1887 / 131 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Jun 1887 18:00:01 GMT) scan diff

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ge n Nicht allein egangen sind. Nic allein 1 1 1 sondern auch eine Reihe von Häusern in transasiatischen Plätzen haben

die Vorlage, wie sie liegt, anzunehmen.

von 11 Stunden. Das ist die Differenz zwischen der längeren und der kürzeren Seefahrt. u“ Aber, meine Herren, auch diese Verzögerung haben wir dreist auf uns nehmen können, weil alle übrigen Konkurrenten derselben Ver⸗ ögerung unterworfen sind; die englischen und französischen Schiffe gehen auch jetzt direkt mit ihren Posten über Port Said und machen zicht den Landweg durch Egypten. So erwünscht es also gewesen wäre, auch diese Verzögerung zu vermeiden, so haben wir doch geglaubt, daß wir darauf zu bestehen nöthig haben, weil wir in dieser Beziehung nicht schlechter gestellt werden als unsere Konkurrenten; und daß die Leistungen des bisberigen Unternehmers im Stande sind, der Konkurrenz der Engländer und Franzosen die Spitze zu bieten, das werden die Herren ja alle schon aus den Zeitungen, soweit sie nicht ausländischen

Ursprungs gewesen sind, bemerkt haben. 3 8 sind die Gründe, welche uns bestimmt haben,

die Vorlage zu machen. Wir halten die Vorlage für eine durchaus rationelle 8 wir halten dafür, daß sie den Interessen des deutschen Exports nach Ost⸗Asien und Australien nicht allein keinen Schaden zufügt, sondern daß sie diesen Interessen eine lebhafte Stütze gewährt; wenn wir unserm eigenen Urtheil darin nicht trauen

so würden wir doch bestimmt werden, dieses

für das richtige, zu halten durch die zahlreichen Correspondenzen, die uns in dieser Beziehung aus dem Auslande zu⸗ unsere Konsuln übereinstimmend,

es als wichtig bezeichnet, daß man Genua anlaufe und den Anschluß

der Zweiglinie an die Hauptlinie in Port Said suchen soll.

Meine Herren, ich habe nicht den Muth, diesen Aeußerungen der Interessenten gegenüber auf der Festsekung zu bestehen, die das Hampfersubventionsgesetz getroffen hat; ich erachte sie für eine wirth⸗ chaftlich nicht richtige, ich halte dafür, daß sie uns eine Fessel nlegt, die wir im Interesse des Verkehrs zu brechen haben, und ich ann Sie nur dringend bitten, sich dieser Auffassuug anzuschließen und

Der Abg. Gebhard äußerte: Wer die Persönlichkeit des Hrn. Meier kenne, wisse, daß der Vorwurf der Eigennützigkeit, den der Abg. Rintelen ihm gemacht, durchaus unbegründet sei. Der §. 2 des Dampfergesetzes sei ein Kind des Abg. Rintelen, er sei auf seinen Antrag in das Gesetz hineingekommen

nd es sei daher begreiflich, daß der Abg. Rintelen sich gegen e Abänderung desselben wehre. Die jetzige Vorlage wolle nur den Fehler wieder gut machen, den der Reichstag damals

auf Antrag des Abg. Rintelen gemacht habe. Bei der zweiten Linie sei der Anfang⸗ und Endpunkt gesetzlich festgelegt worden, während dies für die Hauptlinien nicht der Fall sei. Die Zahlen des Staatssekretärs von Boetticher bewiesen, daß die Maßregel er Festlegung eine verfehlte gewesen. Es sei natürlich nicht ache des Hauses, die Interessen des Lloyd zu vertreten, sondern dasselbe habe die Interessen des Deutschen Reichs in Schutz zu nehmen. Man müsse sich aber freuen, wenn beide Interessen im Einklang ständen und nicht deswegen einer Maßregel die Zustimmung versagen, weil sie die Interessen des Deutschen Reichs und zugleich die Interessen des Lloyd fördere. Der Vortheil der gegen⸗ wärtigen Vorlage sei der, die im allgemeinen deutschen Interesse zweckmäßigste Linie herbeizuführen. Es sei nun keineswegs gesagt, daß die Anschlußlinie in der jetzt projektir⸗ ten Weise dauernd bestehen bleiben solle; sondern die Regierung werde sich dem Lloyd gegenüber vorbehalten, Abänderungen vorzunehmen, sobald sich herausstellen sollte, daß auch diese neue Linie ein Mißgriff sei. Einen weiteren Vortheil biete die neue Linie für die Passagiere bei ihrer Ausreise dadurch, daß ihnen zweimal Gelegenheit gegeben werde, nach Australien und Ost⸗Asien Anschluß zu finden, einmal direkt in Genua und zweitens von Brindisi nach Port Said. Sodann würden die Güter aus Süddeutschland, namentlich dem Süd⸗ westen Deutschlands, den Dampfern leichter zugeführt werden können, als es jetzt der eb sei. Möge auch ein Theil Süd⸗ deutschlands, der südöstliche Theil, ein Interesse an Triest haben, das überwiegende Interesse falle Genua zu. Auf der Rückreise träten die Vortheile in noch evidenterer Weise hervor. Wie zweckmäßig die Beseitigung dieser fesselnden Bestimmung sei, gehe daraus hervor, daß, wenn man eine ähnliche Be⸗ stimmung auch für die Hauptlinien festgesetzt hätte, man be⸗ reits eine zweite Abänderungsvorlage in Bezug auf §. 1 er⸗ halten hätte, da die Hauptlinie bereits geändert sei, indem die Tschagos⸗Inseln nicht mehr angelaufen vürden. Was seine Partei bewegen könnte, die Vorlage zu beanstanden oder einer Kommission zu überweisen, könnte lediglich die Frage sein, ob es gerechtfertigt sein würde, nachdem eine Ver⸗ kürzung der Linie eingetreten sei, die Subvention in der bis⸗ herigen Höhe bestehen zu lassen. Nachdem aber der Staats⸗ sekretär von Boetticher erklärt habe, daß man an eine Ver⸗ kürzung der Subvention nicht denke, weil auf der anderen Seite eine Reihe von Mehrleistungen für den Lloyd erwachse, so beantrage er, heute in die zweite Lesung einzutreten und dem Gesetze unverändert beizustimmen. Der Abg. Dr. Bamberger äußerte sich folgendermaßen: Nan sehe, wie gut es gewesen, daß das Haus diesen Gegen⸗ stand nicht mehr vor Pfingsten berathen habe, trotzdem der Staatssekretär diese Berathung sehr gern gesehen hätte und, um sie zu erlangen, sich selbst in das Haus hinunter begeben und mit den Mitgliedern verhandelt habe. Vielleicht sei es nur zu große Gewissenhaftigkeit, denn thatsächlich legten die Schiffe jetzt schon in Genua an. Der Dampfer „Bayern“ habe am 15. Mai auf der Rückreise von Shanghai in Genua angelegt, während die Verhandlung im Reichs⸗ tage erst am 25. Mai stattgefunden, und auch der Dampfer „Habsburg“, welcher in diesem Moment von Sydney zurückgekommen, habe dort angelegt. Er (Redner) wolle daraus gar keine staatsrechtliche Frage machen, er sei schon früher für Genua gewesen und lehne sich nicht gegen die Vorlage auf. Auch eine Kolonialdebatte, wie man sie vielfach erwartet habe, wolle er nicht hervorrufen. Eine Kommissions⸗ berathung halte er nicht für geboten, überhaupt glaube er, daß das Haus gegen seine frühere Gepflogenheit viel zu viel auf die Kommissionsberathungen gebe. Früher habe es so überaus wichtige Gesetze, wie das über die Haftpflicht und das Münzgesetz, im Plenum berathen. Ueber die Verhältnisse des Verkehrs, über die geringe An⸗ zahl der Passagiere habe die deutschfreisinnige Partei sich nie etäuscht, aber als sie früher darauf ö gemacht ätte, habe man sie Reichsfeinde genannt. rüher habe man der Kommission gesagt: der Hafen von Genua tauge garnichts, deshalb sei Triest gewählt; jetzt heiße es in den Motiven, daß Genua einen vorzüglichen Hafen besitze. Die Cholera solle der Hauptgrund sein und die damit verbundenen Quarantäne⸗Maßregeln, daß man Triest als Anlegehafen aufhebe. Der wahre Grund sei doch aber wohl die bequemere Verbindung mit Deutschland von Genua aus. Er wolle ja dem Lloyd ein gutes Geschäft bei den Dampferlinien ünschen, er wolle nicht, daß die Dampfer leer ühren. Herr Meier habe an den Bergthungen der

Kommission völlig uneigennützig Theil genommen; er habe sogar gesagt: „Lieber will ich das Geschäft nicht machen, da es ein zweifelhaftes ist.“ Und wie die Verhältnisse jetzt lägen, wolle er (Redner), daß das Geld lieber dem Norddeutschen Lloyd zu Theil würde, als daß es in den Ozean hinausfließe. Redner ging auf eine detaillirte Darlegung der Fahrzeiten der deutschen Schiffe gegenüber den übrigen Verbindungen ein. Wahr geworden sei, was seine Partei damals behauptet habe, daß der Deutsche eine schöne Portion Geld dazu der ebe, daß die Passagiere anderer Nationen schnellere Ueber⸗ ahrt hätten; von allen Passagieren sei immer nur der dritte Theil Deutsche, die beiden anderen Theile meist Engländer. Man habe mit überseeischen Unternehmun⸗ gen von Staatswegen nicht viel Glück gehabt; mit welcher Begeisterung habe man vor drei Jahren die Linie nach Korea subventioniren wollen, die schleswig⸗holsteinischen Rheder habe man durch die Polizeibehörden von den Vor⸗ theilen des ostasiatischen Handels überzeugen wollen. Das klinge zwar abderitisch, aber die Nachricht sei unwidersprochen durch die Hamburger Zeitungen gegangen. Redner ging schließlich auf die Korea⸗Angelegenheit aus dem Jahre 1884 ein und warnte davor, allzu großen Enthusiasmus diesen Dingen entgegen zu bringen.

Der Staats⸗Minister von Boetticher entgegnete:

Es thut mir leid, daß ich nochmals das Wort zu nehmen ge⸗ nöthigt bin, und ich thue dies um so unlieber, je freundlicher sich der Herr Vorredner unserer Vorlage gegenüber gestellt hat und je mehr ich aus seinen Aeußerungen entnehmen darf, daß er der Meinung ist, daß wir wirklich etwas Zweckmäßiges thun, wenn wir die Vorlage zum Gesetz erheben. Allein er hat doch vielleicht zu Gunsten der Dekoration seines Vortrags einige Dinge anders dargestellt, als sie thatsächlich liegen, und um deswegen bin ich genöthigf, zu korri⸗ giren, schon damit nicht falsche Anschauungen über diese Dinge in die Welt hinauslaufen.

Es ist richtig, daß der Dampfer „Bayern“ bei seiner letzten Rückkehr von Australien den Hafen Genua angelaufen hat; ich mache aber darauf aufmerksam, daß wir zum Anlaufen des Hafens Genua mit den Schiffen der Hauptlinie überhaupt einer Aenderung des Gesetzes gar nicht bedürfen. Der Herr Reichskanzler ist durch den §. 1 des Gesetzes ermächtigt, die Häfen zu bestimmen, die angelaufen werden sollen, beziehungsweise darüber vertragsmäßige Festsetzungen zu treffen mit dem Unternehmer, und weiter ist in dem Artikel 2 des Vertrages, der mit dem Norddeutschen Lloyd geschlossen ist, aus⸗ drücklich vorbehalten, daß der Reichskanzler in Abänderung der in dem Vertrage bezeichneten allgemeinen Linie auch andere Anlaufshäfen vor⸗ schreiben kann. Wir haben also in dieser Beziehung nichts gegen das Gesetz gethan, und wir haben auch nicht irgend etwas Irrationelles gegenüber unseren Erklärungen bei Berathung des Dampfersubventions⸗ gesetzes gethan, denn der Hafen von Genua, der damals allerdings noch sehr mangelhaft war, ist inzwischen in seinen Einrichtungen außerordentlich vervollkommnet, man kann sogar sagen: er ist jetzt vollständig ausgebaut. 8 -

Was den Anlaufshafen Antwerpen anbetrifft, so ist es für mich sehr werthvoll, daß der Herr Vorredner darauf W hat, daß gewisse Differenzialtarife auf den belgischen Eisenbahnen zum Nach⸗ tbeile deutscher Waaren bestehen, und es wird ja das vielleicht ein Punkt sein, den man bei den ferneren Verhandlungen über den Anlaufshafen nicht wird außer Acht lassen dürfen.

Was die Nothwendigkeit einer Waarenstatistik üben den Ver⸗ kehr auf den überseeischen Linien anlangt, so ist diese Nothwendigkeit von uns durchaus anerkannt; diese Statistik ist in die Wege geleitet, sie stößt nur jetzt, so lange Bremen und Bremerhaven Freihäfen sind, auf außerordentliche Schwierigkeiten, weil es sehr schwer ist, den deutschen Ursprung der Waaren, die mit den überseeischen Linien aus dem Freihafen transportirt werden, festzustellen. In dieser Be⸗ ziehung sind aber bereits die Einleitungen getroffen, und ich zweifle garnicht, daß wir im Laufe der Zeit zu einer Statistik kommen wer⸗ den, die uns einen genauen Ueberblick über den Nutzen und die Vor⸗ theile gewährt, die der deutsche Export von den Linien hat.

Daß deutsche Waaren im Interesse der Beförderung englischer Passagiere bei Southampton zurückgewiesen sind, ist für mich ein vollständiges Novum. Ich bemerke überhaupt, daß nur eine einzige Beschwerde, so lange diese subventionirten Dampfer in Betrieb sind, bei der Reichsverwaltung eingegangen ist; diese bezog sich darauf, daß ein gewisser Artikel, der deutschen Ursprungs war und in Antwerpen aufgenommen werden sollte, aus Rücksicht des Versteuerns dort nicht aufgenommen werden konnte, es handelte sich nämlich um eiserne Bauträger.

Die hierbei gemachte Erfahrung läßt darauf schließen, daß mein ursprünglicher Gedanke der richtigere gewesen ist, welcher dahin ging, daß es den Vorzug verdiene, alle Waaren, die auf diese Schiffe ver⸗ laden werden sollten, nach Bremerhaven zu dirigiren. Das ist viel⸗ leicht ein Ziel, das wir erst in Zukunft erreichen werden.

Was nun die Korealinie anlangt, so ist es damit doch nicht so bureaukratisch und abderitisch, wie die Herren Vorredner es zu schildern beliebten. Wir waren durch das Gesetz genöthigt, einen koreanischen Hafen anzulaufen, und es entstand die Frage, welcher von diesen Häfen angelaufen werden sollte. Es bestand in den Interessentenkreisen eine verschiedene Meinung, ob Chemulpo oder Fusanpo angelaufen werden sollte, und über diese Meinungsverschiedenheit schweben jetzt noch die Verhandlungen. .

Wir haben das Anlaufen des koreanischen Hafens keineswegs auf⸗ gegeben, wir würden es auch nicht haben aufgeben können, weil wir eben dazu verpflichtet sind. Aber wir sind in diesem Moment noch nicht in der Lage, sagen zu können, welcher von den interessirten Häfen in Korea dabei fähließkich zur Hebung kommen würde.

Ganz unrichtig aber war die Darstellung des Herrn Vorredners über die Verhandlungen mit der ea gen und Hamburgschen Rhederei. Es bezogen sich diese Verhandlungen gar nicht auf die Koreafrage, sondern sie bezogen sich auf die chinesische Küstenschiffahrt, und ich kann nur sehr bedauern, daß der Herr Vorredner die Sache hier zum Gegenstand einer scherzhaften Betrachtung gemacht hat, denn daß über diese Angelegenheit hier im Reichstage über⸗ haupt gesprochen wird, dient nicht den Interessen des deutschen Handels. Nachdem die Sache aber einmal zur Sprache gebracht ist, zur Rechtfertigung des Verfahrens der Regierung Folgendes erklären.

Es handelte sich darum, daß ein Promemoria über die Küsten⸗ schiffahrt in den chinesischen Gewässern von einem sehr sachverstän⸗ digen Konsularbeamten des Deutschen Reichs eine Menge Winke enthielt, von denen wir glaubten, daß es mälich sei, sie den bei dieser Küstenschiffahrt interessirten Rhedern mitzutheilen. Das haben wir gethan; weiter ist nichts geschehen. Die Sache ist nach Hamburg und an die Regierung in Schleswig gegangen, und die Regierung in Schleswig hat ihre Organe, nicht die Polizeibehörden, (Zuruf links) bitte um Verzeihung, ich bin hier sehr genau unterrichtet; ich habe die Sache direkt im Correspondenzwege mit dem Herrn Ober⸗Präsidenten erörtert nicht die Polizeibehörden, sondern die Magistrate von diesem Promemoria mit dem Auftrage in Kenntniß gesetzt, die an dieser Küstenschiffahrt interessirten Rheder mit dem Inhalte bekannt zu machen. Was daran Abdelitisches oder Lächerliches ist, das ist mir in der That schleierhaft. Allerdings weiß ich sehr wohl, daß gewisse Zeitungen die Sache so dargestellt haben, als ob die Regierung hier etwas überaus Thörichtes gethan hätte; daß aber der Hr. Abg. Bamberger auf diese Zeitungsberichte hinein⸗ fallen würde, das hätte ich nicht geglaubt.

So, meine Herren, liegt die Sache, und wir werden dadurch, daß der Regierung mißgünstige Darstellungen über ihr Verhalten in die Zeitungen gebracht werden, uns nicht abhalten lassen, auch in Zukunft alle diejenigen Winke, deren Zenußamg im Interesse des deutschen Handels und der deutschen Schiffahrt

liegt, den interessirten Kreisen auf demselben Wege mitzutheilen selbst

auf die Gefahr hin, daß bei einer indiskreten Benutzung dieseg Weges Nachtheile entstehen, die man nicht verantworten kann.

Ich habe schließlich noch zu sagen, daß auch die Notizen über die Fahrzeiten, die der Herr Abgeordnete gegeben hat, nicht zutreffen: die deutschen Linien stehen nicht hinter den englischen und französi⸗ schen zurüͤck; und ich werde erwarten dürfen, daß er mir seine Quelle bezeichnet. Diese Quelle steht im direkten Widerspruch mit den offiziellen Notizen, die wir darüber haben. Ich stelle diese Notizen hier zur Disposition. Daraus ergiebt sich beispielsweise, daß aaf dem Wege nach Hongkong (Zuruf des Abg. Richter) ja S kommt auch noch, wir fahren erst nach Ost⸗Asien das Schiff „Oder“ 31 Tage, das Schiff „Neckar“ 31 Tage, das Schiff „Nürnberg“ 31 Tage, das Schiff „Braunschweig“ 31 Tage gebraucht hat, während beispielsweise die französischen Schiffe „Natal“ 33, „Yang⸗Tsé“ 38, „Anadyr“ 33, „Djemnah“ 33, „Oxus“ 34 „Saghalien“ 37 und „Ara“ auch 37 Tage, und die englischen Post⸗ dampfer „Brindisi“ 32, „Ancona“ 31, „Ravenna“ 33, „Verona“ 32 „Cathay“ 33 und „Rohilla“ 33 Tage gebraucht haben. Sie sehen aus dieser Uebersicht ich habe nach der Reihe gelesen —, daß die deutschen Schiffe nicht hinter den englischen und französischen zurück⸗ stehen; ich möchte also auch im Interesse des Rufes unseres Unter⸗ nehmens diese Behauptung korrigiren, und kann nur noch hinzufügen, daß auf dem Wege von Hongschn über Suez nach Europa die Sache sich noch günstiger stellt den Zahlen nach, wie ich sie hier für den Weg von Europa nach Hongkong angegeben habe. Ich stelle diese Uebersichten, wie gesagt, zur gefälligen Einsicht und würde sehr dankbar sein, wenn mir die Quelle genannt würde, aus welcher der Herr Vorredner geschöpft hat. Wir wollen uns, meine ich, nicht etwas vorschauspielern; wir wollen nur hinter die Wahrheit kommen, und dazu werde ich jedes Mittel ergreifen.

Der Abg. Woermann sagte: Dem Abg. Rintelen gegen⸗ über möchte er auch seinerseits erwidern, daß er (Redner), obgleich er als Konkurrent in der ganzen Angelegenheit gegen den Abg. Meier aufgetreten sei, doch anerkennen müsse, daß der Abg. Meier seiner Zeit nicht nur in der Kommission alles Das gethan habe, was er habe thun müssen als Mitglied des Reichstages, sondern daß auch in jeder Hinsicht eine völlig loyale Konkurrenz obgewaltet habe. Er (Redner) habe die Sache nie so aufgefaßt, als ob der Abg. Meier im Interesse des Norddeutschen Lloyd die Debatte irgendwo beeinflußt habe, um die Spezial⸗ interessen des Norddeutschen Lloyd zu vertreten, sondern daß er sich stets loyal in dieser Beziehung bewiesen habe. Es sei auch damals von Hamburg aus, und zwar von einem Konsor⸗ tium, an dessen Spitze sein (des Redners) Name gestanden, eine Eingabe gemacht in Konkurrenz gegen den Norddeutschen Lloyd, und er könne nur aussprechen, daß, nachdem er den Vertrag des Norddeutschen Lloyd mit der Regierung gesehen habe, er in diesem günstigere Bedingungen gefunden, als die⸗ jenigen, welche von hamburgischer Seite gemacht worden seien. In der Sache selbst könne er die Vorlage der Regierung nur durchaus empfehlen, um so mehr, als in der von ihm bereits erwähnten Eingabe alle diejenigen Bedenken enthalten gewesen seien, welche gegen die Linie, wie sie damals vorgeschlagen worden, hätten erhoben werden können. Eine Zweiglinie im Mittelmeer, welche in Alexandria endige, habe er stets für verkehrt gehalten. Auch in jener Eingabe sei bereits von der Cholera die Rede gewesen. Er gebe zu, daß der Norddeutsche Lloyd durch diese vorgeschlagene Aenderung möglicherweise eine Ersparung von 100 000 machen könnte. Dem Abg. Bamberger möchte er bezüglich Koreas noch erwidern, daß dort noch keine deutsche Linie angelaufen sei, sonst würde der Verkehr ein größerer sein und wahrlich noch andere Firmen, als diejenige von Meier, dort interessirt sein. Durch die Hamburger Handelskammer sei alljährlich der drin⸗ gende Wunsch ausgesprochen worden, einen Hafen in Korea anzulaufen. Man sei in Hamburg und auch in der Handels⸗ kammer der Meinung, daß das Anlaufen dieses Hafens von Korea für den Norddeutschen Lloyd und für die ganze Sache außerordentlich nützlich sein könnte. Möchte die Re⸗ gierung dafür sorgen, daß der Lloyd diesen Hafen, wie im Kontrakte vorgesehen, au anlaufe. Der Abg. Bamberger habe dem Norddeutschen Lloyd ein gutes Geschäft gewünscht. Von allen Seiten werde anerkannt, daß er in jeder Sn t das leiste, was von ihm erwartet werde. Der Abg. Bamberger habe ferner darauf hingewiesen, daß im Gegentheil die Prophezeiungen von der Vernichtung der Privatlinien bisher nicht eingetroffen seien. (Zuruf: Sloman!) Sloman habe mit dem Norddeutschen Lloyd einen Vertrag abgeschlossen, wodurch er die Agentur des Lloyd in Ham⸗ burg habe. In der Folge habe er, weil sich gleichzeitig die Frachten nach New⸗York wesentlich besserten, es für vortheilhafter gehalten, seine Schiffe nach New⸗York gehen zu lassen, und er (Redner) habe hier einen Vorschlag zur Einrichtung einer Dampferlinie zwischen Hamburg und Australien, in welchem es als außerordentlich verkehrt dar⸗ gestellt werde, daß Hr. Sloman diese Linie aufgegeben habe. Die Ausfuhr von Hamburg nach Australien habe sich in wenig Jahren von 14 000 auf 45 000 Tons gehoben. Es sei von

amburg aus bisher keine Gelegenheit gewesen, mit dem

loyd irgend welche Waaren zu verladen, weil die Schiffe Fäfür keinen Platz gehabt hätten. Er (Redner) würde diesen Plan nicht erwähnen, wenn er nicht bereits in Hamburger Zeitungen erörtert worden wäre; und in diesem Plane stehe, daß man diese Linie errichten wollte als Supplement zu der deutschen Reichspostdampferlinie des Norddeutschen Lloyd. vuch der Untergang der deutschen Dampfschiffrhederei in Hamburg sei von allen Seiten prophezeit worden; erst vor wenigen Monaten habe diese Gesellschaft beschlossen, ihr Kapital zn vergrößern, um weitere Dampfer zu bauen. Ja, die

esellschaft habe im vorigen Jahre zum ersten Male wieder Dividende gezahlt. Die Subvention habe ganz andere Zwecke und ganz andere Dampfer als diese Frachtdampfer betroffen. Solche Dampfer, wie der 1..00 h Lloyd in Fahrt gestellt habe, hätte man niemals ohne Subvention in Fahrt stellen können. Für die Vorlage werde er stimmen und halte Kom⸗ missionsberathung nicht für nothwendig.

Der Abg. Dr. Windthorst bedauerte, daß die ö des Abg. Rintelen zu Mißverständnissen Anlaß gegeben hätten. Was ihn (Redner) betreffe, so erkenne er an, daß der frühere Abg. Meier sich bei den damaligen Verhandlungen auf das Loyalste benommen habe. Er habe in der That nur das Interesse des gesammten Deutschlands im Auge gehabt und selbst Bweisel gehegt, ob die Sache nützlich sein würde oder nicht. Er habe ja auch damals gar nicht gewußt, ob der Lloyd die Sache bekommen würde. Er habe geglaubt, der Abg. Woermann oder die Hamburger würden sie bekommen, und das wünschte er (Redner) nicht, weil er nur den Lloyd der Aufgabe ge⸗ wachsen glaubte. Was nun die Sache selbst betreffe, so leugne er nicht, daß diese Vorlage ihn sehr peinlich berührt habe. Wäre Triest nicht als Anlaufhafen festgestellt worden, so wäre das Gesetz s. 8 nicht zu Stande gekommen. Nun müsse es doch peinlich berühren, daß nach so kurzer Zeit ein von der

1

Kaufmann Alexander Carl Wachlin zu

für kraftlos erklärt werden,

1 l12973]

dem

Regierung acceptirtes Abkommen wieder le.

Interessen beträfen. Gerade angesichts

und Zuckersteuervorlage sei wohl der

sich recht sorgfältig in Acht zu

eben gicht irgendwo

nicht zum

worden seien.

Weiteres für die Vorlage stimmen.

Der Staats⸗Minister von Boetticher entgegnete:

Meine Herren! Ich habe auch gegenüber den Anschauungen des errn Abgeordneten Dr Windthorst ein Mißverständniß zu berichtigen. ar nicht die Absicht, durch dieses Gesetz die Wahl von nlaufshafen definitiv festzustellen und die Linie Triest Brindisi für alle Zukunft aufzugeben, sondern es ist nur die Absicht, für die Reichsverwaltung die Ermächtigung zu

Zweiolimie, die jetzt durch den §. 2 des Dampfersubventionsgesetzes festgelegt ist, ändern chon anlaufen, dazu brauchen wir die Zustimmung des Reichstages nicht; sondern es handelt sich in der Hauptsache nur darum, daß wir die zur Zeit sehr spärlich befahrene Zweig⸗ linie von Triest nach Brindisi aufgeben, dafür die Schiffe von Brindisi nach Port Said direkt laufen lassen und so also den Inter⸗ essen des Lloyd und den Interessen unseres Verkehrs einen neuen

s ist ja Genua als

sie, den Verkehrsbedürfnissen folgend, die

darf. Genua können wir jetzt s

Dienst erweisen.

Der Herr Vorredner hat von der Aufnahme gesprochen, welche diese Absicht in österreichischen Kreisen und bei der Kaiserlich öster⸗ reichischen Regierung etwa finden könnte. Ich bin darüber nicht unter⸗ richtet, ich habe aber allerdings Preßstimmen gelesen, die nicht sehr daß diese Linie aufgegeben

erbaut davon sind,

darüber kann doch kein Zweifel

eigentlich

nächstbetheiligten österreichischen Interessentenkreise. a einverstanden sein wird, daß ihm eine Konkurrenz vom Halse geschafft wird; und für die öster⸗ reichischen Exporteure, die aus der Konkurrenz des Norddeutschen Lloyd mit dem Oesterreichischen Lloyd etwa Vortheile ziehen könnten, haben wir doch nicht zu sorgen. Für uns muß immer die Frage die sein: was dient unseren eigenen, also unseren deutschen Export⸗Interessen? Und wenn wir finden, daß es in unserem deutschen Export⸗Interesse nicht nöthig ist, Triest zu halten, bezw. daß das Festhalten an Triest

Oesterreichische Lloyd sehr damit

geändert werden sole. Das möge man sich recht klar halten, da man leider im Reichstage so oft Gesetze machen müsse, welche materielle

der Branntwein⸗

Privatinteressen bei der Ausdruck kämen, damit man nicht Erörterungen bekomme, wie sie jetzt bezüglich des Hrn. Meier mit Unrecht geführt Dem Antrage auf Kommissionsberathung

könnte er sich anschließen. Dort würde er auch um Aufschluß bitten über die deutschen Beziehungen zu Oesterreich in dieser rage. Er möchte wissen, ob diese Vorlage nicht eine gewisse

nangenehme Stimmung in Oesterreich hervorgerufen habe. Daß die Linie w. So 8 er hierüber nicht orientirt sei, möchte er nicht ohne a6 die Linie wegen der Cholera nicht voll ausgenutzt werden konnte,

Anlaß ge⸗ nehmen, ob Gelegenheit

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lassen können, wir haben wir sind durch die Erfahrun

reichisches Gut finden.

gebe ich zu; ich

erhalten, daß

freudiges Ja zu sprechen. Der Abg. Bulle⸗Bremen

keinen Vortheil gebracht habe. wird. Aber der Norddeutsche

namentlich der

wässer gefahren wäre.

Brindisi außer Verhältniß steht zu den Vortheilen, die diese Linie bietet, dann, glaube ich, sind wir naturgemäß darauf hingewiesen, die Linie aufzugeben. Bereits bei der früheren subventionsgesetzes hat, wie sich aus dem damals von dem Hrn. Abg. Broemel erstatteten Bericht ergiebt, die Regierung dringend davon abgerathen, Triest in das Gesetz selbst einzubeziehen. Der Reichstag hat Triest hineingeschrieben, wir haben das Gesetz daran nicht scheitern etzt mit 85.. Versuch gemacht, und r sind al zu der Ueberzeugung gekommen, da

Triest für uns werthlos ist. Ich bin fest üͤberzeugt,” wenn man 9 Statistik der Güter, die mit dieser Zweiglinie von Triest befördert sind, vor sich hätte, so würde man nicht eine einzige Tonne deutschen Gutes darunter finden, sondern man würde in der Hauptsache öster⸗

Also, meine Herren, wir sind zu dieser Ueberzeugung gekommen.

habe aber bei den Zahlen, die ich vorhin angeführt habe, ausdrücklich die Choleraperiode ausgeschlossen und habe nur die 188 kehrsziffern gegeben, die sich auf eine Zeit beziehen, in welcher die Quaran⸗ täne in Egypten nicht stattfand. Also, meine Herren, gegenüber dieser Ueber⸗ zeugung sind wir verpflichtet, meiner Meinung nach dem Verkehrsinteresse, was darauf hinweist, Triest Brindisi aufzugeben und den Lloyd mit den Hauptschiffen die längere Tour über Genua machen zu lassen, wir sind verpflichtet, uns den Weg dazu zu eröffnen, in der vor⸗ geschlagenen Weise zu folgen. Weiter haben wir nichts gethan. Die Frage liegt außerordentlich einfach. Was eine Kommissionsberathung zier noch soll, ist mir nicht recht erfindlich. Ueber alle Fragen, die gestellt werden, bin ich bereit, wie bisber, eine kurze, 5

verständliche Auskunft zu geben, und dadurch wird, glaube ich, der Reichstag in die Lage gesetzt werden, ein männliches Nein oder ein

heute prinzipielle Gegnerin der Dampfersubvention. Der Abg. PLoermann habe nur davon gesprochen, daß dieselbe keinen Nachtheil gebracht habe; er hätte zeigen sollen, daß dieselbe

theil, wenn wir jährlich 4 Millionen ausgeben müssen. Auch . Lloyd habe keinen Vortheil sein, daß die gehae Er habe 1—2 Proz. weniger Dividende gegeben als vor er Subvention und habe noch den Verlust eines Dampfers zu be⸗ klagen, den er schwerlich gehabt hätte, wenn er in dem alten Ge⸗ Daß aber auch mit solcher Subvention solche Erfahrungen gemacht würden, beweise gerade, wie un⸗ gesund der Gedanke einer Subvention im Prinzip sei. Er (Redner) habe aber nur das Wort begehrt, um einer Pflicht als Abgeordneter von Bremen zu genügen, gegenüber den An⸗ griffen des Abg. Rintelen gegen den fruh

erathung des Dampfer⸗ des Hrn.

müsse um so

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indige und

erklärte, seine Partei sei noch

Es sei doch schon ein Nach⸗

von der Subvention

eren Abg. Meier.

Er (Redner) hätte nach den anerkennenden Aeußerungen, die von allen Seiten seinem verehrten Vorgänger zu Theil ge⸗ worden seien, 8 Meier noch ein Wort zu sagen.

aber persönlich das Bedürfniß, weil er jenem gegenüber gestanden habe, artige Verdächtigungen an dessen Perfon überhaupt nicht heran⸗ reichten. Ein solcher Vorwurf, wie er jetzt gefallen sei, müsse aber doppelt frappiren, da man gerade jetzt mehrere Kommis⸗ sionen habe, in welchen Interessenten fäßen, welche vor der zweiten Lesung nicht zurückgetreten seien. Dieser Vorwurf

eigentlich nicht mehr nöthig, zum Lobe Er fühle im Wahlkampfe

auszusprechen, daß der⸗

mehr befremden, als er von einem Herrn aus⸗

gegangen, von dem es erwiesen sei, daß er die Vorlage über⸗ haupt nicht aufmerksam gelesen 6 derselbe würde sich sonst nicht der Verwechselungen schul nachher nachgewiesen worden seien. nicht gegen eine Kommission, wenn er sie auch sachlich für überflüssig halte.

Die Diskussion wurde geschlossen.

Persönlich bemerkte der Abg. Rintelen: Es sei ihm nicht eingefallen, die Loyalität des Hrn. Meier irgendwie anzu⸗ fechten. Aber er meine, derselbe hätte auch den Schein ver⸗ meiden müssen, denn es sei ein offenes Geheimniß gewesen, daß der Bremer Lloyd sich um die Dampferlinien bemühen würde. Die Art und Weise, wie der Staatssekretär seine (des Redners) Bemerkungen über Hrn. Meier kritisire, ent⸗ halte eine Censur, wie er (Redner) sie einem Vertreter der verbündeten Regierungen nicht zugestehen könne, Hr. Meier sei allerdings hier nicht anwesend. aber nur als Antragsteller in die Debatte gezogen.

„Der Abg. Dr. Bamberger machte darauf aufmerksam, daß die von ihm angeführte Statistik in Bezug auf Fahrzeit der Schiffe auf Australien sich bezöge, während die des Staats⸗ sekretärs lediglich auf Ost⸗Asien Bezug hätte. sekretär habe gemeint, er sei auf eine Zeitungsnotiz hinein⸗ gefallen. Es sei ihm gar nicht eingefallen, schreckenerregende Staatsgeheimnisse auszuplaudern. chon vor zwei Jahren in den nationalliberalen Blättern, dem

ig gemacht haben, die ihm Er (Redner) sei an sich

Er (Redner) habe ihn

Der Staats⸗

Die ganze Sache habe

„Hamburger Korrespondenten“ und in der „Hamburger Börsen⸗ halle“, gestanden, wie er sie mitgetheilt habe.

Der Antrag auf Kommissionsberathung wurde zurück⸗ gezogen; die zweite Lesung wird im Plenum stattfinden.

Um 5 ¼ Uhr vertagte sich das Haus auf Mittwoch 1 Uhr.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. 5. Keommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

DOeffentlicher Anzeiger.

6. Berufs⸗Genossenschaften. 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8 Peeschiehene Bekanntmachungen. . Theater⸗Anzeigen. er Bzr 10. Fanülier⸗Rchrichten.]) In der Börsen⸗Beilage

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

1131621 Aufgebot.

I. Folgende von der Direktion der Lebens⸗ versicherungs⸗Aktiengesellschaft „Germania“ zu Stettin ausgestellte, noch in Kraft stehende Urkun⸗ den sind den Besitzern A. und B. angeblich verloren gegangen, und sie haben das Aufgebot derselben be⸗ antragt.

Nämlich: A. Die Frau Kommissionär Mathilde Henriette

Emilie Wachlin, geb. Krohn, zu Greifenhagen, zu

ihrer Lebensversicherungs⸗Police Nr. 44 668: 1) des Prämien⸗Rückgewährscheins vom 27. April M1886 über 1 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf.,

2) des Prämien⸗Rückgewährscheins vom 27. Juli

⁊1872 über 1 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf.,

3) der acht Prämien⸗Rückgewährscheine vom 27. Juli 1876, 1877, 1878, 1879, 1880, 1881, 1882, 1883 über je 21 80 ₰,

4) des Depositalscheins vom 4. Juli 1876 über Verpfändung der Police Nr. 44 668 in Höhe von 900 ℳ, sowie der Prämien⸗Rückgewähr⸗ scheine vom 27. Oktober 1863 bis 27. Juli 1875 inkl.

B. Deren Ehemann, jetzt Kommissionär, früher 8 Greifen⸗ hagen, zu seiner Lebensversicherung⸗Police Nr. 44 933:

1) des Prämien⸗Rückgewährscheins vom 4. April 1866 über 1 Thlr. 28 Sgr. 3 Pf.,

2) der acht Prämien⸗Rückgewährscheine vom 4. August 1876, 1877, 1878, 1879, 1880, 1881, 1882, 1883 über je 23 40 ₰,

3) des Depositalscheins vom 4. Juli 1876 über Verpfändung der Police Nr. 44 933 über 900 und der Prämien⸗Rückgewährscheine vom 4. November 1863 bis 3. August 1875 inkl.

II. Die frühere Eigenthümerin des Freihauses zu

Spaldingsfelde Bd. I. Bl. 73 Nr. 13 des Grund⸗

buchs Auguste Ehlert, geborene Jaehnke, hat das ufgebot der für den inzwischen verftorbenen Schuh⸗ macher Fischer zu Belkow aus Urkunde vom

1 5. August 1843 auf diesem Grundstück in Abth. III.

Nr. 4 am 10. August 1843 eingetragen, zu Prozent verzinslichen, angeblich bezahlten Darlehns⸗ apitals von 150 Thlrn. beantragt.

Alle Diejenigen, welche auf die Urkunden zu I., wie Diejenigen, welche als Rechtsnachfolger des ꝛc. Fischer auf die Post von 150 Thlrn., oben zu II., Ansprüche und Rechte zu haben vermeinen,

2 werden aufgefordert, letztere spätestens in dem auf

den 21, Dezember 1887, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Geri tsstelle anberaumten Termine, zugleich unter Vorlegung der betreffenden Urkunden anzu⸗ melden; widrigenfalls die Urkunden zu I. werden die ost zu II. aber im Grundbuch gelöscht werden wird auf Grund usschließung der etwaigen Prätendenten mit ihren nsprüchen darauf. Greifenhagen, den 30, Mai 1887. Königliches Amtsgericht.

Aufgebot. 8.

Im Hypothekenbuche von Vöhl finden sich auf

früheren Grundeigenthum der Salomon Kugelmann, Eheleute von Vöhl, Flur I. Nr. 240 und 241, 257, IX 7, 136, XI 60, sowie auf dem Grundstück 140/12 b der Gemarkung Basdorf zu unsten der Spar⸗ und Leihkasse zu Vöhl nachfol⸗

„gende Pfandrechte eingetragen:

1) vom 22. März 1837 wegen eines Darlehns von 350 Gulden,

2) vom 21. Juli 1841 wegen eines Darlehns von 525 Gulden,

3) vom 8. Januar 1844 wegen eines Darlehns

von 150 Gulden,

4) vom 16. Juli 1845 wegen eines Darlehns von

225 Gulden.

Sämmtliche Darlehne sind nach Bescheinigung der Darleiherin längst abgetragen, die Hypothekurkunden aber nicht mehr vorhanden.

Auf Antrag des früheren Gutsbesitzers, jetzigen Rentiers Gustav Ueberhorst von Vöhl, welcher das Aufgebot dieser Obligationen beantragt hat, werden alle diejenigen, welche aus denselben Ansprüche er⸗ heben zu können glauben, aufgefordert, spätestens in dem auf

Mittwoch, den 21. Septbr. 1887, Vorm. 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumel⸗ den und geltend zu machen, widrigenfalls die Löschung der Hypotheken verfügt werden wird.

Vöhl, den 28. Mai 1887. 8

FKönigliches Amtsgericht. Theis. 8 8

8

(181552 Bekanntmachung.

Der frühere Brauereibesitzer Wilhelm Kniep hier⸗ selbst hat das Aufgebot:

1) des Hypothekenbriefs des Herzoglichen Amts⸗ gerichts Braunschweig vom 17. September 1885, betr. eine Kautionshypothek zu 30 000 für einen laufenden Kredit der Braunschweigischen Kreditanstalt hieselbst auf Grund der Schuldurkunde vom 11. Sep⸗ tember 1885 rücksichtlich des in hiesiger Stadt am Bäckerklint sub Nr. 800 belegenen Wohn⸗ und Brau⸗ hauses und Hofes sammt Zubehör) Band LVI. S. 601 des Grundbuchs), und

2) des Hypothekenbriefs des Herzoglichen Amts⸗ gerichts Riddagshausen vom 14. Dezember 1885, die⸗ selbe Kautionshypothek auf Grund der vorbezeich⸗ neten resp. der ferneren Schuldurkunde vom 8. Oktober 1885 rücksichtlich folgender auf Oelper'scher Feldmark belegenen Grundstücke, als:

a. Plan Nr. 151 mit dem Gebäude No. ass. 113, b. Plan Nr. 150 mit dem Gebäude No. ass. 100, c. vom Plane Nr. 142a. 7 a 9 qm,

d. vom Plane Nr. 142 c. 5 a 42 qm

(Bd. III. Bl. 161 des Grundbuchs), betreffend, und mit dem Vermerke versehen, daß das sub 1 bezeichnete Grundstück für die fr. Forderung mithafte, beantragt. 1

Die unbekannten Inbaber der beiden Hvpotheken⸗ briefe werden daher aufgefordert, ihre Rechte spä⸗ testens in dem auf

Sonnabend, den 18. Februar 1888, Morgens 11 Uhr, vor hiesigem Herzoglichen Amtsgerichte, Zimmer 27, mgeseßten Aufgebotstermine anzumelden und die Hypothekenbriefe vorzulegen, widrigenfalls dieselben dem Eigenthümer der verpfändeten Grundstücke gegen⸗ über werden für kraftlos erklärt werden.

Braunschweig, den 25. Mai 1887.

Herzogliches Amtsgericht. X. gez. H. Wegmann. Beglaubigt: C. Ehlers, Gerichtsschreiber.

[13157] Aufgebot.

Auf den Antrag des Ackermanns Jacob Wagen⸗ führ zu Offleben, welcher als Eigenthümer des da⸗ seübs sub No. ass. 18 belegenen Ackerhofs glaub⸗

aft gemacht hat, daß ihm das Eigenthum an den⸗ jenigen Grundflächen zusteht, welche mit dem ge⸗ dachten, im Grundbuche an Baustellen, Hof und Gärten daneben nur 31 a 77 qm groß bezeich⸗ neten Gehöfte ein Ganzes bilden und nach der mit

Stellung des Antrags überreichten, bei dem unter⸗

131251

zeichneten Gerichte zur Einsicht ausliegenden Ueber⸗ sichts⸗- und Vermessungskarte insgesammt 45 a 77 qm halten, werden Alle, welche Rechte an irgend einem Theile der vorbezeichneten Gesammtfläche zu haben vermeinen, zur Anmeldung solcher Rechte vor oder spätestens in dem dazu auf

den 18. Auguft 1887, Morgens 9 Uhr. vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter⸗ mine unter Androhung des Rechtsnachtheils damit aufgefordert, nach Ablauf der gesetzten Frist der Antragsteller als Eigenthümer der in das Grund⸗ buch bislang nicht eingetragenen Größen daselbst eingetragen werden wird, und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, seine Rechte gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das erwähnte Grund⸗ stück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.

Schöningen, den 15. Mai 1887. ö

Herzogliches Amtsgericht. Rieinbeck.

Aufgebot.

Auf Antrag von: 8 8

1) Jürgen Hinrich Martens in Duhnen und seiner Ehefrau Catharina, geb. von Wecheln, als Schwester des Mehhsendein petir Hinrich Claus von Wecheln,

2) Johanna Maria Hey, geb. Wohlers, verwittwet gewesene Pülsch, als Mutter des abwesenden Peter Hinrich Pülsch,

3) Carl Heinrich Julius August Ringe, als Vater des abwesenden Julius Friedrich August Ringe,

4) Dr. Ernst Patow, als Kurator des abwesenden Nicolaus Brockmann, B

5) Carsten Hinrich Möller, als Kurator des ab⸗ wesenden Johann Hinrich Möller, 1

6) Hinrich Ludwig Schröder, als Kurator des abwesenden Christian Wilhelm Schröder,

7) Johann Jürgen Finck, als Kurator des ab⸗ wesenden Heinrich Wilhelm Finck,

8) Hermann Nicolaus Kaht, als Vater des ab⸗ wesenden Charles Ferdinand August Kaht,

9) Johann Hinrich Peycke, als Kurator des ab⸗ wesenden Theodor Tamm,

10) Theodor Bothmann, als Kurator des ab⸗ wesenden Daniel Amandus Steffens.

11) Jürgen Hinrich Hagedorn, als Kurator des abwesenden Johann Heinrich Martens,

12) Dr. Ernst Patow, als Kurator der abwesenden Marie Friederike Steinkamp, geb. Griebel, 3

sämmtlich vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Ernst

Patow,

wird ein Aufgebot dahin erlassen:

I. daß die nachbenannten Verschollenen:

ad 1: Peter Hinrich Claus von Wecheln, geboren in Duhnen am 6. Januar 1836, welcher zuletzt am 2. Mai 1862 von Melbourne in Aunstralien ge⸗ schrieben hat, daß er nach Indien und von da nach Melbourne zurückgehen wolle, und seitdem ver⸗ schollen ist;

ad 2: Peter Hinrich Pülsch, geboren in Kuxhaven am 13. Mai 1838, welcher am 2. Juli 1853 in Hamburg mit dem Schiffe „Sara“, Kapitän Petersen zur Reise nach Montevideo und Buenos Ayres an⸗ gemustert war, und Fete am 29. Oktober 1853 von Buenos Ayres geschrieben hatte. Das Schiff „Sara“ ist laut Attest des Wasserschout zu Ham⸗ burg am 25. Nopember 1853 von Buenos Ayres nach Antwerpen gesegelt, Pülsch ist seitdem mit dem Schiffe verschollen; 8

ad 3: Julius Friedrich August Ringe, geboren in Kuxhaven am 15. Mai 1864, welcher am 2. Juni 1880 in Altona als Decksjunge für das Altonaer Schiff „Johann heineih. ise Fefnaeo angemustert ist. Das Schiff „Johann

einrich“ ist am 17. November 1880 in der Nähe

der Mannschaft in zwei Böten verlassen, das Boot, in dem Ringe sich befand, ist bis zum 19. November mit dem zweiten zusammen geblieben; seitdem ist das Boot und Ringe verschollen;

ad 4: Nicolaus Brockmann, welcher am 30. März 1832 in Berensch geboren ist, ist seit 18 bis 20 Jahren spurlos aus hiesiger Gegend verschwunden und seitdem verschollen;

ad 5: Johann Heinrich Möller, welcher am 20. September 1835 in Gudendorf geboren ist, ist vor etwa 25 Jahren nach Amerika gegangen und seit länger als 20 Jahren verschollen;

ad 6: Christian Wilhelm Schröder, welcher am 10. Februar 1830 in Groden geboren ist, ist vor circa 19 Jahren nach Amerika gegangen, hat zuletzt vor elf Jahren geschrieben und ist seitdem ver⸗ schollen;

ad 7: Heinrich Wilhelm Finck, welcher am 6. März 1840 in Döse geboren ist, ist am 29. Juni 1865 als Schiffszimmermann mit dem englischen Schiffe „Cyclops“ von Liverpool nach Bombay ge⸗ gangen und hat am 7. Januar 1866 von Bombay geschrieben; das Schiff „Cyclops“ ist am 12. Ja⸗ nuar 1866 von Bombay abgegangen, am Bestim⸗ mungsorte nicht angekommen und ist Finck feitdem verschollen;

ad 8: Charles Ferdinand August Kaht, welcher am 23. Dezember 1865 in Kurhaven geboren ist, wurde am 23. Februar 1883 in Melbourne mit dem Schiffe „Loch Fyne“ zur Reise nach Lyttekton New Zealand angemustert, das Schiff ist von da am 14. Mai nach London gesegelt, dort nicht angekommen und ist Kaht seitdem verschollen,

ad 9: Theodor Tamm, Sohn von Jacob Tamm und Anna Sophia, geb. Hey, welcher am 19. Februar 1831 in Ritzebuͤttel geboren ist, ging im Oktober 1854 mit einem englischen Schiffe von Hamburg, schrieb zuletzt 1872 von Rotterdam und soll von da nach Montevideo gegangen sein; er ist seitdem ver⸗ schollen;

ad 10: Daniel Amandus Steffens, welcher am Juli 1835 in Ritzebüttel geboren ist, ist in der Zeit von 1851 bis 1853 von Bremerhaven mit einem Schiffe nach Philadelphia gegangen, dort vom Schiffe defer⸗ tirt; er soll in St. Thomas unter dem Namen Daniel Amandus Devens gelebt haben und unter diesem Namen am 18. Oktober 1853 laut Sterbe⸗ urkunde gestorben sein; seit 1853 ist keine Nachricht von ihm gekommen;

ad 11: Johann Heinrich Martens, welcher am 11. April 1834 in Kuxhaven geaboren ist, ging 1851 nach Amerika, seitdem haben die Verwandten keine Nachricht von ihm;

ad 12: Marie Friederike, geb. Griebel, des Johanm Steinkamp geschiedene Ehefmu, welche am 16. Sep⸗ tember 1813 in Spieka geboren ist, soll um das Jahr 1861 nach Amerika gegangen sein und ist seitdenn verschollen,

hiemit aufgefordert werden, sich spötestens in denn au Dienstag, den 20. Dezember 1887.

10 Uhr Vormittags, 8

anberaumten Aufgebotstermine im unterzeichneten Amtsgerichte zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß sie für todt eräürt werden, I1. daß alle unhe kannten Erben und Gläubiger der vorgenannten Verschollenen hiemit aufgefordert werden, ihre Aasprüche spätestens in dem vorbezeich⸗ neten Aufgebatstermine im unterzeichneten Amts⸗ gerichte anzugelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten unter dem Rechtsnachtheil des Ausschlusse und ewigen (Stillschweigens.

8 Ritz ebütte en 31. Mai 1887. zur Reise nach San Ritzebüttel, den 31. Mai 1887

Das Amtsgericht. A. Reinecke, Dr.

der Californischen Küste in sinkendem Zustande von