1887 / 164 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Jul 1887 18:00:01 GMT) scan diff

13.

Die in den §§. 1 und 3 des Reichsgesetzes, betreffend die Fürsorge für Beamte und Personen des Soldatenstandes in Folge von Betriebsunfällen, vom 15. März 1886 (Reichs⸗

esetzbl. S. 53) aufgeführten Personen, desgleichen die Beamten anderer Bundesstaaten und der deutschen Kommunal⸗ verbände, sowie deren Hinterbliebene, für welche durch die Landesgesetzgebung beziehungsweise durch statutarische Fest⸗ setzung gegen die Folgen eines im Dienst erlittenen Betriebs⸗ unfalls eine den Vorschriften der §§. 1 bis 5 mindestens gleich⸗ kommende Fürsorge getroffen ist, haben wegen eines Unfalls (§. 1) aus preußischen Landesgesetzen einen Anspruch auf Ersatz des durch den Unfall erlittenen Schadens nur in Höhe der ihnen danach zukommenden Bezüge sowohl gegen das Reich und den preußischen Staat, wie gegen diejenigen preußischen Kommunalverbände, welche für ihre Beamten die Unfall⸗ fursorge in dem vorgedachten Umfange getroffen haben. Der⸗ selben Beschränkung unterliegen die Ansprüche dieser Personen gegen andere Bundesstaaten außer Preußen und die nicht preußischen Kommunalverbände unter der Voraussetzung, daß nach den Landesgesetzen des betreffenden Bundesstaats den durch entsprechende Unfallfürsorge sichergestellten Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbeamten, sowie deren Hinterbliebenen weitergehende Ansprüche gegen das Reich, die Bundesstaaten und Kommunalverbände nicht 1 et.

Im Uebrigen finden auf die Ansprüche der in den 8§. 11 bis 13 bezeichneten Personen die Bestimmungen der §§. 8 bis 10 entsprechende Anwendung. 1

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Uaterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Berlin, den 18. Juni 1887. (L. S.) Wilhelm.

von Bismarck. von Puttkamer. Maybach. Lucius. Friedberg. von Boetticher. von Scholz.

Brymsaet von Schelbendorff.

Justiz⸗Ministerium. In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Wenzel bei dem Amtsgericht in Merzig. In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. Berner in Elbing bei dem Amtsgericht in Elbing, der Rechtsanwalt Goldstücker aus Neustadt O.⸗Schl. bei dem Amtsgericht in Oderberg, der Amtsgerichts⸗ Rath a. D. Dr. Glöckler bei dem Ober⸗Landesgericht in Frankfurt a. M., der Gerichts⸗Assessor Reygers bei dem Amtsgericht in Unna, der Gerichts⸗Assessor Jacoby bei dem Landgericht I in Berlin, der Gerichts⸗Assessor Schmeidler bei dem Landgericht in Liegnitz und der Gerichts⸗Assessor Pau! Thienel bei dem Landgericht in Ratibor. 8

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Bergwerks⸗Direktor Wiebe ist von Zellerfeld nach Lüneburg versetzt und mit Leitung des dortigen Gipsbruches sowie desjenigen bei Segeberg betraut worden.

Die Nummer 24 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 9217 das Gesetz über die Aufhebung des Frankfurter Gesetzes vom 17. November 1846, die Breite der Radfelgen des Lastfuhrwerks betreffend. Vom 27. Mai 1887; unter Nr. 9218 das Gesetz, betreffend die Fürsorge für Beamte n Folge von Betriebsunfällen. Vom 18. Juni 1887; und

Nr. 9219 das Gesetz, betreffend die Kantongefängnisse in der Rheinprovinz. Vom 30. Juni 1887. Berlin, den 16. Juli 1887. Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt Iit Wertr Bath.

Forstakademie Eberswalde. Winter⸗Semester 1887/88.

Ober⸗Forstmeister Dr. Danckelmann: Waldbaulehre 5 St. Ablösung der Waldgrundgerechtigkeiten 1 St. Forstliches Repetitorium 1 St. Forstliche Erkursionen. Forstmeister Bando: Forstbenutzung und Forsttechnologie 3 St. Revpetitorium in Forstschutz, Forstbenutzung und Jagd 1 St. Forstliche Exkursionen. . 8 16“ Runnebaum: Geodäsie II. 1 St. Forstver⸗ messungs⸗Instruktion 1 St. Waldwegebau 2 St. Forstliche Egxkursionen. Forstmeister Zeising: Forstpolitik 2 St. Forstliche Exkur⸗ sionen. I1“ Professor Dr. Schwappach: Forstgeschichte, Forststatistik 2 St

Holzmeßkunde 1 St. Forstliche Exkursionen. Professor Dr. Müttrich: Coordinaten, Grundbegriffe der ana⸗ lytischen Geometrie und mathematische Grundlehren der Holzmeßtunde 2 St. Mechanik 2 St. Meteorologie und Klimalehre 1 St. Dr. Schubert: Repetitorium in Stereometrie und Trigono⸗ metrie 2 St. Repetitorium in Mathematik 1 St. Professor Dr. Remelé: Allgemeine und anorganische Chemie St. Repetitorium in Chemie, Mineralogie und Geognosie S —8 Ramann: Organische Chemie 1 St. Bodenkundliche F nen. Gred ne, Dr. Luerssen: Allgemeine Botanik, Anatomie, Phy⸗ siologie und Pathologie der Pflanzen 5 St. Repetitorium in Bo⸗ tanik 1 St. Botanische Exkursionen. 8 8 Professor Dr. Altum: Wirbelthiere 4 St. Waldbeschädi⸗ gungen durch Thiere und Gegenmittel. Fischzucht und Präpariren

1 St. Zoologische Exkursionen. 8 Dr. Eckstein: Repetitorium in Zoologie 1 St. 1 Amtsgerichts⸗Rath Raetzell: Civilrecht II. Theil 2 St. Repetitorium in Rechtskunde 2 St. ““ Oekonomie⸗Rath Dr. Freiherr von Canstein: Landwirthschaft für Forstleute I. Theil: Acker⸗ und Wiesenbau 2 St. Das Winter⸗Semester beginnt Montag, den 17. Oktober 1887, und endet Sonnabend, den 17. März 1888. 1 Meldungen zur Aufnahme sind baldmöglichst unter Beifügung der Zeugnisse über Schulbildung, forstliche Lehrzeit, Führung, über den Besitz der erforderlichen Subsistenzmittel sowie unter Angabe des Militärverhältnisses an den Unterzeichneten zu richten. Der Direktor der Forst⸗Akademie. Danckelmann.

(Centralblatt für das Deutsche Reich S. 160) im

anntmachung.

Die in Gemäßheit der Bekanntmachung vom 27. März 1878 Beginn de

kommenden Winter⸗Semesters an der hiesigen Thierärztlichen Hochschule abzuhaltende thierärztliche Fachprüfung beginnt am 15. Oktober d. J. Die Meldungen zu dieser Prüfung haben bis spätestens zum 10. Ok⸗ tober cr. bei dem unterzeichneten Direktor zu erfolgen. 1 Hannover, den 14. Juli 1887 . 8 Der Direktor der Thierärztlichen Hochschule

Dr. Dammann.

Vorkikesengen an der Forstakademie Münden wäbhrend des Winter⸗Semesters 1887/88.

Borggrever: Holzzucht. Knorr: Forstschutz. Kalk: Forsteintheilung und Wegebau. Kienitz: Forstliches Verhalten der deutschen Waldbäume. König: Finanzwissenschaft. Bau le: Geodäsie. Stereometrie. Councler: Mineralogie und Geologie. Organische Chemie Hornberger: Bodenkunde und Klimalehre. Müller: Allgemeine Botanik. Mifkroskopisches Metzger: Spezielle Zoologie. Ziebarth: Civilrecht II. Außerdem Repetitorien ꝛc. und an zwei Vormittagen der Woche Exkursionen. 11“ b Beginn der Vorlesungen 17. Oktober. Erforderlich für die preußische Staatsforstlaufbahn Maturitas von deutschem Gymnasium oder preußischer Realschule I. Ordnung und Vorprarxis. Sonstige Studirende finden auch auf Grund anderweiten Nachweises genügender Vorbildung Aufnahme.

Der Direktor der Forstakademie. 8 Borggreve.

WNNaa auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.

Durch Verfügung der unterzeichneten Landes⸗Polizei⸗ behörde vom heutigen Tage ist die nichtperiodische Druck⸗ schrift: G „Die positiven Ziele des Sozialismus.“ Von J. Stern. Im Selbstverlag des Verfassers. Stuttgart 1887. Druck von Christmann und Mauser. auf Grund der §§. 11 und 12 des Gesetzes gegen die gemein⸗ gefahrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Ok⸗ tober 1878 verboten worden. Ludwigsburg, den 12. Juli 1887. Königlich württembergische Regierung des Neckarkreises. Krauß.

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Besörderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Ems, 7. Juli. Frh. v. Senden, M

und etatsmäßiger Stabsoffizier des Hus. Regts. Nr. 14, unter Ver⸗ leihung des Ranges eines Regts. Commandeurs, mit Belassung seiner bisherigen Uniform, zu den Offizieren von der Armee versetzt. Schmidt v. Schmiedeseck, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des Kür. Regts. Nr. 2, zum Commandeur des Ulan. Regts. Nr. 15 ernannt. Frhr. v. Kleist, Major, beauftragt mit der Führung des Drag. Regts. Nr. 8, Frhrr v. Maltzahn, Major, beauftragt mit der Führung des Dragoͤner⸗Regiments Nr. 14, v. Kotze, Major, beauftragt mit der Führung des Drag. Regts. Nr. 2, Freiherr von Gemmingen⸗Hornberg, beauftrabt mit der Führung des Kürassier⸗Regiments Nr. 8, v. Hantelmann, Major, beauftragt mit der Führung des Drag. Regts. Nr. 5, zu Commandeuren der betreff. Regtr. ernannt. v. Th uemen, Major

Der Dampfer „Preußen“ mit dem Ablösungs⸗ kommando für S. M. Kanonenboot „Wolf“, ist am 16. Juli cr. in Shanghai eingetroffen.

Das „Marine⸗Ver.⸗Bl.“ veröffentlicht folgende Nach⸗ richten über Schiffsbewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort). S. M. Kreuzer „Adler“ 22./5. Apia 12./7. (Post⸗ station: Sydney [Australien].) S. M. Kreuzer „Albatroß⸗ 10./6. Sydney. (Poststation: Sydney [Australien].) S. M. S. „Ariadne“ 1./7. Vigo. (Poststation: bis 19./7. Vigo [Spanien], vom 20./7. ab Lissabon.) S. M. Knbt. „Cyclop“ 12.6. St. Paul de Loanda. (Poststation: Kamerun.) S. M. Vermessgsfhrzg. „Drache“ 9./7. Wilhelmshaven 11./7. (Poststation: Horumersiel.) S. M. Fahrzeug „Falke“ 25./6. Wilhelmshaven 30.,6. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. S. „Friedrich Carl“ 3./7. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Gneisenau“ 25./6. Zoppot 14./7. (Poststation: vom 14./7. ab Kiel.) S. M. Kreuzer „Habicht“ 21.75. St. Paul de Loanda 21.,5. Letzte Nachricht aus Lagos von 0. (6. (Erüititat . Kanserin) G M. S. „Hansa“ 9./5. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 19./6. Natal. (Poststation: St. Vincent [Cap Verdische Inseln].) S. M. Knbt. „Iltis“ 7./7. Singapore 13.,7. (Poststation: Hongkong.) S. M. Fahrzeug „Loreley“ 23./5. Konstantinopel. Letzte Nachricht von dort 7,/7. (Post⸗ station: Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 30.,6. Warne⸗ münde 4./7. 7./7. Saßnitz 10./7. Swinemünde. (Post⸗ station: Swinemünde). S. M. Kreuzer „Möwe“ 24. 4. Zanzibar 16./6. (Poststation: Aden.) S. M. S. „Moltke⸗ 7/6. Swinemünde. (Poststation: Swinemünde.) S. M. Pzrfhrzg. „Mücke“ 17./6. Wilhelmshaven 7./7. 9/7. Wil⸗ helmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Kreuzer „Nautilus“ 11./6. Batavia 12./6. (Poststation: Aden.) S. M. S. „Niobe“ 1./7. Rothesay (Schottland) 12./7. (Post⸗ station: bis 29./7. Drontheim Norwegenͤ, vom 30./7. ab Kopenhagen.) S. M. S. „Nixe“ 23./6. Dartmouth 10./7. 11.,77. Cowes (Insel Wight). (Poststation: bis 17,/7. Cowes Vnsel Wight. vom 18ab Kiell. S. M. Fahrzeug „Otter“ Wilhelmshaven 13.77. S. M. Vermessgsfhrzg. „Pommerania“ 28./6. Neustadt (Holstein) 9./7. Kiel 11./7. 12./7. Travemünde. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Prinz Adalbert“ 19.,6. Zoppot. (Poststation: Zoppot.) S. M. Minendpfr. „Rhein“ Kiel 5./7. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Sachsen“ 25./9. 86. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Stein“ 17./6. Kiel 29/6. 1.7. Neustadt (Holstein) 5.,7. 8./7. Kiel 13./7. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Wolf“ 12./6. Shanghai. (Poststation: Hongkong.) Kreuzer⸗ geschwader: S. M. S. „Bismarck“ (Flaggschiff), „Carola“, Sl-a . ehiehe,e ee Apia [Samoa⸗Inseln].) Manövergeschwader: I. Division: S. M. S. „König Wilhelm“ (Flaggschiff), „Kaiser“, „Oldenburg“, S. M., Av. „Pfeil“ 28./6. Neustadt (Holstein) 1./7. 1./7. Kiel 4./7. 4./7. Neustadt (Holstein) A1P1ö11 Kiel 11./7. (Poststation: bis 19./7. Kiel, vom 20,⁄7., ab Zoppot.) Torpedoboots Flottille: S. M. Av. „Blitz 28./6. Kiel. (Poststation: bis 20.,7. Kiel, vom 21./7. bis 22./7. Swinemünde, vom 23./7. ab Danzig.) 1. Torpedoboots⸗Divi⸗ sion 3./7. Kiel. (Poststation: wie „Blitz“.) S. M. Torpedoboot „Zäger“ 31./5. Kiel. (Poststation; wie „Blitz“.) S. M. Torpedoboote „S. 1, „S. 3 , „S. 4 „S. 6“ 6./5. Kiel. (Post⸗ starion: wie „Blitz“.) S. M. Torpedoboote „S. 16“ und „S. 19“ 15./5. Kiel. (Poststation: wie „Blitz“.)

Dampfer „Salier“ mit der abgelösten Besatzung S. M. Kreuzer „Albatroß“ Sydney 22./6. 24./6. Melbourne 25,/6. 27./6. Adelaide 27./6. Dampfer „Hohenzollern mit Ablö'sungskommando für S. M. S. „Olga“ („Bismarc

und etatsmäß. Stabsoffiz. des Drag. Regts. Nr. 3, mit der Führung des Hus. Regts. Nr. 16, unter Stellung à la suite desselben, beauf⸗ tragt. v. Kröcher, Major vom Ulan. Regt. Nr. 6, unter Entbin⸗ dung von dem Kommando als Adjut. bei dem General⸗Kommando VIII. Armee⸗Corps, als ctatsmäß. Stabsoffizier in das Kür. Regt. Nr. 2 versetzt. v. Braun, Major vom Drag. Regt. Nr. 12, in seinem Cmrado. als Adjut. von der 13. Div. zum General⸗CEmmdo des VIII. Armee⸗ Corps übergetreten. v. Raven, Major, aggreg. dem Hus. Negt. Nr. 14, als etatsmäß. Stabsoffizier in dieses Regt., Frhr. v. Fürstenberg, Major aggreg. dem Drag. Regt. Nr. 17, als etatsmäß. Stabsoffizier in das Drag. Regt. Nr. 3, einrangirt. Tscherny, Pr Lt. vom Inf. Regt. Nr. 56, dessen Kommando zur Dienstleist. beij dem Neben⸗Etat des Großen Generalstabes um ein Jahr verlängect.

Ems, 9. Juli. v. Strubberg, Pr. Lt. von der Haupt⸗ Kadettenanstalt, à la suite des Kadettencorps gestellt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Ems, 7. Juli. Chales de Beaulier, Oberst und Commandeur des Ulan. Regts. Nr. 15, in Genehmigung seines Abschiedegesuchs mit Pension und der Regts. Uniform zur Disp. gestellt. v. Stock⸗ n, Oberst⸗Lt. und Commandeur des Hus. Regts. Nr. 16, als Oberst mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. Frhr. v. Rheinbaben, Hauptm. aggreg. dem Gren. Regt. Nr. 7, mit Pension zur Disp. gestellt. Frhr. v. Maltzahn, Pr. Lt. a. D., zuletzt im Drag. Regt. Nr. 18, der Charakter als Rittm. verliehen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

C 114*“ Kaiser und König befinden Sich, wieẽ „W. T. B.“ von der Mainau meldet, wohl und hörten gestern Vormittag den Vortrag des Chefs des Civilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski. 1

Nochmittags war Familiendiner, an welchem die Gefolge theilnahmen.

Heute Nachmittag gegen 3 Uhr werden Se. Majestät der Kaiser den Besuch Sr. Majestät des Königs von Württemberg empfangen.

Heute Abend findet im Schlosse eine Theatervorstellung durch das Personal des Karlsruher Hoftheaters stawt.

Gestern Abend ist Se. Hoheit der Prinz Ludwig Wilhelm von Baden auf der Mainau eingetroffen.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ertheilte am 10. d. M. in Koblenz dem ehemaligen Königlich griechischen Gesandten am Allerhöchsten Hofe die erbetene Abschieds⸗Audienz.

Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Freiherr von Marschall, hat einen ihnt von seiner Regierung bewilligten mehrwöchentlichen Urlaub

angetreten.

und „Sophie“) 6./7. Adelaide 7./7. 197 Sydney. 1 Danmpfer „Preußen“ mit Ablösungskommando für S. M. Knbht. „Wolf“ 1./7. Colombo 1./7. 6./7. Singapore 7./7. 12./7. Hongkong 13.77. Dampfer „Hohenstaufen“ mit Ablösungskommando für S. M. Kreuzer „Adler“ 30./6. Port Said 30./6. 1./7. Suez 4./7. 9./7. Aden 9,/7. Dampfer „Bayern“ mit dem Ablösungskommando für S. M. Kreuzer „Nautilus“ Bremerhafen 29.,6. 30./,6. Antwerpen 2./7. 3./7. Southampton 3./7. 13./7. Port Said.

Württemberg. Friedrichshafen, 14. Juli. (St.⸗A. f. W.) Der König und die Königin empfingen heute den Besuch der Prinzessin Luise von Preußen sowie der ver⸗ wittweten Erbprinzessin von Anhalt, welche Nachmit⸗ tags hier eintrafen und Abends wieder nach Schloß Montfort zurückkehrten.

Hessen. Darmstadt, 15. Juli. Das heute ausgegebene „Regierungs⸗Blatt“ Nr. 22 enthält das in Windsor am 5. d. M. von dem Großherzog vollzogene Gesetz, die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen be⸗ treffend.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 15. Juli. (Th. C.) Der Erbgroßherzog hat sich von seinen durch⸗ lauchtigen Eltern verabschiedet und sich mit den Prinzen Wilhelm und Bernhard nach Norderney begeben.

Das patriotische Institut der Frauenvereine im Großherzogthum Sachsen, das in 8 Centralvereinen und zahlreichen Ortsvereinen über das Großherzogthum ver⸗ breitet ist und eine sehr gedeihliche Thätigkeit entwickelt, hat soeben seinen Jahresbericht für 1886 versendet, der von der Wirksamkeit des Instituts das beste Zeugniß ablegt. Sehr bedeutend entwickelt sich zumal die Pflegerinnen⸗Anstalt, die im vorigen Jahr das ihr von der Frau Großherzogin, der Vorsteherin des Instituts, errichtete musterhaft eingerichtete Heim bezogen hat. Die Zahl der Pflegeschwestern ist auf 22 gestiegen, zu denen 11 Lehrschwestern hinzukommen

Oesterreich⸗Ungarn. (W. Aus Ebenthal wird dem „Telegraphen⸗Correspondenz⸗ Bureau“ über den Empfang der bulgarischen De⸗ putation gemeldet: Der Prinz Ferdinand von Coburg begrüßte die Deputation; der Präsident der Sobranje, Tontschew, überreichte dem Prinzen hierauf das über die Wahlhandlung der Sobranje aufgenommene Pro⸗ tokorll. Prinz Ferdinand erwiderte sodann: „Dankbar empfange ich den Akt, ich bleibe treu 1“ sprechungen und Beschlüssen, welche ich der bulgarischen Nation am ersten Tag bekannt gegeben habe. Wäre mir gestattet, dem Impulse meines Herzens zu folgen, so würde ich in Ihre Mitte eilen, allein der gewählte Fürst von Bulgarien muß die Verträge achten. Diese Achtung wird die Kraft seiner Regie⸗

Wien, 15. Juli. (W. T. B.)

rung sein und die Größe und Wohlfahrt der bulgarischen Nation sichern. Ich hoffe, es wird uns gelingen, das Vertrauen der Pforte zu rechtfertigen, die Sympathien Rußlands, welchem Bulgarien seine politische Emanzipation verdankt und dem⸗ nach große Dankbarkeit schuldet, mit der Zeit wieder zu erringen und die Zustimmung aller Mächte zu erlangen. Rechnen Sie auf mich und auf meine Ergebenheit, von welcher ich Ihnen einen Beweis geben zu können hoffe, wenn ich den Moment dazu für gekommen erachten werde. Muth, Klugheit, patriotische Einigung! Gott segne Bulgarien und gewähre ihm eine glänzende Zukunft!“ Die einzelnen Mitglieder der Deputation wurden dem Prinzen hierauf vorgestellt und von demselben zum Diner gezogen. Die Mutter des Prinzen, die Prinzessin Clementine, wohnte dem Empfange bei. Bei dem Diner brachte der Prinz folgenden Toast aus: „Ich bin entzückt, Sie im Schlosse meiner Vorfahren zu empfangen; ich trinke auf Ihre Gesundheit, auf das Wohl der edlen bulgarischen sttoh⸗ deren Vertreter ich glücklich und stolz bin hier zu ehen.

16. Juli. (W. T. B.) Wie die Blätter melden, be⸗ absichtigt Prinz Ferdinand von Coburg sich in den nächsten Tagen an das Kaiserliche Hoflager in Ischl und dann nach St. Petersburg zu begeben.

Prag, 14. Juli. (Prag. Ztg.) Der Kaiser gedenkt, sich am 31. August nach Olmütz zu begeben, wo derselbe dem am 1. September stattfindenden Schlußmanöver beiwohnen

wird. Von Olmütz wird der Kaiser auf einige Tage nach Neutra

gehen. Die fremdländischen Offiziere werden voraussichtlich nur

den großen Schlußmanövern bei Deva beiwohnen. Auch der Kronprinz Rudolf wird sich erst bei den Deva'er In⸗ fanterie⸗Manövern betheiligen. Den diesen vorausgehenden Kavallerie⸗Manövern werden blos der Kaiser und der Erz⸗ herzog Albrecht anwohnen.

Schweiz. Bern, 16. Juli. (W. T. B.) Der Bundes⸗ rath hat beschlossen, daß das Bundesgesetz, betreffend das Alkoholmonopol, in der Weise in Wirksamkeit zu setzen

sei, daß mit dem 20. Juli die Spriteinfuhr und die

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inländische Brennerei verboten und das Ohmgeld mit dem 1. September aufgehoben ist.

Großbritannien und Irland. London, 15. Juli. (A. C.) Nach einer Aeußerung des Ober⸗Sekretärs für Irland, Mr. Balfour, anläßlich des Empfanges einer Deputation gedenkt die Regierung in der nächsten Parlamentssession

irische Bodenankaufs⸗Bill einzubringen, welche allen mit der Landwirthschaft im Zusammenhange stehenden Interessen volle Genugthuung bieten werde.

Sir John Pope Hennessy ist wiederum zum Gou⸗ verneur von Mauritius ernannt worden und wird sich ungesäumt auf seinen Posten begeben. Der bisherige Vize⸗

Gouverneur und Kolonial⸗Sekretär der Insel, Clifford Lloyd, soll anderweitig verwandt werden.

ddiee eh Kartserliche und Konigliche Hoheit der Kronprinz wohnte heute der von Ihrer Majestät der Königin Victoria vollzogenen Grund⸗ steinlegung zu dem Reiterstandbild des Prinzen⸗ Gemahls im Park von Windsor bei.

Das Oberhaus erledigte heute die irische Stvaf⸗ rechtsbill in der Einzelberathung und zwar in der Fassung

es Unterhauses.

Im Unterhause machte bei der Berathung eines für Rech⸗ nung des Eivilbudgets geforderten Kredits der Deputirte Bryece der Regierung den Vorwurf, daß durch die Verlänge⸗ rung des Aufenthalts Sir Drummond W olff's in Kon—

tantinopel die Würde und Ehre Englands beeinträchtigt worden sei. Der Unter⸗Staatssekretär Fergusson wies

den Vorwurf zurück und bemerkte: er glaube, die Ratifikation

er Konvention über Egypten sei nicht erfolgt, und Drummond Wolff werde Konstantinopel heute Abend verlassen. Der Konvention sei im Uebrigen nicht allzu große Wiechtigkeit beizulegen; dieselbe sei auf dem ehrlichen Wunsche egründet gewesen, Englands internationale Verpflichtungen zu erfüllen und, soweit es mit der Pflicht der Regierung ereinbar, anderen Mächten Zugeständnisse zu machen. „Wir haben“, so schloß der U r⸗Staatssekretär, „unsere Pflicht zu erfüllen; mag die Konvention ratifizirt werden oder nicht, die Räumung Egyptens wird dadurch weder beschleunigt noch verlängert.“

Frankreich. Paris, 14. Juli. (Fr. C.) Die Deputirtenkammer berieth gestern über die zwei Gesetzes⸗ vorlagen, betreffend die Vermehrung der Kavallerie um vier und die der Infanterie um achtzehn Regimenter. Der Kriegs⸗Minister Ferron trat für die Nothwendigkeit dieser Reform ein mit Hinweis auf die deutsche Kavallerie, welche, aus 93 Regimentern von je 5 Escadrons bestehend, die französische, die nur 78 Regimenter zählt, von denen 10 fortwährend in Algerien sind, weit um 20 000 Säbel hinter sich zurücklasse. Mit der Vermehrung der Waffengattung geht die Verminderung der Offiziere von 6 auf 5 per Escadron Hand in Hand, und General Ferron führte gegen den Abgeordneten Le Herissé aus, daß dadurch das Kommando in keiner Weise leiden würde. Die Kammer ging auf kein Amendement ein, sondern genehmigte ven Entwurf so, wie der Ausschuß und der Minister ihn redigirt hatten. Dasselbe gilt auch von dem Projekt, das auf die Reorganisation der Infanterie Bezug hat. Der Major Labordére wußte politische und militärische, vor⸗ wiegend aber politische Grüünde dagegen geltend zu machen, was nicht hinderte, daß das Haus dem Kriegs⸗Minister größeres Vertrauen schenkte als ihm.

Italien. Rom, 16. Juli. (W. T. B.) Der König und die Königin sind in Begleitung des Ministers des Innern nach Siena abgereist.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 15. Juli. (W. T. B.) Der Kaifer und die Kaiserin sind heute Nachmittag 5 Uhr von ihrem Ausfluge nach den finnischen Scheeren in Kronstadt wieder eingetroffen und haben sich nach Pete rhof begeben.

Die Steuer für einen auf 6 Monate ausgestellten Paß zur Reise ins Ausland ist durch ein heute publizirtes Gesetz von 5 auf 10 Kreditrubel erhöht worden. 8

Amerika. New⸗York, 14. Juli. (A. C.) Heute Ce das U rtheil gefällt über Jacob Shar p, der am Bro 9 M. der Bestechung in Verbindung mit der . 6 I” enb ahn⸗Angelege n heit für schuldig be⸗ worden war. Sharp wurde zu vierjähriger Einsperrung

Zahlung einer Geldbuße von 5000 Doll. verurtheilt.

Zeitungsstimmen.

Die „Norddeutsche Aklgemeine Zeitung“ schreibt: In Sachen der Vertheuerung des Branntweins durch das neue Steuergesetz lesen wir in der „Elberfelder Zeitung“ folgende der⸗ selben aus Eilpe gewordene Meldung:

„Das Schnäpschen steht hier wieder auf seinem alten Preise. Auf der ganzen Linie haben die „Strikenden“ gesiegt; nachdem die Wirthe zuerst 1 ℳ, dann 90 fürs Liter Branntwein verlangt hatten, verzichten sie heute ganz und gar auf die Erhöhung und verkaufen wieder zu 80 das Liter. Ein glänzendes Geschäft aber machte ein außerhalb Eilpe wohnender Wirth, der am alten Preise festgehalten nd wohl 801 an einem Tage abgesetzt hatte.“

So dürfte sich diese Angelegenheit wohl noch öfter gestalten.

In der „Berliner Börsen⸗Zeitung“ lesen wir:

In der letzten Zeit wird die Ansicht immer allgemeiner, daß der Osten Asiens dasjenige Gebiet ist, auf das der europäische Handel in der nächsten Epoche angewiesen ist. Von der Erschließung dieses Gebiets wird die so lang vermißte Prosperität, der allgemein ge⸗ wünschte Aufschwung der Industrie und des Handels erhofft. Es kann diese Erschließung der ostasiatischen Länder, vornehmlich diejenige Chinas, für den europäischen Handel wohl noch eine Zeit lang auf sich warten lassen, einmal wird aber gewiß dieser Zeit⸗ punkt eintreten. Die Augen der Gewerbetreibenden aller Länder sind deshalb aufmerksam auf das Reich der Mitte gerichtet und die Vor⸗ bereitungen zu dem großen Konkurrenzkampf sind schon allgemein ge⸗ troffen. Diese Verhältnisse werden nun Seitens der Freihändler ebenfalls zum Ausgangspunkt ihrer Angriffe auf unsere Wirthschaftspolitik gemacht; in freihändlerischen Organen wird geklagt, daß in diesem kritischen Zeitpunkte die deutsche Industrie dusch die Schutzzölle gehemmt sei, an dem Wettbewerbe auf dem großen chinesischen Markt in der ge⸗ hörigen Weise theilzunehmen. Die Schutzzölle hindern unserer Mei⸗ nung nach die deutsche Industrie an dem Wettbetrieb nicht im min⸗ desten, aber sie haben ihr die Kraft verliehen, den Kampf mit der Konkurrenz anderer Länder aufzunehmen. Das gilt auch für China. Trotz der Schutzzölle, die sie hindern sollen, ist die deutsche Industrie dort sehr eifrig an der Arbeit gewesen und hat Erfolge erzielt, wie sie andere, sogar freihändlerische Staaten, z. B. das mächtige England, nicht aufzuweisen haben. Der „Schön⸗ berger'sche Börsen⸗ und Handelsbericht“, ein Organ, das keineswegs zu den Anhängern der deutschen Wirthschaftspolitik gehört, läßt sich aus London über die Vechältnisse in China berichten und nach diesem, auch den Freihändlern gewiß unverdächtigen Beurtheiler will es fast scheinen, „soweit der bisherige Verlauf dieses Konkurrenzkampfes im Orient auf den wahrscheinlichen Ausgang desselben einen Schluß zu ziehen gestattet, als ob Deutsch⸗ land auf diesem kommerziellen Schlachtfelde der Gegenwart sich sieg⸗ reich behaupten wird.“ Schon heute ist es, heißt es weiter, der aus⸗ schließliche Generallieferant des chinesischen Reichs für Kriegsschiße und sonstiges Kriegsmaterial, und in den dem auswärtigen Handel Chinas geöffneten Traktatshäfen nimmt die Anzahl der deutschen Er⸗ porthäuser und ider Umfang ihres Geschäftsumsatzes derart von Tag zu Tag zu, daß selbst die Engländer bereits beginnen, eifersüchtigen Anstoß daran zu nehmen. Auch die erst vor Kurzem in Berlin er⸗ folgreich begebene Anleihe Chinas wird als ein weiterer Beweis dafür angesehen, daß Deutschland selbst vor ei pekuniären Opfer nicht zurückscheut, wenn es gilt, sich China zu verbinden. Das Ver⸗ trauen Deutschlands in die Zukunft Chinas hätte keinen sicht⸗ bareren Ausdruck finden können, als in dieser bedeutungsvollen Geldangelegenheit .. Allem, was auf das ökonomische Wohl⸗ befinden Chinas, auf dessen Entwickelung und Zukunft irgendwie Bezug hat, wird zur Zeit ein größeres Interesse von Seiten unserer Presse, Fabrikanten und Kaufleute entgegengebracht, als je zuvor. Darin ist das Anerkenntniß enthalten, daß die Industrie des schutzzöllnerischen Deutschland vor der des freihändlerischen Eagland einen Vortheil errungen hat. Die Aeußerungen der Freihändler, daß Deutschland durch seine Zollpolitik die Chancen verloren habe, um sich erfolgreich an dem Wettbewerh um den chinesischen Markt betheiligen zu können, sind dadurch glänzend widerlegt. Um sich den endlichen Erfolg auch zu sichern, bedarf es freilich noch der größten Aufmerksam⸗ keit und Anstrengung Seitens Deutschlands. ...

Aus Dresden wird der „Schlesischen Zeitung“ gemeldet:

Der Jahresbericht der Handels⸗ und Gewerbekammer in Chemnitz für das Jahr 1886 ist in mancher Hinsicht auch für weitere Kreise von Interesse. Der Waarenexport aus dem Kammerbezirk wird als ein einigermaßen zufriedenstellender bezeichnet; nach Nord⸗ Amerika sind z. B. für 7 Millionen Mark Waaren mehr ausgeführt worden als im Vorjahre. Ein weiteres Sinken der Preise ist nicht festgestellt worden; auch im oberen Erzgebirge, wie z. B. im Konsularbezirk Annaberg, sind gleich vortheilhafte Verhältnisse zu bemerken gewesen. Der Bericht hebt ferner die gesegneten Wirkungen der ostasiatischen Dampferverbindung und der deutschen Kolonialbestrebungen hervor, welche zum Theil sich schon in günstiger Weise bemerkbar machen, zum Theil noch erhofft werden dürfen Auch das wirthschaftliche Gesammtleben zeigt den Anfang der Wieder⸗ kehr gesunder Verhältnisse; die Lohnsätze z. B. sind etwas erhöht worden, das Massenangebot von Arbeitskräften ließ nach, die mit der sozialpolitischen Gefetzgebung des Deutschen Reichs verbundenen Maß⸗ regeln finden Verständniß und Zustimmung in weiteren Kreisen. Man⸗ ist gespannt, wie sich die „freisinnige Presse“ zu diesem Bericht stellen wird, da sie es liebte, ungünstige Handelsberichte gegen die Regie⸗ rungen und deren Politik ins Feld zu führen.

Marinc⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 14. Inhalt:

Reichs⸗Beamtengesetz. Kohlenkarte. Felbwebelsäbel. Marsch⸗ gebührniß⸗Vorschrift. Friedens⸗Geldverpflegungs⸗Reglement. Schulverzeichnisse. Eil⸗ und Schnell⸗ ꝛc. Züge. Schiffsbücher⸗ kisten. Berichtigungen. Lieferungsverträge. Personalverände⸗ rungen. Benachrichtigungen. „Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 29. Inhalt: Amtliches: Personal⸗Nachrichten. Nichtamtliches: Das neue Bahn⸗ hofsgebäude in Brügge. Erhaltung der Einfahrtstiefen bei Häfen an Sandküsten. (Schluß) Eisenbahnunfälle auf den Linien des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen im Rechnungsjahre 1885. Ueber Luftfeuchtigkeit unserer Wohnungen und deren Messung. Das Verhalten von Grünholz gegen den Pfahlwurm bei Wasser⸗ bauten in Holland. Vermischtes: Erdbewegungen am Zuger See. Oel⸗ und Petroleumflecke auf Granitplatten. Verein deutscher Ingenieure. Wirkungsweise der Gelenkträgerbrücken.

Statistische Nachrichten.

Nach Nr. 26 des „Justiz⸗Min.⸗Bl.“ waren in den 13 preußischen Ober⸗Landesgerichtsbezirken im Jahre 1886 18 136 Schiedsmänner thätig. Von diesen kamen auf den Ober⸗ Landesgerichtsbezirk: Berlin 1514, Breslau 3409, Celle 2506, Frankfurt a. M. 886, Hamm 1552, Kassel 1133, Kiel 1123, Köln 2230, Königsberg 801, Marienwerder 545, Naumburg 1113, Posen 641, Stettin 663. An bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten wurden im Ganzen bei den Schiedsmännern anhängig gemacht: 40 975 (72,36 % bezw. 53,78 %) l[die eingeklammerten Zahlen geben die Zahl der Sachen an, in welchen beide Theile zur Sühneverhandlung erschienen bezw. welche durch Vergleich erledigt sind], davon im Ober⸗Landesgerichts⸗ bezirk: Berlin 2601 (75,16 % bezw. 59,52 %), Breslau 5337 (73,75 %

bezw. 57,86 %), Celle 6612 (73,14 % bezw. 55,63 %), Frankfurt g. M. 3832 (66,26 % bezw. 46,79 %), Hamm 687 (73,65 % bezw. 51,38 %), Kassel 2810 (72,67 % bezw. 51,35 %), Kiel 2015 (70,27 % bezw. 42,53 %), Köln 6534 (71,01 % bezw. 46,68 %), Königsberg

2880 (81,91 % bezw. 65,93 %), Marienwerder 1009 (78,10 % bezw. 58,77 %), Naumbur 1 (69,860 zw. 54,26 %), Posen 961

(75,55 % bezw. 53,59 %), Stettin 1646 (65,49 % bezw. 55,65 %) an Beleidigungen und Körperverletzungen: 199 731 (61,41 % bezw. 36,29 %), davon im Ober⸗Landesgerichtsbezirk: Berlin 28 724 (55,91 % bezw. 33,77 %), Breslau 34 811 (60,95 % bezw. 39,58 %), Celle 13 815 (70,02 % bezw. 40,42 %), Frankfurt a. M. 7466 (63,82 % bezw. 32,79 %), Hamm 11 844 (55,03 % bezw. 32,71 %), Kassel 7207 (72,69 % bezw. 39,34 %), Kiel 4652 (73,50 % bezw. 38,69 %), Köln 16 627 (61,26 % bezw. 31,74 %), Marienwerder 9850 (61,73 % bezw. 32,08 %), Naum⸗ burg 20 846 (58,19 % bezw. 38,81 %), Posen 15 230 (60,97 % bezw. 35,73 %) und Stettin 10 166 (60,62 % bezw. 38,10 %). Die von Erfolg begleitete schiedsrichterliche Thätigkeit hat bei bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten den Durchschnittsprozentsatz überschritten in den Ober⸗Landesgerichtsbezirken Königsberg, Berlin, Marienwerder, Breslau, Stettin, Celle und Naumburg; nicht erreicht in den Ober⸗Landes⸗ gerichtsbezirken: Posen, Hamm, Kassel, Frankfurt a. M., Köln und Kiel in Beleidigungen und Körperverletzungen überschritten in den Ober⸗Landesgerichtsbezirken: Celle, Breslau, Kassel, Naumburg, Kiel und Stettin; nicht erreicht in den Ober⸗Landesgerichtsbezirken: Posen, Königsberg, Berlin, Frankfurt a. M., Hamm, Marienwerder und Köln. Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 3. Juli bis inkl. 9. Juli cr. zur Anmeldung gekommen: 292 Ehe⸗ schließungen, 838 Lebendgeborene, 41 Todtgeborene, 673 Sterbefälle. Der Edelmetallverkehr im indischen Kaiser⸗ thum. (Stat. Corr.) Daß die stindier, neben Edelsteinen und Perlen, Gold und Silber als besonders begehrenswerthes Eigenthum ansehen und trotz aller Verkehrsverbesserungen noch immer aufzu⸗ speichern bestrebt sind, ist eine Wirkung der Landesgeschichte und der fehlerhaften Besitzverhältnisse, die wegen der dichten Bevölkerung der fruchtbaren Gegenden wahrscheinlich so bleiben wird. Früher genügte der großen Masse das Silber; aber mit dem gestiegenen Wohlstande und der Beschleunigung des Umsatzes ist auch der Begehr nach dem Golde größer geworden und kann leichter befriedigt werden, ohne daß darum ein Mangel an Umlaufsmitteln in Europa zu befürchten steht. Die amtlichen Ausweise (Statistical Abstract relating to British India. 19. und 20. Heft. London 1885 bezw. 1886) ergeben, daß der Geldempfang Indiens sich in mäßigen Grenzen bewegt. Es wur⸗ den im Durchschnitt der am 31. März endenden Geschäftsjahre zur See Rechnungs⸗Pfd. St. (von 10 Rupien oder J. 19 ääö.“ Silberwerth) eingeführt Gold Silber 1 682 261 8 175 758 1880 84 4 228 687 7 430 815 99 912 1 225 266 1885 4 778 172 9 110 025 106 236 1 86 894 Die Regierung war an der gesammten Einfuhr dieser elf Jahr nur mit 9352 Pfd. Sterl. in Silber, an der Ausfuhr mit 2 Pfd. Sterl. in Gold und 660 492 Pfd. Sterl. in Silber betheiligt. Theils bei der Einfuhr, theils bei der Ausfuhr kommen vorzugsweise in B tracht: mit Pfd. Sterl. 1111““ as Ver⸗ andere einigte König⸗ päische Insel hinesische lien 5 Ceylon Reich 14 280 73 399 840 157 31 386 Einfuhr von 1880 84 1 033 958 95 672 93 870 1 327 655 993 486 Gold 1885 1 497 330 226 778 146 925 833 1 278 689 an der [1875 795 843 347 368 011 275 161 977 377 12 988 Einfuhr von 1880 84 4 239 001 922 312 209 484 1 263 112 3 000 Silber 1885 6 683 413 290 998 82 543 1 126 454 640 an der 1875 79 1 018 307 15 634 1 421 63 Ausfuhr von 7 1880—8 83 153 2 615 5 808 35 Go 808 102 5252 1 985 L257 an der 1875— 79 82 447 40 728 834 954 Ausfuhr von 1880 84 60 617 46 911 512 862 59 739 Silber 1889. 27 160 62 394 908 550 115 500 VVon den Küstenprovinzen waren am Privatverkehr in Gold und dem Auslande betheiligt: durchschnirtlich mit Tausenden d Stell!

ausgeführt Gold Silber

ö“ 1042 667 1 767 067

im Jahresdurchschnitt

reich Länder (189=2 82 22“

an der

184 484

Kunstgeschichte an der deutschen Universität in Prag.

an der Ausfuhr

die Präsident⸗ an der Einfuhr e 1875 79 1880 84 1885

9 schaften ꝛc. 1875 79 1880 84 1885 EWWI 2 34 1 1 40 Bombay 6 682 8960 10 J1199. 789 Madrags 378 322 325 212 S 689 2 329 2 70 43 232 8O8E 56 50 38 B 6 zusammen. 9858 11 660 13 879 v0 1279 887. D Seeitdem die Münzanstalt zu Madras am 31. August 1869 ge⸗ schlossen ist, werden Ausmünzungen nur noch in Calcutta und Bombay bewirkt. An beiden Münzstätten wurden Münzen von folgendem Werthe in Einheiten zu zehn Rupien während der Amtsjahre 1875 bis 1885 geprägt: Goldmünzen in Calcutta Silbermünzen in Calcutta 20 121 234, 49 647 095 Kupfermünzen in Calcutta 859 428, 1 144 783 Der geringe Bedarf an

139 208, in Bombay 2111 6 q zusammen 70 911 959 2 8 Zehnrupien.

] Goldmünzen deutet an, daß der ei heimische Mohur im Lande selbst wenig Anklang findet. Ob anderer feits durch die neuen Postsparkassen der Geldumlauf so beschleunig

werden wird, daß Indien der Silbereinfuhr in gewohntem Maße nicht mehr zugänglich bleibt, ist abzuwarten. . 8

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

as Gesetz, betreffend die Besteuerung des Zucker vom 7. Juli 1887, ist im besonderen Abdruck im Verlage der Nord deutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt erschienen. (Preis 25 Einführung in das Studium der neueren Kunst geschichte. Von Dr. Alwin Schultz, o. ö. Professor de ’1 Zweite ver mehrre Auflage mit 351 Abbildungen und 12 Tafeln in Farbendruck. Prag. F. Tempsky; Leipzig, G. Freytag, 1887. 16. und 17. (Schluß⸗) Lieferung. In diesen beiden letzten Lieferungen des mehrfach er⸗ wähnten Werks wird zunächst der 4. Abschnitt, betreffend die Kupferstech⸗ kunst, fortgesetzt und erhält der Leser Belehrung über die verschiedenen Arten der Uebung dieser Kunst, nämlich über die Grabstichel⸗ oder Linien⸗Manier, den Stich mir der trockenen oder kalten Nadel, die gepunzte Manier, die Radirung, die Crayon⸗ Manier, die Tusch⸗Manier, die Acquatinta⸗Manier, die schwarze Kunst oder geschabte Manier. Dann folgen die Kapitel über den Farbendruck, den Stahlstich und den Steindruck. Der 5. Abschnitt handelt von der Photographie und den mit ihr zusammenhängenden Vervielfältigungsarten, wie Photolithographie, Heliogravure, Woodbury⸗Reliefdruck, Lichtdruck, Phototypie. Der letzte, 6. Ab⸗ schnitt legt die Aufgaben der Kunstgeschichte und die ersprieß⸗ lichste Art ihrer Behandlung dar. Am Schluß ist dem Werk ein sorgfältiges alphabetisches Register, eine Uebersicht über den In⸗ halt, sowie ein Verzeichniß der Tafeln und Textbilder beigegeben. An Farbendrucktafeln bringen die letzten Lieferungen eine sehr sorg⸗ fältige Imitation einiger schönen Miniaturen aus der Handschrift des Wilhelm von Oranse (aus dem Jahre 1387, in der Ambrafer Samm⸗ lung zu Wien) und eine Ansicht der Camera della Segnatura im Vatikan zu Rom mit den Rafael’'schen Fresken (eine vorzüglich ge⸗ lungene, verkleinerte Wiedergabe des gleichen Blatts aus dem Werke „Polychrome Meisterwerke der monumentalen Kunst in Italien“, von H. Köhler, erschienen im Verlage von Baumgärtner's Buchhandlung in Leipzig). Dem bereits früher mitgetheilten Programm gemäß stellt sich das nunmehr abgeschlossen vorliegende Buch in erster Linie die Aufgabe, den Leser in die Werkstatt des Künstlers einzuführen und klare Vor⸗ stellungen über die Entstehung eines Kunstwerks zu verbreiten, dadurch das Verständniß für die in der Geschichte der neueren Kunst auftreten⸗ den Erscheinungen vorzubereiten und den Leser in den Stand zu setzen, sich selbst ein Urtheil zu bilden. Es ist daher nicht eine Kunstgeschichte