solgenden Hauptabtheilungen: Literärgeschichte der theologischen Dis⸗ ziplinen, Encyklopädie; Religionsbewußtsein, Religionsphilosophie, Rationalismus, Mystizismus; Theismus, Atheismus; Judaica; die sonstigen nichtchristlichen Religionssysteme; Christologie, evangelische Geschichte, die Apostelkirche; Leben, Lehre und Schriften der Theo⸗ logen und vermischte Schriften, Sammelwerke, Zeitschriften; kirchliche Archäologie, Schöpfungs⸗ und alttestamentliche Geschichte; Grammatik der biblischen Idiome; biblische Exegese und Kritir; systematische Theologie; Kirchengeschichte; Kirchen⸗ und Eherecht; Kirchenverfassung und Kirchenordnungen; praktische Theologie; Predigten, Aszese.
Rostock, 3. Oktober. Die hiesige Universität sowohl wie alle hiesigen Musikfreunde haben durch die vor Kurzem erfolgte Berufung des Musikdirektors Professors Dr. Hermann Kretzschmar nach Leipzig einen sehr fühlbaren Verlust erlitten. Seit 10 Jahren hat derselbe durch die von ihm geleiteten Aufführungen der hervorragendsten Tonschöpfungen alter und neuer Meister, insbesondere auch durch die Leitung des vor 2 Jahren hier veranstalteten großen Musikfestes einen bedeutenden Einfluß auf das Musikleben in unserer Stadt geübt. Als Anerkennung für diese erfolgreiche Pflege der hiesigen Musik in in⸗ strumentaler und vokaler Richtung ist dem Scheidenden, der Rostock bereits verlassen hat, jetzt ein werthvolles Album mit Rostocker An⸗ sichten vom Concert⸗Verein und der Sing⸗Akademie, sowie ein kunstvoller Taktirstock vom Männergesangverein überreicht worden. In Leipzig wird Dr. Kretzschmar in diesem Winter neben dem siturgischen Unterricht für die Studirenden der Theologie die Leitung des Universitäts⸗Gesangvereins zu St. Pauli übernehmen und außerdem Vorträge über die diesjährigen Gewand⸗ haus⸗Concerte halten. Bekannt ist, daß Hermann Kretzschmar auch als Komponist, Orgelspieler und Musikkritiker, sowie durch eine Reihe musikgeschichtlicher Publikationen sich einen guten Namen gemacht hat. Die mecklenburgische Regierung hat zu seinem Nachfolger in der Person des Musikdirektors Dr. Albert Thierfelder aus Brandenburg 8 3. wiederum einen akademisch gebildeten Musiker nach Rostock erufen.
Gewerbe und Handel.
In der am 4. Oktober d. J. abgehaltenen Sitzung des Aufsichts⸗ raths der Neuen Gas⸗Aktiengesellschaft wurde der Abschluß pro 1886/87 vorgelegt und beschlossen, der Generalversammlung nach reichlichen Abschreibungen die Vertheilung einer Dividende von 5 ½ % auf das um 1 200 000 ℳ erhöhte Aktienkapital vorzuschlagen.
— Der Aufsichtsrath der Berlin⸗Anhaltischen Ma⸗ schinenbau⸗Aktien⸗Gesellschaft hat die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr nach den Abschreibungen auf 6 % gegen 4 ½ % im Vorjahre festgestellt. Der Umsatz im Jahre 1886/87 be⸗ trug 1 790 159 ℳ gegen 1 595 054 ℳ im Geschäftsjahre 1885/‚86.
— Die Nr. 40 (1887) des „Gewerbeblatts aus Württem⸗ berg, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel“, hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Innern, betreffend die Befugnisse der Aichämter. — Bereitung der Oleo⸗Margarinbutter. — Die moderne stylographische Feder. — Verschiedene Mittheilungen. — Literarische Erscheinungen. — Neues im Landes⸗Gewerbemuseum. — Reichs⸗Patente von Erfin⸗ dern aus Württemberg. (Patentertheilungen. Uebertragung eines Patentes.) — Ankündigungen
— Die Nr. 40 Jahrg. 1887 von dem „Gewerbeblatt fürz das Großherzogthum Hessen“, Zeitschrift des Landesgewerb⸗ vereins, hat folgenden Inhalt: a. Hauptblatt: Landes⸗Baugewerk⸗ schule Darmstadt. — Internationale Kunst⸗Gewerbe⸗ und Landwirth⸗ schafts⸗Ausstellung zu Melbourne (Australien) 1888. — Mitglieder⸗ bestand des Landes⸗Gewerbvereins im Jahre 1887. — Bericht der Handwerker⸗Schulkommission des Landes Gewerbvereins über die Aus⸗ stellung von Zeichnungen und Schülerarbeiten im Jahre 1887 zu Darmstadt. — Gesetz, betr. die Unfallversicherung der bei Bauten beschäftigten Personen (Fortsetzung.) — b. Anzeiger: Bescheide und Beschlüsse des Reichs⸗Versicherungsamts. — Entscheidungen des Reichsgerichts.
Nürnberg, 4. Oktober. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Die heutige Landzufuhr betrug nur etwa 400 Ballen. Trotz dieser geringen Zufuhr war das Geschäft ohne Leben und drückten sich die Preise für Mittel⸗ und geringe Hopfen um einige Mark, während schöne Waare ihren Preis behauptete. Für Export wurde so viel wie Nichts gekauft. Die Stimmunzg ist matt. Notirungen: Gebirgshopfen 80 — 90 ℳ, Markthopfen Ia 70 — 75 ℳ, do. mittel 57 — 62 ℳ, do. gering 48 — 52 ℳ, Hallertauer 70 — 100 ℳ, Württemberger 70 — 110 ℳ, Badische 70 — 110 ℳ, Elsässer 65 — 85 ℳ, Posener 90 — 110 ℳ, Wollnzacher 105 — 120 ℳ
London, 4. Oktober. (W. T. B.) Wollauktion (Schluß). Tendenz ruhig, Preise unverändert.
Washington, 4. Oktober. (W. T. B.) Das Schatzamt kaufte heute für 14 450 Doll. 4 % und für 154 400 Doll. 4 ½ % Obligationen.
New⸗York, 23. September. Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ schreibt: Am Geldmarkt ist auf die von der Regierung getroffenen Maßnahmen wegen des Ankaufs von Bonds eine wesentliche Erleich⸗ terung eingetreten. Auch sind in den letzten Tagen die Gold⸗ verschiffungen aus Europa nach hier wieder aufgenommen worden. In Folge dessen ist nicht nur on call, sondern auch auf be⸗ stimmte Termine, drei, sechs und 12 Monate, gegen accep⸗ tables Unterpfand zu 5 bis 6 % p. a. leicht anzukommen gewesen. Mit Discontiren von kaufmännischen Wechseln ver⸗ halten sich unsere Banken indessen nach wie vor sehr reservirt, und selbst für feinste indossirte 2—4 Monate Platzwechsel werden 7 bis 8 % P. a. Zinsen verlangt. Der Wechselmarkt verblieb in matter Tendenz. Der Begehr reichte bei Weitem nicht aus, um den Gegensatz für die von den Arbitrage⸗Häusern für europäische Rechnung hier ausgeführten ansehnlichen Effektenkäufe in Gestalt von Tratten aufzunehmen, und so sind von Neuem große Posten Gold drüben zur Verschiffung nach hier engagirt worden. Insgesammt sind hier seit dem 23. Juli bis dato 16 392 000 Doll. Gold aus Europa importirt worden. Am Waaren⸗ und Produktenmarkt hat das legitime Geschäft, wenn auch keinen besonders animirten, so doch einen durchaus be⸗ friedigenden Verlauf in der zweiten Wochenhälfte genommen. Von Brotstoffen war Weizen in disponibler Waare fest; Termine konnten einen kleinen Rückgang schließlich wieder einholen; recht gut ist es mit dem Export dieses Cereals gegangen. Was Mais anbetrifft, so behauptete prompte Waare feste Notirungen, während Termine etwas williger waren. Am Frachtenmarkt ist es etwas lebhafter geworden. Bei nicht unbedeutendem Geschäft in Baumwolle haben Preise dieses Stapels, sowohl in disponibler Waare als in Terminen, auf nicht ganz befriedigende Nachrichten von den südlichen und dem Liverpool⸗Markte, einen kleinen Rückgang aufzuweisen. In Brasil⸗Kaffees hat es den Anschein., als ob wieder eine entschieden günstigere Stimmung zum Durchbruch kommen wolle; milde Sorten waren vernachlässigt. Roh⸗ und raffi⸗ nirte Zucker lagen, bei mäßigem Begehr, im großen Ganzen stetig. Die an den japanischen und chinesischen Theemärkten etablirte bessere Haltung hat sich bis dato auf den unsrigen nicht übertragen wollen. Provisionen hatten stetige Notirungen; Schmalz ist in Loco⸗Waare knapp, was einem lebhafteren Geschäft hinderlich; Termine ver⸗ kehrten recht animirt. Von Metallen war Zinn fester, sonst nichts Neues. Die Notirungen von Terpentinöl und Harz sind gegen die Vorwoche kaum verändert. Raffinirtes Petroleum in Fässern und Kisten behauptet seine vorwöchentlichen Notirungen. Pipe line Certi⸗ ficates hatten festere, steigende Tendenz. Schlußpreis 68 ½ C. Bei stetigen Preisen erreichten Umsätze am Wollmarkt keine nennenswerthe
Ausdehnung. In einheimischen und fremden Manufacturwaaren ist es, hauptsächlich wohl in Folge der jüdischen Feiertage, etwas stiller gewesen. Der Import fremder Westoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 967 933 Doll. gegen 2 340 578 Doll. in der Parallel⸗ woche des Vorjahres.
New⸗York, 3. Oktober. (W. T. B.) Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 43 000, do. nach Frank⸗
“
reich 18 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 62 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 21 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents — QOrts.
— 4. Oktober. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 411 471 Doll., gegen 6 397 163 Doll. in der Vorwoche.
Submissionen im Auslande.
Niederlande. 1) 13. Oktober, 11 Uhr Vm. 's Ryks Krankzinnigengestieht. zu Medemblik im Anstaltslokal: Lieferung pro 1888 von 600 000 kg Ruhr⸗Maschinenkohlen und 6000 kg Ruhr⸗Heerdkohlen. Auskunft an Ort und Stelle. 2) 18. Oktober, 1 Uhr Nm. Magistrat zu Rotterdam im Rath⸗ hause daselbst: 8 Lieferung von hydraulischen und anderen Vorrichtungen für den Bedarf der Gemeente⸗Gasfabriek am Oost⸗Zeedyk. Bedingungen käuflich für 2 Fl. bei Weo. P. von Waesberge & Zoon. Buch⸗ druckerei zu Rotterdam, Houttuin Nr. 73. 1 3) 24. Oktober, 12 Uhr Mittags. Kolonial⸗Ministerium (Tech⸗ nisches Bureau) im Haag: Loos VII. Lieferung von 12 Drehscheiben und 3 Rollwagen Loos VIII. Lieferung des metallenen Oberbaues von 31 Brücken für die Staats⸗Eisenbahnen auf Sumatra. Bedingungen käuflich für 5 Fl. bezw. 4,50 Fl. bei dem Buch⸗ händler Martinus Nyhoff im Haag, Nobelstraat 18. Einschreibung muß durch in Holland wohnhafte Personen erfolgen. Rumänien. 1 16. Oktober Bürgermeisterei der Gemeinde Buzen. Beleuchtung mit einem aus Petroleum hergestellten Gas für die Dauer von 30 Jahren. Voranschlag der Einrichtung 350 000 Fr. Vorläufige Kaution 15 000 Fr. Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 5. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, gestern Nach⸗ mittag 1 Uhr Scilly passirt.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Italien. Quarantäne⸗Verordnung Nr. 12.
Nachdem das gelbe Fieber im Staate Florida (Vereinigte Staaten von Amerika) erloschen, ist durch Erlaß des Königlich italie⸗ nischen Ministeriums des Innern vom 24. September 1887 die mittelst Quarantäne⸗Verordnung Nr. 8 vom 6. Oktober 1882 vor⸗ geschriebene Quarantäne für diejenigen aus dem genannten Staate kommenden Schiffe, welche vom 24. September d. J. ab mit reinem Gesundheitspasse versehen und nach krankheitsfreier Ueberfahrt anlan⸗ gen, aufgehoben worden.
Berlin, 5. Oktober 1887.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat dem Central⸗Comité der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz zu Berlin folgendes Dankschreiben zugehen lassen:
Die Glückwünsche des Central⸗Comités der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz erwidere Ich unter dem erfreulichen Eindruck der in Karlsruhe so befriedigend verlaufenen internationalen Konferenz, an deren Arbeiten Vertreter benachbarter und ferner Nationen in ein⸗ müthiger Gemeinsamkeit betheiligt waren. Das hier bewährte gegenseitige Verständniß ist ein Schritt weiter zu dem erstrebens⸗ werthen Ziel, den Friedensgedanken der freiwilligen Hülfsthätigkeit weithin zu verbreiten und um so leistungsfähiger zu gestalten. Das Central⸗Comité unserer Vereine ist Meiner Anerkennung und Dank⸗ barkeit für seinen ehrenvollen Antheil an diesem schönen Erfolge ge⸗ wiß, und Ich freue Mich, derselben heute herzlichen Ausdruck geben zu können.
Baden⸗Baden, den 1. Oktober 1887.
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Augusta.
Die erste der diesjährigen Königlichen Parforce⸗ Jagden findet am Freitag, den 7. d. M., statt. Rendez⸗ vous: Mittags 12 Uhr am Forsthaus Plantagenhaus der Oberförsterei Potsdam.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern beendigten Ziehung der 1. Klasse 177. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 5000 ℳ auf Nr. 117 729.
1 Gewinn von 3000 ℳ auf Nr. 30 992.
1 Gewinn von 500 ℳ auf Nr. 10 604.
2 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 21 451. 85 952.
Der Neue Berliner Thierschutzverein zählt, wie in der gestrigen, im Deutschen Vereinshause abgehaltenen Versammlung konstatirt wurde, nunmehr bereits 2444 Mitglieder, gegen 276 vor 3 Jahren, als der jetzige Vorstand die Leitung des Vereins über⸗ nahm. Der Verein ist somit in einem rapiden Wachsen begriffen. Um die zur wirksamen Durchführung seiner Aufpaben nöthigen Mittel zu beschaffen, wurde die Veranstaltung einer Lotterie angeregt, deren Gewinne möglichst durch freiwillige Gaben zusammengebracht werden sollen. Zur Einleitung einer noch ausgedehnteren Agitation durch Flugblätter wurden dem Vorstand schon jetzt erhöhtere Mittel zur Verfügung gestellt. Vor Allem wurde betont, daß die Jugend mehr mit den Forderungen des Thierschutzes vertraut gemacht werden müßte. 1
Die Hauptversammlung des Stolze'schen Stenographen⸗ Vereins findet morgen, Donnerstag, Abends 8 Uhr, im großen Saale des Restaurants Kurfürstenkeller, Poststr. 5, statt. Tages⸗ ordnung: 1) Erstattung des Jahresberichts durch den Schiistfuͤbrer Hrn. Dr. Hirschberg. 2) Erstattung des Kassenberichts durch den Kassirer Hrn. Deutschmann. 3) Bericht der Revisoren für die Kasse und Bibliothek. 4) Feststellung des Etats für 1887/88. 5) Neu⸗ wahl des Vorstandes, des Ausschusses, der Redacteure für die im Auftrage des Vereins herausgegebenen Zeitschriften und der Korrektur⸗ kommission. 6) Vortrag des Hrn. Bäckler über den internationalen Sernoorepbenkanch. zu London. — Das 9. Stiftungsfest des Vereins wird am Sonnabend, den 5. November, Abends 8 Uhr, in den Festsälen des Deutschen Hofs, Luckauerstr. 15, durch ein Tanz⸗ kränzchen, verbunden mit Vorträgen verschiedener, Art gefeiert.
Das lebhafte Interesse, welches das hiesige Publikum dem gegenwärtig im Salon des Vereins Berliner Künstler (Wilhelm⸗ straße 92, Architektenhaus) ausgestellten Hans Makart'schen Kolossal⸗Gemälde „Der Frühling“ bisher entgegenbrachte, veran⸗ laßte den Besitzer desselben, Hrn. H. O. Miethke in Wien, die Ausstellungs⸗ dauer für eine kurze Zeit zu verlängern und noch einige andere, beson⸗ ders hervorragende Gemälde der Ausstellung hinzuzufügen. Unter diesen neuen Gemälden, die schon in den allernächsten Tagen hier ein⸗ treffen, wird sich auch das vielbesprochene Brustbild des gekreuzigten Heilands: „Es ist vollbracht!“ von Gabriel Max befinden. Als⸗ dann ist soeben eine große Marmorgruppe des hiesigen Bild⸗ hauers L. Brunow, „Erfüllter Traum“, bei welcher, neben der Schön⸗
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heit der Arbeit, das Durchschimmern des Marmors in einer vorzüg⸗ lichen Weise zur Geltung kommt, in die obige Ausstellung aufgenommen worden.
Breslau, 5. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Breslauer Zeitung“ aus Zabrze meldet, erfolgte heute Nacht ein Durchbruch schwimmender Gebirge auf der Guidogrube, in dem sogenannten „Kurzen Werke“. Zwanzig Leute sollen verschüttet sein. Bis jetzt ist ein Schwerverwundeter herausgezogen worden.
London, 4. Oktober. (A. C.) Dem „Reuter’'schen Bureau“ sind unter dem Datum des 1. Oktober folgende Nachrichten über die Stanley'sche Expedition zugegangen: „In Boma ist die Nachricht eingetroffen, daß die Expedition Stanley’s ihren Vormarsch bisher ohne weitere Schwierigkeiten bewerkstelligt hat, als sie ein Land bietet, in welchem das Reisen ohnehin mit beträchtlichen Hindernissen verknüpft ist. Um den 25. Juli war die Expedition auf dem Flusse Aruwhimi bis zu einer bergigen Gegend in dem Mabodi⸗Distrikt vorgedrungen. An der Stelle wurde der Fluß sehr schmal und war nicht länger schiffbar. Stanley war deshalb mehrere Tage lang gezwungen, alle für die Expedition und für Emin Pascha bestimmte Munition und Vorräthe von den Leuten tragen zu lassen. Die Menge Reis war so groß, daß jeder Mann eine doppelte Last lragen mußte. Die Flöße, auf denen das schwere Gepäck transportirt wurde, wurden zurück⸗ gelassen, und nur das große stählerne Boot wurde bei der engen Stelle auf dem Lande weiter geschafft und dann wieder ins Wasser gelassen. Stanley freute sich darüber, daß er es mit⸗ genommen habe, da die Eingeborenen sagten, daß die Expedition noch sehr viel Wasser zu passiren haben werde, ehe sie an den Albert Nyanza käme. Stanley wollte nach seiner Ankunft auf der Hochebene, welche das Bett des Aruwhimi bildet, zwei Tage lang rasten, um seinen Leuten Ruhe zu gönnen und ein neues Lager zu errichten. Dasselbe soll eine Besatzung von 20 Mann unter einem europäischen Offizier erhalten. Bis zur Zeit des Abgangs der vor⸗ stehenden Nachrichten hatte die Expedition wenig Schwierigkeiten ge⸗ habt, Nahrungsmittel von den Eingeborenen zu erhalten. Die Gegenden, welche Stanley passirte, waren ziemlich zahlreich bevölkert, aber die Leute wohnten zerstreut. Es herrschte Ruhe, da sich die bei Stanley⸗Falls herrschende Bewegung noch nicht bis dahin ausgebreitet hatte. Die Expedition rückte durchschnittlich 18 — 20 km den Tag vor. Was die Lage in Stanley⸗Falls betrifft, so befand sich Tippoo Tip noch auf seinem Posten. Er erwartete Verstärkungen, um eine entschlossenere Haltung einnehmen zu können, und unterhandelte mit den hervorragendsten Häuptlingen in der Umgegend der Fälle. Es war ihm bereits gelungen, mehrere von ihnen auf seine Seite zu ziehen. Tippoo Tip meldete, daß er in Folge des unruhigen Zustandes des Landes nicht, wie ausgemacht worden war, eine Ver⸗ proviantirungskolonne nach dem Albert Nyanza über den Fluß Mbouron senden könne. Er werde dieses aber so bald als möglich thun. Die Agitation in dem Lande zwischen Stanley⸗Falls und dem Zusammen⸗ fluß des Aruwhimi mit dem Congo dauert fort. Mehrere Dörfer an dem rechten Ufer des Congo sind geplündert worden und liegen verödet da. Eine Menge Eingeborene sind nach dem anderen Ufer des Flusses hinübergezogen. In Boma glaubt man, daß die von Stanley im Lager von Yambunga zurückgelassene Garnison gezwungen worden ist, einzuschreiten, um die Ordnung in der Umgegend aufrecht zu erhalten.“ eeu“
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater verabschie⸗ det sich morgen (Donnerstag) die Operette „Farinelli“, da programm⸗ gemäß am Freitag zum 1. Male „Berlin in Wort und Bild“, die nach dem viel besprochenen Wiener Stück von Eduard Jacobson und Julius Stettenheim für Berlin lokalisirte Ausstattungs⸗Novität, in Szene geht. Das Theater wird sich an diesem Abend zugleich im vollen Glanz der neuen elektrischen Beleuchtung präsentiren. Zuschauerräume, Bühne, Foyer, wie überhaupt sämmtliche Räumlichkeiten des ausgedehnten Hauses werden zum ersten Male im Edison’schen Glühlicht er⸗ strahlen. Der Novität, die in 3 Akten und 6 heiteren Genrebildern bunt durch das Berliner Leben und Treiben führt, hat Direktor Julius Fritzsche eine sehr sorgfältige und splendide Inszenirung zu Theil werden lassen. Kostüme, Requisiten, Dekorationen wurden durch⸗ weg neu hergestellt. Letztere — Bahnhof Friedrichstraße, Charlotten⸗ burger Rennplatz, Markthallen, Konfektions⸗Salon, Pichelswerder ꝛc. — stammen aus dem Atelier von Falk. An der Aufführung bethei⸗ ligen sich in den Hauptrollen die Damen Stubel, Drucker, Corner, Elise Schmidt und Christine Löffler (Debüt der Letztgenannten), sowie die Hrrn. Wellhof, Steinberger, Hanno, Hambrock, Swoboda, Pagin, Philipp, Broda und Guthery.
Im Residenz⸗Theater hat „Gräfin Sarah“ gestern das Jubiläum der 25. Aufführung gefeiert. Das vollbesetzte Haus, welches dem Stück mit der gespanntesten Theilnahme folgte und dem ausgezeichneten Spiel und der glänzenden Ausstattung den lebhaftesten Beifall spendete, gab die Gewähr, daß sich das fesselnde Schauspiel noch lange auf dem Repertoire erhalten wird.
Im Central⸗Theater bleibt auch nach der 25. Aufführung der „Höheren Töchter“ die Gunst des Publikums dieser lustigen und überaus flott gespielten Berliner Posse treu. Selbst der großartige Quartalsumzug der Residenz in den letzten Tagen hat den Besuch, der Abend für Abend auf volle Häuser zielt, nicht beeinträchtigen können. Mit dieser ersten Novität hat Direktor Emil Thomas, wie sich längst schon herausgestellt, in der That einen guten Treffer gemacht.
Das erste Symphonie⸗Concert des Philharmonischen Orchesters fand gestern unter Leitung des durch seine künstlerische Thätigkeit in Leipzig bereits vortheilhaft bekannten Kapellmeisters Kogel im Saale der Philharmonie statt und brachte eine reiche An⸗ zahl älterer und neuerer Werke zu Gehör. Unter den ersteren sind die Ouverture zu „Leonore“ (Nr. 3) von Beethoven, die siebente Symphonie desselben Meisters sowie das Largo von Händel besonders hervor⸗ zuheben. Präzision des Zusammenspiels und schwungvolle Auffassung zeugten von der stets bewährten Tüchtigkeit des Orchesters und der Vortrefflichkeit ihres neuen Dirigenten. Das Largo, in welchem das Geigensolo mit der Harfenbegleitung einen zaube⸗ rischen Effekt machte, wurde wiederholt. Auch Weber'’'s „Oberon“⸗Ouverture gelang sehr gut. Ein neues Werk, eine Suite von Grieg, „Aus Holberg's Zeit“ betitelt, wurde gleichfalls mit vielem Beifall aufgenommen. Kurze melodiöse Tonstücke, die durch ihren gleichmäßigen Periodenbau, ihre meist polyphone Behandlung und die alte Art der Schlußbildung an den Stil Gluck's und Händel'’s er⸗ innern, sind das Charakteristische aller fünf Sätze dieser Suite, unter denen „Sarabande“ und „Rigaudon“ ganz besonderen Beifall fanden. Eine andere Novität modernen Stils, eine graziöse und rhythmisch sehr lebendig gehaltene Gavotte von Gillet erfreute sich gleichfalls einer sehr günstigen Aufnahme. Richard Wagner's öfter gehörtes Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ und den „Ritt der Walküren“ spielte das Orchester mit gewohnter Sicher⸗ heit; nur hätten wir die überwältigende, fast unausgesetzte Anwendung des fortissimo in dem Walkürenritt etwas gemildert gewünscht. Das A“ war zahlreich erschienen und ließ es an lebhaften Beifalls⸗
ezeugungen für das Orchester und seinen Dirigenten nicht fehlen. — Die Concerte werden regelmäßig an jedem Dienstag, Mittwoch und Sonntag fortgesetzt werden.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz).
Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 3Z3.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
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2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.
S9S8
Wochen⸗Aus weise der deutschen Zettelbanken. Verschiedene Bekanntmachungen. Theater⸗Anzeigen. 10. Familien⸗Nachr ichten.
— In der Börsen⸗Beilage.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
“ Der Steckbrief hinter dem Agenten Carl Christian
Magnus Heiligendorf aus Kassel vom 23. Oktober 1885 wird hiermit wiederholt erneuert. (J. I. 1022/85.) Kassel, den 28. September 1887. 8 Der Erste Staatsanwalt.
J. A.: Appelius.
31818 In ht Strafsache gegen Kneschke und Genossen — J. I d 351. 85 — ist die unterm 25. November 1885 unter Anderen hinter dem Paul Friedrich Wilhelm Werner, geboren 12. März 1863 zu Berlin, erlassene offene Strafvollstreckungs⸗Ordre hinsichtlich des Genannten erledigt. Berlin, den 1. Oktober 1887. Königliche Staatsnwaltschaft beim Landgericht I.
[31814] Ladung.
Zur Verhandlung der Beschwerde gegen den Spruch des Königlich preußischen Seeamts in Flensburg vom 9. Juni 1887, betreffend den Seeunfall des Dampfers Paul von Kiel, wird der Steuermann Carl Heinrich Holtz, gebürtig aus Wolgast, da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch geladen, am
Dienstag, den 6. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kaiserlichen Ober⸗Seeamt in dessen Ge⸗ schäftslokal hierselbst, Wilhelmstraße 74, zu er⸗ einen. scheinen.n. kann sich bei der Verhandlung eines rechts⸗ oder sachkundigen Beistandes bedienen. Berlin, den 28. September 1887. Der Vorsitzende des Kaiserlichen Ober⸗Seeamts. Weymann.
[29257] Oeffentliche Ladung.
In der Untersuchungssache gegen Hese und Ge⸗ nossen — J. III. C. 682. 87 — werden nachstehende Personen: “
1) der Kommis Karl Johann Heinrich Hese, ge⸗ boren am 26. Oktober 1864 zu Schwaan bei Rostock,
2) der Instrumentenmacher Oskar Johannes Pister, geboren am 24. Juni 1863 zu Danzig,
3) der Arbeiter Friedrich Kannapinn, geboren am 20. Oktober 1864 zu Ballethen, Kreis Dar⸗ kehmen, .
4) der Johann Karl Leopold Grün, geboren am 28. November 1864 zu Kannehlen, Kreis Darkehmen,
5) der Kaufmann Hartwig Löwenheim, geboren am 10. Januar 1863 zu Oranienburg, Reg.⸗Bez. Potsdam, mosaisch,
6) der Arbeiter Gustav Adolf Hermann Stricker, geboren am 10. Mai 1865 zu Schlemsdorf, Kreis Kröben, evangelisch,
7) der Bäcker Ernst Hermann Richter, geboren am 29. August 1864 zu Sohland a. S. bei Bautzen,
8) der Schlosser Karl Clemens Morasch, ge⸗ boren am 24. November 1863 zu Seubtendorf, Kreis Schleiz,
9) der Louis Bruno Benkendorf, geboren am 19. Februar 1865 zu Luckau,
10) der Max Lewin, geboren am 6. September 1863 zu Thorn,
11) der August Hermann Duclos, geboren am 11. Januar 1864 zu Elberfeld,
12) der (Leib) Louis Rabow, 10. März 1866 zu Karthaus,
13) der Friedrich Hermann Siegler, geboren am 3. Juli 1863 zu Schrödersfelde, Kreis Karthaus,
14) der Kaufmann Hermann Hirsch, geboren am 8. September 1863 zu Prenzlau,
15) der Ephraim (Emil) Lowitz, geboren am 9. Juni 1864 zu Nordhausen,
16) der Commis Gustav Ernst Theodor Borchert, eh am 17. Oktober 1865 zu Kunow, Kreis st-Prignitz, evangelisch, 8 8
17) der Schlosser Albert Heinrich Otto Jäkel, geboren am 2. Juni 1864 zu Frankfurt a. O.,
18) der Drechsler Leopold Wilhelm Fritz Rethig, geboren am 5. Mai 1865 zu Frankfurt a. O.,
19) der Adolf (Itzig) Lowinsky, geboren am 7. Januar 1866 zu Frankfurt g. O.,
20) der Schiffsjlunge Max Emil Lehmann, ge⸗ boren am 22. März 1866 zu Frankfurt a. O.,
21) der Leinweber Heinrich Schmidt, geboren am 22. Mai 1861 zu Hartershausen, Kreis Lauterbach,
22) der Leberecht Dähn, geboren am 9. November 1863 zu Werneuchen, Kreis Ober⸗Barnim,
23) der Otto Ferdinand Freimuth, geboren am 8 September 1865 zu Fürstlich Drehna, Kreis
uckau,
24) der Paul Gustav Max Möbert, geboren am 14. Februar 1866 zu Kemlitz bei Dahme,
25) der Töpfer Gustav Adolf Hennig, geboren am 5. Februar 1865 zu Weissagk, Kreis Luckau,
26) der Johann Gustav Heinrich Seidel, geboren am 30. Oktober 1863 zu Berlin,
27) der Hermann Christian Alfred Sellhast, ge⸗ boren am 30. Dezember 1863 zu Berlin,
28) der Kellner Emil Albert Franz geboren am 1. Januar 1863 zu Berlin,
ym29) der Kaufmann Georg Simon, geboren am 13. Mai 1863 zu Berlin, “
30) der Arbeiter Hermann Paul Spierling, ge⸗ boren am 15. Dezember 1863 zu Berlin,
31) der Elia Sebag, geboren im Jahre 1863 zu Tunis (Afrika),
32) der Friedrich Wilhelm Ernst Stuhr, geboren am 14. Februar 1863 zu Berlin,
geboren am
Simon,
am 4. Juni 1863 zu Fickel (Esthland, Rußland) geboren,
34) der Gottfried Adolf Hans Scheleder, geboren am 2. Juli 1863 zu Berlin,
35) der Johann Wilhelm Paul Schlender, ge⸗ boren am 19. April 1863 zu Berlin, 8
36) der Richard Emil Ernst Schmarsow, ge⸗ boren am 15. November 1863 zu Berlin,
37) der Emil Ernst Albert Fritz Schmidt, ge⸗ boren am 7. Dezember 1863 zu Berlin,
38) der Robert Adolf Wilhelm Schramm, ge⸗ boren am 5. Oktober 1863 zu Berlin,
39) der Kaufmann Kurt Wilhelm Julius Alfred Schubart, geboren am 9. Oktober 1863 zu Berlin, 40) der Albert Julius Emil Schultz, geboren am 22. Mai 1863 zu Berlin,
41) der Georg Theodor Walter Schulz, geboren am 25. November 1863 zu Berlin,
42) der Kaufmann Hermann Friedrich Karl Schirmer, geboren am 21. Februar 1864 zu Berlin,
43) der Steindrucker Georg Paul Karl Schmidt, geboren am 12. März 1864 zu Berlin,
44) der Kaufmann Georg Wilhelm Ferdinand Schultz, geboren am 26. Juli 1864 zu Berlin,
45) der Maurer Otto Paul Alexander Scholz, geboren am 29. Mai 1865 zu Berlin,
46) der Oskar Emil Albert Starck, geboren am 21. Dezember 1865 zu Berlin,
47) der Sattler Ernst Bernhard Gustav Sieckert, geboren am 7. August 1865 zu Berlin,
48) der Richard Eduard Heinrich Seuraß, geboren am 23. August 1865 zu Berlin,
49) der Tischler Wilhelm Arthur Strauß, ge⸗ boren am 26. November 1865 zu Berlin,
50) der Schuhmacher Ernst Eugen Emil Stutzen⸗ stein, geboren am 3. April 1865 zu Berlin,
51) der Michael Johannes Richard Suppe, ge⸗ boren am 14. Dezember 1865 zu Berlin,
52) der Arbeiter Georg Hans Strache, geboren am 12. Mai 1865 zu Berlin,
53) der Leon Marian von Tolkaez, geboren am 31. März 1865 zu Berlin,
54) der Mechaniker Karl Julius Hermann Theuerkanf, geboren am 20. Dezember 1864 zu Berlin,
55) der Tapezierer Georg Karl Ernst Thurm, geboren am 31. Dezember 1865 zu Berlin,
56) der Kaufmann Georg Thimme, geboren am 9. Januar 1865 zu Berlin,
57) der Johann Oskar Velsinger, geboren am 30. Oktober 1863 zu Berlin,
58) der Franz Ludwig Paul Vogel, geboren am 18. Dezember 1863 zu Berlin,
59) der Conditor Ernst Reinhold Voß, geboren am 12. Januar 1863 zu Berlin,
60) der Julius Karl Max Vogelsang, geboren am 14. Juni 1864 zu Berlin,
61) der Kellner August Emil Otto Wilhelm Voigt, geboren am 10. Januar 1865 zu Berlin,
62) der Max Victor, geboren am 3. Januar 1865 zu Berlin,
63) der Seemann Georg Johann Louis Volk⸗ mann, geboren am 28. Oktober 1865 zu Berlin,
64) der Gürtler Emil Albert Gustav Wiese, geboren am 30. Juni 1862 zu Berlin,
65) der Ernst Friedrich Wilhelm Wesenberg, geboren am 8. März 1863 zu Berlin,
66) der Theodor Julius Paul Wiehle, geboren am 6. Oktober 1863 zu Berlin, G
67) der Commis August Wilhelm Max Winter, geboren am 9. Juni 1863 zu Berlin,
68) der Kaufmann Karl Heinrich Rudolph Winkler, geboren am 6. November 1865 zu Berlin,
69) der Posamentier Hermann Adolf Max Ziegenhirt, geboren am 9. August 1864 zu Berlin,
70) der Schlächter Karl August Paul Zerbst, geboren am 5. Juni 1865 zu Berlin,
71) der Hans Ernst Emil Zimmer, geboren am 18. April 1865 zu Berlin,
72) der Ernst August Fritz Zitzewitz, geboren am 26. Dezember 1865 zu Berlin,
sämmtlich unbekannten Aufenthalts, deren letzter Wohnsitz oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ist, beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Äbsicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres
der der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das
Fite ee. verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, 1 —
Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 des Reichs⸗ Strafgesetzbuchs.
Dieselben werden auf 1 den 15. Dezember 1887, Vormittags 9 Uhr, vor die IV. Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts I. hier, Alt⸗Moabit 11/12, Saal 68, zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben der Angeklagten wird zur Hauptverhandlung geschritten werden und werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Reichs⸗Strafprozeßordnung von den betreffenden „zu⸗ ständigen Königlichen Kreis⸗Ersatz⸗Kommissionen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus⸗ gestellten Erklärungen verurtheilt werden.
Berlin, den 13. September 1887. 1
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
[31817] Beschluß. 8 Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Militärpflichtigen Schmelzer Karl Hermann Vogl, unbekannten Aufenthalts, welcher hinreichend verdächtig erscheint, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach er⸗ reichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben; — Vergehen
verfahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet. „Zugleich wird das im Deutschen Reiche befind⸗ liche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. II. b. M. 65/87. Ratibor, den 13. September 1887. Königliches Landgericht. I. Ferienkammer. Borchart. Bittmann. Hentschel. [31925] Bekanntmachung. 1 Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts dahier vom 19. September 1887 wurde der in Nr. 14 des „Reichs⸗Anzeigers“ vom 18. Januar 1887 veröffentlichte Beschluß, betreffend die Beschlag⸗ nahme des im Deutschen Reiche befindlichen Ver⸗ mögens des Koch Franz Anton, geb. am 8. Septem⸗ ber 1865 in Beinheim, aufgehoben. Straßburg i. E., den 3. Oktober 1887. Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt.
2
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. [31873] 3 Aufgebot.
Der Schlosser Wilhelm Freitag zu Stammheim hat das Aufgebot eines am 19. Oktober 1883 unter der Nr. 7832 auf den Namen Wilhelm Freitag, Schlosser zu Stammheim ausgestellten, eine Menge Eintragungen von Einlagen und Rückzahlungen ent⸗ haltenden, für den 31. Dezember 1886 mit 1153 ℳ 5 ₰ abschließenden Sparkassenbuches der Kreis⸗ sparkasse zu Mülheim am Rhein beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 20. April 1888, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, in dessen Sitzungssaale, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunde erfolgen wird.
Mülheim a. Rhein, den 30. September 1887. Königliches Amtsgericht.
55 Aufgebot.
Der Forstakademiker Otto Müller in Münden hat für sich und in Vollmacht seines Bruders, des cand. theol. Bruno Müller, z. Zt. in Wernigerode, das Aufgebot folgender beiden abhanden gekommener Quittungsbücher der Sparkasse der Skadt Münden beantragt: 1b
1) des auf Otto Müller, Wiershausen, aus⸗ gestellten Quittungsbuchs Nr. 6922 über jetzt 144 ℳ 65 ₰ und
2) des auf Bruno Müller, Wiers hausen, aus⸗ gestellten Quittungsbuchs Nr. 6178 über jetzt 164 ℳ 27 ₰.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert,
spätestens in dem auf den 1. Juni 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird.
Münden, den 30. September 1887.
Königliches Amtsgericht. III. (Unterschrift.)
[19768]
Der hiesige Rechtsanwalt macht von: 1) Pierre Viau, Hier, 8 2) Christian Fischer in Hadersleben, 3) Mathiason & Trier in Itzehoe, mand. nom. Otto Bley in Kronprinzenkoog, sst das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung über: 1) Coupons Nr. 13 bis 30 vom 1. März 1879 bis 1. März 1896 (incl.) nebst Talon zur Serie 12 Nr. 25 der Hambg. 3 % Prämienanleihe von 1866. 2) Serie 744 Nr. 37198 der Hambg. Staatsprämien⸗ Anleihe von 1846. 8 3) Serie 241 Nr. 12032 der Hambg. Staatsprämien⸗ 8 Anleihe nün 1846. 1237
14546 23180 39090 45564 80142 1675 „ 8370 3 b““ 8 Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 5. April 1888, 10 Ühr Vormittags, 8 vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. 1 Hamburg, den 8. Juli 1887. Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VII. Zur Beglaubigung: Brügmann, Gerichtss chreiber, in Vertretung des Gerichts⸗Sekretärs.
[6686] Aufgebot. 8.
Die Frau Johanne Emilie, verw. Heinsdorf, geb. Wagner, in Dresden hat das Aufgebot des abhanden gekommenen, im Jahre 1876 bereits ausgeloosten Stadtschuldscheins der Stadt Auerbach i. V. Litt. D. Nr. 48 über 25 Thaler = 75 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
248 291 464 782 912 1603
21 v 2 2 vIN82 ana
EEZ,,.
ebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ unde vorzulegen, widrigenfalls die Krafsloserklärung
der Urkunde erfolgen wird.
Auerbach, den 28. April 1887. Königliches Amtsgericht. Hager „ A.⸗R
Aufgebot. Der Rechtsanwalt Dr. C. M. Strauch in Ver tretung von: 1) Peter Friedrich Wendt, hieselbst, 2) Johann Heinrich Hävernick, hieselbst, 3) J. C. Vortmann Wwe,, hieselbst, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserkläruag über 1) die Coupons vom 1. März 1885 bis 1. 1896 (incl.) nebst Talon der Hambu 3 % Prämien⸗Anleihe vom 1. März 186 a. Serie 3596 Nr. 8 3595 3473 WT188 25 8öö. 133 3 8 2) die Obligation der Hamburgischen Staats⸗
Prämien⸗Anleihe vom 1. Juli 1846 Serie 324
Nr. 16156 im Betrage von 100 Mark Ham⸗
burger Banco;
3) a. den Coupon von 1882 im Betrage von Crt. 20,— der Contributionsanleihe vom 24. August 1809 Nr. 561 über Bco. 500,—
den Coupon von 1882 im Betrage von Crt. 32,— der Contributionsanleihe vom 20. Sep⸗ tember 1808 Nr. 814 über Bco. 800,—,
die Coupons von 1881 und 1882 im Betrage von je Crt. 12,— der Hafenbauanleihe vom 1. November 1840 Nr. 945 über Bcoo. ℳ 300,—,
.den Coupon von 1882 im Betrage von Crt. 40,— der Hamburger Staatsanleihe vom 1. November 1841 Nr. 167 über Bco. 1000,—.
Der Inhaber der Urkunden spätestens in dem auf 8— Sonnabend, den 21. Dezember 1889
10 Uhr Vormittags, 8 vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthorstraße Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er folgen wird.
Hamburg, den 24. September 1887.
Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung VII
Zur Beglaubigung: Romberg Dr., Gerichts⸗Secretair.
[11886]
Das Königliche Amtsgericht München I. Abtheilung A. für Civilsachen, 27. Mai 1887 folgendes Aufgebot
wird aufgefordert,
hat am lassen: 1 1
Es ist zu Verlust gegangen der 4 % Pfandbrie der süddeutschen Boden⸗Kreditbank dahier: „Serie 31. Litt. J. Nr. 702,838 zu 500 ℳ, welcher auf der Namen „Theresia Hartt“ Müllerin in Wildenroth B. A. Bruck“ vinkulirt ist.
Auf Antrag des Rechtsanwalts Bürgerling in Bruck Namens der Theresia Mayer, Taglöhners⸗ wittwe in Bruck, welche Eigenthümerin des obigene Pfandbriefes geworden ist, wird sonach der Inhaber desselben aufgefordert, längstens bis zum Aufgebots termine
Freitag, den 16. Dezember If. Js., Vormittags 9 Uhr,
im diesgerichtlichen Sitzungszimmer Nr. 18/I sein Rechte anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird
München, am 28. Mai 1887. ““
Der geschäftsleitende Königliche Gerichtsschreiber.
(. S.) Hagenauer.
1818721 Aufgebot.
Nachdem der Vollhöfner Hermann Mahlstedt i St. Magnus das Aufgebot der drei von der All gemeinen Assecuranz in Triest (Assicurazioni Gene rali) ausgestellten angeblich verbrannten Lebens versicherungs⸗Policen: 1
1) vom 18. Juni 1872 Nr. 5403/92 320 D. übe 500 Thaler, 1
2) vom 18. Juni 1872 Nr. 5404/92 321 D. über 500 Thaler, ““
3) vom 10. Dezember 1875 Nr. 6569/122 050 Dz. über 1500 ℳ,
sämmtlich auf den Inhaber lautend und in Ste Magnus zahlbar, beantragt hat, so wied der In⸗ haber dieser Policen hiedurch aufgefordert, spätestens⸗ in der vom 1
17. April 1888, Morgens 14 Uhr, seine Rechte anzumelden und die Policen vorzulegen. widrigenfalls Letztere für kraftlos erklärt werd
Lesum, den 28. September 1887.
Königliches Amtsgerichd. Adickes.
18 9—
[23246] Aufgebot. 1 Die Wittwe Bertha Simon in Gnesen hat als Rechtsnachfolgerin des Kaufmanns Herrmann Sommerfeld aus Nekla das Aufgebot des von Letzterem auf den Rittergutsbesitzer Ignatz von Nie⸗ mojewski in Dzierzchnica gezogenen, auf den 1. No⸗ vember 1870 fällig gemachten Wechsels über 170 Thaler, welcher vom Sommerfeld gegen den Acceptanten Ignatz von Niemojewski in den Akten III. 843/73 des damaligen Königlichen Kreisgecichts
33) der Kaufmann Karl Arnold Richard Sturm,
gegen §. 140 Nr. 1 Strafgesetzbuchs — das Haupt⸗
den 21. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr,
zu Schroda einceklagt und angeblich vernichtet oder