1887 / 70 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Mar 1887 18:00:01 GMT) scan diff

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7 8 Rent. Ir 30, Be zeförd zum überzähl. à la suite des Regts. Gouvernement

nent n; Inf. Regt. Nr. 60,

Regenauer, und Comp. Drag. Regt. nd Kommandirung Briga imn ntlich zum 1. Großen Gener alstabee arte egimemt

de G ’2 a f f.

8 en zur Dienstleist. bei dem Ramberg,

““ 2 vom Gren. Negt. Nr.¹ 9,

Pesc benei a⸗

Sabarth, dean ge Inf Regi i nent Nr. Infanterie⸗ , 9 Nr.

94, Grar er. v. Soimmelrfennig 1 Weisbrodt, vom eneRegt. er

Prer nier⸗ Lieuten ant

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vom Feld. Art

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veomnnandir He randen⸗ Uon. newis, hg Ct.

9⸗ Garde e⸗Füs.

Gerr⸗ e.Regt

8 gem * à 8 suite Entbi dang Inf. Vrcör und; das t. à la suite Entbindung ldjutar it bei der Kommtar da⸗ ntur von Königsberg i. Pr.

unter Cirranzirund in das 2

Beehatne 9 8 Albrecht. D à la suite .

Pran 2er⸗ 8 dutene ant

Winh dereinrangirung

—— —.,.— ———

1. De Lt. vom 8 Nr. Vrodrück . Bieinnsßoßen

süihle vom degso ena G. neralstabe komm. 11.“ Ulan.

Gard eD Drag. Fahrzurcs Dienf stleist. beid Pr. Lt. à la suite on den

und un Noga.,

8 April cr. ab cuf1

nnite des Drag. Regts.

Koumano als dfut

Gard „Drag. 9 1 unter von

Premie er⸗L üruter dufoeör bie jimext 1 bal de nfe 18, DW v. Lt. Fhcistang be 8 Großen Ferpergha⸗ le suite E Assi stent der in das 1. wieder⸗

kommandirt. p 89 unter Entbinde be ei dem Kad

cienzau in Ftg

1 e ung zum Pr. 18 Böchlchfrsett in zur Die vfl stung⸗ bei dem Großer unter Fetisäimn von dem Kommando als Erzieher dughe Kadette nanstalt, in das „Lt. vom Gren. Regt.

Graf v. Re⸗ ischach, Sec. Ev. Vefineing 8 gen.

Regt. einrang b Garde⸗Regt. Lt. vom Gren. 6. Nr 11- n Pr. 8

de F 2

Kommando al zier das 1. Ferde Reatnan zu Fuß

Krie höfämne. in hes dam,

zum Pr. L. T Ebme een. Sec. Lt. vom D 88, st Nr. 13, zum Pr. Lt., befördert. s G à la

kommandirt

vom Gren. Regt. Nr. 8, 8,8 ow, als Adjut.

à 8 suite s Großen erc alf statssn- unter Ceatbhernnn vo iri i der n Ab⸗ Feie Patent vom. 12. Nove 55 in das Inf. Regt. Nr. 32 t. vom 3. Garde⸗Regt. F Nr. 10, mit ult. März cr. trigonomet i Abtheilung der Matthlaß, Pr. D Dier stlei tung

vom Nebenetat des Verhältniß theig

als Vermessun gsS⸗D ndes zaufnah hme,

hrem Kommando 2 zur Bientteitun

bei 8— trigo nometr. Aitheltunz Stellung à la suite des der 1“ behufs V. u“ al 8 Verme ssungs zdirigent bei den Nebenetat r. Lt. vom Fäs ürr. Rct.

undes b. me,

Generalstabes

Abtheilung, Ebe rbarde

Heinrich,

I

ab auf drei . Abtheilung à 81 suite des

bei der

kommandirt. vom Nebenetat des Gro⸗ bes, unter Entbindung von dem 6“ als V topographischen

zur 82 de. hlfneg er Landesaufnahme Generalstabes un

me L“ bei N auf ahme und unter Ueberwei 1198 zum Großen 1.“ Hauptmann,

E

Nebenetat des bes, behufs aphischen Abtheilung

8 Ve ermessungsd irigent hme, à la suite d des General ahes der Battr. Chef; es E“ der Armee, 8c dhus V wendung als Vermessungsdirigent bei der topographischen Abtheilune g hme, in den .“ des Großen Generalstabes à la suite des 4.

der dm mer, H Hauptm. unter Stellung à la suite

3 üfna Hardenberg I., Rund vom Neb dneh. des Groß⸗ en Generalstabes,

Garde⸗Gren z1 ü Hauptm.

eunmando⸗ zur Dienstleif und unter Beförd h Nr. 36,

laene bei dem Broßen Gen erristabe entbunden

Stellung à la suite des Fus. in den Nebenetat des Großen Generalstabes versetzt. à la suite des Gren. Regts. Nr. 9 und vom ein Patent seiner G harge ver⸗ Hauptm. und Comp. Chef vom Gren. Regt. dem Regt., unter Beförderung zum ““ Major, Löwer sprung,

mit einem 38

rderung zum Hptm.

bene kat des Großen Generalf

Schwarz I., I und Comp.

in das Gre in.

vom Inf. Regt. Nr. 71 und bis ult. März cr. bei der ist, erfüllt die hochfliegendsten Träume, die idealsten Wünsche des

Unteroffizier⸗Schule in Jülich kommandirt, zum Prem. Lieut. befördert. Kruse „Premier⸗ Lieutenant vom Füsilier⸗Regiment Nr. 40, kommandirt als Infpe ktions⸗Offizier bei der Kriegsschule in Metz, tritt als Bureau⸗Chef und Bibliothekar zur Kriegsschule in Pots dam über. Wolff, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 60, als Inspektions⸗Offizier zur Kriegsschule in Metz kommandirt. v. Kron⸗ helm. Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 51, v. Rohr, Sec Lt. vom Inf. Regt. Nr. 72, von dem Kommando als Erzieher bei der Haupt⸗ Kadettenanstalt, v. L ½ II., Sec. Lt. vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Kulm, 80cnn 8, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 114, von dem Kommando als Erzieher vei dem Kadettenhause zu Potsdam, Frhr. v. Bibra, E vom Infanterie⸗Regiment Nr. 96, von dem Kommando als Erzieher bei dem Kadetten⸗ hause zu Wahlstatt, Graf v. Reischach, Second⸗Lieutenant vom Inf. Regt. Nr. 51, v. Saldern, Second⸗ Lieutenant” vom Inf. Regt. J Nr. 43, dieser unter Perjetz ung in das 1. Rhein. Inf. Regt. Nr. 25,

on dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhaufe zu Oranien⸗ stein, sämmtlich zum 1. April cr. entbunden. v. Felgenhauer I., Pr. Lt. à la suite des Füs. Regt. Nr. 33, kommandirt als Erzieher bei dem Kade ettenhause zu Kulm, Schmid v. Schwarzenhorn II., Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 86, kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Wahlstatt, Stoelzel, Pr. Lt. à la suite des Gren. Regts. Nr. 109, kommandirt als Erzieher bei dem Kadetten⸗ hause zu Bensberg, Rott, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regt. Nr. 57 Tiede, Second⸗ Lieutenant vom Gren. Regt. Nr. 9, kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Oranienstein, treten zum 1. April cr. in gleicher Eigenschaft zur Haupt⸗Kadettenanstalt über. v. Pritz⸗ buer, Pr. Lt. von der Haupt⸗Kadettenanstalt, unter Stellung à la suite des Kadetten. Corps, zum 1. April cr. als Militärlehrer zum Kadettenhause in Kulm versetzt. Fleck, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 62, als Erzteher bei dem Kadettenhause zu Bensberg, tritt zum 1. April c. in gleicher Eigenschaft zum Kadettenhause in Wahlstatt über; Zimmermann, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 56, Broesike, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 2, als Erzieher zur Haupt⸗Kadettenanstalt, Eichert, Pr. Lt. vom Inf. Regt Nr. 56, unter Stellung à la suite des Regiments, als Assist. der Compagnie⸗Chefs zum Kadettenhause in Kulm,

Roos II., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 50, Jancke, Sec. Lt.

vom Inf. Regt. Nr. 20, als Erzieher zum Kade ektenhause in Kulm, v. Raumer, Sec. Lt. vom Inf. Reat. Nr. 45, ider, Seec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 18, als Erzieher zum Kadettenhause in Potsdam, Mecke, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 15, als Erzieher zum in V gahlstatt, v. Kobylinski, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 33, v. Specht, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 97,

Mack, ec. 88 vom Füs. Regt. Nr. 39, als Erzieher zum Kadetten baase in Bensberg, Pfaff, Sec. Lt. vom 8 Regt. Nr. 118, orda Sec, Lt. vom Inf. Regt. Nr. 14, itsch, Sec. Lt. Inf. Kegt Nr. 44, v. Zimmermann I. 8 vom 4. Garde⸗ Negt. zu Fuß, als Erzieher zum Kadettenhause i stein, sämmtlich vom 1. April c. ab kommandirt. v. Plachecki, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 56, kommandirt 7. bei den Gewehr⸗ und Munitions⸗Fabriken, zum fördert, v. Behling II., Sec. Lt. vom Jäger⸗Bat. Nr. ult. en rz c. ablaufendes Kommando als Erzieher bei dem Ka hause zu Bensberg bis auf Weiteres verlängert, v. d. Pr Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 55, Lenz I., Pr. suite des Inf. Regts. Nr. 49, Elstermann v. Elster, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 44, kommandirt als Erzieher bei der Haupt⸗Kadette nanstalt, unter Belassung bei der Haupt⸗ Kadettenanstalt, zum 1. April c. in das Kadetten⸗Cor ps ve ersetzt. Kloht, Hauptm., bisher à la suite des Füs. 88 18. Mr. 35, sowie Sell, und v. Zglinitzky, Pr. Lts., bisher à la suite des Füs. Regts. Nr. 39, unter Belassung in 6 Verhaältni als Malitär⸗ Lehrer bei der Haupt⸗Kadettenanstalt, à la suite des Kadetten⸗Corps gestellt. Walter, Second⸗ Lieutenant vom Füs. Regt. Nr. 86, kom⸗ als 16” eher bei der Haupt⸗Kadeitenanstalt, v. Hanx⸗ lede Second⸗Lieutenant vom Infanterie⸗Regiment W16 v. 11“ 8— Lt. vom Füs. Regt. Nr. 38, kommandirt als Erzieher bei dem zu Potsdam. v. d. Oelsnitz, Sec. Lt vom Gren. Regt. Nr. 1, komma ndirt als Erz zieher bei dem Kad hause zu Wahlstatt, Faklen. Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 76, kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Oranienstein, unter Belassung in ihrem Kommando und unter Stellung à la sunite der betreffenden Regimenter, zu Pr. Lts. befördert.

Berlin, den 22. März 1887.

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PC 8 S

Wilhelm.

zeitere Personal⸗Veränderungen folgen morgen.)

Zeitungsstimmen.

Der Schluß des Festartikels der 1“ Zeitung“ zum Geburtstage des Kaisers lautet.

An dem heutigen Tage, an seinem neunzigsten Geburtstage, darf Kaiser Wilbelim mit vollberecht tigtem Hochgefühl, mit gehobenstem

Selbstbewußtsein, wie solches nur ein so beispiellos arbeitsreiches Pnd erfolggekröontes Leben gewähren kann, auf seine herrliche Herrscherlaufbahn zurückblicken Heute darf er sich, ohne seiner tiefreligis⸗ 4 Demuth Etwas zu vergeben, seiner 5 nen, großartigen persönlichen Bedeutung in der Welt erfreuen. eute G er die Summe seines thaten⸗ und ruhmreichen Herrscher sthums iehen, und welches Sterblichen Brust vermag es ihm nachz zuempfind en, wenn er im Anblick der ihn begrüßenden Fürsten und Fürstlichen Ver⸗ allen Theilen der bewohnten Erde, dankerfüllt gegen die Allwaltenden einen Moment innehalten und sich das

selbst sagen sollte: „Ich, habe nicht umsonst gelebt!“ glü I glücklich, we eil kühn und besonnen zu⸗ Fübre ing unser s jetzigen Kaisers hat das unscheinbare, arme, aber an n hart pflichttreue Arb eit gewö bnte Preußen in einer verhält⸗ nißmäßig kurzen Spanne 1 einen riesigen Außfchwe ung genommen. Es ist an die Spitze des geeinigten Deutschland vettaten Diese Wandlung der Verhältnisse miterlebt zu haben, diesen welt⸗ erschütternden und we eltordnenden Ereignissen mit offenen Sinnen gefol gt zu sein, das muß für Jedermann ein erhebendes Gefühl sein. Seien wir dem gütigen Geschisk dafür dankbar! An dem heutigen neunzigsten Geburts tage unseres Kaisers Wilhelm wollen wir ihm das Gelöbniß unverbrüchlicher Treue, unverdrossener Hingabe an diesen durch ihn zu einem lebendig n Dasein und ruhmpvollen Wirken gebrachten deutschen Staat in die Hände legen. An diesem Freuden⸗ tage, den mit seinem rr wümmre eichen Kaiser und seinem Hause das ganze preußische und deutsche Volk in eierlichst gehobe ener Stimmung be⸗ geht, wollen wir Alle eingedenk bleiben der Dankbar keit, welche wir Kaiser Wilhelm schu Ulden, wollen wir Alle, ohne Unterschied des poli⸗ tischen Parteibe kkenntnisses, ohne Unterschied der Konfessionen wie der gesell schaftlichen Stän 9b u- sseren Blick hinwe enden zu Jenem, der über den Wolken thr ront, und seine Gnade auch fernerhin für unseren ge⸗ jebten Herrscher herabflehen. Unserem theuren Vaterlande aber möge es beschieden sein, auch fürder Herrscher und Berather zu be⸗ sitzen, wie solche gegenwärtig die Bewunderung und den berechtigten

Neid der Welt erregen.

Der brausende Jubelruf, der vom Belt bis zum Bodensee an dem heutigen Tage die vaterländ ische Luft erzittern macht, er wird mächtigen Widerhall auch üͤberall da auf Erden finden, wo Deutsche hausen. Und wo auf Erden fände sich eine Anzahl rühriger Deutscher nicht? Also auf dem Lanzen Erdenrund es widerhallen von dem begeisterten R ufe: Doch Kaiser Wilhelm, der Stifter und Ordner des Deutschen Reichs

Das Journal“ Artikel, wie solgt: Daß diese großartige Reichsschöpfung errungen und gelungen

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schließt seinen Fest

germanischen Genius. Diese unermeßliche Himmelshuld ist zugleich der schönste Lohn für die treue gewissens strenge Arbeit des fürstlichen Jubelgreises, der demüthig vor Gott, aber mit entf chlossener Kraft er Welt gegenüber die Erbschaft! seiner bedeutendsten Vorgänger, Karl's des Großen und Otto's des Großen, aufnahm und in zeit⸗ gemäßen Formen frisch belebt und siegreich zum Austrag brachte.

Wem bon solchen Ueberzeugungen die Brust voll ist, der fühlt recht deutlich, daß alle D eutschen des Vaterlandes Heil und sich selbst mitfeiern, wenn sie das seltene Fest vom 90. Geburtstag unseres ge⸗ liebten Kaisers begehen. Alle aber auch vereinigen sich in dem einen

erzenswunsch: des Ewigen Gnade möge die milde Lebenssonne noch —. leuchten lassen über das treue Haupt des ehrwürdigen Fürsten und Helden!

Die „Darmstädter Zeitung“ sagt in ihrem Festartikel:

Einen ganz besonde eren Anlaß zur Feier hat das Volk, welches die Familienbande, die sein Fürstenhaus mit Kaiserlichen Haus ö“ am heutigen Tage durch ein neue so sehr suipathi isches vermehrt sieht. Der Bund des edlen Sprossen des Kaiserhauses, des Enkels Sr. Maiestät mit —e hessischen Fürstenkinde, er erhöht die Festesfreude in unserem engeren Vater⸗ lande, dessen Bewohner ja an allem, was das Großherzogliche Haus bewegt, den innigsten Antheil nehmen.

Kaiser Wilhelm begeht 1. neunzigste en Geburt stag, umgeben von den deutschen Fürsten, begrüßt von den Monarcd hen Europas, unter dem Jubelruf des deutschen⸗ Volkes, . während sich seine Re⸗ gierung in Eintracht mit des letzteren Vertretung befindet. Noch zittert in uns Allen die Aufregung nach, welche das Volk ergriffen hatte, als es galt, sein Einberständniß mit der Politik dieser Regie⸗ rung zu dot umen tiren. Ein Aufschwung, wie er großen Zeiten eigen ist, ging da durch das Land, und eine nationale Kundgebung von hoher Wichtigkeit bewirkte, daß wir das die Kräfte der Gesammtheit zu⸗ sammenfassende Werr wieder getrost aufnehmen konnten.

Die Liebe des Volkes zu seinem Kaiser, wie sie sich damals zeigte, sie lodert 8 hellen Freudenbezeugungen auf an dem heutigen Tage, dessen jeder Mitlebende bis an sein Ende gedenken, von dem noch eine ferne als von einem denkwürdigen reden wird. Wir danken Gott, welcher unseres Kaisers Leben und Gesundheit seither in seinen digen Schutz genommen und bit tten Ihn, auch ferner seine allmächtige Hand zu halten über den Kaiser und über das K faiserliche Haus.

Gott schütze und erhalte Kaiser Wilhelm!

Die „Mecklenburgi schen Landesnachrichten schreiben zum Geburt tstage des Kaisers:

858 ergebens sucht man in der Geschichte nach einer Fürstlichen 8b engestalt der es beschieden war, neunzig Jahre unter den Lebenden

deln und dabei in ungebeugter Kraft, geliebt von dem Volke,

wvon fremden Nationen, bewundert von der 8 Welt, ihres

rufes zu walten. Die ehrwü rdigen Gestalten der alten deut⸗

schichte, welche ihr Jahrhundert beherrschten und welche

päter Dichtung und Sage als Ausdruck der im Volke schlummernden

Ideale umwebten, § Karl und Fr 8 rich Barbarossa, erreichten

der eine ein Alter von zwefundsiebenzi ig, der andere ein Alter von

neunundsechzig Jahren; die beiden groß 8 Fürsten aus dem Hohen—

z0 lerngeschle cht, welche den orandenburgisch⸗preußischen Staat schufen

und befestigten, lebten: der Große Kurfürst achtundse chzig, Friedrich der Große be enzig Jaßre

W zas kein Land, kein Jahrhundert erlebt, dessen sind wir Zeugen; ein Herrf r ohne Gleichen, der Begründer des D. Deutschen Reichs, der die Jahrhunderte lang schl ummernden Einheite⸗ sträume zur Wirk⸗ lichkeit gebracht, der erfüllt hat, was die großen Kaiser und Fürsten auf deutschen Thronen erstrebten, der die Fürsten und Stämme Deutschlands geeinigt, den Deutschen ein gemeinsames Vaterland ge⸗ geben, dessen Waffenruhm den ganzen Erdkreis erfüllt und die deutsche bis zu einer vorher nie erreichten Macht erhoben, der aber gseiner glänzenden Kriegsthaten frommen und demüthigen

geblieben, der der friedlichen Arbeit überall seinen

und seine Förder angedeihen läßt, unter dessen zepter Kunst und Wißzenschaft, Handel, Verkehr und 88— erbefl eiß sich auf das Reichste entfalten, der auch den Bestrebun⸗ gen de itscher Kultur in fernen Landen Wege geöffnet, der in Milde und Gerechtigkeit im Innern waltet, der den Schutz der Armen und Bedra ängten sich zur Aufgabe seines Lebens gemacht, der die Herzen der Aberünnigen und Entarteten wieder dem Vaterlande zuzuführen weiß, der die Fülle seiner Macht nicht kriegerischen Zwecken, sondern unablässig der Erhaltung und Befestigung des Friedens widmet, der ein Hort des Friedens nicht nur für Deutschland, sondern für Europa ist, dieser Kaiser unser Kaiser Wilhelm, vo lendet am 22. März sein neunzigstes Lebensjahr.

Alle Länder Europas nehmen an diesem Ehrentage unseres Kaisers den herzlichsten Antheil: Fürsten und Abgesandte aller Höfe und Staaten Europas, voran der deutschen Bundesstaaten, bringen dem Monarchen auf dem deutschen Kaiserthron ihre Huldigungen

Wer könnte sich dem überwältigenden Eindruck eines solchen ntziehen, welches uns die hohe Bedeutung unseres Kaisers Wirkens und Lebens klar vor Augen stellt?

auch fern von den gla länzenden Festlichkeiten der Hauptstadt, ühlt sich do ch an dien. Tage selbst der schlichteste Mann dem Kaiser nah. Welcher Deutsche wollte sich nicht gerade an diesem Tage vor dieser ehrwürdigen Gestalt in Ehrfurcht und in Dankbarkeit gegen Gott beugen, der sein Leben und Wirken und hierdurch das ganze deutsche Volk so 1G gesegnet? Aus Millionen Herzen seines treuen Volkes strömen dem geliebten Monarchen Huldigungen ent⸗ gegen, welche die goldene 1 der Saat sind, die er in seiner König⸗ lichen Mission und in Liebe zu seinem Volke in den trockenen und steinigen Boden Deutschlands gestreut. Nicht zu allen Zeiten erntete die Liebe wieder Liebe: es hat auch in dem Leben des Kaisers trübe Augenblicke gegeben; aber das dürfen wir he eute mit Genugthuung

fagen was böse gemeint war, schlug stets zum Guten aus.

Möchte unserem greisen Kaiser für die Zeit, die ihm hier noch auf Erden beschieden, jedwede neue ernste Erfahrung und Prüfung erspart bleiben das ist das Gebet, welches heute aus Millionen Herzen zum Himmel dringt, das ist der Wunsch, welchen das deutsche Volk seinem geliebten Herrse ver zu seinem 91. Geburtstage darbringt. Möchte vor Allem aber die segnende Hand Gottes auch ferner über diesem reichen Leben walten und es noch lange erhalten zum Heile des Volkes! Möchte aber auch dermaleinst die Geschichte, wenn sie von diesem Kaiser erichtet, davon Zeugniß ablegen, daß sich unser Volk in allen s seinen Schichten würdig der Gnade erwiesen hat, die ihm durch das Leben und Wirken dieses gottbegnadeten Fürsten zu Theil gewo rden, und möchte es auch selbst stets den kommenden Ge schlechtern in Wort und That verkünden, was Deutschland seinem Kaiser Wilhelm zu verdanken ha

Der „Kompaß“, Organ der Knappschafts⸗Berufs genossenschaft für das Deutsche Reich, veröffentlicht folgende Adresse der deutschen Berufsgenossenschaften an Se. Majestät den Kaiser Wilhelm zu Seinem 90. Geburtstage:

Am heutigen Tage bringt das gesammte deutsche Volk in herz⸗ licher Verehrung dem theuren Haupte eunseres Reiches innigste Glück wünsche zu dem neunzigsten Jahresfeste dar. Es gilt, für die hehren Segnungen zu danken, welche 81 Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät Regierung dem deutschen Volke zu Theil geworden sind. Nicht vergänglich können diese Gaben sein, welche der Allmächtige Gott unserem Volke, als es aus tiefer Noth zu ühm aufblickte, durch die reine Hand des ehrwürdigsten, edelsten Deutschen, unseres Kaisers, verliehen hat. Durch Gottes Fühzung haben 8 Majestät den frevlen Ueberfall des Feindes von den deutschen Landen abgewehrt und ein einiges, freies Friedens reich auf dauernden Grundlagen geschaffen. Als dann in hreiten Schichten des Volkes die Noth ihr Haupt erhob, haben Ew. Majestät Ihres Volkes sich angenommen: an die Armen und Elenden erging eine frohe Kaiserliche Botschaft, welche einen neuen bedeutsamen Abschnitt in der Geschichte Deutschlands, ja der ganzen

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9QO

Menschheit, einzuleiten berufen ist. Unvergeßlich we die Worte Ew. Majestät bewahrt bleiben:

Befriedigung auf alle Erfolge zurückblicken, mitz zunehmen, seines inneren Friedens it und Ergie bigkeit

zu hinterla ssen.“

Reichen Segen haben die vom *

unseres Volkes

„Wir würden mit um so größe mit denen Gott Unse Regierung sichtlich gesegnet hat, das Bewn ußtsein 7 danernde Büra. chaften den n Hülfsbedürftigen auf sie Ansor uch he

Den Worten sind die 8 erlassenen Gesetze der O bhut der serneattung -

6 Kranken Re ct die Fürsorge s einer Bernisge brigt keit sie bern Ge elingt es, vbecheiähe anhccharühren,, di eser. ed dlen

m das Recht auf

1 un nd Wce werhs asal t für den Mühtnreshen; Kaiser⸗

gein würdiges ““ hat und noch thate enkräftig, auch für die Geringen 1 * begründeten 8 von Ew. Majestät eöcafene eines wichtigen 14 den heutig en, Sne und G“ wa 98

eut; sche en Reichs steßt. renamtlichen So ozialgefetzgebung nehmen neunz igsten ihre selbsigemahlte 1nnns den inn Borens- auszusprechen für die O der Boisgft vom

Gewe . redh eötschastene Pllcht die Be est zenden,

Recht für die Bedürf Frieden im sozialen. 5 Möge E v. Majesüt beschieden 1 Regierungen und dem Reich⸗ stage, dir⸗ Zelbst in das Leben zu rufen von Ew. M saje stät aus de E“

und Invaliden⸗ Wir hegen das feste

estreute S Saat

Bund reiche,

versor gung noch S

Fhat.

bringen wird. Gott schütze Ew. u1u““ ““ geweihtes Am 22. März 1887

dK. b cfücht, Majestät 8

allerunterthänigste eutschen Berufsgenossenschaften.

Im Ar uftrage:

r Ausschuß der Deutschen Berufs ggenossenschaften Z Seutsche Buchdrucker⸗D Berufsgenossenschaft. O Oscar von Hase. Berufsgenof ssenschaft

Kriferlichen 88

die Knappschafts nis ggenossenschaft.

dordöstliche vüauger he er .Berufs genossenschaft.

Die Norddeuts ce Icrer

bringt v Festartikel: he ral llchen S wie Schilec. b

1 88 11“ ung Herrlichkeit gar in der hreni ne

Theilnahme

es Festes ganz

Kaffers e artstan ja 11 ein der offizielle Fet arat gan lich zengun gen g Fene.

an die Ver⸗ scheint Stimme alle 1188

. sätene Alter nütedige reit ls Iedischen einmal so r alle Verehrung⸗ des Reichs entgegentre ägt. vollen rationalen Feier.

sollte man weiter sagen?

aus vollem He rzen G b Liebe 18 zu wollen. die es dem 2 Festtag wird

Posaune nschall, der Menge, dem Glanz überlassen, demjenigen Ausdruck ündende Wort des

der Kerzen muß man es die Gem üth er bewegt. Festrebe n ers, wenn ihm die rechten Flügel verliehen sind, mag noch Aber auf dem todten Papier, tht erörtern zu wollen,

auf Beachtung rechnen dürfen. bleiernen Lettern die ein es Beginnen.

Bede eutung des T age es, die G

edeutung des Tages“

wem braucht man sie erst zu erklä⸗ T wie wir ihn 11“ btzen⸗ 2 Der 16 ichteste 1 Föhnzngee und Grave 9 ie Schulki die Name en Sedan und V s nerkwäd gägen Eims wähcjen s

sind einem Jeden uns so bek sacts rtig,

seine Phyvsipg nomie st ab⸗ en 8 daß jedes Wort, welches man ber diese zschal und überflüssig erschein nen n küͤrd vollständig erklären

Innerste des Kaisers auf

Zauber N er e Thatsa immer mit neuem Staun en, aber die Gefühle, seine Lebenskraft schöpft, s

8 üces vnfere bers it, den die Ge stalt und das

eres wir sehen ihn vor Angen, wir spüren 1 d eben Gefühle, „zu tief für q ktnisse an⸗ Feöligton gewwibmet flche die Auferste 88 des

die si ich an irdische und menschliche Verh wie der Mensch selbst, z 88 rwig sich ven üngende en Natur oder der Perte nicht. ie Auferstehung des He rrn, und z verleihen den Osterglocken mit j che Lie eblichkeit wieder und We haachten wi ird in jed em Wi nter 1 Frif sche fröhlicher Herzer Und Siegesfeste, wenn sie einfi rreig immen wiederkommen, . äblich abzulassen, smsh⸗ näͤhlich vers schwinde t. irre n. ist nicht mehr, stag des Kaisers scheint gege 1 dies⸗ tr er bisher in jedem regangen Lebenskrast . mit einer ursprünglichen Fülle aufgetreten wie nie zuvor. rent 8. das einzig? , und es ist zugleich,

Aber politische und

die die alles miterlebt

aurige Gesetz unverminderter Theilnahme diesem Jahre Theilnahme

zur Feier des werth gesagt nebenr. bedenke,

lenige, was sonst die Herze n Reiegsthaten und die

großen blendenden Erfolge, am meisten berauscht, Grundung des Reichs Frend welcher überhau

daß die glänzenden dem Annge der Periode pt Kaisers tag 1 D siebzehn Jahre

düh vhne ruhmpol üg Sarscerah ätigkeit, aber

doch 8 irgend gewesen wäͤren einen verblassenden Ent 5

Auch der Eindruck der Attentate 15 or in Anschlag zu bringen, wenn man d

hchg antutchen vohl nicht mel

8 8 1““ 1 1“ 5 8 8 unahme erklären will, die während der stillen Frieden ezeit die Bedeutung des Kaiserfestes gewonnen hat. Es muß denit jLine be⸗ sondere Bewandtniß haben. Den Grund hat ohne Zweifel die hif 2 rische Größe der vollbrachte en Kriegs⸗ und Friedens chaten 4. 8 a diese Größe würde nicht ausgereicht haben, durch die vielen Fahre hindurch der Festessreude ihren volksthümlichen Duft zu erhalten. Zwei Kränze mußten zusamme engewunden werden, um beide unverwelk⸗ lich zu machen; der Wunsch unseres großen Dichters mußte sich er⸗ füllen: „Nur zwei Tugenden giebt's. O wären sie immer vereinigt, Immer die Güte auch groß, immer die Größe auch gut!“

Etatistsfehe Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen esund⸗ heitsamts sind in gae Zeit vom 6. bis 12. März cr. vo je 1000 Bewohnern, auf d den Jahresdurchschn itt berechne et, als gestorben gemeldet: in Berlin 21, 1, in Bres ʒZlau 27,0, in Kénigsberg 27,3, in Köln 29,3, in Frankfurt a. M. 24,7, in Wiesb Laden 19,1, in Hannover —, in Kassel 28,4, in Magdeburg 20,9, in Stettin 30,6, in Altona 22,9, in Straßburg 32,3, in Metz 32,5, in München 24,3, 3 Nürnberg 30,0, in Augsburg 39,4, in Stuttgart 16,5, in Karlsruhe 14,4, in D Dresden 25,6, in Le ipzig 23,8, in B Braunschweig 51,2. in Bauntes 29,2, in Wien 26,4, in Pest 42,1, in Prag 35,9, in Triest —, in Krakau 39,2, in Basel —, in Amsterdam 26,2, in Brüssel 26, , in Paris 28,6, in London? 20 6,4, in Glasgow 29 5, in Liverpool 25,9, in Dublin 31,3, in Edinburg 19,0, in Kopenhagen 26,0, in Stockholm 22,9, in Christiania 18 ,5, in St. Petersburg 31,7, in Warschau 27,2, in Odessa 30,8, in Rom 31,0, in Turin 33,1, in Vene dig 36,7, in ““ 40, 4, in New⸗York 27,1, in Philadelp Hia 24,4, in Baltimore 20,9, in Kalkutta —, in Bombay 24,0, in Madras 40. Ign der Berichtswoche hat die Sterblichteit in den meisten Groß⸗ städten Europas wieder zugenommen, und werden nur aus wenigen Städten kleinere Sterblichtegtausfe rn als in der Vorwoche gemeldet. Gering, wenn auch zum Theil etwas größer als in der Vorwoche, blieb die Sterblichkeit in Wiesbaden, Stut tgart, Karlsruhe, Mainz, Berlin, Magdeburg, Mannheim, Braunj schweig, Altona, London, Christiania. Eine für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Sterdlichteit (über 30 pro Mille und Jahr) melden Stettin, Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Metz, Posen u. a. Noch immer führen akute Ent dündungsprozcsse der Athmungs⸗ organe und Katarrhe der Luf twege vür Sterbefälle herbei, wie in Berlin, Breslau, Dr esden, Frankfurt a. M., Köln, Straßburg u. a., obwohl in mehreren derselben die Zahl der Opfer eine „geringere geworden ist. Darmkatarrhe der Kinder und Brechdurchfälle traten mehrfach als Todesursachen in größerer Zahl zu Tage, wie in Berlin, Baesiann Königs⸗ berg, Alkona, Kopenhagen, Pest, Warscha au u. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit blieb j jedoch im Allgemeinen eine mäßige. Von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr bere schnet. in Berlin 59, in Münche n 63 Säuglinge. Unter den Infektions⸗ krankheiten haben Scharlach, Diphtherie und Unterleibs typhus etwas weniger, Masern, Keuchhusten und Pocken dagegen etwas mehr Sterbefälle 1“ als in der Vorwoche. Sterb efälle an Masern wurden besonde ers aus Breslau, Köln, Augs⸗ burg, Frankfurt a. M., London, Prag, Amsterdam, Brüssel, Paris, Stockholm in größer er Zahl geme eldet Erkranküngen an M asern wurden in Breslau, Lien, Edinburg, Stockholm, sowie in den Regierungsbezirken Aurich, Düsseldorf, Königsberg, Stettin in größerer Zahl zur Meldung wenn auch in einigen Be zirken ein Nachlaß er esichtlich ist. Scharlachfieber wurde in Danz zig, Wien, Pest, London, St. Petersburg nicht selten Todesveranlassung; auch war die Zahl, der aus Hamburg, Wien, Pest, Edinburg, St. Petersburg zur Anzeige gebrachten Erkra ankungen noch immer keine kleine. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war vielfach eine geringere als in der vor vrherge gangenen Woche, wie in Hamburg, Rärnbers Leipzig, Halle, Paris, London, St Petersburg, vährend sie in Berlin und Bresden die gleich große kieb und in Königsberg, Frankfurt a. M., Stettin, Straßburg i. E., Wien, Kopenhagen, Stockhol lm, Christiania, Warschau eine größere mhne. Erkrankungen wurden aus 8 erlin, Hamburg und aus den Regierungsbezirken Düsseldorf und Schlesn wig etwas weniger, aus Nürnbe erg Fopenhagern, Christiania, St. Pete rsbu⸗ 8 etwas mehr berichtet. Sterbefälle an 1 nterleibstyphus haber in Berlin, Hamburg, Paris und St. petersburg abgenommen, in Breslau, Altona, Prag, stieg die Zahl derselben; neue Er⸗ krankun ngen waren jedoch i 8 meisten der genannten Städte ver⸗ mindert. An Flecktvphus kamen aus Danzig, Posen, Krakau, Warschau, b Petersburg je 1 Todesfall, ferner aus Königsberg 2 aus St. Petersburg 3 Erkrankungen zur Berichte rstattung. Aus Elberfeld und Ke openhagen wurden je 1 Tode esfall, aus Kopenhagen auch 1 Erkrankung an epidemischer Genickst tarre gemeldet. Rosenartige Entzündungen des Zel llg ewebes der Haut kamen in Berlin etwas weniger, in Kope nhage en r als in der Vorwoche zum Vors schein. Der K euchhusten forderte in Paris, London, Liverpool eine grüße re Zahl von Opfern, neue Erkrankungen kamen

Nürnberg, Hamburg, Reeveng hagen seltener zur Anzeige. Pocken ve in München, Wien, Lemberg, Venedig einze elne, in Königsberg, Prag und St. Pete roburg mehrfache, in Paris 10, in Warschau 12, in Rom 14, in Pest 20 Sterbefälle ber; vor. Neue Erkrankungen an Pocken wurden 1 Breslau 2, aus den Regierungsbezirken Aachen und Königsberg 1 bezw. 10, aus Wien 9, aus St Petersburg 18, aus Pest 25 zur Meldu ung gebracht. Die Cholera in Catania (Sicilten) zeigte bis Anfang März ein mildes Auftreten.

Kunst, Wissenschaft und

Königsfeier am Rh. ein. Festrede, g nin der Beethoven⸗ halle zu Vonn am 3. Januar 1886 von Alfred Dove. Leipzig. Verlag von S. Hirzel. 1886. 19 S. gr. 80. Preis 60 ₰. (Separat⸗ druck. Zuerst erschienen in der „Bonner 8 Zeitung⸗ Reden, welche das 25 jährige Juͤbiläum unseres Kaisers gefeiert haben, nimmt Alfred Dove's Rede einen bevorzugten Rang ein. Der wohlbekannte Historiker giebt in seiner feinen ästhetischen Weise ein Charakterbild des Kaisers, welches wir einen Panegyrikus in jenem hhgh Sinne, den die Griechen mit dem Worte verbanden, nennen würden. Aus Einem Guß, selten abgerundet, reich an herz⸗ eem ärmenden Geꝛ danken, gehört die Rede zu den Meisterwerken des

Stils, welche die Sprache dem behandelten Gegenstande bis zu dem Grad e anzupassen wissen, daß dem Hörer ein vollkommen deckendes Gemälde dargeboten wird. Anhebend mit eine r in knappen markigen Zügen gehaltenen Stizze deutf schend Lebens am Rhein, als dem vornehmsten Schauplatz der Herrlichkeit unseres alten Reichs, von Blüthe bis zum Verfall, weist der Redner darauf hin, daß in der Zeit, da „kein Einhalt mehr in der Auflösung des deutschen Wes ens hüer eft war“, da „die Füße derer, die es linarstragen wollten, vor der Thür standen in den nämlichen dunklen Tagen der neue Kaiser geboren ward, der uns heute 25 Jahre als mächtiger und gütiger König regiert“

„Es giebt Fürsten und Helden in der Geschichte“, fährt der Redner fort, „— Friedrich der Große bietet dafür ein dentsches Bei⸗ spiel dar deren Betragen und Thun von Anfang bis zu Ende das schärfste Gepräge der Ursprünglichkeit, des ganz Ungewöhnlicher, ja des Einzigen zeigt. So folgerichtig ihre Gedanken und Ent⸗ schlüsse sind, sie brechen doch jedesmal überraschend hervor, wie Blitz und Donner. Ihre Handlungen erschüttern das Jahr⸗ hundert und reißen die Zeitgenossen stürmisch fort, die Einen zur Bewunderung, die Anderen zum Entsetzen; sie persön⸗ lich zu lieben, getraut sich die Mitwelt kaum. Gegen die Gewaltigen dieser Art sticht die Erscheinung unseres Kaisers merk⸗ würdig und erfreulich ab. Sein erfolgreiches Wirken muthet uns an wie ein langer, kostlicher Sommertag, in dessen Lichte sich die Saat vergoldet und die Traube färbt. Was wir alle gewünscht und er⸗ sehnt, gerade das hat er vollendet. Und er hat es ausgeführt vor Aller Augen, in einer Weise, die von Jedermann verstanden wird.

Sein Wesen liegt vor uns aufgeschlagen wie ein Buch, in welchent kein Leser eine besonders eindringliche Lieblingsstelle vermißt. Da ist vrr er Sinn und bürgerliche Sitte, neben der Zucht des Soldaten

Pflichttreue des Beamten und die Ausdauer des Arbeiters. Da walte et Familienfreude, daß es ein weibliches Herz erquickt, zutrauliche Frömmigkeit, wie sie ein Kind begreift. Kurzum, wenn der Geist unseres Volkes sich seinen König eigens malen wollte, das Bild müßte in allen wesentlichen Zügen genau so ausfallen, wie es wirk⸗ lich ist. Sind sie doch auch neben einander aufgewachsen in einer Schulzeit des Lebens von zwei Menschenaltern, das ver jüͤngte Penttsebglah und sein Kaiserlicher Herr; und mit immer frischer Theilnahme gedenken wir der wohlbekannten Entwicke elung heiterer und trüber Verhängnisse, die sich um die Wette bemükt haben unserem je tzigen Geschlecht den Lenker, wie es ihn braucht, heran⸗ zubilden.“

Indem der Fortgang der Rede sich der Schilderung des Lebens⸗ ganges unseres Kaisers zuwendet und betont, wie seine Nei eigungen sich früh zu „dem preußischen ree I bekannten, „daß jedes Dase ein, und das Fürstliche zumal, die Schuldigkeit eines felbstlose en Dienstes in sich schließe“, gelangt 8 zu einem Höhepunkt, wenn er die bistorif che Mission des Herrschers für das Deutsche Reich durch seine Jugend⸗ er fahrungen vorgezeichnet erscheinen läßt: „Es ist der? Veteran von 18 14.

der uns noch! heut beherrscht. Er blieb der Hüter einer hehren Ueber lieferung, deren wahren Gehalt die nachgeborene Menge im Ge wühl der Interessen des Augenblicks siicht leicht vergißt. Das Jahr 1870 ist vornehmlich durch ihn mit dem Geiste des Befreiungskrieges erfüllt worden; die unauswe Uchliche Pflicht, den vollen Umfang des vaterländischen Bodens zu beschirmen, die feste Verbindung von Fürst und Volk durch ein gemein ames Ehrgefühl, die religis öse Weihe ge⸗ rechter Waffen: das sind die Ideen, die er aus der Jugendzeit ins Greisenalter herübergenommen; sie hat er als erstes Geschenk dem neuen deutschen Kaisert bum mit eigener Hand in die Wiege Felege.

KFür das innerste Gefüge der Hceresordnung hat seit dem Schöpfer der preußischen Armee, dem Vater Frie edrich's des Gr 1. kein Mitaki⸗ ed unseres Königshauses je wieder ein so eindringendes

Berständ⸗ niß bewiesen

Die nun mfolgende geistvolle Parallele zwischen dem Kaiser und Korcg Friedrich Wilhe elm IV., welche den Nachd ruck darauf legt, daß er Prinz 8 Preußen schon in den Koblenzer Tagen, durchdrungen 1 der Ueberzeugung, „daß auch die Löfung der deutschen Frage einzig abhänge von dem entschlossenen und ehren⸗ haften Gebrauch einer rüstig entfalteten preußischen Macht“, „die Grundzüge jener Heeresreform entwarf, ohne deren Ver⸗ wir klichung die herrlichen Siege der späteren Zeit niemals erfochten 1 P Zusammenf fassung: So bestieg er den Thron, der Mitte der Sechzig nah, in Ja hren, wo der Mensch in Regel sein Haus bestellt und Abendfriede selbst das

rührigste Herz überko mmt; allein noch durch und durch ein ganzer

Mann, von hohem Wuchs und leichtem Schritt, fest im Sattel, früh

aus dem Bett, gesund und heiter, anspruchslos in Geschmack und

Genuß, von geprüfter und doch ge heschonter Energie, klar und offen,

mit Gott und der Welt und vor allem mit sich selbst im Reinen, unverlegen um Ja oder Nein, und dennoch zugänglich jedem zuten Rath, immer bereit, durch frische Erfahrung vom Tage für den Tag zu lernen.“

Schwer e Sorgen verdüsterten König Wilhelm's erste Regierungs⸗ Die Geschichte ist tseinen Regententugend en gerecht geworden. „Die Persönlichkeit Königs war eine Macht, die ihm bei

in Erfolgen wunderbar zu Statten kam. Ueberall hat er

furcht erweckt, ohne 8 mindesten Schrecken einzuflößen; unter llen Furchen seines 1gg g zesi chts hat die tiefsten das Wohlwollen die Freundlichkeit gegraben.“ Dank seinem Walten, „setzt sich

die am Vaterland Mittags mit uns zu Tisch und legt sich Abends mit uns zum Schlafe nieder“. Und wenn d r Redner schl ließt:

E’“ Kais⸗ er hat uns auch rch wohlgethan, daß er uns auch im

öffentlichen Leben wieder den reinen Genuß der Uebung echter Dank⸗ barkeit versch Ich mein jene äußeren Anstalten der Feier allein, wodurch wir seine Reise zum Heilquell oder zur Heerschau jahraus jahrein in einen Triumphzug umwandeln, so daß es ihm vor⸗ kommen muß, als schmücke die deutsche Erde von Natur ein Wald von wehenden Fahnen. Nein, wir denken auch innerlich ernst und fein darüber nach, womit man ihm wohl eine rechte Freude, eine an⸗

v

genehme Ueberraschung bereiten könnte. Wir beklagen der Hingang seiner Verwandten und Getreuen um seinetwillen und fragen uns bei rauhem Wetter bang, ob seine bewährte Gesundheit auch tapfer Stand halten werde. Denn wir wünschen und hoffen inniglich, daß dies uralte treue Herz noch lange für uns schlage!“

so ist das auch der Kern der Empfindungen, welche das deutsche Volk am 90. Geburtstage seines Kaisers in tiefster Seele bewegt.

Das Kaiser⸗Wilhelm⸗Spiel. Ein Gedankenspiel in

Fragen und Antworten bezüglich des Lebe ensganges Sr. Majestät unseres Kaisers. Dargestellt von M. Herman n, Fabrikant tmagischer

Spiele in Berlin. Leipzig und Berlin, Verlag und Druck von

—₰44¼

Otto Spamer. 1887. Preis 1 Ein sinnreiches Spiel, be⸗

stehend aus Frage⸗ und Antw vort⸗Karten; zugleich ein lehrreiches Be⸗

schäfrigungsmitt 1 für die Jugend, die Spielenden unwillkürlich die merkwü rdigsten V orgänge aus dem ee des Kaisers ihrem Ge⸗

dächtniß einvprägen. Die Au isstattung der Karten wie der Mappe

dazu ist elegant; die Gebrauchsanwe isung zeigt das Bild des Kaisers

Seines Pal lais

Gewerbe und Handel.

ir 1885 86 ausgeschrie Konkurrer der nig Lud⸗

1z vigs⸗Preisstif ftung, welche die Herstellung eines Lehn⸗

7

stuh mit Polsterung und wbp gehöriger Fußbank lautete,

ist nicht in genügender Weise gelöst worden und wurde daher aufs Neue zur Preist bewerbung gestellt. Für den besten zur Einsendung gel langenden Lehnstuhl wird ein Preis von 300 ausgesetzt. Die ne 88 abe besteht sodann in einem blgefäß aus g etrie be⸗

Kupfer. Für den besten Entwurf dazu, welcher durch Zeich⸗

nun 8 in geometrischen Ansichten, einer perspektivischen Skizze und den Ausführungszeichnungen in Naturgröße darzustellen ist, wird ein Preis von 200 gewährt. Die Arbeiten sind bis zum EIEET11 an das Bayerische Gewerbe⸗M. sel. eum in Nürnberg abzul liefern und werden vom 1. Angust bis 1. Sep⸗

tember 1887 in der „Permanenten Ausstellung für Industrie und

Handel des Bayerisch chen Gewerbe⸗Museums“ ausgestellt. Die Preis⸗

vertheilung erfolgt am 25. August 1887, dem Geburts⸗ und Namens⸗

Fest weiland Sr. Majestät des Königs Ludwig II. Die Arbeiten

bleiben Eigenthum der Verfertiger, doch sind die Verkaufspreise der⸗

selben anzugeben und bleibt dem Bavyperischen Gewerbe⸗Museum das

Recht vorbehalten, eine oder einige derselben zu kaufen. Berechtigt

zur Preisbewerbung sind nur solche Arbeiten, welche von Angehör rigen des Königreichs Bayern in ihren wesentlichen T Theilen angefertigr sind.

Ueber die Erft ndung der Tasche nuhre n durch Pe 8

Henlei in, einen Nürnberger Schlosser und Uhrmacher aus dem End

des 15. Jahrhunderts, hat der Bibliothekar Karl Friedrich 8 Bayverischen Gewe rbe⸗Museum zu Nürnberg einen Vortrag gehalten über den 85 8 Mittheilungen des B. Gew.⸗Mus*

(Beibl 8 zur Zeitschrift „Kunst und Gewerbe“) berichten. Der Vor⸗

tragende wies alle Küheren Aufste Ulungen, welche die Erfindung der Taschen xuhre en in den Anfang oder in die zweite Hälfte des 14. Jahr hunderts zurückverlegten, in ihrer Haltlosigkeit nach, ebenso die Be⸗ hauptung der Franzosen, daß die Taschenuhren in Frankreich aufgekommen seien. Uebergehend au den wirklichen Erfinder Peter Henlein wurde ausführlich über die Verände erung des Namens dieses Künstlers in Peter Hele gehandelt und gezeigt, daß Peter Hele eine und dieselbe Pers son mit Peter Henlein sein müsse; denn es hat niemals n Nürnberg einen Schlosser Peter Hele, sondern nur einen Peter

Henlein gegeben. Daran schloß sich ein kurzer Bericht, wie die Uhren

9 Peter Henlein schon im Jahre 1511 einen Gegenstand des V erlangens der Klosterfrauen bildeten und noch vor der Mitte des 16. Jahr hunderts sich in die meisten Lnder Curc Vpas verbreiteten. Cocleus erzählt uns im Jahre 1511, daß schon die ersten Uhren des Peter Henlein

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