1887 / 160 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Jul 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Kriegs⸗Ministeriums auch heute noch aufrecht halten. Die Eisen⸗ gießereien und Maschinenfabriken sind im Ganzen wohl be⸗ friedigend beschäftigt, auch scheint sich stellenweise die ausländische Nachfrage zu beleben, doch sind die Preise nach wie vor gedrückt und unlohnend. b

Der fünfzehnte Jahresbericht der Werkzeugmaschinen⸗ fabrik „Vulkan“ in Chemnitz konstatirt ein weiteres Sinken der Preise und des Gesammtumsatzes der Fabrik, welcher sich in 1886/87 auf 380 056 kg im erthe von 230 850 gegen 453 414 kg und 291 992 in 1885/86 beziffert. Der Bruttogewinn ist diesmal höher als im Vorjahr und stellt sich auf 17 251 ℳ, welche Summ e aber nicht für die Abschreibungen genügt. Es ist nöthig gewesen, die fehlenden 7802 aus dem Reservefonds zu decken, um nicht mit einer Unterbilanz abzuschließen. Der Reservefonds bleibt dann noch mit 3463 bewerthet. b

In der fünfzehnten ordentlichen Generalversammlung der Aktien⸗Gesellschaft Zwickauer Maschinenfabrik vorm. Brod u. Stiehler fanden die Anträge des Aufsichtsraths auf Ver⸗ theilung des Reingewinns und Ertheilung der Decharge an die Di⸗ rektion einstimmige Annahme. Die auf 5 % == 15 pro Aktie fest⸗ gesetzte Dividende wird sofort ausgezahlt. 1 von Geldmitteln für ein Luther⸗Denkmal

Der Aufsichtsrath der Pfälzischen Bank zu Ludwigs⸗ die alljährlichen Lutherfeste veranstaltet, hat hafen hat die Einberufung der restlichen 50 % Einzahlung auf die diesmal zur Aufführung zu bringen: Luther und

Berlin, 12. Juli 1887.

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Kolberg bis zum 30. Juni Torgau. (T. Kreisbl.) Unsere Stadt darf sich rühmen, von Krampas bis zum 30. Juni . . . allen Lutherstädten die einzige zu sein, welche seit 1883 alljährlich und

8 zum 6. (a Partejend.⸗ 6 8 . 6 1.““ 1— 2 ö“ 5 B“ —uS „Imäßig 9L. er'8 stc festli begeht. 2* udowe 2. 86 D . d 6 5 regelmäßig Luther's Geburtstag filich. b 111 udomw debi 8 uli (außer 8 dni snüsan 8 8 zum. Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußij

aus hat Herrig's kirchliches Festspiel: gang 88— große Stäͤdte angetreten, und der im November Henaen bis zum 8 18 688 v fstej 8 8 andeck bis z. 2. Juli (außer urchreisenden, Kurgäste .12 Eö“

160. Berlin, Dienstag, den 12. Juli

1 8

1885 in Torgau zuerst gemachte Versuch, diese für die kirchliche bis z auße Durch

Feier des 1883 in Worms verfaßte Dichtung in einem Langebrück bis zum 6. Juli (132 Parteien) . . . . . Schauspielhause zur Aufführung zu bringen, ist ganz geglückt. Unsere Aufführung, der das siegreiche Vordringen des Herrig'schen Festspiels folgte, ist somit ein wichtiger historischer Moment für die Weiter⸗ entwicklung des evangelischen Volks⸗Schauspiels gewesen. Daß unser berühmter Landsmann Alexander Heßler fast überall, wo Herrig's Dichtung aufgeführt wurde, als Leiter und. Luther⸗Darsteller mit⸗ wirkte, kann ebenfalls als Beweis gelten, daß Torgau auch in der Personenwahl mit glücklichem Griff das Richtige getroffen hatte. Unter solchen günstigen Aussichten für das Gelingen eines ähnlichen Projekts auch in diesem Jahre haben die Vorbereitungen für die diesjährige Luther⸗Feier begonnen. Das „Comité zur Beschaffung in Torgau“, welches zunächst beschlossen seine

Langen⸗Schwalbach. S. Schwalbach. 1

Scn g E 6. Zuh (62 Parteien).

b 111X“ 5„ 5

Marienborn (bei Panschwitz) bis zum 6. Juli (81 Parteien) 1113141414“ 2 entli er An 12+ er

II Verloosung, 1“ 18 seö Papieren. 8 4 sdroy bis zu . C1X“ Komme jt. aften au tien u. Aktien⸗Gesellsch.

4“ 1 ö 88 8 1 8

Meuenahe bis zum 9. Buli (Wremde). . . . 1) Steckbriefe

AIeeeb111“ üeih Oeynhausen bis zum 8. Juli (außer 4121 Durchreisenden, und Untersuchungs Sachen. 11X“ [19458] Steckbrief.

Nrn. der Kurgäste).. Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Rudolph

Oldesloe bis zum 1. Juli (Badegäste, .

z Sdo Hoj 8 G 5 ) 3 zuli 7 9 ( 5 9 2 20 A22 6 2 . 0 ,— Oppelsdorf (bei Reibersdorf) bis zum 6. Juli (179 Parteien) August (Ernst) Wilschke, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholter Wechsel⸗

Oybin bis zum 6. Juli (32 Part.). . fälschung in den Akten U. R. II. 436. 87. verhängt.

3. Berufs⸗Genossenschaften. .Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 1 Bekanntmachungen. 8 Theater⸗Anzeigen 18 Familien⸗Nachrichten.) In der Börsen⸗Beilage.

. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

zur Deckung der jeden Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe von 300 in das Vermögen eines jeden der vorstehend ad 1—13 be⸗ nannten Angeklagten angeordnet..

Durch Hinterlegung von 300 (in Buchstaben: Dreihundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschuldigte zu dem

2) Zwangsvollstreckung en, l82990 Aufgebot. RR Sh 1 dgtl Der Lehrer Paul Rocke zu Delitzsch hat das Auf⸗ 2 8 7 4 8 8. 8

gebot des ihm gehörigen, im vorigen Jahre verloren 119315] Zwangsversteigerung.

gegangenen Sparkassenbuches der Stadtsparkasse zu Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im

Delitzsch Nr. 12471, lautend auf „Lehrer Paul Rocke Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen

in Delitzsch“, mit einer gegenwärtigen Einlage von 1050 72 beantragt. Der Inhaber des Spar⸗ Band 7 Nr. 283 auf den Namen des Rentiers kassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf

III. Aktienemission (1084 Aktien à 1200 ℳ) beschlossen. Es sind 25 % am 1. September d. J. und 25 % am 1. Dezember a. c. fällig.

Leipziger Monatsschrift für Textil⸗Industrie. Wir empfingen soeben das neueste Heft (Nr. 6) dieser im Verlag von Metzger, Wittig, Martin & Comp. in Leipzig erscheinenden und von Theodor Martin herausgegebenen Zeitschrift, deren Abonnenten be⸗ kanntlich noch die Beiblätter: „Wochenberichte“ (ein Handelsblatt für die gesammte Textilbranche) und „Der Musterzeichner“ gratis empfangen. Das uns vorliegende Heft, welches sich gleich den bisher erschienenen Nummern dieses Journals durch Gediegenheit des In⸗ halts und würdige Ausstattung auszeichnet, umfaßt 56 Seiten mit zahlreichen, sauber ausgeführten Illustrationen und heben wir aus dem Inhalt die folgenden Artikel hervor: Die Jubiläums⸗Ausstellung in Manchester. Neue und prächtige Seideleinenstoffe nach 4000 jäh⸗ rigen Mustern Ein Wink für unsere Weberei, insbesondere die Flachs⸗Industrie. Bemerkungen über den Baumwollhandel. Entscheidungen in Patentsachen. Ueber Neuerungen an Baumwoll⸗ krempeln. Halslager für Spinn⸗ und Zwirnspindeln. Abwickel⸗ Vorrichtung für Laufspulen. Verfahren zur Herstellung langer verspinnbarer und bleichfähiger Cellulosefafern aus Holz. Ausführungsform des Tatham'schen Selbstauflegers für Reiß⸗ krempeln. Frottirwerk für Spinnereimaschinen. Neuer beweg⸗ licher Schützenfänger. Schützenschlag⸗Vorrichtung für mecha⸗ nische Webstühle mit Oberschlag. Motive für Tricot⸗Genres. Selbstthätige Maschine zur Herstellung von Maillons. Die Fabrikation der Herren⸗Kammgarnstoffe. Neuer Kettenwirkstuhl. Stoffschieber für Nähmaschinen zum Nähen von Wirkwaaren. Lamb'sche Strickmaschine mit automatischer Ausrückung. Klöppel⸗ maschine mit konstanter Fadenspannung. Vorrichtung, um Näh⸗ maschinen als Stickmaschinen benutzen zu können. Ueber Strang⸗ wäscherei. Neues auf dem Gebiete der Färberei. Trockenapparat. Vorrichtung zum Beseitigen der bei Repassir⸗ und Appretur⸗ maschinen zwischen Cylinder und Mulde sich entwickelnden Dämpfe. Neue Maschine zum Färben von Stoffen und Garnen. Ver⸗ fahren und Vorrichtung zum Bedrucken schlauchartiger oder gestrickter Waaren. Verfahren zum Bleichen vegetabilischer und animalischer Stoffe mittelst Ozon und Waßerstoff in statu nascendi. Döhring's elektrisches Kontrol⸗ und Alarm⸗System. Fehlerfreies Scheeren stark gewalkter Lodenstoffe. Ueber Maschinen zum Dupliren von Baumwollgarn für Strickgarnfabrikation. Zwirnen baumwollener Strickgarne. Herstellung gefirnißter Geschirre und Binden der Blätter. Staub in den Wolflokalen. Schmiere für Leder⸗ Treibriemen. Technische Notizen. Correspondenzen. Winke für den Export. Rundschau. Aus den Handelskammern. Fachschulwesen. Literatur. Technische Fragen. Briefkasten. Inserate. 8

Gewerbeblatt aus Württemberg, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel. Nr. 28. Inhalt: Reichsgesetz, betreffend den Verkehr mit blei⸗ und zinkhaltigen Gegenständen. Vom 25. Juni 1887. Praktische Erfahrungen über die Fabrikation von künstlichem Elfenbein. Verschiedene Mit⸗ theilungen. Ausstellungswesen. Frequenz der Sammlungen der K. Centralstelle. Ankündigungen.

Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen. Zeitschrift des Landesgewerbvereins. (Darmstadt, in Kommission bei . Brill.) Nr. 28. Inhalt: a. Hauptblatt: Ausstellung älterer Kunstgewerbe⸗Erzeugnisse. Ausstellung von Lehrlingsarbeiten. enternationale Jubiläums⸗Ausstellung zu Melbourne 1888. Jahres⸗ bericht des Fabrik⸗Inspektors für das Großherzogthum Hessen für 1886. b. Anzeiger: Statistische Nachrichten. Erfahrungen über das Poliren lackirter Arbeiten.

London, 11. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Fest.

Glasgow, 11. Juli. (W. T. B.) Die Verschiffungen vorn Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7300 Tons gegen 5300 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford. 11. Juli, (W. T. B) Wolle nuhig, kaum behauptet, neue Schur behauptet, Garne ruhig, Offerten zu niedrig,

Stoffe unbefriedigend.

Verkehrs⸗Anstalten.

aburg, 12. Juli. (W. T. B.) Der Post dampfe ia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ sellschaft ist, von Hamburg kommend, am 10. Nach⸗ w⸗York eingetroffen. 111. Juli. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer rden Castle“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon ab⸗ der Dampfer „Pembroke Castle’ist gestern auf der imreise in Lissabon angekommen, sowie der Dampfer „Methwen stle“ heute auf der Heimreise in London eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Dänemark. Durch Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗Ministe⸗ riums vom 30. Juni 1887 sind die gesetzlichen Bestimmungen über gesundheitspolizeiliche Untersuchung derjenigen Schiffe, welche aus Häafen von Japan, Argentinien, Paraguay, Uruguay, Chili, Sicilien, sowie aus den österreichisch⸗ ungarischen Häfen (mit Ausnahme des Hafens von Triest) kommen, außer Wirksamkeit gesetzt.

Ferner ist durch dieselbe Bekonntmachung das Einfuhrverbot in Betreff gebrauchter Leinewand, gebrauchter Kleider, Betten, Lumpen u. s. w. gegenüber den aus Häfen von Sardinien, sowie aus Häfen des italienischen Festlandes fkommenden Schiffen aufgehoben worden.

Paris, 10. Juli. (Köln. Ztg.) Der Handels⸗Minister hat beschlossen, daß die aus Sicilien kommenden Schiffe in den französischen Mittelmeerhäfen einer dreitägigen Beob⸗ achtung, in den am Ocean und dem Kanal gelegenen Häfen einer ärztlichen Untersuchung unterworfen werden. Für die aus Süd⸗Italien, aus den zwischen Leuca und Neapel gelegenen Häfen ausgelaufenen Schiffe ist je eine Beobachtungsfrist von 24 Stunden nebst einem ärzt⸗ lichen Besuch vorgeschrieben.

Rom, 11. Juli. (W. T. B.) Die Regierung hat anläßlich der sanitären Verhältnisse eine ärztliche Untersuchung aller von Catania auslaufenden Schiffe angeordnet. Diejenigen Dampfer, welche zwischen Messina, Syrakus, Pizzo und Cotrone Passagiere aufnehmen, müssen bis zu ihrem Be⸗ stimmungsort ärztlich untersucht, und Schiffe, auf denen Cholerafälle konstatirt werden, desinfizirt werden.

Zeit, Volksschauspiel vom Superintendenten August Trümpel⸗ mann, bearbeitet nach desselben bereits 1869 erschienenen Buch⸗ drama, welches den gleichen Titel führte. Das Erscheinen des Buchs lange vor Herrig's Festspiel sichert Trümpelmann's Dichtung die Priorität. G warm an; da indessen die damaligen Verhältnisse an die Ausführbar⸗ keit eines solchen Werks gar nicht denken ließen, so wurde es eben als „Lesedrama“ dem deutschen Volke übergeben. Wenn trotzdem zum Lutherfeste 1883 einzelne Scenen (Tetzel⸗ und Reichstagsscene) in Gotha zur Darstellung gelangten, so beweist dies, daß das Werk dramatisch wirksam ist. Die neue, das alte Werk bis auf ein Fünftel beschränkende, den Kern herausschälende Bearbeitung des Verfessers bereichert die an „Volksschauspielen“ bis jetzt noch arme Literatur um eine herrliche Gabe. Das ist echte Poesie, welche die große Zeit in der das Werk der Reformation geschah, mit kräftigen Zügen, mit feurigen Farben malt. Nicht in der archaistischen Sprachweise des Herrig'schen Festspiels, sondern in der Sprachweise, in welcher wir selbst denken, empfinden und sprechen, entwickelt sich ein lebenswahres Bild der Zeit, in welcher es „eine Lust war, zu leben“. Der Anschlag der Thesen, das Verbrennen der Bannbulle, Scenen, die auch in bester Darstellung diese großen Momente nur blaß und matt wiedergeben können, werden in Trümpelmann's Dichtung vermieden, wohl aber sehen wir die un⸗ mittelbare Einwirkung dieser großen Ereignisse auf das Volk und auf die Großen. Luther, für dessen Gestaltung Hase's Charakteristik (Kirchengeschichte) maßgebend gewesen ist, tritt, wie billig, in den Vordergrund; um ihn schaaren sich, außer seinen nächsten Freunden, der Kurfürst Friedrich der Weise mit Spalatin, der Kaiser mit den Fürsten, die Vertreter des Humanismus, die geistlichen Gegner des Refor⸗ mators und das Volk in seinen kernhaften, typischen Vertretern, alles lebenswahre Figaren mit warmem Pulsschlag. Das neue Volks⸗ schauspiel wird in hohem Maße als eine willkommene Gabe auch von den Städten aufgenommen werden, die mit der Veranstaltung des Herrig'schen Festspiels dem Vorgange Torgaus gefolgt sind.

11. Juli. (W. T. B.) Einer Meldung aus Arad zufolge hat heute Morgen 4 Uhr daselbst ein ziemlich heftiger Erd⸗ stoß stattgefunden.

Das zugkräftige Gastspiel der Fr. Therese Arkel und des Hrn. David Ney auf Kroll’s Theater schließt noch in dieser Woche, beide treten bereits am Donnerstag in „Robert der Teufel“ zum letzten Male auf. Fr. Carlotta Grossi, deren Gastspiel ebenfalls bald schließt, singt an diesem Abend zum letzten Male die „Jsabella“. Für sie tritt als Ersatz Frl. Jenny von Weber ein, dem Berliner Publikum vom Königlichen Opernhause her auf das Vortheilhafteste bekannt. Hr. Heinrich Bötel singt morgen den „Stradella“.

Wie uns die Direktion des Belle⸗Alliance⸗Theaters mittheilt, beehrte Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin am Montag Abend mit Gefolge das Belle⸗Alliance⸗Theater mit seinem Besuch und wohnte der Aufführung des Goudinet'schen Lustspiels „Franco⸗Serben“ bei. Nach Schluß der Vorstellung verweilte Se. Königliche Hoheit noch längere Zeit in dem prächtigen Sommergarten. Morgen findet daselbst das erste große Volksfest statt. Im Theater geht das derzeitige Repertoirestück „Franco⸗Serben“ bei halben Kassenpreisen in Scene, während in dem Garten zwei Musikkapellen, die kleinen Piston⸗Vir⸗ tuosen und fünf Sängergesellschaften concertiren. Der Eintrittspreis beträgt nur 50 ₰.

Für das große historische Concert, welches definitiv am Mittwoch, den 13. cr., im Zoologischen Garten stattfindet, ist das Programm nunmehr endgültig festgestellt. Mit Genehmigung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm werden sich in erster Linie an der Ausführung des Concerts betheiligen die Trompeter des Garde⸗Husaren⸗Regiments; dann aber auch noch das Trompeter⸗ Corps des ersten Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments und die Schülerklasse der Königlichen Hochschule für Musik, unter persönlicher Leitung des Königlichen Kammermrsikers und Lehrers Herrn J. Kosleck. Der erste Theil des Programms wird von der Kapelle der Husaren, der zweite von der der Artillerie ausgeführt. Im dritter Programmtheil, der abermals den Husaren zufällt, bietet sich der Glanzpunkt des Concerts: „Historische Armeemärsche“, neu instrumentirt, mit besondexer Berücksichtigung der Trompeten und Pauken nach älterem Gebrauch, von J. Kosleck. Außerordentlich interessant sind in diesem Theile die Fridericianischen Märsche aus der Zeit des siebenjährigen Krieges, wie der „Torgauer Marsch“, der „Coburger Marsch“ und ein Marsch von Friedrich dem Großen. Der vierte Theil wird durch die Schülerklasse der Königlichen Hoch⸗ schule ausgeführt und behandelt zum größeren Theil die alten deutschen Volksweisen. Hr. Kosleck selbst wird in diesem Theil in einem Cornet⸗Solo glänzen. Den fünften und letzten Theil werden beide Kavallerie⸗Chöre vereinigt ausführen. Derselbe umfaßt 4 von Kosleck für Signaltrompeten komponirte Piecen. Mit der Nationalhymne schließt dieses Musterconcert, welches somit eine Fülle seltener musi⸗ kalischer Genüsse in Aussicht stellt.

Bäder⸗Statistik. Personen Aachen (seit Anfang Januar) bis zum 10. Juli (Fremde). 13 689 Ahlbeck (Seebad) bis zum 30. Juni ..88 420 Augustusbad (bei Radeberg) bis zum 6. Juli (223 Parteien) 241 IVI 139 Dievenow bis zum 30. Juni v1e““ 446 Priburg bis Ende Junt (Kurgaste) . . . .... 317 eb—“] 736 Elster bis zum 5. Juli (außer 383 Durchreis., Kurgäste). 1 947 Göhren (Rügen) bis zum 30. Juni.. Görbersdorf bis zum 2. Juli (Kurgäste) . . . . . .. Griesbach bis zum 30. Juni (90 Kurgäste, 60 Durchreisende, 8144644*“ 44*“ Königsbrunn (bei Königstein a. d. Elbe) bis zum 6. Juli 11AAAAAX“

Die Kritik erkannte das Werk schon beim Erscheinen

Petersthal bis zum 30. Juni (81 Badegäste, 1” Durch⸗

reisende) zusammen..

Polzin bis zum 30. Juni 11eSh:s. h..Eeo“ EIV

Fehbitrgx bis 1. i (Kurgastea6 Reichenhall bis zum 3. Juli (außer 1331 Passanten⸗Parteien;

.

Fngeiste) .

Reinerz bis zum 8. Juli (außer 826 Erholungsgästen und

Durchreisenden; Kurgäste)

Salzbrunn bis zum 2. Juli (außer 401 Durchreis., Kurgäste) Salzdetfurth bis zum 1. Juli (Kurgäste) Schandau bis zum 6. Juli (außer 3771 Durchreisenden,

364 Kurparteien mit Personen) . 8

GMI vbadeeeem —Jcoo—¹“ Schwalbach, Langen-, bis zum 7. Juli Sooden a. d. Werra bis zum 1. Juli (287 Nrn.) Stolpmünde bis zum 30. Juni (Badegäste))....

Swinemünde bis zum 30. Juni...

dI1 eeh hee

Tharandt bis zum 6. Juli (219 Part.) . . . Travemünde bis zum 1. Juli (Badegäste) . . . .. Warmbad bei Wolkenstein bis zum 2. Juli (150 Parteien) Warnemünde bis zum 30. Juni (Familien bezw. einzelne

Personen).

Weißer Hirsch bis zum 6. Juli (275 Parteien)

Werne bis zum 50. Juni (auswärtige Kurgäste), Westerland⸗Sylt bis zum 5. Juli Kurgäste u. Passanten) Wildungen bis zum 4. Fuli (1056 Part.) . . . Zinnowitz bis zum 30. Juni. .

Von anderen Bädern wurden besucht: Altheide bis zum 2. Juli von 26 Kurgästen und 89 Durchreisenden, Breege bis zum 30. Juni von 38 Personen, Bukowine bis zum 2. Juli von 7 Kurgästen,

Bad Einsiedel bis zum 6. Juli von 21 Pers. (15 Parteien),

Berggießhübel bis zum 6. Juli von 40 Pers. (20 Part.), Deep

(Bez. Stettin) bis zum 30. Juni von 51 Pers., Georgenbad (bei Neukirch i. d. Lausitz) bis zum 6. Juli von 15 Pers. (7 Part.), Gott⸗

leuba bis zum 6. Juli von 32 Pers. (26 Part.), Groß⸗Möllen und Umgegend bis zum 30. Juni von 58 Pers., Gruben bis zum 6. Juli von 16 Pers. (12 Part.), Groß⸗ und Klein⸗Horst bis zum 30. Juni von 36 Pers., Jonsdorf bis zum 6. Juli von 88 Pers. 752 Part.), Lohme (Rügen) bis zum 29. Juni von 69 Pers. Mulda bis zum 6. Juli von 77 Pers., Neuendorf bis zum 30. Juni von 29 Pers., Osternothhafen bis zum 30. Juni von 20 Pers., Prerow bis zum 30 Juni von 49 Pers., Rewahl bis zum 30. Juni von 9 Pers., Rügenwaldermünde bis zum 30. Juni von 23 Fs, Salzhemmendorf bis zum 1. Juli von 68 Kurgästen. Schweizer⸗ muhle bis zum 6. Juli von 78 Pers. (55 Part.), Thiessow bis zum 30. Juni von 24 Pers., Weilbach bis zum 7. Juli von einigen 20 Pers., Nordseebad Wenningstedt bis zum 3. Juli von 43 Pers., Zingst bis zum 30. Juni von 43 Pers.

Das bedeutendste unter den Nordseebädern ist Norderney, über

das in Diedr. Soltau's Verlag in Norden und Norderney vor Kurzem

2 Schriftchen erschienen sind. Das eine führt den Titel „Seeluft und Seebad. Eine Anleitung zum Verständniß und Gebrauch der Kurmittel der Nordsee⸗Inseln, insbesondere von Norderney, von Dr. E. Kruse, praktischer Arzt zu Norderney. 6. Auflage.“ (120 S. Preis: 1 ℳ). Das Werkchen hat den Zweck, den Bade⸗ gästen für den Aufenthalt auf den Nordsee⸗Inseln, insbesondere auf Norderney, die nöthigen Winke in hygienischer Beziehung zu geben. Es behandelt zunächst Luft⸗ und Badekuren im Allgemeinen, bespricht ferner Norderney als klimatischen Kurort (Seeluftkur), dann das kalte Seebad und das warme Seebad, die anderen Formen der Wasser⸗ behandlung, giebt Anleitung für den Aufenthalt daselbst, verbreitet sich über das Verhalten während der Kur, die Nachwirkung derselben u. s. w., u. s. w. Das Werkchen ist ebenso sachlich wie allgemein verständlich geschrieben und dürfte wohl jedem Norderney Besuchenden ein vielseitiger Berather sein.

In demselben Verlage erschien das Schriftchen „Saison 1887. Winke für Badegäste des Königlichen Norderney. 9. Jahrgang.“ (151 S., nebst Inseraten⸗Anhang und dem neuesten Plan der Insel Norderney in Farbendruck. Preis 50 ₰.) Dieser 9. Jahrgang unterscheidet sich von den voraufgehenden dadurch, daß in demselben die „Fluth⸗Tabelle mit Angabe der besten Badezeit“ (Badeordnung, Bedienung am Herren⸗ und Damen⸗Badestrand und in den Badehäusern) und die „offiziellen Taxen“ (in einem besonderen Heftchen (32 S.), das den „Winken für Badegäste“ beigelegt ist, zu⸗ sammengestellt werden. Alles Andere ist unter III. „Das Bad und dessen Einrichtungen“ zu ersehen. Der Inhalt entspricht in den Ab⸗ schnitten 1) die Hinreise, 2) die Ankunft auf der Insel, 3) das Bad und dessen Einrichtungen, 4) das Leben auf der Insel, 5) Aus⸗ flüge, 6) die Rückreise ganz dem Verlauf der Badereise jedes ein⸗ zelnen Gastes der Nordsee⸗Insel Norderney. In dieser Reihenfolge enthält das Büchlein alle auf das Bad bezüglichen und für den Badegast wissenswerthen Notizen. Ferner ist noch der Inhalt durch

eine genaue Beschreibung jeder einzelnen Reiseroute unter Hinweis auf die sich den Reisenden bietenden Sehenswürdigkeiten, durch eine Be⸗

schreibung der Insel und sonstige Artikel bedeutend vermehrt.

Seebades

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen 8

(einschließlich Börsen⸗Beilage),

Berlin:

sowie das Verzeichniß der gekündigten und noch rückständigen

Stamm⸗Aktien der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn,

und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften)

für die Woche vom 4. bis 9. Juli 1887.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern. W

Berlin, den 8. Juli 1887. 8

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. 1 Johl.

Beschreibung: Alter 27 Jahre, geb. 11. 1. 60 zu Schwedt a. O., Größe 1,70 m, Statur schlank, Haare schwarz, Stirn hoch, Bart dunkelblonder Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen schwarz, Nase gebogen, Mund aufgeworfene Lippen, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe gesund, Sprache deutsch. 1 [19265] Lö“

Gegen die unverehelichte Madeline Kruspe, ge⸗ boren am 1. September 1869 zu Erfurt, welche sich verborgen hält, soll eine durch Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts hier vom 6. Mai 1887 erkannte Haftstrafe von einem Tage vollstreckt werden. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern, auch Nachricht hiervon zu C. 65/87 zu geben. Hannover, den 22 Juni 1887.

Königliches Amtsgericht. VIb. Schmidt.

1

[19457] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Schlosser Otto Wilhelm Johann Kemnitz, am 22. März 1859 zu Templin geboren, wegen Diebstahls unter dem 17. November 1882 in actis J. II. C. 502 87 erlassene, und unter dem 24. April 1883 bez. 5. Januar 1886 erneuerte Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 5. Juli 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.

Der in Nr. 134 v. 87 gegen den Arbeiter Friedrich Kliszatr 13780 erlassene Steckbrief ist er⸗ ledigt. [19262]

Meldorf, den 8. Juli 1887.

Huusfeldt, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. I.

[19261] Bekanntmachung.

Gegen den Wirthssohn Wilhelm Schirrmann, geboren 19. Januar 1854 zu Albrechtsdorf, Kreises Pr. Eylau, welcher wegen Zuwiderhandlung gegen die betreffs Militär⸗Kontrolle bestehenden Straf⸗ vorschriften durch hiesiges schöffengerichtliches Er⸗ kenntniß vom 23. Mai 1887 rechtskräftig zu 50 Geld event. 10 Tagen Haft verurtheilt und dessen Aufenthalt unbekannt ist, soll diese Strafe vollstreckt werden. Sämmtliche Behörden werden ersucht, seinen Aufenthalt zu den Strafakten E. 15/87 hier⸗ her anzuzeigen.

VBartenstein, den 1. Juli 1887.

Königliches Amtsgericht. I.

19272

In der Strafsache gegen

1) Friedrich Johann Christian Daniel Kliefoth, geboren 10. Oktober 1864 zu Wöbbelin (Mecklen⸗ burg⸗Schwerin), zuletzt wohnhaft in Wendisch⸗ Warnow, Kreis Westprignitz,

2) den Tischler Gustav Franz Adolf Lauer, ge⸗ boren 29. Juli 1864 zu Kyritz, Kreis Ostprignitz, evangelisch, zuletzt wohnhaft ebenda,

3) den Schneidergesellen Hermann Witte, geboren

6. Oktober 1864 zu Pritzwalk, Kreis Ostprignitz, evangelisch, zuletzt wohnhaft ebenda,

4) den Knecht Albert Friedrich Franz Lange, ge⸗ boren 28. August 1864 zu Schmolde, Kreis Ost⸗ prignitz, evangelisch, zuletzt wohnhaft ebenda,

5) den Knecht Wilhelm Karl Adolf Steffen, ge⸗ boren 2. Juni 1864 zu Suckow, Kreis Ostprignitz, evangelisch, zuletzt wohnhaft ebenda,

6) den Büdnersohn Bernhard Johann Schulz, geboren 25. August 1865 zu Jabel, Kreis Ost⸗ prignitz, evangelisch,

7) den Knecht August Carl Friedrich Müller, geboren 25. August 1865 zu Meyenburg, Kreis Ost⸗ prignitz, evangelisch, zuletzt wohnhaft ebenda,

8) Gustav Friedrich Baumann, geboren 6. De⸗ zember 1865 zu Schmolde, Kreis Ostprignitz, evan⸗ gelisch, zuletzt wohnhaft ebenda, 8

9) den Schuhmacher Otto Carl Friedrich Wilhelm Böckmann, geboren 23. Juni 1865 zu Steffens⸗ hagen, Kreis Ostprignitz, evangelisch, zuletzt wohn⸗

haft ebenda,

10) den Knecht Christian Wilhelm Otto Schulz,

geboren 14. Mai 1865 zu Stepenitz, Kreis Ost⸗ Prignitz evangelisch, zuletzt wohnhaft in Mertendorf,

Kreis Ostprignitz, ülfen (o 11) den Conditorgehülfen Georg Richard Emanul

Bawvlitza, geboren 13. Mai 1865 zu Wittstcock,

Kreis I

12) den Oekonomen Franz Erdmann Hermann Borchert, geboren 26. August 1865 zu Flecken Zechlin, Kreis Ostprignitz, evangelisch,z]

13) den Büdnersohn Hermann Wilhelm August Seidel, geboren 25. September 1865 zu Flecken Zechlin, Kreis Ostprignitz, evangelisch, zuletzt wohn⸗

haft ebenda, .

wegen unerlaubten Auswanderns wird,

da die voraufgeführten Angeschuldigten des Vergehens gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt sind, auf Grund der §§. 480, 325, 326 der Straf⸗Prozeß⸗Ordnung

8

2b auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes be⸗ rechtigt.

Das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der voraufgeführten 13 Angeklagten wird in Höhe von je 300 hierdurch mit Beschlag belegt.

Neu⸗Ruppin, den 1. Juli 1887.

Königliches Landgericht. Strafkammer II.

[19271] Beschluß.

Das Vermögen des fahnenflüchtigen Gefreiten Martin Felix Erbs aus Hagenau wird für den Fiskus bis auf Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt.

Straßburg, 21. Juni 1887.

Kaiserliches Landgericht, Straffammer. gez. Jung. Munzinger. von Alten. Für die Abschrift: (L. S.) Der Landgerichts⸗Sekretär: Bütterlin Beschluß.

Die Beschlagnahme wird auf weitere 100 zur Deckung der Kosten des Verfahrens ausgedehnt.

Straßburg, den 27. Juni 1887.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Jung. Goldenring. Munzinger. Für die Abschrift:

Der Landgerichts⸗Sekretär: Bütterlin.

[19268] Beschluß. Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Gouvernements⸗Gerichts Köln vom 8. Juni 1887, nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staats⸗ anwaltschaft vom 26. Juni 1887: wird das Vermögen des flüchtigen Musketiers Ludwig Ritter II. vom 3. Westfälischen In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 16 aus Engenthal, Kreis Molsheim, bis auf die Höhe von Dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. Zabern, den 27. Juni 1887. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Dollinger. D’'Avts. Laurent. Für richtige Abschrift: (L. S.) Der Landgerichts⸗Sekretär: Hoffmann.

veeʒx Beschluß.

Nach Einsicht des Antrags des Königlichen Corps⸗ gerichts des siebenten Armee⸗Corps zu Münster vom 31. Mai 1887, des Berichtes des Amtsanwalts zu Saarunion vom 17. Juni 1887 und des Antrags der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 20. Juni 1887;

Nach Einsicht des Gesetzes vom sechsten Dezember 1873, des §. 246 der Militär⸗Prozeß⸗Ordnung vom 3. April 1845 und des §. 1 des Gesetzes vom 11. März 1850; 8

Nach gehaltener Berathung,

In Erwägung, daß dem Antrage nichts ent⸗ gegensteht;

aus diesen Gründen verordnet die Strafkammer des Kaiserlichen Land⸗ gerichts den Arrestschlag auf das Vermögen des fahnenflüchtigen Kanoniers der 1. Batterie 2. West⸗ phälischen Feldartillerie⸗Regiments Nr. 22 zu Münster, Karl Neubauer, geboren am 25. De⸗ zember 1865 zu Bissert, zuletzt daselbst wohnhaft, bis zur Höhe von dreitausend Mark.

Gegen Hinterlegung von dreitausend Mark wird die Vollziehung des Arrestes gehemmt und der ꝛc. Neubauer zum Antrag auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt. 8

Saargemünd, den 28. Junk 1887.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. von Bärenfels. Weber. Michaelis. Für richtige Abschrift: Saargemünd, 29. Juni 1887. Der Landgerichts⸗Sekretär: (L. S.) Jacoby. 8

[19266] Beschluß. 8 Nach Einsicht des Antrags des Königlichen Ge⸗ richts der 14. Division zu Düsseldorf vom 3. Juni 1887, des Vernehmungsprotokolls des Kaiserlichen Amtsgerichts zu Rohrbach vom 14. Juni 1887, des Schreibens des Bürgermeisteramts zu Schmittweiler vom 10. Juni 1887 und des Antrags der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft vom 23. Juni 1887;

Nach Einsicht des Gesetzes vom 6. Dezember 1873, des §. 246 der Militär⸗Prozeß⸗Ordnung vom 3. April 1845 und des §. 1 des Gesetzes vom 11. März 1850;

Nach gehaltener Berathung;

In Erwägung, daß dem Antrage nichts entgegen⸗ steht; Aus diesen Gründen

verordnet die Strafkammer des Kaiserlichen Land⸗ gerichts den Arrestsc=hlag auf das Vermögen des fahnenflüchtigen Josef Borner, Maurer aus Schmitt⸗ weiler, Füsilier der 10. Compagnie des Nieder⸗ rheinischen Füsilier⸗Regiments Nr. 39 in Düsseldorf, bis zur Höhe von Dreitausend Mark.

Gegen Hinterlegung von Dreitausend Mark wird die Vollziehung des Arrestes gehemmt und der ꝛc. Borner zum Antrag auf Aufhebung des voll⸗ zogenen Arrestes berechtigt.

Saargemünd, den 28. Juni 1887.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. von Baerenfels, Weber, Michaelis. Für richtige Abschrift: Saargemünd, 29. Juni 1887. Der Landgerichts⸗Se dee

Wilhelm Netzel hier eingetragene, Tempelherrnstraße Nr. 2, belegene Grundstück

Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., par⸗ terre, Saal 40, versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 7670 Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, Neue Friedrichstr. Nr. 13, Hof, Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grund⸗ stücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. September 1887, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle, Saal 40, verkündet werden t

Berlin, den 2. Juli 1887.

Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 53.

119316.] Zwangsversteigerung.

„Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 111 Nr. 5375 auf den Namen der Handelsgesellschaft Alerander Elster hierselbst eingetragene, in der Frankfurter Allee 112 belegene Grundstück

aimn 28. September 1887, Vormittags 11 Uhr,

von dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 14 180 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige

orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu meachen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ve⸗ rtheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. 1

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 28. September 1887, Mittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 25. Juni 1887.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

lisose. Aufgebot. Nr. 7954. Die ledige Marie Weber von Indle⸗ kofen hat unter Glaubhaftmachung des Verlustes eines auf ihren Namen lautenden Sparkassenbuchs Nr. 9173 über eine am 13. September 1886 ge⸗ machte Einlage von 861 ℳ, welcher Betrag durch Zinsengutschrift und Abzug einer Rückzahlung vom 1. September 1886 auf 950 angewachsen ist, das Aufgebot beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 11. Januar 1888, Vormittags 9 Uhr, vor Großh. Amtsgerichte hier anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden, und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunde erfolgen wird. 1 Waldshut, den 28. Juni 1887. Großh. Amtsgericht. (( Die Uebereinstimmung mit der Urschrift beurkundet: Der Gerichtsschreiber: SZSesnble.

den 16. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr, 8 vor dem unterzeichneten Gerichte, Rathhaus, 1 Treppe,

am 29. September 1887, Vormittags 10 uhr, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine seine

vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle

Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassen⸗

buchs erfolgen wird. Delitzsch, den 5. Mai 1887. Königliches Amtsgericht.

[11568] Aufgebot. Die Erben der zu Naumburg verstorbenen Wittwe Kreisgerichtsrath Knauth, nämlich: Kaufmann Karl Robert Bretschneider und Frau Pastor Klara Luise Stante zu Kösen, vertreten durch den Kaufmann Arnim Woldemar Bretschneider zu Chemnitz, haben das Aufgebot der 4 % Köln⸗Mindener Eisenbahn⸗ Prioritäts⸗Obligation, IV. Emission, Litt. A. Nr. 25 633, lautend über 100 Thaler, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Samstag, den 10. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an dessen ordent⸗ licher Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Köln, den 23. April 1887.

Das Königliche Amtsgericht. Abtheilung XI. (L. S.) J. V.: (gez.) Correns, Gerichtsassessor. Für die Richtigkeit:

Kump, Kanzleirath, I. Gerichtsschreiber.

[19313] Aufgebot.

Nr. 16892. Bürgermeister Sebastian Oberdorfer in Bobingen hat Namens des Bauern und Oeko⸗ nomen Georg Deuringer von da das Aufgebot der Badischen 35 Fl.⸗Loose Serie 1428 Nr. 70354, Ser. 2151 Nr. 107546 und Serie 2236 Nr 111787, deren Besitz und Verlust glaubhaft gemacht wurde, be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefor dert, spätestens in dem auf den 7. Februar 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem Gr. Amtsgericht dahier anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Karlsruhe, den 2. Juli 1887.

sschreiberei Großh. Amt Braun.

8

[19312] Aufgebot.

Nr. 16 838. H. Huesmann in Hannover hat das Aufgebot des Bad. 35 Fl. Looses Serie 7235 Nr. 361 740, dessen Besitz und Verlust glaubhaft gemacht wurde, beantragt. Der Inhaber des Werth⸗ papieres wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 7. Februar 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem Gr. Amtsgericht dahier anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Werthpapiers erfolgen wird.

Karlsruhe, den 1. Juli 1887. Gerichtsschreiberei Großh. Amt Braun.

1G1990]1 Aufgebot. 1

Die Ehefrar, des Komtoirdieners Kaiser, Mathilde, geb. Richter, bier, hat das Aufgebot des vom Kom⸗ toir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere auf den Namen der Frau Kaiser, Mathilde, geb. Richter, hier ausgestellten Depotscheins Nr. 301 bETTV16G Berlin, den 5. Februar 1885, beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den S. Oktober 1887, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 12, Hof, Flügel B, part., Saal 32, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 7. März 1887.

Das Königliche Amtsgericht I., Abtheilung 48.

[8289] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kaufmanns Carl Braun in Königsberg wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechselentwurfs, d. d. Augsburg, den .. 188 . Uber 868 10 , ahlbar am 31. Mai 1887, acceptirt von dem Kaufmann Carl Braun in Königsberg, hierdurch aufgefordert, seine

Rechte auf dieses Blancoaccept spätestens im Auf⸗

““

gebotstermine den 15. Dezember 1887, Vorm. 11½ Uhr. bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 62) an⸗ zumelden und das Accept vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Königsberg i. Pr., den 3. Mai 1887. Königliches Amtsgericht. VIII. [19372]% Aufgebot. Die Grundstücke Oberräder Gemackung Gew. 7 Nr. 334 hält 2 a 54,27 qm, Baumstück in den Bruchwingerten und Gew. 9 Nr. 1079 hält 23,79 qm Krautland in den Flaschenburgergärten, sind zwar auf den Namen des Johannes Ludwig I. in dem Ab⸗ und Zuschreibebuch der Gemeinde Ober⸗ rad eingetragen, demselben aber in dem gerichtlichen Transscriptionsbuche nicht zugeschrieben, von dem⸗