Posen und Westpreußen.

Der Abg. von Czarlinski bemerkte, daß es sich bei dieser Vorlage wieder einmal um die Bekämpfung der Polen handele. Administrative Gründe für die vorgeschlagene Theilung der Kreise seien nicht vorgebracht worden. . lage abzulehnen.

Der Abg. Hagens hielt die Vorlage für eine im nationalen Interesse nothwendige und beantragte die Ueberweisung der⸗ selben an eine Kommission von 21 Mitgliedern zur Vor⸗ berathung. Der Schwerpunkt der Verwaltung sei in die Kreise verlegt worden, und die Landräthe der beiden be⸗ theiligten Provinzen hätten außerdem noch die politische Aufgabe, das Deutschthum in denselben zu schützen und zu stärken; des⸗ halb sei eine Verkleinerung eines Theils dieser Kreise zweck⸗ mäßig. Bei der Auswahl der Landräthe werde es noth⸗ wendig sein, auf solche Männer das Augenmerk zu lenken, welche bereits längere Zeit sich in diesen Provinzen auf⸗ gehalten haben.

Der Abg. Rickert erklärte, er könne die Vorlage nicht vom politischen, sondern nur vom Standpunkte der Ver⸗ waltung betrachten und er bedauere, daß sie den Kreis⸗ und

Provinzial⸗Landtagen nicht zur Prüfu

Er bitte, die Vor⸗

ng vorgelegt worden j. deshalb in ihrer Bekathun S zu schnell vorgehen, damit die Betheiligten no zer gewännen, sich zu äußern. Die Theilung einzelner Kreise se gewiß wünschenswerth. Redner vermisse jedoch eine Uebersich über die Kosten, welche die Vorlage verursachen werde, und ha⸗ schließlich die Kommission, die Vorlage soweit zu beschränken als sie nothwendig sei, um vorhandene Uebelstände zu be⸗ seitigen. , 8

Bei Schluß des Blattes dauerte die Berathung fort.

Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte, in der Ersten und Zweiten Beilage veröffentlichte Uebers icht de. Betriebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für der Monat Januar d. J. ergiebt für die 64 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monate des Vorjahres im Betriebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten, mit einer Gesammtbetriebslänge von 32 773,16 km, nachstehende Daten: Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im Januar d. J. auf ein Kilometer Betriebs länge bei 42 Bahnen mit zusammen 31 032,05 kn höher und bei 22 Bahnen mit zusammen 1741,11 kr (darunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger als in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war in der Zeit vom Beginn des Etatsjahres bis Ende Januar d. J. auf ein Kilometer Betriebslänge bei 45 Bahnen mit zusammen 31 150,87 km höher und bei 19 Bahnen mit zusammen 1622,29 km (darunter 5 Bahnen mit vermehrter Betriebs⸗ länge) geringer als in demselben Zeitraum des Vorjahres Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privat bahnen, ausschließlich der vom Staat für eigene Rechnung verwalteten Bahnen, betrug Ende Januar d. J. das ge⸗ sammte konzessionirte Anlagekapital 76 049 900 4 (30 405 000 Stammaktien, 18 204 900 Prioritäts Stammaktien und 27 440 000 Prioritäts⸗Obligationen und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 270,21 km, so daß auf je 1 km 281 447 entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privatbahnen betrug Ende Januar d. J. das ge⸗ sammte konzessionirte Anlagekapital 595 221 829 (309 016550 Stammaktien, 85 646 150 Prioritäts⸗ Stammaktien und 200 559 129 Prioritäts⸗Obligationen, und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapital bestimmt ist, 3849,73 km, so daß auf je 1 km 154 614 2 entfallen. Eröffnet wurde am 20. Dezember v. J. die Strecke Eberstadt Pfungstadt 1,98 km (Großherzoglich hessische Staats⸗Eisenbahn) im Betriebe der Main⸗Neckar⸗Eisenbahn; am 1. Januar d. J. die Theilstrecke der Verbinoungsbahn Plagwit⸗ Lindenau—Bayerischer Bahnhof 1,04 km, die Verlängerung der Elbquagibahn in Riesa 0,21 km’ und ein besonderes Gleis Brunn Neumark 2,01 km (Königlich sächsische Staats⸗Eisen⸗ bahn). Vom 1. Januar d. J. ab ist der Betrieb der bis dahin auf Rechnung des Baufonds betriebenen Blankenburg⸗ Tanner Eisenbahn (30,50 km) auf Rechnung des Betriebsfonds übernommen.

Die Kommission möge

Die soeben erschienene, im Reichsamt des Innern herausgegebene „Amtliche Liste der Schiffe der deut⸗ schen Kriegs⸗ und Handels⸗Marine mit ihren Unter⸗ scheidungssignalen für 1887“ (Berlin, Druck und Verlag von Georg Reimer, 1887, Preis kart. 1,60 ℳ) bildet den Anhang zum internationalen Signalbuche, welches in erster Auflage unter dem Titel „Signalbuch für die Kauffahrteischiffe aller Nationen“ im Juni 1870 vom Reichskanzler⸗Amt und in zweiter Auflage unter dem Titel „Internationales Signal⸗ buch“ im Januar 1884 vom Reichsamt des Innern heraus⸗ gegeben ist.

Das Signalbuch gewährt den Schiffen die Möglichkeit, durch Signale sich zu erkennen zu geben und sonstige Mitthei⸗ lungen unter einander, sowie mit Signalstationen, auch dann auszutauschen, wenn die signalisirenden Theile verschiedener Sprachen sich bedienen.

Zu diesem Zwecke enthält das Signalbuch eine große Anzahl sowohl vollständiger Sätze, als auch zur Verbindung mit einander geeigneter Satztheile, einzelner Wörter, Namen, Silben, Buchstaben und Zahlen, welche durch Gruppen von e 2, 3 Ner Hher. Signalbuchstaben B, C, D, 5 ́ ““ und W bezeichnet sind. Solcher Gruppen, deren jede anders geordnete oder andere Buchstaben enthält als alle übrigen, giebt es 306 von je 2 Signalbuchstaben (B0. BD, BFP, BG u. s. w. bis WV), 4896 von je 3 Signalbuch⸗ staben (BCD, BCF, B0G, BCH u. s. w. bis WVT) und 73 440 von je 4 Signalbuchstaben (BCDF, BCDG, BCDHI, BCD.] u. s. w. bis WVO'8).

Alle 306 Gruppen von 2 Signalbuchstaben, alle 4896 Gruppen von 3 Signalbuchstaben und von den Gruppen von 4 Signalbuchstaben die ersten 18 960 (BCDF bis GPW v) dienen zur Bezeichnung der in das Signalbuch aufgenommenen Sätze, Satztheile, Wörter u. s. w.

Von den übrigen Gruppen von 4 Signalbuchstaben sind die 1440 Gruppen von G0B0 bis GWwV zur Bezeichnung der Schiffe der Kriegs⸗Marinen und die letzten 53 040 Gruppen von HBCD bis WVTS zur Bezeichnung der Schiffe der Handels⸗Marinen in der Art bestimmt, daß jedem Kriegs⸗ und beziehungsweise Kauffahrteischiffe eins dieser (1440 53 040 =) 54 480 Signale als Unterscheidungssignal zuzutheilen ist.

Jedem Staate stehen alle Unterscheidungssignale behufs Vertheilung auf die Schiffe seiner Flagge zur freien Ver⸗ fügung. Schiffe von verschiedenen Flaggen führen daher vielfach dasselbe Unterscheidungssignal, Schiffe unter der⸗ selben Flagge niemals.

Die Vertheilung der Unterscheidungssignale zelnen Schiffe wird durch die schiedenen Staaten bewirkt. Jedem deutschen Kauffahrteischiffe wird gleich bei der Eintragung in das Schiffsregister ein solches Unterscheidungssignal zugetheilt und in seinem Schiffs⸗ Certifikate vermerkt. So lange das Schiff unter deutscher Flagge fährt, behält es dieses Unterscheidungssignal auch beim Wechsel seines Heimathshafens oder seiner Registerbehörde unverändert bei.

Die nach der systematischen Reihenfolge der Unterscheidungs⸗ signale geordnete Liste ergiebt, welche Unterscheidungssignale den einzelnen Schiffen der deutschen Kriegs⸗ und Handels⸗ Marine beigelegt worden sind. Für die Schiffe anderer Staaten, ebenfalls angenommen haben, sind ähnliche Listen vorhanden. Die Art und Weise, wie die Unterscheidungssignale zu signalisiren sind, ergiebt sich aus dem in dem Signalbuche ent haltenen Abschnitt uͤber „Einrichtung und Gebrauch des Signal⸗

7 /

heidun Nauf die ein⸗ zuständigen Behörden der ver⸗

welche das Signalbuch

buches.“ Will ein Schiff sich einem anderen Schiffe, einer Signalstation u. s. w. zu erkennen geben, so muß es außer seinem Unterscheidungssignal stets auch seine Nationalflagge eigen, da, wie oben erwähnt, Schiffe verschiedener Flaggen vielfach dasselbe Unterscheidungssignal führen.

Ein Schiff, welches das Unterscheidungssignal eines andern Schiffes wahrnimmt, kann sodann dessen Namen, Heimaths⸗ hafen, Ladungsfähigkeit und Damofkraft aus der betreffenden Liste sofort ersehen. Besitzt es die Liste nicht, so wird es sich behufs späterer Feststellung oder Weitermeldung die Nationalität und das Unterscheidungssignal zu merken haben.

Alljährlich erscheinen neue Ausgaben dieser Schiffsliste und im Laufe jedes Jahres drei bis vier Nachträge zu der⸗ selben.

Ist bei dem Verkauf von gewerblichen Geschäfts⸗ Etablissements zwischen Verkäufer und Käufer vereinbart worden, daß der Verkäufer kein gleichartiges Geschäft in derjenigen Stadt etabliren dürfe, in welcher das verkaufte Geschäft betrieben wird, so ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Civilsenats, vom 11. Dezember v. J., diese Vereinbarung rechtswirksam, und der Verkäufer macht sich selbst dann eines Vertragsbruchs schuldig, wenn er durch Etablirung eines gleichartigen Geschäfts in einem entfernten Stadttheil der sehr großen Stadt dem Käufer thatsächlich keine Konkurrenz bereitet.

Der Kaiserliche Botschafter am Königlich italienischen Hofe, von Keudell, ist von dem ihm Allerhöchst be⸗ willigten kurzen Urlaub nach Rom zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich rumänischen Hofe, Dr. Busch, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten ÜUrlaube nach Bukarest zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Freiherr von Marschall, ist von dem ihm bewilligten kurzen Urlaube nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der General der Infanterie von Voigts⸗Rhetz, General⸗Inspecteur der Artillerie, hat sich in dienstlichen An⸗ gelegenheiten nach Swinemünde begeben.

Der General⸗Lieutenant von Minckwitz, Com⸗ mandeur der 30. Division, ist nach Abstattung persönlicher Meldungen wieder abgereist.

Württemberg. Stuttgart, 23. Februar. Der „St.⸗A. f. W.“ meldet: „Nach einem heute Abend aus Nizza ein⸗ getroffenen Telegramm haben daselbst heute Vormittag zwischen 6 und 9 Uhr vier Erdstöße stattgefunden, von denen zwei von längerer Dauer und so heftig waren, daß dadurch vielfach das Einstürzen von Plafonds und Mauern verursacht wurde und die Einwohner aus den Häusern flohen. An den von Ihren Königlichen Majestäten und dem Ge⸗ folge bewohnten Villen hat das Erdbeben übrigens keiner Schaden angerichtet. Ihre Majestäten befinden sich wohl.“

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 24. Februar. Die „Meckl. Anz.“ berichten über die Feier des Geburts⸗ tages Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin⸗ Mutter: „Am gestrigen Tage fand um 1 Uhr Gratulationscour und um 5 Uhr Familien⸗ und Marschalls⸗ tafel im Palais Ihrer Königlichen Hoheit statt. Abends war im Neustädtischen Palais eine Theater⸗ aufführung, bei welcher sich auch Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin Marie und Ihre Hoheiten die Herzogin Elisabeth und Herzog Johann Albrecht betheiligten. Zur Aufführung gelangte „Ein Lust⸗ spiel be; Hofe“ auf der Infel Falster Anno 1590. Wie ver⸗ lautet, ist das Stück nach der gleichnamigen Erzählung von E. Biller von der Hofdame Freiin von Stenglin verfaßt. Unter den Herrschaften, welche zur Beglückwünschung Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin⸗Mutter hier eingetroffen waren, befand sich auch der Königlich württem⸗ bergische Oberst Freiherr von Falkenstein, Commandeur des Leib⸗Grenadier⸗Regiments (I. Brandenburgisches) Nr. 8 in Frankfurt a. O., dessen zweiter Chef bekanntlich Ihre Königliche Hoheit ist, und der Major Freiherr von und zu Egloffstein von demselben Regiment. Am gestrigen Morgen um 10 Uhr durfte der Gesangverein der Marstallddiener im Palais Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin⸗Mutter mehrere Lieder zum Vortrag bringen. In Ludwigslust blies am gestrigen Morgen das Trompeter⸗Corps des Dragoner⸗Regiments vor der Haupt⸗ wache einen Choral und führte dann eine Reveille aus. Auch in Wismar und Rostock durchzogen Reveillen die Straßen der Stadt. Die vorgenannten und anderen Städte, wie Güstrow und Hagenon, hatten zur Feier des Tages Flaggenschmuck angelegt. Von den hier anwesenden Hoch— fürstlichen Gästen sind heute Morgen abgereist: Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz, Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin Wilhelm und Se. Durchlaucht der Prinz Heinrich XVIII. Reuß nebst Frau Gemahlin, Hoheit. Heute Nachmittag werden Ihre Hoheiten der Herzog und die Frau Her⸗ zogin Johann Albrecht wieder abreisen und sich von hier direkt nach St. Petersburg zum Besuch bei Ihrer Kaiser⸗ 88 Hoheit der Frau Großfürstin Marie Paulowna be⸗ geben.“

Dem Vernehmen der „M. A.“ nach wird heute der Staatsrath Dr. Buchka sich auf die Reise zu Sr. Königlichen

Hoheit dem Großherzog nach Cannes begeben.

8

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 24. Februar. (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus hat heute die Landsturm⸗ Kredit⸗Vorlage in zweiter und dritter Lesung unter lautem Beifall des Hauses einst im mig angenommen. Im Laufe der Debatte erklärte der Minister der Landesverthei⸗ digung, Graf Welsersheimb: die Regierung hege keinerlei kriegerische Absichten, sondern thue nur das, was in militärischer und politischer Beziehung unver⸗ meidlich sei. Das politische Verhältniß sei nicht geändert. Die Monarchie habe keine Ambitionen; sie wolle den Frieden und sei daher nach Kräften bestrebt, denselben wahren zu können; sie verfolge auch keine Interessen, die mit denen an⸗ derer Staaten in Konflikt gerathen könnten. Nicht nur die Gesinnung des Monarchen, sondern auch die Stimmung der Völker sei auf durchaus freundschaftliche Beziehungen gerichtet.

Der Minister schloß, indem er nochmals auf den Wunsch hin⸗

und indem er die Er⸗

wies, daß der Frieden erhalten bleibe, wartung aussprach: es rische Wort gelten: „In Oesterreich ist Jeder bereit, für das Vaterland seine Pflicht zu thun.“ (Lebhafter Beifall.) Die Abgeordneten Polak, Kraus, Menger, Rieger, Kreuzer, Plener und Graf Hohenwart erklärten sich Namens ihrer Gesinnungs⸗ genossen sämmtlich für die Vorlage. Rieger lehnte jede Verant⸗ wortung für die im „Rußky Mir“ enthaltenen, ihm beigelegten Aeußerungen ab und sagte: es habe sich nur um eine Privatunter⸗ haltung gehandelt, und der Korrespondent des Blattes habe Manches aus Eigenem hinzugefügt. Redner verwahrte sich insbesondere gegen die Unterstellung, als habe er gesagt, seine Ansichten würden von den maßgebenden Kreisen Oesterreichs getheilt, und erklärte: er sei nur für die österreichische Politik und daher für jedes Bündniß, welches Oesterreich Vortheile gewähre, ihm dern Selbstbestimmung wahre.

Großbritannien und Irland. London, 23. Februar. (A. C.) Die Königin kehrte gestern, begleitet von dem Prinzen und der Prinzessin von Battenberg und ihrem Hof⸗ staat, von Osborne nach Windsor zurück. Am 3. März hält die Monarchin im Buckingham⸗Palast den ersten Damen⸗ Empfang in dieser Saison ab.

Die Lords der Admiralität haben sich, nach der

„Times“ entschlossen, um eine erhebliche Nachtragsbewilli⸗ V gung einzukommen, da fast alle Ausgaben beim Beginn des b Dazu kommt noch, daß die Arbeit bei allen im Bau begriffenen Nos S0 sist digs 82 1 1 2* esondersist dies der Fall ist der Leichenstein für! Brößen Forckenbeck,

bei dem „Renown“ und dem „Sansvpareil“, die allein eine

Finanzjahres zu niedrig veranschlagt worden sind. Schiffen beschleunigt wurde. nachträgliche Bewilligung von 100 000 Pfd. Sterl. erfordern.

Außerdem sind 65 000 Pfd. Sterl. für Panzerplatten für die genannten und andere Schiffe nöthig, während auch die Ausgaben

für Kohlen auf ausländischen Stationen die Voranschläge er⸗

rechnung könnte noch gründlicher werden,

heblich überschritten haben.

24. Februar. (W. T. B.) Im Unterhause er⸗ klärte heute in Beantwortung einer bezüglichen Anfrage der erste Lord des Schatzes, Smith: ein Pf ausfuhr-Verbot sei Seitens der Regierung nicht absichtigt. Das Haus trat darauf in die Ei berathung der Vorlage über die Reform der cha ordnung ein.

Dublin, 24. Februar. (W. T. B.) In dem Prozeß gegen Dillon und andere trische Deputirte hat si die Jury über einen Wahrspruch nicht einigen können.

Frankreich. Paris, 23. Februar. (Fr. C.) De

Senat setzte gestern die Generaldebatte über das Budge für 1887 mit einer Gemächlichkeit f 2 läßt, daß die Ausschreibung eines dritten Zwölftels kaum wird vermieden werden können. erste Redner war der Finanz-Minister Daup hin, der zu beweisen suchte, daß noch selten ein Budget sich in so schönem Gleichgewicht präsentirt habe, wie das diesjährige. Thatsache, daß die Jahresausgaben 400 Millionen mehr be⸗ tragen als vor 10 Jahren. 142 Millionen Verzinsung der Staatsschuld, die also um 31 ½ Milliarden ge⸗ wachsen ist. 1 Milliarde wurde für die Reorganisirung des Heeres und der Marine, 2 ½ Milliarden für die öffentlichen Arbeiten und die Schulen ausgegeben. Niemand bestreitet heute, gab Hr. Dauphin zu, daß man zu weit gegangen sei, und man werde einlenken müssen. Die übrigen 258 Millionen Mehrausgaben vertheilen sich auf die Posten, die Protektions⸗ länder, die Militär⸗ und Civilpensionen, bei denen man sich, um Jedermann zufrieden zu stellen, manche Ueberschreitung der dringend gebotenen Sparsamkeit zu Schulden kommen ließ. „Weder Steuern noch Anleihe“ zu versprechen, wäre hier nicht am Platze, denn es müßten neue Hülfsquellen geschaffen werden. Das Ministerium habe an eine rich⸗ tigere Vertheilung der Grundsteuer und der Mieth⸗ steuer gedacht, welche nicht mit der Einkommensteuer zu ver⸗ wechseln sei. Wenn Jemand einen praktischeren und billigeren Vorschlag zu machen habe, so möge er es sagen. Nach einer Pause sprachen dann noch der Royalist Chesnelong und der Orleanist Bocher, Beide um das Budget im Besonderen und das Finanzsystem der Republik im Allgemeinen scharf zu tadeln.

24. Februar. (W. T. B.) Die Feier zur Ent⸗ hüllung der Statue Louis Blanc's, welche heute statt⸗ fand, wurde am Schluß durch Pfeifen und Schreien sowie durch den Ruf: „Es lebe die Anarchie!“ gestört. Ein Haufen Anarchisten suchte in den für das Publikum abgeschlossenen Raum einzudringen und gerieth mit der Polizei, welche das Eindringen zu hindern suchte, ins Handgemenge. Durch Vor⸗ nahme mehrerer Verhaftungen stellte die Polizei die Ord⸗ nung wieder her.

könn 9

Italien. (W. T. B.) Befinden des Kardinal⸗Staatssekretärs Jacobini ist in Folge eines Rückfalls eine Verschlimmerun g ein⸗ getreten.

Rom, 24. Februar.

Türkei. Konstantinopel, 24. Februar. (W. T. B.) Zum außerordentlichen Kommissar der Pforte für die Spezialmission nach Sofia ist der Generalprokurator am Kassationshofe, Riza Bey, designirt.

Bulgarien. Sofia, 24. Februar. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach hat der Delegirte Grekow, welcher noch vor seinen Kollegen Stoilow und Kaltschew von Konstan⸗ tinopel hierher zurückzukehren beabsichtigte, seine Abreise verschoben und wird in Begleitung des für hier be⸗ stimmten außerordentlichen Kommissars der Pforte hierher zurückkehren.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 25. Februar. (W. T. B.) Der russischen „St. Petersburger Zeitung“ zufolge ist dem Reichsrath ein Gesetzentwurf, betreffend das all⸗ mähliche Einfuhrverbot für ausländisches Roheisen, beziehungsweise die successive Erhöhung der Eisenzölle, zugegangen.

Amerika. Senat genehmigte

Washington, 22. Februar. (A. C.) Der

die Vorlage, welche der Gesell- schaft, die den Nicaragua⸗Kanal baut, Korporations⸗ rechte verleiht.

werde auch für Oesterreich das histo⸗

Frieden sichere und die Freiheit seiner

2 8 MPontlzoe:; 2 Po Cho „n mit erwünschter Deutlichkeit gegeben. an

Pferde⸗ be⸗

—, 8

r t fort, welche vermuthen provisorischen Der

Was ihm hingegen Sorge macht, das ist die 1 r be⸗ schrift entfallen auf die

In dem

Zeitungsstimmen.

Die „Kolnische Zeitung“ schreibt: 6“

Sieg der Mittelparkeien auf der ganzen Linie das ist das Ergebniß der Rei⸗stagswahlen, wie sich heute bereits mit G wißheit übersehen läßt. Für die Militärvorlage ist die Mehrbeit jetzt sch obgleich noch ein Drittel der Wahlen unbekannt ist, gesich unnatürliche und unselige Oppositionsmehrheit aus den sieben Parteien der Welfen, Polen, Protestler, Ultramontanen, Freisinnigen, Volks⸗ parteiler und Sozialdemokraten ist endlich beseitigt. Die nationale Be völkerung bejubelt dies Ereigniß wie die Befreiung von einer bedrückenden Angst. Die Hauptarbeit haben nach den bisherigen Nachrichten die Nationalliberalen gethan, sie haben auch die pars leonina, den Löwen⸗ antheil vom Siege. Von 52 Sitzen, die sie im v gen Reichstag hatten, sind sie, wenn man auch nur ein Drittel der Stichwahlen, a denen sie betheiligt sind, zu ihren Gunsten rechnet, jetzt schon siche auf 90 gestiegen und werden sonach, wenn nicht die stärkste, so doch die zweitstärkste Partei im Reichstage sein. Wir freuen uns der in ehrlicher Arbeit errungenen Siege uͤber Demokratie und verbohrten Ultramontanismus, mehr aber noch derjenigen über die Welfen und Sozialdemokraten. Wer nicht deutsch sein und deutsch handeln will, e in Zukunft auf, sich dem deutschen Volke als Vertreter in den heiligsten natio nalen Angelegenheiten aufzudrängen. iese Lehre hat das deutsch Volk den Herren vom Centrum und emokratie am 21. Februar Ekel grenzende Ab neigung gegen dieses Treiben mußte ich Luft machen. Täuschung, die man dem Volke mit ezessi spã Fusion nicht liberalen haben e früheren A s deren Namen sie gewählt waren, betrog hatten, als sie auf zwei Etapper zur Demokratie abschwenkten, und ich von diesen Männern ab der glorreichen Fahne wi ndt. Der Markstein der Sezessio

vormachte, hat Wahlkreise 82

H Sne bgeordne

berg, Bamberger. Die Unnatur des Bundes der Fortschrittler dem Ultramontanismus hat zunächst die Volksvartei in Süddeutsch⸗ land mit dem Leben bezahlen müffen; und auch in Mittel⸗ und Nord⸗ deutschland ist schon eine scharfe Abrechnung mit der ultramontan⸗ demokratischen Kartellbrüderschaft gehalten worden. Aber diese Ab⸗ und dann wird es in erster Das d9 8

2.. . 11 9 1— Reihe der Ultramontanismus am ö

Wr); NeaIr z2 & 2) . 1. 5 bs deutsche Volk ist sich am 21. Februar treu gewesen.

Der „Landes⸗Zeitung für Elsaß⸗Lothringen“ aus Mülhar u. d. 23. Februar, geschrieben:

Selbstverständlich haben bei der Abstimmung der Landgemeinden gierungsfeindlicher Sinn

mersten Blick zu stehen scheinen, ist

nicht. man für den Protestkandidaten

Septennat gestimmt hat, so ist damit noch lange nicht

nan hier den Krieg wünsche. Man weiß sehr wohl, daß

e er jetz 5 den Wohlstand auf viele Jahre

ine zu lieb, als daß er

eigenen Fleisch empünden eigenen Fleisch empfinden.

17

2 66b

—₰—

2.2 2 —2

e den es keinen Krieg geben werde. Dies un jetzt überall sagen. Ginge man man würde die ruhigsten, friedlichsten Bürger finden, Leute,

veit davon entfernt sind, sich mit Lostrennungsgelüsten zu tragen.

Den „Wochenberichten der Leipziger Monats⸗ für Textil⸗Industrie“ wird zur Lage des Berliner Konfektionsgeschäfts von ihrem Correspondenten in Berlin, u. d. 20. Februar, berichtet:

Wir haben unsere Leser schon lange genug darauf vorbereitet, daß wir gegen Ende des Monats lebhaftes Geschäft zu erwarten haben, Daß dieses nunmehr eingetreten ist, kann nicht mehr überraschen, da bei Beginn der Saison unsere großen und kleinen Detailgeschäfte ge⸗ zwungen sind, ihren Bedarf zu decken..... Die kalte Witterung ist dem Verkauf von Regenmänteln überaus günstig. In Regen⸗ mänteln und farbigen Jaquets findet überhaupt das größte Geschäft statt, deshalb sind auch Fabrikanten, welche Regenmäntel⸗ und Jaquetstoffe fabriziren, mit Aufträgen sehr reichlich versehen In England ist es kalt, deshalb ist dort das Geschäft noch ruhig; wir hatten zwar noch verschiedene englische Käufer hier, und zwar den⸗ jenigen der Firma Walker, Gibbons u. Co. aus London, außerdem waren zwei große Detailfirmen hier vertreten, die ziemlich beträchtliche Einkäufe machten, und zwar William Whitelay u. Co. aus London, sowie Kendall, Mill u. Co. aus Manchester. Für England stehen kurze anschließende Jaquets augenblicklich im Vordergrund, sie sind sowohl in Stockinettes als in glatten einfarbigen Tuchen Livrée und Sandfarbe sehr gesucht. Für später dürften Gaze und Grenadine perlé eine Rolle spielen. In der Trikotwaarenfabrikation wird flott weiter gearbeitet, die Aufträge nehmen nicht ab, es gehen deren aus Amerika und England ein; die beiden folgenden Monate werden uns erst darüber Gewißheit verschaffen, ob die Exportsaison die Höhe des Vorjahres erreicht. Es wird dies davon abhängen, wie England und Amerika uns mit Nachordres versehen. Wir haben schon mitgetheilt, daß der deutsche Konsum steigt, und zwar hauptsächlich in Folge der herausgebrachten gefälligen Facons, welche weit mehr die Gestalt eines kurzen Jaquets, als diejenige einer Taille angenommen baben. Sehr gern gekauft werden Taillen mit Gürtel und langem Schooß. Der Rohstoffmarkt hält sich fest, Rohwaare ist jedoch genügend zu haben, hier und da zeigen Fabrikanten schon neue Winterstoffe, doch wollen Konsumenten sich vorläufig noch nicht auf Abschlüsse einlassen.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Im Hörsaal des Friedrichs⸗Werderschen Gymnasiums fand heute Vor⸗ mittag unter Vorsitz des Stadtraths Kochhann die amtliche Fest⸗ stellung des Wahlergebnisses für den ersten Berliner Reichstagswahlkreis statt. Es wurde festgestellt, daß von 21 389 eingeschriebenen Wählern 17 081 gültige und 49. ungültige Stimmen abgegeben worden sind. Es haben erhalten Geh. Regierungs⸗Rath Freiherr von Zedlitz⸗Neukirch (freikonservativ) 7007, Landgerichts⸗Rath Klotz (deutschfreisinnig) 7882, Schriftsteller Christensen (Sozial⸗ demokrat) 2176 Stimmen. Uebrige Stimmen waren zerplittert. Da keiner der Kandidaten die absolute Stimmenmehrheit, die 8541 beträgt, erreicht hat, so muß zwischen Frhr. von Zedlitz⸗Neu⸗ kirch und Klotz eine engere Wahl stattfinden. Der Wahl⸗ kommissar bestimmt, daß diese Wahl am 2. März stattzufinden hat.

Die amtliche Feststellung des Wahlergebnisses für den zweiten Berliner Reichstagswahlkreis wurde, unter Leitung des Wahl⸗ kommissars, Stadtsyndikus Eberty, in der Turnhalle der Gemeinde⸗ schule (Wilhelmstraße 117) vorgenommen. Es wurde festgestellt, daß 50 910 gültige und 185 ungültige Stimmen abgegeben worden sind. Die absolute Majorität beträgt demnach 25 456. Es haben Stimmen erhalten: Rechtsanwalt Wolff (deutschkonservativ) 19 513, Professor Dr. Virchow (deutschfreisinnig) 16 594, Stadtverordneter Tutzauer (Sozialdemokrat) 14 751. Zersplittert haben sich 52 Stimmen. Da sonach keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, s muß zwischen Wolff und Virchow eine engere Wahl statt⸗ finden, die laut Anordnung des Wahlkommissars am 2. März vor⸗ zunehmen ist.

Die amtliche Feststellung des Wahlergebnisses für den dritten Berliner Reichstagswahlkreis (im Hörsaal des Louisenstädtischen Gymnasiums, Brandenburgstr. 37) ergab, daß von 33 502 eingeschrie⸗ benen Wählern 27.075 gültige und 54 ungültige Stimmen abgegeben worden sind. Es haben erhalten: Ober⸗Bürgermeister Dr. Miquél (nationalliberal) 7532, Rechtsanwalt Munckel (deutschfreisinnig) 10 425, Schriftsteller Christensen (Sozialdemokrat) 9088 Stimmen. Da