16 8
528,66 ℳ (Kosten der Verwaltung und Aufsicht 97,08 ℳ oder 18, und materielle Unterhaltung 431,58 ℳ oder 81,64 %. Die Schnee⸗ räumungskosten haben durchschnittlich im Jahre für den Kilometer 11,60 ℳ erfordert. — Der Finanz⸗Etat der Wegebauverwaltung für das Rechnungsjahr 1. April 1887/88 beziffert die Einnahmen auf 1 380 000 ℳ (I. Rente nach §. 20 des Dotationsgesetzes 1 113 246 ℳ, II. Chausseesteuer 230 000 ℳ, III. für vermiethete Chausseehäuser 4078 ℳ, IV. Zinsen aus dem Wegebaufonds 29 000 ℳ und V. sonstige Einnahmen 3676 ℳ) und die Ausgaben ebenfalls auf 1 380 000 ℳ (I1. Centralverwaltung 26 260 ℳ, II. Lokalverwaltung 173 000 ℳ, III. Unterhaltung der Chausseen 1 079 352 ℳ, IV. eubauprämien für Chausseebauten, welche nicht zur Unterhaltung an die Provinz übergehen — ℳ, V. Prämien für massiv gebaute Brücken und Klinkerbahnen 95 711 ℳ und VI. Insgemein und zur Ausgleichung 18
Gewerbe und Handel.
Nach einer uns aus San Paolo de Loanda zugehenden Mit⸗ theilung ist dort seit dem 1. Juli d. J. die Gemeindesteuer auf überseeischen Alkohol von 300 auf 600 Réis vom Dekaliter erhöht worden. Diese Erhöhung, in Verbindung mit dem bestehenden Ein⸗ fuhrzoll von 1 Milréis für den Dekaliter reinen Alkohols, dürfte die 1- . Einfuhr von Branntwein nach Angola fortan unmöglich machen.
— Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlindustrieller belief sich e Roheisenproduktion des Deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Monat September 1887 auf 337 638 t, darunter 168 705 t Puddelroheisen und Spiegeleisen, 34 531 t Bessemerroheisen, 90 408 t Thomas⸗ roheisen und 43 994 t Gießereiroheisen. Die Produktion im Monat September 1886 betrug 263 702 t. Vom 1. Januar bis 30. Sep⸗ tember 1887 wurden produzirt 2 849 491 t gegen 2 512 119 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
— Nach dem Geschäftsbericht der Vereinigungsgesellschaft
für Steinkohlen bau im Wurmrevier sank die Produktion in 1886/87 von 521 140 t auf 496 660 t, also um 24 480 t oder 4,7 %. Das verkaufte Kohlenquantum sank um 22 370 t, der Absatz nach Belgien von 47 693 t auf 37 227 t, also um 10 476 t = 22 %. Der Absatz nach Frankreich und den Niederlanden betrug 38 876 t gegen 41 224 t im Vorjahre. Die Verkaufspreise verfolgten zum ersten Male seit 5 Jahren eine absteigende Richtung und sanken im Durchschnitt um 0,17 ℳ pro Tonne, was für die Gesellschaft einen Einnahme⸗ ausfall von 82 800 ℳ ausmacht. Die Kokerei, welche auf 9 Oefen 7646 t verkäuflichen Koks herstellte, und die Briquetfabrik, welche 13 169 t Briquets fabrizirte, lieferten gute Erträge. — Die Gesammteinnahmen beliefen sich auf 3 996 741 ℳ, die Ausgaben auf 3 167 005 ℳ, so daß ein Reinertrag aus dem Grubenbetrieb von 829 736 ℳ erzielt wurde. Davon ab 70 000 ℳ, welche für den Verkauf der Produkte aufgewendet wurden, verbleibt ein Nettogewinn von 759 735 ℳ gegen 798 007 ℳ im Vorjahre, oder 38 272 ℳ weniger. Dieser Ausfall wird durch den 23 628 ℳ betragenden Cours⸗ gewinn auf verkaufte Aktien der Aachen⸗Jülicher Eisenbahn theilweise ausgeglichen und ganz beseitigt durch die in Folge Ausgabe 4 ½ % Obligationen im Betrage von 1480 000 ℳ herbei⸗ geführte Konvertirung der konsolidirten Schuld und der schwebenden Schuld, womit eine beträchtliche Entlastung der Zinsenkonti verbunden war. Trotz der um 11778 ℳ höheren Ab⸗ schreibungen ist daher der Gewinnsaldo mit 420 878 ℳ noch etwas höher als der vorjährige mit 420 523 ℳ Die konsolidirten Schulden betragen nunmehr 2 241 884 ℳ, die schwebenden Schulden 620 364 ℳ, der Betriebsfonds 2 051 828 ℳ Der mit der Aachen⸗Höngener Berg⸗ werks⸗Aktiengesellschaft abgeschlossene Pachtvertrag betr. der bisher konkurrirenden Zeche Maria auf 10 Jahre mit Vorkaufsrecht scheint sich für die Gesellschaft als vortheilhaft zu bewähren. Da der Betrieb dieser Grube erst mit dem 1. Juni auf Rechnung der Vereinigungs⸗ gesellschaft ging, fehlen die betreffenden Konti noch in der diesjährigen i; Nürnberg, 22. Oktober (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der Markt begann heute sehr flau und erst gegen Mittag, als Eigner von Markthopfen billiger offerirten, wurde der Verkehr in Folge von Käufen einiger Exporteure reger, so daß immer⸗ hin ca 700 Säcke Umsatz zu verzeichnen sind. Die Landzufuhr hatte etwa 200 Ballen betragen. Die Exporteure kauften Markthopfen zu 40 — 43 ℳ Für Kundschaft war nur wenig Frage vorhanden. Im Allgemeinen fehlt im Geschäft jedes Animo und bleibt die Stimmung matt. Notirungen: Gebirgshopfen 70 — 80 ℳ. Markthopfen Ia 60— 65 ℳ, do. mittel 43 — 46 ℳ, do. gering 38 —- 40 ℳ, Hallertauer 60 — 99 ℳ, Württemberger 60 — 100 ℳ, Badische 60 — 90 ℳ, Elsässer 55 — 75 ℳ, Posener 70 — 95 ℳ, Wollnzacher 80 — 110 ℳ
Wien, 24. Oktober. (W T. B.) Die im Abgeordnetenhause eingebrachte Zuckersteuervorlage bestimmt eine Steuer von 11 Fl. pr. 100 kg. Bei der Ausfuhr wird eine Bonifikation gewährt von 1 Fl. 50 Kr. für 100 kg 93 — 88 % Polarisation; von 1 Fl. 60 Kr. unter 99510— 93 % Polarisation; von 2 Fl. 30 Kr. bei mindestens 995 10 % Polarisation. Die amtliche Konstatirung der Zuckervorräthe erfolgt vom 1. August 1888 ab innerhalb 3 Tagen. Das Gesetz tritt am 1 August 1888 in Kraft
Mailand, 24. Oktober. (W. T. B.) Die Einnahmen des italienischen Mitrelmeer⸗Eisenbahnnetzes während der zweiten Dekade des Monats Oktober 1887 betrugen, nach provisorischer Ermittelung, im Personenverkehr 1 429 317, im Güterverkehr 2 194 245, zusammen 3 623 562 Lire, gegen 3 454 494 Lire im gleichen Zeitraum des vorigen Jahrs, mithin mehr 169 068 Lire.
New⸗York, 22 Oktober. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 155 381 Doll., davon für Stoffe 2 482 225 Doll. Der Werth der Einfuhr in der. Vorwoche betrug 7 812 841 Doll., davon für Stoffe 1 775 252 Doll
8
Submissionen im Auslande.
Italien. 48
4. November, 9 Uhr Vormittags. Militär⸗Strafanstalt zu Savona. Lieferung folgender, für das Jahr 1888 erforderlicher Gegenstände: Gußstahl (Beuthen) in Stäben, Gußstahl in Stäben englischer Qualität, Stahl in Bandform zu Federn, Stifte zu Schuh⸗ zeug, eiserne und hölzerne Nägel, Eisen in Stab⸗ und Drahtform und in Platten, Messingblech, Drahtstifte, Blei in Broten, Kupfer⸗ draht, Löthmaterial, Zinn, Zink in Broten und Blech verschiedener Dimensionen. (Die Gesammtlieferungssumme für diese Gegenstände be⸗ trägt 30 191,64 Lire); ferner: Sobhlenleder, natürlich gegerbtes Kalb⸗ leder und Ledergürtel mit Schnalle (Gesammtlieferungssumme für Leder ꝛc. 7412,75 Lire. Ablieferung von je t jedes Artikels vom 1.— 10. Februar, 1.— 10. Mai, 1.—10 Ausguft, 1.— 10. November 1888.
Lieferungsbedingungen und Muster an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten. .“ 23. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer
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Hamburg, „Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen 8 Uhr, Lizard paffirt.
Triest, 23. Oktober. (W. T. B.) Der Llovyddampfer „Ettore“ ist beute früh mit der ostindisch⸗chinesischen Post aus lexandria hbier eingetroffen.
Berlin, 24. Oktober 188
8 1“ u“ e“ Morgen, Dienstag, den 25. d. M., fin et Königliche arforce⸗Jagd statt. Rendezvous: Mittags 1 Uhr am
orsthaus Plantagenhaus.
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Der Präsident von Levetzow eröffnete heute gegen 11 ¾ Uhr Vormittags die Sitzung der Brandenburgischen Provinzial⸗ Synode. Der Superintendent Gensichen (Krossen) sprach das Eingangs⸗ gebet. Der Königliche Kommissar, Konsistorial⸗Präsident D. Hegel, tbeilte alsdann mit, daß dem Präsidenten des Evangelischen Ober⸗ Kirchenraths von Sr. Majestät dem Kaiser und König ein Schreiben zugegangen, in welchem Se. Majestät Allerhöchst Sein leb⸗ haftes Bedauern ausspricht, dem gestern in der Domkirche abgehaltenen Synodal⸗Gottesdienst nicht haben beiwohnen zu können. Sein Leibarzt habe Ihm vom Besuch dieses Gottesdienstes dringend abgerathen. — Es wurde alsdann die Wahl verschiedener Kommissionen vorgenommen. — Von dem Synodalen Dr. Heffter (Berlin) und Genossen ist fol⸗ gender Antrag eingegangen: „Provinzial⸗Synode wolle beschließen: die Brandenburgische 1e“ »Synode richtet an den Evangelischen Ober-Kirchenrath die Bitte, dahin zu wirken, daß die Schwierig⸗ keiten, welche sich der Publikation des von der zweiten ordentlichen General⸗Synode angenommenen und von dem Landtage bereits im vorigen Jahre genehmigten Kirchengesetzes, betreffend Ab⸗ änderung der Kirchengemeinde⸗ und Synodal⸗Ordnung, entgegengestellt haben, thunlichst bald gehoben werden.“ — Nach kurzer Debatte wurde hierauf beschlossen: „Synode erklärt, daß das am 18. September 1884 vereinbarte Statut, wonach Tornow und Ludwigsruhe eine Kirchen⸗ gemeinde bilden, der Kirchengemeinde⸗ und Synodal⸗Ordnung nicht zu⸗ wider ist.“ Ferner das Statut der Gemeinde Sedlitz in der Diözese Spremberg, wonach dieselbe als selbständige Kirchengemeinde kon⸗ stituirt wird, als der Kirchen⸗, Gemeinde⸗ und Synodal⸗Ordnung nicht widersprechend zu erklären. Die Vertheilung neuge⸗ wählter Mitglieder aus der Zahl der kirchlich erfahrenen Männer innerhalb des Bezirks in verschiedene Kreissynoden wurde genehmigt — Ober⸗Konsistorial⸗Rath Propst D. Freiherr v. d. Goltz (Berlin) berichtete hierauf über die Deutsche Luther⸗ Stiftung und beantragte: „Synode beschließt, das Konsistorium zu ersuchen, die Veranstaltung einer Kollekte zum Besten der Deutschen Luther⸗Stiftung für die bevorstehende Synodal⸗Periode bei dem Evangelischen Ober⸗Kirchenrath zu beantragen“.
„Martha's Hof“, die dem Kaiserswerther Diakonissenhause unterstellte Anstalt im Norden Berlins, welche sich der Pflege und Ausbildung von Mäaden widmet, feierte gestern in der festlich er⸗ leuchteten und mit Laubgewinden geschmückten, überfüllten Zionskirche das 33. Jahresfest. Nach der von Pastor Kraft gehaltenen Liturgie erstattete Hofprediger D. Frommel im Anschluß an das Evangelium vom Weinberge den Jahresbericht. Martha's Hof hat nunmehr seit seinem Bestehen bereits 17 228 Mägden Aufnahme gewährt. Im letzten Jahre fanden 847 dort Unterkunft, 100 von diesen wurden als Bestand aus dem Vorjahr übernommen, 747 kamen neu hinzu. 179 waren Zöglinge der Mägde⸗Bildungsschule, die übrigen Pfleg⸗ linge der “ 84 stammten aus Berlin, die übrigen aus den Provinzen. Die Zahl der Pflegetage betrug 34 283, so⸗ daß durchschnittlich jedes Mädchen 40 ½ Tage in der An⸗ stalt gewesen ist 49 blieben nur 1 Nacht, 267 bis zu 8 Tagen, 85 bis zu 14 Tagen, 68 einen, 41 zwei, 44 drei Monate, 46 ein halbes, 34 ein ganzes Jahr in der Anstalt. Im letzten Jahr haben 2324 Herrschaften Mädchen aus der Anstalt begehrt; indessen konnten durch dieselbe nur 470 Mädchen vermiethet werden. 149 Mädchen suchten sich selbst einen Dienst oder hatten vor ihrem Eintritt eine passende Stellung gefunden, 98 kehrten in die Heimath zurück, b wurden als krank in ein Hospital gebracht, ebensoviele wurden als widerspänstig entlassen, 38 wurden während der Abwesenheit ihrer Herrschaften der Anstalt übergeben, 110. blieben als Bestand. Nach der Festpredigt erfolgte durch Pastor Disselhoff die Einsegnung von 7 Probeschwestern in das Diakonissenamt.
Der gestern abgehaltene fünfte Renntag des Herbst⸗ Meetings des „Vereins für Hinderniß⸗Rennen“ auf der Rennbahn bei Charlottenburg ergab folgendes Resultat:;
I. Preis von Hoppegarten 1000 ℳ Jockey⸗Flach⸗Rennen. Für 2- und Zjährige Pferde, welche für 3000 ℳ käuflich sind. Distanz ca. 800 m. Von 7 angemeldeten Pferden starteten 4. Es siegte ganz leicht des Kapts. Jos Zjähr. F.⸗H. „Morgenstern“ mit 2 ½ Längen gegen des Mr. T. Dixon 2jähr. br. St. „Mailüfterl“. Eine Länge dahinter wurde „Speramo“ Dritter, weiter zurück „Hörsten“ Vierter. — Zeit: 58 Sekunden. — Werth des Rennens: 1560 ℳ dem Sieger, der in der Auktion für 2800 ℳ von Hrn. O. Oehlschläger gefordert wurde. Da er mit 1500 ℳ eingesetzt war, so fiel die Hälfte des Ueberschusses im Betrage von 650 ℳ der Zweiten zu.
II. Bilvre⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1200 ℳ Herrenreiten. Zu reiten von deutschen Herren, die seit dem 1. Oktober 1885 kein Flach⸗ oder Hinderniß⸗Rennen im Werthe von mindestens 2000 ℳ im Sattel gewonnen haben. Distanz ca 4500 m. 10 Pferde waren angemeldet, 3 starteten. Es siegte im Canter mit einer Länge des Lieuts. Prinz G. Radziwill (Gardes⸗du⸗Corps) a. dbr. St. „War Cry“ unter Hrn. v. Tepper⸗Laski gegen des Lieut. Prinz Hohenlobe (Garde⸗Kür.) br. St. „Idee“ unter Lieuts. v. Senden II (1. Garde Drag.), Lieut. Hupfeld's (18. Ulan) a. F.⸗W. „Machell“ unter seinem Besitzer wurde Dritter. — Zeit: 8 Minuten 58 Sekunden. — Werth des Rennens: 1200 ℳ der Siegerin, 500 ℳ der Zweiten, 300 ℳ dem Dritten.
III. Großes Hürden⸗Rennen. Preis 5000 ℳ Jockey⸗ Rennen. Handicap. Für Zjährige und ältere Pferde. Distanz ca. 4000 m. — Von 24 angemeldeten Pferden zahlten 13 Reugeld und 11 erschienen am Ablaufspfosten Nach einem sehr interessanten Rennen und heftigem Schlußgefecht siegte des Lieuts. Kéökulsé 4jähr. br. St. „Savigny“ mit einer Halslänge gegen des Lieuts, von Witz⸗ leben br. H. „Don Merino“. Des Hrn. Adalbert 4jähr. br. St. „Modestie“ wurde zwei Längen zurück Dritte und 1 ½ Längen hinter der letzteren Desselben br. St. „Geneva“ Vierte. — Zeit: 5 Minuten 54 Sekunden. — Werth des Rennens: 6125 ℳ der Siegerin, 1000 ℳ dem Zweiten und 500 ℳ der Dritten.
IV. Hunters⸗Jagd⸗Rennen. Ehrenpreis im Werthe von 1200 ℳ und 500 ℳ dem ersten, Ehrenpreis und 300 ℳ dem zweiten, 200 ℳ dem dritten Pferde. Herren⸗Reiten. Zu reiten im rothen Rock. Für Pferde, welche einer Meute mindestens zwei Mal bis zum Halali gefolgt sind. Distanz 3500 m. 8 Pferde waren angemeldet und 4 erschienen am Ablaufspfosten. Es siegte sicher mit 1 ½ Längen des Hrn von Tepper⸗Laski a. F.⸗W. „Glanmore“ (Hbl) unter Lieut. von Behr (G.⸗Kür.) gegen des Lieuts. von Eynard (17. Ul.) a. br. W. „Master Bob“ unter seinem Besitzer. Fünf Längen zurück landete Lieut. Suffart’s I. a. F.⸗St. „Erin's Hope“ (Besitzer) als Dritte und Rittmeister von der Osten's 5jähr. schw. W. „Brigand“ (Besitzer) als Letzter. — Zeit: 4 Minuten 25 Sekunden. Werth des Rennens: der Ehrenpreis (eine in Gold getriebene Vase aus alten österreichischen Maria⸗Theresia⸗ und Species Thalern) und 1040 ℳ dem Sieger, der Ehrenpreis (ein werthvolles Besteck) und 300 ℳ dem Zweiten und 20 ℳ der Dritten.
V. Preis von Stralau. 1800 ℳ Jockey⸗Jagd⸗Rennen. welche für 5000 ℳ käuflich sind. istanz ca. 5500 m. Nach einem interessanten Rennen und scharfem Kampf schlug des Hrn. von Tepper⸗ Laski a. br W. „Vagrant“ des Rittmeisters von Schmidt⸗Pauli 5 jähr. br. W. „Cupbearer“ mit einer Halslänge. Hrn. O. Spieker⸗ mann's F.⸗W. „Mario“ wurde Dritter, Hrn. Balduin'’s 4 jähr. F. St. „Semerwater“ Vierte, Lieut. Frhrn. von Erlanger'’s 4 jähr hbr. H. „Sancoins“ stürzte — Zeit: 8 Minuten 35 Sekunden. — Werth des Rennens: 1960 ℳ dem Sieger, 500 ℳ dem Zweiten.
VI. Mariendorfer Hürden⸗Rennen. Preis 1500 ℳ, auf die drei ersten Pferde vertheilt. Herren⸗Reiten. Für dreijährige und ältere Pferde. Mit Gemichts⸗Erleichterungen nach den bisherigen Leistungen von Pferden und Reitern. — Distanz ca. 2200 m — 22 Pferde waren zu diesem Rennen angemeldet, von denen 14 Reu⸗ geld zahlten und 8 am Ablaufspfosten erschienen. Diese liefen ein ganz vorzügliches Rennen, das mit einem scharfen, bis ins Ziel hinein fortgesetzten Schlußgefecht endete, bei dem des Lieuts. Graf Schmettow (2. Garde⸗Ulan.) a. br. H. „Niklot“ unter Hrn. von Ravenstein mit einer Kopflänge des Kapts. Jos 5 jähr. br. St. Alpheda“ schlug, die
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Preis den beiden ersten Pferden von
ür 4 jährige und ältere Pferde,
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von Lieut. von Graevenitz (3. Hus.) geritten wurde. Des Hrn. O. Oehlschläger dbr. H. „Ascold“ wurde Dritter. — Zeit: 3 Minuten. — Werth des Rennens: 1600 ℳ dem Sieger, 300 ℳ der Zweiten, 200 ℳ dem Dritten.
Im Hörsaale der Akademie der Künste (Bau⸗Akademie, Schinkel⸗ platz 6) beginnt der letzte diesjährige öffentliche theoretische Unterrichtskursus in der im Abeordnetenhause amtlich ge⸗ lehrten vereinfachten Stolze'schen Stenographie für Damen und Herren mit einem einleitenden Vortrage über das Wesen der Stenographie, zu welchem der Eintritt unentgeltlich freisteht, am Freitag, den 28. d. M. Der Unterricht selbst nimmt am Dienstag, den 1. November seinen Anfang und findet unter Leitung des Ver⸗ treters des Verbandes Stolze’'scher Stenographenvereine, Hrn. L. Loepert, ebenda Dienstag und Freitag Abends von 8 ½ bis 9 ½ Uhr statt. Eintrittskarten (6 ℳ) sind vorher zu entnehmen beim Kastellan der Bau⸗Akademie, im preußischen Abgeordnetenhause bei dem Portier, und bei Beginn im Hörsaal. Prospekte versendet auf Verlangen gratis und franko L. Loepert, SW. Zossenerstr. 4.
Deutschen
Aufführung des „Faust“ im ausverkauftem
Die zwanzigste üh am Sonnabend wiederum bei
Theater, welche Hausf stattfand, gab, wie uns die Direktion mittheilt, Anlaß zu einer
ergleichung der durch dieses Stück erzielten Einnahmen mit denen des bisher für das zugkräftigste Repertoirestück geltenden „Don Carlos“. Dabei ergab sich die bemerkenswerthe Thatsache, baß die Gesammteinnahme der zwanzig ersten Auf⸗ führungen des „Faust“ diejenige der gleichen Anzahl Aufführungen von „Don Carlos“ um mehr als 1400 ℳ übertrifft. Erwägt man, daß die Neuaufführung des „Don Carlos“ in der ersten Saison des Deutschen Theaters und in einer bei Weitem günstigeren Theaterzeit stattfand, so stellt sich das Resultat für den Kassenerfolg des „Faust“ als ein noch bedeutend günstigeres heraus.
Im Wallner⸗Theater ging am Sonnabend eine alte Posse in neuer Pearbeitung und Gewandung mit bestem Erfolge zum ersten Male in Scene. Es war dies die vor einigen Jahrzehnten hierher aus Wien übertragene Posse „Eine leichte Person“, welche da⸗ mals eine lange Reihe von Aufführungen erlebte. Der Bearbeiter Emil Pohl ist für die Renovation mit Anton Bittner zusammen⸗ getreten, und wenn hierdurch auch keine Novität geschaffen werden konnte so haben die Bearbeiter doch so viel erreicht, daß der alte urwüchsige Humor die Verbindung mit einigen neuen Wendungen des Dialogs und einigen neuen Couplets ohne Schaden für das Gelingen des Ganzen eingegangen ist. Das Publikum hat sich bei dem alten lustigen Stück offenbar prächtig amüsirt und hat dadurch zu⸗ gleich den Beweis gegeben, daß es für harmlosen Humor noch immer empfänglich ist, wenn man ihn in rechter Weise zum Vortrag bringt. Allerdings ist die alte Posse aber auch ein wirkliches Theaterstück mit einer kräftigen Zeichnung der Charaktere und mit einer bei allem Uebermuth immerhin annehmbaren logischen Entwick⸗ lung der Handlung, während das, was sonst in letzter Zeit als Possen⸗ novität auf der Bühne erschien, zumeist nicht mehr war, als eine Reihe lose aneinander gereihter Scenen, welche zuweilen mit freiem Humor, öfter aber durch erzwungene Komit auf die Lachmuskeln der Zuschauer wirken sollten. — Der vorgestrigen Aufführung kam die vortreffliche Darstellung ganz besonders zu statten; namentlich führten die Vertreter der Hauptrollen: Frl. Bäckers mit ihrer fröhlichen Soubrettengabe und die Hrrn. Blencke, Guthery und Meißner durch ihre derb⸗komischen Künste die alte Posse zu neuem Siege.
Die Operetten⸗Novität des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, Louis Roth'’s „Lieder des Mirza Schaffy“ (Text von Emil Pohl), an welcher jetzt fleißig studirt wird, kommt in der nächsten Woche zur Aufführung. Mittlerweile bewährt die Operette „Farinelli“ noch immer ihre große Anziehungskraft. Aucham gestrigen Sonntag war das Theater ausverkauft.
Die Direktion des Belle⸗Alliance⸗Theaters kommt mit der Wiederaufnahme des Volksstücks „'s Nullerl“, worin Hr. Felir Schweighofer in der Titelrolle eine unübertreffliche Charakterzeichnung bietet, den Wünschen der zahlreichen Verehrer des Künstlers entgegen
Im Central⸗Theater erlebte am vergangenen Sonnabend die Posse „Höhere Töchter“ von Mannstädt und Schott die fünfzigste Aufführung. Es war natürlich, daß dieses erfreuliche Ereigniß den Abend zu einem ganz besonders festlichen gestaltete, und das gut besetzte Haus war der beste Beweis dafür, daß das lustige Werk an Zugkraft nicht verloren, sondern eher noch gewonnen hat Der frische Zug, welcher durch diese Posse geht, der harmlose Inhalt die drolligen Situationen, sie verfehlen nicht ihren Eindruck auf die Zuschauer und erhalten dieselben von Beginn bis zu Ende bei guter Laune. Das treffliche Spiel der Darsteller trägt freilich viel dazu bei, die Wirkung des Stückes zu erhöhen und einen nachhaltigeren Eindruck hervorzurufen. Das gilt in erster Linie von Hrn. Thomas, dessen groteske Komik die Lachlust auch des gries⸗ grämigsten Zuschauers erregen dürfte. Sein „Kluckhuhn“ ist eine originelle Figur, wie man sie in derartigen Bühnenwerken nur zu finden erwarten darf. Wacker unterstützt wurde Hr. Thomas durch die übrigen Mitwirkenden. Hr. Tielscher als stets vergnügter Sports⸗ man ist sich bei seinem gemüthlichen Humor eines Lacherfolges immer sicher. Frl. Grünfeld und Hr. Weiß sowie die slott Soubrette. Frl. Dora im Verein mit den anderen Darsteller tragen Jeder nach besten Kräften zu dem allabendlichen Erfolge b Daß die Stimmung des Hauses bei der fünfzigsten Wiederholung e ehobene war und ihren Ausdruck in reichlichem Beifall sowie in kost baren Blumenspenden fand, braucht wohl kaum hervorgehoben zu werden. Die hundertste Aufführung dürfte den „Höheren Töchtern’ sicher sein.
Am Sonnabend gab die Altistin Frl. Adelina Herms der Sing⸗Akademie ein Concert unter Mitwirkung des jungen Violin⸗Virtuosen Hrn. Michael Banner aus New⸗York. Beide erschienen an diesem Abend zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum. Frl. H., unter der Leitung des Hrn. Oskar Eichberg ausgebildet, aus dessen bewährter Schule schon viele tüchtige Concertsängerinnen hervorgegangen sind, gebietet über eine starke und sehr wohlklingende Altstimme. Ihre künstlerische Ausbildung ist noch nicht ganz als vollendet zu betrachten, jedoch sind Reinheit der Intonation und deutliche Aussprache sehr zu loben. Auch die Ausgleichung Register ist bereits in erfreulicher Weise gelungen. DieKünstlerin beherrsa das a der kleinen Oktave so sicher wie das zweigestrichene hohe 8 Die Auffassung zeugte von feinsinnigem Verständniß. De Vorzüge brachte Frl. H. in verschiedenen Liedern vo Schubert, Mendelssohn, Schumann, Rubinstein, Eichberg u. sowie in einer Arie von M. Bruch sehr vortheilhaft zur Geltung. Hr. Banner bewies im Vortrag einiger Violin⸗Kompositionen von
Bruch, Vieuxtemps und Wieniawsky eine bereits sehr weit vo geschrittene technische Fertigkeit und geschmackvolle Ausdruckswe Das zahlreich erschienene Publikum spendete beiden Künstlern reichliche Beifallsbezeugungen, die vauch der sicheren und diskreten Begleitung des Hrn. R. Eichberg galten.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußis
Berlin, Montag, den 24. Oktober
„Steckbriefe und Unters uchungs⸗Sachen.
.Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
1 2 5 Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.
5. Kommandit
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Berufs⸗Genossenschaften.
7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.
9. Theater⸗Anzeigen. 10. Familien⸗Nachrichten.
8n der Börsen⸗Beilage.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
35512] In dem Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung der zum Nachlasse des weiland Arbeitsmanns Hans Jochim Allwardt zu Rostock früher gehörigen, allhier an der Langenstraße auf der Nordseite sub Nr. 1741a belegenen Wohnbude ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs⸗ plan, sowie zur Vornahme der Vertheilung ein Termin auf Freitag, den 28. Oktober 1887, Mittags 12 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 7, hieselbst, anberaumt und werden die bei der Zwangs⸗ versteigerung Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan zu ihrer Einsicht auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt ist. Rostock, den 20. Oktober 1887. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: E. Blanck, A.⸗G.⸗Aktuar.
[35281] Bekanntmachung. In der Schilling'schen Zwangsversteigerungssache — K. 43. 1887 — muß es in der Bekanntmachung vom 11. d. M., Erste Beilage Nr. 241 zum „Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger“ vom 14. Oktober d. J. statt Gebäudesteuer „zur Grundsteuer“ heißen. Berlin, den 19. Oktober 1887, Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51
[32731] Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der Sparkasse der Stadt Spremberg Nr. 3529 über 205 ℳ 3 ₰, ausgefertigt für die verehelichte Tuchmacher Gremser, Auguste, geborene Maneck, zu Spremberg ist angeblich bei dem am 21. November 1886 zu Spremberg statt⸗ ehabten Brande verloren gegangen und soll auf den Antrag der Wittwe Auguste Gremser, geborenen Maneck, zu Spremberg zum Zwecke der neuen Aus⸗ fertigung amortisirt werden. Der Inhaber des E1.“ wird aufgefordert, spätestens in em au den 27. April 1888, Vormittags 11 Uhr, or dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Srarkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.
Spremberg, den 3. Oktober 1887.
Das Königliche Amtsgericht.
16110] Aufgebot.
Der Rechtsanwalt Reske zu Hohenstein, Namens des Arbeiters Christoph Thybussek zu Thomascheinen, hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs der städtischen Sparkasse zu Bochum Nr. 210 — 86, lautend auf den Fabrikarbeiter Adam Tibuscheck zu Bochum, über 500 ℳ Einlage und 13 ℳ 50 ₰ Zinsen, ein⸗ getragen Fol. 105 auf dem Conto des ꝛc. Tibuscheck, welches in dessen Nachlasse nicht vorgefunden, auf
vunbekannte Weise verloren gegangen sein und daher
zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt wer⸗ den soll, beantragt. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 17. Januar 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 34, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Bochum, den 12. Juni 1887. 8. Königliches Amtsgericht
[16107] Aufgebot.
Auf den Antrag der Miteigenthümer der nach⸗ bezeichneten angeblich verloren gegangenen Urkunde wird der Inhaber des Antheilscheines Nr. 50 des Actienvereins für die Mülheim⸗Borbecker Straße vom 2. Januar 1843, ausgestellt von dem genannten Actienverein über den Nominalbetrag von 1200 Tha⸗ lern auf den Namen der Herren Goering, Deus & Moll, hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Antheilschein spätestens im Aufgebotstermine am 31. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und den Antheilschein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.
Mülheim a. d. Ruhr, 14. Mai 1887.
Königliches Amtzgericht.
. „Es sind folgende, von der Deutschen Lebens⸗ Pensions⸗ und Renten⸗Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit, in Potsdam, ausgefertigte Policen verloren gegangen: 1“]
1) die für den Schneidermeister Karl Friedrich Wilhelm Scheibchen zu Schönfeld ausgefertigte Police Nr. 6128 vom 1. Juni 1870 über eine Kapitalsversicherung von 50 Thalern gleich 150 ℳ,
2) die für den Schlächtermeister Johann Ferdinand Hille zu Kopenhagen ausgefertigte Police Nr. 30 267 vom 1. August 1875 über eine Kapitalsversicherung von 12 000 ℳ, deren Rechte, wie auf der Police selbst vermerkt, mittelst Cession vom 24. Oktober 1881, unter Genehmigung der Versicherungsgesellschaft, an den heren F. Schmitto zu Kopenhagen abgetreten worden sind.
Auf Antrag *r, ) der verehelichten Häusler und Stellmacher Auguste Henriette Ernestine Scholz, geb. Scheibchen, zu Schönfeld, als Erbin des am 3. Juli 1886 ver⸗ storbenen Schneidermeisters Karl Friedrich Wilhelm Scheibchen bezüglich der Police Nr. 6128,
2) der Deutschen Lebens⸗g Pensions⸗ und Renten⸗
8
Versicherungsgesellschaft zu Potsdam als Pfand⸗ gläubigerin des Cessionars F. Schmitto bezüglich der Police Nr. 30 267, welche ihr für eine Darlehns⸗ forderung von 600 ℳ verpfändet und übergeben worden ist,
werden alle diejenigen, welche an den vorbezeichneten Policen Anrechte zu haben vermeinen, hierdurch auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche bis spätestens in dem auf den 29. Februar 1888, Vormittags 11 Uhr, in hiesiger Amtsgerichtsstelle im Terminszimmer der Abtheilung I. anberaumten Termin anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls die gedachten Policen für erloschen erklärt, und den Verlierern, bezw. deren Rechtsnachfolgern an deren Stelle neue ausgefertigt werden sollen.
Potsdam, den 25. Mai 1887.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
[35164] Der Sattlermeister Carl Peters für sich und in Vollmacht seiner Brüder Fritz und Wilhelm, der Maurermeister Christian Wilkens, der Viktualien⸗ händler Bernhard Warmbold und dessen Ehefrau, Auguste, geb. Heise, und die Wittwe des Rentners Wilhelm Christoph Carl Müller, Elisabeth, geb. Drewes, hieselbst haben das Aufgebot folgender gerichtlicher Obligationen und Kaufbriefe vom
1) 30. Januar 1873, laut welches der Wittwe des Schlossermeisters Carl Ludwig Julius Alpers, Johanne Caroline, geb. Fusi, gegen Verpfändung des an der Schützenstraße Nr. 133 gelegenen Hauses und Hofes sammt dem Nr. 225 III. der Separationskarte am Kröppelberge gelegenen, 1 Mrg. 5,61 Ruthen haltenden Abfindungsplane und übrigem Zubehör 3000 Thlr. nebst 5 % jähr⸗ licher Zinsen zustehen;
2) 18. November 1875, Inhalts derer der Stein⸗ hauer und Maurer Christian Wilkens gegen Ver⸗ pfändung der von dem Wagenbrett'schen, vor dem Hohenthore am Madamenwege unter Nr. 18, 19 und 20 gelegenen Gartengrundstücke abgetrennte, am Madamenwege gelegene, auf dem Situationsplane (L. U. de 1875 Nr. 12 651) mit a., b., c., d. um⸗ schriebene Parzelle zu 6 a 25 am dem Partikulier Friedrich Bertling 18 000 ℳ nebst 5 % Zinsen schuldet, 13 000 ℳ sind zurückgezahlt und gelöscht, 5000 ℳ dem Wilkens verblieben;
3) 1. April 1875, laut welches der Viktualien⸗ händler Bernhard Warmbold und dessen Ehefrau Auguste, geb. Heise, gegen Verpfändung des Nr. 2751 am Meinhardshofe gelegenen Hauses und Hofes sammt dem Neupetrithorfeldmark Bl. V. Nr. 61 — Nr. 514 der Theilungskarte — gelegenen Ab⸗ findungsplane zu 19 a 50 am der unverehelichten Wilhelmine Marie Elisabeth Spannuth, gen. Krull, 1055 ℳ 40 ₰ schulden;
4) a. 3. Juni 1858, laut welcher die Wittwe des Topfhändlers Theodor Friedrich Wilhelm Bernfeldt, Louise Agnese, geborene Schmidt, gegen Verpfändung des an der Südstraße Nr. 504 gelegenen Hauses dem Partikulier Christoph Wilhelm Carl Müller 540 Thlr. schuldet;
b. 5. Dezember 1861 und 27. Februar 1862, laut welches die Ehefrau des Sandformers Johannes Schneider, Marie, geb. Kühne, gegen Verpfändung desselben Grundstücks der genannten Wittwe Bern⸗ feldt resp. dem genannten Partikulier Müller 460 und 40 Thlr. schuldet,
beantragt.
Die Inhaber dieser Obligationen und Kaufbriefe werden aufgefordert, spätestens in dem auf
den 24. Mai 1888, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 27, an⸗ gesetzten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraft⸗ los erklärt werden sollen.
Braunschweig, 15. Oktober 1887.
Herzogliches Amtsgericht.
L. Rabert.
111“
[35250] Aufgebot. Auf Antrag der verehelichten Gasthofsbesitzer Bischoff, Emilie Auguste, geb. Zimmer, zu Kuttlau, und der verehelichten Inwohner Milch, Johanne Eleonore, geb. Zimmer, zu Skeyden wird deren seit dem Jahre 1854 verschollene nach Amerika ausge⸗ wanderte Schwester, die am 13. November 1831 als Tochter des Christian Zimmer und dessen Ehe⸗ frau Dorothea, geb. Wittke (Wittig) geborene (Johanna) Anna Rosina, verehelichte Erbschulz Ippold aus Kuttlau, hiermit anfgefordert, sich spä⸗ testens in dem auf den 20. August 1888, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gericht im Rathhaus schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls
dieselbe auf Antrag für todt erklärt werden wird.
Glogau, den 15. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.
8* 8 6 [35244]
Aufgebot.
Es ist das Aufgebot zum Fofche der Todeserklä⸗
rung des angeblich seit dem Jahre 1863 oder 1864 verschollenen, am 8. Juli 1840 geborenen Tage⸗ löhners Jakob Judek aus Sendzin von dem dem⸗ selben zum Abwesenheitsvormunde bestellten Guts⸗ besitzer Herrmann Freyer in Senkowo beantragt worden. Der Tagelöhner Jakob Judek wird des⸗ halb aufgefordert, sich spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gerichte auf den 2. August 1888, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 3, an⸗ beraumten Aufgebotstermine zu melden, widrigen⸗ falls seine Todeserklärung erfolgen wird.
* Samter, den 19. Oktober 1887.
1 Königliches Amtsgericht.
[35272] Aufgebot. 8
Auf Antrag der Ehefrau Heinrich Dohle, Louise, geb. Kraemer, zu Alertshausen wird der angeblich verschollene Fuhrmann Heinrich Kraemer, geboren zu Alertshausen bei Berleburg (Kreis Wittgenstein) am 2. September 1842, welcher seinen angeblich letzten bekannten Aufenthalt im Jahre 1871 in Alertshausen hatte, hierdurch aufgefordert, sich schriftlich oder persönlich bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens im Termine
den 13. Oktober 1888, Morgens 10 Uhr, zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt wird. Auch werden gemäß §. 6 Tit. 37 Thl. I. A. G. O. die von dem ꝛc. Kraemer etwa zurück⸗ gelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer zu dem Termine geladen.
Berleburg, 15. Oktober 1887. 8868 Königliches Amtsgericht.
[35285] Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag von Julius Schreiter und Emma Franziska Schreiter, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Hartmann, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
I. daß der am 7. November 1835 zu St. Georgs⸗ berg vor Ratzeburg geborene hiesige Bürger und frühere Gewürzwaarenhändler und Makler Franz
Friedrich Gottfried Schreiter, welcher seit 1875
verschollen ist, hiemit aufgefordert wird, sich
spätestens in dem auf Donnerstag, den 3. Mai 1888,
10 Uhr Vormittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 1, zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß er für todt werde erklärt werden;
daß alle unbekannten Erben und Gläubiger des
genannten Verschollenen hiemit aufgefordert
werden, ihre Ansprüche spätestens in dem ob⸗ bezeichneten Aufgebotstermin anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen
Zustellungsbevollmächtigten — unter dem Rechts⸗
nachtheil des Ausschlusses und ewigen Still⸗
schweigens.
Hamburg, den 18. Oktober 1887.
Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VI.
Zur Beglaubigung:
Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.
[35282]
1b Amtsgericht Hamburg. Auf dgtrah von Dr. r
Werner von Melle als Testamentsvollstrecker von Catharina Dorothea Charlotte, geb. Kiesel, des Christian Friedrich Moritz Jess Wittwe, vertreten durch Rechtsanwalt vr G. T. Brandis, wird ein Aufgebot dahin er⸗ assen: daß Alle, welche an den Nachlaß der am 17. August 1887 hieselbst verstorbenen Catha⸗ rina Dorothea Charlotte, geb. Kiesel, des Christian Friedrich Moritz Jess Wittwe, An⸗ sprüche oder Forderungen zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von der genannten Erblasserin am 22. September 1880 errichteten, am 1. September 1887 hieselbst publizirten Testaments oder den Bestimmungen des am 7. August 1887 dem Testament hinzugefügten Anhanges (mit dem Testament publizirt 1. Sep⸗ tember 1887), insbesondere der Bestellung des Antragstellers zum Testamentsvollstrecker und den demselben ertheilten Befugnissen, wider⸗ sprechen wollen, hiemit ufgeforber werden, solche An⸗ und Widersprüche und Forderungen spätestens in dem auf Montag, den 5. März 1888,
11 Uhr Vormittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 14, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Be⸗ stellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses
Hamburg, den 15. Oktober 1887. Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung III. 8 Zur Beglaubigung: “ Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.
[35284] Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag von Hermann Robinow, Wolf Ude⸗ wald und Rechtsanwalt Dr. J. Wolffson als Testa⸗ mentsvollstreckern von Ferdinand Meyer, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. J. und A. Wolffson und O. Dehn, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
daß Alle, welche an den Nachlaß des am 31. August 1887 zu Stalden, Canton Wallis, verstorbenen Ferdinand Meyer Erb⸗ oder sonstige Ansprüche — namentlich auch solche Ansprüche, welche aus der seit dem 28. April 1847 von dem Erblasser geführten hiesigen Firma Ferd. Meyer & Co. herrühren — zu haben ver⸗ meinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 15. November 1886 er⸗ richteten, am 15. September 1887 hieselbst publizirten Testaments, insbesondere der in dem⸗ selben enthaltenen Bestellung der Antragsteller zu Testamentsvollstreckern und den ihnen als solchen ertheilten Befugnissen, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An⸗ und Widersprüche spätestens in dem auf Sonnabend, den 17. Dezember 1887, 10 Uhr Vormittags,
anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 2, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll⸗ mächtigten — bei L⸗ des Ausschlusses.
Hamburg, den 18. Oktober 1887.
Das Amtsgericht Hamburg Civil⸗Abtheilung V. Zur Beglaubigung: Ro mb erg Dr., Gerichts⸗Sekretär
135283] Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. W. L. West⸗ phalen als Testamentsvollstrecker von Hans Friedrich August Konow, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Westphalen und Schultz, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
daß Alle, welche an den Nachlaß des am 20. August 1887 hieselbst verstorbenen Gast⸗ wirths Hans Friedrich August Konow Erb⸗ oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 10. Februar 1886 errich⸗ teten, am 1. September 1887 hieselbst publi⸗ zirten Testaments, wie auch der Bestellung des Antragstellers zum Testamentsvollstrecker und den demselben als solchem ertheilten Befugnissen, insbesondere der Befugniß, den Nachlaß ge⸗ richtlich und außergerichtlich zu vertreten, die zum Nachlaß gehörigen Grundstücke und Hypo⸗ theken auf seinen alleinigen Konsens umschreiben und tilgen oder denselben Klauseln anlegen zu lassen, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An⸗ und Widersprüche und For⸗ derungen spätestens in dem auf Montag, den 12. Dezember 1887,
10 Uhr Vormittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 24, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen 2 bevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses.
Hamburg, den 17. Oktober 1887. Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung IV.
Zur Beglaubigung: 8
Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.
1““ —
[35273] Nachlaß⸗Aufgebot.
Auf Antrag des Weinhändlers Julius Johannes Friedrich Schröder in Flensburg werden alle die⸗ jenigen, welche an den von den Erben nur sub beneficio legis et inventarii angetretenen Nachlaß seiner am 9. d. M. in Flensburg verstorbenen Mutter, der Wittwe Sophie Margaretha Rebecca Schröder, geb. Schultz, Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, hierdurch aufgefordert, dieselben bis spätestens zu dem hierdurch auf
Mittwoch, den 25. Jannar 1888, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin hierselbst anzumelden, widrigenfalls dieselben werden ausgeschlossen werden.
Flensburg, den 18. Oktober 1887.
Königliches Amtsgericht. 2. Abtheilung Brinkmaänn.
[35274]
; 2 Oeffentliche Bekanntmachung.
Die am 16. April 1887 hierselbst verstorbene Marie Elisabeth Falkenberg, geb. Burde, hat in dem mit ihrem Ehemann, dem Kleinhändler Carl Friedrich August Falkenberg, am 23. August 1858 errichteten und am 16. September 1887 publizirten Testament folgende Personen als Miterben:
1) die verehelichte Schuhmacher Dücker, Frie⸗
derike, geb. Falkenberg, zu
2) die verehelichte Kutscher Winkel, Caroline
Wilhelmine Auguste, geb. Falkenberg, zu Wagenitz bei Friesack, 3) den Arbeitsmann Johann Gottfried Burde in Matschdorf bei Frankfurt a. O., 4) die verwittwete Kolonist Loschke, Anna Do⸗ rothee, geborene Burde, auf dem Vorwerk bei Matschdorf resp. deren Descendenz eingesetzt.
Da über deren Leben und Aufenthalt nichts be⸗ I ist, wird dies hiermit öffentlich bekannt ge⸗ macht.
Berlin, den 18. Oktober 1887.
Königliches Amtsgerichts I. Abtheilung 61.
[35060] Bekanntmachung. Im Namen des Königs!
Auf den Antrag des Lehnschültzengutsbesitzers Bertram Schulze zu Gadsdorf erkennt das König⸗ liche Amtsgericht II. zu Berlin durch den Amts⸗ gerichtsrath Klamroth für Recht:
Die Post von 100 Rthaler = 300 ℳ, eingetragen für den Bürger Johann Friedrich Schulze zu Pots⸗ dam, aus dem Erbvergleiche vom 1. August 1816, bestätigt am 30. August 1817, in Abtheilung III. Nr. 2 c. des dem döef getsrnh ggsgeses Bertram Schulze gehörigen, im Grundbuche von Gadsdorf Band I. Blatt Nr. 1 verzeichneten Grundstücks, wird für kraftlos erklärt.
Berlin, den 17. Oktober 1887.
Königliches Amtsgericht II. Abtheilung 9.
Im Namen des Königs! Verkündet am 14. Oktober 1887. 1 Gerichtsschreiber. Auf den Antrag: “ 1) des Müllermeisters Carl Frank zu Angerode, 2) des Rentiers Ludwig Frank zu Grimmen, erkennt das Königliche Amtsgericht II. zu Grimmen durch den Amtsrichter Wienstein für Recht:
1) das Dokument über die auf dem im Grund⸗ buche von Angerode Band I. Blatt 3 verzeichneten Grundstücke Abtheilung III. Nr. 4 für den früheren Kaufmann, jetzigen Rentier Ludwig Frank zu Grimmen eingetragene Post von 1500 ℳ wird für kraftlos erklärt.
2) Die Kosten des Verfahrens werden dem Rentier Ludwig Frank zu Grimmen auferlegt. Wienstein.
[35057]
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