1888 / 26 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Jan 1888 18:00:01 GMT) scan diff

trägen vertheilen, die einmaligen und außerordentlichen 635 ℳ) um 116 090 Es sind hierbei neu zum Ansatz ge⸗ ommen: 139 000 1. Rate zur Errichtung eines Landgestüts in Kreuz (Kröllwitz) bei Halle a. S. behufs Zurückverlegung des zur Zeit in Lindenau (Regierungs⸗Bezirk Potsdam) stationirten sächsischen Beschäldepots; 41 000 zum Umbau des Schlosses in Traventhal (Regierungs⸗Bezirk Schleswig); 25 000 zur Regulirung der Wasserleitung in Beberbeck und 75 700 zum Neubau des Jäger⸗ hofstalls in Celle.

Der Etat der landwirthschaftlichen Verwaltung einschließlich der Centralverwaltung des Ministeriums für Land⸗ wirthschaft weist in den Einnahmen (1 698 888 ℳ) gegen den laufenden Etat einen Ausfall von 201 116 auf. Von dem Minus fallen auf die Einnahmen der Auseinandersetzungsbehörden 110 000 ℳ, auf die Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge 75 065 und auf die Rückzahlungen und Zinsen aus Meliorationsdarlehen 24 320

Die dauernden Ausgaben betrugen 10 017 228 (+ 604 290 ℳ). Aus den Veränderungen sind hervorzuheben: Zur Remunerirung der nicht dauernd beschäftigten Spezialkommissarien u. s. w. sind 19 500 mehr ausgeworfen, wobei bemerkt ist:

MNach der bisherigen Einrichtung des Etats wurden diejenigen Assessoren und Landwirthe, welche sich bei den Generalkommissionen oder Spezialkommissionen für die Funktionen eines Spezialkommissars durch die Ausführung praktischer Arbeiten vorbereiteten, die der Förderung der betreffenden Dienstgeschäfte zu Gute kamen, aus dem unter Tit. 8 ausgebrachten Fonds remunerirt, während die Remune⸗ rationen der selbständig, aber nicht dauernd als Spezialkommissarien beschäftigten Assessoren und Landwirthe, welche ihre Vor⸗ bereitung bereits zum Abschluß gebracht hatten, aus dem unter Tit. 9 ausgebrachten Fonds zu entnehmen waren. Es traten nun nicht selten Fälle ein, in welchen die im Vor⸗ bereitungsdienst beschäftigten Männer bei eintretender Vakanz von Spezialkommissionen vorübergehend mit der Wahrnehmung der Ge⸗ schäfte derselben betraut wurden, sei es, daß dies vorwiegend im Inter⸗ esse der Ausbildung der Beauftragten geschah, sei es, daß die Für⸗ sorge für eine entsprechende Vertretung hierbei in den Vordergrund trat. Je nachdem das eine oder das andere Moment vorwaltete, war die Remuneration für die Zeit solcher Vertretung abgesehen von den hier außer Betracht bleibenden Fällen, in welchen zur Deckung der Vertretungskosten vakante Besoldungstheile zur Verfügung standen aus Tit. 8 oder aus Tit. 9 zu entnehmen.

„Um künftig Erörterungen zu vermeiden, wie sie in einzelnen Fällen, in welchen die betreffenden Remunerationen aus Tit. 8 ent⸗ nommen waren, hinsichtlich der Frage, ob die Vervollständigung der Ausbildung des betreffenden Aspiranten, oder die Vertretung der Amts⸗ stelle der Zweck des betreffenden Kommissoriums gewesen sei, bei der Rechnungsrevision entstanden sind, empfiehlt es sich, sämmtliche Remunerationen der vorbezeichneten Art an einer Stelle zu verrechnen und deshalb unter entsprechender Aenderung der Zweckbestimmung der betreffenden Titel einen Betrag von 15 000 von dem Tit. 8 ab⸗ zuzweigen und dem Tit, 9 zuzusetzen, welcher seiner sonstigen Zweck⸗ 1 nach ohnehin zur Aufnahme dieser Ausgabe geeigneter erscheint.“ 3

Im Fonds zur Remunerirung von Hülfslehrern und Hülfs⸗ beamten bei den landwirthschaftlichen Lehranstalten sind 33 435 mehr angesetzt, zur Förderung genossenschaftlicher und kommunaler Flußregulirungen 500 000 und zur Förderung des Obstbaues 20000 mehr.

Zu einmaligen und außerordentlichen Ausgaben sind 706 500 (— 355 000 ℳ) ausgeworfen, davon neu: zum Neubau eines Fahrzeugs für den Fischerei⸗Aufsichtsdienst in der Nordsee 7500 ℳ, zum Bau und zur inneren Einrichtung eines Gebäudes zur Aufnahme der Lehr⸗ und Sammlungsräume der Landwirthschaftlichen Akademie in Poppelsdorf 1. Rate 130 000 und zur Gewährung einer Beihülfe an den Neulander Deichverband (Regierungsbezirk Lüneburg) 40 000

Die gesammten Ausgaben stellen sich auf 10 723 728 (+ 249 290 ℳ).

Centralblatt der Abgaben⸗Gesetzgebung und Ver⸗ waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 2. Inhalt: Anzeige der in der Gesetz⸗Sammlung erschienenen Gesetze und Verordnungen. Allgemeine Verwaltungsgegenstände. Verän⸗ derungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. Indirekte Steuern. Feststellung des Brennerei⸗ Betriebsjahrs. Ermäßigte Zuschläge zur Verbrauchsabgabe. Zur Fe üetesse agc des Branntwein⸗Denaturirungsmittels ermächtigte Firmen. Wegfall des Steuerstempels an den Branntwein⸗Sammel⸗ gefäßen. Erleichterungen im Betriebe der Preßhefe⸗Brennereien. Personalnachrichten.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 4. Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. Bekanntmachung vom 16. Ja⸗ nuar 1888. Nichtamtliches: Betriebs⸗ und Verkehrsverhältnisse der Berliner Stadtbahn (Fortsetzung). Neubau zweier Ein⸗Familien⸗ häuser in Berlin. Feuerprobe mit Wänden, Decken und Eisen⸗ Ummantelungen nach Patent Rabitz. Zur Explosion der neuen Wesermühle in Hameln. Vermischtes: Einführung von Diplom⸗ prüfungen an der Technischen Hochschule in Berlin. Deutsches

eichenpapier, insbesondere deutsches Netzpapier Eine schwedische traßenlokomotire. 1“

Statistische Nachrichten.

An den im Jahre 1887 an den Seminaren zu Bromberg in Posen, zu Ahlfeld in Hannover, zu Soest in Westfalen und zu Bop⸗ pard in der Rheinprovinz abgehaltenen vierwöchentlichen Turnkursen für im Amte stehende Volksschullehrer haben sich nach dem „Centralblatt der Unterrichtsverwaltung“ deren 99 betheiligt. Von diesen waren 14 unter 25 Jahren, 35 von 20 bis 30 Jahren, 27 von 30 bis 35 Jahren, 15 von 35 bis 40 Jahren, 6 von 40 bis 45 Jahren, 1 von 45 bis 50 Jahren und 1 über 50 Jahre alt. 83 hatten bereits Turnunterricht erhalten, und zwar 76 in einem Seminar, 7 anderwärts, 16 dagegen noch keinen; 86 hatten bereits Turnunterricht ertheilt, und zwar 43 nur in Freiübungen und 43 einen vollen, 13 dagegen noch keinen. Das Ergebniß der Turnkurse war, daß 17 mit sehr gutem, 48 mit gutem und 34 mit genügendem Er⸗ folge an ihnen theilgenommen hatten.

Der Uebersicht des Schiffsverkehrs in den Quai⸗ Anlagen in Hamburg im Jahre 1887, welche die Deputation für Handel und Schiffahrt veröffentlicht, sind folgende Angaben ent⸗ nommen. Es kamen im Jahre 1887 überhaupt an 2914 Schiffe mit einem Raumgehalt von 5 875 626 cbm resp. 2 074 095,9 Reg.⸗Tons (1886 2762 Schiffe von 5 745 595 chm resp. 2 028 195 Reg.⸗T. und 1883 2411 Schiffe von 5 026 294 chm resp. 1 774 281,7 Reg.⸗T.). Von den in 1887 angekommenen Schiffen waren 994 deutsche Dampf⸗ und 33 deutsche Segelschiffe von resp. 901 993 und 1487 Reg.⸗T. und 1418 englische Dampfschiffe von 943 771 Reg.⸗T. (1886 851 deutsche Dampf⸗ und 26 Segelschiffe von resp. 841 317 und 1385 Reg.⸗T. und 1424 englische Dampfschiffe von 950 454 Reg.⸗T.). Von den i. J. 1887 angekommenen 2914 Schiffen enthielten Ladung 2667, leer kamen an 247 (1886 kamen von 2762 Schiffen 2609 beladen und 153 leer an; 1883 waren von 2411 Schiffen 2223 beladen, 188 leer). C11“

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Anleitung zur Bestimmung der Arbeits⸗ und Er⸗ werbsfähigkeit nach Verletzungen. Für Berufsgenossen⸗ schaften, Unfallversicherungen und Aerzte, bearbeitet von Dr. L. Becker,

dgl. Bezirks⸗Physikus und Stabsarzt a. D. (Berlin 1888, Verlag

Th. Chr. F. Enslin R. Schötz.) In diesem Buche, auf

welches das Reichs⸗Versicherungsamt in seinem Rundschreiben vom 11. Januar d. J. (I. 1461) die Berufsgenossenschafts⸗Vorstände auf⸗ merksam gemacht hat, untersucht der Verfasser kurz und bündig aber erschöpfend alle hierher gehörigen Verletzungen auf ihre Dignität und giebt die Momente an, die der um sein Gutachten an⸗ gegangene Arzt ins Auge zu fassen hat, um seiner Pflicht nach allen Seiten hin genügen zu können. Das Buch befriedigt daher ein Be⸗ dürfniß, welches sich nicht nur in arztlichen Kreisen, sondern auch in denen der Berufsgenossenschaften, die über die Entschädigungen zu be⸗ finden haben, fühlbar gemacht hat, und es wird auch für die Groß⸗ industriellen, die Arbeiter beim maschinellen Betriebe beschäftigen, von Interesse sein.

Zeitschrift für Missionskunde und Religions⸗

[wissenschaft. Organ des Allgemeinen evangelisch⸗protestantischen

Missionsvereins. Herausgegeben von Prediger Dr. Th. Arndt in Berlin, Pfarrer Dr. E. Buß in Glarus und Pfarrer J. Happel in Heubach (Hessen). 3. Jahrgang. 1. Heft. Berlin 1888. Verlag von A. Haack. (Preis 3 jährlich.) Das vorliegende 1. Heft des neuen Jahrgangs der Missionszeitschrift des Allgemeinen evangelisch⸗protestantischen Mis⸗ sionsvereins enthält u. A. Folgendes: In einer längeren Abhandlung beschreibt der durch seine paulinischen Studien bekannte Pfarrer O. Lorenz in Brieg das Leben und die Arbeit des Missionars Paulus, zum ersten Male zusammenfassend, was den Paulus als Urbild aller Missionare charakterisirt. Eine auf neuen, wichtigen Quellenstudien beruhende Biographie des Grönländer⸗Apostels Hans Egede wird vom farrer und Privatdozenten Dr. Egli begonnen. Der chinesische Mis⸗

sonar des Vereins, E. Faber, liefert neue Beiträge zur Mythologie der Chinesen; 5 beigegebene Abbildungen nach chinesischen Originalen veranschaulichen die mythischen Thiergestalten der Chinesen. Lic. theol. Schmiedel in Jena erzählt zwei der biblischen ähnliche Kreuzigungs⸗ geschichten aus der arabischen und japanischen Literatur, die zu inter⸗ essanten Vergleichen Anlaß bieten. Eine die jüngsten Ereignisse berücksichtigende Rundschau über die amerikanische Mission aus der Feder des Pfarrers Strobel, sowie eine Reihe von Vereinsnachrichten, unter denen wir die Mittheilungen von den Arbeitsfeldern des Vereins in Japan und China besonders hervorheben, schließen das Heft ab.

Die christliche Welt. Evangelisch⸗Lutherisches Gemeinde⸗ blatt für die Gebildeten. (Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig). Nr. 4. Inhalt: Aus dem Berufsleben des Herrn. 3. Die neuen Forschungen im Morgenlande und das Alte Testament: Beurtheilung des gegenseitigen Ver ältnisses. 3. Rückblick auf die Provinzial⸗Synoden der östlichen preußischen Provinzen. 1. Die Berliner Stadtmission. Unsere Kunst. 5. Patriotische Kunst. Die Reichsfeinde, ein römisch⸗katholischer Tendenzroman aus der Zeit des Kulturkampfes. Nachklänge von der Papstjubelfeier in Deutsch⸗ land. Zur kirchlichen Statistik der preußischen Landeskirche. Verschiedenes: Ablaß und Sündenvergebung; Verurtheilung Thümmel'’s. 1

Von den Publikationen des Börsen⸗Vereins der Deutschen Buchhändler ist eine neue Folge XI. des Archivs für Geschichte des deutschen Buchhandels erschienen. Dasselbe wird heraus⸗ gegeben von der historischen Kommission des Börsen⸗Vereins der Deutschen Buchhändler. (Leipzig, Verlag des Börsen⸗Vereins der Deutschen Buchhändler, 1888) Die historische Kommission bedauert, daß sie nicht in der Lage gewesen ist, für den vorliegenden 11. Band des Archivs das Programm, welches sie in dem Vorwort zu dem voraufgegangenen 10. Bande in Aussicht gestellt hatte, vollständig aufrecht zu erhalten. Die mit Bestimmtheit zugesagte der Arbeit von Professor Fr. Teutsch über den deutschen Buchhandel in Siebenbürgen blieb leider aus, die beiden von Dr. Albr. Kirchhoff vorbereiteten größeren Aufsätze aber mußten zurückgeschoben werden, um Platz zu schaffen für den werthvollen und wichtigen von Dr. Karl Stehlin in Basel verfaßten Beitrag, welcher einen größeren Umfang annahm als man erwartete; eine Vertheilung auf zwei Bände des Archivs wäre aber unthunlich gewesen, die Be⸗ nutzung und Verwerthung des reichen darin enthaltenen Materials wäre gehemmt und verzögert worden. Ein noch stärkeres Motiv für den sofortigen, unzerstückelten Abdruck der in Band XI enthaltenen Regesten war für die historische Kommission die Hoffnung, Freunde des Archivs zu ähnlichen Forschungen in den Archiven der größeren Buchhandelsstädte, namentlich Frankfurts, Kölns, Nürnbergs und Augsburgs, anzuregen und sie auf die Wichtigkeit der noch nicht für diesen Zweck benutzten reichhaltigen Quellen hinzuweisen. So z. B. läßt sich aus den Gerichtsakten und ähnlichem Material das Bild der wirthschaftlichen Lage des Buchgewerbes ergänzen, um eine klare und richtige Vorstellung von den jeweiligen Zuständen, von dem Werden und der Entwickelung des rein Geschäftlichen des Buchhandels zu gewinnen. Das Operiren allein mit der Anzahl der Buchhandlungen und Buchdruckereien, mit den absoluten Zahlen der Bücherproduktion giebt oft genug ein zum Theil wohl glänzendes, aber dennoch schiefes Bild. Ganz ebenso wie es in Leipzig der Fall war, zeigen auch in Basel die Stehlin'schen Regesten für das Buch⸗ ewerbe neben dem glänzenden Avers einer achtunasgebietenden Ver⸗ agsthätigkeit einen trüben Revers bezüglich der geschäftlichen Erfolge, der wirthschaftlichen Lage; im Allgemeinen gedieh nur eine Minderzahl der Betriebe, die Mehrzahl litt Schiffbruch, schleppte mindestens nur mühsam ihr Dasein dahin. Der vorliegende Band enthält einen Bericht über den Fortgang der Arbeiten für die Geschichte des deutschen Buchhandels; Regesten zur Geschichte des Buchdruckes bis zum Jahre 1500; aus den Büchern des Basler Gerichtsarchivs. Von Dr. K. Stehlin in Basel. Die Leipziger Büchermesse von 1550 1650. Leipziger Sortimentshändler im 16. Jahrhundert und ihre Lagervorräthe. Beides von Albr. Kirchhoff. Papierfabrikation und Papierhandel. Beiträge zu ihrer Geschichte, besonders in Sachsen. Der Anfang des deutschen Buch⸗ handels in Amerika. Beides von F. H. Meyer; Miszellen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Von Herrn P. R. Christian, Landschaftsgärtner in Tondern, erhalten wir folgende Fuschrift:

„Eine wenig bekannte und doch sehr empfehlens⸗ werthe Heckenpflanze. Reger und reger ist in den letzten Jahren der Sinn für Anpflanzungen in allen Schichten der Be⸗ völkerung geworden, und ist es ja auch eine schöne Sache, einen selbst⸗ gepslangfen Baum oder Strauch gedeihen und Frucht bringen zu sehen.

Uzu oft aber hört man immer noch Klagelieder, daß ein Baum oder Strauch entweder nicht wachsen, oder doch nicht so gedeihen will, als es der Besitzer wohl wünschte. Unwillkürlich kommt einem Jeden da die Frage: Worin haben denn diese Klagelieder hauptsächlich ihren Grund? Meiner Ansicht nach liegt eine der zutreffendsten Antworten auf diese Frage sehr nahe und lautet: Allzu wenig Erfahrung haben sehr viele Leute immer noch darin, für das verschiedene Pflanzmaterial den richtigen Boden oder umgekehrt zu wählen. Der auf diese Weise gemachte Fehler rächt sich alsdann bald an den Betreffenden und hat gewöhnlich den Eingang der Pflanze zur Folge. Freilich ist es nicht meine Absicht, hier für jede einzelne Pflanzengattung den passendsten Boden zu empfehlen, sondern ich verfolge mit diesem Aufsatz den Zweck, für die dürftigsten Bodenarten (denn hier ist die Wahl am schwersten): Gerölle, Grausand, Kiesel, Heideboden u. s. w., eine der besten Hecken⸗ und Schutzpflanzen zu empfehlen. Dies ist der echte schwedische Boxdorn. Wo es sich darum handelt, auf schlechtem Boden rasch eine dichte, schützende Hecke herzustellen, nimmt diese Pflanze unbedingt den ersten Rang ein; dieselbe ist eine unserer besten Heckenpflanzen, wächst rasch, ist äußerst genügsam und völlig widerstandsfähig gegen jegliche Witterungseinflüsse, bildet dichte, undurchdringliche Fernen und ist willig im Anwachsen; selbstredend verschmäht dieselbe auch besseren Boden nicht. In seiner Heimath Skandinavien und Dänemark findet man besonders an den Westküsten fast alle Gehöfte mit diesem Boyrdorn eingefriedigt, wo derselbe doch, wie an keiner anderen Stelle, den rauhen Stürmen und sonstigen Witterungseinflüssen jenes Klimas ausgesetzt ist. Dennoch aber findet man hier die stattlichsten Boxdornhecken S völlig, wie keine andere Pflanze, unter solchen Umständen ihren Zweck erfüllen. So wenig Ansprüche der schwedische Boxrdorn an Boden und Klima

Stelle das Postanweisungs⸗Verfahren gesetzt worden war.

macht, ebenso leicht ist es, denselben zu kultiviren. Die beste Pflan⸗ zeit sind die Monate März und April, und geschieht die Fort⸗ pflanzung am besten durch Stecklinge; diese wachsen ausnahmslog sicher. Man grabe den Boden 30 40 cm tief, 80 cm bis 1 m breit, hebe auf der Mitte dieses Streifen Landes einen 30 em tiefen Pflanzgraben von 40 cm Breite aus, pflanze nun doppelreihig, die Reihen 40 cm, die Stecklinge in den Reihen 20 cm im Abstand so tief, daß, wenn die aufgeworfene Erde wieder in den bepflanzten Pflanzgraben gebracht ist, nun 3—4 cm von jedem Steckling über dem Boden stehen, trete dann die Erde rund um die Stecklinge fest an und harke alles hübsch eben. Im ersten Jahre muß eine Neupflanzung von Unkraut gut rein gehalten werden; von Zeit zu Zeit den Boden mit der Hacke gehörig aufzulockern, ist von großem Vortheil; später läßt der schwedische Boxdorn keinen Rivalen mehr aufkommen. Im Winter nach der Anpflanzung werden alle Triebe um die Hälfte eingekürzt was auch später jährlich geschehen muß. Auf diese Weise erzielt man durchschnittlich in 4 Jahren eine undurchdringlich dichte Hecke von 1 1 ½ m Höhe. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß dieser Boxdorn des widerlichen Geschmacks und der vielen langen Nadeln wegen, von Vieh oder Wild nicht zu leiden hat. Näheres über Kultur, Bezu Schnitt u. s. w. erbiete mich gern, auf frankirte Anfragen a 19. Interessenten zu ertheilen.“ 1““

Verkehrs⸗Anstalten.

Der Postanweisungsverkehr im Reichs⸗Postgebi (Stat. Corr.) Von denjenigen Einrichtungen, 1 9 5 s Cit schränkung des Baarumlaufs von Münzen eine große Ersparniß an Zeit, Geld und Arbeit herbeiführen, ist der Postanweisungsverkehr eine der wirksamsten. Im deutschen Reichspostgebiet sind die ersten Anfänge desselben auf das bei der vormaligen Postverwaltung Preußens am 1. Dezember 1848 ins Leben getretene Baar⸗Ein⸗ und Auszahlungsverfahren zurückzuführen, indem die preußische Postver⸗ waltung zur Annahme von baaren Beträgen bis zu 25 Thlrn. und zur Wiederauszahlung an einen bestimmten Empfänger ermächtigt wurde; jeder Einzahlung mußte aber eine Briefadresse beigegeben werden und auch im Uebrigen war die Behandlung der Baarzahlungsbriefe bei den Postanstalten noch eine sehr umständliche. Sie wurde merklich vereinfacht gelegentlich der Reorganisation der preußischen Post⸗ verwaltung vom 1. Januar 1850, bei welcher gleichzeitig durch die Einführung des Freimarkensystems dem Publikum ein bequemez Mittel zur Versendung auch kleinerer Geldbeträge mit der Post ge⸗ boten wurde. Gleichwohl wurde von dem Einzahlungsverfahren vorläufig nur ein geringer Gebrauch gemacht; nach der „Statistik der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung für das Kalenderjahr 1886“ wurden nämlich

1850 . 1166 1“ 1909“

80 366 96 980 120 536

9000 5 8 850 000 . 351 919

In derselben Zeit stieg die Zahl der im preußischen Postbezirk beför⸗

derten portopflichtigen Briefe und Packete mit Werthangabe von 2 397 214 im Jahre 1850 allmählich auf 3 934 658 Stück im Jahre 1853. Erst vom Jahre 1856 ab trat eine stärkere Benutzung des Baareinzahlungs⸗Verfahrens ein, hervorgerufen einmal durch den allgemeinen Verkehrsaufschwung, anderseits dadurch, daß die Ein⸗ zahlungsgebühr ermäßigt und das Verfahren auch auf den Verkehr mit den meisten übrigen deutschen Staaten, sowie mit den Vereinigten Staaten von Amerika ausgedehnt worden war. Eingezahlt wurden im inneren preußischen Postverkehr 8 .in 690 209 Einzelfällen 3 395 886 Thaler, . 797 511 3 736 005

1 093 404 5 155 371

1 208 337 5 451 849

1 272 687 5 670 639

1 430 774

1 623 596

1 839 500

2 001 909 10 451 623

Sowohl die Zahl der Sendungen wie der eingezahlte Betrag stieg in diesen neun Jahren also auf das Dreifache, während zugleich auch die Zahl der im Inlande beförderten Sendungen mit Werthangabe noch ein stetiges Anwachsen erkennen läßt; diefelbe erhöhte sich von 4 619 940 Stück mit einem Gesammtbetrage von 589 Millionen Thalern im Jahre 1856 auf 6 948 435 mit 818 Millionen Thalern im Jahre 1864. Erst seit 1865 trat in diesem Verhältniß eine Aenderung ein, nachdem im Zusammenhang mit der Herabfsetzung des Portos das Baareinzahlungs⸗Verfahren neu geregelt und Mabseth Stelle das ähren nämlich die Zahl der portopflichtigen und portofreien Baarzahlungen bezw. Postanweisungen von 2 083 734 im Jahre 1864 auf 5 365 155 im folgenden Jahre stieg, sank diejenige der Briefe und Packete mit Werthangabe von 7 807 993 auf 5 818 904.

Am 1. Juli 1866 trat eine Erhöhung der Gebührensätze für die Beförderung der Postanweisungen ein; gleichzeitig wurde ein neues Postanweisungsformular an Stelle des früheren gesetzt, wodurch es namentlich den Absendern von Postanweisungen in ausgedehnterem Umfange möglich gemacht wurde, besondere Begleitbriefe zu ersparen. Nachdem dann das preußische Postanweisungsverfahren alsbald in mehreren deutschen Staaten Nachahmung gefunden hatte, wurde es vom 1. Januar 1868 ab nicht nur auf alle zum Norddeutschen Bunde gehörenden Staaten, sondern auf Grund der mit den süd⸗ deutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden, sowie mit dem Großherzogthum Luxemburg abgeschlossenen Postverträge vom 23. No⸗ vember 1867 ab auch auf den Wechselverkehr des Norddeutschen Postgebiets mit diesen Staaten ausgedehnt; am 15. November 1870 gelangte dasselbe endlich auch in ganz Elsaß⸗Lothringen zur Ein⸗ führung, so daß von diesem Zeitpunkt ab dieser neue Verkehrszweig im ganzen Umfange des jetzigen deutschen Reichspostgebiets einheitlich gestaltet war. Der Aufschwung, welchen in Folge dessen der Post⸗ anweisungsverkehr zunächst bis zum Jahre 1873 nahm, geht aus folgenden Zahlen hervor. Es Zahl

1 die Zahl der der eingezahlte im Jahre Postanweisungen Betrag: Thaler

8 373 777 104 732 184

9 440 260

9 565 331

9 988 849

1868 1869 1870 1871

öö16“ 117 571 711 1872 (nunmehr mit Baden)

12 013 970 144 489 870 111“ 165 489 309. Stieg in diesen 6 Jahren die Zahl der Postanweisungen um 56,67 % und der eingezahlte Betrag um 58,0 %, so trat seit 1874 auf Grund einer wesentlich günstigeren Gestaltung der Bedingungen der Geldübermittelung durch Postanweisung gegen die Geldversendung in Briefen und Packeten eine bedeutend stärkere Zunahme der ersteren fin⸗ des deutschen Reichspostgebiets wurden nämlich be⸗

rder

8 im Jahre

1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880. 1881. 1882. 1883. 1884.

mit einem Gesammtbetrage von Millionen Mark

682,5

1 118,6

1 582,7

1 726,4

1 821,0

1 991,3

2 211,6

2 356,2

2 524,6

2 710,6

2 851,8

Postanweisungen

20 247 991 23 776 839 28 562 759 31 063 520 33 163 530 35 351 306 38 550 157 40 548 133 42 757 620 45 144 817 47 231 672

1885. 49 524 970 2 967,5

1v6666 52 045 89c8 3 083,6

„Die Gebühreneinnahme für die innerhalb des Reichs⸗Postgebiets beförderten Postanweisungen stiegen in den vorbezeichneten dreizehn Jahren von 3 200 211 auf 10 196 815

auf 80 835 Briefe 235 195 Thaler baar eingezahlt,

No. 26.

zum Deutschen Reich

Berlin, Montag,

ischen

den 30. Januar

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

„Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften. 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen. 8

8

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen

[53080] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Briefträger Gustav Adolf Möwiuns, welcher flüchtig ist, ist in den Akten U. R. II. 777. 87. die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung im Amte verhängt. Es wird ersucht, den ꝛc. Möwius zu verhaften und in das Unter⸗ suchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 25. Januar 1888.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I.

Beschreibung: Alter 37 ½ Jahre, geboren am 21. Juli 1850 in Rogasen, Größe 1 m 70 em, Statur untersetzt, Haare dunkelblond, Stirn niedrig, Bart: Schnurrbart und Fliege, Augenbrauen braun, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund groß, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe gesund, Sprache deutsch.

[53076] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Bureauvorsteher Adolf Carl Gustav Albrecht, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. 632. 87 die Unter⸗ suchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird erfucht, den ꝛc. Albrecht zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 ab⸗ zuliefern.

Berlin, den 26. Januar 1888.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. J.

Beschreibung: Alter 38 ¾ Jahre, geboren am 3. Mai 1849 in Schubin, Größe 1 m 78 cm, Statur schlank, Haare dunkel, kurz geschnitten, Stirn hoch, Bart schwach, dunkel, Augenbrauen dunkel, Augen blau, Nase gewöhnlich. Mund gewöhnlich, Zäͤhne vollständig, Kinn oval, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe bleich, Sprache deutsch. [53077] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen die unverehelichte Auguste Louise Thewes wegen Diebstahls in actis 84. G. 2292. 83 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 24. Januar 1888.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 84. Herzog.

[53083] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Commis August Wilhelm Her⸗ mann Springer wegen schwerer Urkundenfälschung, versuchten und vollendeten Betruges und wegen wiederholter Unterschlagung unter dem 13. Oktober 1887 in den Akten J. IV c. 785 1887 erlassene Steck⸗ brief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, den 25. Januar 1888.

Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht I.

[53082] Oeffentliche Ladung.

Die nachbenannten Personen:

1) Anton Drobietz, zuletzt in Imielin wohnhaft gewesen, geboren daselbst am 13. Juni 1861,

2) Carl Gottlieb Liebner, zuletzt wohnhaft ge⸗ wesen in Tarnowitz, geboren am 1. Januar 1865 in Pomiany, Kreis Kempen,

werden beschuldigt, 8 als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes⸗ gebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes feee ken 8

ergehen gegen §. 140 Abs. 1 Str.⸗G.⸗B.

Dieselben werden auf Sonnabend, den 14. April 1888, Vormittags 9 Uhr, vor die I. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Beuthen O.⸗S. zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund nach §. 472 der Straf⸗Prozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Föracgeises Ersatzkommis⸗ sion zu Pleß und zu Kempen über die der Anklage zu

Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen

verurtheilt werden. IV. M. 8/88. 1 Beuthen O.⸗S., den 24. Januar 1888. Der Erste Staatsanwalt.

[53081] Beschluß. 1

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen:

1) Anton Drobietz, sam gewesen,

2) Carl Gottlieb Liebner, wohnhaft gewesen,

zuletzt in Imielin aufhalt⸗ zuletzt in Tarnowitz

jetzt Beide unbekannten Aufenthalts, welche hinreichend verdächtig erscheinen, als Wehr⸗ Fllichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den ienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufzuhalten, Vergehen gegen §. 1401 Reichs⸗St.⸗G. B. das Hauptver een vor der Strafkammer I. des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet. Gleichzeitig wird das im Deutschen Reiche befind⸗ liche Vermögen der 2 Beschuldigten, insoweit es zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens erforderlich ist und zwar gegen jeden der 2 eschul⸗ digten in Höhe von 3000 mit Beschlag belegt. Die Untersuchungshaft wird nicht angeordnet. Beuthen O.⸗S., den 19. Januar 1888. Königliches Landgericht, II. Strafkammer.

[53079] Nr. 1001.

In der Strafsache gegen Herrmann (Hirsch) Schleicher, geb. am 13.

pril 1864 in

Osterburken, wegen Verletzung der Wehrpflicht, hat

das Gr. Landgericht, Strafkammer II., dahier, unterm

21. d. Mts. Nr. 555 verfügt, daß das Vermögen des Angeklagten gemäß §. 326 St.⸗P.⸗O. mit Beschlag

belegt werde. hiermit gemäß S§. 326 Abs. 1 St.⸗P.⸗O.

Dies wird veröffentlicht. Mosbach, 25. Januar 1888. Der Gr. Staatsanwalt J. V.: Junghanns.

[53078] Bekanntmachung. 8 Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserl. Landgerichts zu Zabern vom 21. Januar 1888 wurde das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der nachstehend bezeichneten Militärpflichtigen aus der 1864 des Kreises Erstein mit Beschlag elegt:

1) Jordan, Ludwig, geb. zu Niederehnheim am 15. Januar 1864, S. v. Ludwig,

2) Metzger, David, geb. zu Niederehnheim am 3. Dez. 1864, S. v. Nephtalie,

3) Meyer, Emanuel, geb. zu Niederehnheim am 1. März 1864, S. v. Heinrich,

4) Bronner, Joh. Leon, geb. zu Oberehnheim am 4. Januar 1864, S. v. Joseph,

5) Chambion, August Albert, geb. zu Oberehn⸗ heim am 5. Juli 1864, S. v. Peter Joseph, 6) Edel, Joseph, geb. zu Oberehnheim 16. März 1864, S. v. Sebastian,

7) Engel, August, geb. zu Oberehnheim am 9. Sept. 1864, S. v Anna Engel,

8) Gyß, Franz Joseph, geb. zu Oberehnheim am 10. Mai 1864, S. v. Peter Seraphin,

9) Heimann, Alexander, geb. zu Oberehnheim am 7. August 1864, S. v. Meyer,

10) Lintz, Theobald, geb. zu Oberehnheim am 25. März 1864, S. v. Josef Anton,

11) Bloch, Isaak, geb. zu Wolf am 23. Juli 1864, S. v. Salomon,

12) Eckenfelß, Joseph, geb. zu Niederehnheim am 6. Sept. 1864, S. v. Kosmas. Zabern, den 25. Januar 1888. 8

Kaiserliche Staatsanwaltschaft. J. V.: Häuser.

am

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. [53133] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im nieder⸗ barnimschen Kreise Band 39 Nr. 1958 auf den Namen des am 4. November 1886 verstorbenen Kaufmanns Emil Weiß hier eingetragene, jetzt zu dessen Nachlaß Fesarige in der Hennigsdorferstraße Nr. 2 hierselbst

elegene Grundstück

am 23. März 1888, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 3960 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Änsprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 23. März 1888, Miittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 21. Januar 1888.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

[53124]

Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Breslau Nr. 186276, ausgefertigt am 5. März 1874 für Carl Schubert über 240 Thaler, nach ver⸗ schiedenen Zuschreibungen zur Zeit des angezeigten

„Werlustes inkl. Zinsen auf 1721 lautend, ist an⸗

geblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Buchhändlers Franz Klose zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. September 1888, Vormittags 11 ¼ Uhr, im Zimmer 47 des II Stocks im Amtsgerichts⸗ gebäude, Schweidnitzer Stadtgraben 23 hierselbst, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Breslau, den 24. Januar 1888. Königliches Amtsgericht.

Krautheim, led., israel., Kaufmann, zul. wohnh. in

(25.4ℳ der städtischen Sparkasse zu Grünberg, lautend

[53128] Aufgebot.

Es werden aufgeboten zum Zweck der Neubildung folgende angeblich bei dem am 7. September 1887 stattgehabten Brande in Sawade verloren gegangene Urkunden: 3

a. das Sparkassenbuch Nr. 19 978 über 459 3 der städtischen Sparkasse zu Grünberg, lautend auf den Namen der Wittwe Johanne Dorothea Adam, geb. Irmler, in Sawade,

b. das Sparkassenbuch Nr. 11 930 über 1979

auf den Namen der Gärtnerausgedingerfrau Ernestine Schreck in Sawade,

e das Sparkassenbuch Nr. 11 843 über 1699 68 der städtischen Sparkasse zu Grünberg, lautend auf den Namen des Ausgedingers Christian Schreck in Sawade, sämmtlich auf Antrag der Eigenthümer der Forderungen.

Alle unbekannten Inhaber der vorstehend bezeich⸗ neten Sparkassenbücher werden aufgefordert, spätestens

1888, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeich⸗

melden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird. Grünberg, den 17. Januar 1888. Königliches Amtsgericht. III F.

[53120] Aufgebot. 8

unterm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen:

dingen besitzt eine Einlage bei der Spar⸗ und Waisenkasse Engen mit 2271 45 auf Spar⸗ Veguch Nr. 3901 eingetragen Hauptbuch Bd. 4

060.

Letzteres ist seit zwei Jahren verloren gegongen. Auf Antrag des Vormunds Eduard Huber in Leipfer⸗ dingen wird der Inhaber des Sparkassenbuchs auf⸗ gefordert, seine Rechte spätestens im Aufgebotstermin Montag, den 6. August l. Js., Vorm. 10 Uhr, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

in dem Aufgebotstermine den 24. September

neten Gericht, Zimmer Nr. 19, ihre Rechte anzu—

Nr. 1243. Das Großh. Amtsgericht Engen hat

Die minderjährige Elise Riedmüller von Leipfer⸗ I

Engen, den 23. Januar 1888. 8 Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts: (L. S.) J. Schäffauer.

141982] Aufgebot.

Auf Antrag des Büdners Carl Stolte zu Neu⸗ Krenzlin als Vormundes der minderjährigen Büdnertochter Marie Stolte daselbst und des Arbeiters heiaric Stolte zu Neu⸗Krenzlin, welche den Verlust nachstehend bezeichneter, von der Vor⸗ schußanstalt für Ludwigslust ausgestellter Darlehen⸗ und Zinszahlungsbücher glaubhaft gemacht haben, nämlich der Bücher: 1) Nr. 6525, ausgestellt Johannis 1885 für Marie 88 Neu⸗Krenzlin, jetziger Werth 588 50 ₰, 2) Nr 7164, ausgestellt Johannis 1887 für Heinr. Stolte, Neu⸗Krenzlin, jetziger Werth 380 ℳ, wird der unbekannte Inhaber dieser Urkunden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 20. Juni 1888, Vormittags 10 Uhr, . anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die vorgenannten Darlehnsbücher werden für kraftlos erklärt werde Ludwigslust, den 22. November 1887. 6 Großherzogliches Amtsgericht. Beglaubigt: C. Peters, Gerichtsschreiber

[47653] Aufgebot.

Der Bäckermeister Theodor Schlepitzki und dessen Ehefrau Sophie, geborene Pantzek, zu Königshütte haben das Aufgebot der angeblich in Verlust ge⸗ rathenen, ihnen von der „Providentia“ Frankfurter Versicherungs⸗Gesellschaft in Frankfurt a. M. am 10. Juli 1871 ausgestellten Police Nr. 24 425 über 500 Thaler beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf 8

Donnerstag, den 5. Juli 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem E1“ erichte, Gr. Kornmarkt 12, Zimmer 17, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und. die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Frankfurt a. M., den 22. Dezember 1887 Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

153121] Aufgebot.

Nachstehende Hypothekenposten und angeblich ver⸗ loren gegangene Hypothekenurkunden werden hiermit aufgeboten: 8 -

1) Die angeblich getilgten Hypothekenposten, ein⸗ getragen auf dem im Grundbuche von Neuendorf Band II. Seite 73 Nr. 42 verzeichneten Grundstücke in Abtheilung III.:

a. unter Nr. 1: 1400 Thlr. für den Tischler⸗ meister Johann Gottlieb Rohleder zu Stettin,

b. unter Nr. 2: 550 Thlr. für denselben,

c. unter Nr. 3: 1000 Thlr. für den Müller Carl Heinrich Fischer zu Bredow, 8

d. unter Nr. 4: 48 Thlr. 15 Sgr. für den Ziegler⸗ meister Carl Heinrich Wolter zu Neuendorf,

e. unter Nr. 5: 48 Thlr. 15 Sgr. für denselben, W“ Nr. 6: 44 Thlr. 22 Sgr. für den Glaser ust, 1 g. unter Nr. 7: 309 Thlr. 25 Sgr. 3 Pf. für

den Schlossermeister Ludwig Jadow gemäß §. 103 der G.⸗B.⸗O. auf Antrag der

beiter Carl Kindermann, Henriette Louise Emilie,

geb. Todt, zu Stettin, behufs Löschung der

Posten. 2) Die Hypothekenurkunde über noch 594 Thlr.,

eingetragen für die Stadtgemeinde Stettin in Ab⸗ theilung III. Nr. 1 des dem Kaufmann Franz Jahn gehörigen Grundstücks Neu⸗Torney, Westend Nr. 95 (Band III. Seite 242 des Grundbuchs von Neu⸗ Torney) auf Antrag des Magistrats zu Stettin be⸗ hufs neuer Ausfertigung. 3) Die Hypothekenurkunde über 1000 Thlr. = 3000 ℳ, eingetragen für Emilie Caroline Auguste Teetz, Tochter des zu Möhringen verstorbenen

Schmieds Teetz, in Abtheilung III. Nr. 1 des

Grundstücks Neuenkirchen Band III. Seite 49 8 58, dem Eigenthümer Riemer zu Grenzdorf ge⸗ örig

auf Antrag des Bauerhofsbesitzers Carl

Oestreich zu Karow bei Kolbitzow als Rechts⸗

achfolgers der eingetragenen Gläubigerin, be⸗ 8 vin Neuausfertigung eines Hypothekendoku⸗ ments. 4) Der Hypothekenbrief über 1215 ℳ, eingetragen für den Mühlensteinfabrikanten Wilhelm Bernhardt zu Stettin in Abtheilung III. Nr. 12 des Grund⸗ stücks Buchholz Nr. 7 (Grundbuch von Zabelsdorf Band I Nr. 3 Seite 25)

auf Antrag des Eigenthümers Carl Friedrich Giese in Neu⸗Buchholz, vertreten durch den

Justizrath Sehlmacher in Stettin, behufs

Löschung der Post.

5) Das am 19. August 1867 für den Brauerei⸗ besitzer Carl Louis Hoffmann zu Stettin gebildete Zweigdokument über die Theilpost von 3000 der auf den Grundstücken Frauenstraße 13/14 in Stettin von Stettin Band 7 Blatt 165 und and 7 Blatt 168) in Abtheilung III. Nr. 20 be⸗ züglich Nr. 13 für die Partikulier Georg Gottfried und Sophie Wilhelmine Gerlach'schen Eheleute ein⸗ getragenen Darlehnsforderung von 1500 Thlr. = 4500 auf Antrag der Erben des Brauereibesitzers Carl Louis Hoffmann zu Stettin, vertreten durch den Justizrath Masche zu Stettin behufs Löschung der Theilpost von 3000

Die unbekannten Berechtigten der bezeichneten resp. Rechtsnachfolger der Hypothekengläubiger, owie alle Diejenigen, welche als Eigenthümer, Cessio⸗ narien, Pfand⸗ oder sonstige Brief⸗Inhaber auf die vorstehend bezeichneten Dokumente Anspruch erheben, werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 1. Mai 1888, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 48, anberaumten Aufgebotstermine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die resp. Posten werden ausgeschlossen werden, auch die Löschung der Posten zu 1a. bis g., 4 und 5 im Grundbuche, sowie die Kraftloserklärung der Urkunden zu 2 und 3 erfolgen wird. 8 Stettin, den 9. Januar 1888. 8 Königliches Amtsgericht. III. Abtheilung.

[53129] 8 8

Es ist das Aufgebot beantragt von

1) der Wittwe des Kleidersellers H. Hoppenworth rücksichtlich der gerichtlichen Urkunde vom 30. März 1837, laut welcher die Ehefrau des Taxators und Kleidersellers Joh. Heinrich Hoppenworth, Auguste Christine Elisabeth, geb. Claus, dem Stadtmagistrat hieselbst wegen des von ihr betriebenen Trödel⸗ handels mir dem an der Reichenstraße Nr. 1301 gelegenen Hauses eine Kaution von 100 Thlr. be⸗

stellt hat, 1

2) der Wittwe des Hökers C. Fuge, Friederike, geb. Wittneben, rücksichtlich des gerichtlichen Kauf⸗ briefs vom 29. Juli 1875 und der Urkunden vom 21. Dezember 1876, laut welcher gegen Ver⸗ pfändung des Nr. 2 Blatt III. des Feldrisses

agen an der Gliesmaroderstraße gelegenen

rundstücks zu 6 a 28 qm sammt Wohnhause Nr. 3497 der Victualienhändler Carl Friedrich Ernst Fuge 2625 nebst 5 Prozent Zinsen schuldet.

3) dem Walzmeister Wilhelm Gatte rücksichtlich des gerichtlichen Kaufbriefs vom 4. April 1873 und Protokolls vom 28. Dezember 1876, laut welches der Partikulier August Brandes aus Wolfenbüttel gegen Verpfändung des am Königsstiege und der Pflegehausstraße gelegenen, 15 a 57 qm großen

artengrundstücks sammt Wohnhause Nr. 3116 Altpetrithorfeldmark Bl. I. Nr. 29 b 3000 nebst 5 Prozent Zinsen schuldet,

4) den Erben des Kommerzienraths Friedr. Selwig, in den Akten genannt, rücksichtlich der F. Obligation vom 30. April 1874, Inhalts welcher der Dienstkutscher Johann Friedrich Jacob Fründt gegen Verpfändung seines vor dem Petrithore am Maschwege gelegenen, von dem vorhin Liebergesell schen Garten abgetrennten aus drei auf dem Situations⸗ lane Lösch.⸗Urkunde de 1873 Nr. 591 mit

r. 1, Nr. 1a und Nr. 2 bezeichneten 5 a 50 qm, 92 qm und 2 a 69 am haltenden Theilen bestehen den Grundstücks, dem Kaufmann Friedrich Selwig 1300 Thlr. nebst 5 Prozent Zinsen schuldet.

Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 4. Oktober d. J., Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer 27, an gefetzten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls solche für wirkungslos erklärt werden werden.

Brannschweig, den 26. Januar 1888.

Herzogliches Amtsgericht. L. Rabert.

eingetragenen Eigenthümerin, verehelichten Ar⸗

8.