1887 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Jul 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 23. Juli. (Wien. Ztg.) Die Verordnung der Ministerien der Finanzen und des andels vom 3. Juni d. J., betreffend die Verzollung derr chiffe nach Tarifnummer 294 und 295 des durch das Gesetz vom 21. Mai 1887 abgeänderten allgemeinen Zoll⸗ tarifs des österreichisch⸗ungarischen Zollgebietes, vom 25. Mai 1882, ist heute veröffentlicht worden.

Agram, 22. Juli. (Wien. Ztg.) Das Amtsblatt publizirt eine Verordnung der Regierung, zufolge welcher die Verwaltungsreform am 1. August ins Leben tritt. Behufs Durchführung dieser Reform hat die Landesregierung zwei weitere Verordnungen erlassen. Die erste betrifft die Hrganisation der Stadtgemeinden, die zweite bezieht sich auf die Wahl und Einrichtung des inneren Dienstes der Ver⸗ waltungs⸗Ausschüsse in den Komitaten.

Schweiz. Bern, 23. Juli. (Bund.) Der Bundes⸗ rath hat in seiner gestrigen Sitzung auf Antrag seines Finanz⸗ und Zolldepartements folgenden Beschluß gefaßt:

1) Das Finanz⸗Departement wird ermächtigt, in die Schlüsse inländischer Importeure mit ausländischen Lieferanten, be⸗ treffend die Lieferung von Spiritus oder Sprit, gutfindenden⸗ falls unter folgenden Bedingungen einzutreten: a. Der Bund bezahlt den in glaubwürdiger Weise nachgewiesenen Kostenpreis der Waare loco Schweizer Grenze, Eilfracht als gewöhnliche Fracht gerechnet; b. der Bund gewährt jedem Importeur außer dem sub a erwähnten Kostenpreis einen gleichmäßigen Geschäftsnutzen von 2,50 Fr. für den Hektoliter.

2) Die unter Ziffer 1 angeführte Ermächtigung bezieht sich blos auf Geschäfte, die nachweislich vor dem 16. Juli 1887 abgeschlossen und bis 25. Juli beim Finanzdepartement in glaubwürdiger Form, z. B. durch Vorlage der Original⸗Bestellungstelegramme, der Original⸗Schlußscheine und amtlich beglaubigter Buchauszüge, zur An⸗ meldung gelangt sind.

3) Das Finanzdepartement wird ferner ermächtigt, vom 1. August dieses Jahres hinweg, an folgende Personen nicht denaturirten Sprit faßweise, im Verhältniß zu deren Geschäftsbetrieb, zu verkaufen: a. an Industrielle, welche glaubwürdig nachweisen, daß sie keine Vorräthe besitzen und daß sie ohne Dazwischenkunft des Bundes keine Waare unter den sub Ziffer 4 erwähnten Preisen kaufen können; b. an Personen, welche glaubwürdig nachweisen, daß sie sich vor 27. Mai 1887, ohne Vorbehalt der unter dem Monopol zu gewärtigenden Maßnahmen, in loyalem Handel rechts⸗ gültig zu Lieferungen verpflichteten, heute aber nicht im Stande sind, von Privaten, unter den sub Ziffer 4 erwähnten Preisen, Waare er⸗ hältlich zu machen. Fälle zweifelhafter Art sind vom Finanzdeparte⸗ ment dem Bundesrath zur Entscheidung vorzulegen.

Der Bundesrath behält sich das Recht vor, die Namen solcher Käufer im „Bundesblatt“ bekannt zu machen.

4) Für die unter Ziffer 3 angeführten Verkäufe des Finanz⸗ Departements gelten his auf Widerruf durch das letztere folgende Preife: a für Sprit erster Qualität 75 Fr. der Hektoliter absoluten Alkohols, b. für Sprit zweiter Qualität 70 Fr. der Hektoliter absoluten Alkohols.

Diese Preise verstehen sich inklusive Gebinde; Fracht ab Buchs, Romanshorn, Rorschach, Singen und Basel gerechnet, kantonale und kommunale Eingangsgebühren zu Lasten des Käufers.

5) Das Finanzdepartement wird bis auf Weiteres ermächtigt, gutfindendenfalls im Inland liegenden Auslandssprit, sofern ihm der⸗ selbe angeboten wird, bei Nachweis der Provenienz zu den unter Ziffer 4 erwähnten Preissätzen und Bedingungen anzukaufen, jedoch nur in Posten von 100 hl. Händler, welche dem Finanzdepartement unter diesen Bedingungen verkaufen wollen, haben das Quantum, das sie zu liefern beabsichtigen, bis 15. August 1887 anzumelden.

6) Die unter Ziffer 3 erwähnten privaten Käufer haben für die bezogene Waare ausdrücklich auf jeden Anspruch an eine Exportver⸗ gütung zu verzichten.

““ und Irland. London, 23. Juli. (W. T. B.) Die Festlichkeiten zur Feier des Negie⸗ rungs⸗Jubiläums der Königin haben heute mit der großen Flottenrevue bei Spithead ihren Abschluß ge⸗ funden, an welcher gegen 130 englische Kriegsschiffe theilnahmen. Die Königin verließ Cowes Nachmittags 3 Uhr an Bord der Nacht „Victoria and Albert“, an welcher sich auch die meisten Mitglieder der Königlichen Familie befanden Der Prinz von Wales folgte der Nacht der Königin an Bord der Yacht „Osborne“. Die Königin fuhr zunächst die Linie der an der Revue theilnehmenden ausländischen Schiffe entlang, wobei sie von den Mannschaften mit lauten Hochrufen begrüßt wurde; sodann ließ sie die in drei Reihen aufgestellte Flotte Revue passiren. Die Mitglieder des diplomatischen Corps, eine große Anzahl von Parlaments⸗ mitgliedern und viele Tausende von Zuschauern aus allen Ständen und Berufsklassen wohnten auf Transportdampfern und Kriegsschiffen dem militärischen Schauspiel bei. Die Fahrt der Königin entlang den Linien der Kriegsschiffe dauerte volle drei Stunden. Das Wetter war prachtvoll.

Portsmouth, 24. Juli. (W. T. B.) Während der gestrigen Flottenrevue fand auf dem Kanonenboot „Kite“ eine Pulver⸗Explosion statt, durch welche vier Personen schwere Verletzungen erlitten.

Dublin, 24. Juli. (W. T. B.) In der gestrigen

Sitzung des Geheimen Raths ist beschlossen worden, über die Grafschaften Cork, Kerry, Limerick und Clare den Ausnahmezustand zu verhängen. 25. Juli. (W. T. B) Der Ausn ahmezustand ist noch über weitere 14 Grafschaften vollständig, und über andere 12 Grafschaften theilweise verhängt worden; ebenso wurden die Städte Dublin, Cork, Londonderry, Belfast und noch 5 andere Städte den Bestimmungen des Ausnahmegesetzes unterworfen.

Frankreich. Paris, 24. Juli. (W. T. B.) Der Präsident Grévy ist heute Vormittag nach Mont⸗sous⸗ Vaudrey abgereist.

Wie die „Agence Havas“ vernimmt, würden das 10., 11., und 12. Armee⸗Corps zu dem Mobilisirungsversuch designirt werden. Die Generalkommandos dieser Armee⸗Corps befinden sichl in Rennes, Nantes und Limoges.

Der Kriegs⸗Minister besuchte gestern die Kriegs⸗ schule in St. Cyr und hielt dabei eine Rede, in welcher er der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß die aus der Schule hervorgehenden Offiziere sich ihrer Vorgänger würdig er⸗ weisen würden. Es sei nothwendig, daß man jenseits der Grenzen wisse, daß die französische Nation nicht entartet, son⸗ dern zu allen Mühen und Opfern bereit sei, um ihre Würde und Ehre zu wahren.

25. Juli. (W. T. B.) Nach Meldungen aus Rouen hielt der Unterrichts⸗Minister S puller bei der gestrigen Enthüllung der Statue Armand Carrel'’s eine Rede, in welcher er die Nothwendigkeit einer Einigung unter den Republikanern betonte und wiederholt erklärte, daß die gegenwärtige Regierung keine Regierung des Kampfes, sondern eine Regierung der Reformen und der Beruhigung sei. Die Rede fand bei den Zuhörern vereinzelten Widerspruch, wurde von der überwiegenden Mehrheit aber beifällig aufgenommen.

Der Handels-Minister de Hérédia hielt in Senlis eine Rede in ähnlichem Sinne.

Italien. Rom, 22. Juli. (Italie.) Das Gesetz, betreffend die Verlängerung des Handelsvertrages mit Spanien, ist gestern veröffentlicht worden. Der Kriegs⸗ Minister hat die Anstellung von vier außerordentlichen Professoren der deutschen Sprache an den mili⸗ tärischen Bildungsanstalten in Rom, Neapel, Florenz und Mailand angeordnet.

23. Juli. Die „Gazzetta Ufficiale“ veröffentlicht das Gesetz, betreffend die Aufhebung der Zehnten.

23. Juli. (W. T. B.) Der „Osservatore Romano“ sagt: das Rundschreiben des Kar. dinal⸗Staatssekretärs Rampolla an die Nuntien sei keineswegs für die Oeffentlichkeit bestimmt gewesen und nur eine theilweise Ausführung des hochwichtigen Schreibens des Päpstes vom 15. Juni an Rampolla, als Letzterer das Staatssekretariat übernommen habe. Das gedachte Schreiben des Papstes habe Rampolla das den Nationen gegenüber einzuschlagende Verhalten vorgezeichnet; der Haupttheil des Briefes habe Italien gegolten.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 20. Juli. (St. Petersb. Ztg.) Die Verwaltung Ost⸗Sibiriens ist durch ein vom Kaiser bestätigtes Reichsraths⸗Gutachten dahin umgestaltet worden, daß die Gouvernements Irkutsk, Jenisseisk und das Gebiet Jakutsk zu einem General⸗Gouvernement Irkutsk mit dem Sitz des General⸗Gouverneurs in der Stadt gleichen Namens vereinigt werden.

Zeitungsstimmen.

Unter der Ueberschrift „Ein interessantes Geständniß“ lesen wir in der „Leipziger Zeitung“:

Auch die freihändlerische „Weser⸗Zeitung“ sieht sich jetzt zu dem Geständnisse veranlaßt, daß eine Besserung unserer wirthschaft⸗ lichen Verhältnisse eingetreten sei. Nachdem sie bemerkt hat, daß der handelspolitische Prinzipienstreit in letzter Zeit praktischen Fragen gegenüber mehr und mehr zurückgetreten sei, fährt sie fort:

„Es ist ohne Rückhalt anzuerkennen, daß ganz im Allgemeinen im Vergleich zu den siebziger Jahren eine gewisse Besserung der wirth⸗ schaftlichen Verhältnisse eingetreten ist. Aber sie erstreckt sich auf freihändlerische wie schutzzöllnerische Länder, es ist also schwierig, daraus herzuleiten, daß die eine oder die andere Zollpolitik die Ursache dieser Erscheinung sei. Jene unsinnige spekulative Ueber⸗ produktion der ersten siebziger Jahre ist allmählich verschwunden. Unsummen von Kapital und Arbeit wurden in neue Werke gesteckt, welche, als sie anfingen zu produziren, keine Abnehmer fanden. Je mehr sie produzirten, desto schneller stürzten die Preise. Ein zehn⸗ jähriger Zeitraum, der nunmehr hinter uns liegt, hat die wegen allzu reichlicher Düngung angefaulten Wurzeln der Produktion fast in der ganzen Welt zur Gesundung kommen lassen. Die Fabrikate wurden endlich aufgebraucht, nachdem sie sich in Folge ihrer Entwerthung sogar einen größeren Alsatz erobert hatten. Viele Fabriken standen still oder arbeiteten in sehr eingeschränktem Umfange. Damit höͤrte der übertriebene Zufluß an neuen Fabrikaten auf. Alle Schichten unseres Volkes, und wir glauben auch der meisten anderen Völker, legten sich große Sparsamkeit auf und allmählich wurden die Lücken wieder aus⸗ geglichen, welche die Tollheit der Schwindeljahre in das Kapital der ganzen Welt gerissen hatte. Es zeigte sich wieder größerer Bedarf, die zu Spottpreisen angekauften Fabriken konnten wieder mit Nutzen arbeiten, und mittels Kapitalabschreibungen banden viele in alten Händen gebliebene Werke den damaligen Verlust ans Bein, um für das geringere Kapital eine erträgliche Rente zu erübrigen. So etwa batten sich die Freihändler vor ihrer großen Niederlage im Jahre 1879 die natürliche Gesundung vorgestellt, und so etwa wird sie sich in Wirklichkeit vollzogen haben.“

Bei einem Blatte von der Farbe der „Weser⸗Ztg.“ achten wir es schon für einen großen Fortschritt, wenn sie das ehemalige Dogma, daß die Wirthschaftspolitik der letzten Jahre Deutschland ruiniren müsse, kurzer Hand verleugnet, die im Gegentheil eingetretene Besse⸗ rung zugiebt und nur der Frage des post oder propter hoc noch mit einem tritischen non liquet gegenübersteht. Der Zweifel mag auch hier als Anfang der Erkenntniß gelten.

Die „Wiesbadener Presse“ schreibt über die Alters⸗ und Invaliditätsversorgung:

Wohl selten hat sich eine so große Wandlung der öffentlichen Meinung so rasch vollzogen, als die, welche wir auf dem Gebiete der Sozialreform erlebt haben. Als die Arbeiterversicherungsprojekte auf⸗ tauchten, als der Gedanke in die öffentliche Diskussion geworfen wurde, daß alle Arbeiter gegen Krankheit, Unfälle und Arbeitsunfähigkeit versichert werden sollten, da gab es nur wenige, die solche Pläne nicht einfach als Utopien verwarfen und verlachten. Es bedurfte erst der Autorität einer Kaiserlichen Botschaft, um den Gegenstand überhaupt diskussionsfähig zu machen. Wer noch bezweifeln möchte, daß die Deutschen durchaus für das monarchische Prinzip veranlagt sind, der brauchte sich nur die Wirkung der Kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 zu vergegenwärtigen, um feinen Irrthum zu erkennen. Die Kranken⸗ und Unfallversicherungsgesetze sind vom Reichstage mit großer Mehrheit angenommen worden, und der Wider⸗ stand, den die deutschfreisinnige Partei als Vertreterin des Manchester⸗ thums in Deutschland geleistet, ist von Jahr zu Jahr schwächer geworden. Schließlich ist dieselbe Partei dazu gelangt, mit ihren Forderungen freilich nicht positiven Vorschlägen die Regierungsvorlagen zu überbieten. Das kann man jetzt wieder sehen. In einer offiziösen Notiz über den Inhalt des dem Reichskanzler vorliegenden Entwurfs, betreffend die Alters⸗ und Invaliditätsversicherung war gesagt: die Vorlage beschränke sich auf die Alters⸗ und Invaliditätsver⸗ sicherung und überlasse die Wittwen⸗ und Waisenversicherung einer späteren gesetzlichen Regelung. Gegen eine solche Verschiebung erheben sich „deutschfreisinnige“ Stimmen; die Wittwen⸗ und Waisenver⸗ sicherung sei wichtiger als die Invaliditätsversicherung. Mit ähnlichen Argumenten ist man schon früher gekommen, und wenn man erst eine Uebereinstimmung darüber hätte herbeiführen wollen, was wichtiger sei, so würden wir heute mit unserer ganzen Sozialreform noch genau auf demselben Flecke stehen vie vor 1881. Wem es ernstlich um positive Leistungen auf sozialreformatorischem Gebiet zu thun ist, der wird nach besten Kräften den verbündeten Regierungen helfen, die Alters⸗ und Invaliditätsversorgung zu Stande zu bringen. Ein Mittel, Alle gleichzeitig zufrieden zu stellen, soll erst noch erfun⸗ den werden. Es ist übrigens nicht recht verständlich, weshalb auf einmal die Wittwen⸗ und Waisenversorgung hereingeworfen wird. Seit Jahren ist davon die Rede, daß auf die Kranken⸗ und Unfallver⸗

sicherung die Alters⸗ und Invaliditätsversorgung folgen solle, und

durch Jahre ist kein Widerspruch dagegen erhoben worden, daß diese Reihenfolge eingehalten werde. Wenn dieselbe nicht völlig berechtigt wäre, warum hat man denn nicht schon früher seine aßweichende Meinung kundgegeben, warum erst in dem Augenblicke, wo die auf umfassenden und zeitraubenden Vorarbeiten beruhende Altersversiche⸗ rungsvorlage endlich fertiggestellt ist? Das ist aber. die „deutschfrei⸗ sinnige“ Manier, im letzten Augenblick mit solchen nichtigen Einwän⸗ den zu kommen, um das Zustandekommen von etwas wirklich Gutem und Segensreichem zu vereiteln. Immer Knüppel in den Weg werfen! Dazu gehört auch der Protest da egen, daß der Staat ein Drittel der Versia erungslast tragen soll. Dadurch soll der Entwurf angeblich eine stark staatssozialistische Färbung erhalten. Leere Redensart! Als es sich um die Unfallversicherung der Seeleute handelte, da wurde in mehreren freisinnigen Zeitungen eine Staatssubvention befürwortet, weil die Rhederei die Last nicht tragen könne. Das war kein Staats⸗

sozialismus bewahre! Und jene Forderung war ganz unberechtigt,

denn der Industrie und der Landwirthschaft, aus deren Kreisen täglich

Klagen kommen, war für die Unfallfürsorge ihrer Arbeiter auch keine

Staatsunterstützung zu Theil geworden. Im vorliegenden Falle ist es

aber ganz gerechtfertigt, wenn der Staat einen Theil der Lasten auf sich nimmt. Wer ist der Staat, der beitragen soll? Wir, die Steuerzahler.

Wir müssen heute schon für die Versorgung der Erwerbsunfähigen

aufkommen, denn die Steuerzahler tragen ja die Kosten der Armen⸗

pflege. Wenn ein Beitrag des Staats zur Alters⸗ und Invaliditäts⸗

versorgung Staatssozialismus ist, dann ist es der heutige Zustand erst recht. Will man von einem Staatssozialismus nichts wissen,

dann müssen wir konsequenterweise unsere erwerbsunfähigen Lands⸗

leute auf der Straße verhungern lassen. Das werden auch unsere „Freisinnigen“ nicht wollen; dann ist aber der Einwand, die Vorlage sei staatssozialistisch gefärbt, eine leere Redensart . ...

Centralblatt für das DeutscheReich. Nr. 29. Inhalt: Konsulatwesen: Ernennung. Exequaturertheilungen. Zoll⸗ und Steuerwesen: Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. Verlängerung der Branntweinsteuer⸗ kredite. Steuervergütung für aus dem Gebiet der Branntwein⸗ steuergemeinschaft in das Gebiet eines nicht zu dieser Gemeinschaft gehörenden Bundesstaates ausgeführten Branntwein für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September d. J. Marine und Schiffahrt: Er⸗ scheinen des Nautischen Jahrbuchs für das Jahr 1890. Militär⸗ wesen: Provisorische Berechtigung einer Lehranstalt zur Ausstellung von Zeugnissen über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig⸗ freiwilligen Militärdienst. Versicherungswesen: Bekanntmachung, betreffend die Anmeldung unfallversicherungspflichtiger Seeschiffahrts⸗ und verwandter Betriebe. Polizeiwesen: Ausweisung von Aus⸗ ländern aus dem Reichsgebiet. Anhang. Militärwesen: Gesammt⸗ verzeichniß der den Militäranwärtern in den Bundesstaaten vorbehaltenen Stellen. Gesammtverzeichniß der zur Anstellung von Militär⸗ anwärtern verpflichteten Privateisenbahnen.

8 Landtags⸗-⸗Angelegenheiten.

Am 19. Juli verstarb auf Basenthin bei Gollnow im 85. Lebens⸗ jahre der Erblandmarschall im Herzogthum Pommern und Fürsten⸗

thum Kammin, Karl Wilhelm Franz von Flemming, Mitglied

des Herrenhauses.

Statistische Nachrichten.

Uebersicht des Besuches preußischer Bäder und Gesundbrunnen während der Jahre 1870 bis 1885 nach Heft III/IV der „Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus“ (Jahrgang XXVI). Die Zahl der Kur⸗ und Badegäste betrug in den A. Mineralbädern während 1870 95 598, während 1875 170 994, während 1880 195 889 und während 1885 224 226, und zwar in den I. Wildbädern (indifferenten Thermen) 5014 bezw. 6349 bezw. 6916 und 8118; II. Alkalischen Bädern 11 201 bezw. 16 495 bezw. 16 146 und 18 809; IL. Kochsalzbädern 67 307 bezw. 108 311 bezw. 127 831 und 144 300, und zwar in den a. einfachen 49 582 bezw. 76 407 bezw. 89 350 und 94 081, b. Soolbädern 10 474 bezw. 20 645 bezw. 26024 und 35 120, und c. jod⸗ und bromhaltigen 7251 bezw. 11 259 bezw. 12 457 und 15 159; IV. Schwefelbädern 6194 bezw. 26 802 bezw. 30 425 und 39 702; V. Eisenbädern (Stahl⸗ quellen) 21 002 bezw. 31 007 bezw. 33 705 und 38 935 und erdigen Bädern 1115 bezw. 1780 bezw. 2470 und 2500. B. Fichtennadel⸗ bädern, Kaltwasserbädern und anderen Heilanstalten: 1481 bezw. 6393 bezw. 9294 und 15 697. C. Seebädern: während 1881: 58 259 und während 1885: 86 618, und zwar in den: I. Ostseebädern: 41 842 bezw. 64 253 und II. Nordseebädern: 16 417 bezw. 22 365. Der Besuch der preußischen Mineralbäder hat von 1870 bis 1885 be⸗ ständig und während dieser fünfzehn Jahre überhaupt um 134,5 %, d. i. jährlich im Durchschnitt um 5,8 % zugenommen. Die jährliche Zunahme des Besuchs betrug bei den Wildbädern oder indifferenten Thermen 2,5 %; bei den alkalischen Bädern 1,3 %; bei den einfachen Kochsalzbädern 2,1 %; bei den Soolbädern 5,4 %; bei den jod⸗ und bromhaltigen Kochsalzbädern 3,0 %; bei den Schwefelbädern 4,0 %; bei den Fisenbädern und Stahlquellen 2,3 % und bei den erdigen Bädern 3,5 %. Durchschnittlich hat die Zahl der Kurgäste in den preußischen Mineralbädern mehr als doppelt so stark wie die Bevölkeꝛung des preußischen Staats während des letzten Jahrzehnts zugenommen, und namentlich die Sool⸗ und Schwerelbäder werden neuerdings viel stärker besucht als vor zehn Jahre. Die Fichtennadelbäder, Kaltwasser⸗Heilanstalten und klimaltischen Kurorte haben sich seit 1870 beständig vermehrt, und schor aus diesem Grunde ist die Zahl ihrer Kur⸗ und Badegäste ver⸗ hältnißmäßig viel stärker als bei den Mineralbädern gewachsen. Die Zugahme bezifferte sich in der Zeit von 1870 bis 1885 überhaupt auf 14 206 Personen oder 959,2 %, d. i. im Durchschnitt jährlich auf 7,0 %; für das letzte Jahrzehnt erreichte dieselbe jährlich 9,4 %. In den letzten vier Jahren stieg die Zahl der Besucher preußischer Seebäder um 28 359 Personen oder 48,7 %, d. i. im Durchschnitt jährlich um 10,4 %; die jährliche Zunahme stellte sich bei den Ostsee⸗ bädern auf 11,3 % und bei den Nordseebädern auf 8,0 %.

Die Waisenanstalten in Preußen 1885. (Stat. Corr.) Der Schutz der jugendlichen Personen gegen Verwahrlosung und Verkümmerung bildet eine unserem Zeitalter besonders nahe liegende soziale Aufgabe, bei deren Lösung die Kräfte des Staats und der Gemeinden, der konfessionellen und der allgemeinen freien Liebes⸗ thätigkeit in mannigfacher Weise mit einander wetteifern. Die Ein⸗ richtungen, welche diesem Zwecke dienen, sind namentlich die Waisen⸗ anstalten, die Rettungs⸗ und sonstigen Erziehungshäuser, die Knaben⸗ und Mädchenhorte, die Krippen und Warteschulen, die Ferienkolonien u. a. m. Die hierüber vorliegenden statistischen Nachweisungen sind leider im Allgemeinen dürftig und zum Theil, bei dem schnellen Gange der bezüglichen Entwickelung, früh veraltet. Ueber die Waisenanstalten sind dem Königlichen Ministerium des Innern im Jahre 1886 von Seiten der Bezirksbehörden berichtliche Mittheilungen zugegangen, ausweislich deren 1885 im ganzen Staat 396 solcher Anstalten vor⸗ handen waren, von welchen 85 aus Mitteln von Kommunalverbänden höherer und niederer Ordnung, 184 aus kirchlichen oder Stiftungs⸗ mitteln und 127 von Privaten unterhalten wurden und dem kon⸗ fessionellen Charakter nach 198 evangelisch, 107 katholisch, 14 jüdisch und 77 simultan waren. In sämmtlichen bezüglichen Anstalten waren im Jahre 1885 18 827 Kinder, darunter 12 344 Waisen, und zwar 4140 bis zum Alter von 10 und 8204 in einem Alter von mehr als 10 Jahren untergebracht. Nach Provinzen betrachtet, waren 1885 Waisenanstalten vorhanden nach den Unterhalts⸗ nach der Konfession bezw.

mitteln Religion 8 über⸗ kommu⸗ kirch⸗ privat evan⸗ kathol. jüdisch simul⸗

haupt nal lich gel. tan Ostpreußen .. . 37 II 14 29 1 Westpreußen . 18. 1 Stadtkr. Berlin 16 Brandenburg. 26 Pommern 21 WI7 . Schlesien .. . . 64 1 13 Sachseln 30 11 Schlesw.⸗Holst. 8 2 Hannover 16 11 2 Westfalen.. . 34 14 11 Hessen⸗Nassau 18 7 4 . Rheinland .. . 86 15 44 27 39 Einigec wenige Anstalten, bezüglich deren ausreichende Angaben nicht vorlagen, sind in dieser Uebersicht nicht mitberücksichtigt.

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Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die in der Provinz Hannover gültigen landes⸗ polizeilichen Bestimmungen, zusammengestellt durch Dr. Otto Gerland, Senator und Polizei⸗Dirigent zu Hildesheim. Zweite Auflage. Hannover, 1887. Norddeutsche Verlagsanstalt. O. Goedel. Preis brosch. 7 ℳ, geb. 8 Daß das vorliegende Buch einem wirklichen Bedürfniß nach einer vollständigen Sammlung der in der Provinz Hannover gültigen landespolizeilichen Vorschriften entgegen⸗ kommt, nachdem die im Auftrage des Ministers des Innern von der vormaligen Königlichen Landdrostei zu Hildesheim 1877 herausgegebene Zusammenstellung und das Grotefend'sche Handbuch für die Polizei⸗ verwaltung (Hannover 1874) veraltet bezw. vergriffen sind, beweist die bereits nöthig gewordene zweite Auflage, welche mit der ersten, die, erst im Mai d. J. erschienen, durch Bestellungen auf Subskriptions⸗ Exemplare vergriffen ist, vollständig übereinstimmt

Zeitschrift für Missionskunde und Religions⸗ wissenschaft. Organ des Allg. evang.⸗protest. Missionsvereins. Herausgegeben von Dr. Buß, Dr. Th. Arndt und J. Happel. II. Jahrgang 1887, 3. Heft. Verlag von A. Haack in Berlin. Das vorliegende Heft der „Zeitschrift für Missionskunde und Reli⸗ gionswissenschaft“ enthält an seiner Spitze den äußerst fesselnden, an⸗ schaulichen und gründlichen Vortrag des Geh. Kirchen⸗Raths Prof. D. Lipsius über das Thema: „In welcher Form sollen wir den heidnischen Kulturvölkern das Evangelium predigen?“, gehalten auf der dritten Jahresversammlung des Allgemeinen evangelisch⸗ protestantischen Missionsvereins am 1. Juni 1887 zu Braunschweig. Noch nirgends und niemals sind die Grundsätze dieses neuen, so rasch und so that⸗ kräftig anfblühenden Missionsvereins in ähnlich knapper und populärer Darstellung mitgetheilt worden. Die Festpredigt des Oberpfarrers D. Graue auf derselben Jahresversammlung, über welche ein aus⸗ führlicher Bericht vom Prediger Dr. Th. Arndt am Schluß des Heftes vorliegt, folgt auf den Lipsius'schen Vortrag und schildert in zündender Sprache die Aufgaben des Vereins. Aus dem reichen Inhalt des Heftes heben wir noch eine Taufrede hervor, welche bei der Taufe zweier Japaner in Deutschland gehalten wurde, dann einen kurzen Artikel Pfarrer Spinner's über die englische Staatskirche, eine Nachricht von demselben über die neubegründete deutsche Missionsbibliothek in Japan, den (allgemein interessanten) Jahres bericht des Missionars Faber, sowie den Jahres⸗ bericht des Vereinspräsidenten D. Buß und verweisen schließlich noch auf die reichhaltigen Rubriken Literatur und Missionsrundschau. In der letzteren wird der 1. Theil einer Rundschau über Indien, von Dr. H. Lisco in London, gegeben. Die „Zeitschrift für Missionskunde und Religionswissenschaft“ erscheint jährlich in 4 Heften zum Preise 3 für den Jahrgang. v

1““ Veterinärwesen.

Rußland. Die Rinderpest ist neuerdings in dem russischen Gouvernement Kiew und zwar in mehreren Ortschaften der Kreise Wassilkow

und Taratscha wieder aufgetreten. Die Zahl des bisher gefallen

Viehes wird als eine bedeutende bezeichnet.

Gewerbe und Handel.

Nach dem Geschäftsbericht der Buderus'schen Eisen⸗ werke, Mainweserhütte bei Lollar, war das Jahr 1886 ein ganz besonders ungünstiges. Die Gesellschaft, welche mit einem Kapital von 12 Millionen Mark Aktien und 6,58 Millionen Mark Obligationen arbeitet, hat in 1886 einen Bruttogewinn von 616 053 (1885 728 904 ℳ) erzielt, wovon 515 032 (1885 596 572 ℳ) aus dem Hochofen⸗ und Gießereibetrieb, 94 799 (1885 121 696 ℳ) aus Gruben und Seilbahnen und 6222 (1885 10635 ℳ) aus diversen Quellen stammen. Dagegen waren 479 214 (1885 537 998 ℳ) für Zinsen, 134 695 (1885 163 105 ℳ) für Abschreibungen, 5 148 (1885 85 148 ℳ) für Amortisation des Disagio⸗Contos und 97 022 (1885 66 779 ℳ) für Versicherungen, Steuern und diverse Unkosten erforderlich, so daß sich ein Defizit von 140 027 (1885 84 127 ℳ) ergiebt, durch welches sich die mit 84 127 über⸗ nommene Unterbilanz auf 224 155 erhöht. Produzirt wurden 30 757 t (1885 37 322 t) Puddeleisen und 49 075 t (1885 54 488 t) Gießerei⸗Eisen und abgesetzt 33 127 t (1885 33 297 t) Puddeleisen und 57 887; t (1885 48 157 t) Gießerei⸗Eisen. Während also die Produktion um 11 978 t gegen das Vorjahr zurückgeblieben ist, hat sich der Verkauf um 9560 t gehoben, was der lebhaften Nachfrage in den letzten drei Monaten zu verdanken ist.

Breslau, 25. Juli (W. T. B.) Nach einer Mittheilung der Direktion der Oberschlesischen Eisenbahnbedarfs⸗Gesell⸗ schaftin Friedenshütte zerstörte in vergangener Nacht eine Kessel⸗ explosion das Kesselhaus der Hochofenanlage mit sämmtlichen 22 Kesseln. Die Ursache ist absolut unbekannt. Durch die Explosion wurde eine größere Feuersbrunst herbeigeführt, durch welche 6 Häuser, das Magazin und das Magazinhaus der Hochofenanlage eingeäschert wurden. Versichert war Alles. Soweit bis jetzt ermittelt, haben durch die Explosion 2 Personen den Tod gefunden; etwa 20 sind die meisten leicht verwundet. Der Betrieb der Hochofenanlage ist voraussichtlich auf lange Zeit hinaus unmöglich.

Wien, 24. Juli. (W. T. B.) Wie die „Presse“ meldet „hat der Verwaltungsrath der Nordwestbahn beschlossen, die Tilgung der Aktien des nichtgarantirten Ergänzungsnetzes schon jetzt zu be⸗ ginnen und wird derselbe eine Aenderung der Statuten der General⸗ versammlung vorlegen.

Glasgow, 23. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von RKoheisen in den Stores belaufen sich auf 901 777 Tons gegen 791 600 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 82 gegen 85 im vorigen Jahre.

New⸗York, 23. Juli. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8 392 673 Doll., davon für Stoffe 2 835 373 Doll. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 8 126 866 Doll., davon 2 167 521 Doll.

für Stoffe. Verkehrs⸗Anstalten.

—Die Postverwaltungen der Australischen Kolonien Süd⸗Australien, Victoria, Neu⸗Süd⸗Wales und Queensland haben das Porto für Briefe nach Deutsch—⸗ land, welche mit den deutschen Postdampfern befördert werden, auf 6 d festgesetzt. Da für die anderen Verbindungen das Briefporto zu⸗ meist noch 9 &d beträgt, so liegt eine der deutschen Postda mpfer⸗ linie zu dankende wesentliche Ermäßigung vor. Der bereits erwähnten vergleichenden Statistik der Eisen⸗ bahnen Deutschlands und Englands in den Jahren 1883, 1884 und 1885 im „Archiv für Eisenbahnwesen“ (Jahrg. 1887, Heft 4) entnehmen wir folgende weiteren Mittheilungen über die Betriebs⸗ mittel und die finanziellen Betriebsergebnisse. Danach etrug der Bestand an Lokomotiven auf den deutschen Bahnen im Etatsjahre 1885/86 12 450 (724 mehr als 1883), auf 10 km Be⸗ triebsläͤnge 3,32, mit Beschaffungskosten (inkl. Tender) in Höhe von 463 ℳ, in England im Jahre 1885 15 196 (727 mehr als 883) auf 10 km Betriebslänge 4,92 (die Angaben über die Be⸗ schaffungskosten zum Vergleich fehlen in der englischen Statistik ebenso wie bei den folgenden Daten die Angaben über Sitzplätze, Tragfähig⸗ Peh Leistungen der Betriebsmittel ꝛc.). Personenwagen besaßen die deutschen Bahnen im Jahre 1885/86 22 735 (1051 mehr als 1883), b Beschaffungskosten sich auf 174 642 008 berechnen; in Eng⸗ and betrug die Zahl der Personenwagen 1885 33 658 (354 mehr als 1883). Sie Personenwagen der deutschen Bahnen hatten 976 594 Sitz⸗ und Stehplätze (mehr gegen 1883 43 753); die Zahl der Achsen an den⸗ b betrug 50 680 (mehr 1948); Postwagen zählte man auf den Futschen Bahnen 1414 (mehr 46), Gepäck⸗, Güter⸗ und sonstige agen 250 313 (mehr 8679) mit 510 560 Achsen (mehr 17 324),

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2 439 931 t (mehr 102 498 t) Tragfähigkeit und Beschaffungskosten in Höhe von 736 548 115 In England betrug die Anzahl der Gepäck⸗, Güter⸗ und sonstigen Wagen 1885 488 887 (mehr gegen 1883 30 530) Die finanziellen Betriebsergebnisse der deutschen und englischen Eisenbahnen in den Jahren 1883 bis 1885 bezifferten sich wie folgt: Es betrug die Gesammteinnahme aus dem Personenverkehr in Deutschland 1885/86 273 923 360 (mehr gegen 1883 11 469 558 oder 4,4 %), in England 595 460 440 (mehr gegen 1883 5 300 440 oder 0,9 %), oder für das Kilometer Betriebslänge in Deutschland 7491 (weniger gegen 1883 30 ℳ, 0,4 %), in England 19,294 (weniger gegen 1883 328 ℳ, 1,70%). Auf die einzelnen Klassen kamen 1885/86 in Deutschland: 1. Klasse 13 422 156 (weniger gegen 1883 860 669 ℳ, 6 %), 2. Klasse 75 023 328 (mehr 1 226 606 ℳ, + 1,7 %), 3. Klasse 131 052 773 (mehr 7 762 507 ℳ, + 6,3 %), 4. Klasse 38 314 991 (mehr 2 862 531 ℳ, + 8,0 %). Der Verkehr des Militärs brachte 6 390 148 (mehr 454 384 ℳ, + 7,7 %). Nebeneinnahmen aus dem Personenverkehr ergaben ferner 9 419 964 (mehr 24 199 ℳ, + 0,3 %). In England bezifferte sich für 1885 die Einnahme aus dem Personenverkehr in der 1. Klasse auf 64 860 000 (weniger gegen 1883 8 540 000 ℳ, 11 %), aus der 2. Klasse auf 58 620 000 (weniger 7 980 000 ℳ, 12 %), aus der 3. Klasse und den Parlamentszügen auf 351 780 000 (mehr 10 780 000 ℳ, + 3,2 %), aus Abonnementsbillets (periodical tickets) 36 440 000 (mehr 2 600 000 ℳ, + 7,7 %); dazu kamen an Nebeneinnahmen aus dem Personenverkehr 83 760 000 (mehr 8 440 000 ℳ, + 11,2 %). Die Gesammteinnahme der deutschen Eisenbahnen aus dem Güterverkehr betrug für 1885/86 670 008 096 (weniger gegen 1883 10 337 035 ℳ, 1,5 %), mit⸗ hin für das Kilometer Betriebslänge 18 0655 (weniger 1 136 ℳ, 5,9 %); die Gesammteinnahme der englischen Bahnen 737 438 900 (weniger 36 587 480 ℳ, 4,7 %), mithin für das Kilometer Be⸗ triebslänge 1841 ℳ, 7,1 %)). Auf den deutschen Eisen⸗ bahnen ergab 1885/86 von dem Gesammt⸗ Güterverkehr im Einzelnen die Beförderung von Eilgut 19 825 884 (+ 682 055 ℳ, + 3,6 %), Frachtgut 598 723 048 (— 9 451 698 ℳ, 1,6 ⁄%), Postgut 2 200 157 (— 51 361 ℳ, 2,3 %), Militärgut 1 289 048 (+ 227 381 ℳ, + 21,4 %), Dienstgut 8 605 631 (+ 1 273 565 + 17,4 %), Vieh 21 476 065 (— 2 308 664 ℳ, 9,7 %). Nebenerträge ergaben ferner 17 888 263 (s— 708 313 ℳ, 3,8 %). In England bezifferte sich 1885 der Ertrag aus dem Verkehr: der „allgemeinen Güter“ (general merchandise) 1885 auf 407 643 000 (— 17 327 000 ℳ, 4,1 %), der „Mineralklasse“ auf 304 925 000 (— 20 183 000 ℳ, 6,2 %), des Viehs auf 24 856 000 (+ 1 408 000 ℳ, + 6 %,); dazu kamen an Neben⸗ erträgen 14 900 (— 485 000 ℳ, 97 %). An „sonstigen Ein⸗ nahmen“ hatten die deutschen Eisenbahnen 1885/86 zu verzeichnen 50 580 329 (— 8 911 767 ℳ, 15 %), die englischen Eisen⸗ Hhahnen (1885) 58 216 110 (+ 1171 780 ℳ, + 2,1 %). Die Gesammteinnahme der deutschen Eisenbahnen betrug somit im Jahre 1885/86 994 511 795 (gegen 1 9012 299 896 im Jahre 1884/85 und 1 002 291 029 im Jahre 1883/84, also gegen 1883/84 weniger 7 779 244 ℳ, 0,78 %), mithin für das Kilometer Be⸗ triebslänge 26 768 (— 2180 ℳ, 4,6 %); die Gesammteinnahme der englischen Eisenbahnen im Jahre 1885 1 391 115 480 (gegen 1 410 452 860 im Jahre 1884 und 1 421 245 400 im Jahre 1883, also gegen 1883 weniger 30 129 920 ℳ, 2,1 %), mithin für das Kilometer Betriebslänge 45 075 (— 2180 ℳ, 4,6 %). Die Gesammtsumme der Einnahmen ist demnach im Jahre 1885 gegen 1883 bei den deutschen Eisenbahnen um 7 779 244 = 0,78 %, bei den englischen Eisenbahnen um 30 129 920 = 2,1 % gefallen Laäͤßt man jedoch die „sonstigen Einnahmen“, unter welchen sich vielfache mit dem eigentlichen Verkehrsdienst nicht unmittelbar zusammenhängende Einnahmeposten befinden, außer Betracht, so ergiebt sich als Einnahme aus dem Personen⸗ und Güterverkehr der deutschen Eisenbahnen für 1885/86 zusammen der Ertrag von 943 931 456 (1884/85 954 665 603 ℳ, 1883/84 942 798 933 ℳ, also gegen 1883/84 mehr 1 132 523 ℳ, + 0,1 %); bei den eng⸗ lischen Eisenbahnen für 1885 1 332 899 300 (gegen 1 354 020 800 im Jahre 1884 und 1 364 201 040 im Jahre 1883; also gegen 1883 weniger 31 301 740 ℳ, Die kilometrische Einnahme aus dem Personen⸗ und Güterverkehr zusammen ist im Jahre 1885 gegen 1883 bei den deutschen Bahnen um 3,8 %, bei den englischen Bahnen um 4,8 % gefallen (denn sie betrug 1885/86 in Deutschland 25 326 ℳ. 1883/84 26 318 ℳ, also 992 weniger; in England 43 189 bezw. 45 358 ℳ, also 2169 weniger). Dieses Ergebniß ist für Deutschland auf die Ausdehnung der in den Jahren 1883 1885 neu eröffneten Bahnlinien mit ihrem zunächst fast ausnahmslos geringeren Verkehr zurückzuführen. Die Einnahme aus dem Personen⸗ verkehr im Ganzen ist in 1885 gegen 1883 bei den deutschen Bahnen um 11 469 558 = 4,4 %, bei den englischen Bahnen um 5 300 440 = 0,9 % gestiegen. Hinsichtlich des Erträgnisses der verschiedenen Klassen ist bemerkens⸗ werth, daß die Einnahme aus der I. Klasse sich verringert hat, und zwar bei den deutschen Bahnen um 860 669 = 6,0 %, bei den englischen Bahnen um 8 540 000 = 11,6 %. Das Erträgniß aus der II. Klasse hat dagegen bei den deutschen Bahnen um 1 226 606 = 1,7 % zugenommen, bei den eng⸗ lischen Bahnen vm 7 980 000 = 12,0 % abgenommen. Für die Steigerung der Einnahme aus dem Personen⸗ verkehr haben daher, abgesehen von den Nebeneinnahmen, bei den deutschen Bahnen vorwiegend die III. und IV. Klasse, bei den englischen Bahnen ausschließlich die III. Klasse und die billigeren Parlamentszüge beigetragen. Den obigen Einnahmen stehen an Betriebs⸗Ausgaben gegen⸗ über für die allgemeine Verwaltung bei den deutschen Eisenbahnen im Jahre 1885/66 58 065 197 (gegen 1883/84 mehr 3 139 361 ℳ, + 5,7 %) oder auf 1 km Betriebslänge 1 563 (mehr 16 ℳ,

1 %; für die englischen Bahnen fehlen die bezüglichen Angaben); für die Bahnverwaltung 154 193 9056 (weniger 6 969 551 ℳ, 4,3 %), oder auf 1 km Betriebslänge 4 150 (weniger 390 ℳ, 8,6 %); für die Transportverwaltung 348 421 840 (mehr 2 145 412 ℳ, + 0,7 %) oder auf 1 km Betriebslänge 9378 (wenigen 377 ℳ, 3,9 %). Die gesammte Betriebs⸗ ausgabe bezifferte sich für 1885/86 bei den deutschen Eisen⸗ bahnen auf 560 680 093 (1884/85 564 549 932 ℳ, 1883/84 562 364 871 ℳ, also gegen 1883/84 weniger 1 684 778 ℳ, 0,3 %) oder für 1 km Betriebslänge 15 091 (gegen bezw. 15 487 und 15 843 ℳ, also gegen 1883/84 weniger 752 ℳ, 4,8 %); bei den englischen Eisenbahnen für 1885 auf 735 759 140 (1884 744 343 940 ℳ, 1883 747 371 240 ℳ, also gegen 1883 weniger 11 612 100 ℳ, 1,6 %) oder auf 1 km Betriebslänge 23 808 (gegen bezw. 24 508 und 24 849 ℳ, also gegen 1883 weniger 1041 ℳ, 4,2 %). In Prozenten der Gesammteinnahme ausgedrückt stellt sich die Ge⸗ sammtausgabe wie folgt dar: bei den deutschen Eisenbahnen 1885/86 56,38 %, 1884/85 55,77 %, 1883/84 56,11 %, also mehr gegen 1883/84 0,27 %; bei den englischen Eisenbahnen 1885 53,2 %, 1884 53,0 %, 1883 52,7 %, also mehr 0,5 %. Der Ueberschuß der Einnahme über die Ausgabe im Ganzen berechnet sich bei den deutschen Eisenbahnen für die drei Jahre (bezw. Etatsjahre) 1885, 1884 und 1883: auf 423 103 948 ℳ, 433 545 497 bezw. 427 764 744 (gegen 1883 weniger 4 660 796 ℳ, 1,1 %) oder für das Kilometer Betriebslänge auf 11 676 ℳ, 12 282 bezw. 12 394 (— 718 ℳ, 5,8 %), oder in Prozenten des Anlagekapitals 4,62 %, 4,60 % bezw. 4,61 % (+ 0,01 %). Für die englischen Eisenbahnen beziffert sich der Ueberschuß in entsprechender Folge, wie nachstehend: 665 356 340 ℳ, 666 108 920 bezw. 673 874 160 (gegen 1883 weniger 18 517 820 ℳ, 2,7 %) oder auf das Kilom. Betriebs⸗ länge 21 269 ℳ, 21 932 bezw. 22 406 (— 1137 ℳ, 5,1 %) oder in Prozenten des Anlagekapitals 4,02 %, 4,16 % bezw. 4,29 % (— 0,27 %), Die durchschnittliche Verzinsung des Anlagekapitals ist in der Zeit von 1883 bis 1885 bei den deutschen Bahnen um 0,01 % gestiegen, bei den englischen Bahnen um 0,27 % ge⸗

2,3 %).

fallen. Von den deutschen Privatbahnen wurde im Jahre 1885

die höchste Dividende für die Stammaktien erzielt: für die Ludwigs⸗ Eisenbahn (Nürnberg⸗Fürth) mit 21,00 %, für die Mecklenburg⸗ Friedrich⸗Franz⸗Eisenbahn mit 7,75 %. Die preußischen Staats⸗ bahnen ergaben im Jahre 1885/86 durchschnittlich 4,89 % auf das verwendete Anlagekapital. Die Verzinsung des in den englischen Eisenbahnen angelegten Kapitals für das Jahr 1885 betrug im Durchschnitt 4,13 % (gegen 4,27 % im Jahre 1884 und 4,46 % im Jahre 1880 den höchsten Prozentsatz seit 1879).

Hamburg, 23. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗Aork eingetroffen.

24. Juli. 1I11n Der Postdampfer „Rhenania“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.

Triest, 23. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Ettore“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Post heute Nachmittag aus Alexandria hier eingetroffen. .“ 8

Berlin, 25. Juli 1887.

Am 24. d. M. ist die Maschine und der Packwagen des von Emden früh 5¹0 Uhr abgelassenen Schnellzuges auf der Ledabrücke beim Bahnhof Leer entgleist. Bei diesem Unfall, durch den der Betrieb für einige Zeit gestört sein wird, haben glücklicher Weise nur einzelne Personen leichte Quetschungen erlitten. Die Veranlassung zu der Ent⸗ gleisung ist noch nicht festgestellt.

Der Unionklub hatte am gestrigen Sonntag Mittag auf seiner Rennbahn zu Hoppegarten sein Juli⸗Meeting veranstaltet, welches, obgleich an demselben Tage noch auf fünf anderen Renn⸗ plätzen: Breslau, Düsseldorf, Dessau, Königsberg und Kreuznach, Meetings abgehalten wurden, zu denen sich Sportsmen von Fach be⸗ geben hatten, sehr zahlreich besucht war. Die einzelnen Kon⸗ kurrenzen ergaben folgende Resultate:

I. Preis von Aachen. Klubpreis 2000 Für zweijährige inländische Pferde, welche noch nicht gesiegt haben. Distanz 1000 m. 13 Pferde waren angemeldet, 8 zahlten Reugeld und 5 erschienen am Ablaufspfosten. Es führte vom Start bis zum Ziel und siegte sicher mit einer halben Länge des Königl. Hauptgestüt Graditz dbr. H. „Witz“ gegen des Capt. Joë schw. St. „Lisbia“. Werth des Rennens: 2450 dem Sieger, 450 der Zweiten.

II. Staatspreis III. Klasse 3000 Für zjähr. und ältere inländische Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreis I. oder II. Kl. gewonnen haben. Distanz 2200 m. Von 11 angemeldeten Pferden wurde für 8 Reugeld gezahlt und 3 erschienen am Start, von denen nach schönem Lauf des Königl. Hauptgestüt Graditz 4jähr. schwbr. H. „Ilsenstein“ des Hrn. Oehlschläger 3jährigen dbr. H. „Räuberhauptmann“ sicher mit einer Länge schlug. „Illustro“ wurde Dritter. „Ilsenstein“ erhielt 3630 ℳ, „Räuberhauptmann“ 630

III. Irrwisch⸗Handicap. Klubpreis 3000 Für zweijährige inländische Pferde. Distanz 1000 m. Von 24 angemeldeten Pferden zahlten 10: 30 ℳ, 9: 60 Reugeld und 5 erschienen am Start. Nach einem scharfen Lauf und heftigem Schlußgefecht siegte des Hrn. Kizitaff hbr. St. „Klingel“ sicher mit einem Hals gegen des Hrn. F. Bothe Sch. H. „Springinsfeld“. „Tschin⸗Tschin“ 3 ½ Längen zurück Dritter, dann „Maiennacht“ und „Kronprinzessin“. Werth des Rennens: 3720 der Siegerin, 720 dem Zweiten.

IV. Sommer⸗Handicap. Klubpreis 2000 Für zjährige und ältere Pferde aller Länder. Distanz 2000 m. 20 Pferde waren angemeldet. 7 zahlten 30 und 3 zahlten 60 Reugeld. Zehn Pferde erschienen am Start. „Ruppsippos“ führte vom Start bis zur Eichentribüne, wo er seinem Jockey den Gehorsam verweizerte, nach rechts ausbrach und quer über die Rennbahn hinweg den Ställen zueilte. Dann entspann sich zwischen den anderen Pferden ein hitziges Schlußgefecht, bei dem des Mr. G. Johnson zjähr. dbr. St. „Verona“ des Hrn. Ulrich z3jähr. F.⸗H. „Admiral“ mit einer Hals⸗ länge schlug. „Wera“ wurde Dritte, „Elma“ Vierte. Werth des Rennens: 2695 der Siegerin, 695 dem Zweiten.

V. Verkaufs⸗Rennen. Klubpreis 1200 Für 2 jähr. und 3 jähr. inländische Pferde. Distanz 900 m. Sämmtliche 6 zu diesem Rennen angemeldeten Pferde erschienen am Start. Nach einem spannenden Lauf schlug nach scharfer Gegenwehr des Hrn. Robert 2 jähr. br. H„Dubousous“ des Grafen Bernstorff⸗Gyldenstern 3 jähr br. St. v. „Dalham“ a. d. Bright Star mit einer Kopflänge. Zwei Längen zurück folgte „Bagatelle“, dann „Boris“, „Rohrpost“ und „Mixtur“. Werth des Rennens 1560 ℳ, welche dem Sieger zufielen, der in der Versteigerung von dem Lieut. Prinz G. Radziwill für 2800 gefordert wurde. Da „Dubousous“ nur mit 600 ein⸗ gesetzt war, so fiel der Rennkasse ein Ueberschuß von 2200 zu, so daß sie noch einen Ueberschuß von 1000 über den ausgesetzten Rennpreis zurückerhielt. Den Schluß des Tages bildete:

VI. Juli⸗Hürden⸗Rennen. Graditzer Gestütspreis 1500 Internationales Herren⸗Retten. Handikap. Für 3 /ährige und ältere inländische Pferde. Distanz 2400 m. 11 Pferde waren an⸗

gemeldet; da es aber an Herren⸗Reitern mangelte, so ging des Ritt⸗

meisters von Boddin (17. Ul.⸗Regt.) 3 jähr. F.⸗St. „Lotterie“ unter Mr. J. Beasley für den Gesammtbetrag von 1860 über die Bahn.

Die nächsten Rennen finden am Sonntag, d. 31. Juli, Nachmittags 3 Uhr, auf der Bahn des Vereins für Hindernißrennen bei Charlotten⸗

Paris, 25. Juli. (W. T. B.) Ueber einen gestern Abend auf dem Bahnhof von Trappe bei Rambouillet vorgekommenen Eisenbahnunfall meldet der „Matin“: Ein Güterzug war ent⸗ gleist und versperrte beide Geleise, als ein aus Paris kommender Personenzug auf denselben auffuhr. Mehrere Wagen wurden zer⸗ trümmert und mehrere Passagiere schwer verletzt. G“

Rom, 23. Juli. (W. T. B.) Von dem 17. d. M. an sind in Catania täglich 15 bis 20 Personen an der Cholera erkrankt; am 20. d. M. betrug die Zahl der Erkrankten 25; auch aus Franco⸗ fo . Paterno und Girgenti werden mehrere Cholerafälle ge⸗ meldet.

St. Petersburg, 25. Juli. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Baku, von gestern, ist in Balachana nördlich von Baku eine Naphthaquelle in Brand gerathen und hat sich das Feuer auch auf die Bauten an mehreren anderen Quellen sowie auf ein Magazin, in welchem sich circa eine Million Pud Naphtha befinden,

Belle⸗Alliance⸗Theater. Als nächste Extra⸗Vorstellung zu halben Kassenpreisen ist der unterhaltende Schwank „Familie Hörner“, von A. Anno, gewählt; gleichzeitig findet am Mittwoch das dritte Volksfest (Eintrittspreis 50 ₰) statt,

1.“