Beim Etat des Justiz⸗Ministeriums, und zwar bei Kap. 71 Ministergehalt“, wies der Abg. Biesenbach darauf hin, daß der Abg. Seyffardt schon im vorigen Jahre von einer Ueber⸗ bürdung des Landgerichts in Düsseldorf gesprochen, und ob⸗ gleich der Präsident und erste Staatsanwalt desselben die Un⸗ HAach be dieser Behauptung nachgewiesen, sie doch im Januar dieses Jahres wieder vorgebracht habe. Auf den von kom⸗ petenter Stelle nochmals geführten Nachweis, daß die Behaup⸗ tung nicht zutreffe, habe der Abg. Seyffardt erklärt, daß ihn der aktenmäßige Nachweis von seiner Meinung nicht abbringe. Der Abg. Seyffardt (Magdeburg) erwiderte, daß er nur der Meinung Ausdruck gegeben habe, welche in Krefeld von Jedermann getheilt werde.
Bei Kap. 74 „Landgerichte und Amtsgerichte“ bat der Abg. GCwalina, auf eine Besserung der Besoldung und der ganzen Stellung der Amtsanwälte Bedacht zu nehmen.
Bei Schluß des Blattes dauert die Debatte fort.
8 — Hat ein Konkursverwalter aus Versehen die im Gewahrsam des Kridars befindlich gewesenen, einem Dritten eigenthümlich gehörigen Waaren verkauft, so kann der dadurch geschädigte Dritte, nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, I. Civilsenats, vom 1. Dezember v. J., aus der Konkursmasse nicht nur den Verkaufserlös, sondern auch den, den Erlös übersteigenden Handelswerth der Waare fordern.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Herzoglich sachsen⸗-meiningische Staats⸗Minister Freiherr von Giseke ist hier eingetroffen.
— Der General⸗Lieutenant von Hesberg, Commandeur der Kavallerie⸗Division des I. Armee⸗Corps, hat sich nach Ab⸗ stattung persönlicher Meldungen in seine Garnison Königs⸗ berg i. Pr. zurückbegeben.
— Der Inspecteur der 1. Fuß-⸗Artillerie⸗Inspektion, General⸗Lieutenant Roerdansz, ist von einer Dienstreise nach Swinemünde hierher zurückgekehrt.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Reimer in Mühlhausen (Königsberg), Wellmann und Dr. Lober, Beide in Stettin, Böhmer in Runkel, Dr. Hübner und Dr. Mohr, Beide in Frankfurt a. M., Dr. Mauk in Bieden⸗ kopf, Dr. Biesing in Aachen, Dr. Felger in Düren, sowie der Zahnarzt Ballowitz in Stettin.
Schleswig, 27. Februar. Heute, Mittags 12 Uhr, wurde hierselbst, nach einer in der Domkirche abgehaltenen kirchlichen Feier, der XX. Schleswig⸗Holsteinische Provinzial⸗Landtag in Gegenwart von 53 Abgeordneten von dem Ober⸗Präsidenten Steinmann mit nachfolgender Ansprache eröffnet:
Hochgeehrte Herren!
Zufolge Allerhöchster Berufung treten Sie heut zum XX. Schles⸗ wig⸗Holsteinischen Provinzial⸗Landtage zusammen. Namens der Staatsregierung heiße ich Sie hierbei herzlich willkommen.
Der Rückblick auf das seit Ihrem letzten Tagen in diesen Räu⸗ men verflossene Jahr ergiebt für unsere Provinz ein verhältnißmäßig befriedigendes Resultat.
Darf auch die wirthschaftliche Lage als eine allgemein zufrieden⸗ stellende nicht bezeichnet werden, leidet namentlich unsere Landwirth⸗ schaft noch immer unter dem Druck exorbitant niedriger Preise, die
i unter dem Sinken der Frachtsätze und hat sich in Folge dessen zugleich die Eisenindustrie, sowie der Schiff⸗ und Maschinenbau noch nicht wieder heben können, — so ist andererseits doch hervor⸗ zuheben, daß der Ausfall der Ernte in fast allen Theilen der Provinz ein befriedigender gewesen, daß derselbe namentlich auch den Rübenzucker⸗ fabriken zu Gutegekommen ist und daß verschiedene andere Industriezweige, vor Allem die Tuch⸗ und Parchent⸗Weberei, sich in ihrer früheren gün⸗ stigen Lage erhalten und befestigt, andere, namentlich die Fabrikation von Chemikalien, Sprengstoffen u. s. w. sich weiter kräftig gehoben haben. Diesen Umständen und der alten Solidität unseres provin⸗ ziellen Wirthschaftslebens wird es zuzuschreiben sein, daß die Lage aller Berufsklassen bei uns immer noch günstiger ist, wie in der Mehrzahl der übrigen Provinzen, daß namentlich die Sparkassen Schleswig⸗ Holsteins ein unausgesetztes Steigen der Einlagen — dies vor Allem auch aus den Kreisen der Arbeiterbevölkerung — aufzuweisen haben und daß die Sparbeträge bei uns die weitaus höchsten Durchschnitts⸗ ziffern für den Kopf der Bevölkerung ergeben.
Als eines Vorganges von ganz besonderer Bedeutung für das Wirthschaftsleben der Provinz ist an dieser Stelle der im Juni v. J. zu Kiel stattgefundenen Provinzial⸗Thierschau zu gedenken, welche nach dem übereinstimmenden Anerkenntniß des In⸗ und Auslandes ein geradezu glänzendes Bild von den durch die Intelligenz und das konseguente Vervollkommnungsstreben unserer Pferde⸗ und Viehzüchter erreichten Erfolgen geliefert hat und deren Ausfall unzweifelhaft dazu beitragen wird, die Nachfrage nach unseren Erzeugnissen zu steigern und die Lage der Landwirthe zu heben. .
Au dem Gebiete des Eisenbahnbaus hat auch in dem verflossenen Jahre rege Thätigkeit geherrscht. Die Schmalspurbahn Flensburg — Kappeln fonnte in der Mitte des letzten Sommers dem allgemeinen Verkehr übergeben werden. Ihre Fortsetzung nach Eckernförde scheint gesichert. Die Schleswig⸗Holsteinische Marschbahn sieht im Herbst d. J. der Eröffnung auf ihrer ganzen Linie bis Ripen ent⸗ gegen. Eine Zweigbahn von Bredebro nach Lügumkloster wird sich ihr anschließen. Die Herstellung der überaus wichtigen Ver⸗ bindung der nordfriesischen Marschdistrikte mit Flensburg durch eine Bahnlinie Niebüll — Flensburg auf Staatskosten steht in naher Aussicht. Eine bezügliche Vorlage an den Landtag der Monarchie ist bereits erfolgt. Eine weitere Ausdehnung wird in nächster Zeit das Staatsbahnnetz der Provinz durch die Linien Wrist — Itzehoe und Schwarzenbek — Oldesloe erfahren, von denen die Letztere im Laufe des Sommers der Eröffnung entgegensieht, die Erstere alsbald in Angriff genommen werden wird. Verschiedene andere Eisenbahn⸗ projekte sind in der Vorbereitung begriffen.
Der Kreis⸗ und Gemeinde⸗Wegebau ist auch im verflossenen Jahre dem Bedürfniß entsprechend gefördert worden. In verschiedenen Gegenden hat sich, meist in Folge der durch den Eisenbahnbau hervorgerufenen Veränderungen, der früher beabsichtigte regulativ⸗ mäßige Ausbau von Nebenlandstraßen als entbehrlich erwiesen. Einige dementsprechend gestellte Anträge von Kreiskorporationen auf
Deklassirung von Straßenzügen werden Sie auch im L ufe der gegen⸗ wärtigen Session beschäftigen. Prinzipiell wird immer daran fest⸗ zuhalten sein, daß ein gut gegliedertes Netz von chausseemäßig aus⸗ gebauten Landstraßen auch neben reichen Eisenbahnverbindungen nicht zu entbehren ist und in gleichem Maße wie diese zur Hebung des allgemeinen Wohlstandes beiträgt. 8
Die Vorarbeiten zu dem großen nationalen und zugleich die Interessen Schleswig⸗Holsteins so tief berührenden Werke des Nord⸗ Ostsee⸗Kanals sind durch die mit der Ausführung betraute Kaiserliche Kanal⸗Kommission im Laufe des Winters so weit gefördert worden, daß voraussichtlich mit Eintritt der besseren Jahreszeit mit den Bau⸗ arbeiten der Anfang wird gemacht werden können. Die Interessen der Landeskultur werden dabei in ausgedehntester Weise Berücksichtigung finden. Nicht minder wird dafür Sorge getragen werden, daß die mit dem Zuströmen zahlreicher fremder Arbeiter verbundenen Unzuträglich⸗ keiten möglichst ausgeschlossen bleiben.
Die Arbeiten zur Aussonderung des steuerartigen Theils aus den stehenden Gefällen in Gemäßheit des Gesetzes vom 25. Mai 1885 sind Seitens der damit beauftragten Kommission in dankenswerther Weise gefördert worden. Die Refultate für 18 Kreise sind bereits
publizirt.
Es bietet sich den genannten Stichwahlen die beste Gelegen⸗ Kandidaten ertheilen, der für n, d. h. für das S
mittag 2 Compagnien Infanterie na⸗ gegangen, wo der Bonadartist L einen aufrührerischen Auf waffneten Volkshaufens erschienen sein soll.
— 28. Februar. (W. T. B. wahlen zur Deputirtenka Basses⸗Pyré Kandidaten
leswig⸗Holstein ist unter dem
ch Sartène ah⸗ eandri, welcher kü r Spitze eine
jhrem Theil thatkräftig unterstützen. Kategorien dazu bei den bevorstehende eit, indem sie ihre Stimme demjenigen die Stabilität unserer Heereseinrichtungen, d. eintreten will, das die beste Friedensgarantie giebt.
terordnung für S
sführungs⸗Verordnung zu dem Fischereigesetz, ten Session beschäftigte, ist noch nicht erfolgt, urzem zu gewärtigen sein.
Die Gewerbekammer, welche nach Maßgabe der von den Herren Ressort⸗Ministern genehmigten Beschlüsse des XVIII. Provinzial⸗ Landtages für die hiesige Provinz in das Leben gerufen worden ist, konnte im Oktober v. Js. eröffnet werden und hat seitdem mehrere Plenar⸗ und Kommissionssitzungen abgehalten, in denen wichtige Fragen des provinziellen Wirthschaftslebens theils in Folge Anregungen Sei⸗ tens der Staatsregierung, theils aus der eigenen Initiative der Kammer heraus zur Berathung gelangten. erfreulichsten
Die Landgü 2. April v. J. Der Erlaß der Au welche Sie in der I. dürfte indeß binnen
ruf erließ, an de
) Bei den gestrigen Ersatz⸗ mmer in den nées und Aveyron wurden die republikani Vignancourt und Rodat gewählt.
Rom, 26. Februar. Robilant hat den Auftrag, bestimmt abgelehnt.
— 28. Februar. sekretär Jacobini ist heute Mit
Konstantinopel, Die Abreise Riza Bey’'s wurde verschoben.
Bulgarien. Sofia, 26. Februar. „Polit. Corresp.“ meldet von gestern: über die von ihren Delegirten in machten Konzessionen n Zugeständnisse an Zankow's zu machen. Die Sobranje dürfte Mi Tirnowa zusammentreten und die Vollmachten erneuern, jedoch kaum in der zunehmen.
Schweden und Norwe (Hamb. Nachr.) Be ide Kam den eingebrachten Vorschlag,
Max Schön.
Der „Staatsanzeiger für Württemberg“
Departements
Aus dem Kabinet Sr. Majestät Wahlcomités für Gustav Ew. Wohlgeboren be
Stuttgart, 26. Februar. des Königs ist an den Vorstand des folgendes Schreiben eingetroffen: En — n be höchstem Befehle gemäß ergebenst mitzutheilen daß Se. Majestät das von Ihnen im Namen des Wahlcomités dieselbe gerichtete Telegramm vom gestrigen Tage, wo didat der reichstreuen Wähler des Geheimer Kommerzien⸗Rath Gustav Siegle, erhalten haben und
ein neues Kabinet zu bilden Sieg Die Ergebnisse beweisen ehre ich mich daß der Provinzial⸗Landtag ebenso mit der Schaffung des Instituts, wie bei den Wahlen für dasselbe das Rich⸗ tige getroffen hat. 3 Die im Herbst v. Js. stattgefundenen Ersatzwahlen haben die Physiognomie des Provinzial⸗Landtages nicht wesentlich verändert. Mit aufrichtiger Freude werden Sie den größten Theil der alten lätzen erblicken und nicht minder hoffen, nso treffliche Mitarbeiter zu finden. erung stehen — von mehreren Wege⸗ ng zur Vornahme einiger Wahlen ab⸗ jetzt nicht in Aussicht. tlich nicht v
der Kardinal⸗Staatz⸗ tag gestorben. 26. Februar.
und Grekow's nach
nach der Kan⸗ Wahlkreises, mit großer Stimmen⸗ für diese Mi g treuer Ergebenheit gnädigst ajestät der Hoffnung Ausdruck
eit gewählt ist, sowie die damit verbundene Versicherun Zugleich haben Se. M Ergebniß dazu beitragen werde, des neuen Reichstages für die auf die Sicherun das Wohl des Reichs und seiner Glieder gerichte rverbündeten Regierungen herbeizuführen. Indem ich Ew. Wohlgeboren zur Kenntniß auch der übrigen Mi beharre ich mit vorzüglicher
Mitglieder wieder auf ihren in den neu hinzugetretenen e Vorlagen der Staatsregi sachen und von der Aufforderu gesehen — für die gegenwärtige Session bis Ihre Berathungen werden deshalb voraussich Dauer sein und sich der Hauptsache nach auf die eigentliche verwaltung des Prooinzialverbandes beschränken.
Indem ich dem Wunsche Ausdruck gebe, daß dieselben auch dies⸗ mal zum Segen der Provinz gereichen mögen, Majestät des Königs, den XX. Schleswig⸗Ho
gs⸗Marschall, Graf E. zu Rantz au⸗Rastorf darauf die Versammlung und brachte auf Se. den Kaiser und König ein dreimaliges Hoch ches die Versammlung begeistert einstimmte.
Die „Allg. Ztg.“
(W. T. B.)
1 : danken lassen. die Regierun
verliehen, daß dieses die Billigung g des Friedens und
fest entschlossen, fes chloss ten Maßnahmen der
stantinopel ge icht hinauszugehen Standpunk tte März in Vollm der Regenten Lage sein, die Fürstenwahl vor⸗
ersuchen darf, Vorstehend n des Wahlcomités gelangen zu lassen, Hochachtung.
Kommunal⸗
Für den Kabinetschef:
Februar 1887. ations⸗Rath von Herman.
gen, erkläre ich im Namen unsers Allergnädigsten
Kaisers, un III. e lsteinischen Provinzial⸗Landtag für
gen. Stockholm, 21. Februar mern des Reichstages haben betr. die Einführung der pfl — bürgerlichen Trauung, Erste Kammer ohne besonder 114 gegen 49 Stimmen. lund die Hoffnung aus bürgerliche Trauung eingebracht wer die Mehrheit für sich gewinnen werde.
ington, 24. Februar. (R. B.) Mr interimistischen Präsidenten des orden an Stelle des Senators Sherman welcher diesen Posten niedergelegt hat. — es ab, die geste Fischerei⸗Re⸗ entwurf über
— Unter der Ueberschrift: „Ungarns Interesse an den Wahlen für den Deutschen Reichstag“ äußert sich die „Pester Correspondenz“ vom 22. Februar: Die Wahlen für den Deutschen Reichsta nahme oder Nichtannahme des Septennats, d. h. über ünzung der Wehrfähigkeit des Deutschen Reichs
Der Landta
mäßigen verworfen, ie e Abstimmung, die Zweite mit In der Ersten Kammer sprach Hed⸗ Borschlag über freigestelle
in dieser Form
Majestät aus, in wel
München, 26. Februar. „ daß ein in dem Befinden Ihrer Majestät der Besserung eingetreten ist, eiteres Bulletins nicht mehr ausgegeben.“ rinz⸗Regent hat in einer an das Großkanzler⸗ öniglich bayerischen Hausrit Georg erlassenen Allerhöchsten Entschl. Hoheit am heurigen St. G den 24. April) ein Ordens⸗Hauptf und Promotionen abhalten werde.
Württemberg. gänzung der am
schen Nachricht
sich alsbald Majestäten bewohnten Villen bege eingetretenen Beschädigungen pers nöthigenfalls sofort die erforderlich sei der von Ihren M der Erschütterung verhältnißmäßig heimgesucht worden und in Folge dessen dort nge Beschädigungen grfolgt, auch keine Verletzungen von Personen zu beklagen.
Hessen. Darm Krankheit des Prin hat ihren Höhepunkt überschritten; der Au Abtrocknen begriffen.
„Nachdem
utter eine anhaltende ruhigung beseitigen,
civilisirten Welt in Bewegung g Frage insoweit das weitgehendste Interesse, als hierdurch die Chancen 1 riedens beeinflußt werden. iese inneren Parteikämpfe im Deutschen Reich nung Ungarns ein unbestr nüber diesem Wahlkampfe mit ihrer Sympathie und ing zu nehmen, besonders jetzt, wo der er
Königin⸗Mu werden bis auf W
Amt des K
Amerika. Ingalls ist zum Senats gewählt w
tn 54 Erhaltung des Inseweit die ter Ordens vom heiligen der Erhaltung “ ießung mitgetheilt, daß eorgstag (Sonntag,
est mit Ritterschlag
beeinflußt wird, hat die öffentliche M bares Recht Antipathie St vorüber ist.
t Der Senat lehnte ion vom Repräsentantenhause angenommene pressalien⸗Vorlage, wodurch der Senats⸗ gangen wird, zu genehmige rd jetzt einem Konferenz⸗Au gliedern eines jeden Zweiges der Das Repräsentantenhaus ha nats: zu den Kosten der Beförde schen Post nach Mittel⸗ rikanischen
Se. Königliche
nigen. Die Angelegenheit sschuß von je drei Mit⸗ Legislatur unterbreitet. — dem Vorschlage des Se⸗ rung der amerikani⸗ l⸗ und Süd⸗-⸗Amerika auf ame⸗ 500 000 Doll. jährlich seine Genehmigung versagt und die an einen Konferenz⸗Ausschuß gewiesen. stützte auch das V Vorlage.
-Anwendung der vpolitischen Schlagworte der ungarischen Deutschlands ist in durch Richter u alls eine unglückliche s über den Parteien s elbst und der Vertheidigung gehört, einen
Stuttgart, 25. Februar. 21. d. aus Nizza eingetroffenen
über das daselbst stattgeh
Parteiverhältnisse auf Frage absolut nichts
horst geführten Oppositionspart Idee, in einer Frage, welche ledigli Gebiet der Exis des Landes gegen einen Angriffskrieg Paragraphenstreit zu beginnen, welcher ganz Europa in Aufres Entwickelung mals nützen kann, sondern gerade im Einfluß und der Konsolidirung des konstitutionellen? den allergrößten Schaden zufügen moß. ist nur noch der Nachtheil, leiden könnte, Friedens auch jenes germanische Genie der Uneinigkei staatsgründende Element zeitweise unter flavische Hegemoni hat, auch im Deutschen Reich selbst wieder die O die militärische
telegraphi⸗ abte Erdbeben wird von dort noch mitgetheilt, daß der von der Umgebung Ihrer um sich von etwa önlich zu überzeugen und en Anordnungen zu treffen. ajestäten bewohnte
n war es jeden
Dampfern beizusteuern, Angelegenheit ebenfalls — Das Haus unter⸗
eto des Präsidenten auf die Pensions⸗
Parlaments ntbehrlichen gierungssystems Größer als dieser Se welchen das Deutsche Reich dadurch er⸗ die Feinde des euro⸗ nung faßten, daß welches in Oesterreich
Glücklicherweise Stadttheil von an Gebäuden
nur gering wenn die Feinde des un nur für einige Zeit die 2 Zeitungsstimmen.
Das „Bromberger Tageblatt“ Der Werth der Einfuhr für welches die entspre serlichen statistischen 2 Millionen Mark, während die Ausfr Millionen Mark und die Durchfuhr dur anderen Ländern mit etwa 128 Millionen das Jahr 1881 ist zwar bei dem ge verkehr ein Rückgang zu bemerken, in der Ausfuhr auf 34 Millionen Ma Durchfuhr auf 36 Millionen Differen; der Industrieprodukte r. hervorragender Weise betheiligt, d die empfindlichste Schädigung davon tr unvermeidliche Verderben aus Frankreich sind folgende Waarengruppen be in Betracht kommend: mit 6,5 Millionen Mark,
stadt, 28. Februar.
(W. T. B.) zen Alexander von
on Battenberg sschlag ist stellenw
berhand gewinnt und dadurch theidigungsfähigkeit des Deutschen Reichs schädigt.
Auch die Mögli jenen Kreisen festsetze, welche dazu gewaltthätige oder betrügerische Fälschung d die Entfesselung von willenlosen Völkern zu Ungriffskrieges zu begehen.
In Ungarn, wo der Kampf der Parteien oft ebenfalls ein heftiger und immer ein überzeugungstreuer Kampf ist, wo aber in allen An⸗ gelegenheiten der Wehrkraft des Landes und der Parteiunterschied Oppositionsparteien
von Frankreich bezifferte sich im Jahre chenden handelsstatistischen Ermitte Umt veröffentlicht sind, nach Frankreich mit fast 252 ch das französische Gebiet nach Mark bewerthet wurden. Gegen sammten betreffenden Waaren⸗
chkeit ist gefährlich, daß diese Meinung sich in entweder durch die olkswillens oder durch
Eroberungszwecken das
soeben vom Kais
esterreich⸗Un Verbrechen eines
errenhaus genehmigte atte die Regierungsvorl andwehr und des ie Wahl von drei Ersatzmännern in
Pest, 26. Februar. 4 die Kreditvorlage für die den Landsturm einstimmig und endgültig Zichy und Sztaray hatten vorher erklärt, daß oppositionellen Standpunkts zum Schutz des Vaterlandes für den verl
Großbritannien und Irland. (A. C.) Der Bericht über die Aus Departements laufenen Finanzjal Derselbe weist ein De 8 Sh. 4 P. gestellten Kredit „Ausgaben ielle Rüstungen“ veranlaßten Voranschläge. Die Schwurgerichtsverhandlung resultatlos der Präsident des Gerichtshofes, Ansprache die Angeklagten si
garn. Wien, 26. Februar. (Wien. Abdp.) heute einstimmig und ohne age, betreffend die Ausrüstung
Landsturms, und na
13 Millionen, rk und in der st der Austausch vielfache Industriezweige sind aß sie im Falle eines Krieges gen, ja vielleicht sogar ins Bei der Einfuhr zw. Produktionszweige
lief, dennoch i Vertheidigung seiner
hm hierauf die Delegation vor.
Das Oberhaus Landwehr und Die Grafen sie trotz ihres . hrons und des ängerten Kredit stimmen würden.
London, 25. Februar. gaben des Marine⸗ 3 1886 abge⸗ ament vorge⸗
arbenblindheit der Reichstage stets unverständlich bleiben.
Der mögliche Gewinn in diesem nur vom seitigsten Doktrinarismus erklärlichen und nur mehr oder minder trügerischen und d tischen Rabulistik durchführbaren Streit ist für die deutschen Oppo⸗ sitionsparteien gleich Null, trotz der ungeheuren Gefahr, ahlkampf jeden Staat aussetzt.
(8B.)
nahm heute gestürzt werden würden. Standpunkt des ein⸗ “ nur mit den Waffen der Landwirthschaft 8 rte lksleben vergiftenden die Kaffeeproduktion mit 9,6 Millionen Brennereien, Brauereien ꝛc. mit 23 Millionen Mark, die der Fette und Mineralöle mit 3,6 chemische Industrie mit 19 Millionen Mark Zeichenmaterialien, Far
welcher ein Andererseits ist das Risiko on so unberechenbarer Größe und handgreiflicher Ver⸗ daß der hartnäckigste Fanatiker irgend welche n or zurückscheuen mußte, auf diesem
Millionen Mark, die (darunter Schreib⸗ und Kark), die Stein⸗, (worunter in der ), die Metallindustrie mit 24 Millionen mit 5 Millionen Mark und Edelmetalle mit Holz⸗ und Flechtindustrie mit 5 Millionen erindustrie mit 15 Millionen Mark und die T (darunter Spinnstoffe mit en, Zeugwaaren mit 15 Millionen, llionen, Hüte und ki
bewaaren mit 5 Millionen M Thon- und Glasindustrie mit 3,8 Millionen Mark Hauptsache Erden und Steine Mark (darunter Erze 13 Millionen Mark),
ständlichkeit, politik überall in jedem Staate dar Gebiet und zu solcher Zeit auf Kosten der Wehrfähigkeit dort Ver⸗ fassungsstreitigkeiten zu beginnen, wo weder von der Erweiterun eeinträchtigung der politischen Volksrechte die Rede sein kann
Die Frage, welche Zeitdauer das Minimum ist, um im Deutschen Reich die nothwendige Ergänzung der Heeresorganisation re der stehenden Armee durchzuführen, ist rein militärischer Natur, inso⸗ weit dieselbe von der auswärtigen das Septennat das Minimum
dem mit dem or wurde gestern dem Parl fizit von 3 498 801 Pfd. Sterl. gung des Schatz⸗
iterung noch auf, welches aus dem zur Verfü . von 11 000 000 Pfd. Sterl. bestritten Ober⸗Egypten“ die Ueberschreitung der
87 Millionen Millionen, Garne mit 23 Million Spitzen und Stickereien mit 17 Mi Federn mit 4,6 Millionen Mark), endlich von Maschinen und Instrumenten 4,3 Millionen und eser die französische Pr kommt die Ausfuhr nach Frankreich von der deutschen Produktion 15,8 Millionen, Nahrungs: in einem solchen von 4 Millionen, Zucker mit 5 Getränke mit 11,4 Millionen Mark
industrie mit
1 ünstliche Blumen, betrug der Werth der Einfuhr von Kurzwaaren r 2,8 Millionen Werth. enden Einfuhr gegenüber folgenden Hauptprodukten in Betracht: terischen Ursprungs 1 Millionen, gegohrene Tabackindustrie mit 3,3 Mil⸗
Politik nicht beeinflußt wird. Daß eines Kompromisses ist, wird von den ersten militärischen Autoritäten und dem bewährten Leiter der aus⸗ wärtigen Politik des Deutschen Reichs bewiesen. 8 Streit überhaupt nicht um das Prinzip des Kompromisses, sondern um die Dauer desselben handelt, ist es geradezu unmöglich und unbe⸗ greiflich, wie hierin die oppositionellen Fraktionen des deutschen Par⸗ laments in verfassungsrechtlicher Bezie
1 n gegen Dillon I1“ Genossen nstanden der Literatn s sich bei dem Geschworenen
ch vereinigt hätten, um veranlassen, ihre Gläubiger nicht zu befriet gesetzliche Handlung bilde, v nach zweistündige
ausführte, Schuldner digen, was eine un⸗ ermochten sich die Geschworenen er einen Wahrspruch zu des irischen „Feld⸗ chsten Monat nochmals Inzwischen wurden sie n Fuß belassen. bruar. (Köln. Ztg.) Nach⸗ mmer um nommenen
bezw. Rohstoffen
im Werthe onen d ’1 hung irgend etwas gewinnen
rinzip die Nothwendigkeit einer erlei Schlagworten zuzugestehen, in der Praris aber nicht so zu bewilligen, daß diese Maßregel dem Zweck entsprechend durchgeführt und angewandt werden kann, wird außerhalb Deutschlands stets unperständlich bleiben, ganz ebenso, wie der Starrsinn derselben Opposition zu einer Zeit in der inneren Politik Deutschlands eine zquerelle allemande“ zu organisiren, wo es sich darum handelt, die Vertheidigungsfähigkeit zu vervollständigen, um einen Krieg abzu⸗ das Deutsche Reich und sondern auch den Frieden und die Wohlfahrt ganz Europas bedroht. Ddie Feinde Deutschlands werden jedenfa des deutschen Parteilebens vom logie mit Schadenfreude
ü “ r Berathung nicht üb Die widersinnige Prozedur, im
einigen. Dillon und die übrigen Urh zugsplans“ werden infolgedessen im nächste vor die Geschworenen gestellt werden.
gegen Stellung von Kaution auf freien Frrankreich. Paris, 26. Fe dem der Ministerrath beschlosse Genehmigung der vom Aenderungen
Maßregel mit all
Farbewaaren Millionen), und Glasindustrie
die Metallindustrie 22 Millionen waaren mit 7 Millionen Mark), die Holz⸗ 13,8 Millionen (darunter Holz⸗ und
ie Papierindustrie mit 7 M Textilindustrie
Holz⸗ und Flechtindustrie mit Schnitzwaaren mit 9 Millionen illionen, die Lederindustrie mit 20 Millionen, Spinnstoffe mit 22 Millionen und Maschinen und
soijne Morbß 9 Zeugwaaren mit 29 Millionen der nicht nur seine Verbündeten, Instrumente wurden für 8,6 Millionen
Mark ausgeführt, Kurzwaaren für 8 Millionen
enat in dem Budget vorz anzugehen, um neue vorläufige zu vermeiden, hat der Budget⸗Ausschuß um einem Streit zwischen beiden K zu gehen, angenommen Vorbehalt, daß die Rechte demnächst geregelt werden. wird daher voraussichtlich heute Abend das Budget an, hauptsächlichsten Abä aber verschiedene vom Der Senat dergestalt abgeänderte — 27. Februar. t entsprechend den gestern von der r beschlossenen Abänderungen in ei abgehaltenen Sitzung genehmigt und März vertagt.
diese Erscheinungen Standpunkte der politischen Patho⸗ In Ungarn, wo das Vertrauen für das österreichisch⸗ungarisch⸗deutsche Bündniß am tiefsten Wurzel gefaßt hat, wurde es als selbstverständliche Pflichterfüldung angesehen, daß das ungarische Parlament ohne jeden Parteiunterschied alles das bewilligte, was zur Ergänzung der Wehrkraft des ungarischen Staats und der Monarchie nothwendig ist. Niemandem eingefallen, über
. Mark und Gegen⸗ diese Aenderungen, 8
aus dem Wege aber unter dem ausdrücklichen der Kammer in F
ber Dar G — ich Nahrungs⸗ interpretiren. Genußmittel mit etwa 16 Millionen Mark, die Flechtindustrie
Erzeugnisse 1 Lederindustrie
diejenigen der und der Textilindustrie mit fast 70 Millionen M rolle. Die voraufgeführten Zahlen geben den e dem enormen Verlust, den die w führenden Länder direkt erleide Mißstände, welche sole die sich sowohl bei den V
inanz⸗Angelegen⸗ Budget für 1887 b genehmigt werden.
deputirtenkammer nahm heute indem sie die vom Senat beschlossenen gen ihrerseits genehmigte, Senat gestrichene Budget⸗P
ark Werth die Haupt⸗ videnten Beweis von irthschaftliche Thätigkeit beider krieg⸗ nicht zu gedenken derjenigen im Gefolge haben und besonders auch in der ge⸗ in Arbeiterentlassungen ungsmäßig am roduktion, den Arbeiter⸗ Arbeiter mit das groößte Inter⸗
Bei dieser Gelegenheit ist es assungsrecht zu disputiren, sondern die heftigsten Gegner der jetzigen Regierung ebenso wie alle anderen waren darin einig, daß hier nicht ein
Mitglieder des Parlaments sondern nur ohne
Wort über den Streit der Parteien zu sprechen jeden Zeitverlust eine Pflicht zu erfüllen ist. ““ 3
Wenn die Feinde Deutschlands irgendwie auf diese krankhaften Erscheinungen des deutschen Parlamentarismus zu sehr spekuliren, so sprechen wir unsererseits die Ueberzeugung aus, 8 8 Thatsachen sie durch einen baldigen Gesundungsprozeß davon über⸗ zeugen wird, daß dies nur Jugendsünden oder Kinderkrankheiten des deutschen Konstitutionalismus sind, schütterliche Lebenskraft des
erluste mittelbar bei d erkehrsinstituten, als en Kaufkraft der Industriellen, und Da die wirthschaftlichen Krif die untersten Träger der P o hätten gerade die
osten wieder⸗ wird morgen Vormittag über das Budget nochmals berathen.
(W. T. B.)
äußern würden. wersten auf die stand einwirken, s esse an der Erhaltung des Gefahr vorbeugt. lichen Produzenten, die an den vorste in irgend einer Weise betheiligt sind Interesse handeln, wenn sie
enat hat das Deputirten⸗ ner heute Vor⸗ sich darauf bis
daß die Logik der
Deshalb sollten dieselben, ebenso wie d hend genannten Handelsbeziehungen „nur im eigensten wohlverstandenen die Friedenspolitik der Regierung an
welche die in Deutschland uner⸗ monarchischen Prinzips und der Einheit eutschen Reiches auf die Dauer nicht gefährden können.
Ajaccio sind heute Vor⸗
„Morning Post“ sagt:
Der Ausfall der deutschen Reichstagswahlen läßt sich als ein lebiszit zu Gunsten des Friedens bezeichnen. Die erbittertsten Feinde des Fürsten Bismarck müssen zugeben, daß die Mehrheit des Volkes für das Septennat, als beste Garantie der Erhaltung des Friedens, ist Das Resultat hat gezeigt, daß der große Kanzler völlig im Rechte war, als er erklärte, daß der letzte Reichstag nicht den Willen der Nation kundgäbe. Die Thatsache, daß die Partei des Hrn. Richter eine zermalmende Niederlage erlitten hat, während das Centrum in voller Stärke wiederkehrt, legt den Ge⸗ danken nahe, daß die Wähler, welche an Stelle freisinniger Sep⸗ tennats⸗Abgeordneten ihre Stimmen gaben, patriotischer und fried⸗ liebender sind, als die Anhänger Windthorst 3, welche in den meisten Fällen ihren alten Vertreter wiederwählten. Der Triumph des Fürsten Bismarck hat eine unverkennbar friedliche Bedeutung.
Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 3. — Inhalt: I. Aktenstücke und Aufsätze: Die Einweihung des neuen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphengebäudes in Hamburg. — Störungen im Eisenbahn⸗ und Postbetriebe in Folge starken Schneefalls während der Weihnachts⸗ zeit 1886. — Trennschaltung für Ruhe⸗ und Arbeitsstromleitungen unter Verwendung des Kurbelumschalters. — II. Kleine Mitthei⸗ lungen: Zur Erhöhung der Sicherheit des Eisenbahnbetriebes. — Telegraphenlinien in China. — Die Transkaspibahn. — Benutzung der Nebenbahnen für Postzwecke. — III. Lfteratur des Verkehrs⸗ wesens: Der technische Telegraphendienst. Lehrbuch für Tele raphen⸗, Post⸗ und Eisenbahnbeamte. Von O. Canter, Kaiserlicher Tel graphen⸗ Inspektor. Mit 175 in den Terxt gedruckten Holzschnitten. Dritte Auflage. Breslau, J. U. Kern'’s Verlag (Mar Müller). 1886. — Repertorio geografico ad uso degli ufizi postali italiani. Roma, tipografia Eredi Botta 1886. — IV. Zeitschriften⸗Ueberschau.
Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 6. — Inhalt: Allerhöchste Verordnung, betreffend die Militär⸗Transport⸗Ordnung für Eisenbahnen im Kriege (Kriegs⸗Transvort⸗Ordnung). Vom 28. Januar 1887. R.⸗G.⸗Bl. S. 9 f.) — Bekanntmachung des Reichs⸗ kanzlers, betreffend den Militärtarif für Eisenbahnen. Vom 28. Januar 1887. (R.⸗G.⸗Bl. S. 97 f.)
2 9
5 8
Landtags⸗Angelegenheiten.
Der Etat der Justizverwaltung ist in den Einnahmen (48 770 000 ℳ) um 258 000 ℳ niedriger als der laufende, weil sich diejenigen Einnahmen, welche als Emolumente der Beamten wieder zur Verwendung kommen und deshalb auch wieder in Ausgabe er⸗ scheinen, um 333 400 ℳ ermäßigen, der Arbeitsverdienst der Gefangenen dagegen um 66 000 ℳ, die Wittwen⸗ und Waisengelder um 2400 ℳ und die sonstigen Einnahmen um 9000 ℳ erhöhen. In den Ein⸗ nahmen für die Justiz⸗Offizianten⸗Wittwenkasse tritt eine Ermäßigung von 2000 ℳ ein.
Die dauernden Ausgaben beliefen sich auf 85 156 000 ℳ (s— 307 000 ℳ). Die einmaligen und außerordentlichen (für 26 ver⸗ schiedene Gefängniß⸗ und Geschäftsgebäudebauten) auf 1 909 900 ℳ (s— 370 700 ℳ). Bei den dauernden Ausgaben ist hervorzuheben: Für 13 Staatsanwälte mehr im Durchschnitt 3600 ℳ wurden 46 800 ℳ erforderlich. Gegenwärtig fungiren bei den Staatsanwalt⸗ schaften der 92 Landgerichte 92 Erste Staatsanwälte, 151 Staats⸗ anwälte, 78 ständige Hülfsarbeiter und 15 nicht ständige Hülfsarbeiter. Nach diesen Angaben steht die Zahl der Hülfsarbeiter in einem erheb⸗ liven Mißverhältniß zu derjenigen der etatsmäßigen Beamten, wodurch dem Dienst der Staatsanwaltschaft große Nachtheile bereitet werden, indem der gegenwärtige Zustand die Folge hat, aß die Geschäfte zu einem beträchtlichen Theile von Gerichts⸗Assessoren wahrgenommen werden, welche in einer mit den dienstlichen Interessen unvereinbaren Häufigkeit zu wechseln pflegen. Vorzugs⸗ weise erforderlich sind neue Staatsanwaltsstellen bei den 13 Landgerichten in Neu⸗Ruppin, Beuthen O.“S., Gleiwitz, Stade, Aachen, Elberfeld, Paderborn, Lyck, Tilsit, Elbing, Bromberg, Ostrowo und Schneidemühl. Dagegen kommen 8 ständige Hülfs⸗ arbeiter bei Tit. 13, 5 nicht ständige Hülfsarbeiter bei Tit. 20 in Wegfall. — Zur Verstärkung des Bureaubeamten⸗Personals sind er⸗ forderlich: 1) bei dem Landgericht I in Berlin 4 etatsmäßige Gerichts⸗ schreibergehülfen und 2 diätarische Gerichtsschreibergehülfen; 2) bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts I daselbst 3 Sekretäre; 3) bei dem Amtsgericht I daselbst 4 Gerichtsschreiber, 2 etatsmäßige Gerichts⸗ schreibergehülfen und 1 diätarischer Gerichtsschreibergehülfe. — Bei den Stellen der Gerichtsvollzieher sind folgende Veränderungen vor⸗ genommen: 1) Die Gebühren für die Ausrichtung von Partei⸗ aufträgen sind von 4 700 000 ℳ auf 4 400 000 ℳ, also um 300 000 ℳ ermäßigt. Verausgabt sind im Jahre 1884/85 4 268 886 ℳ, im Jahre 1885/86 4 294 266 ℳ 2) Ebenso ist die Entschädigung für diejenigen Amtshandlungen, welche von Amtswegen angeordnet werden oder den von Amtswegen angeordneten Amtshandlungen gleichgestellt sind, von 2 450 000 ℳ auf 2 100 000 ℳ mithin um 350 000 ℳ herabgesetzt. Die Ausgabe betrug im Jahre 1884/85 1 672 350 ℳ, im Jahre 1885/86 1 904 881 ℳ%ℳ Von den Ober⸗Landesgerichten war dieselbe för 1886/87 auf 2 006 90 ℳ ver⸗ anschlagt worden. 3) Dagegen sind zur Erfüllung des den Gerichts⸗ vollziehern gewährleisteten Mindesteinkommens die bisherigen 100 000 ℳ auf 210 000 ℳ, also um 110 000 ℳ erhöht. Es sind gezahlt im Jahre 1884/85 200 218 ℳ, im Jahre 1885/86 205 1838 ℳ — Für Lohnschreiber werden 108 600 ℳ ent⸗ behrlich. Der Fonds für nicht ständige Hülfsarbeiter ist um 268 800 ℳ verstärkt worden, dagegen der Fonds für Bureau⸗ bedürfnisse um 82 000 ℳ und der zu Gefängnißverwaltungskosten um 226 000 ℳ herabgesetzt worden. Der Fonds zur Remuneration der Gefängnißbeamten ist um 40 000 ℳ erhöht worden, die aus den Mehreinnahmen aus dem Arbeitsverdienst gedeckt werden. Mehr⸗ bedürfniß ist bei den Bureaubedürfnissen (um 19 900 ℳ), den baaren Auslagen (32 000 ℳ), Transportkosten (28 000 ℳ), Post⸗ und Tele⸗ graphengebühren (270 000 ℳ) und gesetzlichen Wittwen⸗ und Waisen⸗ geldern (113 300 ℳ). Erspart werden bei dem Fonds zu Gefängniß⸗ verwaltungkosten 43 400 ℳ, den Wartegeldern 191 000 ℳ und den Kalkulaturgebühren 35 000 ℳ
Statistische Nachrichten.
In Berlin starben nach dem „Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin“ im Jahre 1884 einschließlich der Todtgeborenen 34 710 Personen (27,08 pro Mille der Bevölkerung), ohne die Todtgeborenen 32 932 (25,89 p. M.), gegen den Durchschnitt 1875/84 von 30,35 bw. 28,69 p. M. und gegen 30,27 bzw. 28,86 p. M. im Jahre 1883. Die größte Sterblichkeit fand wiederum in den Monaten Juni (21,8 % über dem Durchschnitt), Juli (+ 56,9 %) und August (+ 10,6 %) statt, die geringste in den Monaten Dezember (— 14,3 %), November (— 13,8 %), Februar (— 12,2 %), Januar (— 11,7 %) Oktober (s— 11,6 %) und März (— 10 %). Von den einzelnen Standesamts⸗ bezirken, wobei die in Krankenhäusern Verstorbenen dem Bezirk ihres Wohnortes zugerechnet sind, hatte der Wedding mit 37,92 % die höchste Sterblichkeitsziffer, die niedrigste mit 15,57 % die Friedrichstadt. Von Kindern unter 1 Jahr starben in Berlin 14 664 (319 p. M. der Sterbefälle, 317 p. M. der Geburten, 11,74 p. M. der Bevölkerung), auf dem Wedding 488 bzw 380 und 19,51 p. M., in der Friedrichstadt nur 281 bzw. 194 und 4,23. Von den Bewohnern Berlins bewohnen 13,50 % Vorder⸗ wohnungen in Beletagen, auf diese trafen 10,75 %, der Sterbefälle; für die übrigen Wohnungen war das Verhältniß: zwei Treppen Vorder⸗ wohnung 13,90: 11,76, Erdgeschoß 10,72 : 9,27, drei Treppen Vorderw. 13,72: 12,13, Keller⸗Vorderw. 6,72: 6,75, Erdgeschoß⸗Hinterw.
Hafens (für die Winter von 1850,51 — 188 Bewegung der Bevölkerung. — IV. polizeilich gemeldeten Erkrankungen, di öffentliche Gesundheitspflege. — V. Gewerbe, Handel und Schiffahrt, Verkehrsmittel, und Course, Finanz⸗ institute, Konkurse und Versteig — VI. Oeffent⸗ licher Unterricht (einschließlich des heren Unterrichtswesens, der Universität und der Spezialschulen), . theken, Museen, Theater und andere Vergnügungslokale. — VII. Straf⸗ rechtspflege, Polici und Gefängnißwesen. — VIII. Armenwefen und Wohlthätigkeit. — IX. Wahlen. — X. Die Finanz⸗ und Steuerv
nisse der Stadt und des Hafens (Einnahmen, Ausgaben,
6,26: 7,07, drei Tr. Hinterw. 6,90: 7,39, eine Tr. Vorderw 8,83: 10,55, vier Tr. Hinterw. 4,72: 5,47. zwei Tr. Hinterw. 6,30: 7,39, eine Tr. Vorderw. 8,83: 10,55, Beletage⸗Hinterw. 6,75 : 8,64, Keller⸗Hinterw. 2,57: 3,55.
Was die Kindersterblichkeit betrifft, so starben von 12 886 im
ersten Lebensjahr gestorbenen Kindern 1334 in der ersten Woche, 767 vom 8. bis 15. Tage, 1071 vom 16 Tage bis zum Schlusse des Monats. Von 2706 unehelichen Kindern starben 320 in der ersten Woche, 195 vom 8. bis 13. Tage und 306 vom 16. bis zum Monats⸗ schluß.
Dem sehr sorgfältig und eingehend bearbeiteten, reiches Material
enthaltenden Abschnitt über die Todesursachen können wir hier nur entnehmen, die meisten Todesfälle verursachten: Diphtherie 2446, Lebensschwäche (neugeborener Kinder) 1760, Erschöpfung 1286, Krämpfe 1862, Lungenentzündung 1807, Lungenschwindsucht 4329, Durchfall bei Kindern 1860, Brechdurchfall 2882.
— Das dritte Heft des von der Stadt Kopenhagen heraus⸗
gegebenen Statistischen Jahrbuches, welches den Zeitraum von 1881 — 1885 umfaßt, ist kürzlich erschienen und bringt in 89 über⸗ sichtlichen kleineren und größeren Tabellen ein gedrängtes, aber klares Bild von der schnellen Entwickelung der dänischen Hau
Buch zerfällt in 10 Abschnitte, welche folgenden Inhalt haben: I. Topographie der Stadt und des Hafens. Die städtischen Grund⸗ stücke, ihre Bewohnungs⸗, Feuerkassen⸗ und Hypothekenverhältnisse. — II. Die meteorologischen Verhältnisse der Stadt, der Eiszustand des
).
ptstadt. Das
86). — III. Stand und 8 8
Die Todesursachen und e
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Hospitäler und die
atur und Presse, Biblio⸗
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schulden, Steuern ꝛc.). Dem letztgenannten Abschnitte entnehmen wir die erfreuliche Thatsache, s
die laufenden Aus
wie bei der Hafenverwaltung. Die Ueberschüsse betrugen Kronen (à 1,125 ℳ):
daß seit 1881 die laufenden Einnahmen stets gaben überstiegen haben, sowohl bei der städtischen
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Auflage der che Reich, nebst den Geheimen Ober⸗ Ober⸗Finanz⸗ zu Berlin und Leipzig im Verlage von J. Kurzem die 5. Lieferung erschienen. gemeine Bestimmungen) Fortsetzung und Schluß (§§ 673 — 707), ferner
„Abschnitt (Zwangsvollstreckung wegen Geldforderungen; §§. 707 — 768), den 3. Abschnitt (Zwangsvollstreckung zur Erwirkung der Herausgabe
Sachen und zur Erwirkung von Handlungen oder Unterlassungen; §§. 769 —- 779), den 4. Abschnitt (Offenbarungseid und Haft; §§. 780 bis 795) und einen Theil vom 5. Abschnitt (Arrest und einst⸗ weilige Verfügungen; §§. 796 — 810). Wie in den voraufgegangenen Lieferungen, so ist auch in der vorliegenden fünften der Text von einem reichhaltigen und höchst lehrreichen Kommentar begleitet. Auch fehlt es gleichfalls nicht an einer Mittheilung der betreffenden Literatur. In der Erläuterung selbst ist eine sorgfältige Benutzung der Recht⸗ sprechung des Reichsgerichts und der obersten und Ober⸗Landesgerichte, sowie der reichen Literatur, namentlich auch sämmtlicher Kommentare und ihrer neuesten Ausgaben und der neueren Lehrbücher des gemeinen und preußischen Rechts überall erkennbar.
— Ueber den Fortgang des nationalen Werks der „Monu- menta Germaniae“ theilt der zeitige Vorsitzende der Kommission, Professor W. Wattenbach, im „Neuen Archiv der Gesellschaft für aͤltere deutsche Geschichtskunde“ (12. Band, 2. Heft) mit, daß auch die Abtheilung der „Briefe“, welche bisher aus verschiedenen Ursachen am meisten zurückgeblieben war, neuerdings erfolgreich gefördert worden ist. Als Anfang war die Sammlung der Briefe Gregor's I.
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in Angriff genommen, welche freilich ihrer großen Mehrzahl nach
ränkisch⸗deutschen Geschichte fernstehen, aber für die Uebergangszeit vom römischen Reich zum Mittelalter überaus wichtig sind. Diese hat Dr. P. Ewald gleichwie die Briefe der britischen Sammlung scharfsinnig und gewissenhaft bearbeitet. Seine Untersuchung nebst der Betheiligung an der neuen Ausgabe der Regesta Pontificum Romanorum und der handschriftlichen Ergebnisse der spanischen Reise hat jedoch die Ausgabe des Registrum Gregorii I., welche in ihrem Fortgange auf Schwierigkeiten der Wortkritik und Erklärung führte, verzögert. Jetzt ist der Druck wieder aufgenommen und dürfte ohne weitere Unterbrechung zu Ende geführt werden. Eine weitere Schwierigkeit ergab der Umstand, daß seit mehr als einem halben Jahrhundert die Abschriften unbearbeitet geblieben waren, welche Pertz einst aus den Vatikanischen Registern genommen hatte. Mit wachsen⸗ der Ungeduld ward das Verlangen darnach vielfach ausgesprochen; viele Briefe waren im 2. Bande der Leges, andere aber auch von anderen Forschern veröffentlicht: es war einerseits zu fürchten, daß die ganze Sammlung viel von ihrem Werth verlieren werde, andererseits aber war diese mit außerordentlichem Fleiß, mit größter Zuverlässigkeit und richtigem Blick zu Stande gebrachte Auswahl von ca. 1800 die deutsche Reichsgeschichte betreffenden Schreiben so wichtig für die geschichtliche Forschung, daß der Beschluß gefaßt wurde, sie unverzüg⸗ lich zum Druck zu bringen. Diese Arbeit übernahm Dr. C. Rodenberg; während derselben wurden die bis dahin schwer zu⸗ gänglichen päpstlichen Regesten der wissenschaftlichen Forschung ge⸗ öffnet, und man kann wohl sagen, daß eben noch zu rechter Zeit zum Druck jener Sammlung geschritten ward. Zugleich aber wurde es dadurch zur unabweisbaren Pflicht, Nachvergleichungen zweifelhafter Stellen vorzunehmen und in Anlehnung an die Berger'sche Bearbeitung der Regesten auch noch durch eine etwas weiter gehende Auswahl die Sammlung zu bereichern. Natürlich wurde dadurch die Arbeit erschwert und verzögert und nach⸗ dem 1883 der erste Band erschienen ist, nähert sich der zweite erst jetzt der Vollendung Da Dr. Ewald aus der Gesellschaft aus⸗ geschieden war und Dr. Rodenberg sich in Berlin als Privatdozent niedergelassen hat, so bedurfte es eines neuen Hülfsarbeiters. Dieser ist nun in Dr. W. Gundlach gefunden, der sich zunächst der Aufgabe unterzogen hat, für die ersten Jahrhunderte bis zum Ausgang der Carolinger in Deutschland die älteren Sammlungen spystematisch durchzunehmen und die vielfach zerstreuten Notizen und Abdrücke zu sammeln. Das Verzeichniß der hierbei in Betracht kommenden Briefe ist zur Prüfung in dem neuesten Heft des „Neuen Archivs“ mitgetheilt.
— Die im Verlage von G. Freytag in Leipzig erscheinende „Einführung in das Studium der neueren Kunst⸗ gesscchichte“, von Dr. Alwin Schultz, o. ö. Professor der Kunst⸗ geschichte an der deutschen Universität in Prag, ist nunmehr bis zur 12. Lieferung vorgeschritten. Die vorliegenden drei Lieferungen be⸗ schäftigen sich ausschließlich mit der Malerei, und zwar zunächst mit der älteren, welche bekanntlich mit dem Handwerk in den In⸗ nungen eng verbunden war, der dann an die Höfe übergehenden Förderung der Kunst und schließlich, in neuester Zeit, der Errichtung von Akademien mit systematisch geordnetem Lehrgang. Von besonderem, aktuellem Interesse ist der Abschnitt, in welchem der