1887 / 302 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Dec 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, den 15. Dezember. v. Ehrenkrook, Korvetten⸗ Kapitän von der Admiralität, mit Pension und seiner bisher. Uniform der Abschied bewilligt. v. Hoven, Kapitän⸗Lt., zum Korv. Kapitän, Capelle I., Lt zur See, zum Kapitän⸗Lt., Trummler, Unter⸗Lt. zur See, zum Lt. zur See, befördert.

Richtamtliches. Deutsches Reich.

1 Berlin, 24. Dezember. e. Majestät der Kaiser und König hörten gestern Nachmittag den Vortrag des Vize⸗Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, von Puttkamer, sowie des Staatssekretärs Grafen von Bismarck und empfingen den aus San Remo zurückgekehrten Hofmarschall Grafen Radolinski. 6 Heute arbeiteten Se. Majestät mit dem Chef des Militär⸗

kabinets.

Die Weihnachtsbescheerung wird, wie gewöhnlich, im Königlichen Palais für den Hofstaat stattfinden, worauf die Bescheerung für die hier anwesenden Mitglieder der König⸗ lichen Familie erfolgt. b

Morgen findet Haus⸗Gottesdienst und später das Familien⸗ Diner im Königlichen Palais statt.

.

Das Antwortschreiben Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen auf das kürzlich Seitens des Niederbarnimer Kreistages abgesandte Telegramm lautet folgendermaßen:

San Remo, 19./12. 87.

An den Königlichen Landrath des Niederbornimer Kreises, Ritter ꝛc., Herrn Scharnweber Hochwohlgeboren Berlin.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron⸗ prinz sind durch die warmen und theilnehmenden Worte und die guten Wünsche, welche der Kreistag des Niederbarnimer Kreises Höchstihm am 17. d. M. telegraphisch übermittelt hat, sehr erfreut worden und lassen Ew. Hochwohlgeboren bitten, dem Kreistage den herzlichsten Dank dafür auszusprechen.

von Rabe,

Major und stellvertretender Adjutant.

An Zöllen kaethag asEatsche schlichen Verbrauchs⸗ steuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum Schluß des Monats November 1887 (verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vor⸗ 1egg⸗ einschließlich der kreditirten Beträge zur Anschreibung gelangt; Zölle 182 780 845 (+ 15 381 299 ℳ), Tabacksteuer 5 252 312 (s— 129 343 ℳ), Zuckersteuer 58 540 176 (s— 23 483 921 ℳ), Salzsteuer 26 393 432 (+ 144 298 ℳ), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein für die Zeit vor dem 1. Oktober 1887, Maischbottich⸗ und Branntweinmaterialsteuer, Verbrauchsabgabe von Brannt⸗ wein und Zuschlag zu derselben und Nachsteuer für Branntwein 45 023 007 (+ 29 071 920 ℳ), Brau⸗ steuer 14 347 314 ℳ% (+ 768 260 ℳ), Uebergangs⸗ abgabe von Bier 1 576 233 (+ 144 209 ℳ); Summe 216 832 967 (+ 21 896 722 ℳ). Spielkartenstempel 739 095 (+ 62 023 ℳ), Wechselstempelsteuer 4 511 840 (+ 110 698 ℳ), Stempelsteuer für a. Werthpapiere 3 368 058 (— 266 563 ℳ), b. Kauf⸗ und sonstige Annschaffungsgeschäfte 4 718 272 (— 444 821 ℳ), ec. Loose zu Privatlotterien 322 042 (s— 236 687 ℳ), Staatslotterien 4 378 955 (+ 989 177 ℳ), Post⸗ und Telegraphen⸗Ver⸗ waltung 122 280 201 (+ 5 822 217 ℳ), Reichs⸗Eisenbahn⸗ Verwaltung 33 030 400 (+ 1 546 400 ℳ).

Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗Einnah me ab⸗ züglich der e gat pgen und Verwaltungskosten be⸗ trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende

November 1887: Zölle 158 907 001 (+ 14 103 682 ℳ), Tabacksteuer 8 231 670 (+ 513 329 ℳ), Zuckersteuer 13 736 742 (— 1 515 176 ℳ), Salzsteuer 24 620 564 Nℳ (+ 7719 ℳ), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 28 224 417 (+ 3 255 569 ℳ), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 13 503 351 (+ 777 603 ℳ); Summe 246 623 745 (+ 17 142 726 ℳ). Spielkarten⸗ stempel 657 019 (+ 56 113 ℳ).

Auf die im Art. 146 des H.⸗G.⸗B. bestimmte fünf⸗ jährige Verjährungsfrist für Klagen böcen einen Ge⸗ sellschafter aus Ansprüchen gegen die aufgelöste Gesellschaft, findet der in dem §. 512 Th. I. Tit. 9 des Preuß. Allg. Landrechts ausgesprochene Grundsatz („Keine Art der Ver⸗ jährung kann gegen den anfangen, welcher von seinem Rechte nicht hat unterrichtet sein können“) nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Civilsenats, vom 26. September d. J, keine Anwendung. 1 ist die allgemeine Vorschrift des §. 569 I., 9 A. L.⸗R., wona h der Schuldner sich nicht auf die Verjährung berufen kann, wenn er unredlicher Weise und gegen besseres Wissen von seiner noch fortwährenden Verbindlichkeit sich der Erfüllung derselben entziehen will, auf die fünfjährige Verjährung des Art. 146 H.⸗G.⸗B. anwendbar.

Württemberg. Stuttgart, 20. Dezember. (Karlsr. Ztg.) Die neue württembergische Kirchengemeinde⸗ und Synodalordnung, die nach mehr als 12 jährigen gesetz⸗ geberischen Arbeiten in diesem Jahre verabschiedet worden ist, dürfte nicht so bald in die Praxis übergeleitet werden. Es handelt sich um die Bildung neuer kirchlicher Kollegien, denen die Verwaltung der kirchlichen Vermögensangelegenheiten über⸗ tragen werden soll. Bisher wurde dies von den weltlichen Ver⸗ tretungskörpern der Gemeinden unter Hinzutritt der Geist⸗ lichkeit besorgt; der durch diese kirchlichen Organe verstärkte Gemeinderath hieß „Stiftungsrath“. Nach der Neuordnung sollen die örtlichen Kirchenvermögen künftig von eigens ge⸗ wählten, und zwar konfessionell geschiedenen Kollegien ver⸗ waltet werden. Die Hauptaufgabe ist aber, das kirchliche Vermögen vom weltlichen erst wieder auszuscheiden. Mehr als 6 Jahrzehnte lang hat eine solche Schei⸗ dung nicht bestanden, und es war üblich geworden, die ursprünglich kirchlichen Einkünfte auch für Schul⸗, Armen⸗ und ähnliche Zwecke heranzuziehen, wie dies auch im Sinne der Urheber dieser meist aus Stiftungen bestehenden kirchlichen Vermögen lag. In Gemeinden, die nicht konfessionell

Serbien. Belgrad, 23. Dezember. (W. T. B.) von Serbien bereits unterfertigte Konve den Bahnanschluß bei Vranja, ist nach Meldung vom Sultan ratifizirt worden.

Bei den Nachwahlen zur Sku nahme des Wahlbezirks von überall die liberalen Kandid

24. Dezember. dem französische finanziellen Gründe stellung im Jahre 1889 be Skupschtina hat den Antra denten Garaschanin in An die Justizkommission verwie

garien. Sofia, 23. Dezember. (W. T rheben die türkischen Zollämter an ze einen Zoll von 8 Prozent von

kommenden Waaren; einen lben Grenzen die bulgarischen er Türkei kommenden ch die Türkei im aren, welche nach

ch dabei bis heute gut b

gemischt waren, hat man si paritätischen Orten erga

in größeren Städten und in aber Unzuträglichkeiten. Bekanntmachung

miton;, betr ier eingetroffen

Ministerien ner pschtina sind, mit Nisch, wo die Wahl aten gewählt worden. (W. T. B.) Die Regierun n Gesandten mitgetheilt, da t an der Pari theiligen werde. e den früheren Minister⸗Präsi⸗ zu versetzen, an

ur Ausscheidun werden sollen. an die neu zu schaffenden Kirchen⸗ einer jetzt zu bestimmenden Zeitfrist erfolgen.

in dieser Bekanntmachung die Gemei des neuen Gesetzes aufmerksam falls die kon ewissen Prozentsatz nicht ü bisherigen Auseinandersetzungen

mögensangelegenheiten keine leichte Arbeit sich in den weitesten S

der Berathung jenes Ge für Beibehaltung des bit so ist vorauszusehen, württembergischen Gemeinden vo des §. 92 Gebrauch machen wird.

Baden. Karlsruh Mitgliedern Minister Dr. lichen H

zunächst einmal die Einleitungen z sistirt wurde Ortskirchenvermögen getroffen führung der Verwaltun gemeinderäthe nicht näher aber werden

nach welchen für Beibehalt

allerdings n sich nich

essionellen agezustand

ersteigen, sich auch entscheiden

m dieselben,

Zustandes über diese sein werden und ichten der Bevölkerung schon während etzes eine stark konservative Strömung sherigen Zustands geltend gemacht hat, itaus überwiegende Zahl der n der Ausnahmebestimmung

„B.) Seit der rume⸗ chen Gren oder Bulgarien leichen Zoll erheben an den ollämter von den aus onstige europäische Waaren können dur so bulgarische Wa

daß die we

hen und eben Europa bestimmt sind. Das Budget ist von der Sobran Die Ausgaben betragen 61 Mill. Tributs für Ost⸗Rumelien; Die Differenz von 8 Mill. außerordentliche Budget durch die rück deckt werden, welche ca. 30 Mill. betrag

Amerika. Washington, 23.

Transit ge

je fast ganz votirt einschließlich des ien belaufen sich auf soll ebenso wie das ständigen Steuern ge⸗

e, 23. Dezember. (W. T. B.) Den der Kammern ist durch den Turban ein Handschreiben Sr. en, in welchem erlichen und Kronprinzen den Ausdruck tages übermittelt habe. habe den Kronprinzen tief gerührt. ühlbaren Besserung glaube zu der Hoffnung berechtigt, die Kraft wiederzufinden, Sein über erfüllen zu können. der Kronprinz geantwortet Händen hält und der sich wir uns von etwas Irdi so ist es sammte Vaterland dies vergessen. zwischen Meinen Landsleuten und Mir beweist, daß ein größeres möglich hielt, auf Mich ge noch die Gelegenhe erweisen!“

Schwarzburg⸗Sondershausen. (Mgdb. Ztg.) Der regierende gen nach Dessau abgereist und Weihnachtsfest am dortigen Hofe

die Einnahmen oheit des Großherzogs zu der Großherzog mittheilt, daß er Sr. Königlichen Hoheit dem der Theilnahme des Land Dezember. (A. C.) Der rnennung Fairchild's zum Sekretär sich für die

Kundgebun Senat hat die C

des Scha Weihnacht

sich der Kronprinz mit Gottes Hülfe dereinst noch e Pflichten dem Vaterlande gegen⸗ „Ich setze Mein Vertrauen,“ habe „„auf Den, der unsere Geschicke in uns so häufig gnädig erwies, wenn

amts bestätigt und der Kongreß sfeiertage bis zum 4. Januar vertagt.

Nassovah, 21. Dezember. ständischen machten am 17. d. verschanzte Lager bei Suakim, wurden abe kurzen Gefecht zurückgewiesen. Späte im Norden der Stadt und feuerten Anker liegendes Schiff, welches sich Stellung zu verändern.

(R. B.) Die Auf⸗ griff auf das r nach einem r sammelten sich dieselben auf ein im Hafen vor

genöthigt sah, seine

M. einen An

es im Stande ist, aufzurichten und wohlzuthun, lgemeine Theilnahme, welche Mir das zu erkennen gegeben hat; Mir ist zu Muthe, als s

nie werde Ich ei ein Band mehr Mir entstanden, welches ertrauen, als Ich es für setzt wird. Gebe Gott, daß Mir it geboten wird, Mich dessen würdig zu

Zeitungsstimmen.

Zeitung“ äußert zur Frage der

Die „Kölnische Sozialdemokratie:

Gesetzgebung gegen die

Am 30. März 1888 läuft das Sozialiste Jahre sind vergangen, seitdem zum ersten M dieses Ausnahmegesetz gegen die alle

Sondershausen, Fürst und die

Ueber neun al der Staat sich durch bestehenden Verhältnisse ge⸗ der Sozialdemokraten zu schützen begonnen erlängerung des Gesetzes von der Re wird aber höchstwahrsche Doch schon lange beschäfti rage und wiederholen bei ewegungen zur Sprache kommen, daß das⸗ Erneuerung nur dem Wachsen Da dürfte es wohl an objektiv, ohne sich auf zu untersuchen, ob diese ntheil für die, welche bis⸗ „noch Gründe vorhanden sind, bei

21. Dezember. Fürstin sind

heute Mor werden voraussichtlich das

fährdenden U ist eine V lagen worden, inlich in der gen sich die Gegner jeder Gelegenheit,

nicht vorgesch nächsten Zeit erfolgen. des Gesetzes mit dieser wo sozialdemokratische selbe unwirksam gewesen der Sozialdemokratie förderlich sein kön der Zeit sein, an der Hand der Thatsachen einen einseitigen Parteistandpunkt zu stellen, Behauptungen richtig sind, oder ob im Gege her dem Gesetze zugestimmt haben ihrer Meinung zu verharren.

Der ungeme im politischen Le

ppe. Detmold, 21. Dezember. Nach der Abstimmung über das Se tage in zweiter Ausführung über die Unfall—

(Hann. Cour.) minar gelangte im Land⸗ und dritter Lesung das Gesetz, betr. die des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 sicherung der in Betrieben Es soll hier eine Urbeiter, welche in schäftigt sind, und soll Vertretern (SStädtern, 13 hen. Die dritte

und daß eine

und Krankenver forstwirthsch schäftigten Personen, Unfallversicherung gegründet werden für die 2 land⸗ und forstwirthschaftlichen Betrieben be⸗ die konstituirende Genossenschaft aus 25 ländlichen Vertretern, 4 D Lesung über da

aftlichen zur Berathung.

seltsamen Mannes, der artei der sechziger Jahre, rbeiter gegen dieselbe zu . ein wirthschaftlicher biet die Herrschaft über die Arbeiter⸗ atte die sozialdemokratische Be frühen Tod die

ssene Ehrgeiz Lassalle’s, jenes en von der mächtigsten der Fortschrittspartei, zurückgestoßen, die

Fragen auf das politische Ge massen zu gewinnen suchte, h ins Leben gerufen. Verfolgung seines hatte Nahrung genug gefunden, untereinander bekämpfenden sozialdemokr zu einem gewaltigen Feuerbrande empor. geheimen und allgemeinen Wahlrechts dann befähigt, öffentlich im Bestrebungen 5 weisen. Man muß es ihr zugestehen, Von Anfang an galt gesinnungstüchtigen Sozialdemokraten freche Verhöhnung des gesprochen, daß ihr Streben sei, schaftlichen Zustände h Arbeiterstand die Herr eines sozialdemokratis einigt euch!

omanium⸗Vertretern) beste setz und die Landgemeinde⸗

des Abg. Asemissen vertagt. Fürstliche Regierung zu ersuchen, setz vorzulegen, wurde zurückgelegt, Antrag Asemissen:

s Volksschulge Ordnung wurde auf Antrag Der Antrag Asemissen: ein Regentschaftsge ebenso der zweite rung zu ersuchen, einen Ver Der letzte Antrag Asem Steuergesetzgebung des Fürstenthum abgesetzt. Hiermit war die Tagesord⸗ erklärte der Kabinets⸗Minister, Freiherr Landtag bis auf Weiteres für vertagt.

Uebertragung

Lassalle selbst war durch seinen Werks versagt worden, aber der Funke, den er und trotz der vielen sich atischen Elemente loderte er Durch die Einführung des wurde die Sozialdemokratie Parlament Zeugniß abzulegen von ihren Daseinsberechtigung sie hat aus denselben kein als das erste Kennzeichen eines seit dem Tode Lassalle's die 1 sie hat es offen aus⸗ auf den Umsturz aller jetzigen gesell⸗ in welcher der er Schlachtruf Proletarier aller Länder, ver⸗

Fürstliche Regie⸗ fassungsentwurf vorzulegen. Aenderung 8 Lippe, wurde von der Tagesordnung nung erledigt, und von Richthofen, den

Hehl gemacht.

Dezember. eutschen Reichs; age von ndigt haben, ist die Session gen definitiv abgeschlossen. den Weihnachtsfeiertagen, aufnehmen.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 22. Abdp.) Nachdem gestern auch berg und Mähren ihre Arbeiten bee nunmehr in fünf Die übrigen werden theils nach theils nach Neujahr Der niederösterrei nächste Sitzung.

24. Dezember. hält es angesichts de ungarischen und deut und die etwaige Lösun was die Stellung Oesterre licher Grundlage nicht beru dem Grafen Kälnoky in den D im Jahre 1886 abgegebene in welchen die Auffa voller Klarheit dargelegt sei.

Bern, 23. Dezember. Antrag des

die Landt inzuwirken, um eine neue Welt, schaft habe, zu ermöglichen. chen Manifestes: nichts als

andesvertretun

ihre Berathungen wieder hält am 28. d. M. seine

(W. T. B.) Das „Fremdenblatt“ en Auffassungen in Wiener chen Blättern über den weiteren Verlauf garischen Frage, welche, arns anbelange, auf ernst⸗ für sehr zeitgemäß, die von elegations⸗Ausschüssen n Erklärungen zu reproduziren, terreichischen Regierung mit

chische Landtag und klarer 1 „„Nein, nicht lieben“, so sen hassen jede Bedrückung, ob von großen oder kleinen sondern Krieg Schmach und Elend, chaftsorganisation nennt, und enden. Friede und Versöh⸗ als bis die Zwingherren alle zu ausgebrochen ist, Welt der Klassen⸗ cht Versöhnung

Das Leben des

deutlich genug. das Partei⸗Organ die Ziele der Partei dar: ruft es, „wollen wir, wir wollen haf jede Bevorrechtung, jede Schurkerei, Schurken begangen! egen das ganze Gebäude von Unrecht, heutzutage Staats⸗ und Gesells der Krieg soll nur mit unserem Siege nung wollen wir nicht eher kennen, Boden liegen und der alten S ohne den sie nicht leben kann. vorrechte und der neuen sozialen Welt giebt es nie aus wie Wasser und Feuer. Tod des Andern.“ In der gewaltigen patriotischen E so oft ersehnten und Deutschen, in der Wiedergebu sozialdemokratische Bewegung i man sich der Hoffnung hingeben, Arbeiter, die selbst für das ihrem eigenen winnen würden. zweiten Lesun als eine nichti staat“, das in Leipzig erscheinende Organ Bebel'’s 1 „Wir sind und wir erklären uns der (Pariser) Kommune und sind bereit, jederzeit und mann die Handlungen der Kommune zu vertreten.“ ch alle alten Formen des wirthschaftlichen Lebe Umwälzung zu gerathen begannen, w Es handelte sich bekaäͤmpfenden Elemente zu chichten, oder in

Verhäͤltnisse enden Umwandlung wurden auch alle un n Bewegung gesetzt, und gerade wo die Leidenschaften aufs

r widersprechend Nicht Frieden wollen wir,

ig der bul

chlange der Giftza

ssung der öf Zwischen der alten -

sie schließen einander

Bundesraths,

Angelegen⸗

Schweiz. Nationalrath hat den schon jetzt einen Ausschuß für die Berat heit, betreffend den Rückkau zusetzen, mit 56 gegen 17 Ständerath raths gleichfalls mit 14 geger

Belgien. Brüssel, 22. Dezember. Kammer hat gestern das Stimmen bevilligt. einstimmig angenomr „Mittel und setzvorlage über die wird sich mor äftigte sich Offiziere und die M

rhebung der Jahre 1870/71, nun endlich erlangten Einigung der rt des mächtigen Reichs hre Kraft verloren zu haben, konnte daß die irregeleiteten Massen der Vaterland gefochten, nun auch den mit wieder lieb ge⸗

im Reichstage bei der

f der Nordostbah Stimmen abgelehnt. Der Antrag des Bundes⸗ 1 13 Stimmen abgelehnt.

(Köln. Ztg.) Die

bezüglichen züͤglich Blut vertheidigten heimischen Boden

Doch schon Bebel's Rede g der revidirten Reichsverfassung ließ diese ge erscheinen, und am 31. Mai erklärte der „T ind Liebknecht's, solidarisch mit gegen Jeder⸗

Finanzbudge Das Budget der Staatsschul nen, desgleichen heute das Budget der ege“, wobei der Minister Beernaert eine Ge⸗ Tabacksteuer ankündigte. Die Kammer en bis zum 17. Januar vertagen. Der mit dem Gesetz über die Be⸗ ilitärschule. Zum die Ausschließung der allen zu lassen, Vlämischen als sehr erwünscht Lejeune trat im Namen der Fassung des Artikels bei, die dann genehmigt wurde; 6 Sena⸗ enthielten sich der Ab⸗

ganz unumwunden:

ns zu lösen und in ie sie in der Weltgeschichte darum, die wirren, zu ordnen kurzer Zeit sich den

nicht dagewesen war. sich aufs heftigste und zu einem neuen Bau zu s

1 namentlich die aufs mächtigste ergreif und bösen Elemente i es in einer Zeit, der freie Blick aufs tiefste getrübt Guten und Reinen, welche diese fast fassungslos gegenübe

förderung der Artikel 3 stellte Graux den Antrag, nicht vlämisch verstehenden Offiziere f Uebrigen aber den Unterricht im zu bezeichnen. Der Minister Regierung dieser neuen auch mit 49 gegen 8 St darunter die von stimmung.

entsetzlichsten

diese versuchten höchste erregt werden, wird, die Herrschaft über die m gewaltigen Prozeße des Neuwerdens rstanden, zu gewinnen und sie mit sich in

den Abgrund zu ziehen, in den sie schließli doch zurücksink müssen. Die Agitation Lassalle's hatte, man 2 h sagafinee man will, über dieselbe urtheilen, doch noch einen nationalen

Charakter getragen; nun aber unterwarf sich die Sozialdemokrati völlig den Strebungen des Kommunisten Marx und nahm eine 2.

schieden internationale d. h. reichsfeindliche Stellung ein. Auch die

wistigkeiten der sich befehdenden verschiedenen Richtungen in der hallmokratischen Partei wurden beigelegt; der gemeinsamen unausgesetzt regsamen, mit allen Mitteln des Fanatismus arbei⸗ tenden Agitation der sozialdemokratischen Führer entsprachen die ungeheuren Erfolge, die bei jeder Reichstagswahl in dem gewaltigen An⸗ wachsen der sozialdemokratischen Stimmen zu Tage traten and die weiteste Verbreitung durch die geschickt redigirte, ganz Deutschland überschwemmende Presse fanden. Bei der Reichstagswahl am 10. Ja⸗ nuar 1877 erwies sich die Sozialdemokratie als die viertstärkste Hartei in Deutschland. Von den gültig abgegebenen 5 401 021 timmen verfügten die Sozialdemokraten damals über 493 288 (9,1 %). Bei Beginn des Jahres 1878 erschienen 44 politische Organe, von denen 13 6 Mal, die übrigen 1, 2 oder 3 Mal in der Woche herausgegeben wurden. In Breslau wurde außerdem noch eine besondere Wochen⸗ und in Hamburg eine Monatsschrift herausgegeben. Dazu kamen das offzielle Centralorgan „Vorwärts⸗“ mit 12 000, ein illustrirtes Unterhaltungsblatt mit eiwa 40 000 Abonnenten, 2 wissenschaftliche Zeitschriften, 2 Witzblätter, endlich 14 Gewerkschaftsorgane, die mehr oder minder für die Partei zu werben suchten.

Es wird diese kurze Anführung der Zahl der sozialdemokratischen Stimmen und der Preßorgane genügen, um jeden Zweifel über die Bedeutung der Partei zu zerstören. Am 11. Mai 1878 erfolgte Hödel's Mordversuch; die Regierung legte das sogenannte Sozialisten⸗ gesetz vor, dasselbe wurde am 24. Mai mit 251 gegen 57 Stimmen abgelehnt. Dann am 2. Juni durcheilte die Welt die erschütternde, furchtbare Kunde, daß das Leben des greisen, allgeliebten Kaisers durch den neuen Mordanschlag Nobiling's aufs höchste gefährdet worden sei. Die Regierung löste den Reichstag auf; in dem neu berufenen wurde am 18. Ottober 1878 das von der Regierung umgeformte, bedeutend verbesserte Sozialistengesetz an⸗ genommen. Die ültigkeitsdauer desselben wurde bis zum 31. Fnar. 1881 bestimmt. Seitdem ist das Gesetz in den Jahren 1880, 1884 und endlich 1886 bis zum 30. März 1888 verlängert worden. Das erste Mal hatte die Mehrheit der Abgeordneten, welche für das Gesetz stimmten, aus Nationalliberalen und Konservativen bestanden, das zweite Mal 1880 verstärkte sich die verhältnißmäßig noch größere Zahl durch etwa 15 Centrumsmitglieder, beim fünften Mal 1884 ergab die namentliche Abstimmung 189 Stimmen für, 157 gegen das Gesetz. Dafür waren die beiden konservativen Fraktionen und die Nationalliberalen geschlossen, 39 Centrumsmitglieder, 27 Mitglieder der deutschfreisinnigen Partei ver⸗ einzelte Elsässer und Welfen; beim letzten Male 1886 stimmten die beiden konservativen Fraktionen und die Nationalliberalen wieder geschlossen, sowie 27 Mitglieder des Centrums dafür, dagegen 42 Centrumsmitglieder nebst den Welfen und Polen, die Deutschfrei⸗ sinnigen geschlossen, von denen jedoch 14 Mitglieder fehlten, die Volkspartei und die Sozialdemokraten. Der erste am 20. Mai 1878 dem deutschen Reichstage vorgelegte Entwurf des A „jur Abwehr sozialdemokratischer Ausschreitungen“ hatte sich deutlich als ein aus dem Rahmen des gemeinen Rechts heraustretendes Aus⸗ nahmegesetz gekennzeichnet, dem der Grundfehler anhaftete, daß das entscheidende Merkmal für das Einschreiten der Behörden in die „Verfolgung sozialdemokratischer Ziele“ gelegt war, während man doch in keiner Weise in Abrede stellen konnte, daß diese „Ziele“, namentlich in dem Hauptpunkt, die Lage der Arbeiter zu verbessern, mit den Bestrebungen aller anderen Parteien und der Regierung selbst übereinstimmten. Man konnte es daher der nationalliberalen Partei ebensowenig wie der großen Mehrzahl der übrigen Abge⸗ ordneten verdenken, wenn sie sich durchaus ablehnend gegen diese Vorlage verhielt. Einen verhängnißvollen politischen Fehler aber beging die nationalliberale Partei dadurch, daß sie in dem Wahn befangen, mit der Fortschrittspartei eine große liberale Partei bilden zu können, dieser, die sofort feierlich sich als die entschiedene Gegnerin aller Ausnahmegesetze hinstellte, folgte und das Gesetz einfach verwarf, ohne durch Berathungen und Besprechungen diese wichtigen Fragen zu klären oder sie wenigstens der Prüfung einer

Kommission zu überlassen. Die Auflösung des Reichstages, der

Mordversuch Nobiling's, der durch die Neuwahlen sich klar und deutlich kundgebende Wille des Volkes wiesen sie auf den richtigen Weg zurück. Und nur dem bei der Entstehung der Partei ausge⸗ sprochenen Grundsatz wieder folgend, daß nicht in allen Zeiten für dieselben Aufgaben mit denselben Waffen gekämpft werden darf, daß das innerste Wesen des Liberalismus darin bestehe, die Zeichen der Zeit zu beachten und ihre Ansprüche zu befriedigen, hielt es die nationalliberale Partei bei den sehr bedeutsamen Verbesserungen, welche das Gesetz durch die Regierung erfahren hatte, für durchaus angemessen, noch einmal sorgfältig zu prüfen, ob man die Gefahr nicht unterschätzt habe, und ob es nicht geboten sei, gegen eine dringende Noth des Augenblicks der Staatsgewalt scharf und unver⸗ züglich wirkende Waffen der Abwehr zu liefern. So kam ein Gesetz zu Stande, welches durch die Verbesserungen der national⸗ liberalen Partei nicht die Sozialdemokratie als. solche, auch nicht alle ihre Bestrebungen, sondern nur ihre Agitation verfolgen wollte, sofern sie einen bestimmten Charakter und Zweck hat, sofern sie den Umsturz der Staats⸗ und Gesellschafts⸗ ordnung erstrebt und in einer den öffentlichen Frieden, insbesondere die Eintracht der Bevölkerungsklassen gefährdenden Weise zu Tage tritt.

Als die Gegner des Gesetzes sind von vornherein, abgesehen von den durch dasselbe in erster Linie getroffenen Sozialdemokraten selbst, die Deutschfreisinnigen und das Centrum, doch dieses nicht geschlossen, aufgetreten. Die Gründe, welche damals gegen das Gesetz geltend gemacht wurden, werden auch heute wieder angeführt: daß das Gesetz praktisch erfolglos gewesen sei, daß die sozial⸗ demokratische Bewegung laut der Zahl der Wähler zu⸗ statt abgenommen habe, daß eine mächtige geistige Bewegung mit Polizeimitteln nicht unterdrückt werden könne, daß man durch die gewaltsam versuchte Unterdrückung nur zu Geheimbündelei und Verbrechen treibe, daß man die Stimmung in der Arbeiterwelt immer mehr verbittere und die stets wieder unter den Sozialdemofraten hervortretende Spaltung zurückdränge und die Partei wie mit eisernen Klammern durch das Gesetz zusammenhalte, daß 1“ einem Rechts⸗ staate grundsätzlich zu verwerfen seien, daß das Gesetz oft genug will⸗ kürlich, auch andere Parteien schädigend, gehandhabt worden, und daß man doch endlich einmal auf den Boden des gemeinsamen Rechts zurückkehren müsse, das Hunderte von Handhaben darbiete, um den wirklichen Ausschreitungen zu begegnen. Diese letzte Forderung wünscht wahrlich Jeder so bald wie möglich erfüllt zu sehen, aber ob es geschehen kann, hängt eben von der Bejahung oder Verneinung der andern aufgestellten Behauptungen ab. Was zunächst den Satz anbelangt, daß das Gesetz willkürlich oft straffer, oft gelinder gegen die Sozialdemokraten und auch gegen andere Parteien angewandt worden sei, so ist es natürlich, daß bei so vielen ausübenden Organen der Regierung hin und wieder Mißgriffe vorkommen können und vorgekommen sind; aber diese sind dann auch in der ehrlichsten Weise gutgemacht worden. Aber jeder vernünftig denkende Mann wird wohl in diesen neun Jahren zu der Erkenntniß gekommen sein, daß die einst vorausgesagte wüste Reaktion ein leeres Schreckensgebilde einer aufgeregten Phantasie gewesen ist. „Nimmt der Reichstag“, so hieß es damals, ‚das Gesetz an, so steuert das Deutsche Reich mit vollen Segeln im breitesten Fahrwasser der Reaktion; eine Zeit der Gesinnungspolizei und Geranken. Inquisition, eine Zeit der Denunziationen bricht heran. Das Doppelgesicht des Gesetzes, das neben dem terroristischen Medusenhaupt, das es der Sozialdemokratie zuwendet, auch die Züge eines in das alte Präventivsystem zurückfallenden Spezialprozeß⸗Gesetzes trägt, macht dasselbe für die Freiheit des deutschen Geistes nur um so be⸗ drohlicher“. Wie sehr gerade die nationalliberale Partei der freien Darlegung und Ausübung jeder politischeng Meinung, sofern ,Ner⸗ in den Schranken des Gesetzes bleibt und sich demselben unterordnet,

die Freiheit erhalten haben will, das zeigen klar genug die Worte, welche der Abg. Miquel in der Reichstagssitzung vom 27. April 1887 bei Gelegenheit der Wahlprüfungen sprach: „Ich halte, so hob derselbe hervor, das Verbot sozialdemokratischer Wahlcomités und das Verbot von Versammlungen blos deshalb, weil ein sozialdemokratischer Redner in ihnen auftritt, für gesetzwidrig. Das Sozialistengesetz sollte gerade bei Wahlen streng interpretirt werden. Ich gehe noch weiter und sage: alle 52 der Sozial⸗ demokraten, welche sich auf die Wahlen beziehen, haben von vorn⸗ herein die Vermuthung für sich, daß sie nicht auf den Umsturz der bestehenden Staatsordnung abzielen, sondern daß die Sozialdemokraten innerhalb der bestehenden Staatsordnung mitwirken wollen an der legalen Aktion der Staatskörper.“ Ebensowenig aber wie man irgend welcher gesetzlichen Thätigkeit der Sozialdemokratie entgegentreten darf, ebensosehr muß man sich gegen die Auffassung erklären, daß in einem Rechtsstaat Ausnahmegesetze nicht bestehen könnten Wie sehr die radikalen Elemente in der sozialdemokratischen Partei an Einfluß gewonnen haben, das hat die St. Gallener Versammlung bewiesen, welcher die opportunistische Politik der sozialdemokratischen Reichstags⸗Abgeordneten wenig gefiel, weil dieselben mit den andern Parteien kokettirten und so die Unabhängigkeit sowie den revolutio⸗ nären Charakter der Sozialdemokratie beeinträchtigten; das hat auch der bei den letzten Berliner Stadtverordnetenwahlen zu Tage getretene Zwiespalt in der sozialdemokratischen Partei gezeigt, in welcher von den Radikalen den Arbeitern vollständige Wahlenthal⸗ tung geboten wurde. Wenn also die Anhänger der Sozialdemo⸗ kratie sich selbst außerhalb der bestehenden Gesetze stellen, wenn sie in dem Proteste gegen ihre eigenen Abgeordneten erklären, daß sie von den Regierungen nichts zu erwarten haben, daß sie entschlossen seien, der Gewalt die Gewalt entgegenzusetzen, da sollte man doch aufhören, durch das Sozialistengesetz als ein Ausnahmegesetz die allgemeinen Grundlagen des Rechtsstaats gefährdet zu wähnen

Wir halten unter den gegenwärtigen Verhältnissen den Augen⸗ blick noch nicht gekommen, das Sozialistengesetz mit Erfolg aufzu⸗ heben. Es würde den Arbeitern der Schutz entrissen werden, unter dem sie allmählich die Segnungen der sozialen Reform, des höͤchsten Werkes unseres Kaisers und Bismarck's, kennen lernen können; es würde der gegen die rohe Agitation errichtete Damm niedergerissen und den noch immer von Neuem anbrausenden unheilvollen Wogen sozialdemokratischer revolutionärer Pläne und utopischer Ideen das große Feld der deutschen Arbeiterwelt zum freien Spiel wieder über⸗ lassen werden.

1 Gewerbe und Handel.

Von Seiten derjenigen Gruppe der Großindustriellen, welche bisher in Sachen der Industrie und Gewerbegesetzgebung sich als allein berechtigte Vertreterin ausgab, ist gegen den Verband der Deutschen Be⸗ rufsgenossenschaften, der alle als Berufsgenossenschaften organi⸗ sirten Zweige der Industrie und des Gewerbes zum Worte und zur Vertretung der gemeinsamen Angelegenheiten kommen lassen will, der Vorwurf erhoben worden, die auf den Berufsgenossenschafts⸗ tagen sich äußernden Mitglieder griffen den Entscheidungen ihrer Berufsg enossenschaften vor, auch verlasse man den Boden des Gesetzes, wenn man einen vom Gesetzgeber nicht vorge⸗ sehenen Verband der Berufsgenossenschaften zur Vertretung gemein⸗ samer Angelegenheiten schließe, zumal wenn man über den Kreis der Unfallversicherung hinaus zu den weiteren in Aussicht genommenen Arbeiterschutzgesetzen Stellung nehme oder verwandte, gemeinsame Angelegenheiten der Industrie und des Gewerbes berathe.

Diesem Vorwurf ist der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Berufsgenossenschaften Dr. Oskar von Hase in einer Ansprache entgegengetreten, mit welcher er den außerordentlichen Berufs⸗

enossenschaftstag zur Berathung der Grundzüge der Alters⸗ und Invaliditäts⸗Versorgung am 17. Dezember in Berlin eröffnete:

„Sehr geehrte Herren, ich eröffne den außerordentlichen Berufs⸗ genossenschaftstag, zu welchem Vertreter aller Berufsgenossenschaften geladen sind, um die Grundzüge der Alters⸗ und Invaliditäts⸗ Versorgung zu berathen. Die Berufsgenossenschaften sind vom Gesetz⸗ geber als Träger des vorbereiteten Gesetzes gedacht; es muß deshalb der Regierung wie dem Volk erwünscht sein, daß vom Vertrauen ihrer Berufsgenossen getragene Angehörige gerade dieser Körperschaften sich in gemeinsamer Verhandlung gutachtlich über die denselben zugedachten Aufgaben äußern. Keiner der Vertreter wird seine Berufsgenossenschaft durch solche gutachtliche Aeußerung über die vorgelegten Grundzüge binden wollen oder können; es wird deshalb jeder einzelne Anwesende nur seine persönliche Meinung und Stimme abgeben. Den einzelnen Berufsgenossenschafts⸗Versamm⸗ lungen soll nicht vorgegriffen werden, sich, dafern sie abweichender Meinung sind, seiner Zeit über den Gesetzentwurf selbst zu äußern; vorläufig aber dürften die Vertreter aller Ber fsgenossenschaften durchaus berufen sein, in dieser ihrer eigensten Angelegenheit ein gewichtiges Wort zu sprechen.

Die Botschaft unseres Kaisers vom 17. November 1881 hat die staatliche Fürsorge auf Grund freier Selbstverwaltung der Erwerbs⸗ kreise den nothleidenden Arbeitern verkündet; die letzte Thronrede hat „die grundlegende Bedeutung der schrittweise weitergeführten Unfall⸗ bersicherungsgesetzgebung für die genossenschaftliche Gliederung unseres Erwerbslebens“ hervorgehoben; die vorgelegten Grundzüge nehmen einen erheblichen neuen Schritt zur weiteren Ausgestaltung dieser Glieder. der Berufsgenossenschaften, in Aussicht. So begegnet sich der Zweck des Verbandes der deutschen Berufsgenossenschaften, „die weitere Ent⸗ wickelung der berufsgenossenschaftlichen Gliederung zu fördern“ mit den Wünschen unseres Kaiserlichen Herrn. Unsern großen Friedenskaiser zu ehren, erheben wir uns jetzt beim Beginn unserer Arbeit und rufen: „Se. Majestät, unser allgeliebter Kaiser, lebe hoch, hoch und nochmals hoch!“

Von den „Mittbeilungen des Bayverischen Gewerbe⸗ Museums zu Nürnberg“ (Beiblatt zur Zeitschrift „Kunst und Gewerbe“, redigirt von Dr. J. Stockbauer) liegen uns die Nrn. 22 bis 24 XIV. Jahrgangs vor, mit denen dieser zum Abschluß gelangt. Die letzten Nummern des Blatts enthalten Mittheilungen über das neue Preisausschreiben der König Ludwigs⸗Preisstiftung, über die am 1. November erfolgte feierliche Einführung des neuen Direktors des Museums, Hrn. Theodor von Kramer, über die deutsch⸗nationale Kunstgewerbe⸗Ausstellung zu München 1888, Referate über Vorträge, die im Museum gehalten wurden, Mittheilungen über die Permanente Ausstellung für Industrie und Handel, Berichte aus dem Verbande baperischer Eewerbevereine ꝛc. und vermischte Notizen. Mit Sonntag, den 13. November, haben, wie wir dem Blatt ent⸗ nehmen, die Gruppen⸗, oder Wochenausstellungen der Vor⸗ bildersammlung ihren Anfang genommen, und jwar eceröffneten die Reihe die Abbildungen moderner Zimmereinrichtungen. Ans⸗ gestellt wurden Abbildungen stilvoller, den jetzigen Anschauungen ent⸗ sprechender Ausstattungen von Wohn⸗ und Speisezimmern sowie einiger interessanter Ateliers⸗ und Herrenzimmer⸗Dekorationen. Weitaus überwiegend waren hier vertreten die altdeutschen Einrichtungen, daran reihten sich einige Entmürfe im japanischen Geschmack und in modern englischer Art. Für die jetzt so beliebten modernen Rococo⸗Einrich⸗ tungen ist eine eigene Wochen⸗Ausstellung vorgesehen. Mit den vorliegenden Nummern hören übrigens, wie die Redaktion anzeigt, die „Mittheilungen“ in ihrer bisherigen Gestalt zu erscheinen auf und werden durch das vom 1. Januar 1888 an unter dem Titel „Baxpe⸗ rische Gewerbe⸗Zeitung“ erscheinende Organ des Muscums ersetzt.

Vom Oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schles. Zig.“: Die Erzeugung von Roheisen hbat auf den Oberschlesischen Hohöfen in der Berichtswoche keine Ver⸗ schiebungen erfahren. Dagegen nahm die Ueberführung von Robeisen von den Hochöfen zu den Verbrauchestätten nach und nach an Aus⸗ dehnung ab, da die Walzwerke zu einem ansehnlichen Theil behufs der alljährlichen Inventur⸗ und Reparaturarbeiten einer Periode ruhigerer Betriebsthätigkeit entgegengehen. Der Robheifen⸗ markt wurde in der jüngsten Zeit von den Verhandlungen, welche das Syndikat der auf Verkauf arbeitenden Hohofen⸗ werke mit dem Oberschlesischen Walzwerke⸗Verband jum

auszudehnenden Abschlusses für das ver⸗ Es handelt sich um deren fester Absatz umso⸗ als die behinderte Ausfuhr von estände entgegengewirkt hat und es gilt dies vorwiegend von den gewöhnlichen Roh⸗ Letzteres wird zur Zeit bewerthet en 5,50 5,80 e 4 euerdings eine unverkürzte Beschäftigung mit sowie in Apparaten⸗ und Röhrenguß. n war unter Berücksi

Zweck eines bis Ende 1890 fügbare Roheisen führt, wese engen von jährlich 30 000 t Roheisen, mehr ins Gewicht fallen würde, Roheisen der Erleichterung der 2

ntlich beeinflußt.

dies noch thut; eisensorten für das mit 5 5,40 ℳ, Gießerei⸗Roheis gießereien bekundeten n schweren Arbeitsstücken, Eisenwalzwerke fs und der nothwendi weniger angestrengt; andere Strecken nach Maßgabe vorlie genommen waren. Der Absatz an der Jahreszeit angemessen Stabeisen 14 bezahlt, 16 16,50 ist der Betrieb vorübergehend unte IImarkt erweisen sich die Metallfabri 1 in den Vorjahren, daher Roh⸗ Die Aufbesserung für Blei hat Die Preise von Rohzink sind in lohe⸗Marke zuletzt Zinkweiß von 40

Verpuddeln.

Die Eisen⸗

chtigung des schwächeren gen Instandsetzungen der Betrieb etwas zelne Strecken still, während gender Aufträge voll in Anspruch Fertigeisen und Blechen kann

daher standen ein

konkurrenz⸗ freiem Absatzgebiet Kesselbleche der Friedenshütte worden. Im Meta dauernd so beschäftig zink andauernd in sich bisheran nicht erhalten können. stetig steigender Richtung begriffen un 39 ℳ, W.-H.⸗Zink 40 ℳ, Zinkble Ia Blockblei 30,50 Die nächste Börs 27. Dezember 1887 im „B New⸗York, 23 Wochenbericht. Ausfuhr nach Großbritannien 75 „Vorrath 1 023 000 B

Verkehrs⸗Anstalten. dem am 23. November

t wie kaum jemals Nachfrage steht.

d notirte Hohen che bis 46 ℳ,

enversammlung zu Essen findet am erliner Hof“ statt. 8 Dezember. (W. T. B.) in allen Unionshäfen 202 000 00 B., Ausfuhr nach dem Konti

Baumwollen⸗

(W. T. B.) von Shanghai

ist in Brindisi

Die Post von abgegangenen Reichs⸗Postda eingetroffen und wird in ber früh zur Ausgabe gelan

Triest, 23. Dezember. ist heute Vormittag

mpfer „Preußen“ Berlin voraussichtlich am 26. Dezem⸗

T. B.) Der Lloyddampfer aus Konstantinopel hier ein⸗

Dezember. (W. T. B.) Der Castle⸗ astle“ hat heute auf der Heimreise

„Minerva“

London, 23.

Da er „Grantully C 112

Lissabon

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Rußland. ge einer Anordnung des General⸗Gouverneurs Sardinien, welche nach de Häfen des Schwarzen Meeres en werden.

von Odessa e Provenienzen aus m 19. No⸗ vember d. J. abgegangen sind, in den einer Quarantäne⸗Observation unterzog

Portugal. rm 14. Dezember

lich portugiesischen M

1887 veröffentlichten Ver⸗ inisteriums des Innern sollen betrachteten Häfen des Sicilien seit dem 1. „verdächtig“ angesehen ardinien nach wie vor als

Nach einer unte fügung des Köni die bisher als von Cholera italienischen;

„verseucht“ ndes und der Insel nur als derselben Krankheit werden, wogegen die Häfen der Insel S „verseucht“ gelten. Schweden. schwedischen Kommerz⸗ die italienischen Landes⸗ als von der Cholera nicht „R.⸗A.“ Nr. 170, 203 und 232

Laut Bekanntmachung m 9. Dezember 1887 sind gebiete Latien, Campanien und Calabrien mehr befallen erklärt worden. Juli, 31. August und 4. Okto Brasilien.

Die gegen Schiffe von der Insel Quarantäne (vergl.

Kollegiums vo

Malta angeordnet gewesene September 1887) ist chen Regierung unterm

Verordnung der Kaiserlich brasilianis vember 1887 aufgehoben worden.

206 vom 3.

Berlin, 24. Dezember 1887.

Post vom 22. Dezember, ab London Das Schiff

8,25 N., ist ausgeblie starken Nebels auf See in Vlissin ie englische Post vom Grund: Schiff in V

Schiff hat wegen Anschluß verfehlt. Vlissingen,

24., über Anschluß ver⸗ 11“

ist ausgeblieben. Nebel auf See.

Aus Veranlassung der Einweihung Geltow bei Potsdaf gestern folgende Depesche aus ie Kronprinzessin und

ung der Kirche zu Alt⸗ Gemeindekirchenrath in Alt⸗Geltow San Remo zugegangen:

hmen herzlich Theil an dem Fest dasselbe nicht mit der Gemeinde feiern

der Kirchenweihe.

Friedrich Wilhelm, Kronprinz.“

Verha Berlin, den 21. Dezember 1887

lokal des Central⸗Comités der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz.

u der statutenmäßigen 9. Jahressi der „Deutschen Marine⸗Stiftung 1878“ sämmtlichen Mitglieder des Gesammt führenden Ausschusses ergangen.

Die Mitglieder des letzteren hatten hrend von Seiten des rren Dr. Franz dent der Ha merzien⸗Rath haben ihr Nichterscheinen schriftlich entschuldigt.

Herr Dr. F. Fischer übernabm Mitglieder des Gesammtvorstandes erklärten beben gegen den vorgetragenen, in der A bericht pro 1887, ertheilten De jahr 1887 unter Vorbehalt tion und genehmigten den Voranschlag zu dem er gleichfalls in der Anla

Herr Seibel theilte Kiel, aus welchem im

Nachmittags 2 Uhr, im Geschäfts bung des Gesammtvorstandes waren Einladungen an die vorstandes und des geschäfts⸗ sich eingefunden,

Fischer, Rudolf Mosse und J. W. S Die Herren: Königlicher Kom⸗

er Admiralitäts⸗

Gesammtvorf

kammer zu Kiel. Rath Domeier

Vorsitz. Die anwesenden keine Bedenken zu er⸗ nlage enthaltenen Jahres⸗ das abgelaufene Geschäfts⸗ Anlage vorgesehenen Reserva⸗ Etat pro 1888, 8 aufgestellt ist.

charge für der in der

ge zu diesem Protokoll mit, daß der Spezialf Jahre 1887 für ein Kind Unterstützung von 60 gewährt worden ist,

Da ein Weiteres nicht sitzung geschlossen. Geschehen wie oben. Dr. Franz Fischer. übrende Ausschuß der „Deutschen Marine⸗Stiftung Nachstehendem chäftsberich

1878 beehrt sich icht pro 1887 zu

i bat in seiner Sitzung am Ausschuß ermächtig⸗

ammworstand der 1. Dezember 1886 den geschäft