1887 / 205 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Sep 1887 18:00:01 GMT) scan diff

historischen Darstellung sich allenthalben in den Kreisen der Gebildeten als eine geistig anregende und fesselnde Lektüre zahlreiche Freunde er⸗ worben hat, ist nunmehr im deutschen Gewande glücklich zu Ende geführt. Die drei großen Abschnitte, welche dieser dritte Band zur Vollendung des Lebensbildes hinzubringt, sind: die Rückkehr aus dem Exil, Stein auf dem Kon 8” sein Alter und Tod. In den auf die Kriegsereignisse bezüglichen Abschnitten hat sich der Verfasser jede mögliche Beschränkung auferlegt, um den Strom der Erzählung nicht seine Ufer überfluthen zu lassen. Unter Ausschluß der militä⸗ rischen Geschichte des Feldzuges und der so ergreifenden einzelnen Momente der Erhebung Preußens, kommt nur Stein's persönliche Thätigkeit zur Darstellung, natürlich jedoch so, daß der Leser zugleich den allgemeinen Verlauf der europäischen Geschichte in dieser ent⸗ E Uebergangszeit im Auge behält. Die Mittheilungen über Stein's Wirksamkeit in Königsberg bringen manches Neue und zeichnen sich durch die Selbständigkeit in der Beurtheilung der betheiligten Personen aus. Ebenso anerkennenswerth ist das eindringende Ver⸗ ständniß für die aus dem Wiener Kongreß erwachsenen Schwierig⸗ keiten der Lage Preußens. Wir sehen hier Stein zum Propheten werden, dessen Scharfblick die Ereignisse bis in unsere Zeit hinein in überraschender Weise zuvor schaute. Die Darstellung des Alters unseres Helden hat manches Trübe und Schwere, aber in persönlicher Beziehung viel Erfreuliches und Tröstliches zu berichten. Auch über die religiöse Stellung Stein's hat der Verfasser zuverlässige Auf⸗ schlüsse gegeben. Man wird von dem inhaltreichen Lebensbilde mit großer Befriedigung scheiden. Das Auffinden der Einzelheiten wird nicht nur durch die speziellen Inhaltsverzeichnisse der drei Bände, sondern auch durch das beigegebene ausführliche Namen⸗ und Sachregister zum ganzen Werk wesentlich erleichtert. b Der Infanterist im Felde. Dem Soldaten eine kurze Erinnerung an seine Pflicht, wenn das Vaterland ruft. (2. Auflage. E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin SW. 12, 68 70.) Diejenigen Pflichten, deren der bei einem etwa ausbrechenden Kriege zur Fahne eilende Infanterist eingedenk sein muß, wie sie sich aus Kriegserfahrungen und aus den neuesten Dienstvorschriften ergeben, stellt vorgenanntes kleine, bereits in zweiter Auflage erschienene Heft kurzgefaßt zusammen. Das Schriftchen eignet sich insbesondere zur Vertheilung an Ersatzreservisten und an die zur Reserve zu entlassenden Mannschaften, zumal der geringe Preis (10 ₰) die weiteste Verbreitung ermöglicht. 8 Die am 3. d. M. erscheinende Nr. 2305 der „Illu⸗ strirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Die d- in Bulgarien. 2 Abbildungen. Nach Skizzen unseres Spezialzeichners R. Buths. Die Eidesleistung des Fürsten Ferdinand in der Großen Sobranje zu Tirnowa am 14. August. Empfang des Fürsten Ferdi⸗ nand in Rustschuk am 12. August. Aus den Dioramen im Sedan⸗ Panoramagebäude zu Berlin: Bismarck's und Napoleon's Zusammen⸗ kunft auf der Chaussee nach Donchery nach der Schlacht von Sedan. Gemälde von Anton von Werner. (Zweiseitig.) Anton von Werner. Prinz Ludwig von Bayern. Die Nagelung der Fahnen für die neuerrichteten Regimenter und Bataillone durch die Kaiserin Augusta im Marmorsaale des Königlichen Schlosses zu Potsdam am 18. August. Originalzeichnung von H. Lüders. Die Feuersbrunst im Hertogenwald zwischen Forsthaus Drossart und Baraque de Porfays. Nach der Natur gezeichnet von unserem Spezialzeichner Th. Rocholl. (Zwei⸗ seitig). Berliner Sonnenfinsternißbilder. „Nach der Wirklichkeit gezeichnet von E. Hosang. Polytechnische Mittheilungen: Bougquet⸗ Bindemaschine. Ladenkasse mit Kontrolvorrichtung. Hufeisen mit auswechselbaren Griffen. 3 Fig. Zuckerschneideapparat. Moden: Neue Frisur. Vorder⸗ und Rückseite. Moderne Staub⸗

mäntel.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

In Nachstehendem geben wir einen Auszug aus dem Prämiirungs⸗ plan für die Landwirthschaftliche Landesausstellung für das Königreich Sachsen zu Bautzen (7. bis 13. Sep⸗ tember 1887), der uns zugegangen ist: Von Seiten der Ausstellung sind 19 600 zur Verfügung gestellt. Die Prämien werden als Ehrenpreise, Geldpreise und Diplome vergeben. Als höchste Ehren⸗ preise gelten die silbernen Staatsmedaillen „für Verdienste um die Land⸗ wirthschaft“ und die Ausstellungsmedaillen, zu denen übrigens noch Geld⸗ preise hinzutreten können. Die Preise können auch in Werthgegenständen bestehen. Die Preisgerichte bestehen aus je fünf Mitgliedern. Im Ganzen sind folgende Preise vorgesehen: für Rindviehzucht: 1 Staats⸗ medaille, 16 silberne und 40 bronzene Medaillen nebst 66 Preisen von 400, 300, 200, 150, 100, 80, 60, 50, 40 und 30 im Ge⸗ sammtwerthe von 6000 ℳ; für Pferdezucht: 1 Staatsmedaille, 10

sfilberne und 15 bronzene Medaillen, ebenso 40 Geldpreise von 250, 200, 150, 100, 75, 60, 50 und 40 im Gesammtbetrage von 4000 ℳ; für Schafzucht: 1 silberne Staatsmedaille, 2 silberne und 5 bronzene Medaillen, 18 Geldpreise von 100, 75, 50 und 30 im Gesammtbetrage von 1000 ℳ; für Schweinezucht: 1 silberne Staatsmedaille, 4 silberne und 10 bronzene Medaillen, 20 Geldpreise zu 80, 50 und 25 im Gesammtbetrage von 1000 ℳ; für Geflügelzucht: 2 silberne und 3 bronzene Me⸗ daillen nebst 30 Geldpreisen von 20 und 10 im Gesammt⸗ betrage von 500 ℳ; für Kaninchen: 2 bronzene Medaillen und 4 Geld⸗ preise zu 10 und 5 ℳ; für Fischzucht: 12 Geldpreise von 100, 50, 30 und 20 im Gesammtbetrage von 470 ℳ; für Bienenzucht, Geräthe zur Bienenzucht und Produkte derselben: 2 silberne und 5 bronzene Medaillen, 18 Preise zu 50, 30, 20 und 10 im Gesammt⸗ betrage von 300 ℳ; für landwirthschaftliche Produkte: 1 silberne Staatsmedaille, 109 silberne und 112 bronzene Medaillen, zu denen noch Geldpreise treten können. Geldpreise: für Produkte der Thier⸗ zucht 17 Preise zu 100, 50, 30, 25, 20 und 15 ℳ; für Getreide⸗, Oel⸗ und Hülsenfrüchte 16 Preise zu 50, 30, 25, 20 und 10 ℳ; für Erzeugnisse des Gartenbaues 21 Preise zu 100, 50, 25 und 20 Gesammtbetrag 1500 ℳ; für Leistungen auf dem Gebiete der Land⸗ schafts⸗ und Kunstgärtnerei: 1* Preise zu 100, 50, 30, 25 und 20 im Gesammtbetrage von 500 ℳ; für hervorragende Leistungen in landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthen, Hülfsstoffen ꝛc. sind 58 Preise, bestehend in silbernen und bronzenen Medaillen und Ehren⸗ diplomen, vorgesehen. Eine große Zahl weiterer Preise steht noch in Aussicht.

. 29. August. (Karlsr. Ztg) Ernteausfall im Jahre 1887. Die Großherzoglichen Bezirtsämter erstatten all⸗ jährlich vorläufige Berichte über den Ausfall der Getreide⸗ und Futter⸗ ernte, von welchen ein großer Theil nicht vor Mitte August einlaufen kann, da die Getreideernte in den gebirgigen Theilen des Landes erst im laufenden Monat beendet wird. Diese Berichte liegen für das laufende Jahr jetzt sämmtlich vor und bieten im Ganzen ein recht er⸗ freuliches Bild. Von den einzelnen Getreidearten ist der Weizen am besten gerathen, derselbe wird fast durchweg als gut bezeichnet; am besten ist die Weizenernte in der unteren Rheinebene und dem begleitenden e. am wenigsten gut im oberen Schwarz⸗ walde ausgefallen, hat aber auch hier den Durchschnitt foühexer Jahre erheblich überschritten. Spelz ist ziemlich gut, in der Rhein⸗ ebene gut gerathen. Der Ausfall der Roggenernte ist für das Großherzogthum im Ganzen als ziemlich gut zu bezeichnen, ist aber in den einzelnen Landestheilen verschieden, der Odenwald, die Main⸗ und Neckargegend haben vielfach nur eine Durchschnittsernte aufzu⸗ weisen, einzelne Amtsbezirke haben nicht einmal eine solche erzielt; dagegen ist der Roggen in der unteren Rheinebene und dem beglei⸗ tenden Hügellande durchweg gut ausgefallen. Gerste hat den Durch⸗ schnitt früherer Jahre im Ganzen überschritten, ist aber in den einzelnen Landesgegenden nicht gleichmäßig gerathen; während die Gersten⸗ ernte in der unteren Rheinebene als gut bezeichnet wird, ist dieselbe in der Bodenseegegend und im oberen Schwarzwald hinter dem Durchschnitt früherer Jahre zurückgeblieben. Mischfrucht hat im Ganzen den Durchschnitt überschritten; nur in der Bodenseegegend und im oberen Schwarzwald hat sie denselben nicht erreicht, ist da⸗ gegen in der Rheinebene gut grethen Der Hafer hat von den

Getreidearten das wenigst günstige Ergebniß geliefert, er wurde in

beeinflußt und ist deshalb hinter dem Durchschnitt zurückgeblieben; in der Bodenseegegend und im oberen Schwarzwald ist er sogar ziem⸗ lich schlecht gerathen, nur in der unteren Rheinebene überschritt er den Durchschnitt. Hiernach kann die Getreideernte im Ganzen bezüglich des Körnerertrags als ziemlich gut,. bezüglich des Strohertrags als den Durchschnitt übersteigend bezeichnet werden und hat die untere Rheinebene das beste Ergebniß aufzuweisen; ihr zunächst steht die obere Rheinebene; weniger günstig, aber den Durch⸗ schnitt nicht unerheblich übersteigend ist das Ergebniß im Odenwald und im oberen Schwarzwald ausgefallen, am wenigsten erheblich ist der Durchschnitt früherer Getreide⸗Ernten in der Bodenseegegend über⸗ schritten worden. Ein noch günstigeres Ergebniß als die Getreide⸗ ernte hat die Futterernte geliefert, wenn wir von dem Oehmde absehen, über dessen Ausfall noch keine abschließenden Berichte vor⸗ liegen. Die Heuernte ist in sämmtlichen Landestheilen, sowohl be⸗ züglich der Ertragsmenge als der Ausfallsgüte gut ausgefallen; im oberen Schwarzwald und im Odenwald wird die Qualität sogar als sehr gut bezeichnet. Auch das Ackerheu (Klee, Luzerne, Esparsette) ist überall, sowohl qualitativ als quantitativ, gut gerathen. Reps ist im Gegensatz zu den letzten Jahren fast durchweg gut gerathen.

London, 30. August. (A. C.) Einer von der .Agricultural Gazette“ veröffentlichten Zusammenstellung des Ergebnisses der heurigen Ernte in den 40 Grafschaften Englands zufolge ist die Weizenernte, wie gewöhnlich in trockenen Sommern, bedeutend über, die sämmtlicher anderen Kornfrüchte dagegen bedeutend unter dem Durchschnitt ausgefallen. Die Heuernte fiel nur gering aus, da es kein Grummet gab, doch war das geerntete Heu durchgängig vor⸗ züglich. Dasselbe läßt sich auch von den Kartoffeln sagen. Die Rübenernte in den südlichen und mittleren Grafschaften Englands war sehr schlecht; nur den Mangelwurzeln scheint die Hitze nicht geschadet zu haben.

8 Gewerbe und Handel.

Der Cours für die hier zahlbaren österreichischen Sil⸗ ber⸗Coupons ist auf 162,50 für 100 Fl. österr. Silber erhöht worden.

Die Antheile der Breslauer Diskonto⸗Bank sollen, nachdem die bisherige Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden, mit einem entsprechenden Stempelaufdruck ver⸗ sehen und die Talons und Coupons durch neue ersetzt werden. Zu diesem Behuf sind die Aktien hier bei der Deutschen Bank, bei S. Bleichröder oder Jacob Landau einzureichen. b

Ueber mehrere Zuckerfabriken liegen folgende Nachrichten vor: Die Zuckerfabrik Kosten zahlte in 1886/87 601 766 für Rüben und 520 447 für Rübensteuern. Die Betriebskosten erheischten 250 173 ℳ, die Abschreibungen 45 705 ℳ, wonach ein Gewinn von 95 590 verbleibt. Die Bilanz der Aktien⸗Zucker⸗ fabrik Rethen an der Leine ergiebt einen Gewinn von 2295 Abschreibungen sind für 1886/87 in Höhe von 53 951 vorgenommen worden. Die Rübenzucker⸗ fabrik zu Hedwigsburg schließt das am 30. Juni er. beendigte Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 60 567 ab. Die Unkosten erforderten 204 619 ℳ, die Abschreibungen 47 218 ℳ, die Rüben⸗ steuer 353 863 und die Bezahlung der Rüben 407 881 Die Bilanz der Zuckerfabrik Sobbowitz weist einen Reingewinn von 20 111 aus, von dem 16 334 aus 1885/86 herrühren. Der 1886/87 er Betrieb der Aktien⸗Zuckerfabrik Bockmann brachte einen Verlust von 5468 ℳ, der vom Betriebskapital⸗Konto abgeschrieben wird. Letzteres enthält dann noch 45 490 und der Reservefonds 69 63 Für Rüben waren zu zahlen 255 870 ℳ, für Rübensteuern 276 360 und abgeschrieben wurden 41 179 Die Generalversammlung der Aktien⸗Zuckerfabrik Linden⸗ Hannover genehmigte die vorgelegte Bilanz, sowie die Gewinn⸗ und Verlustrechnung pro 1886/87. Aus dem Geschäftsbericht ist Folgendes zu entnehmen: Verarbeitet wurden in der verflossenen 414 700 Ctr. Rüben und sind hieraus erzielt für 1 082 416 Zucker und Melasse (gewonnen wurden 12,3 % Zucker und 2,580 Melasse). Für Rüben, Rübensteuer und Betriebsunkosten inkl. Zinsen wurden 997 754 verausgabt; nach Deckung eines durch Minder⸗ erlös aus gelagertem Zucker von Campagne 1885/86 entstandenen Verlustes von 7434 verbleibt ein Ueberschuß von (einschließlich Gewinnvortrag auf 1885/86 468 ℳ) 77 696 ℳ, wovon 67 161 zu Abschreibungen benutzt und 9000 dem Delcredere⸗Conto über⸗ wiesen sind, so daß ein Gewinn von 1534 verbleibt. Die Transport⸗Einnahmen der ungarischen Staatsbahnen betrugen, der „M. Allg. Ztg.“ zufolge, im ersten Halbjahr 1887 15 416 282,30 Fl., was im Vergleich zur gleichen Periode des Vorjahres einem Mehreingang von 441 295,39 Fl. entspricht. Die Ausgaben bezifferten sich auf 8 850 144,55 Fl. und weisen somit eine Verminderung von 392 168,83 Fl. auf. Der Reinertrag des ersten Halbjahres beträgt demzufolge 6 566 137,75 Fl. was im Ver⸗ gleich zum Vorjahr eine Besserung von 936 139,53 Fl. ergiebt. In die Staats⸗Centralkasse wurden 3 530 488,43 Fl. gegen 1 514 944 Fl. im Vorjahr abgeführt. Für Investitionen und Bauten wurden 5 386 382,05 Fl. verausgabt, um 2 189 280,06 Fl. mehr als im Vorjahr. Der Reinertrag der ungarischen Staatsbahnen ist pro 1877 mit 14,5 Millionen präliminirt, und ist nach den bisherigen Ergebnissen anzunehmen, daß diese Summe auch wirklich erreicht wird.

Ueber die Messe in Nishni⸗Nowgorod berichtet die „St. Pet. Ztg.“ Obgleich die Käufer und Verkäufer erst spät zu⸗ gereist kamen, geht der Handel bedeutend lebhafter als im vorigen Jahre. Noch nie sind Waaren so früh ausverkauft gewesen als dies⸗ mal, ganz besonders baumwollene. Die Preise sind um etwa 15 bis 20 % gestiegen. Der Tauschhandel geht ähnlich wie im vorigen Jahre. Die transkaukasischen Kaufleute haben ihre Einkäufe noch nicht ge⸗ macht, doch erwartet man in Folge der guten Ernte, daß sie groen Bedarf haben werden. Aehnliches erwartet man vom Don her. Die centralasiatischen Kaufleute treffen gewöhnlich erst jetzt in Nishni⸗ Nowgorod ein, und kann man bisher über dieselben noch nicht be⸗ richten. Für Sibirien ist ungefähr das nämliche Waarenquantum wie im vorigen Jahre eingekauft worden. b

Antwerpen, 1. September. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten wurden 331 B. Buenos⸗Aires⸗, 1231 B. Montevideo⸗ Wollen. Verkauft 273 8 .““ und 894 B. Montevideo⸗Wollen. Preise unverändert.

Bradford, 1. September. (W. T. B.) Wolle fest, aber ruhig, Botany⸗ und Mohairwolle, Garne und Stoffe ruhig.

St. Petersburg, 27. August. Nach den Veröffentlichungen des russischen Zolldepartements repräsentirte die Aus⸗ und Ein⸗ fuhr im Jahre 1886 folgende Werthe in Rubeln:

Mehrexport

Export Import ber di 436 515 216 382 899 192 + 53 616 024 + 6 654 704

b die 1 innl. nebget s 16 576 915 9 922 211 9 993 568

neereci asiatich eber die asiatische Grenze 8 35 391 366 45 384 934 35 Total 488 483 497 438 206 337 n 50 277 160 Der Export und Import von Edelmetallen in Barren und

Münzen läßt sich durch folgende Tabelle veranschaulichen: Export . 14 136 202

europ.

Import Ueber die europäische Grenze. 5 802 398 8 finnländische agg 17 138 asiatische 8 8 2 593 962 1 335 038 Total 16 730 164 7154 574 An Zolleinnahmen sind im Berichtsjahr 108 396 846 Rubel Kredit eingegangen, und zwar auf der europäischen und finn⸗ ländischen Grenze 97 715 472 Rubel, auf der asiatischen Grenze 10 681 374 Rubel. 8 Sofia, 27. August. (Pol. Corr.) Der Gesammtwer der Handelsbewegung des Fürstenthums mit Ausschluß

Sale für Möbel des XVIII. Jahrhunderts eine

entfielen 10 284 068 Fr. auf den Import und 915 372 Fr. 8 den Export. ür das verflossene Jahr erscheint die Gesammt⸗Handelsbewegung nur im Werthe von 73 974 757 Fr. notirt, und zwar 45 515 164 Fr. für die Einfuhr und 28 459 593 r. für die Ausfuhr. Oesterreich⸗Ungarn partizipirte mit 15 742 326 Fr. am Gesammthandel des Fürstenthums, und zwar mit 13 454 313 Fr. am Import und 2 288 013 Fr. am Export. Der Grund des Rück⸗ anges in der Handelsbewegung des abgelaufenen Jahres ist zum heil in dem vorsichtig erwägenden Charakter der bulgarischen Handelswelt zu suchen, welche es vorzog, das mitunter reichlich vor⸗ handene Kapital während der Dauer der unsicheren politischen Zu⸗ stände sorgfältig zu wahren, um es später, ohne sich Verlusten aus⸗ zusetzen, anlegen zu können.

Berlin, 2. September 1887.

Im Königlichen Kunstgewerbe⸗Museum haben die erhebliche Neben dem Saal im Erdgeschoß, welcher die

Erweiterung erhalten. 3, welche 3 sich jetzt noch ein niedrigeres

achtstücke des Rokoko enthält, öffnet 68 welches Möbel von mehr bürgerlichem Charakter, vornehmlich

letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts, aufweist. Hier

aus dem ofkünstler

befinden sich jetzt auch die Holzschnitzereien von Parent, dem t befünn Füich i Wilhelm's III. und der Königin Luise, Blumenstücke und Vögel in unvergleichlich zierlicher Ausführung. An dieses Zimmer stößt dann noch ein schmaler hoher Raum, der vorwiegend für moderne Möbelarbeiten bestimmt ist. Die Glanzstücke desselben sind moderne Nachbildungen älterer Prachtwerke, darunter ein Tisch und eine Kommode mit reichem Bronzebeschlag des achtzehnten Jahrhunderts. Neben diesen Möbeln haben ver⸗ schiedene moderne, für bestimmte Bronzearbeiten, Kaminböcke und Aehnliches ihren Platz gefunden. Eine wirklich alte Arbeit ersten Ranges ist der Gobelin mit Blumenstücken auf hoch⸗ rothem Grunde. Den älteren Besuchern der Kunstkammer wohl⸗ bekannt werden die hier ebenfalls aufgestellten Meisterstücke Berliner Kunstweberei sein: ein großes Tableau in reicher Umrahmung, enthaltend den letzten Willen Friedrich Wilhelm's III., in der Anstalt von Jacob Abraham Meier in Berlin in Seide gewebt, und von derselben Herkunft die Porträts des jungvermählten Kron⸗

prinzlichen Paares.

Am 3. September d. J., Nachmittags 2 Uhr, findet zu Hamburg in der „Erholung“ am Holstenplatz eine Versammlung des Ver⸗ bandes der deutschen Baugewerks⸗Berufsgenossen⸗ schaften statt.

Karl Riesel's Reisekontor, Berlin, Ankhaltstr. 2, arrangirt eine 20tägige Gesellschaftsreise nach Ober⸗Italien mit den Ruhepunkten: München (Besichtigung der bayerischen Königsschlösser), Innsbruck, Botzen, Venedig, Verona, Mailand, Bellagio am Comer⸗ see, Lugano, Luzern, Baden⸗Baden. Die Abreise erfolgt ab München am 6. Oktober cr. Anschluß daselbst Hotel Bayerischer Hof; auch für Theilnehmer an der Wiesbadener und Wiener Versammlung. Ab Venedig findet unter Separatführung auch Anschluß statt an die Herbsttour nach ganz Italien inkl. Rom Neapel, Monte⸗Carlo, Nizza, Marseille, Lyon, Genf ꝛc. Pro⸗ gramme gratis in Karl Riesel's Reisekontoren, Berlin, Anhaltstr. 2, und im Admiralsgartenbad, Friedrichstraße 102. Den Theilnehmern an der diesjährigen Aerzte⸗ und Naturforscher⸗ resp. Hygiene⸗Ver⸗ sammlung in Wiesbaden resp. Wien können 45⸗ und 60 tägige Rund⸗ reisebillette von jedem Orte aus bis nach Wiesbaden und Wien, und von hier direkt oder auf Umwegen bis zum Heimathsorte zurück in bequemster Weise zusammengestellt werden durch Karl Riesel's Reise⸗ kontor in Berlin, Anhaltstraße 2; nur die gewünschten Aufenthalts⸗ orte müssen brieflich angegeben werden. Die Ori inal⸗Billette incl. Schweizer Touren werden dann brieflich übermittelt.

(Soz.⸗Corr. erienkolonien in der Rbeinprovinz. Die Soßolice Hheees zu Düsseldorf weist in besonderer Bekannt⸗ machung auf die hervorragenden Veranstaltungen hin, welche von den Städten Barmen, Düsseldorf, Duisburg, Elberfeld u. s. w. seit meh⸗ reren Jahren getroffen worden sind, um unbemittelten, schwächlichen Kindern der Volksschulen durch Landaufenthalt, Soolbäder, Spazier⸗ gänge, Verabreichung von Brod und Milch u. s. w. Stärkung und Heilung zu bieten. Der in der Stadt Barmen seit 1879. wirkende Verein für Ferienkolonien ist im Besitz eines eigenen Badehauses zu Königsborn bei Unna, welchem eine größere Zahl kränklicher Kinder (1886 181) zur Pflege auf längere Zeit, meist auf 4 Es zugewiesen wurde; außerdem wurde vielen Schulkindern in der Stad während der Ferien Milch und Brod gereicht; die Aufwendungen des Vereins betrugen im Jahre 1886 18 233 17 ₰. Der in Düsseldorf bestehende Verein für Ferienkolonien verwendete im Jahre 1886 14 210 50 ₰, wofür er 244 Kindern Landaufenthalt auf 3—4 Wochen und 58 Kindern Badekur in Kreuznach, außerdem aber noch 360 Kindern Milchkuren(zweimal täglich ½ Liter Milch und Brod) gewährte. In Elberfeld hat der „Frauenverein zur Unterstützung Hülfsbedürftiger“ seit dem Jahre 1881 sich die Pflege armer schwäch⸗ licher Schulkinder angelegen sein lassen und für diese Zwecke aus⸗ gegeben im Jahre 1886 5823 91 ₰; er konnte dafür 110 Kindern 4—5 Wochen lang in einem Soolbade und 270 Kindern während der Ferien durch Milchkur am Orte Heilung und Kräftigung zu Theil werden lassen. In der Stadt Duisburg endlich hat der vater⸗ ländische Frauenverein, welchem die Stadt zu diesen Zwecken zwei Badezellen der städtischen Badeanstalt unentgeltlich zur Verfügung stellt, eine große Zahl von Soolbädern an schwächliche Kinder verabreichen lassen, und zwar im Jahre 1886 2500 Bäder an 172 Kinder; daneben hat er in dem betreffenden Jahre 3760 1 8v als Trinkkur an solche Kinder verabfolgen lassen. In der Stadt Mül⸗ heim a. d. Ruhr konnte aus den Mitteln einer Stiftung in den letzten Jahren einzelnen Kindern der Besuch eines Soolba es oder ein Landaufenthalt ermöglicht werden. Aus allen Berichten über die Erfolge dieser Liebesthätigkeit geht hervor, daß dadurch nicht blos in körperlicher Hinsicht ein großer Gewinn für die Kinder erzielt worden ist, sondern auch in sittlicher Beziehung diese Einrichtungen höchst wohlthätigen Einfluß ausübten. In dem vom Deutschen Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit herausgegebenen Werke: „Das Armen⸗ wesen in 77 deutschen Städten u. s. w.“, von dem jetzt der spezielle Theil zur Ausgabe gelangt, wird die Privapnobechät glin. und ins⸗ besondere die durch Errichtung von erienkolonien geübte Kinder⸗ fürsorge eingehend geschildert. Außer den oben genannten rheinischen Eeserge finden in diesem Werke noch eine ganze Reihe anderer Irheinischer und deutscher Städte in Bezug auf diesen und andere Zweige der Kinderfürsorge Berücksichtigung.

Die Musikpidcen, welche in dem Eröffnungsstück des Central⸗ Theaters, * neuen Posse „Höhere Töchter“ von Mannstädt, vor⸗ kommen, hat der Kapellmeister Steffens komponirt. Die Ausstattung ist völlig neu in Kostümen, Requisiten und Dekorationen; letztere stammen aus dem Atelier des Hrn. Falk.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Drei Beilagen

Berlin:

Ostrumeliens betrug im Jahre 1885 80 575 490 Fr., an welchen

seiner Entwickelung von der Trockenheit dieses Sommers nachtheilig

Hesterreich⸗Ungarn mit 11 199 400 Fr. partizipirte. Hiervon

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

zum Deut

Erste Beilage y“ eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 2. September

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. WE1“ 1““ Vorladungen u. dergl.

eerkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

.Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. .Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Berufs⸗Genossenschaften. 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

9. Theater⸗Anzeigen. 10. Familien⸗Nachrichten.

1887.

In der Börsen⸗Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. [26765 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Emil Lindörfer, am 12. September 1856 zu Stuttgart geboren, zuletzt in Berlin, NMapfrsrasc 47/48, bei üchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung in den

Malzahn wohnhaft gewesen, welcher Akten J. III a. 492. 87 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in

das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Berlin NW., Alt⸗ Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 19. August 1887. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1m 60 cm, Statur schmal, Haare blond, glatt,

Bart Schnurrbart, blond, Augenbrauen blond,

Augen blau, Nase gewöhnlich, wenig gebogen, etwas

spitz, Mund gewöhnlich, Zähne defekt, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache schwäbischer Dialekt, Kleidung: dunkler Sommeranzug. Besondere Kenn⸗ zeichen: Haare in die Stirn gewachsen. [26766] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Modelleur Wil⸗ helm August Max Müller, am 1. Mai 1862 zu Hohenberg, Kreis Oberfranken, Königreich Bayern, geboren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten J. III B. 367. 87. verhängt.

„Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 27. August 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1 m 70 cm, Statur schlank, Haare schwarz, Stirn niedrig, Augen⸗ brauen schwarz, Augen grau, Nase kurz und dick, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe blaßgelb, Sprache jüd. deutsch. Kleidung: graues Jaquet mit Sammet⸗ kragen, schwarze Hosen, schwarzer Schlapphut; trägt

98293 Steekbriek. Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Eugen Helbig von Frankfurt a. M., welcher flüchtig ist oder sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Urkundenfälschung und betrüglichen Bankerutts verhängt. Ich ersuche um Festnahme und Benach⸗ richtigung. Frankfurt a. M., den 29. August 1887. Der Untersuchungsrichter I. bei dem Königlichen Landgerichee. Beschreibung: Alter circa 30 Jahre, mittlere, schlanke Statur, trägt nach vorn zugespitzten röth⸗ lichen Vollbart (vielleicht nur Schnurrbart), Klei⸗ dung elegant.

[26767]

Nachstehender Strafbefehl:

Auf den Antrag der Königlichen Staatsanwalt⸗ schaft wird gegen Sie wegen der Beschuldigung, daß Sie im Monate Juni d. Js. um Fesreher gri zum Zwecke Ihres besseren Fortkommens zu täuschen, einen Arbeitsschein auf den Namen Karzmareck falsch angefertigt und von demselben dem Hokbesitzer Gehrke in Beuchte gegenüber Gebrauch gemacht haben, Uebertretung gegen §. 363 des St.⸗G.⸗B., wofür als Beweismittel bezeichnet sind: Zeugniß des Hofbesitzers Gehrke in Beuchte, eine Haftstrafe von drei Tagen festgesetzt.

Zugleich werden Ihnen die Kosten mit 1 20 auferlegt.

Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie nicht binnen einer Woche nach der Zustellung des⸗ selben bei dem unterzeichneten Gerichte schriftlich oeer. zu Protokoll des Gerichtsschreibers Einspruch erheben.

Die Geldstrafe und die unten berechneten Kosten fhiß an die hiesige Gerichtskasse am Markt Nr. 6 innen einer Woche nach dem Eintritt der Voll⸗ streckbarkeit bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung zu zahlen. Bei der Zahlung ist dieser Strafbefehl vorzulegen oder durch Angabe Ihres Namens und der Geschäftsnummer genau zu bezeichnen.

Goslar, den 9. August 1887. v

Königliches Amtsgericht. II. gez. Leonhardt. Kostenberechnung. 1) Gebühr für den Strafbefehl . (§. 63 des Gerichtskostengesetzes) 61q16161616161616161616161661“X“ zusammen 1,20

An den Arbeiter Herrn Franz Oschinsky in Vienenburg (Düngerfabrik), z. Z. unbekannten Auf⸗ enthalts, wird, da der Aufenthalt des Beschuldigten unbekannt ist, zum Zwecke der Zustellung hiermit öffentlich bekannt gemacht.

Goslar, den 10. Juli 1887.

Becker, Sekretär, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.

[26764] Beschluß.

In Gemäßheit der §§. 325 und 326 St. P. O. wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Rekruten Gustav Stepé, geboren den 21. Mai 1865 zu Gambsheim, Kreis Straßburg, zu Gunsten des Militärfiskus bis zur Höhe von 3000 mit Beschlag belegt.

Straßburg, 20. August 1887.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Dr. Gunzert. Peez. Graf Leublfing. Für richtige Abschrift: Der Landgerichtssekretär.

tirn niedrig,

[26762] Beschluß. Nr. 5347. Nach Vorschrift §. 140 St.⸗G.⸗B. und §§. 480, 326 St.⸗P.⸗O. wird zur Deckung der die eeheer. Johann Georg Vetter von Maul⸗ burg und Reinhard Maier aus Geschwend mög⸗ licherweise treffenden höchsten Geldstrafe und Kosten mit zusammen 400 Vierhundert Mark, das diesen Angeklagten dereinst zufallende, im Deutschen Reiche befindliche Vermögen in Höhe von Vier⸗ hundert Mark mit Beschlag belegt. Fre bee den 20. August 1887. Großherzogl. Landgericht, Strafkammer II. (gz.) v. Rotteck. Dr. Kern. v. Weiler. Die Uebereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift beurkundet. Freiburg, den 20. August 1887. Der Gerichtsschreiber des Gr. Landgerichts. (L. S.) Wolf. Nr. 25 897. Dies wird gemäß §. 326 St.⸗P.⸗O. bekannt gemacht. Freiburg, den 24. August 1887. d. s) Der Gr. Staatsanwalt.

Geiler. [267633 Vermögensbeschlagnahme. 8 Nr. 4521. Gemß §. 332 St.⸗P.⸗O. wird mit Bezug auf die von Großh. Staatsanwaltschaft dahier gegen den flüchtigen Rasirer Heinrich Seiter von Philippsburg wegen Verbrechens gegen §§. 220 und 43 des St.⸗G.⸗B. erhobene öffentliche Klage das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des ge⸗ nannten Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Karlsruhe, den 16. August 1887. Großh. Landgericht. Ferien⸗Strafkammer II. gez. Fischler. Goldschmidt. Dürr. Die Uebereinstimmung mit der Urschrift beglaubigt. Karlsruhe, den 30. August 1887. Der Gerichtsschreiber Großh. Landgerichts. (L. S.) Oeftering.

[26794] gegen Isaak Herrmann von leh

wegen Wuchers, Betrugs und Erpressung. Nachdem sich ergeben hat, daß die Beschlagnahme des Vermögens des Beschuldigten dessen Gestellung nicht mehr herbeizuführen geeignet ist, wird im Hin⸗ blick auf den Antrag Großh. Staatsanwaltschaft vom 27. d. M. und den Antrag des Herrn Rechtsanwalts Lebrecht vom 24. d. M. die unterm 3. d. J. verfügte Vermögensbeschlagnahme aufgehoben. Karlsruhe, den 29. August 1887.

Großherzoglich Badisches Landgericht Karlsruhe. Ferien⸗Strafkammer II.

„(gez.) Dr. Fritschi. Walli. Dürr. „Diese Ausfertigung stimmt mit der Urschrift überein.

Karlsruhe, den 30. August 1887.

Der Gerichtsschreiber Großh. Landgerichts:

(L. S.) Oeftering.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. [26778]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der Erbpachthufe Nr. IV. zu Silz hat das Groß⸗ herzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs⸗ plan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf den 15. September 1887, Vormittags 11 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 30. August 1887 an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein.

Malchow, den 30. August 1887.

Staecker, Aktuar, Gerichtsschreiber des Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinschen Amtsgerichts.

[26769]

„In der Zwangsvollstreckungssache des Produkten⸗ händlers C. Wulfer in Alfeld und des Kaufmanns Eli Bienheim in Duingen, Kläger, wider den Klein⸗ köther Heinrich Möhle in Delligsen, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, werden die Gläubiger auf⸗ gefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Be⸗ trages an Kapital, Zinsen, Kosten und Neben⸗ forderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 18. November 1887, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. 8 8 Greene, den 21. August 1887. Kerrxzogliches Amtsgericht.

8 G. Müller.

Ausfertigung. J. A. S

[6131]

Auf Antrag:

1) des Dienstknechts Heinrich Klose,

2) der verwittweten Schaffer Caroline Klose, geb. Hübner, beide aus Zülzendorf,

sollen folgende beiden Sparkassenbücher der Schweid⸗ nitzer Kreissparkasse:

a. Nr. 626 über 303 50 ₰, ausgefertigt am 21. Januar 1879 für den Dienstknecht Heinrich Klose in Zülzendorf,

b. Nr. 3169 über 747,97 ℳ, ausgesertigt am 29. August 1873 für Johann Klose, Schaffer in Zülzendorf,

welche dem Heinrich Klose beziehungsweise Caroline Klose angeblich entwendet worden sind, behufs neuer Ausfertigung aufgeboten werden.

der

Rechte anzumelden widrigenfa wird. Schweidnitz, den 26. April 1887. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. Friedensburg.

tmox Aufgebot.

Dem Kohlenhändler A. Eggers in Mänster soll der vierprozentige Pommersche Pfandbrief Nr. 18655 (Achtzehntausend sechshundert fünfundfünfzig) Stolp⸗ schen Departements über 1500 in der Nacht zum 11. Februar 1883 gestohlen worden sein.

Auf seinen Antrag wird der Inhaber des Pfand⸗ briefs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 29. Februar 1888, Vormittags 10 Uhr, im Zimmer Nr. 17, seine Rechte bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte anzumelden und die Urkunde vor⸗ zulegen, widrigenfalls diese für kraftlos erklärt werden wird.

Stolp, den 24. Juni 1887.

Königliches Amtsgericht.

ö” Aufgebot.

Im Grundbuche für die Gemeinde Eitzum ist auf der in Band II. A. Artikel 64 verzeichneten Köthner⸗ stelle Nr. 51 in Eitzum zu Gunsten der verstorbenen Ehefrau Marie Rinne, geb. Bode, eine Hypothek über eine Brautschatzforderung von 14 100 ein⸗ getragen. Die darüber ausgestelte Urkunde ist nicht aufzufinden.

Auf begründeten Antrag der Ehefrau Amanda Witte, geb. Rinne, zu Eitzum wird der Inhaber jener Urkunde aufgefordert, dieselbe spätestens in

dem auf Mittwoch, 7. Dezember 1887, 1 Morgens 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine vor⸗ zulegen und seine Rechte anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Elze, den 20. April 1887. Königliches Amtsgericht. Lüntzel. 8—

[26770)0) Anfgebot. Die unbekannten Erben des am 12. März 1887 verstorbenen, hier wohnhaft gewesenen, angeblich im Jahre 1840 oder 1841 als Sohn des Müllers Wil⸗ helm Blaurock und dessen Ehefrau Friederike, geb. Schneider, zu Stargard in Mecklenburg geborenen Buchbinders Wilhelm Blaurock, werden auf Antrag des Nachlaßpflegers, Kaufmanns Ed. Constein, auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 3. Juli 1888, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine sich zu melden, widrigenfalls der Nachlaß dem sich legitimirenden Erben zur freien Disposition verabfolgt werden wird, und der nach erfolgter Präklusion sich etwa erst meldende nähere oder gleich nahe Erbe alle Handlungen und Dispo⸗ sitionen jenes Erben anzuerkennen und zu über⸗ nehmen schuldig, von ihm weder Rechnungslegung noch Ersatz der gehobenen Nutzungen zu fordern be⸗ rechtigt, sondern sch lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden sein wird, zu be⸗ gnügen verbunden sein soll. Berlin, den 23. August 1887.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 48.

[17583] Aufgebot. Die Erben der am 27. Februar 1887 zu Briesen geborenen, daselbst am 15. April 1887 verstorbenen außerehelichen Pauline Anna Marie Kossatz werden aufgefordert, sich bis spätestens zum Termine am 18. April 1888, Vormittags 11 Uhr, schriftlich oder persönlich bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte zu melden, widrigenfalls sie mit ihren An⸗ sprüchen an den Nachlaß ausgeschlossen werden. Lübben, den 23. Juni 1887.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[26801] Bekanntmachung. Auf Antrag 1) des Adolf Thomas zu Rabenscheid, 2) des Philipp Theodor Thomas, 3) der Ehefrau des Karl Görg von Holzhausen, Johanna, geb. Thomas, wird hiermit die am 13. August 1830 zu Breitscheid geborene, seit nunmehr 32 Jahren ver⸗ schollene, Katharine Henriette Thomas, geb. Weber, und deren etwa vorhandene Leibes⸗ oder Testaments⸗ erben aufgefordert, ihre Ansprüche auf das unter vormundschaftlicher Verwaltung stehende Vermögen der Katharine Henriette Thomas spätestens in dem auf Samstag, den 10. Dezember 1887, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls die Auslieferung dieses Vermögens und aller der Ab⸗ wesenden künftig etwa noch anerfallenden Erbschaften in Gemäßheit des Nassauischen Ediktes vom 21. Mai 1781 an die Antragsteller zur Nutznießung gegen Kaution mit der Wirkung verfügt werden wird, daß die Kaution nach Ablauf von 15 Jahren erlischt anhhas Vermögen den Antragstellern eigenthümlich zufällt. Herborn, den 24. August 1887. 8 Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. J. A.: (Unterschrift.) [26782) Im Namen des Königs! In Sachen betreffend das Aufgebot der im Grundbuche von Stadtlohn Wessendorf Band 18.

gez. Bütterlin.

Die Inhaber der bezeichneten Sparkassenbücher

werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 22. November 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte im Gerichtsgebäude am Wilbhelmsplatz, Terminszimmer Nr. 38, ihre und die Bücher vorzulegen, s die Kraftloserklärung derselben erfolgen

Post, deren Inhaber unbekannt ist, und der über diese Post gebildeten Urkunde zwecks Löschung der Post im Grundbuche

hat das Königliche Amtsgericht zu Vreden durch den Amtsrichter Paleske nach Lage der Akten und auf Grund des Terminsprotokolls vom 13. Juli 1887 für Recht erkannt : daß I. die Rechtsnachfolger des Apo⸗ thekers Conrad Nienhaus in Stadtlohn mit ihren An⸗- sprüchen auf die für denselben im Grundbuche von Stadtlohn Band 18 Blatt 20 Abtheilung III. unter Nr. 7 aus dem vei n. vom 29. Dezember 1864 und Nachtrag vom 21./22. April 1865 eingetragene Forderung von noch 6100 Thlr. Kaufgelderrückstand nebst 5 % Zinsen seit 1. Januar 1865 für immer auszuschließ en, II. die über vorbezeichnete Post ge⸗ bildete Hypothekenurkunde für kraftlos zu erklären, III. die Kosten des Verfahrens dem Apotheker Aloys Süß in Stadtlohn aufzuerlegen. Rechts Wegen.

[26783]3 Im Namen des Königs! Verkündet am 15. Juli 1887. Schulz, Referendar, als Gerichtsschreiber.

In der Kahlenberg'schen Aufgebotssache F. 1/87 erkennt das Königliche Amtsgericht zu Nord⸗ Hiasen durch den Amtsgerichts⸗Rath Stamm für

echt:

„I. 1) die Hypotheken⸗Urkunde vom 16. Mai 1876 über 9000 Darlehnskapital, zu 5 % jährlich ver⸗ zinslich für den Kaufmann Hermann Kahlenberg zu Nordhausen, eingetragen aus der gerichtlichen Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 16. Mai 1876, a. auf den dem Eisendreher und Oekonomen setehe Rothenberg hierselbst gehörigen, in ordhäuser Flur belegenen Band 2 Seite 217 des Grundbuchs über Landungen von Nord⸗ hausen verzeichneten Grundstücke, in der ih Abtheilung des Grundbuchblatts unter auf den dem Eisendreher und Oekonomen Friedrich „Rothenberg und der Ehefrau des⸗ selben, Friederike, geb. Kiel, gehörigen, in Nord⸗ häuser Flur belegenen Band 17 Seite 361 des Grundbuchs über Landungen von Nord⸗ hausen verzeichneten Grundstücke, in der 8 ’eea. Abtheilung des Grundbuchblatts unter

ö—

2) die Hypotheken⸗Urkunde vom 22. November 8876 über ein Darlehnskapital von 2100 ℳ, ver⸗ zinslich zu 5 % jährlich für den Kaufmann Hermann Kahlenberg zu Nordhausen, eingetragen auf Grund der gerichtlichen Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 21. November 1876 auf den vorstehend unter 1 a bezeichneten, dem Ehemann Rothenberg .“ Grundstücke in der III. Abtheilung unter r.

Von

8

werden für kraftlos erklärt.

II. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden

dem Antragsteller auferlegt. Von Rechts Wegen.

[26780] Bekanntmachung. Durch Ausschlußurtheil des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Görlitz, verkündet am 30. August 1887, sind für kraftlos erklärt worden:

1) das Hypothekeninstument vom 8. November 1834, 28. Februar .. 5 6. Mir 1835 über die auf dem Grundbuchblatte Nr. 61 Nieder⸗Bielau in Abth. III. unter Nr. 3 für den Bauer Gottlieb Meier zu Hennersdorf und die Marie Rosine Meier, geb. Tzscheutschler, zu Fonügran eingetragene Judikatsforderung von 14 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf., 2) das Hypothekeninstrument vom 4,/8./15. Mai 1838 über die auf dem Grundbuchblatt Nr. 1 zu Siebenhufen in Abth. III. unter Nr. 1 und 2 für die minorennen Geschwister Johanne Friederike Auguste und Johann Friedrich August Thieme zu Siebenhufen eingetragenen Erbtheilsforderungen von je 200 Thlr. nebst 4 % Zinsen,

29. Mai 1824

3) das Hypothekeninstrument vom 15. Juli

5. Juli 1825, 10. Februar 1832 1 13. September 1833 über die auf dem Grundbuch⸗

blatte Nr. 8 Lichtenberg Abth. III. unter Nr. 3 für den Bauer Johann Traugott Hopfstock zu Lichtenber eingetragenen Kaufgeldforderung von 100 Thlr. nebst

5 7% Zinsen, N 8 3./9. November 1859 4) die Hypothekenurkunde vom 1 Mai 1880

über die auf dem Grundbuchblatt Nr. 127 Nieder⸗ Langenau in Abth. III. unter Nr. 6 für den Bauer⸗ utsbesitzer Johann August Ehrentraut zu Nieder⸗ angenau eingetragene Darlehnsforderung von 300 Thlr. nebst 5 % Zinsen,

„5) der Hypothekenbrief vom 22./23. Juni 1874 über die auf dem Grundbuchblatte Nr. 17 zu Heide⸗ waldau in Abth. III. unter Nr. 8 für den Gedinge⸗ häusler Gottfried Wagner zu Heidewaldau einge⸗ tragene Kaufgeldforderung von 1600 Thlr. nebst 4 ½ % Zinsen.

[267811 Im Namen des Königs!

Verkündet am 30. August 1887. Borschke, Aktuar, als Gerichtsschreiber. Auf den Antrag des Gutsbesitzers F. Rießemann zu Kl. Falkenau erkennt das Königliche Amtsgericht zu Dirschau durch den Amtsrichter Thymian für Recht: Die auf den Namen des Gutsbesitzers F. Rießemann zu Kl. Falkenau ausgestellte Aktie der Zuckerfabrik Pelplin Nr. 881 vom 1. April 1879 über 600 nebst den beigefügten 10 Dividenden⸗ scheinen pro 1883 bis 1889 und Talon wird für kraftlos erklärt.

Die Kosten des Verfahrens werden dem Antrag⸗ steller auferlegt. III. F. 4/86.

Blatt 20 Abtheilung III. unter Nr. 7 eingetragenen