1887 / 253 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

auf die Einziehung von Nachrichten verwendeten Mühe, im günstigsten

Wasserscheu unter Hunden und anderen Hausthieren. Artikel II regelt das Verhalten bei den einzelnen vorbezeichneten Krankheiten. Artikel III behandelt die Abschätzung und den Ersatz aus öffent⸗ lichen Mitteln für solche Thiere, welche auf Grund der Vorschriften dieser Verordnung getödtet werden müssen. 14““ Artikel IV enthält Strafbestimmungen.

Die Schweinepest, eine für Schweden neue Viehkrankheit, ist auf mehreren Stellen in Malmohus Län (Seen ausgebrochen. Der Landeshauptmann wird nach „G. H. T.“ die nöthigen veterinär⸗ polizeilichen Maßnahmen ergreifen und die Bewohner der Provinz

auf den äußerst ansteckenden und vernichtenden Charakter dieser Krank⸗ heit aufmerksam machen.

Gewerbe und Handel.

Ueber den Schutz der Arbeiter vor Gefahren heißt es in den Berichten der Fabrikinspektoren, daß, da die Unfall⸗ statistik dem Reichs⸗Versicherungsamt zugewiesen sei, nur Beobach⸗ tungen von allgemeinerem Interesse mitgetheilt würden. Die Zahl der zur Kenntniß der Aufsichtsbeamten gelangten Unfälle übersteigt in Folge der Regierungsverordnung, daß dieselben den Fabrikinspektoren amtlich zugehen sollen, diejenige der Vorjahre erheblich. So betrug m Bezirk Berlin⸗Charlottenburg die Zahl der dem Aufsichtsbeamten ugegangenen Abschriften der Unfallanzeigen 2394, während es dem⸗ elben früher beim Nichtvorhandensein einer Meldepflicht, trotz aller

alle nur gelungen war, von etwas mehr als 800 Unfällen jährlich kenntniß zu nehmen. Dem Aufsichtsbeamten für Potsdam⸗Frankfurt a. O. wurden 1076 Unfälle mitgetheilt, 915 mehr als 1885. Mehrfach wird betont, daß diese Zunahme der Unfälle nur eine scheinbare, und daß aus derselben nur zu entnehmen sei, daß sich vor dem Erlaß des Unfall⸗ versicherungsgesetzes eine große Zahl von Unfällen aus Gründen ver⸗ schiedener Art der Kenntniß der Aufsichtsbeamten entzogen hat. Jetzt werden auch Betriebsunfälle sehr geringfügiger Art mitgetheilt, welche früher nicht beachtet wurden, und das Unfallversicherungsgesetz erstreckt sich auf viele Anlagen, welche außerhalb der bisherigen Thätigkeit der Fabrikaufsichtsbeamten liegen. Hierdurch erklärt sich auch die Stei⸗ gerung der zur Kenntniß gelangten Unfälle. Die erwähnte Anordnung wird als eine die Aufgaben der Aufsichtsbeamten besonders fördernde bezeichnet, da sie denselben Gelegenheit bietet, sich eine vollkommene lebersicht über die vorgekommenen Unfälle von Arbeitern zu ver⸗ chaffen, und hiermit die Mittel an die Hand giebt, den Bestim⸗ mungen des §. 120 Absatz 3 der Gewerbeordnung, mehr als bisher geschehen konnte, zu genügen. Der Aufsichtsbeamte für Berlin⸗Char⸗ lottenburg hat rücksichtlich der Ursachen der Unfälle folgendes Ver⸗ hältniß ermittelt: Es waren zurückzuführen: 1) auf nicht vorherzusehende Zufälligkeiten namentlich auch beim Transport schwerer Lasten —, für deren Eintritt weder der Arbeitgeber, nech der Arbeiter verantwortlich gemacht werden

ͤüCCCCCC17171626 2) auf die, oft mit der Einseitigkeit der Fabrikarbeit

in Zusammenhang stehenden Unachtsamkeiten, auf Ungeschick

lichkeiten und Nichtbeachtung der mit der Arbeit verbundenen

Gefahren Seitens der Arbeiter. . . . .... 3) auf Handeln der Arbeiter gegen gegebene Vor⸗ 4) auf das Tragen ungeeigneter Kleidung. 5) auf Leichtsinn und Unvorsichtigkeit Anderer . .. 6) auf Neckereien, Balgereien und Trunksucht der

7) auf Beseitigung oder Nichtanwendung vorhandener

Schutzvorkehrungen v“ 8) auf Mangel an Schutzvorkehrungen

38,4 %

1,6 % 0,2 %

1,4 % CC1676 100 %. Auf das Verhalten der Arbeiter waren somit 1107 Unfälle zurückzuführen; unter denen befinden sich 918, aus denen Vorwürfe gegen die Arbeiter nicht herzuleiten waren, dagegen 101 Fälle, in welchen wider die erlassenen Vorschriften gehandelt wurde, 38 Fälle, in denen der Leichtsinn Anderer den Unfall herbeiführte, 33 Fälle in Folge Nichtanwendung von Schutzvorrichtungen, 11 Fälle, in denen trotz wiederholter Warnung unzweckmäßige Kleidung getragen worden, 6 Fälle von Neckereien ꝛc. Der Mangel an Schüutzvorrichtungen wurde in 73 Fällen ermittelt.

Aus dem Rechnungsabschluß der Bismarck⸗Hütte, Aktiengesellschaft für Eisenhüttenbetrieb, pro 30. Juni 1887 werden folgende Ziffern mitgetheilt: Der Gewinn pro 1886/87 beziffert sich auf 199 144 Dazu Vortrag aus 1885/86 mit 1600 ℳ, ergiebt zusammen 200 744 Davon werden zu Abschrei⸗ bungen 62 000 ℳ, zur Dotirung des Reservefonds 9958 ℳ, zur Zahlung von Tantièmen 19 382 ℳ, zur Gewährung von 6 % Divi⸗ dende 108 000 verwendet, und es verbleibt alsdann ein Vortrag von 1404 für das laufende Geschäftsjahr. 1

Die nächste Börsen⸗Versammlung zu Essen findet am 31. Oktober 1887 im „Berlmer Hof“ statt.

Der aufeestellte vorläufige Status der Leipziger konto⸗Gesellschaft ergiebt nach einer Meldung des „W. T. B.“: Aktiva: Kasse⸗ und Giro⸗Guthaben 219 000 ℳ, Immobilien ab⸗ züglich der Hypotheken 292 000 ℳ, Wechsel 1 887 600 ℳ, Effekten 269 600 ℳ, Debitoren 9 403 400 ℳ, Mobiliar 10 000 ℳ, zusammen 12 081 600 ℳ%ℳ Hierbei ist zu berücksichtigen, daß bei Wechseln, Effekten und Debitoren bereits bedeutende Abschreibungen statt⸗ gefunden haben; ebenso ist mit Rücksicht darauf, daß von den Giro⸗Guthaben einzelne Beträge wahrscheinlich durch Kom⸗ pensation verloren gehen, der wirklich vorhandene Be⸗ stand etwas gekürzt worden. Die Passiva bestehen in 11 338 000 an Accepten, 486 600 an Einlagen gegen Verzinsung, 2 818 000 an sonstigen Verbindlichkeiten, zusammen 14 642 600 Der Stand der Passiven kann sich dadurch, daß ein Theil der Accepte durch die dazu Verpflichteten nicht gedeckt wird, noch ändern, ein klarer Ueber⸗ blick über den Status ist daher erst dann möglich, wenn die Accepte abgelaufen sind und wenn andererseits konstatirt ist, ob die oben erwähnten Abschreibungen entsprechende sind.

Nach der von dem Königlich schwedischen General⸗Zollamt ver⸗ öffentlichten Uebersicht über die Ein⸗ und Ausfuhr Schwedens während der ersten drei Quartale dieses Jahres ist die Einfuhr an mehreren hauptsächlichen Waaren im Vergleich mit derselben Zeit des Vorjahres wesentlich geringer gewesen, dagegen zeigt die Ausfuhr be⸗ züglich mehrerer Produkte und Rohstoffe eine Zunahme. Es wurden u. a. eingeführt: Baumwolle, gefärbt und ungefärbt 7 726 000 kg (gegen 8 009 000 kg in der gleichen Zeit des Vorjahres), Branntwein und Sprit à 50 % 27 314 000 1 (17 231 000 1 in 1886, 4 900 000 1 in 1885), Arrak 505 000 1 (558 000 l), Rum 32 000 1 (34 800 ¹), französischer Branntwein, direkt seewärts aus Frankreich eingeführt, 470000 1 (541 000 1), Liqueure ꝛc. 57 0001 (49 5001), Speck 6 530 000 kg (7838 000 kg), Dungstoffe 32 993 000 kg (32 197 000 kg), Kaffee 8 063 000 kg (11 127 000 kg), Maschinen und Geräthschaften im Werthe von 4 878 000 Kronen (5 374 000 Kronen), Oele aller Art 17 311 000 kg (21 172 000 kg), Papier 870 000 kg (779 000 kg), Syrup 4 986 000 kg (5 107 000 kg. Zucker raff. 7 966 000 kg (9 611 000 kg), do. unraff. 21 401 000 kg (21 800 000 kg), Roggen 109 639 000 kg (85 758 000 kg), Weizenmehl 19 463 000 kg (24 949 000 kg), Roggenmchl 24 375 000 kg (22 127 000 kg), Taback, roher 2 782 000 kg (1 977 000 kg), Wolle 1 537 000 kg (1 400 000 kg), Gewebe, baumwollene 927 000 kg (830 000 kg), do. wollene 1641 000 kg (1 700 000 kg). Ausgeführt wurden: Branntwein 29 321 000 1 (1 735 700 1 in 1886 3 605 000 1 in 1885), frische Fische 18 390 000 kg (13 593 000 kg), Roh⸗ und Ballasteisen 421 80 Meter⸗Centner (475 130 M.⸗Ctr.), Gußeisen 30780 M.⸗Ctr. (21000 M.⸗Ctr.), Schmelzstücke und rohe Stangen 70320 M.⸗Ctr. (79 850 M.⸗Ctr.), Stangeneisen und Mannfaktureisen 1 453 380 M.⸗Ctr. (1 165 830 M.⸗Ctr.), Stangeneisenakfall 22 900 M.⸗Ctr. (17 960 M.⸗Ctr.), Drahteisen 36 760 M.⸗Ctr. (29 610 M.⸗Ctr.), Eisenblech aller Art 26 270 M.⸗Ctr (23 740 M.

8

Nägel 17 560 M.⸗Ctr. (16 670 M. Ctr.), Kupfer 192 000 kg (103 000 2 Eisenerz 335 370 M.⸗Ctr. (182 580 M.⸗Ctr.), Zinkerz 227 210 „Ctr. (202 780 M.⸗Ctr.), Butter, auch künstliche 10 465 000 kg (9 546 000 kg), Hafer 1 213 780 M.⸗Ctr. (1 735 690 M.⸗Ctr.), Holzmasse 204 990 M.⸗Ctr. (171 770 M.⸗Ctr.), Holz aller Art 3 212 000 cbm (2 827 000 cbm), Zündhölzer 9 024 000 kg (11 305 000 kg).

Wien, 28. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Neuen Fen . werden die T“ der öster⸗ reichischen egierung mit der Oesterreichischen Süd⸗ bahn in der Angelegenheit, betreffend einen Ausgleich in dem Kaufschillings⸗ Prozeß, beginnen, sobald die Berechnungen vor⸗ liegen werden, welche die Regierung durch ihre Rechnungs⸗Departe⸗ ments über den gegenwärtigen Werth der Kaufschillingsforderung an⸗ stellen läßt. Die Südbahn beabsichtige behufs Abfindung der Re⸗ gierung eine Anleihe von 20 Millionen Mark aufzunehmen.

Bradford, 27. Oktober. (W. T. B.) Wolle gedrückt, Abgeber bereit nachzugeben. Garne ruhig, weichende Tendenz, Stoffe ruhig. b

Gothenburg, 25. Oktober. Die Häringsfischerei hat unter besonders günstigen EEF“ wieder begonnen. Sowohl in der Gegend von Kalfsund wie bei Marstrand ist mit Beutelnetzen und Grundwaden in der vorigen und der Nacht bedeutender Fang gemacht worden. Hierher sind gegen 600 Tonnen gebracht, die zu dem hohen Preise von 20 25 Kronen per Tonne zur Ausfuhr nach dem Auslande verkauft wurden. Die Qualität ist ebenso gut wie die des in voriger Saison gefangenen Wadenhärings.

8 8 Submissionen im Auslande. H. Belgien.

1) Nächstens. Wartesaal 1. Klasse der Station Mons. Bau eines Waarenschuppens in Station Saint⸗Ghislain. Voranschlag 28 282 Fr. Vorläufige Kaution 1400 Fr. Näheres beim Ingenieur Dutrieux, Rue des Ursulines 21 zu Mons.

2) Nächstens, 11 Uhr Vormittags. Wartesaal 1. Klasse der Station Binche. Erd⸗ und Pflasterungsarbeiten, Herrichtung von Umzäunungen in Station Mariemont. Voranschlang 44 791 Fr. Vorläufige Kaution 2200 Fr. Näheres beim Ingenieur Tondelier zu Station Binche.

3) Nächstens. Börse zu Brüssel. je 39 kleinen Waggons für Material⸗Transport. Malines. Näheres wird noch veröffentlicht werden.

Lieferung von 2 Loosen von Zu liefern nach

arraeemnnnnneee vegwrne ene 2

Verkehrs⸗Anstalten.

Norddeutscher Lloyd in Bremen (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.) MNew⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien:

Bestimmung . Bremen 27. Okt. von Southampton. Bremen 22. Okt. von New⸗York. Bremen 26. Okt. von New⸗York. New⸗York 25. Okt, in New⸗York. New⸗York 20. Okt. von Southampton. New⸗York 23. Okt. von Southampton. New⸗York 27. Okt. Dover pass. Bremen 26. Okt. in Bremerhaven. Bremen 26. Okt. von Baltimore. Baltimore 25. Okt. in Baltimore. Baltimore 19. Okt. von Bremerhaven. Baltimore 26. Okt. von Bremerhaven. Brasil⸗ und La Plata⸗Linien:

Vigo, 19 Antwerpen, Bremen [27. Okt. Vigo, Antwerpen, e.

2 2 2

Bremen 26. Okt. Lij 9 Ho Lissab., Antwerpen

Bremen Okt.

La Plata 3. Okt.

La Plata . Okt. Brasilien Okt

. Okt. mMt. .Okt.

La Plata Corusia, Vigo, La Plata Australien: Okt. in Genua. Okt. von Adelaide.

Lissabon, Brasilien

Okt. in Adelaide. Okt

Linien nach Ost⸗Asien kt. in Suez.

89* 2.32*

„Trave“ „Fulda“ „Saale“ „Elbe“* „Aller“ „Werra“. „Ems“ „Rhein“ „America’“ „Main“ „Weser“ „Donau“*.

von Lissabon.

„Köln*

„Frankfurt“. St. Vincent passirt.

von Bahia.

in Montevideo.

St. Vincent passirt. in Bahia.

St. Vincent passirt

in Antwerpen.

„Berlin“. „Ohio“ „Leipzig“. . „Baltimore“ „Straßburg“

„Hannover“. „Gr. Bismarck“ in Antwerpen.

und

„Nürnberg“. . Bremen 26. „Habsburg“. Bremen 19. b Australien 25. „Hohenzollern- 1 Australien 25. „Neckar“. Bremen 25. Okt. von Port Said. „Sachsen“ Ost⸗Asien 10. Okt. in Shanghai. „Preußen“ Ost⸗Asien 22. Okt. in Colombo. L“ Ost⸗Asien 23. Okt. von Southampton.

Hamburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Moravia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Vor⸗ mittag 11 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

London, 27. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Berlin, 28. Oktober 1887.

Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung der Branden⸗ burgischen Provinzial⸗Spnode folgte die Berathung des Antrags der Kreis Synode Berlin⸗Land, betr. Regelung des öffent⸗ lichen Gewerbebetriebes auf dem Lande an Sonn⸗ und Feiertagen. Der Referent, Syn. Feldmann, beantragte: „Die Provinzial⸗Synode wolle beschließen, sich bei den zuständigen Staatsbehörden dahin zu verwenden, daß der öffentliche Geschäftsbetrieb an den Sonn⸗ und Fest⸗ tagen in der ganzen Provinz nach denselben Grundsätzen geregelt und beschränkt werde, wie solche schon jetzt den landwirthschaftlichen Ge⸗ werben gegenüber zur Geltung kommen.“

Auf Vorschlag des Synodalen * von Manteuffel wurde der Antrag schließlich in folgender Fassung angenommen: „Provinzial⸗ Sypnode beschließt, sich bei den zuständigen Staatsbehörden dahin zu verwenden, daß der öffentliche Gewerbebetrieb an den Sonn⸗ und Feiertagen nach denselben Grundsätzen geregelt und beschränkt werde, wie der landwirthschaftliche Betrieb.“

Es folgte ein Antrag der vereinigten Kreis⸗Synode Angermünde⸗ Schwedt: „Provinzial⸗Synode wol e an zuständiger Stelle dahin wirken, daß Trunkenheit nicht mehr als Milderungsgrund bei Bestrafung von Verbrechen angesehen werde.“ Syn. Amtsgerichts⸗Rath Buchwald erklärte: der Erlaß eines Gesetzes im Sinne der Antragsteller sei ganz unm öglich, und er halte es mit der Würde der Synode nicht vereinbar, wenn dieselbe für eine von vornherein aussichtslose Sache eintreten wollte. Dagegen halte er es für möglich, daß durch eine ministerielle Verfügung über die Trunkenheit als Milderungsgrund den Wünschen der Antragsteller entsprochen werde. Der Referent stellte einen dahingehenden Antrag, dem entsprechend die Synode eine motivirte Tagesordnung annahm.

Ein Antrag der Kreissynode Nauen: die Bestimmungen über das Ruhegehalt der emeritirten Geistlichen im Sinne der größeren Gleich⸗ stellung mit anderen Beamten zu ändern, wurde ebenfalls durch

Heute wird sich die Synode u. a. mit dem Antrage des Abg. Freiherrn von Hammerstein beschäftigen. Den Anlaß hierzu haben Anträge der Kreis⸗Synoden Königs⸗Wusterhausen und Berlin⸗Köln⸗ Land gegeben. Die Dotations⸗ und Verfassungs⸗Kommission der Provinzial⸗Synode hat folgenden Antrag gestellt: „Hochwürdige Pro⸗ vinzial⸗Synode wolle: I. Den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath ersuchen, bei der Königlichen Staatsregierung zu erwirken, daß der evangelischen Landeskirche die für ihre dringendsten Bedürfnisse namentlich zur Begründung neuer Parochien und zum Bau neuer Kirchen, sowohl in übermäßig starken Gemeinden, als insonderheit in der Diaspora, zur Herstellung kirchlicher Seminare und zur Einführung von Vikariaten, zur Ablösung der Stolgebühren, zur entsprechenden Ausübung des Kirchen⸗ regiments und zur dauernden Bestreitung eines ausreichenden Ein⸗ kommens, sowie einer entsprechenden Unterstücpans der Geistlichen und nach deren Tode zur Unterstützung ihrer Angehörigen nothwendigen Mittel gewährt, und diese nicht blos durch jährliche Etats⸗ bewilligungen, sondern auf Grundlage eines Staatsgesetzes festgestellt werden. II. Den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath ersuchen, bei dem Königlichen Staats⸗Ministerium dahin vorstellig zu werden, daß das Staatsgesetz vom 3. Juni 1876, betreffend die evangelische Kirchen⸗ verfassung in den acht älteren Provinzen der Monarchie, einer Revision, bezw. einer Abänderung in der Richtung unterzogen werde: a. daß der Umfang, in welchem nach dem gedachten Gesetz Artikel 1 jede Abänderung der gegenwärtigen kirchlichen Organisation nur durch einen Akt der staatlichen . möglich ist, näher bestimmt werde; b. daß in Artikel 13, Abs. 2, betreffend die ministerielle Erklärung hinsichtlich eines von der Synode beschlossenen Kirchengesetzes die ursprüngliche Fassung des §. 6 der General⸗Synodalordnung wieder Aufnahme finde; c. daß die durch Art. 16 b gezogene Schranke des kirchlichen Selbstbesteuerungs⸗ rechtes, sofern es sich dabei um die Mitwirkung des Landtages han⸗ delt, erweitert werde; d. daß in Art. 23 Nr. 7 die Mitwirkung der Staatsbehörden bei der Besetzung kirchenregimentlicher Aemter auf ein Einspruchsrecht beschränkt werde; 2) die in dieser Richtung ge⸗ stellten Anträge der Kreis⸗Synoden Königs⸗Wusterhausen und Berlin⸗ Köln⸗Land hierdurch für erledigt zu erklären. III. Den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath ersuchen, die kirchliche Verfassungsordnung vom 15. Dezember 1886 einer Revision zu unterziehen, resp. hinsichtlich der dieser Ordnung zu Grunde liegenden gesetzlichen Bestimmungen eine Revision herbeizuführen, durch welche den Einzelgemeinden ein größeres Maß selbständiger Verfügung gewährt werde.“

Nach Eröffnung der heutigen Sitzung referirte zunächst Syn. Hofprediger D. Rogge (Potsdam) über eine Petition der Berliner Küster und beantragte Namens der Petitions⸗Kommission: 1) „Hochwürdige Provinzial⸗Synode wolle beschließen: Indem Synode die in der Petition der versorgungsberechtigten Küster Schnürpel und Genossen aus Berlin und Alisch und Genossen aus verschiedenen Städten der Provinz ausgesprochenen, auf die Sicherung einer geregelten Pension für die Tage ihres Alters oder für den Fall ihrer Dienstuntauglichkeit gerichteten Wünsche als berechtigt anerkennt, überreicht sie die erstere Petition den Ver⸗ einigten Berliner Kreis⸗Synoden zur weiseren geschäftlichen Behand⸗ lung und ersucht in Betreff der anderen Petition das Hochwürdige Konsistorium, zur Herbeiführung der in dieser Angelegenheit noth⸗ wendig erscheinenden allgemeinen und festen Regelung die geeigneten Schritte zu thun. 2) Sypnode erachtet es für nothwendig, daß behufs ihrer weiteren Stellungnahme zu dieser An⸗ gelegenheit zuvor Erhebungen in Betreff des Diensteinkommens und der Pensionsverhältnisse der Küster gemacht werden.“ Nach längerer Debatte gelangte der Antrag der Petitions⸗ kommission mit dem Zusatz zur Annahme, daß sub 2 hinter den Worten „der Küster“ hinzugefügt werde: „überhaupt, welche das Küsteramt als Hauptamt bekleiden.“ Den folgenden Gegenstand bil⸗ dete der oben mitgetheilte Antrag der Dotations⸗ und Verfassungs⸗ Kommission.

Im Kunstgewerbe⸗Museum sind für einige Zeit Fayence⸗ Malereien aus der Dresdener Fabrik von Villeroy & Boch aus⸗ gestellt. Darunter befindet sich das große Tableau, eine Antilopen⸗ jagd vorstellend, welches Paul Meyerheim für das Antilopenhaus des hiesigen Zoologischen Gartens auf Leinwand gemalt hat, und welches von Hrn. Professor Wassili Timm mit ungewöhnlicher Meisterschaft auf Fayenceplatten dargestellt ist. Dieses Tableau ist ein Geschenk des Hauses Villeroy & Boch und des Hrn. Timm an den Zoologi⸗ schen Garten. Zugleich ist eine Reihe anderer dekorativer Malereien desselben Ateliers ausgestellt, darunter sechzehn Füllungen von den sechzig, welche für die drei Subventionsdampfer „Danzig“, „Lübeck“, „Stettin“ ausgeführt worden sind, sämmtlich nach Entwürfen von Woldemar Friedrich, allegorische Figuren und Städte⸗Ansichten in reichen ornamentalen Rahmen enthaltend; ferner Füllungen mit Blumen⸗ malerei und weibliche Köpfe in flachem Relief, farbig bemalt; sowie eine Reihe runder Platten mit reizvollen weiblichen Köpfen und Brustbildern, sämmtlich Werke von Professor Timm. Die Ausstellung dieser Arbeiten befindet sich im Lichthofe. In der oberen Rotunde ist zugleich ein interessantes Produkt unserer Kolonien ausgestellt; es ist ein Kasten, der für Hrn. Adolf von Hansemann aus 34 Holzarten gearbeitet ist, die sämmtlich aus Kaiser Wilhelmsland in Neu⸗Guinea bezogen und hier neben dem Kasten in übersichtlichen Proben nebst Beschreibung zu sehen sind.

Der 300 jährige Geburtsta

des berühmten Polphistors Joachim Ju 8 dessen bereits 86 dieser Stelle gedacht wurde, ist in unserer Stadt, wo derselbe von 1629 bis 1657 Rektor des Johanneums und Professor der Logik und Physik am akademischen Gymnasium war, an der Stätte seines Virkens, in der reichgeschmückten Aula des Johanneums, in Gegen⸗ wart eines gewählten Kreises von Damen und Herren in würdiger Weise festlich begangen worden. 1 Gast, „Martha“*

Im Königlichen Opernhause sang der Kölner Hr. Emil Götze, gestern Abend den Lionel in Flotow's und wurde für seine schönen und diesmal tadellosen Leistungen mit Beifall überschüttet. Seine mächtige Stimme trat gebietend allen übrigen Mitwirkenden gegenüber hervor, und auch der Wohlklang ließ gegen früher kaum etwas vermissen. Frl. Pattini, welche die Titel⸗ rolle gab, sang und spielte reizend, doch erscheint ihre Stimme für diesen Raum an Kraft und Ausdrucksfähigkeit nicht ausreichend. Hr. Krolop verdient auch als Plumket volle Anerkennung. Das Publikum gab seine Befriedigung auch den heimischen Künstlern und Künstlerinnen durch fortdauernden Beifall zu erkennen. 8

„Igm Victoria⸗Theater tritt morgen Mr. Phileas Foagg mit seinem lustigen Diener Passepartout die 50. „Reise um die Welt“ an. Damit erreicht die Reihe der Gesammtaufführungen des amü santen Ausstattungsstücks die Zahl 475, welche in Berlin noch kein anderes Stück jemals aufzuweisen hatte.

Concerthaus. Eine würdige Mozart⸗Feier wird Hr. Kapellmeister Karl Meyder mit seinem ver⸗ anstalten. Das Programm ist ausschließlich aus Mozart'schen Kom positionen zusammengesetzt und hat zur Hauptnummer des Meisters herrliche „Jupiter⸗Symphonie“. Die Concertsängerin Frl. Elis Berger wird eine Arie aus „Figaro's Hochzeit“ sowie das berühmte Lied vom „Veilchen“ singen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen

Berlin:

motivirte Tagesordnung erledigt. Etats⸗ und Rechnungssachen füllten Rest der Tagesordnung aus. 8. I

Jurs Mikloweit von Skirwitell (Ostpreußen), welcher

am 18. April 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

Berlin, Freitag,

ischen Staats⸗Anzeiger.

den 28. Oktober

1887.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

1 Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. „Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

Oeffentlicher Anzeiger.

10

6. Berufs⸗Genossenschaften.

7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. Verschiedene Bekanntmachungen. 1 Theater⸗Anzeigen. Familien⸗Nachrichten.

In der Börsen⸗Beila

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[36131] Steckbrief. Gegen den des Diebstahls angeklagten Arbeiter

üchtig und angeblich in der Gegend von Perleberg aufhaltsam ist, wird die Untersuchungshaft verhängt. Es wird ersucht, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und in das nächste Justiz⸗Gefängniß ab⸗ zuliefern, sowie von der Verhaftung hierher Nachricht zu geben. 1 8 Russ, den 19. Oktober 1887. 8 Königliches Amtsgericht. Bienutta. [36132] Bekanntmachung. In der Strafsache J. 1795. 87 wird um Mit⸗ theilung des jetzigen Aufenthaltsorts des Comtoir⸗ dieners August Prudlow aus Strehblen ersucht, welcher als Zeuge vernommen werden soll und von Potsdam unbekannt wohin verzogen ist. Potsdam, den 25. Oktober 1887. 3 Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht.

[36224] SOeffentliche Ladunng. 1) der Hermann Karl August Albrecht, geboren

2) der Barbier Wilbelm Karl Christian Blumen⸗ thal, geboren am 28. April 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, .

3]) der Wilhelm Friedrich Kardorf, geboren am

17. Januar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn⸗

haft daselbst,

4) der Friedrich Johann Kasdorf, geboren am 28. März 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

95) der Franz Louis Max Lange, geboren am 11. Februar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft aselbst,

6) der Johann Karl Friedrich Luebke, geboren

m 8. August 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, 1 7) der August Johann Max Meinck, geboren am 14 Dezember 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

8) der Johann Gustav Meyer, geboren am 7. Januar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, 1 9) der Schiffskoch Hermann Joseph Paul Milke, geboren am 25. Juni 1863 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, 1 10) der Ferdinand Louis Mix, geboren am

8. Februar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, 1

11) der Hermann Karl Wilhelm Mueller, ge⸗ boren am 17. Juni 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, 8 12) der Johann Karl Moeller, geboren am 26. Oktober 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft

aselbst,

13) der Friedrich August Karl Metzler, geboren am 19. Dezember 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

14) der Friedrich Karl Christian Mantzelmann, geboren am 21. Dezember 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

15) der Karl Martin Ohl, geboren am 29. Okto⸗ ber 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, 16) der Friedrich Karl Rose, geboren am 3. März 864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

17) der Karl Wilhelm Salchow, geboren am 28. Februar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, 8 18) der Wilhelm Karl Stolzenburg, geboren am 29. Oktober 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn⸗ haft daselbst, b

19) der Robert Adolf Tesenvitz, geboren am 8 95 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft aselbst,

20) der Karl Friedrich Johann Wolff, geboren m 2. Mai 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

21) der Friedrich Karl Werner, geboren am 8 8 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft

aselbst, 22) der Wilhelm Friedrich Martin Schmidt, ge⸗

boren am 25. Mai 1864 zu Greifswald, zuletzt

wohnhaft daselbst,

23) der Knecht Karl Friedrich Wilhelm Hilgen⸗

dorf, geboren am 14. Oktober 1864 zu Relzow,

zuletzt wohnhaft in Wahlendow,

21) der Gottfried Karl Johann Wegener, ge⸗

boren am 13. Juni 1864 zu Wolgast, zuletzt wohn⸗ aft daselbst,

25) der Albert Emil Johann Börst, geboren am 24. September 1863 zu Greifswald, zuletzt wohn⸗ haft daselbst.

26) der Matrose Ludwig August Ernst Harder, geboren am 18. November 1864 zu Wolgast, zuletzt wohnhaft daselbst, 27) der Matrose Friedrich Ludwig Radloff, ge⸗ boren am 5. Januar 1864 zu Wolgast, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

28) der Schneider Johannes Friedrich Albert Krumsee, geboren am 19. September 1863 zu Kl. Kiesow, zuletzt wohnhaft in Dambeck,

29) der Johann Joachim Friedrich Refeldt, ge⸗ boren am 9. Februar 1864 in Diedrichshagen, zuletzt wohnhaft in Gr. Zastrow,

30) der Scemann Heinrich Karl Johann Monerth, geboren am 5. Juli 1864 zu Eldena, zuletzt wohn⸗ haft daselbst, 1

31) der Karl Friedrich Johann Klüsenow, ge⸗ boren am 20. April 1864 zu Levenhagen, zuletzt

Juni 1864 zu Ludwigsburg, zuletzt wohnhaft

daselbst,

33) der Friedrich Karl Martin Rose, geboren

am 3. Mai 1864 zu Pamitz, zuletzt wohnhaft zu

Krebzow,

34) der Karl Wilhelm Theodor Ehrke, geboren

am 30. Oktober 1864 zu Krenzow, zuletzt wohnhaft

daselbst, v

35) der Friedrich Wilhelm Johann Niemann,

geboren am 24. Juni 1864 zu Buddenhagen, zuletzt

wohnhaft daselbst,

36) der Wilhelm Emil Theodor Hohnejaeger,

geboren am 9. Juni 1864 zu Hohendorf, zuletzt

wohnhaft daselbst,

37) der Richard Karl Friedrich Becker, geboren

am 18. Mai 1864 zu Ziethen, zuletzt wohnhaft da⸗

selbst,

38) der Matrose Max David Joachim Gierig,

geboren am 29. April 1864 zu Lassan, zuletzt wohn⸗

haft daselbst,

39) der Karl Friedrich Moritz Bath, geboren

am 20. März 1864 zu Alt⸗Negentin, zuletzt wohn⸗

haft daselbst,

werden beschuldigt, 8

als Wehrvpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte

in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗

ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder

nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗

halb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Str. G. B.

Dieselben werden auf Freitag, den 6. Januar

1888, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur Haupt⸗ verhandlung geladen. . Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Civilvorsitzenden des Kreises Greifs⸗ wald über die der Anklage zu Grunde liegenden That⸗ sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 8. Oktober 1887 ist das Vermögen der Angeklagten in Höhe von je 300 zur Deckung der dieselden möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt.

Greifswald, den 17. Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Me

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

36160] 1819 heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangs⸗ versteigerung des dem Tuchmacher Johannes Müller hier gehörigen Wohnhauses Nr. 267/268 an der Mühlenstraße hierselbst mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufs⸗Bedingungen am Don⸗ nerstag, den 5. Januar 1888, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, b

2) zum Ueberbot am Donnerstag, den 26. Ja⸗ nuar 1888, Vormittags 10 ¼ Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Don⸗ nerstag, den 5. Januar 1888, Vor⸗ mittags 10 Uhr,

im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 15. Dezember

1887 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Färber L. Nölter hierselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge⸗ statten wird.

Malchow, den 15. Oktober 1887. b

Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. 8 Zur Beglaubigung: 1“ Der Gerichtsschreiber Staecker, Aktuar.

[36161] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des zur Konkursmasse des Erbpachthofbesitzers J. H. Diestel gehörigen Erbpachthofes Kl. Labenz hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rech⸗ nung des Sequesters, zur Erklärung über den Thei⸗ lungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf ““ Freitag, den 18. November 1887, Vormittags 9 ½ Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 10. November 1887 an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein. 8 Warin, den 24. Oktober 1887. 1 (L. S.) (Unterschrift), Aktuar⸗Geh., Gerichtsschreiber des Großherzoglich Mecklenburg⸗ Schwerinschen Amtsgerichts. 1 [36162] In der Sache, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Kaufmann Julius Bock hieselbst gehörigen, allhier am Walle sub Nr. 723 A. belegenen Wohn⸗ hauses nebst dem dazu gehörigen Garten Nr. 686 A. am Morgenlande, ist in dem heute abgehaltenen Liquidationstermin sofort zu Protokoll das Ausschluß⸗ urtheil erlassen und verkündet worden. Solches wird hiedurch gemeinkundig gemacht und zugleich der auf Sonnabend, den 12. November 1887, Vormittags 11 ½ Uhr, b vor Gericht hier anstehende Ueberbotstermin mit dem

S der Karl Friedrich Wilhelm Voelsch, geboren am 7.

stattgehabten ersten Verkaufstermin ein Gebot nicht abgegeben ist. Neunbrandenburg, den 22. Oktober 1887. Großherzogliches Amtsgericht. I. Saur.

[36163] Aufgebot.

Der Arbeiter Martin Karölczak in Wonsowo hat das Aufgekot des auf einen Namen lautenden Spar⸗ kassenbuchs der städtischen Sparkasse in Schroda Nr. 179 über 5 Thaler, eingezahlt am 18. November 1870, beantragt. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung des Buches erfolgen wird. Schroda, den 21. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

[30524] Aufgebot. 1“ Auf Antrag des Wrrthschaftsschreibers Thomas Stefanski in Klony ergeht an den Inhaber des auf dessen Namen von der hiesigen Kreissparkasse ausge⸗ stellten Sparkassenbuchs Nr. 8631 über 176 57 die Aufforderung, seine Rechte spätestens am

20. April 1888, Mittags 12 Uhr, anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. Gnesen, am 23. September 1887 *

Königliches Amtsgericht.

[36154] 8 Nachdem durch Allerhöchstes Reskript vom 12. April 1887 bestimmt worden, daß für die aus einem Reservat und dem Schulgehöft zu Stoffers⸗ dorf neugebildete Büdnerei fortan die Domanial⸗ Hypothekenordnung vom 2. Januar 1854 nebst den gleichzeitig publicirten Nebenverordnungen und den in später erlassenen bezw noch zu erlassenden Ver⸗ ordnungen enthaltenen Zusätzen und Abänderungen unter gewissen Modifikationen zur Anwendung kommen soll, werden auf Antrag des jetzigen In⸗ habers jener Büdnerei, des Tischlermeisters Christian Frahm, dessen Besitztitel als berichtigt angenommen ist, zum Zweck der Eröffnung eines Grund⸗ und Hypothekenbuchs und zwar zur Ermittelung der bis⸗ her entstandenen, in die 2. und 3. Abtheilung des⸗ selben gehörigen dinglichen Belastungen, sowie solcher Privilegien nicht dinglicher Rechte, welche nach den bisherigen Rechtsgrundsätzen einen Vorzug vor den eingetragenen Pösten gewähren, durch gegenwärtiges Proklam alle Diejenigen, welche an der bezeichneten Büdnerei solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, unter dem Nachtheil des Verlustes des dinglichen Rechtes bezw. des Privilegiums geladen solche spätestens in dem auf 8 den 14. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr,

im Fürstenhofe Nr. 13, anberaumten Termin genau und bestimmt melden. b

Wismar, den 22. Oktober 1887. Großherzogliches Amtsgericht Beglaubigt: C. Bruse, A.⸗G.⸗Sekretär.

anzu⸗

[36153] Aufgebot. 1) Der Fabrikarbeiters⸗Wittwe Walburga Staudt in Berg bei Neumarkt i. O. ist ein auf ihren Namen lautendes Sparkassebuch der städtischen Sparkasse Nürnberg mit der Einlagenummer 328716 über eine im Hauptbuche 8. Fol. 13807 am 11. De⸗ zember 1885 für das Ziel Lichtmeß 1886 vorgetragene Einlage von 330 ℳ, 3 2) der Baumeisters⸗Ehefrau Susanna Barbara Lorenz in Leinburg, gebornen Doffin, von Röthen⸗ bach b. St. W. ist ein auf den Namen Susanna Barbara Doffin von Röthenbach bei St. Wolfgang lautendes Sparkassebuch der städtischen Sparkasse Nürnberg über eine im Hauptbuche D. Fol. 2632 vorgetragene mit 3 % verzinsliche Einlage von 280 ℳ, 3) den Erben des am 5. März 1884 verstorbenen Bauern Michael Meyer von Ebersbach K. Amts⸗ gerichts Schwabach ist ein auf dessen Namen am 26. Mai 1880 ausgestellter zu 3 % verzinslicher Bankschein der K. Hauptbank in Nürnberg Nr. 17136 über 2200 ℳ, angeblich zu Verlust gegangen. 1 Auf Antrag der Walburga Staudt, Susanna Barbara Lorenz und des Bauern Erhard Gsänger in Kammerstein, Kgl. Amtsgerichts Schwabach, des Letzteren als Bevollmächtigten der Michael Meyer’⸗ schen Erben wird das Aufgebotsverfahren über die bezeichneten Urkunden ecröffnet und an die unbekannten Inhaber derselben die Aufforderung erlassen, späte⸗ stens in dem auf Samstag, 12. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungszimmer 11 anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Nürnberg, 19. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. (L. S.) Maypring. 8 Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Der geschäftsleitende K. Sekretär: “X“ Hacker.

3816 8 I,-

Das im Grundbuche von Lychen Bd. X. Bl. Nr. 22 verzeichnete Grundstück. Garten zu Lvchen am Stadtsee belegen, 9 a 80 Cm groß, als dessen

Wichmann eingetragen steht, wird auf Antrag der Erbin des zu Lychen verstorbenen Rentiers Michael Friedrich Schulz, Wittwe Schulz, Karoline, geb. Juhl, zum Zwecke ihrer Eintragung als Eigen⸗ thümerin aufgeboten. Alle unbekannten Eigenthums⸗ prätendenten und die ihrem Aufenthalt nach un⸗ bekannte verehelichte Webermeister Pritzkow, Char⸗ lotte Sophie, geb. Strase, werden aufgefordert, ihre entgegenstehenden Ansprüche und Rechte auf das Grundstück bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 30. Dezember 1887, um 11 Uhr, anberaumten Termine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls die Eintragung des Eigenthums für die Antragstellerin erfolgen wird und es den Berechtigten überlassen bleibt, ihre An⸗ sprüche in einem besonderen Prozesse zu verfolgen Lychen, den 24. Oktober 1887. 8 Königliches Amtsgericht.

36225 g 1Sgr Aufgebot. Dem seit längeren Jahren mit unbekanntem Auf⸗ enthalt abwesenden früheren Schreibgehülfen Adam Strohmenger von Fürth i. Odenwald, Sohn der verstorbenen Philipp Strohmenger Eheleute von da wird hiermit aufgegeben das von seinem, ledigen Standes, verstorbenen Oheim mütterlicherseits, dem Taglöhner Lorenz Schmitt von Fürth i. Odenwald hinterlassene Testament, Kraft dessen er von des Letzteren Erbschaft ausgeschlossen wird, längstens bis zum Aufgebotstermin, Donnerstag, den 15. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, anzufechten, widrigenfalls Verzicht hierauf unterstellt, das fragliche Testament als anerkannt betrachtet und in Vollzug gesetzt wird. . Fürth, am 22. Oktober 1887. Großherzoglich 89. e“ daselbst.

[36155] Auf Antrag des Arbeitsmanns Friedrich Schwark zu Rakow und der Ehefrau desselben, geborenen Hamann, welche in dem beim hiesigen Amtsgerichte am 13. März 1883 errichteten Testamente des am 29. Februar 1884 zu Teßmannsdorf verstorbenen Voigtes Christian Lange mit einem Legate bedacht sind, werden folgende Testamentserben des Voigts Christian Lange, nämlich: 8 1) des vorverstorbenen Sohnes des Testators, Christian, eheleibliches Kind, welches Carl Lange englisirt Charley Long heißen und in Carroll City, Staat Jowa N. A., im Sommer 1885 gewesen sein Log. die verehelichte Marie Rohrbeck, geb. Lange, Tochter des Testators, oder im Falle ihres Todes deren voreheliche und eheliche Kinder, früher ebenfalls in Carroll City wohnbaft, hierdurch aufgefordert, sich binnen 3 Monaten hierher über den Antritt der ihnen deferirten Erb⸗ schaft zu erklären unter dem ein für alle Mal an⸗ daß, wenn sie die Erbschaft nicht ausdrücklich ausschlagen, sie so angesehen werden sollen, als hätten sie die Erbschaft angetreten. Neubukow, den 19. Oktober 1887. GFroßherzogliches Amtsgericht. A. W. Martens.

[36176] Oeffentliche Zustellung. Die Frau Ottilie Lina, verehel. Höcker, geb. Schubert, zu Eisenberg, vertreten durch Heren Rechts⸗ anwalt Justizrath Stöhr in Altenburg, klagt ge⸗ den Handarbeiter Christian August Höcker, frü zu Eisenberg, z. Z. unbekannten Aufenthalts, wegen böswilliger Verlassung, mit dem Antrage, den Be⸗ klagten für einen böswilligen Verlasser zu erklären und die zwischen den Parteien bestehende Ehe zu trennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 2. Civil⸗ kammer des Herzoglichen Landgerichts zu Altenburg au Mittwoch, den 18. Jaunuar 1888, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Altenburg, den 25. Oktober 1887. Gerichtsschreiberei III. des Herzoglichen Landgerichts.

Weber. 1““ 8

Landgericht Hamburg. Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau Antonie Adele Johanna Schaper, geb. Schultz, zu Altona, vertreten durch Rechts⸗ anwälte Dres. Seebohm, Scharlach und Westphal, klagt gegen ihren Ehemann Heinrich Martin John Schaper, früher zu Hamburg, jetzt unbekannten Auf⸗ enthalts, auf Ehescheidung vom Bande Ebe⸗- bruchs, und neuerdings gemäß §. 574 der C. P. O. auch auf Grund böslicher Verlassung absciten des

die Ebhe assung

Beklagten mit dem eventuellen . der Parteien auch wegen böslicher B des Beklagten vom Bande zu scheiden. K in ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 4. Cirilkammer des Land⸗ gerichts zu Hamburg (Rathhaus) auf den 23. Jannar 1888, Vormittags 9 ¼¾ Uhr. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 1

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser der Klage resp. Klageerweiterung bekannt emacht. b Hamburg, 26. Oktoder 1887. Möller, Gerichtsschreibergeh. des Landgerichts

[36175]

wohnhaft daselbst,

Bemerken in Erinnerung gebracht, daß in dem heute

Eigenthümerin auf Grund des gerichtlichen Erb⸗ vergleichs vom 28. Februar 1789 Dorothee Charlotte

8