1887 / 220 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Sep 1887 18:00:01 GMT) scan diff

berechtigt wäre. Das belgische Eisengeschäft macht hingegen stetige zum Bessern. Der französische Markt bietet noch immer ein erfreuliches Bild, doch scheint man ernstliche Schritte zu thun, um die Geschäftslage zu heben. Was speziell die Geschäftslage des rheinisch⸗westfälischen Eisenmarktes anbelangt, so hat in Eisenerzen die bestehende günstigere Konjunktur angehalten. Im Siegerlande herrscht lebhafte Nachfrage in nahezu allen Sorten, namentlich in ge⸗ röstetem Spateisenstein. Die Preise haben sich seit unserem letzten Bericht nicht wesentlich geändert. In luxemburgischen Erzen ist der Verkehr ebenfalls ein sehr lebhafter und die Preise haben im Verlauf der letzten Woche wieder um einiges angezogen. Die Nachfrage ist namentlich aus Westfalen eine sehr leb⸗ hafte. In Roheisen ist das Geschäft andauernd lebhaft; Spiegel⸗ eisen ist namentlich in den letzten Tagen der abgelaufenen Geschäfts⸗ woche sowohl vom Inland als vom Ausland sehr rege gefragt worden, so daß die Preise sich sehr fest behaupten konnten, stellenweise noch weiter angezogen haben. Für zehn⸗ bis zwölfprozentige Sorten wird 50 51 notirt. Puddelroheisen findet in Folge der guten Be⸗ schäftigung der Walzwerke regen Absatz und die Nachfrage nimmt eher zu als ab, so daß sehr viele Hochöfen ihre Produktion bis Ende dieses Jahres, stellenweise sogar bis darüber hinaus verschlossen haben. In Gießereiroheisen hat sich der Absatz in Folge der besseren Beschäftigung der Eisengießereien in letzter Zeit langsam aber stetig vermehrt. Lie Preise sind indessen vorläufig noch auf demselben Standpunkt geblieben. In Bessemereisen und Thomaseisen ist die Nachfrage ziemlich lebhaft und haben namentlich in Thomaseisen die Preise in letzter Zeit wieder angezogen. In der Walzeisen⸗ branche ist das Geschäft im Allgemeinen genommen ein günstiges zu nennen In Stabeisen ist zwar in der letzten Woche das Geschäft stellenweise etwas stiller geworden; die Spezifikationen gehen etwas langsamer ein, doch sichern die Konventionspreise immer noch einen lohnenden Betrieb, wenn auch gegenüber der Steigerung der Roheisen⸗ preise die Rentabilität des Geschäfts etwas abgenommen hat. Es dürfte indessen die in Aussicht stehende Vereinbarung aller deutschen Werke immerhin einen günstigen Einfluß auf den Markt ausüben. Die Verhandlungen in Berlin geben begründete Hoffnung auf das Zustandekommen des Syndikats. Der schwierigste Punkt, die Festsetzung der Grenzgebiete, bleibt allerdings noch zu erledigen. Das rheinisch⸗westfälische Syndikat funktionirt zufrieden⸗ stellend und es werden in letzter Zeit Seitens der Händler größere Abschlüsse zu machen gesucht. Daß vom rheinisch⸗westfälischen Syndikat die Preise noch nicht in die Höhe gesetzt werden, hat darin seinen Grund, daß noch größere Posten Waare in zweiter Hand sich befinden und von dieser Seite aus Konkurrenz eintreten würde. Auf⸗ träge liegen bis Ende des Jahres vor. Darüber hinaus thätigt das rheinisch⸗westfälische Stabeisen⸗Syndikat vor Mitte Okto⸗

Für die Bestellung und die Erfüllung der Zollförmlichkeiten Seitens der Post wird für jedes Packet bis zum Gewicht von 5 kg eine Gebühr von 20 erhoben; bei schwereren Packeten tritt das tarif⸗ mäßige Bestellgeld hinzu. Für die Wiederverpackung der durch Ver⸗ mittelung der Post zollamtlich abgefertigten Packete kommt eine Ge⸗ bühr nur in Ansatz, wenn baare Auslagen entstanden 1““

Von dem Eingang einer zollpflichtigen Postsendung wird der Empfänger bei der Bestellung der zugehörigen in Kenntniß gesetzt. Wünscht er die zollamtliche Schlußabfertigung der Sendung durch Vermittelung der Post, so hat er die mit der eges adresse zugestellte gedruckte Erklärung zu vollziehen und beide Gegen⸗ stände dem Briefträger behufs des weiteren Verfahrens wieder zurück⸗ zugeben oder sofern es sich um Zollstücke ohne Werthangabe handelt unter Briefumschlag an die betreffende Postverzollungs⸗ stelle zu übersenden, wofür Porto nicht berechnet wird.

Hamburg, 20. September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Geklert“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, gestern

Abend Scilly passirt. 1 London, 19. September. (W. T. B.) Der Union „Dampfer

„Roman“ ist heute auf der Heimreise in Southampton ange⸗ kommen.

Berlin, 20. September 1887.

Die Sammlung von Architekturzeichnungen ist auf der diesjährigen Akademischen Kunstausstellung im Vergleich zu der Jubiläumsausstellung eine verschwindend kleine. Sie ist jedoch insofern von Interesse, als selbst die kleine Zahl der ausgestellten Entwürfe einen Beleg dafür abziebt, auf welch einer erfreulichen Höbe die Baukunst der Gegenwart sich befindet und von wie maßgebenden und veredelnden Einfluß der in den letzten Jahrzehnten neu erwachte Sinn für Formenschönheit auf die Gestaltung unserer architektonischen Kunstentwickelung gewesen ist. Einige hervorragende Gebäude, welche theils in der Ausführung begriffen sind, oder derselben noch entgegenharren, werden uns auf meist kunst⸗ voll ausgeführten Blättern bildlich veranschaulicht. Wir begegnen gleich einer bekannten Autorität auf dem architektonischen Kunstgebiet, dem Professor Johannes Otzen, Mitglied und Senator der Akademie der Künste. Von ihm sehen wir auf einer Reihe sorgfältig gezeich⸗ neter Tafeln die Entwürfe für die Ausstattung der Jacobi⸗ Kirche in Kiel; sie sind wie das von demselben Künstler

entworfene Mobiliar für die Petrikirche in Altona in frühgothischem welcher

1 11“ öu 22

ersten Kameruner Plantagen zu verfolgen, so giebt der „Hamb. Corr.“ aus drei Berichten der Gesellschaft an ihre Kommanditisten eine aus⸗ zugsweise Uebersicht, welche dem Unternehmen eine sehr günstige Zukunft in Aussicht stellt. 8 In dem gestern zu Berlin im besten Mannesalter an einem schweren Magenleiden verstorbenen Großherzoglich mecklenburgischen und Herzoglich sächsischen Kammer⸗ sänger von Witt ist einer der trefflichsten deutschen Opern⸗, Oratorien⸗ und Concertsänger dahingegangen, durch dessen Tod die deutsche Kunst und speziell das hiesige Hoftheater, dem derselbe seit 10 Jahren an⸗ gehörte, einen herben Verlust erlitten haben. Joseph Filek Edler von Wittinghausen, genannt von Witt, wurde als Sohn eines Gubernial⸗Raths am 7. September 1846 zu Prag geboren, hatte also erst vor einigen Tagen das 41. Lebensjahr vollendet. Als Lieutenant machte derselbe den Feldzug des Jahres 1866 in der österreichischen Nord⸗Armee in Böhmen mit, quittirte aber nach Beendigung des Krieges 1867 den Militärdienst

Schwerin, 18. September.

und bildete sich unter der Leitung des bekannten Uffmann zu Wien

zum Opernsänger aus. Nach kurzem Engagement in Graz kam von Witt als Heldentenor an das Königliche Hoftheater in Dresden und von dort nach Schwerin, wo er zuerst am 5. Oktober 1877 und zuletzt am 1. Mai d. J. auftrat. Im vorigen Jahre unternahm der Verstorbene eine Tournée nach Milwaukee zu dem dortigen großen Sängerfest. Zurückgekehrt, kränkelte er und konnte selbst durch die ersten Berliner Aerzte nicht mehr geheilt werden. Der Verstorbene war bei der Vielseitigkeit seines Repertoires in der Oper, im Oratorium und im Liedergesang ein sehr geschätzter Tenorist, dem es bei seinen zahlreichen Gastspielen nicht an Anerkennung und Auszeichnungen fehlte. An Witt's Stelle gastirt an der hiesigen Hofoper der Tenorist Eichhorn vom Dresdener Hoftheater, dessen gestriges Debut im Tannhäuser, der Eröffnungs⸗Vorstellung unserer Wintersaison, ein sehr rfolgreiches war.

Southampton, 20. September. (W. T. B.) Bei einer Probefahrt, welche der Dampfer „Elde“ von der Royal Mail Company gestern in der hiesigen Bai machte, um die neuen Maschinen und Kessel zu prüfen, explodirte ein Kessel, wodurch 8 Personen, darunter der Ober⸗Maschinist, getödtet wurden.

Das Central⸗Theater war am Sonntag abermals voll⸗ ständig ausverkauft. Die amüsante Posse „Höhere Töchter“ wird bald⸗ die erste Jubiläumsvorstellung erleben.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Deutsches Reich.

. 1 Nachweisung der in der Zeit vom 1. bis 15. September 1887 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuer⸗

vergütung abgefertigten und der aus

90 Proz. Polarisation. 698 a:

sogenannte Krystalls ꝛc. 699

Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurückgebrachten Zuckermengen.

[697 a: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens

Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden ꝛc., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,

8 a: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (nicht über 1 Proz. Wasser enthaltend ucker i Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens 90 Proz. Polarisation.] 8 ss ö8 8

Mit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt:

Aus öffentlichen Niederlagen

Staat bezw. Verwaltungs⸗Bezirke.

zur unmittelbaren Ausfuhr

697a 698a C1“

oder Privatniederlagen unter amtlichem Mitverschluß wurden gegen Erstattung der Vergü⸗ tung in den freien Verkehr zurückgebracht

zur Aufnahme in eine öffent⸗ liche Niederlage oder eine Privatniederlage unter amt⸗

lichem Mitverschluß

6972a 698a 699a 6972 6982a 6992 kg kg kg kg kg kg

Preußen.

Provinz Ostpreußen. Westpreußen . Brandenburg. Pommern. 64*” Sachsen, einschl. der schwarzb. ööö Schleswig⸗Holstein. eee.““;

Westfalen.

7 500 18 750 496 749 9 707

161 072 126 036 6 156 1 029

50 050 1 095 192 344 734

867 691 424 260

8 85 0522 16 239 17889

36 984 91 837

50 047 26 250 14

404 880 300 000

400 804

6 061

1887.

Kommunalkasse in Ortelsburg gegen Ablieferung der, der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Feeee. an den Inhaber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen und mit seiner Steuerkraft.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Ortelsburg, den ..

Der Kreisausschuß des Kreises Ortelsburg.

Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den Unter⸗ schriften des Landraths und zweier Mitglieder der Kreisausschusses mit dem Siegel des Landraths zu versehen. h.

2

Regierungsbezirk Königsberg. Zinsschein

.. .Rieihe zu der Schuldverschreibung des Kreises Ortelsburg, 2te Ausgabe, Buchstabe. Nr.. .über zu drei und ein halb vom Hundert Zinsen über J.

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 2. Januar (bezw.) 1. Juli 18.ab die Zinsen der vorbenannten Schuldverschreibung für das Halbjahr vom . . ten

bis . . ten 4 bei der Kreis⸗ Kommunalkasse zu Ortelsburg. Ortelsburg, den. ten 18. .““ Der Kreisausschuß des Kreises Ortelsburg. b ““ (Unterschriften.) Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht inner⸗ 1r; w.“ nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er⸗ ird.

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisausschusses können mit Lettern oder Fühe eecstese gedruckt 8 werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Ostpreußen.

Geschmack gehalten und verrathen den feinen Formensinn,

den Otzen'schen Arbeiten eigen ist. Von besonderem Interesse für

851 465

58 275

90 586 31 660

116 703

2 898 630 597

270 914

1 097 913 162 949% y489 942 356 709 699

75 218

54 812

Rheinland.

Sa. Preußen L4X“ 111666F66*“] J“ Braunschweig 69 700 172 660

ber noch keine Abschlüsse. In. Fagoneisen, namentlich

8 8 äft ei x lebhaftes; es sind 1 1 8 1 8 die PWänten, fünft .““ kebeer Leübafte nicht 8 den Berliner Beschauer sind die von demselben Künstler herrührenden

1 d sind zu 113 115 notirt Entwürfe für die Ausstattung der ihrer Vollendung entgegensehenden -e.S ö sich behauptet. In Kreuzkirche am Johannistisch zu Berlin. Es sind da ein Uebersichts⸗

E und Grobblechen sind die Werke befriedigend be⸗ att, ferner Tafeln mit Abbildung der für den Chor h iese Gegen⸗

schäftigt. Der Grundpreis hat sich noch immer auf 150 pro Tonne

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg. Kreis Anleibeschemn dis Kieset Dchelsb zum Kreis⸗Anleiheschein des Kreises Ortelsburg, 2te Ausgabe, 8

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe

Personen 24 499

22 909 11u16“ 4 079

5 955

Aachen bis zum 18. September (seit dem 1. Januar, Fremde und Kurgäste) ““

Baden⸗Baden bis zum 16. September (Fremde)

weiter ein Entwurf für Altar, Kanzel und Taufstein.

gehalten. Feinbleche sind nach wie vor in lebhafter Nachfrage. Im Siegerland wird der Grundpreis von 135 fest behauptet, in unseren Distrikten wird bis zu 3 mehr notirt. Das oben betreffs der Preise von Stabeisen Gesagte gilt auch, und vielleicht noch mehr, von Walzdraht und voraussichtlich bringt das in Bildung begriffene Syndikat auch hierin eine Wendung zum Besseren. Nachfrage und Bedarf sind augenblicklich für diesen Artikel rege Im Inlande werden die Preise gern bewilligt; das Exportgeschäft stockt zwar augenblicklich etwas infolge der weniger günstigen ameri⸗ kanischen Berichte, ohne daß indessen sich eine Wirkung auf die

reise bemerkbar gemacht hat. Gezogener Draht und Drahtstifte sind ehr gesucht und es werden hierfür auch höhere Preise gern bewilligt, allerdings noch nicht in genügender Höhe, um den Artikel verlustfrei zu machen. Gerade in diesem Artikel steht die Konkurrenz der Fabri⸗ kanten untereinander einer Aufbesserung sehr erschwerend entgegen. In Eisenbahnmaterialien sind wesentliche Aenderungen nicht zu verzeichnen. In den Waggonfabriken herrscht Stille. Ausgeschrieben sind 50 bedeckte Güterwagen. An belangreichen Aufträgen fehlt es jedoch noch immer. Die Eisengießereien und Maschinenfabriken sind in der letzten Zeit etwas reger beschäftigt, doch machen die Preise noch immer keine Fortschritte. Die Lage der Gelbgießereien ist un⸗ verändert geblieben. Aufträge gehen gut ein, so daß hinreichende Ar⸗ beit vorliegt.

Die Nr. 38 Jahrg. 1887 von dem „Gewerbeblatt für das Großherzogrhum Hessen, Zeitschrift des Landesgewerb⸗ vereins, hat folgenden Inhalt: a. Hauptblatt: Die Uebertreibungen in unserer Hauseinrichtung. Zu unserer Abbildung. (Mit Ab⸗ bildung.) Verschiedene Mittheilungen: Mittel, um an den Hölzern den Zeitpunkt ihrer Fällung zu erkennen. Gipsdielen von A. und O. Mack in Ludwigsburg. Eine interessante Uhr. b. Anzeiger: Literatur. Geometrische Konstruktionen für Kesselschmiede und andere Blecharbeiter. Neue Entwürfe zu modernen Fenster⸗ und Thür⸗ Vorhängen. Die Holz. und Marmormalerei. Dr. F. Muck, Elementarbuch der Steinkohlen⸗Chemie für Praktiker.

London, 19. September. (W. T. B.) Wollauktion. Stimmung stetig, Preise unverändert.

Glasgow, 19. September. (W. T. B.) Die Ver⸗ schiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6700 Tons gegen 9300 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 19. September. (W. T. B.) Wolle stetig, gute Lustrewolle gefragter, Garne und Stoffe ruhig.

Submissionen im Auslande.

Italien. 1) 26. September. Turin, Territorial⸗Direktion des Militär⸗ Kommissariats (Comm. Militare): bedeutende Lieferungen von Tuchen, Halbleinen, Leinen, Bekleidungs⸗ und Gebrauchs⸗ gegenständen.

2) 29. September. Spezia Direzione Costruz. navali: 2 Hafen⸗Barkassen aus Stahl; Voranschlag 400 000 Lire.

3) 29. Septen ber. Piacenza. Direz. Territor. Artiglieria: 550 000 Stück Filzdisken für Salven⸗Patronen, Modell 1870;

ferner in Aussicht stehend: Direktion der Mittelmeerbahn in Mailand:

4) 8 Eisenbahn⸗Personenwagen mit Balkon⸗Umgang.

5) Eiserne Brücke über den Novito⸗Fluß, Linie Tarent Reggio Calabria; Voranschlag 185 000 Lire.

6) Stabhlschienen für die Eisenbahnlinie Rogoredo Pavia; Voranschlag 964 000 Lire.

7) Stahlschienen für die Strecke Pisa —Sarzana; Vor⸗ anschlag 1 190 000 Lire.

8) Bei der Deputazione Provinciale in Neapel: Ausrüstung einer von Neapel über Somma— Ottajano nach Nola zu erbauenden schmalspurigen Eisenbahn von 26 935 m Länge rollendes Material; Voranschlag 270 000 Lire.

9) Drahtseilbahn von Genua nach dem Monte Figogna (im Projekt). Näheres bei dem Ingenieur Herrn A. Agudio in Mailand, via Bigli 1.

Verkehrs⸗Anstalten.

Zur Erleichterung für das Publikum bei Verzollung der mit der Post vom Auslande eingehenden zollpflichtigen Packete besteht im Einverständniß mit der Steuerverwaltung für Berlin die Ein⸗ richtung, daß auf Verlangen der Empfänger die zollamtliche Schluß⸗ abfertigung von gewöhnlichen Packeten und von Sendungen im Einzelwerthbetrage bis zu 1000 durch Vermittelung von Postbeamten erfolgen kann.

Diese Sendungen werden nach der Verzollung sorgfältig wieder verpackt, amtlich verschlossen und den Wöe“ mit der nächsten Packetbestellfahrt zugeführt.

stände, in frühgothischem Geschmack gehalten, werden in Holz, Terra⸗ kotta, Schmiedeeisen und Bronze hergestellt und werden eine hervor⸗ ragende Zierde des prächtigen Gotteshauses bilden. Entwürfe zum Mobiliar für die Christuskirche in Eimsbüttel, die Bergkirche zu Wiesbaden und die Gertrudkirche in Hamburg vervollständigen die interessante Ausstellung Otzen'scher Arbeiten.

Eine Zierde der Stadt wird ferner das in der Ausführung be⸗ griffene, in einem Modell dem Beschauer vorgeführte Bankgebäude der Dresdener Bank am Opernhausplatz zu Berlin werden. Der in schönen Maßen gehaltene solide Bau in Renaissance, welcher eine kostbare Sandsteinfagade erhält, wird die an monumentalen Bauten schon so reiche Stadtgegend um einen herrlichen Bau bereichern.

Hartel⸗Neckelmann ist mit einem großartigen mit dem ersten Preis ausgezeichneten Konkurrenzprojekt fuͤr das Landesausschuß⸗ gebäude zu Straßburg vertreten, desgleichen mit einem gleichfalls prämiirten kuͤhn entworfenen Projekt zu der Mailänder Domfagade in gothischem Stil. 1“

Peter und Sehring, Architekten in Berlin, haben drei perspek⸗ tivische Handskizzen von zur Ausführung bestimmten Projekten in photographischer Wiedergabe ausgestellt. Der in Gouache ausgeführte Entwurf einer Villa verräth kühne Phantasie und Geschmack.

Bernhard Sehring giebt uns in einem sauber ausgeführten Aquarell eine Ansicht von seinem Konkurrenz⸗Entwurf zum Stadttheater in Halle a. S Er hat in vierzehn Tafeln den prächtigen Bau in allen Theilen dargelegt, so daß der sachverständige Zuschauer sich leicht zurechtfinden kann. Bei der augenblicklich das öffentliche Interesse mehr denn je in Anspruch nehmenden Theaterbaufrage wird der Seh⸗ ring'sche Entwurf auf weitgehende Beachtung rechnen können

Der Architekt Heinrich Seeling stellte einen geschmackvollen Ent⸗ wurf zu einer Trinkhallen⸗Anlage für Wiesbaden in sechs Blättern aus; derselbe ist aus der allgemeinen Konkurrenz mit dem ersten Preise hervorgegangen. Vier Blätter zeigen uns den Entwurf zu einem in moderner Renaissance gehaltenen Finanz⸗Ministerium für Dresden; von demselben Urheber rührt ein Entwurf zu einem Geschäftshaus für die Gesellschaft Equitable her.

Fritz Wolff giebt auf drei Blättern den geschmackvollen Entwurf zu einem großartigen Finanz⸗Ministerialgebäude für Dresden, und zwar den Grundriß des Erdgeschosses, den Aufriß der Hauptfront und die Perspektive.

Die Mitglieder des Stiftungsvereins der Klein⸗Glienicker Waisen⸗Versorgungs⸗Anstalt für die Provinz Branden⸗ burg werden am Sonnabend, den 29. Oktober d. J., Nachmittags 3 Uhr, im Civilwaisenhause zu Potsdam, Neue Königsstraße Nr. 122, zu der anberaumten statutarischen Hauptversammlung zusammentreten.

Plantagenbau in Kamerun. (Hamb. Corr) Die Er⸗ werbung der Kolonie Kamerun ist bisher in weiteren Kreisen dahin aufgefaßt worden, daß es sich bei derselben ausschließlich um die Handelsinteressen der dort etablirten deutschen Häuser handele und daß außer dem Export der westafrikanischen Produkte und dem Import deutscher industrieller Erzeugnisse keine wesentlichen Be⸗ ziehungen zu der jungen Kolonie bestehen. Dies ist insofern ein Irrthum, als bereits seit einigen Jahren daselbst Plan⸗ tagenbau betrieben wird und sich in aller Stille durch ein systematisches und schrittweises Vorgehen die Voraussetzungen für eine zukunftsreiche Entwickelung desselben herausgebildet haben. Dieselben beiden Hamburgischen Firmen, welchen die Initiative zur Erwerbung Kameruns durch das Reich zu verdanken ist, haben auch nach der hochwichtigen Richtung der Bodenkultur die ihnen zu⸗ nächst in Kamerun zufallende Aufgabe übernommen. Im Frühjahr 1885 wurde in Hamburg die Kamerun Land⸗ und Plantagen⸗ Gesellschaft Woermann, Thormählen u. Co. begründet, welcher die Firmen C. Woermann und Jantzen u. Thormählen, sowie eine Anzahl angesehener Männer in verschiedenen Städten Deutsch⸗ lands als Kommanditisten angehören. Die Gesellschaft wurde errichzet, weil man Vertrauen zu der Entwickelungsfähigkeit Kameruns auch als Plantagen⸗Kolonie hatte und weil man sich ferner sagte, daß die Hervorbringung eigener Bodenprodukte die Vorbedingung für das Gedeihen Kameruns sei. Man ging voll Vertrauen und Energie, ohne etwas zu überstürzen, ans Werk, und der heutige Stand der Angelegenheit beweist, daß man sich nicht geirrt hat. Es liegt in der Natur dieser Dinge, daß sie Zeit brauchen, um heranzureifen und pekuniäre Erfolge zu bringen; aber schon heute läßt sich behaupten, daß diese nicht ausbleiben können, sobald die einzelnen Anpflanzungen die Entwickelung bis zu der ersten Ernte durch⸗ gemacht haben werden. Man weiß, daß die verschiedenen tropischen Pflanzen einige Jahre brauchen, ehe sie einen Ertrag liefern. Da es von ganz besonderem Interesse ist, das allmähliche Werden dieser

Badenweiler bis zum 15. September . . . . V 3 355 44*“ Charlottenbrunn b. z 15. Sept. (außer 635 Durchreis., Kurg.) Drei⸗Aehren bis Ende August (Badegäste und Durchreisende) Dürrheim am 10. September (anwesende Badegäste) Elgersburg bis zum 9. September (Badegäste) Elster bis zum 3. September (außer 1289 vorübergehend 8o 62* Freienwalde a. O. bis zum 30. August Glücksburg bis zum 15. September . . . . . . . . Goczalkowitz bis zum 8. Sept. (außer 132 Durchreis., Kurgäste) Hamm bis zum 7. September (außer 2500 vorübergehenden Fremden, Vabegaste) .. Helgoland bis zum 15. September (Nrn.) . . . . . . Hohwald bis Ende August (Badegäste und Durchreisende). Homburg v. d. Höhe bis zum 13. September . . . . . mnau bis zum 10 September (Fremde) 8 Kerleruh (Sehtesten) be 16“* Königsborn (bei Unna) bis zum 7. September (außer 1321 Passanten, ständige Kurgäste) 11“ Kolberg bis zum 5. Sept. (außer 309 Passanten, Kurgäste) Kollund bis zum 15. September . . . . . .. Kranz (Ostpr.) am 1. September (anwesende Kurgäste). Lahode dio iI 11121212 Langenau bis zum 7. Sept. (außer 1400 Durchreis., Kurgäste) Meran bis zum 12. September. v“ Neuenahr bis zum 17. September. Neuhäuser am 1. September (anwesende Kurgäste) Neukuhren am 1. September (anwesende Kurgäste) .. . Niederbronn bis Ende August (Badegäste und Durchreisende) Norderney bis zum 13. September. . . . . . . .. St. Odilienberg (bei Ottrott) bis Ende August (Badegäste öc24* Oeynhausen bis zum 16. Septbr. (außer 9520 Durchreisenden, Fremde, Kurgäste) Rippoldsau am 10. September (anwesende Fremde). Scharbeutz bis zum 13. September . . . . . . Schwarzort am 1. September (anwesende Kurgäste) .. Sooden a. d. Werra bis zum 9. Sept (Nrn der Kurgäste) Spindelmühle⸗St. Peter⸗Friedrichsthal bis 4 Sept. 154 Sommerpart., 933 Pers. u. 12 432 Touristen u. Pass. Sulzbad bis Ende August (Badegäste und Durchreisende). Teplitz⸗Schönau bis zum 16 Sept. (außer 1656 Pass., Kurg.) Travemünde bis zum 13. September . . . . . . . . Triberg bis zum 12. September .. Ueberlingen bis zum 10. September (anwesende Badegäste) Veehae bies bis Ende August (Kurgäste und Durchreisende) Warmbad bei Wolkenstein bis zum 16. Sept. (474 Part.) Warmbrunn bis zum 16. Sept. (außer 5543 Erholungs⸗ gästen und durchreisenden Fremden, Kurgäste). . . Wattweiler bis Ende August (Kurgäste und Durchreisende) Werne (Bez. Münster) bis zum 13. Sept. (ausw. Kurgäste) Westerland⸗Sylt bis zum 16. Sept. (Kurgäste u. Passanten) Wiesbaden bis zum 11. September (Fremde) . . . . . Wildungen bis zum 7. September (2278 Nrn.) . . . . 2 989 Wilhelmshöhe bis zum 2 Septbr. (Kurgäste u. Passanten) 2 797 Von andern Bädern wurden besucht: Badbronn (bei Kestenholz) bis Ende August von 91 Badegästen und Durchreisenden, Rauschen am 1. September von 65 Kurgästen, Rühl (bei Barr) bis Ende August von 91 Kurgästen und Durchreisenden, Süderhaff bis zum 15. Sep⸗ tember von 60 Personen, Sulzbach (bei Weier i. Th.) bis Ende

4 872 1 142 210 200 1 841

4 299 2 855 1 935

493

396

.

5 080 69 581

August von 39 Kurgästen und Durchreisenden, Sulzmatt bis Ende

August von 63 Kurgästen und Durchreisenden.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

sowie das Verzeichniß der gezogenen 3 ½ % Preußischen Staatsschuldscheine,

und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 12. bis 17. September 1887.

e“ X“ Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet 3 141 587 1 585 351 5 388 636 3 768 993

168 904 283 916

851 465 5 404 250

45 652 222 430

489 942 122 246 834 795 1 036 464

17 600 19 900

Hierzu im August 1887 1) . . . 8 530 223 5 354 344

452 820

1 324 737 1 158 710 37 500 6 255 715/ 268 082

Zusammen ——

Dagegen in demselben Zeitraum des V Vorjahrs 1) .. 29 191 395/10 556 141

Berichtigungen. Berlin, den 19. September 1887.

1“ 1 199 089 ¹) Die Abweichungen gegenüber der letztveröffentlichten und der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen

Königreich Preußen.

Privbvilegkum wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis⸗

Anleihescheine des Kreises Ortelsburg im Betrage von 220 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.

Nachdem die Vertretung des Kreises Ortelsburg auf dem Kreistage vom 17. April 1885 beschlossen hat, die zur Ausführung des Baues: 1) einer Chaussee von Rheinswein über Kallenczin, Pfaffendorf und Rudzisken bis zur Bischofsburg⸗Ortelsburger Chaussee, Chaussee von Rheinswein über Erben, Neu⸗Keykuth und

ohmanen bis zur Bischofsburg⸗Ortelsburger Chaussee bei Beutner⸗ dorf erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Kreisvertretung, zu diesem Zweck auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 220 000 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch der Schuldner Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihe⸗ scheinen zum Betrage von 220 000 ℳ, in Buchstaben: „Zweihundert⸗ zwanzigtausend Mark“, welche in folgenden Abschnitten: 89 150 000 zu 1000 ℳ, 50 000 500 20 000 22900

zusammen 220 000

nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einhalb vom Hundert jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungs⸗ plan mittelst Verloosung jährlich vom Jahre 1888 ab mit wenigstens Eins vom Hundert des Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen, zu tilgen sind, durch gegenwärtiges nrvilegtunn Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen. Die⸗ elbe erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Etaats nicht über⸗

mmen. „Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Lerer. P 8

Gegeben Berlin, den 31. August 1887.

(L. S.) Wilhelm.

Zugleich W inanz⸗Minister:

von Puttkamer. aybach. Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg. Anleiheschein des Kreises Ortelsburg, 86 2. Ausgabe,

Buchstabe. Nr eeeeMark Reichen brunnag..— Ausgefertigt in Gemäßheit des ö Privilegiums vom. (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königs⸗ berg vom .. ten 188. Nr.. Seite. und Gesetz⸗Sammlung für 188. Seite .. laufende Nr. .. ).

„Auf Grund des von dem Bezirksausschusse des Regierungsbezirks Königsberg genehmigten Kreistagsbeschlusses vom 17. April 1885

p 8—

wegen Aufnahme einer Schuld von 220 000 bekennt sich der Kreis⸗ ausschuß des Kreises Ortelsburg Namens des Kreises durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des ö unkündbare Verschrei⸗ bung zu einer Darlehnsschuld von . . . . Mark, welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit drei und einhalb vom Hundert jährlich zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 220 000 erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittelst Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1888 bis spätestens 1931 ein⸗ schließlich aus einem Tilgungsstocke, welcher mit wenigstens Eins vom Hundert des Kapitals jährlich, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen, gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monat Dezember jeden Jahres. Dem Kreise bleibt sedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder au sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal 8 tingise die verstärkte Til

ie durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben⸗ falls dem Tilgungsstocke zu.

Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtsblatt der König⸗ lichen Regierung zu Königsberg, dem Kreisblatt in Ortelsburg und einer in Königsberg erscheinenden Zeitung. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Kreisvertretung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗Präsidenten in Königsberg ein anderes Blatt bestimmt.

„Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet, mit drei und einhalb vom Hundert jährlich verzinset.

88 Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieser Schuldverschreibung bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Ortelsburg, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit der zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Schuldver⸗ schreibung sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeits⸗ termine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der §§. 838 u. ff. der Civil EC“ für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (R.⸗G.⸗Bl. S. 83), bezw. nach §. 20 des Aus⸗ führungsgesetzes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (G.⸗S. S. 281).

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Fenlenicen welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vor⸗ zeigung der Schuldverschreibung oder sonst in glaubhafter Weise dar⸗ thut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung sind halbjährige Zinsscheine bis zum Schlusse des Jahres. . ausgegeben; die ferneren Zins⸗ scheine werden für fünfjährige Zeitabschnitte ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Kreis⸗

zu der obigen Schuldverschreibung die .te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 18. bis 18. bei der Reigegvon Ziatsahfe zu Ortelsburg, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich aus⸗ weisenden Inhaber der Schuldverschreibung dagegen Widerspruch er⸗ hoben wird.

Ortelsburg, den.. ZI

Der Kreisausschuß des Kreises Ortelsburg. (Unterschriften.)

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisausschusses können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden 8 Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

6 ter Zinsschein.

... ter Zinsschein.

Anweisung.

Statistische Nachrichten.

Nachweisung der fiskalischen Einnahmen aus den verschiedenen Arten der Bernsteingewinnung in den letzten 20 Jahren. Das 6. Heft des ersten Bandes der „Staatswissenschaftliche Studien“, welche Professor Dr. Ludwig Elster in Königsberg i. Pr. in Verbindung mit den bedeutendsten Vertretern seines Faches an allen deutschen Universitäten seit Kurzem heraus⸗ giebt, bringt eine interessante Abhandlung des Dr. W. Tesdorpf: „Gewinnung, Verarbeitung und Handel des Bernsteins in Preußen von der Ordenszeit bis zur Gegenwart“. Wir entnehmen dieser historisch⸗volkswirthschaftlichen Studie folgende Angaben über die Ein⸗ nahmen, welche der preußische Staat aus den verschiedenen Arten der Bernsteingewinnung vom 1. Januar 1864 bis 1. April 1884 gezogen hat. Die Einnahmen (ℳ) haben betragen aus:

5881 †981 p/9881 988/2881 88/1881 18/0881 08/6281 62/8281 827/2281

maac 1. 2281 aps l9 81 avnuvL 1

9781 6281 F2˙81 9281 8281 1281 0281 6981 8981 2981 9981 9981 5981

680 I1 09,125 I1 22 †0; 81 99 G1

621 91 207 258 202 25 207 25 20⁷ 1 202 127 207 258 271, 258 272 18 27! 25 27!1, 25 2rl 2 29 987 25 269 28

24 9

unldgxS noqobvxg aagcox e ngnuguva

96 28

09˙026 9 09,69 27 09269 15

0

2 90

2 ¶˖—†9 85gr 2%

7⁰0 1I

0911 Fl 29

0r1 91

969 29 0089

090 9 898 882,49 ½

09˙601 99

888 968 670

919 281 †τ%s Lr

111

920 692 5 83,†128 28e;] 21˙920 06 7

000 00 127/61 285†

008 705 12,01† Ers 882 98 000 99

800 00 9

4,

nvqlo

000 09 00 ee v8

009 G15 66 †fg 296 1v 02 298 0O9I vv'†0 601

009 915 88 629 01 80/†8† 108 16“

680 901 000 192 009 051 511 221.

075 801

00 gr .28 91I

80

900 121

09,286 FI. 06296 PI 228 1

000 G1 00289 11

87 000 II 821½8 909 25˙950 85

18

188 G† 8 12 92 9 †9 62 191 8 998 9 196 99

986 85 167 092 09˙99

paacqpno pa2b 9

668 578 9 1090 gg 20˙806 068 500“

9GI 212 290 609 (2 ˙996

918 209 u-E

226,0 295 68 uaan

unmvnt

2 1

89

021802⅞ 1I FIeIFI 128 08⸗†el 885 210 917 85,009 105 09,188 505 —oyr 085 22102 861 09,018 791 06,879 19 21268 89 00769 27 LHuu aο⁵ 8

(