Vom 1. bis 15. April 1887. 1 Packete Beschädigungen erleide. Es liegt im Interesse der Absender, IV. Gastgeber⸗Rennen. 1200 ℳ Dist. 1800 m. Maul⸗ und Klauenseuche. derartigen Klagen durch Anwendung größerer Sorgfalt bei Herstellung O. Oehlschläger’s 41. br. H. „Ascold“ 1. Desselben 8,88 der Verpackung und des Verschlusses der Sendungen vorzubeugen. „Donner⸗ 2. Hrn. O. Spiekermann’s 3. F.⸗H. „Incas“ 3. iegr Bern in 2 Gemeinden 3 Ställe mit 23 Rindern. 8 Nach den Bestimmungen der Postordnung muß die Verpackung der Erklärung gemäß mit einer Länge. Werth: 1105 ℳ dem Ersten
Freiburg in 3 Gemeinden 7 Ställe mit 24 Rindern, 10 Schweinen, der Sendungen nach Maßgabe der Beförderungsstrecke, des Umfangs 105 ℳ dem Zweiten. — B 3
26 Ziegen und 1 Schaf. der Sendung und der Beschaffenheit des Inhalts haltbar und V. Schwarzkünstler⸗Handicap. 35000 ℳ Dist. 2000 n “ Belgien. sichernd eingerichtet sein. Als haltbare Verpackung wird Kapt. Jos s 31. br. H. „Tonkünstler“ 1. Freiberrn Ed. von Oppen. 8 Vom 1. bis 31. März 1887. 88— n. namentlich bei Postpacketen nach entfernteren Ländern in Eu⸗ heim’s 41. br. H. Jacobiner“ 2. Lt. Prinz G. Radziwill's 3j. F.⸗. Lungenseuche in 8 Provinzen: 31 Gemeinden 43 Ställe mit ropa, z. B. nach Bulgarien, der Türkei, nach Spanien, Portugal „Illustro“ 3. gutem Rennen mit einer halben Länge gewonnen
57 Rindern. u. s. w., oder nach uüberseeischen Ländern eine Umhüllung von Pack⸗ Werth 3610 ℳ dem Sieger, 610 ℳ dem Zweiten. 88 Gewerbe und Handel. papier in der Regel nicht anzusehen, vielmehr wird in folchen Fällen VI. Mai⸗Steeple⸗Chase. Preis 1500 ℳ Dist. 5000 n D. stfälis Rückversi 8. von starker Leinwand, von festen Kisten u. s. w. Gebrauch zu ꝗ Herrn von Tepper⸗Laski's 5j. F.⸗St. „Amanda“ 1. Hauptmam Die Rheinisch⸗Westfälische Rückversicherungs⸗ machen sein. Was den Verschluß betrifft, so muß derselbe bei Packeten Drake's 41. F.⸗H. „Nachtwächter“ siel. Werth 1710 ℳ der Siegerin Aktien⸗ Gesellsch aft genehmigte 2, Süvn. — des internationalen Verkehrs durch Siegelabdrücke oder durch — 8 6 ertheilte Decharge. Nach dem Geschäftsbericht ist das Jahr Plombe hergestellt sein. Siegelmarken sind für den Verschluß zwar Dresden, 14. Mai. (W. T. B.) Die heute Vormittag Nichtamtliches.
sowohl in der Transportbranche wie auch in der Feuer⸗Rückversiche⸗ + 518 B 6 Berlin ier a jtali 1 tra 88 2 ziffert sich die Prãmieneinnahme abzüglich Courtagen, Rabatte und — Die amtliche Statistik über den Verkehr in der kanali⸗ dem Ober⸗Bürgermeister Dr. Stübel und einer Deputation 8 Preußzen. Berlin, 16. Maij. In der vorgestrigen Betriebsunfällen. 8 bandes Bullendorf und Herzogiswaldau in Sseebhe. 88 Storni auf. 752 017 ℳ gegen 746 484 ℳ in 1885. Die Aus⸗ sirten Mainstrecke Mainz bis Frankfurt vom 1, bis 28. April städtischen Behörden begrüßt und nach der Gartenbau⸗Aus. .717.) Sitzung des Herrenhauses lag bei der Berathung Den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildete der treffend die Heranziehung der Rittergutsbesitzer gabe an — wnübzüglich Fiourtagen. men r2 1887 ergiebt Folgendes: Es passirten die Haltung Frankfurt im stellung geleitet. Hier wurden dieselben von der Ausstellungs⸗ des Gesetzentwurfs, betreffend die Theilung von mündliche Bericht der Petitionskommission über die Petition zu den Schullasten. · 1 .““ eneseg .“ He * ggen Uc, n9 Nath ils de Ret *2. Ganzen 723 Schiffe. Davon gingen leer zu Berg 258, zu Thal 170, Kommission empfangen und durch die Ausstellung gefübrt Nach einen llKreisen in den Provinzen Posen und West⸗ des Freiherrn von Los, Vorsitzenden des Rheinischen Bauern⸗ Die Kommission beantragte, die Petition der Königlichen Fagen. gxe 8ꝙ wurden a5ngch vn 2* 219851r; wahlk. beladen waren zu Berg 101, zu Thal 194. Die Gesammtladung zweistündigen Aufenthalt daselbst begaben sich die Reichs preußen, zu der Theilung des Kreises Pleschen in die Kreise vereins, wegen Beseitigung der Ausdehnung der Schul⸗ Staatsregierung als Material für die zu erwartende, möglichst . 8- b“ * 1 . sten derselben betrug 758 579 Ctr., und zwar zu Berg 443 237 Ctr. und mitglieder zum Diner, welches sie auf dem Belvedere der Brühtöche⸗ Pleschen und Jarotschin, ein Antrag des Herrn von Koscielski pflicht für die Kinder der ländlichen Bevölkerung bald in die Wege zu leitende Schulgesetzgebung zu überweisen. 1 ⸗ 89 zu Thal 315 342 Ctr. Hiervon wurden geschleppt durch die Kette Terraffe einnahmen. Bei demselben brachte der Ober⸗Bürgermeifter vor: den Polizeidistrikt und die Stadt Zerkow, welche gemäß der Rheinprovinz bis zum vollendeten 14. Lebensjahre. Der Abg. Knoch beantragte, die Regierung zu ersuchen,
ebenfalls abzüglich Antheile der Retrocessionäre 114 318 ℳ gegen 99 12 b . eFee 18 z6 bn t. ; 8 22 4 x. 8 r „Der Knoch , 2. “ 1 107 534 ℳ in 1885 verausgabt sind. Die Prämien⸗ und Schaden⸗ behabrende Hovse. Sa 119 82 8 — “ 1nd 2n 86 Eeeh r usp esh aus den “ Necsage gens nelte dem vom Abgeordnetenhause in der dritten Lesung gefaßten Die Kommission beantragte durch ihren Referenten, Herrn möglichst bald im Wege der Spezialgesetzgebung die Beitrags⸗ nferpe, pio ultime Hezember 1886 wurde für eigene Rechnung auf Thal oder pro ag 28 Schisfe wit er Ctr. Fracht. Die Hal⸗ Dresdens und der Stadt erwiderte. Nach der Tafel wurde eim 1n Beschluß von dem Kreise Wreschen abgetrennt und dein neuen von Wendt, die Petition der Staatsregierung zur Erwägung pflicht der Gutsherren entsprechend zu regeln. Der Wunsch
245 277 ℳ festgestellt; die Transportbranche schließt mit einem tung Kostheim passirten 678 Schiffe, davon gingen leer zu Berg Fahrt nach dem Waldschlößchen unternommen und sodann um 7 ½ Kreise Jarotschin zugelegt werden sollten, bei dem Kreise u überweisen. der Petenten sei um so berechtigter, als die Schullast immer Geminn von 87 865 ℳ In der Feuerrückversicherungsbranche belief 138 zu Thal 131 88 1n8 Berg 198, zu Thal 214. Febst mhche nach Berlin 1 Wreschen zu belassen. B ““ b Herr von Schöning befürwortete eine motivirte Tages⸗ mehr steige und es den Bauern immer schwerer falle, dieselbe sich die Prämieneinnahme auf 947 374 ℳ gegen 839 708 ℳ, Die Gesammtladung betrug 1 224 347 Ctr., und zwar zu — 2 SHerr von Koscielski bemerkte dazu, daß die Abtrennung ordnung, welche auf die in der Rheinprovinz bereits von den allein zu tragen. Den Petenten würde damit nicht gedient
wogegen die Ausgabe an Retrocessionsprämien abzüglich Storni. Berg 796 756 und zu Thal 427 591 Ctr. Hiervon wurden Im Deutschen Theater trat am vergangenen Sonnabend von Zerkow in zweiter Lesung vom Abgeordnetenhause ab⸗ Behörden geübte milde Praxis Bezug nahm. sein, wenn sie bis zu einer allgemeinen Schulgesetzgebung
450 434 ℳ gegen . —8 bat. An geschleypt durch die Kette 438 301 Ctr., zu Berg 425 301 und zu Frl. Hausner aus Graz als Clarisse, in dem Blumenthal schen agelehnt und erst in dritter Lesung beschlossen worden sei. Freiherr von Mirbach sprach sich zu Gunsten des Kommis- warten müßten.
8. . 809 “ 1885 be. blt e Thal 13 000 Ctr., und durch freifahrende Dampfer 391 253 Ctr., Schauspiel „Der schwarze Schleier“ auf und führte sich recht sDas Resultat habe durch Auszählung ermittelt werden n schlages s und wünschte eine Beschränkung des Der Abg. von Meyer (Arnswalde) stimmte dem Antrage
231 172 ℳ gegen 183 559 ℳ in 1885 bezahlt, wahrend 317 261 zu Berg und 73 792 zu Thal oder pro Tag 24,2 Schiffe mit vortheilhaft mit dieser Antrittsrolle ein. Die junge Dame verfügt eer. be sich dabei im F ses Ponsvorschlages au vegg; I11““ 1 standek 8 Volks⸗Schul⸗
für Provisionen, Organisationen und Verwaltungskosten ebenfalls ab⸗ 3. S sß e. 2 Flzse ö 1 . 8 †f EI11“ sen, und es hätten sich dabei im Foyer des Hauses lpflich Alters nach unten, den Wegfall des Beginns Knoch zu, zumal jetzt, nach Zustandekommen des Volks⸗S u
ür Provisionen, Organisationen ur v 8rns, ag. 43 500 Ctr. Ferner passirten die gesammten Haltungen 102 Flöße über ein anerkennenswerthes Talent, welches, wie diese ersie müssen, selti z spi schulpflichtigen Alters nach unten, den Wegfall 1 CA11“ 1S8g;
üglich des Antbeils der Retrocessionäre 168 071 ℳ gegen 134 817 ℳ in mit 92 128 cher und zwar Weißflöße mit 19 998 cbm und Hollaͤnder⸗ Leistung bewies rine recht tüchtige Schulung genossen duüvor seinen Augen seltsame Vorgänge abgespielt, indem ver Schulpflicht mit dem sechsten Lebensjahre und den Beginn leistungsgesetzes die Gutsherren für Schulzwecke gar keine 1885 verausgabt wurden. Die Prämien. und Schadenreserve pro flöße mit 2178 chm oder pro Tag 4,3 Flöße mit 924 chm. Von und kei fortgesetztem ernstem Studium recht erfreuliche Er ünümlich in gewaltsamer Weise Gegner der Abtrennung erst mit dem Anfang des siebenten Jahres. Lasten mehr hätten, abgesehen von den Beilasten, wo sie auch
ultimo Dezember 1886 wurde für eigene Rechnung auf 340 196 ℳ dem Gesammtverkehr der Schleuse Frankfurt = 758 579 Etr. sind folge in Aussicht stellt. Wenngleich die „Clarisse“, als Neben⸗. Ulauf die andere Seite hinübergezerrt worden seien. Auch der Der Regierungs⸗Kommissar, Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath nur das Holz zu fahren brauchten, Nota bene wenn sie Holz
gegen 269 563 ℳ pro ultimo Dezember festgestellt, und schließt geschleypt worden: durch freifabrende Dampfer 346 110 Ctr. oder figur, der jungen Dame nicht die erwünschte Gelegenheit Regierungskommissar, Geheime Regierungs⸗Rath Dr. von Schneider, erklärte: Der letztere Vorschlag habe schwere wirthschaff⸗⸗ hätten. Eine Remedur liege gerade auch im aristokratischen
1“ wee “ 888 Sve. 46 %, im Strom zu Thal getrieben 221 216 Ctr. oder 29 %, durch bietet, um dem Publikum gleich bei diesem ersten Auftreten einen über⸗ Bitter, der gleichzeitig Abgeordneter, habe sich an dieser liche Bedenken doch werde die Unterrichtsverwaltung auch ferner Interesse des Großgrundbesitzes, denn wenn der Großgrund⸗
Gesammteinnahmen der Gesellschaft betragen einschliesli greibe⸗ die Kettenschlepper 190153 Ctr. oder 25 % des Gesammtverkehrs. zeugenden Eindruck von allen ihren künstlerischen Fähigkeiten handgreiflichen Ueberzeugungsmethode betheiligt. Redner ernstlich erwägen, wo und unter welchen Umständen in desitz keine Schullasten mehr habe, so müsse natürlich auch das
Reichs⸗Anzei
chen Staats⸗Anzeiger.
8*
Berlin, Montag, den 16. Mai 1887.
der Abgeordneten beschlossenen Fassung genehmigt; desgleichen und Freikonservativen, nach Ablehnung des von Schenckendorff'⸗ nach dem Referat des Herrn Küper der Gesetzentwurf, schen Antrages, den Antrag der Kommission an.
age 8 9 ( P 8 n 2 schrei 2 ee 7 „ 2 — . 5 8 8 8 Ee 8 5 8 büifee cc.2s 2 24 an Erträgen aus Geldanlagen, Policegeldern und Aktienumschreibe Durch Pferde am 24. April ein Schiff mit 1800 Etr., welches also zu gewähren, so genügt sie doch immerhin, um dem Frl. Hausner warnte das Herrenhaus, Beschlüssen zuzustimmen, die in so
gebühren 2 211 922 ℳ und die Gesammtausgaben inkl. 304 ℳ Ab⸗ schreibung auf Mobilien 2 088 239 ℳ, so daß sich ein Gesammtgewinn aus beiden Branchen in Höhe von 123 683 ℳ ergiebt. Von diesem Betrage sind zunächst als Einlage in den Kapital⸗Reservefonds, sowie als Tantième an Vorstand, Verwaltungsrath und Direktion 37 105 ℳ abzusetzen. Von den verbleibenden 86 578 ℳ werden dem Dividenden⸗Aus⸗ gleichungs⸗Fonds 26 578 ℳ zuertheilt, und die verbleibenden 60 000 ℳ sollen laut Beschluß der Generalversammlung mit 30 ℳ pro Aktie, also 25 % der statutarischen Einzahlung auf die Aktien, als Dividende zur Vertheilung kommen. Die Garantiemittel der Gesellschaft be⸗ stehen demnach pro 1887 aus: Grundkapital 2 400 000 ℳ, Kapital⸗ Reserve 147 023 ℳ, Dividenden⸗Ausgleichungs⸗Fonds 97 798 ℳ, Prämien⸗ und Schaden⸗Reserde netto 585 473 ℳ, zusammen 3 230 295 ℳ
— In der ordentlichen Generalversammlung des Rheinisch⸗ Westfälischen Lloyd, Transport⸗Versich erungs⸗Aktien⸗ Gesellschaft, wurde der Rechnungsabschluß genehmigt und die Decharge ertheilt. Nach dem Geschäftsbericht schließt das Jahr 1886 wieder mit einem erheblichen Gewinn ab. Die Prämien⸗Einnahme betrug abzüglich Courtagen, Rabatte und Storni 3 008 069 ℳ gegen 2 985 999 ℳ in 1885. An Rückversicherungs⸗Prämien abzüglich Courtagen, Rabatte und Storni gelangten 1 787 234 ℳ gegen 1 787 075 ℳ in 1885 zur Ausgabe. An Schä⸗ den wurden abzüglich des Antheils der Rückversicherer 790 199 ℳ gegen 1 050 965 ℳ in 1885 bezahlt, und an Provisionen, Organisations⸗ und Verwaltungskosten abzüglich der Antheile der Rückversicherer 207 882 ℳ gegen 197 963 ℳ in 1885. An Schaden⸗ und Prämienreserve für eigene Rechnung pro ultimo Dezember 1886 sind 505 220 ℳ gegen 441 781 ℳ pro 1885 zum Vortrag gebracht. Die Gesammteinnahme der Gesellschaft betrug einschließlich 51 119 ℳ an Erträgen aus Geldanlagen, Policegeldern, Aktien⸗Umschreibe⸗ gebühren ꝛc. 3 500 970 ℳ und die Gesammtausgabe inklusive 6218 ℳ an Abschreibung auf Immobilien⸗ und Mobilien⸗ Conto 3 296 755 ℳ, so daß ein Ueberschuß verbleibt von 204 214 ℳ Von diesem Betrage sind zunächst als Einlage in den Kapital⸗Reservefonds, sowie als Tantième an Vorstand, Verwaltungs⸗ rath und Direktion 61 264 ℳ verausgabt, während von dem Rest dem Dividenden⸗Ausgleichungsfonds 4014 ℳ überwiesen wurden und 138 936 ℳ laut Beschluß der Generalversammlung mit 84 ℳ pro Aktie, also 28 % der statutarischen Einzahlung auf die Aktie, als Dividende zur Vertheilung kommen.
Seit dem Bestehen der Gesellschaft, also in dem Zeitraume von 19 Jahren, kamen im Ganzen 300 % de Baareinzahlung auf die ausgegebenen Aktien an die Aktionäre zur Vertheilung. Außerdem verfügt die Gesellschaft über einen Kapital⸗Reserve⸗ und Dividenden⸗Ausgleichungsfonds von 136 % der auf die Aktien ge⸗ leisteten statutarischen Einzahlung. Die Garantiemittel der Gesell⸗ schaft bestehen pro 1887 aus: Grundkapital 4 962 000 ℳ, Kapital⸗ Reserve 538 411 ℳ, Dividenden⸗Ausgleichungsfonds 138 212 ℳ. Prämien⸗ und Schadenreserve netto 505 220 ℳ, zusammen 6 143 843 ℳ
Brüssel, 14. Mai. (W. T. B.) Die in dem mittleren Kohlenbassin streikenden Grubenarbeiter haben die Arbeit heute wieder aufgenommen. Dagegen wird aus Charleroi ge⸗ meldet, daß 300 Kohlenarbeiter von der Grube Boubier bei Chatelet die Arbeit niedergelegt haben.
Glasgow, 14. Mai. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 872 109 Tons gegen 753 922 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 81 gegen 90 im vorigen Jahre.
New⸗York, 14. Mai. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7 775 512 Doll,, davon für Stoffe 1 695 443 Doll. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 9 111 483 Doll., davon 1 420 527 Doll. für Stoffe. “
Tubmissionen im Auslande.
I. Spanien. 1) 6. Juni, Nachm. 2 Uhr, im Bureau des Jefe de la Seccion
F. “ in Madrid. Königlich spanische Post⸗ und Telegraphen⸗ irektion.
8 Lieferung von 20 000 Trägern zu Telegraphenzwecken. Vor⸗ anschlag 35 Centimen für den Träger. Kaution 10 % der Lieferungs⸗ summe. Näheres an Ort und Stelle.
2) 7. Juni, 2 Uhr Nachm., ebendaselbst, spanische Post⸗ und
Telegraphendirektion.
1 Lieferung von 20 000 Porzellanisolatoren.
Voranschlag 90 Centimen für den Isolator. Kaution wie zu 1.
Näheres an Ort und Stelle.
II. Brasilien.
8 21. Juli. Direktion der öffentlichen Arbeiten der Provinz Rio de Janeiro zu Rio de Janeiro.
SHe Numg der Erleuchtung der Provinzialhauptstadt Nitheroy ur as.
Nähere Bedingungen in portugiesischer Sprache in der Redaktion
des „Reichs⸗Anzeigers“.
Verkehrs⸗Anstalten.
(W. T. B.) Die Post von dem am 13. April von Shanghai abgegangenen Reichs⸗Postdampfer „Bayvern“ ist heute früh 85 eingetroffen und gelangt für Berlin am 17. d. früh zur Ausgabe.
— Im Auslande wird darüber Klage geführt, daß die aus Deutsch⸗ land herrührenden Postpackete häufig ungenügend verpackt und
mangelhaft verschlossen seien und daß in Folge dessen der Inhalt der
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gar nicht ins Gewicht fällt. Der Gesammttransport durch die Frank⸗ furter Schleuse von 758 579 Ctr. zu Berg und zu Thal vertheilt sich auf folgende Gegenstände: Kohlen zu Berg 316 831 Ctr., Steine aus den Obermain⸗Brüchen, Ziegelsteine, Werkstücke 162 674, Stück⸗ güter zu Berg aus Mainz, Rotterdam, Amsterdam 75 968, Eisenerze zu Thal 75 221, Holzwaaren, Schnittholz, Reifen, Faßdauben zu Thal 44 444, Frucht, Mehl, Mais, Roggen, Gerste zu Berg und zu Thal 42 870, Thonerde zu Thal 20 100, Stückgüter zu Thal 13 371, Zucker zu Berg 5800, Wein zu Berg 800 und Bier zu Thal 500 Ctr. Der Kohlentransport zu Berg hat betragen: durch die Schleuse Frankfurt 316 831 Ctr., durch die Schleuse Höchst 349 229 Ctr. und durch die Schleuse Okriftel 476 547 Ctr. Der augenblickliche Verkehr auf dem gesammten Main im Verhältniß zu dem früheren, welcher 1840 noch über 10 Millionen Centner betragen hat und all⸗ mählich heruntergegangen ist, so daß im Jahre 1863 noch 4 235 000 Ctr. und im Jahr 1878 nur noch 2 413 000 Ctr. zu verzeichnen gewesen sind, hat sich durch die Mainkanalisation bedeutend gehoben. Dem gesammten Verkehr auf der Strecke zwischen Frankfurt und Mainz vom Jahre 1878, am Main⸗Zollamt in Höchst festgestellt auf 219 639 Centner, steht in den ersten 28 Tagen des April 1887 ein Verkehr von 828 517 Ctr. gegenüber, so daß hiernach gerechnet, der Verkehr schon jetzt etwa 50 mal stärker als im Jahre 1878 geworden ist. Es ist indeß zu erwarten, daß bei weiterem Ausbau des Frankfurter Hafens und besonders nach Herstellung von den Anforderungen genügenden Lade⸗ und Löschvorrichtungen der Verkehr noch einen weiteren Auf⸗ schwung nehmen wird. — Von der Gesammtladung von 1 224 347 Ctr., welche in der Zeit vom 1. bis 28. April cr. die Schleuse Kostheim passirten, blieben zwischen Flörsheim und Kostheim 119 843 Ctr., und zwar für die Drtschaften Amöneburg, Flörsheim und Rüsselsheim. Zwischen Okriftel und Flörs⸗ heim, und zwar für die Orte Eddersheim, Raunheim und die Fabriken und Oelmühlen bei Hattersheim, wurden 94 179 Ctr. aus⸗ und eingeladen. Zwischen Höchst und Okriftel, und zwar für die Farbwerke bei Höchst, die Stadt Höchst sowie die Ortschaften Kelster⸗ bach und Sindlingen, betrug der Gütertransport auf dem Main 200 846 Ctr.; für die Farbwerke Höchst wurden allein 127 318 Ctr. in dem Monat Avpril geliefert. Endlich kommen auf den Verkehr zwischen Frankfurt und Höchst für die Ortschaften Schwanheim, Griesheim und Niederrad 73 238 Ctr. Hiervon waren 32 389 Ctr. für Griesheim. Die Gesammtsumme der zwischen Frankfurt und Kostheim vom Main ein⸗ und ausgeladenen Güter betrug somit 488 106 Ctr., so daß auf den Verkehr durch die Frankfurter Schleuse 758 579 Ctr. kommen.
Hamburg, 5. Mai. (W. T. B.) Der Postdampfer „Wieland“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, vorgestern Abend in New⸗York eingetroffen. Der Postdampfer „Gellert“ derselben Gesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute früh Scilly passirt.
Triest, 15. Mai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Thalia“ ist gestern Nachmittag mit der ostindisch⸗chinesischen Post aus Alexandria hier eingetroffen.
London, 15. Mai. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Pembroke⸗Castle“ ist auf der Ausreise am Freitag von Darth⸗ mouth abgegangen und der Castle⸗Dampfer „Roslin Ca stle“ hat heute auf der Heimreise Lissabon passirt.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Mittel⸗Amerika.
Die Regierung des Freistaates Nicaragua hat durch Beschluß vom 28. März 1887 die Verfügung über Ausschluß aller von süd⸗ amerikanischen Häfen kommenden Schiffe (vgl „R.⸗A.“ Nr. 79 vom 2. April 1887) in folgender Weise abgeändert: Den Dampfern, welche von südamerikanischen Häfen kommen, wird der Zutritt zu dem Hafen Corinto gestattet, wenn sie reinen Gesundheitspaß besitzen und sich einer in angemessener Entfernung vom Hafen vorzunehmenden Untersuchung unterwerfen.
Berlin, 16. Mai 1887.
Die erste englische Post vom 15. Mai ist ausgeblieben, weil der Zug mit 76 Minuten Verspätung aus Ostende ab⸗
gefahren ist.
Die Rennen zu Hoppegarten begannen gestern mit:
I. Oberhof⸗Rennen. Preis 2000 ℳ Distanz 1200 m. Hrn. Ulrich's 3j. F.⸗St. Lucretia“ 1. Hrn. O. Oehlschläger's 5. F.⸗H. „Amoroso“ 2. Frhrn. E. von Fälkenhausen 3j. ₰ „Morgenstern“ 3. Leicht mit dreiviertel Längen gewonnen.
2325 ℳ der Siegerin, 325 ℳ dem Zweiten.
II. Henckel⸗Rennen. Ehrenpreis und 5000 ℳ Distanz 2000 m. Frhrn. Ed. v. Oppenheim's Zjähr. br. H. „Tausend⸗ künstler“ 1. Hrn. R. v. Mollard's zjähr. br. H. Freigeist“ 2. Gr. A. Apponyi's Zjähr. br. H. „Florenz“ 3. Nach schärfstem Kampf um einen Kopf herausgeritten. Werth: 7987,50 ℳ dem Sieger, 2987,50 ℳ dem Zweiten.
III. Verkaufs⸗Rennen. Preis 1500 ℳ Dist. 1400 m. Capt. Jos's 5 j. br. St. „Almania“ 1. Hrn. G. Sear's a. br. W. „Consul“ 2. Gr. Solms⸗Baruth's 3 j. F.⸗H. „Gallmännel 3. Siegte leicht mit zwei Längen. Werth: 2100 ℳ der Siegerin, welche in der Auktion für 1750 ℳ von Herrn Long gefordert wurde 111“
welche den weiteren Leistungen derselben Die ungezwungene, natürliche Frische r Clarisse eigen war, wirkte besonders
viele Freunde zu erwerben, mit Interesse entgegensehen und Lebendigkeit, welche diese angenehm; Geschick und großer Wahrheit zur Geltung gebrach verfügt nur über eine kleine Figur, Auftreten diesen kaum nennenswe Umstand, der jedoch schwerer ins geprägte Dialekt der jungen und beeinträchtigt den G in nicht unerheblichem Maße. Deutsche Theater in Berlin gew sächlichste Sorge sein müssen, Von dem Strauß⸗Cvklus helmstädtischen Theater abend als viertes Operette „Cagliostro“ frisch und lebendig trotz de die munteren Tanzweisen, we erklangen und wöhnlich, um si
welche jedoch durch gewandtes rthen Mangel vergessen läßt; ein Gewicht fällt, ist der allzustark aus⸗ Dame, derselbe wirkt geradezu störend Spiel der Gastin gewährt, Sollte Frl. Hausner dauernd für das onnen werden, so wird es ihre haupt⸗ zunächst diesem Uebelstande abzuhelfen.
„welcher jetzt im Friedrich⸗Wil⸗ absolvirt wird, gelangte am Sonn⸗ Komponisten die reizende Die Musik wirkte
enuß, welchen das
Werk des beliebten zur Wiederaufführung. as nüchternen und eintönigen Librettos; lche in fast ununterbrochener Fröhlichkeit und eine angeregte ch verbreiteten, verhalfe statteten, leichtbeschwingten Operette zu der um so höher zu schätzen ist, als Werke nicht mehr anhaftet. te und in allen Theilen wohl gelungene, itglieder dazu herangezogen worden waren. sang und spielte die „Lorenza“ in heiterer Grazie.
Reihenfolge Stimmung, wie ge⸗ n der musikalisch reich ausge⸗ einem recht lebhaften Erfolge, der Reiz der Neuheit dem Aufführung war da die be⸗ Frl. Stubel ten Phasen mit Geschmack und Die Rolle des ungarischen Leibgardisten „Graf Hrn. Weidmann einen sehr Den „Cagliostro“ spielte ske und feiner Berechnung; einen sta
währtesten
wandten und heiß⸗ r. Szika mit vor⸗ rken Heiterkeitserfolg Hr. Steinburger. Frl. Schmidt Liebessehnen erfüllte Wittwe mit reffendem Humor aus; den Höhe⸗ g in dem Duett des zweiten Aktes, an t großer Verve partizipirte, und welches ß Die Vorstellung erfreute sich 8, und wiederholte Hervorrufe eerkennung noch zu besonderem
blütigen Vertreter. nehmer Ma errangen außerdem Frl. Schmidt und stattete die alte von jugendlichem ebensoviel drastischen Zügen wie t punkt erreichte ihre Darstellun welchem Hr. Steinberger mi denn auch wiederholt werden nach jedem Akte des lebhaftesten Beifall
brachten die den Darstellern gezollte An
Victoria⸗Theater. auch bei den Aufführungen
Von heute ab treten von „Frau Venus“ Parquet 3 ℳ kostet und die anderen Verhältniß modifizirt sind.
Im Kroll'schen Theater kam am Sonnabend Aufführung in dieser Saison und eer Solopartien einen sehr erfreu⸗ neue Mitglieder der Sommer⸗ tüchtige Kräfte bezeichnet werden ichkeit ablegen, Saisongesellschaft e Wir erwähnen zunächst Fr. eine Künstlerin, Altstimme gebietet und große schauspiele Fr. Grossi, welche die Titelrolle Künstlerin bekannt,
wie alljährlich, so Sommerpreise ein,
sodaß das Preise in gleichem
liebliche Oper hatte bei vortre lichen Erfolg. oper vor das dürfen und
„Martha“ zur ersten fflicher Besetzung all Wieder traten einige Publikum, welche als Zeugniß für die Geschickli
seitig und werthvoll Garso⸗Dély (Nancy), sympathische, kräftige Gewandtheit besitzt.
längst als ausgezeich wieder ihr reiches Talent vo Gabe den kräftigsten Beifall verdie Dame stand der Lyonel des welcher den Plumket sp
zu gestalten weiß.
sang, ist ja hat vorgestern eltung gebracht und für ihre schöne nt und gefunden. Alma gleichwerthig, aber auch Hr. ielte, und welchem wir als M nung zollen mußten, hat Darsteller und Sänger be⸗ erren, die ihr Debut hatten, haben wir rn. Krämer (der Richter) noch I te sich eine fleißige Regie anze Aufführung als eine Theater war sehr gut die gute Darstellung II Ausdruck.
morgigen Aufführung lotta Grossi die Hrrn. Bandrowsk Luna, sowie Fr. Garsb als Azucena mit. m ersten Male der dazzi auftritt, singt Hr. Alfred. — Am Donnerstag si in der Titelrolle wi r. Polte, vom Hoftheater in
Neben dieser Nebuschka,
schon am ersten O sich wieder als ein humorv währt. Von den üb Friedrichs (Sir Tri zu erwähnen. — Im Ensembl mehr als sonst beinerklich, so d wohlgelungene bezeichnet werde Besucher gaben ihrer Freude über Hervorrufen und lebhaftem Beifa Theater. — neben Fr. Carlotta
ppernabend unbedingte Anerken oller und begabter
stan) und Hrn. espiel mach
besucht und die in wiederholten
„Troubadour“ wirken und Fricke als Man In der „Traviata“, worin sche Gast aus Mailand, Sgra. Ben dicka den Germont und Hr. Alma den wird „Martha“ mit Fr. Gros neuer Tenorist,
Neustrelitz, wird an diesem Abend d 8
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Berlin SW., Wilhelmstraße Nr.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie den Sommer⸗Fahrplan für den Be Eisenbahn⸗Dire
Verlags⸗Anstalt,
er Königlichen ktion Elberfeld. —
wenig würdiger Form zu Stande gekommen wären. Die Regterung vertrete die Abtrennung des Bezirks Zerkow vom Kreise Wreschen lediglich in Berücksichtigung von Einzel⸗
iinteressen.
Nachdem der Präsident, Herzog von Ratibor, die Aus⸗ führungen des Redners als parlamentarisch unzulässig gerügt hatte, erklärte der Minister des Innern, von Puttkamer: Ein Versuch, auf die Meinung und Abstimmung des Herrenhauses durch Bezugnahme auf Vorgänge im anderen Hause einzuwirken, sei ihm in dieser Weise noch nicht vorgekommen. Wenn der Vor⸗ redner so weit gehe, zu behaupten: es sei ein Beschluß im anderen Hause durch äußere Gewalt zu Stande gekommen, dann verlasse er damit vollständig den Boden, von welchem aus das Verhältniß der beiden Häuser betrachtet werden müsse. Er (der Minister) sei der Meinung, daß diejenigen Mitglieder des anderen Hauses, welche der Vorredner etwa unter das Richt⸗ beil seiner Kritik genommen habe, ihn höchst wahrscheinlich persönlich zur Verantwortung ziehen würden, denn kein Volksvertreter könne den Vorwurf, daß er durch äußere Gewalt wider besseres Wissen zu stimmen gezwungen worden sei, ruhig hinnehmen. Ihm (Redner) fehle für diese Art der Behandlung jeder zulässige Ausdruck, und kein Gentleman könne sie sich gefallen lassen. Er sei auch sehr begierig, wie dem Vorredner der Versuch, seine Behauptungen zu beweisen, gelingen werde. Das Verfahren desselben halte er für einzig in seiner Art und hoffe, es werde auch einzig bleiben. Gegen den Vorwurf, daß die Regierung Einzelinteressen berücksichtige, müsse er, der Minister, dieselbe aufs Allerentschiedenste ver⸗ wahren.
Ein Antrag auf Schluß der Debatte wurde angenommen.
Herr von Koscielski nahm darauf in einer thatsächlichen Berichtigung das Recht in Anspruch, allerdings der Regierung den Vorwurf machen zu können, daß sie Einzelinteressen be⸗ rücksichtige; der Minister habe dann das Recht, gegen diesen
„Vorwurf aufzutreten.
Der Regierungskommissar, Geheime Regierungs⸗Rath Dr. von Bitter äußerte zu der Behauptung des Herrn von Koscielski, daß er (der Regierungskommissar) sich an der thatsächlichen Nöthigung verschiedener Abgeordneter be⸗ theiligt habe: er (Redner) habe zunächst nicht die Ehre, den
Herrn von Koscielski zu kennen. Der ganze Vorgang reduzire
sich darauf, daß in scherzhafter Weise, als die Ab⸗ geordneten — mehr als 200 Personen — auf einen ganz gengen Raum zusammengedrängt gewesen, der eine oder
andere beim Arme gefaßt worden sei. Wenn er (Redner) sich
selbst unter denen befunden haben sollte, die daran betheiligt
gewesen — er entsinne sich dessen durchaus nicht — so könne dem durchaus kein Gewicht beigelegt werden, denn jeder Ab⸗
[geordnete wisse genau, wie er zu stimmen habe. Es habe also
auch keine Veranlassung vorgelegen, ihm als Regierungskom⸗ missar einen derartigen Vorwurf zu machen. b Nachdem ein erneuter Schlußantrag abgelehnt worden, dankte Herr von Koscielski dem Hause, daß es durch Ab⸗ lehnung des Schlußantrags ihm gestattet habe, dem Regierungs⸗ kommissar zu antworten. Er habe allerdings auch nicht die Ehre gehabt, ihn zu kennen, aber er habe aus den Verhand⸗ lungen beider Häuser gewußt, wer er sei. Er habe ausdrück⸗ lich gesehen, daß der Regierungskommissar in der gekenn⸗ zeichneten Weise vorgegangen sei. Es möge ja Scherz gewesen sein, aber selbst einen solchen Scherz von Seiten eines Herrn von solcher Stellung sehe er als unberechtigt an. Er könne sich auf das Zeugniß vieler namhafter Abgeordneten berufen; natürlich werde er sich sehr wohl hüten, hier die Namen zu nennen. Dieselben hätten laute Ausdrücke der Empörung von
sich gegeben. Ein bekannter Führer einer großen Fraktion
babe für diese Vorgänge einen sehr wenig schmeichelhaften Ausdruck gebraucht. Einer Auseinandersetzung hierüber sehe er mit Freuden entgegen. Die Herren, die so gehandelt hätten, gehörten nicht zu seinen Bekannten, könnten natürlich nicht dazu gehören. Wer aber auch ihn belangen wolle, dem stehe er stets zur Verfügung. 1 „Der Antrag von Koscielski wurde hierauf abgelehnt und die Theilung des Kreises Pleschen gemäß den Beschlüssen des hederen Hauses genehmigt, desgleichen die übrigen Kreis⸗ eilungen.
Das Gesetz selbst wurde schließlich en bloc angenommen.
In einmaliger Schlußberathung wurde sodann der Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Abänderung der Verord⸗ nung vom 17. März 1839, über den Verkehr auf den Kunststraßen, und der Kabinetsordre vom 12. April] 1840, betreffend die Modifikation des §. 1 der Verordnung vom 17. März 1839 wegen Verkehrs auf den Kunststraßen, nach dem Bericht des Herrn von Waldow⸗Reitzenstein unverändert in der vom Hause
des Hauses für die Leitung der Geschäfte aus, und die Mit⸗ glieder gaben diesem Dank durch Erheben von den Sitzen
Spezialfällen Dispensationen eintreten könnten. Namens der Vokationsrecht desselben fallen. Er empfehle daher den An⸗
Unterrichtsverwaltung habe er sich gegen die Petition des Rheinischen Bauernvereins, sowie gegen den Kommissionsantrag auszusprechen, und bitte, für den Antrag von Schöning zu stimmen. An dem alten guten Brauch, daß Abschluß des Schulunterrichts und Konfirmation zusantmenfallen, würde die Verwaltung und wohl auch der größte Theil der Mitglieder des Hauses nichts zu ändern wünschen. 1
Nachdem noch Graf Brühl für den Kommissionsantrag eingetreten, wurde der Antrag von Schöning angenommen.
Damit war die Tagesordnung erledigt. 8
Der Präsident, Herzog von Ratibor, gab nunmehr die übliche Geschäftsübersicht.
Herr Dr. Baumstark sprach dem Präsidium den Dank
Ausdruck.
Der Präsident, Herzog von Ratibor, dankte seinerseits
für die ihm gewährte Nachsicht und Unterstützung und schloß alsdann die Sitzung mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches das Haus begeistert dreimal
einstimmte. Schluß 3 ½ Uhr.
— Im weiteren Verlauf der vorgestrigen (55.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten kam ferner zur Berathung die Petition des Vorstandes des Rheinischen Bauernvereins um Abkürzung des Schulbesuches für
die Kinder der ländlichen Bevölkerung durch Be⸗ seitigung der Ausdehnung der Schulpflicht auf
das vollendete vierzehnte Lebensjahr.
Die Kommission schlug vor, da nach der Erklärung des Regierungskommissarius von dem Minister die generelle Rege⸗ lung der Verhältnisse für die Rheinprovinz in Aussicht gestellt sei und eine milde Praxis in dieser Beziehung bereits geübt werde, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen.
Der Abg. von Schenckendorff beantragte einfach Uebergang zur Tagesordnung. “
Der Abg. Seyffardt (Magdeburg) empfahl diesen Antrag, da der Kommissionsantrag jener Petition viel zu viel Ehre anthue. Die Anforderungen an den Schulbesuch seien in den Rheinlanden ohnehin schon niedriger als im Osten. Durch Annahme der einfachen Tagesordnung solle das Haus jede Verantwortung dafür ablehnen, eine Verkürzung der Schul⸗ zeit und damit eine Verringerung der Schulbildung herbei⸗ zuführen. 3 8
Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst trat für den Antrag der Kommission ein. Der Vorwurf gegen letztere, daß man der Petition zu viel Ehre anthue, sei ungerechtfertigt ; die Kommission habe die Pflicht, jede Petition eingehend zu prüfen und darüber zu berichten. Daß eine leichtsinnige Agitation durch den Bauernverein getrieben werde, sei keineswegs bewiesen. Die Petenten wollten weiter nichts, als daß nicht in jedem Falle ein Kind, welches die nöthigen Kenntnisse bereits in einem Alter von 13 Jahren erlangt habe, noch darüber hinaus unnütz in der Schule gehalten werde. Dies sei aber auch die Ansicht der Regierung, denn deren Vertreter habe erklärt, daß demgemäß verfahren werde. Diesen Gesichts⸗ punkten entspreche auch der Antrag der Kommission, den er bitte anzunehmen. “
Der Abg. Dr. Langerhans meinte, es sei höchst unrecht, die Forderungen der Volksschule zurückschrauben zu wollen, er schließe sich deshalb dem Antrage Schenckendorff an.
Der Abg. von Schenckendorff begründete seinen Antrag mit dem Hinweise, daß man nicht an den Forderungen der Schule rütteln solle. Die ganze Petition sei höchst leichtfertig hier im Hause vertheidigt worden; wirkliche Gründe habe man nicht angeführt; auch die Petition enthalte solche ni ht.
Der Abg. Dr. Windthorst hielt dafür, daß man über eine Petition, welcher 25 000 Personen ihre Zustimmung ge⸗ geben haben, doch nicht leichtfertig fortgehen dürfe. Er bitte deshalb, den Kommissionsantrag anzunehmen. 8
Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst wandte sich gegen die Ausführungen des Abg. von Schenckendorff. Wie die Verhältnisse augenblicklich lägen, sei es angezeigt, ein Verbot zu erlassen gegen das Arbeiten von schulpflichtigen Kin⸗ dern in Fabriken. Es gebe immer noch gewissenlose Eltern genug, die jede freie Minute, welche die Schule dem Kinde ge⸗ währe, dazu ausnutzten, dasselbe in der Fabrik arbeiten zu lassen. Andererseits sei es auf dem Lande für Eltern eine harte Maßregel, fremde Leute annehmen zu müssen, während ihre Kinder die geeignete Arbeitskraft darböten.
Die Diskussion wurde nunmehr geschlossen und nahm das Haus gegen die Stimmen der Freisinnigen, Nationalliberalen
trag Knoch. .
Der Abg. Eberty sprach seine Freude darüber aus, daß man auch von der anderen Seite des Hauses anerkenne, daß die Großgrundbesitzer zu Schullasten moralisch verpflichtet seien. Es sei schon ein Gewinn, wenn man das jetzige Verhältniß als einen Mißstand anerkenne. Er bedauere, daß diese Ange⸗ legenheit erst zum Sessionsschluß zur Verhandlung komme, wo eine Erledigung ausgeschlossen sei. Dem Antrage Knoch stimme er zu. 1
Der Antrag Knoch wurde sodann angenommen.
Ueber die Petition der Gemeinde Broich, Kreis Mü heim a. d. Ruhr, betr. die Besteuerung des Eisen- bahn⸗Fiskus, ging das Haus zur Tagesordnung über, weil Seitens der Gemeinde Broich zur Zeit wenigstens der genügende Nachweis einer Ueberbürdung in Folge der Eisen⸗ bahn⸗Anlagen nicht geführt sei.
Die Petition von katholischen Familienvätern aus Stuhm in Westpreußen um Aufhebung der dortigen imultanschule und Wiedereinführung von kon⸗
fessionellen Schulen wurde der Regierung zur Erwägung
8
Die Petitionen von pensionirten Volksschullehrern um Pensionserhöhung wurden durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung erledigt, ebenso die Petition des Magistrats zu Lötzen um Gewährung einer Beihülfe aus Staats⸗ fonds zur Unterhaltung des dortigen Pro⸗ gymnasiums oder Uebernahme der Anstalt durch den Staat.
Die Petition der Kirchenräthe der reformirten Gemein⸗ den in Ackel u. a. O., betreffend Wahl der Volks⸗ schullehrer, wurde der Regierung zur Berücksichtig güber⸗ wiesen.
Damit war die Tagesordnung erschöpft. 1
Der Präsident gab hierauf die übliche Geschäftsübersicht über die abgelaufene Session.
Der Abg. Dr. Windthorst bat das Haus, am Schluß seiner Verhandlungen eine Pflicht zu erfüͤllen, nämlich dem Präsidenten zu danken für die unparteiische und umsichtige Leitung der Geschäfte. Zum Zeichen dieses Dankes bitte er die Abgeordneten, sich von den Sitzen zu erheben.
(Die Mitglieder des Hauses erheben sich.)
Der Präsident von Köller dankte für das freundliche Wohl⸗ wollen, welches das Haus ihm in diesem Augenblick, wie die anze Session hindurch, erwiesen habe, und dankte noch ins⸗ esondere Denen, die ihn bei der Besorgung der Präsidial⸗ eschäfte stets auf das bereitwilligste unterstützt haben, seinen eiden Kollegen im Präsidium, den Schriftführern und den Quästoren. Zum Schluß forderte derselbe das Haus auf, wie immer die Sitzungen mit dem Ruf zu beschließen, der jeder Zeit den Anfang und den Schluß der Verhandlungen be⸗ zeichne, mit dem Ruf: Se. Majestät der Kaiser und König, unser Allergnädigster Herr, lebe hoch!
Die Mitglieder des Hauses stimmten dreimal lebhaft ir diesen Ruf ein. Schluß 3 Uhr.
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—— Die vorgestern Nachmittag abgehaltene Schlußsitzung der vereinigten beiden Häuser des Landtages, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Minister des Innern von Puttkamer, der Minister der öffentlichen Ar⸗ beiten, Maybach, der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius, der Justiz⸗Minister Dr. Friedberg und der Finanz⸗Minister Dr. von Scholz, beiwohnten, wurde um 4 ½ Uhr von dem Präsidenten des Herrenhauses, Herzog von Ratibor, eröffnet.
Der vüe⸗c Puttkamer, verlas darauf folgende Allerhöchste Botschaft (die Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen):
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.
räsident des Staats⸗Ministeriums, von
haben auf Grund des Artikels 77 der Verfassungsurkunde vom
31. Januar 1850 den Vize⸗Präsidenten Unseres Staats⸗Ministeriums von Puttkamer beauftragt, die gegenwärtige Sitzung der beiden Häuser des Landtages Unserer Monarchie am 14. Mai d. J. in Unserem Namen zu schließen.
GSegeben Berlin, den 13. Mai 1887.
Wilhelm. Gegengezeichnet vom Staats⸗Ministerium.
und erklärte im Allerhöchsten Auftrage die Session des Land tages der Monarchie für geschlossen.
Der Präsident, Herzog von Ratibor, brachte hierauf ein Hoch 1 Se. Majestät den Kaiser und König aus, in welches Schluß 4 Uhr 38 Minuten.
ie Anwesenden dreimal lebhaft einstimmten.