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EqqEnn
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Krankheitsformen in Hamburg, Nürnberg, Ma bburg,) gdeburg, Halle, Metz, 5 eine — Zahl —— Neue cecn. 7 2—1 Düssel⸗ b 6 nzeige, während in Ham⸗ burg, Kopenhagen, Christiania, St. petersbusg ihre Zahl — 518— Unterleibstyphen führten in Berlin, Elberfeld, Hamburg Petersburg häufiger, in — in vcic hoher Zahl wie in der
5 2 rankungen ben in
St. Petersburg einwenig abgenommen. Sterbefälle an An Ern. — aus St. Petersburg 1, aus Warschau 2, Erkrankungen aus g. urg 1, aus dem Regierungsbezirk Königsberg 5, Erkrankungen 22 ückfallfieber 2 aus St. Petersburg mitgetheilt. — Todes⸗ 8 an epidemischer Genickstarre werden aus Berlin, Prag b dem Regierungsbezirk Erfurt je 1, Erkrankungen aus Berlin e erg und aus dem Regierungsbezirk Erfurt je 1 gemeldet. 2 osenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut waren in Berlin, Wien, Kopenbagen nicht selten. Auch der Keuchhusten raffte in Berlin und Kopenhagen etwas mehr, in Paris und London etwas weniger Kinder hinweg. — Todesfälle an Pocken kamen aus Paris, Prag, Triest und aus dem Regierungsbezirk Königsberg je 2, aus St. Petersburg 4, aus Warschau 7, aus Rom 10, aus Pest 17 zur Berichterstattung. Erkrankungen an Pocken gelangten aus Ham⸗ burg und aus dem Regierungsbezirk Aachen je 1, aus Breslau 2, aus —— 3 aus dem Regierungsbezirk Königsberg 11, aus St. Peters⸗ urg 16, aus Pest 38 zur Anzeige. — In Sicilien (Catania) ist seit Ende Februar der Ausbruch der asiatischen Cholera fest⸗
— Prag, Ode ungen kamen aus Berlin, Nünberg, d dorf und Schleswig in größerer Zabi 27
Vorwoche, zum Tode. Er
gestellt worden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. “
Kaiser Wilhelm und sein Reich. Von Eduard Si Autorisirte deutsche Ausgabe. Aus dem Französischen, JII mann Costenoble. 1887. gr. 8. S. VIII. u. 483. — Das in Frank⸗ eich wie in Deutschland mit Beifall aufgenommene, auch im „Reichs⸗ Anzeiger“ besprochene Original des vorstehenden Werkes hat den Be⸗ weis geliefert, daß der Verfasser seine für einen Franzosen schwere ufgabe, „Leben des Deutschen Kaisers karzustellen, mit möglichster Objektivität gelöst hat. Um den Inhalt auch einem größeren deutschen Publikum zugänglich zu machen, hat die Verlagshandlung eine wortgetreue Uebersetzung heraus⸗ gegeben. Der Verfasser hat sich in der Schilderung des Lebens streng an die Thatsachen gehalten und jede subjektive Färbung jede Empfindlichkeit bei Seite gelassen. Anerkennen muß man daß die Thatsachen nicht. entstellt sind, wenn auch Personen und Dinge aus einem ganz anderen Gesichtspunkte als in Deutschland angesehen werden; daher war es nicht zu vermeiden, daß die Auffassung als eine von der unsrigen abweichende erscheint. Besprochen werden alle gewichtigen Einzelnheiten dieses an Ruhm und Ehren reich gesegneten Lebens von der ersten Jugend an bis zu der heutigen hochgeachteten Stellung in Europa. Die gesammte geschichtliche Darstellung zeichnet sich durch
Aufgabe, das L.
Reichthum an geistvollen Gedanken urd durch lebendige Ans 1 Nede 2 8 1 ebenso vortheilhaft aus wie durch edle Sprache ung wohlthuende Gefühlswärme. Das sinnig geordnete Ganze erhält durch die edle Auffassung einen harmonischen Abschluß. Die von dem Ver⸗ leger elegant ausgestattete Uebersetzung des Werkes erscheint gerade 8e grenen Zeit owo 8 den Heldenkaiser ein treues 22. März d. J. wiederum in Geibel's und 6“ wird: 8 n eil mit Dir und Deinem Throne! Und flicht als grünes Epheublatt In Deine Gold⸗ und Lorbeerkrone
Den Segenswunsch von Land und Stadt. 1 86
„— „All⸗Deutschlands Jubelgruß an seine Wilhelm“ ist der Titel eines soeben in der Seansinen. Kgisfer handlung (Berlin, Französischestraße 23) erschienenen patriotischen Liedes von Wilhelm Schultze, das sich eignet, in geselligen Kreisen am 22. März vorgetragen zu werden. Mit dem gemüthvollen Text: „Was wehen und rauschen so stolz heut im Wind die Fahnen“ ver⸗ “ warme kräftige Musik, die ihrer Wir⸗ ie Zuhörer sicher ist. Die ä Ausst is duß Vühnaeral. s e äußere Ausstattung ist elegant „— Auf mehrfaches Ersuchen von Vereinen ꝛc. hat der . Bürgermeister Ku 8* in Plauen i. V. für die Feier des 18,ö Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers mehrere Festlieder unter dem Titel „Kaiserlieder“⸗ drucken lassen, welche sich zu gemeinschaft⸗ lichem Gesange nach bekannten Melodien und zur Deklamation eignen Diese Lieder haben die Anfänge: 1) „Mein Volk, sei Deines Kaisers werth. 2) „Deutscher Kaiser, jugendmächtig“ — 3) „Denk oft daran, Dein Kaiser ward geboren, mein deutsches Volk, zu ebnen Dir die Bahn.“ — 4) „Mächtig klingt es heute wieder.“ — 5) „Warum sollten heute wir nicht singen.“ — 6) „Vom Nord zum Süd, vom Felsen bis zum Meere.“ — Die Lieder sind durch alle Buchhand⸗ bungen “ 5 F. EC. Neupert in Plauen i. V.) zu ehen. Der Einzelpreis ist pro (. ück 2 h Shs zelp st pro Exemplar 5 ₰, 50 Stück 2 ℳ, — Im Verlage von Hugo Klein in Barm i : „Blätter der Erinnerung an Dr. Kaspar Bierschienen. Herausgegeben zu dessen dreihundertjährigem Todestage (15. März 1887) von Fr. W. Cuno, Pastor zu Eddigehausen in Hannover. — Olevianus war ein Mitbegründer der deutsch⸗reformirten Gemeinde. Er wurde zu Trier am 10. August 1536 geboren. Seinen Studien lag er ob in Paris, Orleans und Bourges, wo er die Rechte studirte und ein Anhänger der Reformation wurde. Im Jahre 1558 ging Olevianus nach Genf und wandte sich der Theologie . Ein Jahr später wurde er Lehrer an der höheren Schule zu rier, woselbst er eine evangelische Gemeinde um sich sam⸗ melte 1 er mußte jedoch die Stadt auf Betreiben des Erz⸗ bischofs verlassen. Im Jahre 1561 wurde er Professor der Theologie und Hofprediger in Heidelberg. Dort arbeitete er dann im Verein mit Ursinus an der Einrichtung des pfäl⸗ zischen Kirchenwesens nach Calvinischen Grundsätzen, vor Allem aber an der Abfassung des Heidelberger Katechismus (1563) und der kurpfäͤlzischen Kirchenordnung. Im Jahre 1576 wurde Olevianus seiner Aemter entsetzt und des Landes verwiesen. Darauf führte er die Reformation nach Calvinischem Muster durch in den Gebieten der Grafen von Nassau⸗Siegen, von Solms und von Wied, und be⸗ ründete die Schule zu Herborn. Dort starb er am 15. März 1587. em Andenken dieses Mannes ist das Cuno'sche Buch gewidmet. Es enthält nun keineswegs, wie der Titel vermuthen lassen könnte eine Biographie des Reformators, sondern es bringt eine Reihe von Lebensbildern, die den Gliedern der reformirten Kirche und deren Freunden dargeboten werden. Es soll in den Freundeskreis Olevian's einführen und durch diesen das Verständniß für das Werk und das Leben des Reformators besser aufschließen An den vier Stätten der Wirksamkeit Olevian's, in Trier, Heidelberg Berleburg und Herborn sind diese Freunde aufgesucht und hier ihrem Wirken und Wesen nach in kurzer biographischer Form gewürdigt. Sie heißen: Cunmann Flinsbach, Hieronymus Zanchius, Michael Diller, Petrus Boqui⸗ nus, die beiden lateinischen Uebersetzer des Katechismus Pefas Dathenus, Emanuel Tremellius, Franz Junius, Daniel ossanus, Johannes Badius, Andreas Stephan, Graf Lud⸗ wig von Sayn⸗Wittgenstein, Christoph Ehem, Wenceslaus Zuleger Hugo Donellus, Otto von Grünrade Petrus Colonius (van Teulen), Menso Alting, Georg Lupichius, Dr Paul Crocius, Dr. Jo⸗ hannes Wicradius, Mag. Caspar Corylaeus, Mag. Johannes Heugelius, Christoph Corvinus, Dr. med. Johannes Pincier, Bern⸗ hard Textor, Wilhelm Zepper, Christoph Pezel, M. Johann Piscator M. Jodocus Naum, Jacob Alsted, Johannes Pincier, der Theologe, M. Johannes Nobisius, Johannes Heupel, Matthies Phönius, Bar⸗ tholomaeus Rhoding. — Das vorliegende Buch dürfte für alle An⸗ gehörigen der reformirten Kirche von Interesse sein Pr. 2 ℳ Rostock, 13. März Ein als Theoretiker wie Praktiker be⸗ deutender Jurist, der Senats⸗Präsident des Großherzoglichen Ober⸗
schutzdach für die Station Potenza in Kalabrien. Voranschlag
der Linie Rom— Neapel; Voranschlag 6000 Lire.
Station Grassano, Linie Neapel — Metapont.
die Linie Turin — Genua.
der Bahnlinie Chioggia - Saline mit Schienen und M 8 Uf ö 8* 8 ö 888 Weichenstellen 7 Drch. cheibe zu 5,50 m Durchmesser, ein Diskussignal, ei Brü 1 für Waggons, ein Krahn. 8 CE1“
Strecke s 3 36 8 1 ö u Seregno zu 13 364 m Länge, Voranschlag
Eisenbahn Licata⸗Terranuova, spezi
b ziell der Stre . , bach 1 Se Butera — Terranuova, 1a Vor ag, einschließlich der geplanten bedeutenden An 1 rollendem Materiale, für beide Strecken 8 236 272 .“ 88
4 dreif Wei .S Gußstahl; s Eöö1“ Weichen⸗Stellen aus Gußstahl; Voranschlag
Brücke von 30 m Länge über den Sabatoflu 8 rn j 1 au Avellino — Benevent. Voranschlag 90 043 Lire. fluß auf der Linie
und Barge.
Station Catanzaro — Marina.
Fschen Eisen für Quecksilbertransport. Voranschlag: 250 000,
der ganzen Schweiz anhaltender heftiger Schneefall Züge treffen mit Verspätungen ein. Gänzli Verk . ist jedoch nur vereinzelt eingetreten. “
„Duard Castle“ hat gestern auf der Heimreise Madeira passirt.
8 Gewerbe und Handel.
1““ Der Einl
159,50 ℳ für 100 Fl. erhöht worden.
je zur Hälfte zum Bezuge al pari angeboten werden.
Versicherungssumme, und für die Nordstern⸗Arbeiter⸗Versicherungs⸗
(gegen 8 ℳ * verrebe., — Dem Bericht der Direktion der Greppiner Werke pro 1886 entnehmen wir, daß der Verlauf des verflossenen Geschäftsjahres den Hoffnungen voll entsprochen hat. Der Reingewinn pro 1886 beträgt 66 692 Nℳ, davon erhalten die Aktionäre 5 % Dividende mit 49 500 ℳ der Reservefonds 3334 ℳ, der Fonds für unvorhergesehene Verluste 3334 ℳ, der Aufsichtsrath 4001 ℳ, Direktion und Beamte 6670 ℳ und es werden 1319 ℳ auf das neue Geschäftsjahr vorgetragen. von Noe Ha e. 82 T. 8ub E on d 1 er vorigen Woche 10 400 To 8 Saer; 1 “ Jahres. ö „Bradford, 1 ärz. (W. T. B. 1“ ( B.) Wolle fest, Garne
Submissionen im Auslande.
I. Italien.
1) 19. März. Comando militare in Mailand: Kisten, Modell 1877, zur Verpackung von Fe de. e anschggs “ das Stück. 1 u““ 2) 28. März. Direzione territoriale Artigleria in Spezia: 600 am Pappelbretter Nr. 1 zu 4 Lire das undrar. Meter; 600 am desgl. Nr. 2 zu 2,70 Lire das Quadrat⸗Meter; 200 qm Ulmenholzbretter Nr. 2 zu 4 Lire das Quadrat⸗Meter; 250 dm E11 Lire das Quadrat⸗Meter;
qm Lärchenholzbretter Nr. 2 3 h ü 3 . 4 chm Sparren ꝛc. 18 366ü61 3) 29. März R. Fonderia in Genua: 300 kg d und 700 kg Vachettleder, Voranschlag 5960 Lire. öö“ E11 Zeit:
ocietà concessionaria ferrovia Napeli-Luma in N l: Stahlschienen und Zubehör ie Schi . Sn Gewicht. D Die Schienen 9 m lang zu 5) Adriatische Eisenbahn⸗Gesellschaft in Florenz: projektirten Eisenbahnstrecke Borgo Zla. “ mona. Länge der Strecke 39 800 m. Voranschlag 6 800 000 Lire ausschließlich der zu bauenden Po⸗Brücke. vhrenen 6) Direktion der Mittelmeerbahn in Mailand: Metall⸗
18 700 Lire. 7) Ebendort: Brückenwage für die Station Sgurgola auf
8) Ebendort: Drehscheibe von 7 m Durchmesser für die 9) Ebendort: 7381 m Stahlschienen von je 9 m Länge für 10) Genio Civile di Rovigo: Ausrüstung des fünften Abschnittes
11) Direktion der Eisenbahn Novara⸗Seregno*): Ausbau der
12) Direktion der sizilianischen Eisenbahnen: Ausbau der
13) Direktion der Eisenbahn Rom⸗Solmona **): 39 einfache und 14) Direktion der Mittelmeerbahn in Mailand: Eiserne
15) Ebendort: Brückenwagen für die Stationen Bricherasio
16) Ebendort: Plattform von 15 m Durchmesser für die
II. Spanien. 12. April. Madrid. General⸗Domänen⸗Direktion. 46 — 50 000
Pes. Näheres an Ort und Stelle
Verkehrs⸗Anstalten. Bern, 14. März. (W. T. B.) Seit gestern herrscht fast in
London, 14. März. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer
161“
Landesgerichts, Dr. jur. Albrecht Er f „Dr. jur. 2 1 Erxleben, ist hierselbst vor⸗ gestern Abend im 74. Lebensjahre verschieden. bier bst als
*) in Novara.
Dozent in Göttingen in den Jahren 1838 — 1840 die Vorlesungen über das gemeine Civilrecht von dem am 24. September 1837 in Göttingen verstorbenen berühmten Pandektistn J. F. L. Göschen in drei Bänden herausgegeben, welche sich bekanntlich durch Tiefe der juristischen Anschauung und musterhafte Klarheit aus⸗ zeichnen und in der trefflichen Erxleben'schen Ausgabe ein sehr geschätztes Pandekten⸗Compendium lange Jahre hindurch gewesen ist, resp. noch jetzt ist. Im Jahre 1842 folgte Dr. Erxleben einem Ruf als ordentlicher Professor nach Zürich. Hier schrieb er eine anerkannt tüchtige Monographie über die Kondiktionen (1. Abtheilung die condictio indebiti (Göttingen 1850), 2. Abtheilung die condictio sine causa (Göttingen 1853), welche Arbeit im Sep⸗ tember 1854 seine Ernennung zum Ober⸗Appellationsgerichts⸗Rath hierselbst zur Folge hatte. Ein Vierteljahrhundert gehörte der Dahin⸗ geschiedene, zuletzt als erster Rath, diesem höchsten Gerichts⸗ hofe beider Mecklenburg an. Bei der am 1. Oktober 1879 ins Leben tretenden Justizreorganisation, wie sie die Einführung der Reichs⸗Justizgesetze erforderte, wurde Dr. Erxleben Senats⸗Präsident bei dem neuen Ober⸗Landesgericht, sowie in den gleichfalls neu errichteten Gerichtshof zur Entscheidung von Kompetenzkonflikten berufen. In beiden Aemtern stand der Verewigte bis zu seinem Tode.
5 8 8 1“ — ösungscours für hier zahlbare österreichische Silbercoupons und verlooste Stücke ist heute von 159 auf
— Die Generalversammlung der Aktionäre der Nienburger Eisengießerei und Maschinen⸗Fabrik hat den Antrag des Vorstandes und Aufsichtsraths auf Erhöhung des Aktienkapitals um 600,000 ℳ einstimmig per Akklamation angenommen. Die neuen Aktien sollen den ersten Zeichnern und den gegenwärtigen Aktionären
— Die Nordstern⸗Lebensversicherungs⸗Aktiengesell⸗ sbaft und die Nordstern⸗Arbeiter⸗ (und Unfarl⸗ Ver⸗ sicherungs⸗Gesellschaft haben im vergangenen Jahre günstige Resultate erzielt. Der Aufsichtsrath wird in der bevorstehenden Generalversammlung für die Nordstern Lebensversicherungs⸗Aktien⸗ gesellschaft die Vertheilung einer Dividende in Vorschlag bringen von 92 ℳ pro Aktie (gegen 90 ℳ im Vorjahre) und für die Versicherten eine Dividende von 18 % für die Versicherungen mit Gewinn⸗Antheil, 28 % für die Versicherten mit Gewinn⸗Antheil und steigender Ver⸗ sicherungssumme und die Ueberweisung von 5000 ℳ an den Gewinn⸗ sammelfonds der Versicherungen auf den Lebensfall mit steigender
Aktiengesellschaft die Vertheilung einer Dividende von 36 ℳ pro Aktie
“ Brasilien. 4 Durch Ministerial⸗Vereügung vom 6. Februar 1887 st Bilenischen Ha fen für zerse t Flrt e. so daß 127 ommende iffe in brasilianischen Häfen nicht zugel nach Ilha Grande verwiesen werden. zugelaffen, vielmch
im Lichthofe des Gebäudes die XVIII. Sonderaus umfassend: Bilderrahmen alter und neuer a chellusg Ausstellung hat vornehmlich den Zweck, unseren Künstlern, welch vielfach klagen, daß sie für ihre Bilder keine geeigneten Rahmern finden, Gelegenheit zu geben, das vorhandene Material an guten alten Erzeugnissen zu überschauen, um sich daraufhin mit unseren Holz⸗ schnitzern und Vergoldern über ihre Bedürfnisse zu 84 ständigen. Das Kunstgewerbe⸗Museum selber konnte zu dieser Sonderausstellung aus seinem Bestande 130 Rahmen sttellen welche sonst, nach Stil und Technik getrennt, in verschiedenen Räumen sich befinden; ferner betheiligte sich die Königliche Gemälde⸗ galerie und das Königliche Kupferstichkabinet mit nahezu 50 Rahmen. Aus Privatbesitz sind nur einzelne Stücke zur Vervollständigun herangezogen. Se. Kaiserliche und Köni liche Hoheit dn Kronprinz hat 8. Rahmen von zum Theil bistorischer Bedeutun bewilligt. Von den hiesigen Sammlern hat Hr. Adolf von Beckeratt allein 59 Rahmen, fast durchweg italienische Arbeiten der Renaissance und darunter hervorragende Prachtstücke, beigesteuert. Auch der Kunst⸗ besitz der Herren Dr. Dohme, Gumprecht, Hainauer, Itzinger, Hof⸗ Antiquar Levy, Dr. Lippmann, Possart, ist vertreten. Für neue Arbeiten ist eine kleine Gruppe solcher Fabrikanten heran⸗ gejogen, welche bekanntermaßen nach guten künstlerischen Modellen selbständig arbeiten, und auch diese nicht mit einer vollständigen Auslage ihres Betriebes, sondern mit charakteristischen Proben in beschränkter Zahl, dem verfügbaren Raume entsprechend. Betheiligt haben sich die in Künstlerkreisen wohlbekannten Firmen Gurlitt, Hof⸗Bild⸗ hauer Hoffmann, Jost, A. Roehlich, H. W. Roehlich, Suckow und Zickendrath. Die Ausstellung umfaßt somit über 300 hervorragende Arbeiten aus vier Jahrhunderten, welche bei der hohen Bedeutung welche das Rahmenwerk für die Bilder und Spiegel unserer Woh⸗ nungen besitzt, für alle Kreise von Interesse sind. Verschiedene Besitzer haben die Freundlichkeit gehabt, Bilder, Stiche und —— 8 8 hea sind besonders die andzeichnungen altitalienischer Meister au S von Beckerath hervorzuheben. . “
Bremen, 14. März. (W. T. B.) Die Rettungsstati Stralsund telegraphirt: Am 14. März von der Kuff „Lisbeth“, Kapitän Freitag, vor dem Hafen von Stralsund gekentert, 2 Personen gerettet durch das Rettungsboot der Station Stralsund. — Die Rettungsstation „Putgarden“ meldet: Am 14. März von dem deutschen Ever „Gesiene⸗, Kapitän Roefer gestrandet bei Warnkewitz auf Rügen, 3 Personen gerettet durch den Raketenapparat der Station Putgarden.
New⸗York, 14. März. (W. T. B.) Auf der Boston⸗ Providence⸗Eisenbahn stürzte ein Personenzu ffacs Meilen von Boston von einer 50 Fuß hohen Brüche herab wobei 33 Personen getödtet und 40 Personen verwundet worden sein sollen. Der verunglückte Personenzug bestand aus acht Wagen, von denen fünf herabstürzten und völlig zertrümmert wurden. Drei Wagen blieben, entgleist und stark beschevigt auf der Brücke stehen.
Die Beamten der Staats⸗Eisenbahn⸗Verwaltr z u Berlin feiern den Geburtstag Sr. Majestät des Kaiser! am 22. März, Abends 8 ½ Uhr, in der Philharmonie mit Prolog und Concert (Kapelle des Garde Füsilier⸗Regiments und Gesangverein der Bureaubeamten der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Berlin).
Die Berliner Turner werden den 90. Geburtsta Se. Majestät des Kaisers bereits am nächsten Somnaben den 19. d. M., durch einen Festkommers im Wintergarten des Central⸗Hotels begehen. Nach einem von einem Turngenossen ge⸗ dichteten Prologe wird der städtische Ober⸗Turnwart Dr. E. Angerstein den Toast auf den Kaiser ausbringen. An dem Kommers betheiligen sich die Mitglieder der Turnerschaft, des Turnraths, der Turn⸗ gemeinde, der Turngenossenschaft und des Berliner Turnlehrer⸗Vereins. Der Verein Berliner Turnerschaft veranstaltet am Sonntag, den 20. d. Mts., Nachmittags 5 Uhr, in der städtischen Turnhalle “ mit einem Theil seiner Zöglinge der Lehr⸗ lings⸗Abtheilungen ein Schauturnen, zu welchem außer den Ange⸗ hörigen, die Behörden, sowie die hiesigen Handwerksmeister geladen sind.
Das Stern'sche Konservatorium veranstaltete gestern im Saale der Sing⸗Akademie unter Leitung seines Va gefteg des Professors Robert Radecke, eine öffentliche Prüfung, in welcher sich die Unterrichtsmethoden der verschiedenen Lehrkräfte sowohl in den dargebotenen Klavier⸗ und Gesangvorträgen als auch im Violinspiel, in der Deklamation und Komposition in erfreulichster Weise bewährten. Als besonders lobenswerth ist das Klavierspiel der Hrrn. Niessen und Ernst Radecke (Sohn des Kapellmeisters) zu erwähnen, die in Concertsätzen von Schumann und Beet⸗ hoven gut. geschulte Technik und verständnißvolle Auffassung bewiesen. Auch der kleine, etwa 7— 8jährige Knabe Bruno Schle⸗ singer überraschte durch eine in so zartem Alter selten gehörte Fertis⸗ keit. Alle drei Spieler sind Eleven des Prof. Mannstädt. Frau Clement (Lehrer Papendick) fehlt es bei sonst gut geschulter Technik noch an innerer Wärme des Vortrags. Ein sehr klar und stilvoll komponirtes Trio von C. Paesler (Lehrer Radecke) wurde vom Kom⸗ ponisten und den Herren F. Meyer und Sandow vortrefflich gespielt, und mit wohlverdientem Beifall aufgenommen. Gleiche Anerken⸗ nung erwarben sich auch die Gesangvorträge der Schüle⸗ rinnen des Frl. Jenny Meyer und des Hrn. Rothmühl, sowie die Leistungen der Violinklasse des Hrn. F. Meyer. Eine Deklamation von Frl. Pinner (Lehrer Hofschauspieler Link) erfreute durch die zarte und gefühlvolle Ausdrucksweise des Inhalts. Am Schluß des Abends sang die Chorklasse des Professors Radecke noch “ s Requiem für Mignon und gab durch schönen Stimmen⸗ lang, deutliche Aussprache und muster afte Präzision in der Zu⸗ sammenwirkung wiederum Zeugniß von der an diesem Musiker stets Seö und Sicherheit seiner Direkrion. Das zahl⸗ Z Publikum spendete allen Vorträgen reiche Beifalls⸗
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗A Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.8 Sieben Beilagen 3 (einschließlich Börsen⸗Beilageah, 8
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen A 1 üs (Kommanditgesellschaften auf Akti en und Arti n Anzeiger für die Woche vom 7. bis 12. ArneePben aften)
Berlin:
**⁴) in Rom.
18
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eiger und Königlich Preußischen Staa
Berlin, Dienstag, den 15. März
8
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ts⸗-Anzeiger.
— 188.
—
Das Königliche Kunstgewerbe⸗Museum eröffnete 88
an Wechselstempelsteuer im Deutschen
Nachweis ung Reich für die Zeit vom 1. April 1886 bis zum
3.
Hierzu Einnahme
Vormonaten.
in den
Zusammen.
ℳ
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte 4).
11“
Schlusse des Monats Februar 1887.
₰
2OUwnbe;
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I. Im Reichs⸗Postgebiete.
Königsberg Gumbinnen Danzig. Berlin.
otsdam.
rankfurt a. Stettin — “
romberg. 11) Breslau 12) Liegnitz. 13) Oppeln.. deburg
14) Ma⸗ 15 alfe a. S.
& 2 8 5
rfurt.
17) Kiel....
Henngoer 8 ) ünster. 20) Minden 21) Arnsberg.
22) Kassel .. . Felehar a. M.
öln
25) Aachen 1 26) Koblenz. 2) Düsseldorf.
Trier. Dresden Leipzig.
Karlsruhe. 32) Konstanz 33) Darmstadt.. 34) Schwerin i. M. 35) Oldenburg.
36) Braunschweig. 37) Bremen amburg. traßburg i. E. 40) Metz
m. Württembero
ℳ Al
718 364 — 5419 10
143 964 70
124 796 35 108 542 70
144 492 — 273 326 85
96 584 80 31 329 90 93 410 —
29 556 30 59 765 20 65 352 10 12 319 — 43759 V 20 27 081
77 267 40 47 255 10
69 627 30
47 970 90 58 912 60 17448 85 45 096 20
44 454 70
140 059 20 66 391 20 32 428 30 338 933 20 17 277 80 114 775 40 370 778 30 188 193 05 55 312 — 104 760 10 21 471 50 35 876 20 57 796 — 125 490 10 562 568 40 159 219 40 33 605 80
107 067
34 514 40 101 255 30 787 052 10
65 184 30
70 7234 30
13 635 40
47 037 29 246 156 827
83 427 20 51 296 40
135 961
75 406
119 181 53 020 64 228 18 947 49 213
157 356 49 385
299 530 65 151 887 90 71 853
35 714
370 870
19 124
126 659 407 903 207 626
62 117
114 631
23 279 39 076
62 318 136 129 615 652 174 667
36 740
122 965 40 36 001 90 117 125 60 718 688 20 33 222 50 67 358 80 76 462 30 17 156 20 50 554 15 33 502 60 153 956 10 79 031 80
143 320 75 78 010 — 120 812 50 58 517 30 67 825 30
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40 50 30 90 30
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3530 30 11 039 45 5 312 55 2068 60
50 60
80 70
65 55 40
90
V 4805 523 90 50 142 40 19 700 30
489 777 2
5 258 097
539 919 221 806
5497 406 85
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
Ueberhaupt . 522 416 30
im März 1887.
6 019 823 15
6 071 545 55
werden.
um die Ar
spre
Preußen. (8.) Sitzung des Etats der acf die Abg. Rickert der Chef der Admiralität, von Caprivi: Ich beklage die tief, wie der Abg. Rickert. eine Anzahl Menschen dadurch, daß . Ich bin aber außer S 6ö Interesse unmöglich Ar eiter zu erhalten. und muß abhängig bleiben von der vo Die Erscheinung, Deutschland allein zu Tage: dasselbe, nur
dauer der eisernen darin, daß alle Mari ihres Betriebes den Privatfa Die Arbeiterentlassungen, werden, treffen die Werft D Sie sind schon im Gange sie werden den Etat 3 Fee. In Wil
en. Danzig war eine angelegt war, Holzschiffe abe
ist keine Ausrüstungswerft, Werft von Darnzig beherbergt k alle schnell in Dienst gestellt werden on Schiffen da.
Wenn also einmal die othwendigkeit befindet, i Danzig derjenige Ort, wo vielfacher Privatinteressen, geschehen muß, denn es wer Der Abg. Kalle erklärte:
tische entsprächen im Große Abg. RNickert. mehr und mehr überflü
lassungen durchaus gere den Chef der Admiralität
ohne Diskussion bewilligt. Beim Etat des Rei
Nichtamtliches.
15. März. des Reichstages erwi
In der gestrigen derte bei Berathung Ausführungen des General⸗Lieutenant
Berlin,
Nothwendigkeit von Arbeiter⸗Entlassungen ebenso von ganzem H sie entlassen werden, brotlos es zu ändern. beit schaffen und erfinden, blos hl der Arbeiter ist abhängig
tritt, kommt nicht in land beobachten wir e der Marinen ent⸗ nfach größerer Zahl also innere Gründe vor⸗ zum Theil darin, daß die Lebens⸗ als die der hölzernen; zum Theil sich bei Herstellung
daß
kann im
die hier bei uns auf in Frankreich, in En daß sich da, der Grö Entlassung in ungleich größerer, und mehr vollzieht, als bei uns. liegen. Die liegen vor; ich finde sie Schiffe länger ist, nen, und aus guten Gründen, briken mehr wie früher zuwenden.
die im laufenden Jahre eintreten Bedauern am härtesten. fortgesetzt werden, 00 Danzig d der Bestand derselbe im Wesentlichen oder seinen Grund in zwei lich für den Holzschiffbau gar nicht mehr. Danzig e Reparaturwerft. Die die im Mobilmachungs⸗ müssen, sie ist nur zur Reparatur
gen ganz end, die
anzig zu meinem d werden noch weiter das Vorjahr um elmshafen und Kiel wir Verringerung so bat dies Werft, die wesent r bauen wir fast sondern nur ein
eine Schiffe,
Wenn die
Marineverwaltung sich in der traurigen g einzuschränken, so ist tter schwerer Schädigung sten geschehen kann und und
hren Arbeitsumfan es, wenn auch un immer noch am er den dort Reichsinteressen nicht geschädigt. Die Auslassungen vom Minister⸗ Der d Ganzen den Wünschen des die Warrants thwendige Beschäftigungen jetzt lichen ,‚ seien diese Jedenfalls sei durch daß ohne
Wenn früher no ssig geworden seien
chtfertigt gewesen. die Versicherung gegeb
d aufgeklärt und erledigt. Kapitel des Marin
chs⸗Justizamts richtete der Abg.
e⸗Etats wurden
Freiherr von Mirbach in nächster Zukunf betreffs der Theil Seine (des Redners Wichtigkeit bei, sich wesentlich Der Staa ling erwiderte: Ich kann die 1 durchaus willkommen heißen. Regierung und, wie ich annehme, rungen, begegnen sich durchaus Ueberzeugung, daß das Bedü haft in unsere Gesetzgebung Was nun die ꝛlar bereits vor 6 Jahren beschäftigt hat, Genossenschaftsform annehmen glie dern soll in das bestehend über diese Fragen entscheidend einerseits nur die bildung unseres
nt⸗ unter
e
Ich kann m Regierungen der Fort deuteten Beziehung fortdauer Freiherr von tär des Reichs⸗Ju des Handelsgesetzbuchs in Betre Diese Inst in ihrer volkswirthscha würdigt, und nicht mit vollendeten der ganzen auch bereits von Spanien und Oe land würden das bankgesetz von 1 allgemeiner Ansch sich in einzelnen stimmungen zu helfen Bayern. der hierauf bezügliche Mangel in nicht Handelsverkehr besonderer werden könnten, daß dadurch außerordentlich weitläufig (Redner) halte 1 hemmten. Zuglei etzes erwünscht in ch der Sch sekretã
Der Ab den Staatsse
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Warrants.
Italien,
ondern au Der Staats Boetticher e
t ei haft der Genossense ) Freunde legten und er glaube auch, auf demselben Standp tssekretär des Reichs⸗Justizamts,
Anregung des Hr
einzuführen.
mit welcher sich Hr. von welche Gestaltung diese neue d wie sie sich insbesondere ein⸗ System des Gesellschaftsrechtes, s e Beschlüsse noch nicht gefaßt worden. die verbündeten chaftsrechtes in der ange⸗ Aufmerksamkeit widmen.
Buol richtete eine Anfrage an stizamts über eine Abänderung ff der Lagerhausscheine oder de bekanntlich in England iI Bedeutung vollkommen ge⸗ sagt, daß sie in ihrer on zum Lagerhause r Werth werde denn elgien, der Schweiz, In Deutsch⸗
rage anlangt,
Versicherung
itution wer
nrecht werde Ausbildung gera Welt gemacht habe. den Niederlanden, sterreich anerkannt. delsgesetzbuch und das Reichs⸗ Werth dieser Einrichtung nach Man habe esondere Be⸗ amburg, Baden im Besitz etzesbestimmungen. daß im gewöhn⸗ nur ausgegeben
875 dem cht vollkommen gerecht deutschen Staaten dur gesucht, in Bremen, Reichslande seien n französischen G Deutschland
als Kreditpapiere
auung ni
Die
Genehmigung die Verpfändungsformalitäten n und die Leichtigkeit des Ver⸗ äre eine Aenderung des Bank⸗ ichtung, daß nicht blos die Waare, een werden könne.
Innern, Staats⸗Minister von
staatlicher
ein belieh
an den Staatssekretär die Anfrage, ob ne Vorlage der verbündeten Regierungen chaften zu erwarten sei. diesem Punkte se daß die anderen unkt befänden.
Dr. von Schel⸗
große arteien
n. Freiherrn von Mirbach nur Anschauungen der preußischen auch der anderen verbündeten Regie⸗ mit dem Herrn Vorredner in der besteht, Genossenschaften mit Theil⸗
Mirbach
o sind
Ich habe dem Herrn Vorredner auf seine Bemerkungen zu er⸗ widern, daß die Frage, ob eine Ausbildung des sogenannten Warrant⸗ systems zu erfolgen habe, sich im Flusse befindet. Es sind zwar bei der Reichsverwaltung unmittelbare — nach dieser Richtung hin nicht eingelaufen; dagegen hat der preußische Herr Minister für Handel und Gewerbe die Frage aufgenommen, und er ist dazu veranlaßt worden durch eine Reihe von Petitionen, die aus preußischen Handelsplätzen ihm zugegangen sind. Es ist von dem preußischen Herrn Minister für und Gewerbe eine gutachtliche Aeußerung über die Frage des Bedürfnisses und über die Frage, in welchem Umfange und nach welchen Richtungen hin eine Abänderung unseres Handelsrechts zu erfolgen habe, erfordert worden von der General⸗Direktion, der Seehand⸗ lung und von dem Reichsbank⸗Direktorium; gußerdem Gutachten einiger anderer Sachverständiger. Die Gutachten sind zum Theil eingegangen, und ich kann, ohne mich weiter in die Details einzulassen, hervor⸗ heben, daß im Allgemeinen die gegebene Anregung eine günstige Auf⸗ nahme in diesem Gutachten gefunden hat, daß das Bedürfniß darin anerkannt wird, und daß, soweit ich das bis jetzt übersehen kann, die gemachten Vorschläge sich wohl zur Durchführung eignen werden. Allein die Gutachten liegen noch nicht vollständig vor, und es hat deshalb diese Frage bisher innerhalb der preußischen Regierung und innerhalb der Reichsregierung noch nicht zum Abschluß gebracht werden können. Ich hoffe aber, daß in nicht zu ferner Zeit die Vorstadien ihr Ende finden werden, und dann wird es an der Feit sein, sich darüber zu unterhalten, ob und in welchem Maße eine enderung des Handelsrechts anzustreben ist. Wie gesagt, bisher stehen wir der gegebenen Anregung freundlich gegenüber. 1
Beim Tit. 12 „Kommission zur Ausarbeitung eines bürgerlichen Gesetzbuchs 225 000 ℳ“ fragte der Abg. Munckel an, ob das Gerücht auf Wahrheit beruhe, daß man das ganze bürgerliche Gesetzbuch einer Firma in Verlag geben wolle. 8 Der Staatssekretär Dr. von Schelling erwiderte, daß man allerdings beabsichtige, nach der ersten Lesung des Gesetz⸗ buches eine Publikation durch Druck vorzunehmen, aber der Termin liege noch zu fern, als daß man sich jetzt schon nach einem Verleger umsehen müsse. K
Der Titel und der Rest des Justiz⸗Etats wurden ange⸗ nommen.
Beim Etat des Reichs⸗Schatzamts nahm der Abg. Frei⸗ herr von Mirbach das Wort: Es sei ihm unbegreiflich, wie man Silberverkäufe Seitens des Deutschen Reichs in solchem Umfange habe vornehmen können. Scheidemünzen seien durch⸗ aus nicht im Ueberfluß vorhanden, und er könne beweisen, daß 70 000 Pfund Silber mehr hätten ausgeprägt werden können. Er gebe ja zu, daß das Hinlegen von einer großen Anzahl von Silberbarren nicht immer rentabel sei, hier aber sei durch den Verkauf ein thatsächlicher Schaden von 4 Mill. Mark erwachsen, eine Summe, die bei dem notorischen Noth⸗ stand der kleinen Handwerker nicht zu unterschätzen sei. Er gebe dies der Reichsregierung sehr zu bedenken! Auch der Nothstand der Landwirthschaft hänge mit der Währungsfrage zusammen. Der Finanz⸗Minister selbst habe anerkannt, daß der Rückgang der Steuerkraft der Landwirth⸗ schaft schreckenerregend sei und besonders in dem östlichen Theile der preußischen Monarchie. Die Macht der wirth⸗ schaftlichen Verhältnisse habe auch in England, der bisherigen Feste der Goldwährung, dahin geführt, der Frage der weiteren Silberausprägung näher zu treten. Der Abg. Bamberger, dessen Name in anerkennenswerther Weise mit der Währungsfrage verknüpft sei, habe seiner Zeit erklärt, es sei bedenklich, in wirthschaftlichen Beziehungen Prophezeiungen zu machen, aber aller Wahrscheinlich⸗ keit nach sei der Tiefpunkt des wirthschaftlichen Niederganges bereits erreicht. Diese Weissagung sei ebenso wenig eingetroffen, wie eine andere Aeußerung von ihm, daß das Verhältniß von Silber zu Gold (1: 15 ½) das verhaltnes des Jahrhunderts sein werde. In allen landwirthschaftlichen Produkten sei ein weiterer Niedergang der Preise zu konstatiren. Der Abg. Woermann habe s. Z. gesagt, der Handel leide genau so wie die Landwirthschaft; aber von den beiden Erwerbszweigen kenne er nur den einen. Der Handel habe nach einem Be⸗ richt der E von Hamburg eine entschiedene und dauernde Wendung zum Besseren genommen. Weiter habe jener zu beweisen versucht, daß nicht das Sinken des Silberpreises auf den Werth der landwirthschaftlichen Produkte drücke, sondern der Bau neuer Eisenbahnen, die Billigkeit der Frachten u. A. Auch Professor Wolf in Zürich, der keineswegs Bimetallist sei, erkenne dies an Den Standpunkt, den die Männer der Goldwährung ein nähmen, verstehe er nicht. Wenn diese sagten, es sei ja durch die Goldwährung ein allgemeiner wirthschaftlicher Druck allerdings ausgeübt worden, derselbe habe aber nunmehr seinen Kulminationspunkt erreicht, und jetzt komme der Segen, so glaube er dies eben nicht! Er glaube vielmehr, daß man erst am Anfang des Endes sei. Man habe deshalb allen Grund, auf dem beschrittenen Wege einzuhalten, und er gebe der Hoffnung Raum, daß auch hier an einer Stelle werd Halt geboten werden, der man schon die deutsche Einheit schulde. Die Landwirthe seien dem Reichskanzler ganz be⸗ sonders zu Dank verpflichtet. Er schütze die Landwirth⸗ schaft vor der ausländischen Konkurrenz. Er se es gewesen, der schan 1879 die Silberverkäufe sistirt 8 e, un der Reichskanzler werde es auch sein, der eine Rehabilitirun der Silberwährung in die richtigen Wege leiten werde. 8
Der Staatssekretär im Reichs⸗Schatzamt, Dr. Jacob äußerte:
Meine Herren! Es ist in den letzten Jahren von dieser Stell aus wiederholt die Erklärung abgegeben worden, daß bezüglich de Währungsfrage, einer so bestrittenen schwierigen Frage, die R gierung es für angemessen halte, vorläufig eine abwartende Stellung einzunehmen. Die von dem Herrn Abgeordneten, der eben gesprochen hat, erwähnte Thatsache, daß man in England zu einer Enquet bezüglich der Währungsfrage übergegangen ist, wird, glaube ich, fü diese Haltung der Regierung unterstützend sein. Der Hundesrath ha über die im vorigen Jahre Seitens des Reichstages ergangene Reso lution seinerseits noch keinen Beschluß gefaßt, wie dies auch in de betreffenden Uebersicht dem Reichstage mitgetheilt ist.
Meine Herren, die Sistirung der Silberverkäufe erfolgte zu eine Zeit, als der Silberpreis wesentlich zurückgegangen war,⸗ 8 fürchten mußte, daß bei einem Weitergehen in den Silberverkäufer ein erheblicher Druck auf den Silbermarkt geübt werden würde.
Der neuere Verkauf von Silberbarren und eines Theils der
geschmolzenen Thaler an die egyptische Regierung geht aus “ 1