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wehroffizieren verändert werden.
Pest, 8. März. (Prag. Ztg.) Der Budgetausschuß nahm den Gesetzentwurf, betreffend die Versorgung der Militärwittwen und Waisen, im Allgemeinen an und erledigte denselben bis §. 19 im Speziellen.
Schweiz. Bern, 9. März. Der „Bund“ schreibt: „Wie wir horen, gedenkt der Chef des eidgenössischen Handels⸗ und Landwirthschafts⸗Departements die Frage der Einführung einer allgemeinen Unfallversicherung beförderlich an die Hand zu nehmen und vorzubereiten. Es ist deshalb im Schoße des Bundesraths bereits die Frage erörtert worden, ob nicht zu diesem Zweck (wie es s. Z. in Deutschland geschah) noch vor 1890 (vielleicht noch im laufenden Jahre) eine schwei⸗ zerische Volkszählung veranstaltet werden soll. Für den
Fall, daß Letzteres beschlossen würde, könnte, gestützt auf das
Resultat der Zählung, sofort auch eine neue Wahlkreis⸗ eintheilung für die Nationalrathswahlen geschaffen werden, und es wird deshalb der Bundesrath seine Beschlußfassung über die Frage der Wahlkreiseintheilung wahrscheinlich ver⸗ schieben, bis er in Sachen der Unfallversicherung resp. der an⸗
zuordnenden Volkszählung seinen Entscheid getroffen.“
Großbritannien und Irland. London, 8. März.
(A. C.) Die Herzogin von Albany hat sich nach Cannes
begeben, um die dort zum Andenken an ihren daselbst ver⸗ storbenen Gemahl erbaute Votivkirche in Augenschein zu nehmen. Aus Birma liegt heute folgendes Telegramm vor:
Mandalay, 8. März. General Stewart hat das Kommando über die 5. Brigade niedergelegt und begiebt sich demnächst nach Indien, um den Befehl über die Truppen von Hyderabad zu über⸗ nehmen. General White hat sich nach Woontho begeben, um eine Kette von Militärposten längs der Grenze zu etabliren.
Frankreich. Paris, 8. Marz. (Fr. C.) Der „Temps“ schreibt: „Einige Zeitungen haben angekündigt, daß das Datum der Einberufung der Landwehr⸗ männer im Falle einer Mobilmachung abgeändert worden sei; sie fügten hinzu: die Mannschaften der Landwehr hätten Befehl, am fünften Tage nach der Mobilmachung bei ihren Regimentern einzurücken. Diese Nachrichten sind ganz Große Generalstab hat nur in einigen Details den Mobilmachungsplan abgeändert, wie dies alljährlich zu geschehen pflegt; unter solchen Umständen mußten mehrere Dienstesbriefe von Land⸗ Keine andere Maßregel ist getroffen worden. Allein der Kriegs⸗Minister hat sich durch die verschiedenen Gerüchte, die in den letzten Monaten ver⸗ breitet wurden, beunruhigt; man sieht daraus, daß unfrei⸗
willige Indiskretionen gelegentlich begangen werden können,
und versichert: der Kriegs⸗Minister beabsichtige, dem Minister⸗ rath die Frage zu unterbreiten, ob es nicht angezeigt wäre, die Verbreitung aller Nachrichten über die Mobilmachung und die Nationalvertheidigung zu verbieten. 1
—
Portugal. Lissabon, 9. März. (W. T. B.) In der Grenzstreitigkeit zwischen Portugal und Zanzibar 9 die portugiesische Regierung in Folge der freundschaft⸗ ichen Vermittelung Deutschlands dem Gouverneur von Mo⸗ zambique telegraphischen Befehl ertheilt, die Feindseligkeiten gegen Zanzibar einzustellen und einen mit Beschlag belegten Dampfer des Sultans freizugeben, nachdem Letzterer, der ur⸗ sprünglichen Forderung Portugals entsprechend, einen Kom⸗ missar zur Regelung der streitigen Grenzfragen ernannt hatte.
Italien. Rom, 9. März. (W. T. B.) Wie aus Massovah gemeldet wird, ist Graf Salimbeni am 1. März nach Asmara abgereist. Die Lage ist unver⸗ ändert. Eine Operation gegen Massovah scheint aus⸗ geschlossen.
Rumänien. Bukarest, 9. März. (W. T. B.) Die Abreise des Königs und der Königin nach Berlin ist auf den 18. d. festgesetzt worden.
Serbien. Belgrad, 9. März. (W. T. B.) Der türkische Gesandte Zia Bey überreichte dem Könige heute ein Schreiben des Sultans als Antwort auf das gelegentlich der Accreditirung des serbischen Gesandten Novakovic von demselben überbrachte Schreiben des Königs.
Bulgarien. Sofia, 9. März. (W. T. B.) Das Gerücht, die Nationalversammlung werde demnächst zusammentreten, wird als unbegründet bezeichnet.
Die „Pol. Corr.“ meldet: Eine Cirkulardepesche der russischen Regierung ersucht die Mächte um Geltend⸗ machung ihres Einflusses zur Verhinderun g von Grau⸗ samkeiten während der bulgarischen Parteikämpfe. Die Cirkulardepesche scheint von St. Petersburg abgegangen zu sein, ehe die Exekutionen in Rustschuk stattgefunden hatten; aber bevor sie zur Kenntniß der Kabinette gebracht werden konnte, waren die Hinrichtungen bereits vo zogen.
1 it Ssti . Zeitungsstimmen 8 ““ Die „National⸗Zeitung“ sagt über die gestrige Ab⸗ stimmung im Reichstage:
... Der Abstimmung über den §. 1 war eine solche über den unter dem Namen des Abg. Dr. Bamberger wieder eingebrachten Antrag Stauffenberg (Bewilligung auf drei Jahre) vorhergegangen. Für diesen Antrag, der am 14. Januar 186 resp. 183 Stimmen erhalten hatte, wurden heute — 23 abgegeben! Zur Beurtheilung der vielerörterten Frage, ob die damalige Mehrheit nur eine Schein⸗ Majorität war, lieferte es einen Beitrag, daß die Sozialdemokraten, welche damals durch ihre Stimmenthaltung die Annahme ermög⸗ licht hatten, heute dagegen votirten, und daß die Polen, welche damals sogar dafür gestimmt hatten, heute vor dieser Abstimmung den Saal verließen. Hr. Richter hatte in der imposanten Stellung, welche er an der Spitze der 23 einnahm, versichert, die Majorität für die Vorlage sei ein „Angstprodukt der Wähler“. Die Herren fahren fort, sich durch Schmähung des deutschen Volkes an diesem für ihre Niederlage zu rächen. Der Reichstag lachte Hrn. Richter aus.
— Mit scharfen Worten äußert die „ Magdeburgische Zeitung“ ihren Unwillen darüber, daß in der ersten Sitzung des Reichstages der Abg. Windthorst eine zu dem Ernst der Lage durchaus nicht stimmende „Etikettefrage“ aufgeworfen habe. Die äußere Lage habe sich seit der Eröffnung der vorigen Reichstagssession nicht geändert:
An Thatsachen, welche eine friedliche Entwickelung der Dinge zu verbürgen versprechen, ist in der Zwischenzeit nichts bekannt geworden. Oder hätten etwa die wohlfeilen und in ihrer Absicht leicht verständ⸗ lichen Friedensversicherungen der französischen Presse als solche Bürg⸗ schaften angesehen werden sollen, während die französische Regierung in ihren Vorbereitungen „für alle Fälle“ ruhig fortfährt und während
die Entwickelung der bulgarischen Frage abermals einen bedrohlichen
LbN I ITII “] Charakter anzunehm en uge blick noch im Ernste davon sprechen kann, daß die Zweckmäßi keitsfrage, in diesem konkreten Fall die Erledigung der Militärvorlage, welche die Thronrede wiederum als eine wesentliche Verstärkung der Friedensbürgschaften bezeichnet hat, der Frage, ob der Reichstag vor Veendigung der Stichwahlen einberufen werden könne, untergeordnet werden müsse, der scheint nur aufs Neue erhärten zu wollen, daß jener Geist des alten Deutschland noch nicht ausgestorben, welcher um Etikettenfragen stritt, indeß im Westen und Osten vom Feinde die Grenzmarken geraubt wurden. Selbst die „Frankfurter Zeitung“ bezeichnet die in der ersten Sitzung des Reichstages durch Hrn. Windthorst hervorgerufene Debatte als eine nichtige querelle allemande. Denn wenn man ganz davon absieht, daß die Regierung bei der schnellen Berufung des Reichstages durchaus keinen bösen Hinter⸗ edanken hatte, sondern bona fide die Möglichkeit schaffen wollte, die Nilitärvorlage und den Etat vor dem 1. April fertiggestellt zu sehen, kann auch verfassungsmäßig die Beschleunigung der Reichstags⸗ Eröffnung nicht angefochten werden.
— Der „New⸗York Herald“ schreibt: 8
Auswärtige Kabeltelegramme, die wir diesen Morgen veröffent⸗ lichen, zeigen, daß Deutschland sich ausgesprochen hat über die Frage, welche neuerdings seinem ÜUrtheil unterbreitet worden, und daß seine Stimme sich klar, unzweideutig und so gut wie endgültig für die Politik seines Kaiserlichen Führers, das Septennat betreffend, erklärt hat, und das nicht blos im Interesse des europäischen Friedens, sondern auch in dem der Humanität und Zivilisation.
Es muß vor Allem bemerkt werden, daß dieser Sieg gewonnen
worden ist gerade gegen eine sehr entschiedene und unskrupulöse falsche Darstellung der Ziele der deutschen Regierung. Die Streitpunkte des Kampfes wurden stark verunstaltet durch Parteiführer. Auf der einen Seite wurde das Volk gewarnt vor der Gefahr eines militärischen Despotismus und einem drohenden Verlust von Volksfreiheiten. Auf er anderen Seite wurde es aufgefordert, an der Wahlurne zu ent⸗ cheiden, ob der Reichstag den Willen des deutschen Volkes für alle Zeit echt und rein repräsentiren, oder ob er durch Bismarck und seine Krieger zu einem gefügigen Mechanismus metamorphosirt werden sollte. um den Königlichen Befehlen und Kaiserlichen Reskripten Gültigkeit zu geben. Nicht Wenige wurden durch solche Konstatirungen, wie diese, verwirrt. Aber die Majorität der Wähler, gestärkt durch die zeitige Ermuthigung Seitens des heiligen Stuhls, blickte unter den Leidenschaften des Augenblicks auf das Thatsächliche der momentanen Situation in dem nationalen Leben des Vaterlandes. Eine Zeit der internationalen Bedrohung war für Deutschland gekommen, in der es ent⸗ weder für eine jahrelange Periode in einer permanenten Be⸗ waffnung sein müßte, die blos für die schwachen Zeiten des Friedens paßte, oder für Vertheidigungskräfte, die fähig sind, die Lasten eines großen Krieges zu tragen. Deutschland, schwach bleibend, war eine Einladung zur Beschleunigung des Krieges. Deutschland, an Stärke wachsend und stark bleibend, war gleichbedeutend mit einem Fernhalten der Feindseligkeiten, deren Ende, wenn sie einmal be⸗ gonnen, Niemand absehen konnte. So wurde das Sevptennat ein Schlagwort nicht blos für das Vaterland, sondern für Europa, und seine Annahme durch das deutsche Volk nach der Auflösung des un⸗ geneigten (unfavorable) Reichstages kann betrachtet werden als ein Sieg der Prinzipien, die das Schicksal der Parteien und den Fall von Thronen überleben. Ddie Lehre des Streites ist in weiterer Betrachtung eine wichtige. In einer repräsentativen W. ammlung, wie das englische Unterhaus, mag der Konstitutiongiske übereinstimmen in der Einheit der Aktion wie in der Politik mit dem reinsten Patriotismus. Im deutschen Reichstag, wo nahezu ein Dutzend verschiedener Parteien fortdauernd bemüht sind, ihren Einfluß fühlbar zu machen, ist eine Einigung für patriotische Absichten bei weitem schwieriger. Das Land kann eine werthvolle und unwiederbringliche Gelegenheit verlieren, während sich seine Vertreter um den Vorrang zanken. Eine leitende Initiative, erhaben üͤber den Streit der Spaltungen und der Partei, scheint für die Gegenwart eine permanente Nothwendigkeit des kon⸗ stitutionellen Parlamentarismus in Deutschland, und es ist eine weise Ausübung solcher Initiative, die ihren Ausdruck im Septennat ge⸗ funden hat.
— Die neuesten „Wochenberichte der Leipziger Monatsschrift für Textil⸗Industrie“ melden aus Berlin u. d. 6. März:
. Wir hatten unsere Leser auf die Lebhaftigkeit, welche augenblick⸗ lich das Konfektionsgeschäft beherrscht, bereits hinlänglich vorbereitet. Unsere Erwartungen sind in Nichts getäuscht worden, das Geschäft in der vergangenen Woche hat sich so lebhaft, wie man es sich nur wünschen kann, entwickelt. Wir hatten eine so große Anzahl deutscher Einkäufer an unserem Markte, daß viele Geschäfte nicht Hände genug hatten, dieselben an manchen Tagen, wie gewünscht, zu bedienen. Die Berichtswoche gehörte in geschäftlicher Beziehung zu den lebhaftesten, welche das Konfektionsgeschäft bis jetzt in diesem Jahre zu verzeichnen hat. Der Verkehr wickelt sich vollständig glatt ab, die Käufer entnehmen ihren normalen Bedarf und würden oft in den gesuchten Artikeln noch mehr kaufen, wenn sie sie nur vorräthig finden würden; wir fahen sogar einzelne Käufer, die im Januar unsern Platz besuchten und damals aus den bekannten Gründen nur wenig kauften, jetzt wiederum hier an unserem Markt erscheinen Regenmäntel und Jaquets werden immer noch stark gekauft, aber die milde Witterung läßt bereits Umhänge ꝛc. in leichten schwarzen Konfektionsstoffen ebenso gesucht machen, wie die beiden oft genannten Artikel. Für den Hochsommer bleiben Grenadines und Gazes perlés gesucht. In England liegt das Geschäft immer noch still, erst in den letzten Tagen sind vereinzelt Nachordres ein⸗ gegangen, dieselben betreffen Stockinette⸗Jaquets ... Die Berliner Stofffabrikanten sind noch gut mit Sommerwaare beschäftigt, doch dürfte diese Beschäftigung nicht mehr lange anhalten, der voraussichtlichste Bedarf wird bald gedeckt sein. Für schwarze Konfektionsstoffe in Relief⸗ und Ravé⸗Mustern, auch in Brochés sind in nächster Zeit noch gute Ordres zu erwarten. Man hat Mantelets und Promenades aus diesen Stoffen gern genommen und erwartet guten Verkauf, so daß Nachbestellungen mit Sicherheit in großem Umfange zu erwarten sind. Für den Winter sind Ordres auf Futterplüsche in ramagirten Mustern ertheilt worden. In der Tricotwaarenbranche ist die Beschäftigung immer noch eine lebhafte; deutsche Kunden haben gute Bestellungen gemacht Der Rohstoffmarkt hält sich recht fest, obgleich für die entferntere Zukunft sich zu engagiren, noch immer keine Neigung vorliegt.
1 EChemnitz, 7. März. Strumpfwaaren. Einige Käufer von sehr bedeutenden New⸗Yorker Häusern sind momentan hier am Platze und haben ziemlich Aufträge gegeben. Es handelt sich dabei meist um Kompletirung der Lager, die durch die rege Nachfrage in letzter Zeit sehr dezimirt waren, aber auch in glatten Ordres für die kommende Saison ist schon ziemlich vorgesorgt worden. Die glattbunten regulären Frauenstrümpfe, Imitat wie in zweifachen Garnen, sind sehr gut gefragt. .. Glanzflor und seidenplattirte Waare geht wieder in ziemlichen Quantitäten und in den bisherigen Farbsortimenten. Socken dürften schon ein wenig besser gefragt sein, obgleich auch hier ein ganz befriedigendes Geschäft vorliegt. Strick⸗ waare bleibt noch etwas sehr flau, während man in Deutschland fast nur mit solcher Waare arbeitet, ist das für den Export nicht der Fall.
... Handschuhe scheinen doch nicht ganz so in Zug kommen zu wollen, wie man allgemein gehofft hatte. Für Sommerwaaren ist es nicht die Zeit, und in Winterwaaren ist man dem Bedar so sehr vorausgeeilt, daß ein bei Weitem überwiegendes Angebot Platz gegriffen hat. Petinetwaaren haben eine flotte Zeit, die allerdings nun mehr und mehr ihrem Ende zugeht, denn die meisten Sommer⸗ waaren müssen jetzt geliefert sein....
Krefeld, 7. März. Die allgemeine Besserung, welche seit den
scheint? Wer in einem solchen Au e
erschöpften Vorräthe einigermaßen zu ersetzen, eine gewisse Leben keit in den Umsätzen herbeigeführt, durch welche der Rückane Neis⸗ neuerdings zum Stillstand gekommen ist und größerer eit Platz gemacht hat; niedrige Offerten, welche noch vor Tagen auf Entgegenkommen rechnen durften, werden unannehmbar zurückgewiesen... Für das Fabrikgeschä̃ die augenblickliche Lage durchaus befriedigend ⁴ H2 Die Kravattenbranche erfreut sich aamhafter Bestellungen von An zum Herbst und ist in Erwartung der Aufträge vom erus⸗ Markte, von welchem die Ordres um diese Zeit einzulaufen 2 Für Besatzartikel zum Frühjahr erweist sich der Begehr leit⸗ als man nach den Arnzeichen der letzten Wochen hätte erwarten . Für Putzzwecke werden karrirte Surahs sehr gesucht. Stoffbändern, sowohl für Hutgarnitur als auch für Besag Schärpen, ist das Geschäft ebenfalls lebhaft, bei nutzbrinz Preisen. Die Nachfrage nach seidenen Kleiderstoffen ist wer⸗ besser.. Für Sonnenschirm⸗Zwecke ist der Konsum fortwisß auf der Suche nach Neuheiten in Quatrillés. In leichten kan⸗ Futtersatins ist eine geringe Abnahme des Verkehrs zu verses
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Der Begehr für glatte Satins bleibt andauernd gut. Samma
Peluche sind von Amerika in namhaften Quantitäten bestellt rer
fabrikaten. Es herrscht in Folge dessen in der Sammetfabrik d die lebhafteste Thätigkeit, wie vor dem Jahresschluß. In gestr⸗ Sammeten wird viel gearbeitet.
Handels⸗Archiv. Märzheft. — In etzgebung und Statistik. — Gesetzgebung Deasz e Verabfolgung von Berchtesgadener Steinsal Stücken zur Verwendung bei der Viehfütterung. — Steuerfreie ¹ abfolgung von Pfannenstein zur Verwendung bei der Viehfütten — Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und son Gegenständen des Gartenbaues. — Abänderung der Ausführung⸗ schriften zu dem Gesetz, betreffend die Erhebung von Reichssten abgaben. — Erlaß, betreffend die Ausdehnung von Verfügungen Reichskanzlers auf die zu dem Schutzgebiet der Neu⸗Guinea⸗ge pagnie gehörigen Inseln der Salomonsgruppe. — Deutsches 5 und Schweiz: Stand der Handelsvertrags⸗Verhandlungen. — Deusz Reich, Oesterreich⸗Ungarn, Belgien, Dänemark, Spanien, Franke Großbritannien, Italien, Niederlande, Portugal, Rußland, Schwo Norwegen, Türkei und Zanzibar: Beitrittserklärung des Sultanz Zanzibar zu der General⸗Akte der Berliner Konferenz. — Portum Erhöhung des Eingangszolls auf Tabackfabrikate. — Erhäl der Tara für den in Körben eingehenden unraffinirten Zucker Spanien: Zollbehandlung von Kallokolithe — Zollbehandlun Parfümerien. — Abfertigungsbefugnisse des Zollamts zu Lequeitie Schweden und Norwegen und Spanien: Verlängerung des Hand vertrages zwischen beiden Ländern. — Frankreich: Zollbehandlunz! Platten und Fliesen von Quarégnon, Saarbrücken, Trier ꝛc. — behandlung von magneto⸗ und dynamovo⸗elektrischen Maschinen deren Zubehör. — Gestattung der Einfuhr von gefrorenem? während der Schonzeit. — Zollbehandlung von Bestandtheilen Metallpatronen. — Beförderung gefährlicher Güter. — Zeitee zollfreie Zulassung von Palmöl. — Zeitweilige zollfreie Zulassunz Gerste zur Malzbereitung. — Erhöhung des Ausfuhrzolles auf und Paddy in Cochinchina. — Frankreich und Rumänien: Proviser Handelskonvention zwischen beiden Ländern. — Niederlande: Er rung einer Petreleumsteuer in Niederländisch⸗Indien. — Oesten Ungarn: Zollbehandlung des doppelt schwefligsauren Kalkes. — schlagtara bei der Verzollung von Steinkohlentheer in Cist⸗ waggons. — Verbot der Ausfuhr von Pferden. — Durchfuhr der Salzes auf der Donau. — Tunis: Ausfuhrzölle auf Viel frische Oliven. Rußland: Neuredaktion des finnischen; tarifs. — Einfuhr homöopathischer Heilmittel. — Zollfreiheir aus dem Auslande wiedereingeführte metallene Fässer, welch Ausfuhr von Spiritus gedient haben. — Zollbehandlung von! schinentheilen, welche auf das zu bearbeitende Material einwirken Zollbehandlung verschiedener Gegenstände. — Griechenland: Er es zur Ausfuhr nach Frankreich bestimmten Weins. — S Befreiung der Grenzbewohner von der Verpflichtung zur Beib von Gesundheitsscheinen für Vieh. — Tarifentscheidungen des Zolldepartements im Monat Januar 1887. — Schweiz; und 7 reich: Vereinbarung, betreffend den Schutz der Fabrikmarken Italien und Südafrikanische Republik: Abschluß eines Freundsct⸗ und Handelsvertrages zwischen beiden Staaten. — Persien: Ve der Einfuhr von Wasserpfeifen, welche mit dem Bildnisse des 5 oder der Kaiserlichen Prinzen versehen sind. — Rumänien: 6G über die Stempel⸗ und Einregistrirungssteuer vom 8. 20. 1 1886. — Rumänien und Rußland: Inkrafttreten des Hank vertrages zwischen beiden Ländern. — Belgien: Accise von Bier Costa Rica: Zeitweise Aufhebung des Eingangszolles auf Mais⸗ und Bohnen. — Großbritannien: Zoll auf Spirituosen in Brt Ostindien. — Aenderung des Zolltarifes für die Insel Montse — Großbritannien und Zanzibar: Freundschafts⸗, Handels⸗ Schiffahrtsvertrag zwischen beiden Ländern. — Türkei: Zollbe⸗ lung der mit der Post eingehenden Sendungen. — Die Min hältnisse in der Türkei und insbesondere in Smyrna. — Stat Großbritannien: Statistische Mittheilungen über die Handels⸗ Schiffahrtsverhältnisse der Australischen Kolonien im Jahre 188. Belgien: Bergbau⸗ und Hüttenstatistik für die Jahre 1885 und! — Türkei: Werth der Waaren⸗Einfuhr und „Ausfuhr im Fu jahre 1301 (1. März 1885 bis 28. Februar 1886) im Vergleic Jahre 1300. — Oesterreich⸗Ungarn: Waareneinfuhr in das allger öͤsterreichisch⸗ungarische Zollgebiet im Jahre 1885. — RuzI Budgetergebnisse der Zolle und indirekten Steuern im Jahre! — Frankreich: Handel mit Tunis im Jahre 1886. — † meines: Der Außenhandel der wichtigeren Länder unter der auf die einzelnen Herkunfts⸗ und Bestimmungsländer entfal Werthe. — Zweiter Theil. Berichte über das Inland. Hannover. Posen. Breslau. Gleiwitz. Kottbus. S Guben. Forst. Glogau. Görlitz. Lübeck. Braunschweig. Aachen. Mainz. Koblenz. Elberfeld. Düsseldorf. Nordha Gera. Mülhausen i. E. Straßburg i. E. Königsberg i. P. 2. Bromberg. Magdeburg. Kiel. Chemnitz. Dresden. Münster! Karlsruhe. Kassel. Emden. Krefeld. Halle a. S. Muünchen. 1 burg. Metz. Osnabrück. Frankfurt a. M. Erfurt. M. Stettin. Tilsit. Stolp. Danzig. Flensburg. Elbing. Landss a. W. Bielefeld. Minden. Liegnitz. Köln. Essen. Dortr Stuttgart. Mannheim. Nürnberg. Bremen. — Berichte über Ausland. Europa. Handelsberichte für das Jahr 1886: Windau, Rostow am Don, Torrevieja, Ringkjöbing, „†. Tiflis: Handel in kaukasischer Wolle. — Verkehr deut im Jahre 1886 in: Bröüssel, Küstendje, Sal Odessa, Piräus, Galatz, Antwerpen. — Triest: St r im Jahre 1886. — Oesterreich⸗Ungarn: Einfuhr von Mast u dem ermäßigten Zoll. — Ferrol: Handel und Schiffahrt im 1886. — Niederlande; Schwindelfirmen. — Konstantinopel: Dier! merzielle Lage im Jahre 1886. — Großbritannien: Die Wollind⸗ Großbritanniens. — Frankreich: Absatzverhältnisse für Knöpfe Corosso. — Asien. Beirut: Schiffsbewegung im Hafen von B im Jahre 1885. — Rangoon: Handelsbericht für das Jahr 188 Shanghai: Herabsetzung der Seeversicherungsprämien. — N. Kapstadt: Die Goldfelder Süd⸗Afrikas. — Amerika. Havti: Lage des Kaffeemarktes. — Cuba: Die Lage des Zuckermarktes Argentinien: Errichtung einer Zuckerraffinerie unter staatlicher sicht. — Cienfuegos (Cuba): Handelsbericht für das Jahr 1888 Miramichi (Neu⸗Braunschweig): Verkehr deutscher Schiffe im 3 1886. — Australien: Der deutsch⸗australische Handel. — Auffirn neuer Goldlager.
Wahlen zum Reichstag in fast allen Zweigen des Geschäfts unver⸗ kennbar ist, hat die Konsumenten in Rohseide kaum aus ihrer Zurück⸗ haltung heraustreten lassen. ... Dennoch hat die Nothwendigkeit, die
Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundbes amts. Nr. 10. — Inhalt: Gesundheitsstand. — Volkskrankt
in der Berichtswoche. — Volkskrankheiten und Sterblich .
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sowohl in besser en Qualitäten Handwaare, als in leichten Mash⸗
97. — Sterbefälle in deutschen Städten von 40 000 und mehr Swohnern. — Desgl. in IX des Auslandes. — wankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen odt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Cholera⸗Nachrichten. — teklichkeit in Prag 1883 und 1884. — Bericht über die Nieder⸗ kerreichische Landes⸗Gehär⸗ —22 zu Wien 1884—1886. Zabresbericht der Prager ebär⸗Anstalt 1885. — Infektions⸗ gnibeiten in Moskau. — Sterblichkeit in Belgien 1884. — Trichi⸗ nkrankheit in den Vereinigten Staaten Nord⸗Amerikas. — Zeit⸗ eilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. — Thierseuchen in rankreich 1886, 4. Quartal. — Medisinalgesetzgebung. (Preußen.) isverletzungen von Menschen durch tollwuthkranke Thiere. — Ein⸗ ttungen in Apotheken. — (Bavern.) Statistik der Erkrankungen d Todesfälle an Pocken. — (Reuß ä. L.) Oeffentliche Schlacht⸗ zuser. — (Schweiz, Kanton Neuchatel.) Regelung des Verkaufs der mmeimittel. — (Schweden.) Milchhandel in Stockholm. — (Nor⸗ zgen.) Handel mit Kunstbutter. — (Rumänien.) Vieh⸗Ausfuhr zu asser. — Rechtsprechung. (Landgericht zu Hof.) — Verwendung un⸗ zubter Stoffe bei der Bierbereitung. — Einrichtungen zur Förde⸗ ig der öffentlichen Gesundheitspflege. (Berlin.) Geheimmittel des Francke. — Die sogenannten Heß’'schen Lebenstropfen. — (Heidel⸗ ers.) Bericht des städtischen Laboratoriums für 1884 und 1885. — esterreich.) Impfungen 1883. — (Niederlande.) Medizinal⸗Personal 884. — Kongresse, Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften, gereinen ꝛc. (Kantone Baselland und Zürich.) — Ausübung der zztlichen und thierärztlichen Praris. — Geschenkliste. — Sterbefälle ndeutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern für den Monat Fmuar 1887. — Desgl. in größeren Orten des Auslandes. 8 Archiv für Eisenbahnwesen. 1887. Heft 2 (Carl Hey⸗ ann's Verlag, Berlin). — Inhalt: Der Güterverkehr der deutschen Vasserstraßen. Von Regierungs⸗Rath Todt. — Die Choleragefahr nd die Eisenbahnen. Von Regierungs⸗Rath Seydel. — Die Eisen⸗ ahnen der Erde. 1881 — 1885. — Die neuesten Gesetzentwürfe über ie Erweiterung und Vervollständigung des preußischen Staats⸗Eisen⸗ önnetzes. — Ueber neuere Schriften und Anschauungen, betreffend ie Bestimmung der Gütertarife. Von Regierungs⸗Rath Schübler. — Die unter Königlich sächsischer Staatsverwaltung stehenden Staats⸗ nd Privat⸗Eisenbahnen des Königreichs Sachsen im Jahre 1885. — Die Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen und die Wilhelm⸗Luxemburg⸗ Bahn. — Die Gotthardbahn im Jahre 1885. — Notizen: Eisen⸗ ahntarif⸗Gesetzgebung in Großbritannien. — Statistisches von den eutschen Eisenbahnen. — Der Verkehr zwischen Deutschland und Ftalien. — Die Roheinnahmen der italienischen Eisenbahnen. — Fisenbahnbauten in Italien. — Ausstellung in Jekaterinburg. — Das taats⸗Eisenbahnnetz in Finnland. — Die Eisenbahnen auf der Insel kuba. — Eisenbahnen der Republiken San Domingo und Haiti. — Fisenbahnprojekte auf der Insel Portoriko. — Eisenbahnen in der Republik Eeuador. — Die Eisenbahnen in Argentinien. — Die Fisenbahnen in Venezuela. — Die Eisenbahnen der Vereinigten Staaten von Columbien. — Die Eisenbahnen in der Kolonie Queens⸗ nd. — Rechtsprechung und Gesetzgebung. Rechtsprechung: Obli⸗ gationenrecht (Erk. des Reichsger. vom 20. Januar 1886). — Straf⸗ kecht (Erksse. des Reichsger. vom 5. November 1886). — Gesetzgebung: Preußen. — Oesterreich⸗Ungarn. — Schweiz. — Italien. — Rußland. — Bü Besprechungen. (Cohn, G., Nationalökonomische Hürlimann, H., Dr., Die Eidgenössische Eisenbahn⸗
Seydel, F., Das Gesetz über die Enteignung von
Lange, A., Handbuch des gesammten Verkehrs⸗
Reichs.) — Uebersicht der neuesten Hauptwerke
Reichstags⸗Angelegenheiten.
Der Etat für den Reichstag auf das Etatsjahr 1887/88 hat sich in den Einnahmen (Kap. 6: 2550 ℳ) gegen den laufenden Etat durch Erhöhung der Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge um 167 ℳ, sin den fortdauernden Ausgaben (Kap. 2: 382 670 ℳ) durch An⸗ stellung eines Stenographen und Zulagen an die Bibliothekbeamten m 3000 ℳ erhöht.
(jod⸗ und bromhaltigen Kochfalz⸗
Statistische Nachrichten.
Bäder und Heilquellen in Preußen. (Stat. Corr.) eraumer Zeit gelangen an den Minister der geistlichen.
5 und Medizinal⸗Angelegenheiten durch die Königlichen Regierungen jährlich Berichte der Medizinalbehörden über die Ein⸗ ichtung und Benutzung der preußischen Bäder und Heilquellen, welche vom Jahre 1870 ab in wesentlich erweiterter und den Anforderungen der Wissenschaft entsprechender Form dem Königlichen Statistischen Zureau mitgetheilt, von demselben zusammengestellt, nach Umständen
ch ergänzt und vervollständigt, sowie periodisch veröffentlicht worden
uch erg nd. Das im Abschluß begriffene II. Semesterheft des XXVI. Jahr⸗ s der Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus 886) enthalt die letzte diesbezügliche, die Jahre 1881 bis 1885 um⸗ fassende Zusammenstellung nebst einem Rückblick auf die wichtigsten balneologischen Nachrichten aus der Zeit bis 1870 rückwärts.
Die Berichte erstrecken sich auf 220 preußische Bäder und Trink⸗ guellen, nämlich auf 122 Mineralbäder, von denen 37 ihr Mineral⸗ wasser auch nach auswärts versenden, ferner auf 22 Fichtennadelbäder und Kaltwasser⸗Heilanstalten, 58 Seebäder und 18 ausschließlich zum Versand benutzte Trinkquellen. Ueber Umfang und Bedeutung des Mineralwasserversandts haben wir unsere Lezer bereits vor einiger Zeit unterrichtet und beschränken uns deshalb heute auf eine Be⸗ trachtung der Bäder und ihrer Benutzung. Von den vorerwähnten Bädern waren fünf — die Mineralbäder Northeim (seit 1872), Evppenhausen (seit 1874) und Salzhemmendorf (seit 1882), das Kalt⸗
wasserbad Beurig (seit 1884) und das Seebad Flensburg (seit 1881) — inzwischen eingegangen. Sechs Badeorte sind hierbei doppelt gezählt, und zwar Kolberg und Glücksburg als Mineral⸗ und Seebäder, so⸗ wie Salzdetfurth, Salzgitter, Salzhemmendorf und Suderode als Mineral⸗ und Fichtennadelbäder. 1““ Die Quellen und Baͤdeeinrichtungen sind — ganz oder theilweise — Staatseigenthum in 25, Gemeindeeigenthum in 51, Eigenthum von Aktiengesellschaften, Genossenschaften, Knappschafts⸗ und anderen Vereinen in 29 Badeorten, sonst aber im Privatbesitz. Von besonderem und allgemeinerem Interesse sind die Nach⸗ richten über den Besuch der Bäder, insbesondere der Mineral⸗ und Seebäder. Die Angaben über die Zahl der Kurgäste sind zwar nicht einwandfrei, da in einigen stark besuchten Bädern die anwesenden Fremden jenen zugezählt und in einigen anderen Badeorten die ein⸗ beimischen Kurgäste nicht mitgezählt werden; aber diese Mängel sind in allen Beobachtungsjahren in den betreffenden Bädern ziemlich gleichmäßig vorhanden, so daß die erhobenen Zahlen wenigstens der Zeit nach unter einander vergleichungsfähig erscheinen. Es wurden Kurgäste in preußischen Mineralbädern gezählt, und zwar der Gattung nach 1 in 1870 1875 1880 1885 v111 6 349 6 916 8 118 alkalischen Wasserbädern. . . 11 201 16 495 16 146 18 809 einfachen Kochsalzwasserbädern. 49 582 76 407 89 350 94 081 Soolbädern .. —. 10 474 20 645 26 024 35 120
15 159
gang 3 8
1
1 „ 8
CE11124657 Schwefelwasserbädern. 6 194 26 802 30 425 39 702 Eisenwasserbädern... 8596 15 384 18 883 21 778 Stahlwasserbädern. 12 406 15 623 14 822 17 157 erdigen Wasserbädern. . .. 1 115 1 780 2 470 2 500
zusammen 95 598 170 994 195 889 224 226 . Der Besuch der preußischen Mineralbäder hat seit 1870 be⸗ ständig zugenommen, obwohl in den letzten Jahren ein erheblicher Thbeil der ehemaligen Badegäste, insbesondere der früherhin die
sonen, den Aufenthalt in Seebädern, im
ochgebirge, im bewaldeten Mittelgebirge oder eine Reise in den hohen Norden dem Besuche eines heimathlichen Mineralbades vorzieht, nachdem weitere Reisen durch Verkehrserleichterungen aller Art weniger kostspielig und zeit⸗ raubend geworden sind.
Die Schlußsummen sind kleiner als diejenigen, welche man durch Aufrechnung der für die einzelnen Bädergruppen angegebenen Zahlen erhält, weil einige Bäder nach der Beschaffenheit ihrer Buellen mehreren Gruppen zugezählt werden mußten. Diese Doppelzäblungen mußten bei den Schlußsummen ausgeschieden werden.
In den Fichtennadelbädern wurden in den gleichen Jahren 1481, 6393, 9294 und 15 687 Fremde gezählt.
Auch der Besuch der Seebäder, über welchen allerdings erst seit 1881 einigermaßen vollständige Nachrichten vorliegen, hat sich in neuerer Zeit merklich gehoben. Die Zahl der Kurgäste betrug in den preußischen Ostseebädern im Jahre 1881 41 842, im Jahre 1885 da⸗ gegen 64 253 und stieg in den Nordseebädern von 16 417 im Jahre 1881 auf 22 365 im Jahre 1885.
Die preußischen Bäder werden bekanntlich auch in großem Um⸗ fange von fremdländischen Kurgästen besucht, namentlich von Russen, Engländern, Holländern, Amerikanern, demnächst noch in beträchtlicher Zahl von Oesterreichern, Franzosen und Belgiern; selbst Schweden und Norwegen, sowie Italien stellen aljährlich einen Beitrag von einigen hundert Kurgästen. Die Angaben über die Staatsangehörigkeit der Kurgäste sind indessen so unvollständig, daß wir uns der Mitthei⸗ lung bestimmter Zahlen enthalten möchten.
Betreffs der Zahl der zur Behandlung und Pflege aufgenommenen Armen liegen gleichfalls nur unvollständige Nachrichten vor Die Freibäder werden in vielen Badeorten nicht notirt, fast überall aber an Bedürftige gewährt. Ungefähr 10 % aller verabfolgten Mineral⸗ bäder sind Freibäder oder zu sehr ermäßigtem Preise an Bedürftige abgegebene Bäder.
Ueber die geographische Vertheilung der preußischen Bäder und Heilquellen giebt endlich die Schlußübersicht einige Auskunft.
Es lagen
Mineral⸗ Fichtennadel⸗ in bäder bäder Ostpreußen.. — Westpreußen. Berlin Brandenburg Pommern Posen Schlesien. Sachsen “ Schleswig⸗Holstein Hannover. Westfalen Hessen⸗Nassau Rheinland Hohenzollern. zusammen
Trinkguellen nur zum Versandt
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Dresden, 8. z. (Dr. J.) Bis zum 31. Dezember vorigen Jahres sind im Königreich Sachsen 1052 Innungen neu begründet beziehentlich reorganisirt worden, wovon 101 auf den Regierungsbezirk Bautzen, 250 auf den Regierungsbezirk Dresden, 268 auf den Regierungsbezirk Leipzig und 433 auf den Regierungs⸗ bezirk Zwickau entfallen. In der Umgestaltung ihrer Verfassung sind zu diesem Zeitpunkte noch 154 Innungen begriffen gewesen. Diese Umgestaltung hatten noch nicht in Angriff genommen im Ganzen 164 Innungen und zwar 15 im Regierungsbezirk Bautzen, 19 im Regierungsbezirk Dresden, 37 im Regierungsbezirk Leipzig, 93 im Regierungsbezirk Zwickau. Die überwiegende Mehrzahl dieser 164 Innungen hat ihre Auflösung entweder bereits beschlossen oder eine Innungsthätigkeit seit Jahren nicht mehr ausgeübt. Als Zeit⸗ punkt der Schließung derselben ist von dem Königlichen Mini⸗ sterium des Innern auf Grund von Artikel 3 des Reichsgesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung vom 18. Juli 1881 nunmehr der 31. Dezember dieses Jahres festgesetzt worden.
Paris, 7. März. (Fr. C.) Einer Mittheilung des Handels⸗ Ministers zufolge hat sich im vorigen Jahre gegen 1885 die Zahl der Sparkassenbücher von 4 926 391 auf 5 090 132 vermehrt, die Summe der Einlagen hingegen von 686 ⅛ auf 683 ¼½ Millionen ver⸗ mindert. Trotzdem ist das Guthaben der Einleger lin Folge des Zinsenzuwachses) von 2213 auf 2307 Millionen gestiegen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
soeben einen Vortrag, welchen er im vorigen Jahre in der hiesigen Juristischen Gesellschaft über „Die Entwickelung des Univer⸗ sitätsstudiums und speziell über die Ausbildung der Juristen in England“ gehalten hat, im Druck erscheinen lassen (Deutsche Zeit⸗ und Streitfragen, herausgegeben von Franz von Holtzendorff, Heft 13, Verlag von J. F. Richter in Hamburg). Der Verfasser ist durch frühere Arbeiten auf dem Gebiete des englischen Verwaltungs⸗ und Armenwesens bereits vortheilhaft bekannt und wendet sich in der vorliegenden kleinen Schrift einer Materie zu, welche gerade gegenwärtig, wo eine Veränderung der Form des juristischen Studiums in Deutschland mehrfach zur Sprache gekommen ist, ein hervorragendes Interesse für weitere Kreise gewonnen hat. Dr. Aschrott geht von einer gründlichen histo⸗ rischen Darstellung des Universitätswesens in England aus und zeigt, welche Vortheile und welche Nachtheile die gegenwärtig in England übliche Vorbildung für die gelehrten Berufsarten hat. Am auf⸗ merksamsten wird dabei die Vorbildung der Juristen verfolgt und so die Basis geschaffen für eine Vergleichung mit den einschlägigen deutschen Zuständen und Vorschriften. Diese Vergleichung stellt der Verfasser in einem Anhang an und kommt dabei zu Resultaten, welche er in einer Reihe von Vorschlägen für eine Veränderung des bis⸗ herigen Studienganges unserer jungen Juristen zusammenfaßt und welche im Einzelnen mancherlei Interesse bieten.
— Seit dem Juli 1886 erscheint in Breslau, im Kommissions⸗ Verlage von Julius Hainauer, Königl. Hof⸗Musikalien⸗ und Buchhand⸗ lung, eink Journal für Zahnheilkunde“, redigirt von Dr. Erich Richter. Dieses Journal erscheint vorläufig vierteljährlich (ein häufigeres Erscheinen ist für später geplant) und konzentrirt in seinen Spalten das Neueste und Wissenswertheste aus den Gebieten der theoretischen und praktischen Zahnheilkunde und den damit verwandten Gebieten der allgemeinen Medizin Deutschlands und Amerikas (Preis pro Jahr⸗ gang 4 ℳ). Von dem reichen Inhalte der Zeitschrift legt, die uns vorliegende Nr. 3, Januar 1887, vollgültiges Zeugniß ab. Sie enthält u. A.: Welche Pflichten haben Zahnärzte ihren Patienten gegenüber zu erfüllen? Mittheilungen aus der Praxis, Bemerkungen zur An⸗ wendung des Cocains, über Nervenextraktoren, Bericht über die 59. Ver⸗ sammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Berlin (Sektion für Fortf.), eine reichhaltige, gut orientirende Journalschau, Besprechungen u. a. m. Unter den sonstigen Mittheilungen befindet sich auch eine hübsch geordnete Statistik der Zahnärzte, ameri⸗ kanischen Doktoren der Zahnheilkunde, Dentisten und selbständigen Zahntechniker des Deutschen Reichs und Oesterreich⸗Ungarns, bearbeitet nach dem der Expedition des Journals bis zum 31. Dezember 1886 vorliegenden Material. Wir entnehmen dieser Zusammenstellung folgende Angaben. Deutschland besitzt bei einer Gesammtbevölkerung von 46 840 587 Köpfen 505 in Deutschland approbirte, 94 nur in Amerika graduirte (darunter 17 Damen) und 21 im Auslande (nicht Amerika) approbirte, zusammen 620 Zahnärzte und 815 Zahntechniker ohne Nebengewerbe, in Summa 1435 in diesem Fache beschäftigte Personen. Davon kommen 964 auf Preußen und 226 allein auf Berlin. Für Oesterreich⸗Ungarn sind 423 Fachgenossen angegeben, darunter nur eine Dame. Unter
Mineralbäder weniger zur Kur als zur Erholung aufsuchenden
8 8.
1“
den preußischen Provinzen ist Schlesien mit 111 Zahnärzten und Zahntechnikern am reichsten, Ostpreußen (abgesehen von Hohenzollern)
Der Gerichts⸗Assessor P. F. Aschrott, Dr. jur. et phil., hat
mit 25 am wenigsten versorgt. Diese verhältnißmäßig sehr geringe Zahl zahnärztlichen und zahntechnischen Personals wird erklärlich, wenn man aus einer zweiten Uebersicht erfährt, daß noch 77 Städte und Landgemeinden mit über 10 000 Einwohnern (z. B. Köpenick, Luckenwalde, Schöneberg., Quedlinburg, Eisleben, Weißenfels, Wittenberg, Ottensen, Harburg, Rheydt, Neunkirchen. Gmünd, Köthen, Hagenau u. s. w) ohne Zahnarzt und ohne Zahntechniker sich behelsen, während 86 andere, derselben Größenklasse angehörige Orte G. B. Charlottenburg mit über 42 000 Bewohnern, Spandau, Küstrin, Tilsit, Köslin, Kolberg, Brieg, Königshütte, Buckau, Merse⸗ burg, Schleswig, Wandsbeck, Linden, Wilhelmshafen, Paderborn, Bochum mit 40 000 Einwohnern, Hagen, Iserlohn, Fulda, Remscheid, Landshut in Bavern, Ludwigshafen, Erlangen, Freiberg in Sachsen, Crimmitschau, Meerane, Cannstatt, Pforzheim, Rastatt, Avpolda, Bernburg, Greiz, Gera mit 34 000, Colmar in Elsaß⸗Lothringen) zwar einen oder mehrere Zahntechniker, jedoch keinen Zahnarzt besitzen. — Die am 12. März cr. erscheinende Nummer 2280 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Quell⸗ nymphe, einer Kranken den Heiltrank reichend. Brunnengruppe für Bad Elster, modellirt von Prof. H. Hultzsch. — Herbette, franzö⸗ sischer Botschafter am Deutschen Kaiserhofe. Manrschaften des Versuchsbataillons zur Einführung des neuen Infanteriegepäcks für die deutsche Armee. Originalzeichnung von H. Lüders. — Christus bei Maria und Martha. Gemälde von Heinrich Siemiradzki. Nach einer Photographie von Franz Hanfstängl in München. — Rudolf Falb. — Vom Touristenball in Wien: Der Alpenblumentanz. Ori⸗ ginalzeichnung von W. Gause. (Zweiseitig). — Von der Riviera. 2 Ab⸗ bildungen: Ansicht der Westbucht von Mentone. Gezeichnet von H. Nestel. Die Promenade des Anglais in Nizza. Gezeichnet von P. Kauffmann. — Das Erdbeben an der Riviera. 4 Abbildungen: Bivuak im Walde. Nach einer Skizze unseres Berichterstatters. Die Avenue de la Gare in Nizza am Morgen des 23. Februar. Nach einer Skizze unseres Berichterstatters. Eingestürztes Haus in Nizza. Nach einer photo⸗ graphischen Aufnahme. Scene in Diano⸗Marina. Nach der Skizze eines Augenzeugen. — Pater Johannes Beckr. — Ein Zulu⸗Orden. — Polytechnische Mittheilungen: Lambrecht's Polymeter. Telepho⸗ nischer Wasserverlustanzeiger. Pantagon. Englischer Korkzieher. 2 Figuren. — Moden: Empfangstoilette aus heliotropfarbigem Sammt. — Fünfuhrtheekostüm aus moosgrünem Plüsch und rosen⸗ rother Faille.
Schwerin, Anfang Mä aßriogo MNors 8 5 55 jährige Versammlung des j M Geschichte und Alterthumskun Diese ersten Male im Lesesaale der in Schwerin ge⸗ halten. Nach dem Quartalbericht ist der Druck des Mecklenburgischen Urkundenbuchs bis zum 16. Bogen des 15. Bandes fortgeschritten und wird voraussichtlich ungestörten Fortgang nehmen. Beiträge für das diesjährige Jahrbuch liegen bereits reichlich vor. Zur Aufnahme kommen u. a Arbeiten des Obersten von Schultz⸗Schwerin, des Dr. med. Crull in Wismar und des Pastors Beyer in Laage.
Gewerbe und Handel.
Nach Bekanntmachung der Suez⸗Kanal⸗Gesellschaft wird vom 1. d. M. ab den mit einem vorschriftsmäßigen elektrischen Beleuch⸗ tungs⸗Apparat versehenen Dampfschiffen auf Nachsuchen gestattet, bei Nacht durch den Suez⸗Kanal in seiner ganzen Ausdehnung zu fahren. Bisher beschränkte sich die Nachtfahrt bei elektrischem Licht auf die Strecke zwischen Port Said und dem südlichen Leuchtthurme in den großen Bitterseen.
— Dem Geschäftsbericht des Preußischen Leihhauses für 1886 entnehmen wir, daß die ausgeliehenen Beträge sich auf 2 095 800 ℳ oder um 1 116 737 ℳ höher als im Vorjahre belaufen. Der Zins⸗ gewinn beträgt 124 319 ℳ oder 53 726 ℳ mehr als im Vorjahre. Von dem Reingewinn von 97 759 ℳ werden 8 % Dividende vor⸗ geschlagen.
— Nach dem Rechnungsabschluß der Norddeutschen Fabrik für Eisenbahn⸗Betriebsmaterial in Liqu. für 1886 stellen sich die Ergebnisse des verflossenen Jahres fast ebenso wie diejenigen des Jahres 1885; die Einnahmen waren um 6600 ℳ ge⸗ ringer als im Vorjahre, die Betriebskosten erforderten 5500 ℳ weniger und der Ueberschuß bleibt mithin nur um 1100 ℳ hinter dem vorjährigen zurück. Aus demselben gelangen wie im Vorjahr 10 ℳ pro Aktie oder 3 ½ % an die Aktionäre zur Rückzahlung.
— Vom Rheinisch⸗Westfälischen Eisen⸗ und Kohlen⸗ markt wird der „Voss. Ztg“ aus Dortmund berichtet: Auf dem Eisenmarkt besteht ein ruhiger Verkehr bei fester Preistendenz fort, es scheint sich indessen die Nachfrage wieder beleben zu wollen. Für heimische Eisenerze hat sich eine günstige Meinung erhalten. Nach⸗ frage und Absatz sind ziemlich gleichmäßig. Die Preise können unter solchen Umständen gut behauptet werden. Im Roheisengeschäft dauert eine feste Haltung der Preise an. Die Konsumenten haben sich viel⸗ fach bereits für das 2. Quartal gedeckt. Bei den wenigen neuen Ab⸗ schlüssen haben überall die bestehenden Preise bewilligt werden müssen. Nur im Siegenschen, wo man zur Zeit der Hausse etwas zu hoch in den Noti⸗ rungen gegangen war, ist gegenwärtig bei Puddelroheisen etwas billiger anzukommen, als im Dezember v. J., und zwar zu 46 ℳ die Tonne, während die rheinisch⸗westfälischen Hochofenwerke 48 ℳ notiren. Die Stiegenschen Hochöfen verkaufen übrigens nach Rheinland⸗Westfalen immer einige Mark billiger, um die Fracht auszugleichen und dort konkurriren zu können. Im Walzeisengeschäft halten die Käufer ebenso wie in der Roheisenbranche wegen der politischen Verhältnisse noch immer mit Abschlüssen für längere Zeit zurück, beschränken sich viel⸗ mehr darauf, den nächsten Bedarf zu decken. Dazu scheint auch die weitere Erhöhung der Stabeisenpreise keinen günstigen Eindruck auf die Konsumenten gemacht zu haben. Die Walzwerke für Stabeisen, Träger und sonstiges Faconeisen sind fortdauernd gut beschäftigt und für 2—3 Monate mit Anunfträgen reich⸗ lich versehen. Ungewöhnlich stark sind sie besonders den gan⸗ zen Winter hindurch in Trägereisen beschäftigt gewesen und ist daher mit Recht zu erwarten, daß sich Beschäftigung wie Absatz noch weiter steigern werden, wenn die Bauzeit wieder beginnt. In Feinblechen hält die befriedigende Thätigkeit der Vorwochen an, auch
aben die Grobblechwalzwerke seit einiger Zeit genügend zu thun, so
daß die Preise sich befestigt haben. Ganz besonders stark sind aber die Drahtwalzwerke besetzt, so daß die im Betriebe befindlichen Draht⸗ straßen angestrengt zu arbeiten haben, um die kontrahirten Lieferfristen einzuhalten. Augenblicklich stockt die Nachfrage für das Ausland etwas. Die Drahtziehereien sind weniger gut mit Ordres ver⸗ sehen. Die Stahlwerke haben in letzter Zeit einen wesentlichen Zuwachs von neuen Bestellungen an Eisenbahnmaterial durch Submissionen verschiedener heimischer Eisenbahnen erhalten. Die aus⸗ ländische Konkurrenz hat sich nicht an denselben betheiligt. Der Preis von 120 — 125 ℳ pro Tonne für Stahlschienen ist als ein lohnender zu bezeichnen. Die Maschinenfabriken, Gießereien und Kesselschmieden erhalten zwar etwas mehr Aufträge, sind aber trotzdem meist noch schwach besetzt. Im Kohlengeschäft hat besonders der Absatz in Haus⸗ brandkohlen weiter nachgelassen, dagegen erhält sich in Kokeskohlen wie auch in Kokes ein reger Verkehr, bei letzterem namentlich auch für den Export. Die Kokespreise ziehen an und sind namentlich für Lieferungen vom 1. April ab höher.
— Die Seidenproduktion der Erde. — Nach den Er⸗ hebungen des Syndikats der Lyoner Seidenhändler belief sich die Seidenproduktion im Jahre 1882 auf 9398 000, 1883 auf 10 048 000, 1884 auf 9 273 000, 1885 auf 8 984 000 kg. Diese Zahlen enthalten für China und Japan nur die zur Ausfuhr gelangende Seide, weil der zur einheimischen Verwendung gelangende Theil der Produktion dieser Länder nicht genau bekannt ist. Als Durchschnittssätze der letzten fünf Jahre giebt der österreichische Konsul in YVokohama für Japan 3 ½ Millionen Kilogramm (ä= 21,7 % der Gesammtproduktion der Erde) an. Derselbe Beamte giebt nach dem Durchschnitte der
letzten drei bis fünf Jahre die Seidenproduktion der einzelnen Länder, geordnet nach der Produktionsmenge, wie folgt an: v“