1887 / 278 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Nov 1887 18:00:01 GMT) scan diff

11 K

Met.

98 ““

2) Tüll jeder Art, mit Ausnahme des obengenannten, in Stücken, glatter und mit Mustern (eingewebten oder gestickten), V11““ 215. Spitzen: 1 8 1) verschiedene mit der Hand hergestellte, sowie auch seidene mit der Maschine hergestellte (Blonden) pro Pfund.

2) Maschinen⸗Arbeit (Besatz), mit Ausnahme der seidenen, “X“ c1AA6*“

220. Knöpfe:

1) aus Pelkantter, Bronze und Metall, mit Ausnahme der aus Gold, Silber und Platina (§. 159) hergestellten, so⸗ wie auch leinene, baumwollene, wollene und seidene aller Art, v11X“A“

2) aus Porzellan, Glas, Holz, Knochen und alle anderen, 1141414“*“ 222. Glasschmelz und Glas⸗ und Metall⸗Perlen:

1) auf Schnüren und nicht in Arbeiten npro Pud ... 227. Galanterie⸗ und Toilette⸗Sachen, die nicht besonders genannt sind, in ganzer und auseinandergenommener Gestalt:

1) werthvolle, welche als Bestandtheile Seide, Alumi⸗ nium, Perlmutter, Korallen, Schildpatt, Elfenbein, Emaille Porzellan, Bernstein und dergleichen werthvolle Materialien, desgleichen Bronze, vergoldete oder versilberte Metalle und Metall⸗Kompositionen enthalten, sowie auch alle nicht besonders genannten Fabrikate aus Perlmutter, Schildpatt, Elfenbein D1114“*“

2) ordinäre, mit Theilen, Einfassungen oder Verzierungen aus nicht kostbaren Metallen und Metall⸗Kompositionen (unver⸗ goldeten und unversilberten), aus Horn, Knochen, Holz, unedlen Steinen, Glas, Meerschaum, Fischbein, Gagat u. dergl. billigen Materialien, sowie auch alle nicht besonders genannten Fabrikate aus Horn, Knochen, Meerschaum, Fischbein und Gagat pro Pfund

Anmerkung 4. Für die diesem Paragraphen unterliegenden Gegenstände aus Kupfer, Messing, Gußeisen, Eisen, Stahl und Zink bei einem Gewicht von weniger als 3 Pfund im Stück, ohne Beimischung anderer Materialien, wird die Hälfte der in Punkt 2 festgesetzten Zollgebühr erhoben.

NB. Die Anmerkungen 1— 3 zu diesem (227.) Paragraphen bleiben unverändert.

234. Uhrmacher⸗Waaren: 1

Anmerkung zu Punkt 1. Wand⸗, Kamin⸗, Reise⸗ und Tisch⸗ uhren mit Mechanismen, die vom Gehäuse ohne Instrument nicht zu trennen sind, werden je nach dem Material des Gehäuses verzollt und müssen unabbängig davon einen Zollsatz von 90 Kop. in Gold für jeden einzelnen Mechanismus entrichten.

Dem in der Generalversammlung der Aktien⸗Zucker⸗ Raffinerie Hildesheim erstatteten Bericht entnehmen wir Folgendes: Das Geschäftsjahr 1886/87 ist in jeder Beziehung zufriedenstellend verlaufen. Die erzielten guten Preise für die verkauften Raffinaden entsprechen durchweg den Magdeburger Durch⸗ schnittspreisen; es wurden dafür 5 011 073 eingenommen, für raffinirten Syrup 173 624 ℳ, für Schlempekohle 217 948 ℳ, während für gekouften Rohzucker 1 042 203 und für Melasse 1 851 887 verausgabt wurden. Das Neubau⸗Conto erhielt Zugänge von 94 531 ℳ; die statutarische Abschreibung auf Maschinen, Gebäude. Eisenbahnanschluß betrug 207 051 ℳ; die Dotirung des Reserve⸗ fonds erfolgte mit 74 168 ℳℳ, und außerdem wurden auf Extra⸗ Schuldentilgungsfonds behufs Einlösung der ausgeloosten Prioritäten 157 500 zurückgelegt. Zu den Transporten waren 8574 Eisenbahn⸗ waggons erforderlich. Die für das Betriebsjahr in Vorschlag ge⸗ brachte Dividende von 16 % wurde von der Generalversammlung genehmigt, und den Direktoren Decharge ertheilt. Dem Bericht der Direktion der Frankfurter Bier⸗ brauerei⸗Gesellschaft, vorm. Heinrich Henninger u. Söhne, entnehmen wir folgende Mittheilungen: Der Absatz im vergangenen Geschäftsjahr betrug 107 942 hl gegen 90 971 hl im Vor⸗ jahr. Der erzielte Nutzen ermöglichte, abgesehen von den Abschrei⸗ bungen auf anderen onti, an dem Neubau⸗ und Eismaschinen⸗ anlage⸗Conto erhebliche Abschreibungen vorzunehmen. Die Bilanz schließt mit einem Bruttogewinn von 197 903 ℳ, wovon in erster Linie für zweifelhafte Außenstände ein Betrag von 28 175 zurückzustellen ist. Ferner werden 41 063 auf Immobilien, 37 106 auf Fastagen, 21 761 auf Maschinen⸗Brauerei⸗Inventar, 9732 auf Pferde und Wagen, 17 734 auf Wirthschafts⸗Inventar, zus mmen 127 399 abgeschrieben. Der restirende Betrag wird, wie erwähnt, als außerordentliche Abschreibung mit 20 271 auf Eismaschinen⸗ Anlage und mit 22 057 auf Neubau⸗Conto verbucht. Die so⸗ genannten Lindheimer Keller wurden an die Binding'sche Brauerei⸗ gesellschaft um den Preis von 110 000 verkauft. In der gestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Hibernia & Shamrock, Bergwerksgesellschaft, Herne, wurde der vorgelegte Entwurf eines nach dem Antrage des Aufsichts⸗ raths an die Stelle des bisherigen zu setzenden neuen Gesellschafts⸗ Statuts einstimmig genehmigt. Das neue Statut wird von dem Tage der handelsgerichtlichen Eintragung an in Kraft und an die Stelle des bisher geltenden Gesellschaftsstatuts vom 6. März 1873 treten und die Firma der Gesellschaft fortan nicht mehr wie bisher „Hibernia & 1⸗

3 50

6 60 3 50

Shamrock Bergwerks⸗Gesellschaft“, sondern „Bergwerks⸗Gesellschaft bernia“ lauten. Ferner wurde der Beschluß des Aufsichtsraths zur 2 schaffung der für den Ankauf der Zeche Wilhelmine⸗Victoria und zu Betriebserweiterungen und Neubauten erforderlichen Summe von 7 200 000 genehmigt. Demnach werden 4 ½ % auf den Gesammt⸗ besitz der Gesellschaft fundirte Partial⸗Obligationen ausgegeben. Mit der Ausführung dieses Beschlusses wurde der Vorstand beauftragt.

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schles. Ztg.“: Die Erzeugung von Roheisen hat keine Veränderung erlitten. Der andauernde Betrieb der früher er⸗ wähnten 28 Kokshohöfen wird demnächst, unter Kaltlegung alter, die Zustellung in Reparatur stehender Oefen veranlassen. Das im Revier erblasene Roheisen fand seine regelmäßige Verladung zu den Walz⸗ werken, sodaß eine bemerkenswerthe Vergrößerung der Läger vermieden werden konnte. Von den Roheisen⸗Eignern wird an den bisherigen Preisforderungen festgehalten: Puddel⸗Roheisen bedingt pro I. Quartal k. J. 5,40 ℳ, Gießerei⸗Roheisen 5,40 5,50 aufsteigend. Die Beschäftigung der Eisengießerei erhielt den bisherigen Betrieb in unverkürstem Maße aufrecht, doch haben sich die Werkstätten, um sich für die Wintermonate mit Aufträgen zu versehen, zu ziemlich un⸗ lohnenden Preisen verstehen müssen. Für die Walzwerke genügte der vorliegende Bedarf zur Fortführung des regelmäßigen Betriebes. Halbfabrikate aus basischem Flußeisen kamen behufs weiterer Ver⸗ arbeitung in erheblichen Mengen zu Verladung. In Stabeisen wurde neben gewöhnlichen Handelssorten Rund⸗ und Quadrateisen von starkem Kaliber in ziemlichen Mengen abgeliefert. Der Handel setzt die Nach⸗ bezüge zur Ergänzung der Läger nach Verhältniß regelmäßig fort. Die Blechwalzwerke sind für die jetzige Jahreszeit lebhaft beschäftigt; neben der Ausführung großer Behaͤlter giebt sich für bergbauliche Zwecke im Waldenburger Revier ein nicht unbedeutender Verbrauch von Blechen und Profileisen kund, wie dorthin auch wiederholte Sen⸗ dungen von Flußeisenfabrikaten abgingen; auch sonst zeigt das Inland einen guten Bedarf an rohen wie an formatisirten Blechen. Für Stabeisen ist im näheren Absatzgebiet für nächstes Quartal der Preis von 13,50 auf 14 heraufgesetzt worden, Profileisen notirt 15 bis 15,50 ℳ, gewöhnliches Eisenblech 16 16 50 ℳ, für geschweißte Rohre wurde, der bisher gewährte Rabatt erniedrigt. Au dem Metallmarkt bewirkte die rege Nachfrage fortgesetzt die Ab⸗ lieferung ansehnlicher Mengen von Zink und Blei, welche die aufwärts gehende Richtung des Marktes beförderten. Bestes Raffinat erreichte den Preis von 33,50 ℳ, Godulla⸗ und Hohenlohe⸗Zink 32,50 —- 32,80 ℳ, Zinkblech 34 38 ℳ, Zinkweiß 36 38 ℳ, lIa Blockblei 25,50 26 Es ist bemerkenswerth, daß bei steigenden Zink⸗ preisen Nebenprodukte wie Zinkstaub (Poussiere) und Oxyde (Flug⸗ staub) kaum erhältlich sind, während Kadmiummetall an der steigenden Preisrichtung nicht Theil nimmt.

Dortmund, 26. November. (W. T. B.) In der heuti Generalversammlung der Dortmunder Union, in welcher 13 Aktionäre mit 8749 Aktien, welche 1742 Stimmen vertreten, anwesend waren, wurde die Bilanz einstimmig genehmigt. Die aus⸗ scheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths wurden einstimmig wieder⸗ ewählt. Von einer Ersatzwahl für den gleichfalls ausscheidenden

eheimen Kommerzien⸗Rath Grillo wurde abgesehen.

Aus Pest telegraphirt man der „Berl. Börs. Ztg. : In Folge der Liquidation der hiesigen Landesbank errichtet die

esterreichische Länderbank hierselbst eine Filiale, bei welcher der 1 8 8 5 Bank in Berlin und die Vereins⸗ bank in Stuttgart betheiligt sind. b c ““ (e T. 89 Wollauktion. reise stetig, feine Wollen thätig, ordinäre ru ig.

New⸗York, 25. November. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 249 000 B. Ausfuhr nach Großbritannien 91 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 65 000 B., Vorrath 844 000 B.

Submissionen im Auslande.

Argentinien.

Das Argentinische Gesetz vom 18. September 1887, auf Grund dessen der im „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 256 vom 1. d. M. unter „Sub⸗ missionen im Auslande“ aufgeführte Ausbau und Betrieb der staat⸗ lichen Gesundheits⸗ und Wasserwerke zu Buenos⸗Aires vergeben werden soll, liegt in deutscher Uebersetzung in der Redaktion des „Deutschen Reichs⸗Anzeigers“ zu Einsicht der Betheiligten auf.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 26. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Lesling“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktien⸗Gesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute früh in New⸗York, der Postdampfer „Bohemia“ derselben Gesell⸗ schaftr von New⸗York kommend, heute Nachmittag auf der Elbe ein⸗ getroffen.

Kopenhagen, 25. November. Die Frage wegen Anlage eines Freihafens bei Kopenhagen wird in allen merkantilen Kreisen mit großem Eifer diskutirt. Die „Nat.⸗Tid.“ ist in der Lage mitzu⸗ theilen, daß die Regierung bereits ein Gutachten der Grossisten⸗ sozietät über die Sache verlangt hat, das jedoch nur allgemeine Gesichtspunkte enthalten soll, da ein eagee noch nicht aus⸗ gearbeitet worden ist. „Sobald das Guta hten der Grossistensozietät, hoffentlich in nicht zu langer Zeit vorliegen wird, werden andere Behörden, deren Ansicht für die Regierung von Werth sein muß, gehört werden, und erst dann wird die Regierung auf Grundlage des gewonnenen Materials sich im Stande sehen, ihren endlichen Entschluß zu fassen und einen Gesetzentwurf ausarbeiten lassen. Es scheint jedoch gute Aussicht dafür zu sein, daß der Gesetzentwurf noch in der kommenden

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Reichstagssession vorgelegt werden kann.“

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Niederlande. 8

Zufolge einer im „Nederlandsche Staats⸗Courant“ veröffentlich⸗ ten Verfügung vom 19. November 1887 hat der Königlich nieder⸗ ländische Minister des Innern die unter dem 12. Juli, 11. und 13. August d. J. erlassenen Verfügungen, wonach sämmtliche Häfen Siziliens, sowie der Hafen von Neapel für von Cholera verseucht erklärt werden, wieder aufgehoben. (Vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 165, 191 und 194 vom 18. Juli, 17. und 20. August 1887.)

Spanien.

Die Königlich spanische General⸗Direktion für Wohlthätigkeit und Sanität hat mittelst eines in der „Gaceta de Madrid“ veröffentlichten Erlasses vom 14. November 1887 den Hafen von Tampa (Staat Florida, Nord⸗Amerika) für von gelbem Fieber „verseucht“ erklärt.

Berlin, 26. November 1887.

Der Berliner Zweigverein der Deutschen Schiller⸗ stiftung hielt gestern Abend unter Vorsitz des Prof. Dr. Lazarus im Hotel Magdeburg seine Generalversammlung ab. Dem vom Geheimen Rath Dr. Zöllner erstatteten Jahresbericht war zu ent⸗ nehmen, daß der Verein sich auch im letzten Jahre der besonderen Huld der Kaiserlichen Majestäten zu erfreuen gehabt hat. Der Kaiser zahlte einen Beitrag von 1000 ℳ, die Kaiserin überwies ein Geschenk von 150 Die Zahl der Mitglieder ist leider etwas zurück⸗ gegangen, von 177, auf 166, dem entsprechend ist die Summe der Jahresbeiträge von 1627 auf 1512 gesunken. Dagegen haben sich die Zinsen etwas erhöht; es gingen an Zinsen insgesammt 2112 ein. Einem ungenannten Gönner E. R. ver⸗ dankte der Verein ein Geschenk von 400 ℳ, dem Verein Berliner Presse eine Zuwendung von 100 Die Gesammteinnahme betrug somit 5274 Davon wurden 1200 der Centralleitung in München überwiesen, 90 an Verwaltungskosten verausgabt und 2150 gegen 2775 im Vorjahre zu Unterstützungen verwendet. Unter⸗ stützt wurden 12 Pers. gegen 16 im Vorjahr. Außerdem standen 300 dem Vorsitzenden behufs Gewährung kleiner Beihülfen zur Verfügung. 4870 verblieben baar in der Kasse. 1625 wurden zum Ankauf von 1500 Werthpapieren verwendet. Durch diesen Kapitalzuwachs ist der Berliner Verein, der nunmehr über 52 800 Kapitalvermögen ver⸗ fügt, an die erste Stelle der Zweigvereine getreten, während Weimar mit 52 150 in die zweite Stelle gerückt ist. Dresden, wo der Erlös der Schillerlotterie niedergelegt ist, nimmt mit seinem Vermögen von 1 067 550 selbstredend eine Ausnahmestellung ein. ien verfügt z. Z. über 77 000 Gulden, ist aber weniger Zweig⸗ verein, als, Centrale für ganz Oesterreich. Professor Lazarus berichtete sodann noch kurz über die Gesammtstiftung, die im letzten 27. Ge⸗ schäftsjahr 49 507 verausgabt hat, und zwar 9750 an lebens⸗ länglichen Pensionen, 19 785 an Pensionen auf Zeit, 6850 und 1400 Fl. an einmaligen Unterstützungen und 7900 und 1765 Fl. durch die Zweigvereine. Von den Pensionären verstarben 8. Die Wiederwahl des bisherigen Vorstandes schloß die Versammlung.

Ein Bazar ist vom Berliner Kinderschutzverein im Restaurations⸗ saal des Herrenhauses heute eröffnet worden.

Bezüglich des Krebs⸗Bacillus, welcher von Dr. Scheuerlen entdeckt worden sein soll, berichtet die „Nordd. Allg. Ztg.“: Die Ent⸗ deckung Scheuerlen's ist nicht als etwas Plätzliches in die Welt ge⸗ treten, sondern ist ein Glied in der fortschreitenden Erkenntniß der Krebsursache und eine Folge der früheren Arbeiten. Virchow war es, welcher durch seine Untersuchungen auf diesem Gebiet das erste Licht verbreitete. Er lehrte nämlich die gesetzmäßige Ver⸗ breitungsweise des Krebses kennen und zeigte, daß diese gerade so stattfindet, als ob man einen entzündlichen Stoff eingeimpft hätte. Man fand dann weiter gewisse Krebsformen, welche einen ent⸗ schieden infektiösen Charakter tragen, da der ganze Körper schubweise mit Krebsknoten besät wird. Weiter zeigten Klebs, Virchow, James Ifrael, daß bei Krebs in der Mundhöhle durch Verschlucken von Krebstheilen im Magen und Darm ein gleicher Krebs wachse. Diese Beobachtungen mußten natürlich den infektiösen d. h. parasitären Ursprung des bösartigen Leidens fast zur Gewißheit werden lassen. Aber man hatte noch andere Beweise. Professor Lücke in Straßburg sah einmal, daß der Theil der Zunge, welcher an einem Wangenkrebs sich schauerte, ebenfalls vom Krebs befallen wurde, und noch neulich stellte Geheimer Rath von Bergmann in der medizinischen Gesellschaft einen Mann mit einem Krebs der Unterlippe vor, der einige Zeit darauf einen zweiten an der gegenüberliegenden Oberlippe bekam. Es sind ferner eine Reihe von Thierexperimenten von Billroth, Weber, Schweninger u. A. gemacht worden, um diese Frage durch Ueberimpfung von Menschenkrebs auf Thier zu entscheiden, allein ohne Erfolg. Hahn dagegen hat ein Experiment beim Menschen gemacht

zum Zweck der Heilung, indem er einen Krebsknoten von einer Brus auf die andere überpflanzte und einen zweiten Krebsknoten wachse sah. Nachdem man nun in den Besitz der exakten Koch'schen Metza den zur Untersuchung der kleinsten Lebewesen gekommen war, vn fleißig der Krebs auf diese Mikroorganismen von allen Seiten dur b forscht. Auch wurden schon hier und in Amerika Stimmen lau⸗ welche den Pilz entdeckt zu haben erklärten, aber es stellte sich immen die Unrichtigkeit der Entdeckung heraus. Hoffen wir,

endlich den lange gesuchten Missethäter gefunden hat; bedeutsamer weiterer Schritt zum Besten der Menschheit.

Die seit der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung im Jahre 1879 bestehende „Vereinigung von Industriellen“ hat gestern einstimmig he⸗ schlossen, für die Beschickung der Melbourner Ausstellung n wirken, einen eigenen Vertreter dahin zu entsenden und durch mate⸗ rielle Unterstützung die Sache zu fördern. Der Ausschuß wurde er⸗ mächtigt, die Bedingungen festzustellen, unter welchen die Vertretung durch die 1879 er“ zulässig und für die Wahrnehmung der Inter ehfen der Aussteller nach jeder Richtung Gewähr geleistet wird. C⸗ ist wünschenswerth, daß die Erzeugnisse der deutschen, im Beson⸗ deren aber der Berliner Industrien in Melbourne würdig zur Anschauung gebracht werden und der dorthin sich jährlih steigernde Export den Ausstellern ein weiteres Absatzgebiet sichere Es hat sich bereits ein Ausstellungs⸗Comité gebildet, bestehend aus den Kommerzien⸗Räthen Paul Dörffel und Fritz Kühnemann, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins für Deutsches Kunstgewerbe A. Müller, Buchdruckereibesitzer O. von Holten, den Fabrikanten Max Fritze, L. P. Mitterdorfer, Ferdinand Vogts und Hofgraveur R. Otte⸗, Anmeldungsformulare können auf Wunsch von dem Vorsitzenden Kom⸗ merzien⸗Rath Fritz Kühnemann, Berlin N., Gartenstraße 21, bezogen werden; die Annahme der Meldungen wird spätestens mit dem 10. De⸗ zember d. J. geschlossen.

Aus Madrid wird gemeldet: Die ganze Stadt befindet sic in großer Aufregung. Frasuelo, der berühmteste Stierkämpfer Spaniens, so populär daselbst wie ein Derbysieger in England, sst schwer erkrankt. Frasuelo wurde am 13. d. im Cirkus von einem Stier schwer verwundet. In der Presse wie in den Salons bildet die Krankheit des Toreador das einzige Gespräch. Eine Menschen⸗ menge umgiebt fortwährend das Haus, das der Stierkämpfer bewohnt. Mehr als 1500 Personen, darunter Granden von Spanien, Deputirte, Senatoren, reiche und arme Bürger, gaben ihre Karten bei dem Kranken ab. Die Aerzte, die ihn behandeln, veröffentlichen alle vie Stunden umfangreiche Bulletins. Frasuelo erhielt nicht weniger als 400 Beileidstelegramme. Die Journale publiziren Spezialausgaben, um das ungeduldige Publikum über den Zustand des Kranken zu unterrichten. „Es ist ein nationales Ereigniß“, telegraphirt der Korrespondent der „Indépendance“.

Von einer merkwürdigen Sitte berichtet die „Elberf. Ztg.“ aus Remscheid vom 23. d.: In der gestrigen geheimen Stadtraths⸗ sitzung wurde der Tugendpreis dem Hrn. Robert Böker zuertheilt. Dieser Preis wird alle drei Jahre aus dem Legate Stockder vertheilt und beläuft sich auf 1200 Nach der Testamentsklausel soll ihn derjenige Bürger erhalten, der sich in den letzten drei Jahren am tugendhaftesten und ehrbarsten betragen hat.

Zur Feier des achthundertjährigen Jubiläums der Gründung der Universität Bologna findet im nächsten Jahre in der Stadt Bologma eine dreifache Ausstellung statt: eine Industrie⸗ und Agrikultur⸗ Ausstellung der Provinzen der Emilia eine zeitgenössische und historische Ausstellung der italienischen Kunst eine internationale historische Musikausstellung. Während dieser drei Ausstellungen, die vom 1. Mai bis 31. Oktober 1888 dauern werden, findet die Ent⸗ hüllung eines Denkmals Victor Emannuel's statt, und werden inter⸗ nationale Sportfeste, Fechtturniere und Wettrennen abgehalten. Ueber das Programm der Musikausstellung ist bereits in Nr. N5 des „Reichs⸗Anzeigers“ berichtet.

Hannover, 24. November. Die gestern beendeten Bürger⸗ vorste herwahlen haben als Resultat ergeben, daß sich die welfische Partei im Bürgervorsteherkollegium mit zwei Stimmen in der Minderheit befinden wird. Bisher standen sich beide Parteien in gleicher Stärke gegenüber Hierzu bemerkt der „Hann. Cour.“ „Aus diesem Wahlresultat ist zu ersehen, daß von der früher so fest geschlossenen Macht der welfischen Partei hier in der Stadt ein Stück nach dem andern abbröckelt, die Tage ihrer Herrschaft für immer dahin sind. Hoffentlich gelingt es der nun geschaffenen Mehrheit im Bürger⸗ vorsteherkollegium, durch energische und besonnene Führung der Ge⸗ schäfte die den städtischen Interessen in der Vorzeit zugefügten Schäden, soweit möglich, wieder gut zu machen und im Geiste der großartigen und raschen Entwickelung der Stadt Segensreiches zu schaffen.“ Koblenz, 24. November. (Köln. Ztg.) Das hiesige, von dem Kurfürsten Clemens Wenzeslaus gegründete Stadt⸗Theater feierte estern das Fest seines hundertjährigen Bestehens. Die Jubelfeier erfolgte mit Fest⸗Ouverture, Prolog, lebendem Bild und der Aufführung von Mozart'’s „Entführung aus dem Serail“, mit welcher Oper das Theater vor hundert Jahren eröffnet worden war. Der Aufführung wohnten der Ober⸗Präsident der Rheinprovinz und der Regierungs⸗Vize⸗Präsident bei.

Athen, 25. November. (W. T. B.) Aus mehreren Theilen des Landes werden erneut heftige Erderschütterungen gemeldet Nach den bisher vorliegenden Nachrichten sind keinerlei Verluste vor⸗ gekommen.

Im Deutschen Theater wird Friedrich Spielhagen’8 Schau⸗ spiel „Die Philosophin“, welches wegen Erkrankung des Frl. Ortwin vom Revpertoire abgesetzt werden mußte, am nächsten Donnerstag, den 1. Dezember, wieder zur Aufführung gelangen. Das Repertoire für die Woche ist folgendermaßen festgesetzt: Montag, 28. „Nathan der Weise“; Dienstag, 29. „Galeotto“; Mittwoch, 30. „Faust“; Don⸗ nerstag, 1. Dezember „Die Philosophin“; Freitag „Emilia Galotti“; „Die Hagestolzen“, „Unter vier Augen“; Sonntag „Galeotto“.

Im Central⸗Theater, wo trotz der gegenwärtig herrschenden Unlust zum Theaterbesuch, unter welcher eine Anzahl Bühnen schwer zu leiden hat, glänzend beguchte Häuser in Permanenz erklärt sind, finden sich jetzt allabendli auswärtige Direktoren und Dar⸗ steller ein, um sich von der Wirksamkeit der Posse „Höhere Töchter zu überzeugen, resp. den urkomischen „Kluckhuhn“ an der Quelle zu studiren. Im Laufe der Woche waren Bühnenleiter aus Prag, Teplitz, Magdeburg, Hannover, Dresden u. s. w. hier, auch der erste Komiker des Thalia⸗Theaters in füheung burg, Hr. Max, welcher dort bei der demnächstigen Aufführung des lustigen Stückes die Thomas'sche Rolle spielt. Der Direktion des Central⸗Theaters liegen jetzt Anträge zu Ensemble⸗Gastspielen in Deutschland, den Niederlanden und Amerika vor. Möglich ist daß Hr. Direktor Thomas, veranlaßt durch die geradezu Flünsende Bedingungen, sich entschließt, die „Höheren Töchter“ während der hiesigen Ferien eine niederländische Reise machen zu lassen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

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8 nzeiger und Königlich Preußischen Staats

Berlin, Sonnabend, den 26. November

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes treffend die Kontrole des Reichshaushalts und Landeshaushalts von Elsaß⸗Lothringen für Etatsjahr 1887/88, zugegangen. Derselbe lautet:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König

von Preußen ꝛc. 1

verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstages, was folgt:

Die Kontrole des gesammten Reichshaushalts sowie des Landes⸗ haushalts von Elsaß⸗Lothringen für das Etatsjahr 1887/88 wird von der preußischen Ober⸗Rechnungskammer unter der Benennung Rechnungshof des Deutschen Reichs“ nach Maßgabe der im Gesetz vom 11. Februar 1875 [Reichs⸗Gesetzbl. Seite 61), betreffend die Kontrole des Reichshaushalts und des Landeshaushalts von Elsaß⸗ Lothringen für das Jahr 1874, enthaltenen Vorschriften geführt. 8

Ebenso hat die preußische Ober⸗Rechnungskammer in Bezug auf die Rechnungen der Reichsbank für das Jahr 1887 die gemäß §. 29 des Bankgesetzes vom 14. März 1875 (Reichs⸗Gesetzbl. Seite 177) dem Rechnungshof des Deutschen Reichs obliegenden Geschäfte wahr⸗

zunehmen.

Ferner die Uebersicht über den Stand der Bauaus⸗ führungen und der Beschaffung von Betriebsmitteln für die Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen und für die im Großherzogthum Luxemburg belegenen Strecken der Wilhelm⸗Luxemburg⸗Eisenbahn am 30. Sep⸗ tember 1887.

A. Bauten, für welche die Geldmittel durch das Gesetz vom 2. März 1883 und durch das Gesetz vom 2. Juli 1883 (Reichs⸗Gesetzblatt S. 18 bezw. S. 137) bewilligt sind.

Für die Herstellung einer Verbindungsbahn Lutterbach - Mülhausen (Hafenbassin) sind 920 000 und für die Erweiterung der Werk⸗ stättenanlagen in Bischheim 500 000 bewilligt worden.

Die Arbeiten sind, abgesehen von einigen Nacharbeiten, vollendet.

Bis zum 30. September 1887 sind für die vorgenannten Bau⸗ ausführungen verausgabt. 1 .öböIT-ö -

Der hiernach von der bewilligten Summe von 1 420 000,00

noch verbleibende Betrag von. 99 018,49 wird für Nacharbeiten reservirt.

B. Bauten und Beschaffungen, für welche die Geldmittel durch die Gesetze vom 16. März 1885 und vom 8. März 1886 (Reichs⸗Gesetz⸗ blatt S. 63 bezw. S. 41) bewilligt sind.

Durch diese Gesetze wurden:

1) für den Ausbau eines zweiten Geleises zwischen den Stationen Saaralben und Berthelmingen, sowie zur Erbauung von Dienstwohnungen für das Fahrpersonal auf dem Bahnhof J . 2 380 700

2) für die Erweiterung des Bahnhofs Saar⸗ gemünd, die Errichtung von Dienstgebäuden für die Betriebs⸗, Verkehrs⸗ und Maschinen- Inspektionen und die Erbauung von Dienst⸗ wohnungen für das Fahrpersonal auf dem ge- nannten Bagnhob . 11156 500 a. für die Erweiterung des Bahnhofs Dieden⸗

hofen und Erbauung von Dienstwohnungen

für das Fahrpersonal auf diesem Bahnhof

b. für die Erweiterung des Bahnhofs Wad⸗

814“*

für die Herstellung eines Betriebsmaterialien⸗

bogpfhehots und einer Material⸗Prüfungsanstalt zi

in eim. u“ elektrischen Be⸗

„be de d a

697 490 220 000

ö“ 639 630 für die Einrichtung einer

leuchtung der Geleise und Rampen auf den

Bahnhöfen Metz und Sablon . .. 319 950 6) für die Erweiterung des Bahnhofs Luxemburg 200 000 7) für Vermehrung der Betriebsmittel.. —. 1 480 100 7 094 460

zusammen

zum 30. September 1887 ““ .4 561 745,18„

2572 717,82 %

zur Verfügung gestellt.

Verausgabt sind bis definitiv und vorschußweise ee“ noch disponibel.

Zu Ziffer 1. Der Grunderwerb zwischen den Stationen Saar⸗ alben und Berthelmingen ist nahezu abgeschlossen. eeeSSs

Der Bahnkörper für das zweite Geleise ist hergestellt.

Der Oberbau ist vollendet; es erübrigt nur noch die Herstellung einiger Geleiseverschiebungen auf Station Saarunion.

Fertiggestellt und in Betrieb genommen sind auch die Sicherheits⸗ stellwerke für Weichen und Signale auf den Stationen Keskastel und Wolfskirchen, nahezu vollendet diejenigen auf Station Finstingen und in Ausführung begriffen diejenigen auf den Stationen Saaralben und

aarunion.

„Ferner sind fertiggestellt sämmtliche Hochbauten mit Ausnahme eines neuen Güterschuppens zu Saarunion, einigen Wärterhäusern bei Wolfskirchen und eines Spritzenhauses auf Station Saarunion.

Zu Ziffer 2. Die für die Erweiterung des Bahnhofs Saar⸗ gemünd erforderlichen Grundstücke sind in Besitz genommen.

Die Erdarbeiten sind bis auf die Zuschüttung der in dem neuen

agenauer Damm hergestellten provisorischen Unterführung vollendet.

Die Verlängerung bezw. Herstellung der in Frage kommenden Durchlässe und der Straßenüberführung ist fertigh desgleichen die Fußwegüberführung am nördlichen Bahnhofsende bis auf das Verlegen einiger noch fehlender Stufen.

n der Aenderung und Erweiterung des Oberbaues nach dem neuen Geleiseplan wird noch gearbeitet.

Der Anbau von 5 Ständen an den bestehenden ringförmigen Lokomotivschuppen ist in Benutzung genommen.

In sgnd nur noch einige Anstreicherarbeiten, odens rückständig.

f. e. vor dem neuen Lokomotivschuppen liegende Drehscheibe ist

An dem Schuppen für olz und lattung angebracht Der Arbeiter⸗Speisesaal ist bis auf die Aufstellung der Oefen fertig. b Die beiden Gebäude für die Sicherheitsstellwerke sind bis auf ie Maurer⸗ und Putzarbeiten in dem bereits aufgestellten Eisenfach⸗ werke ausgeführt. 8 Die Anlagen und Maschtnen für die Erzeugung des elektrischen chts, sowie die Fettgasanstalt sind in Betrieb genommen. 8 Zwei Löschgruben, sowie die Wasserleitung nach dem neuen okomotivschuppen sind fertig; ingleichen ist die Kohlenbühne bis auf jejenigen Arbeiten, welche erst nach Aufstellung des Kohlenkrahns ausgeführt werden können, beendet. d An der Erweiterung der Pumpstation für die Wasserversorgung es Bahnhoft wird gearbeitet. 1 Die drei Dienstwohngebäude für Fahrpersonal sind fertig; vier ohnungen sind bereits bezogen, sechs weitere Wohnungen werden kmnächst bezogen werden. Zwei Wohnungen werden zur Zeit noch als Bureaux für die Bauleitung benutzt.

Reiserwellen wird die Ver⸗

gebäude sind fertiggestellt. Zu Ziffer 3a.

ufahrtstraße sind beendet.

der Einfriedigung. Die Oberbauarbeiten sind Geleise in Benutzung genommen worden. Einzulegen bleibt Drehscheibe; auch sind dem Schuppen noch herzustellen. Die beiden Benutzung.

Wasserleitung und der Fußboden auszuführen. unter Sockel fertiggestellt.

Zu Ziffer 3 b. Sämmtliche hofs Wadgassen sind beendet.

Zu Ziffer 4. Der Grunderwerb materialien⸗Hauptniederlage und einer Bischheim ist noch nicht abgeschlossen.

zur Zeit nur noch einige Nebenarbeiten ausgeführt. auf den Bahnhöfen Zu Ziffer 6. beendet. Zu 7 Güterzuglokomotiven mit Reserveachsen, 6 Güterzugtenderlokomotiven, 12 leichte Personenwagen I./II. Klasse, 10 leichte Personenwagen II.)/III. Klasse, 9 leichte Personenwagen III. Klasse,

leichte Gepäckwagen, Güterzuggepäckwagen, 97 offene Güterwagen. 32 vierachsige Plateauwag 1 Dampfkrahn

stellung gegeben: Durchgangsverkehr

C. Bauten, für welche die Geldmittel 1887 (Reichs⸗Gesetzblatt S.

Für die Herstellung einer normalspurigen,

Geleisanlagen als 1. Rate

bewilligt. Hierauf sind bis zum 30. September 1887 verausgabt und . noch nicht verausgabt. Bezüglich des Grunderwerbsgeschäfts

mit Ausnahme von 12 Besitzern ftattgefunden. e jedoch 6 Besitzer die heilt.

den Holzbeständen geräumt. Planums Strecke in Angriff genommen. werke sind die Materialien theilweise angefahren. Ausschachtung der Fundamente begonnen worden. Die Umfassungswände der Kesselschmiede in weit fertiggestellt, daß mit dem Aufstellen des eiser vorgegangen stattgefunden.

D. Bauten, für welche die Geldmittel

dem neuen ringförmigen Lokomotivschuppen für 7 Stände! sowie die Herstellung des Fuß⸗

I (Reichs⸗Gesetzblatt S. Durch dieses Gesetz wurden:

1) für die Herstellung des zweiten Geleises: 32. von Courcelles nach Teterchen

nach Völklingen. 1ö1“ 2) für die Verlegung der Linie Bitsch —Saar gemünd bei Folpersweiler und für die zwei geleisige Herstellung der Reichs⸗Bahnstreck

bei Saargemünd bis gemünd —Saaralben.. .

Sämmtliche Erdarbeiten und Arbeiten Hersteung der Straßenunterführung nebst der Tieferlegung

Die Beamtenwohngebäude sind bereits bezogen. Arbeiten zur Erweiterung des Bahn⸗

für die Herstellung einer Betriebs⸗ Materialien⸗Prüfungsanstalt in

zum Gesammtbetrag von 965 784,83 Ferner sind 10 Stück Personenwagen I./II. Klasse zum Gesammtbetrage von rund 158 650

durch das Gesetz vom 30. März 125) bewilligt sind.

2 sekundär zu betreibenden Eisenbahn von Hagendingen nach Groß⸗Movyeuvre sind als 1. Rate

und für die Erbauung und Ausrüstung einer Kessel⸗ schmiede in der Centralwerkstätte Bischheim nebst Herstellung einer Schiebebühne und der erforderlichen

Das Maschinen⸗Inspektionsgebäude und das Betriebs⸗Inspektions⸗

zur der

Auszuführen bleibt noch die Neupflasterung unter der Brücke und auf dem anstoßenden Theil der Zufahrtstraße, sowie die Herstellung

in der Hauptsache beendet und die

noch eine Weiche nach der neuen Lokomotiv⸗ die Verbindungsgeleise von der letzteren nach

Sicherheitsstellwerke sind gleichfalls fertig und in In dem neuen Lokomotivschuppen für 15 Stände ist noch die Für den Wasserthurm mit Kesselhaus sind die Fundamente bis

Die Erd⸗ und Geleisearbeiten sind nahezu ausgeführt. In den beiden Lagerhäusern und in dem Bureauanbau werden

Zu Ziffer 5. Die elektrische Beleuchtung der Geleise und Rampen Metz und Sablon ist in Betrieb gesetzt.

Die Erweiterung des Bahnhofs Luxemburg ist Die neuen Anlagen sind in Benutzung genommen worden. Ziffer 7. An Betriebsmitteln sind beschafft:

6 leichte Personenwagen III. Klasse mit Postabtheilung,

noch in Be⸗ für den

510 000

82 000

zusammen.

592 000 26 830,61

585 169,30

. für den Bau der Bahn von Hagendingen nach Groß⸗Moyeuvre hat eine 11“ der Preise

on Erlaubniß zum Angriff der Die Gemeinden Rombach und Moyeuvre, welche den Grund und Boden unentgeltlich abtreten, haben die bezüglichen Flächen von Die Erdarbeiten zur Herstellung des sind auf eine Länge von ½ km beendigt und auf der übrigen Für die der Streckenbau⸗

den Letzteren Arbeiten er⸗

Auch ist mit der

Bischheim sind so nen Dachverbandes

b. von Hargarten nach Bous mit Abzweigung

. 9 8

e

von Folpersweiler über die Verbindungskurve zur Bahnstrecke Saar⸗

werden konnte. Die Anlieferung des Eisenwerks hat

durch das Gesetz vom 1. Juni i97) bewilligt find.

E“

3 051 000 2 536 000

677 910

bewilligt. Bi ausgabt

zusammen

s jetzt sind definitiv und vorschußweise ver⸗

6 264 910

18 904,51

Ü““ zzur Verfügung. Zu Ziffer 1 a.

Beginn der Arbeiten ertheilt worden. Die Herstellung

u Ziffer 1 b. erwer

ist der Grunderwerb in Vorbereitung.

rungen (einige davon sind bereits fertig gestellt) sow sind in Angriff genommen.

Völklingen hat der Grunderwerb begonnen. Zu

Ziffer 2. Die Arbeiten Durchlässe 78,3 khh + Folpersweiler sind verdungen. 1 Mit der Direktion der pfälzischen Bahnen dahin getroffen, das dieselbe die Ausführung der

über den Bahnhof Folpersweiler übernimmt.

Die Brücken, Durchlässe, Wege⸗Ueberführungen und

ie

6 246 005,49

Zwischen Courcelles und Teterchen ist von den Besitzern der zum Bau erforderlichen Grundstücke die Erlaubniß zum

der Streckenbauwerke ist verdungen und mit dem Anfahren der nöthigen Baumaterialien begonnen worden.

G Zwischen Hargarten und Wadgassen ist der Grund⸗ für die in Elsa Lothringen liegende Strecke durchgeführt. Für den auf Königlich preußischem Gebiet liegenden Theil der Bahn

⸗Unterfüh⸗ die Erdarbeiten

Zwischen Wadgassen und Bous sowie zwischen Wadgassen und

Die Verdingung der Eisenkonstruktionen hat stattgefunden.

An der Verbindungskurve bei Saargemünd sind die Pfeilerverlängerungen der großen Brücke über die Saar fundirt. zur Herstellung des Bahnkörpers, der Brücken und für die Verlegung der Linie Bitsch Saargemünd in 40 bis 82,5 km unter Ueberschreitung des Bahnhofs

ist Vereinbarung

Bah

nüberfüh

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de

§. 28 Abs. der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 dem Reichstage über die Anordnungen zu geben ist, welche von der Königlich preußischen, der Königlich sächsischen und 27. September, 6. Oktober, Genehmigung des Bundesraths getroffen worden sind.

des Sozialdemokratie vom 21. Bundesraths für die Stadt Berlin und die angrenzenden Gebiete unterm 27. September d. J. ordnungen getroffen.

und auf die für landespolizeiliche Verfügungen vorgeschriebene eis bekannt gemacht worden sind, erwiesen sich aus folgenden Gründen

ist anläßlich der diesjährigen Reichstagswahl von worden.

immer noch in weit überwiegendem Maße vertreten,

vergangene Jahr darin als eine Zeit der

Agitation

§. 9 a. a. O. h

lin als in der Nachbarschaft dem Namen von Rauch⸗ und Spielklubs, Gesangs⸗ und Vergnügungs⸗ vereinen gebildet hatten, ferner in Werkstätten, auf geheimen Versamm⸗ lungen und gemeinsamen wurden die verbotenen Zeitungen ausgetheilt, Gelder rathungen über mit der geheimen Parteileitung aufrecht erhalten. sozialrevolutionärer Tendenz hat wie bisher der Züricher „Sozial⸗ demokrat“ in Berlin einen großen zahl der Parteigenossen hat sich G Natt lagesagt und hält an Stelle dessen die anarchistischen Zeitungen „Freiheit“ Anarchisten hat sich zwar gegen früher etwas handenen unterhalten aber lebhafte persönlich dungen mit ihren im Auslande mitteln den Bezug der „Freiheit“ und agitiren auch sonst, soweit ihnen hörden gewidmeten Aufmerksamkeit

neuen verbrecherise

gebung ist von Juli 1886 bis a. a. O. 5 Personen versagt worden.

Absatz 2 a. a. O Sicherheit bedroht ist, konnte von der erneuten Verhängung des im §. 28 a. a. O. vorgesehenen Ausnahmezustandes für Berlin und die angrenzenden Gebiete für ein weiteres Jahr Neben der Erneuerung der auf Grund der Paragraphen in Geltung stehenden Maßregeln einer Anordnung,

öffentlichen Wegen, die polizeiliche Genehmigung auf Grund der graphen erfordert wird, Verbreitung Kontrole zu unterwerfen.

beigefügte, durch die Nr. landespolizeiliche Verfügungen Bekanntmachung vom 6. Noch besonders ausgedehnt werden.

Anordnung vom 28.

Sowie die Rechenschaft, die zufolge der Bestimmung im 2 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen

der hamburgischen Regierun . 18. Juni und 28. September d. J. mit

I.

Das Königlich preußische Staats⸗Ministerium hat auf Grund §. 28 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Oktober 1878 mit Genehmigung des

die in der Anlage K enthaltenen An⸗

„Reichs⸗Anzeigers“

Diese Maßnahmen, welche in Nr. 227 des

als nothwendig.

Die Stetigkeit der Organisation der Berliner Sozialdemokratie Neuem offenbar ge⸗ Diese Organisation erstreckt sich auch auf die unmittelbar an das Weichbild von Berlin angrenzenden Theile des platten Landes in den Kreisen Teltow und Nieder⸗Barnim. Mit der Agitation für die Wahl von sozialdemokratischen Reichstags⸗Abgeordneten wurde eine öffentliche Propaganda für die sozialrevolutionären Lehren ver⸗ bunden. Dank den internationalen, durch die Reise eines hervor⸗ ragenden Führers der Sozialdemokratie in den Vereinigten Staaten von Amerika vermehrten Verbindungen und den dadurch zugeflossenen beträchtlichen Geldmitteln wurde die Verbreitung von Wahlflugblättern in ungefähr ein und einer halben Million Exemplaren ermöglicht. Von diesen Flugblättern wurden 8 auf Grund des §. 11 a. a. O. verboten, während 4 auf Grund des reßgesetzes wegen Mangels der Angabe des Druckers und Verlegers beschlagnahmt werden mußten.

Die Versammlungsfreiheit für den Betrieb der Wahlangelegen⸗ heiten wurde dergestalt mißbraucht, daß 19 öffentliche Wähler⸗ versammlungen der Auflösung auf Grund des §. 9 a. a. O verfielen.

Unter den Führern der Bewegung ist die radikale Richtung wie unter Andern Berlins gerichtete, Anfangs Januar d. J. zur Flugblatt 1“ zeigt. Während das

flege „wahrhaft revolu⸗ wurden die Genossen zu eifrigerer angespornt, damit die „internationale revolutionäre Sozial⸗ demokratie“ auf den Trümmern der alten Welt zur Herrschaft ge⸗ langen könne. Auch andere Flugblätter hatten einen revolutionären und zu Gewaltthäͤtigkeiten auffordernden Inhalt. Solche Flugblätter bergen aber eine erhebliche Gefahr für die öffent⸗ liche Sicherheit, weil in der Berliner Arbeiterbevölkerung eine große Anzahl sich befindet, welche den Führern der Sozialdemokratie blind⸗ lings zu folgen bereit ist.

In der Oeffentlichkeit ist die Agitation erheblich beschränkt, seit⸗ dem die beinahe ausschließlich aus sozialdemokratischen Elementen be⸗ stehenden und ebensolchen Impulsen folgenden Arbeiter⸗Bezirksvereine theils zwangsweise, theils freiwillig aufgelöst, sowie strengere Maß⸗ nahmen gegen die Fachvereine getroffen sind, und die Abhaltung von Versammlungen von der polizeilichen Genehmigung abhängig gemacht ist. Die letztgedachte Maßregel hat sich bewährt, wie daraus hervor⸗ geht, daß in dem Jahr vom 1. Juli 1886 bis zum 30. Juni 1887 in Berlin von 6265 genehmigten Versammlungen nur 26 auf Grund des aben aufgelöst werden müssen, während bei 145 die Genehmigung versagt worden ist. Im Geheimen wurde aber die Agitation in zahlreichen kleinen Vereinen, welche sich sowohl in Ber⸗ zum Ersatz für die Bezirksvereine unter

das an die Arbeiter Vertheilung gelangte

tionärer Gesinnung“ bezeichnet war,

Ausflügen noch immer eifrig betrieben. Hier gesammelt, Be⸗ Parteiangelegenheiten gepflogen, und die Verbindungen Von Zeitungen Leserkreis. Eine beträchtliche An⸗ aber in neuester Zeit von diesem Die Zahl

und „Autonomie“. der in Berlin lebenden

lebenden Gesinnungsgenossen, ver und anderer anarchistischer Schriften, dies bei der ihnen von den Be möglich ist. Die Besorgniß vor en Unternehmungen Seitens der Anarchisten ist mmer noch gerechtfertigt. Der Aufenthalt in Berlin und seiner Um⸗ Juli 1887 auf Grund des §. 28 Nr. 3

Berlin fortdauernd durch Bestrebungen der im §. 1

Da sonach gedachten Art mit Gefahr für die öffentliche

nicht abgesehen werden. Nr. 1, 3 und 4 dieses hat sich der Erlaß wonach für die Verbreitung von Druckschriften auf Straßen, Plätzen oder anderen öffentlichen Orten 8 Nr. 2 dieses Para- um vor Allem die

einer verschärften

Erlaß dieser Ausnahme⸗

. als nothwendig ergeben, sozialdemokratischer Druckschriften

Bei den Verhandlungen über den

maßregeln war übersehen worden, daß die früher zum Kreise Ost⸗

avelland gehörig und bisher dem Ausnahmebezirke angeschlossen ewesene Stadt Spandau am 1. April d. J. aus diesem Kreise aus⸗ eschieden ist und seitdem einen besonderen Stadtkreis bildet. Es nußten daher die in den §§. 1, 2 und 3 der Bekanntmachung vom 7. September d. J. vorgesehenen Anordnungen durch die als Anlage B 234 des „Reichs⸗Anzeigers“ und auf die für vorgeschriebene Weise veröffentlichte Oktober d. J. auf den Stadtkreis Spandau

II. Das Königlich preußische Staats⸗Ministerium hat auf Grund

des §. 28 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 mit Genehmigung des Bundesraths für Altona und Harburg nebst den angrenzenden Gebieten unter dem 27. September d. J. Anordnungen getroffen.

die in der Anlage C enthaltenen

Ferner hat der Senat der freien und Hansestadt Hamburg für

das hamburgische Staatsgebiet mit Ausschluß des Amts Ritzebüttel

it Genehmigung des Bundesraths die als Anlage D beigeschlossene September d. J. erlassen.

Diese Maßnahmen, welche in den Nrn. 227 beziehungsweise 228 s8 „Reichs⸗Anzeigers“ und auf die für landespolizeiliche Verfügungen

unter dem