1888 / 39 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Feb 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Die Schlußberichte 8 aggcgnich

Deutsches Re

Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: Moskau den Charakter als

vorgestrigen s und des Hauses der befinden sich in der Ersten Beilage.

36.) Sitzung des Reichstages, es Staats⸗Ministeriums, Staats⸗ sowie der sächsische General⸗Staats⸗ in beiwohnten, beschloß das Haus Wahlprüfungs⸗Kommission ent⸗

enneberg im 2. Wahlkreise des

otha zu beanstanden. Haus in die zweite Gesetzentwurfs, betreffend die Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Gesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie bE c den Besch

er Artikel I. lautet nach den Beschlüssen der Kommission: .1) In der Ueberschrift vor den 879 1 einzuschalten:

„die Abänderung, sowie“. 2) Als Artikel I einzusch

1 Die §6. 9, 10, 11, 13, 17, 18, 24, 26, 27, 28 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der 28, dee eceh⸗ vom 21. Oktober 1878 (Reichs⸗Gesetzblatt gender Weise abgeändert:

§. 9. Der Absatz 2 des §. 9 wird aufgehoben. Der Referent Abg. Dr. Meyer (Jena) er er sich auf die Verhandlungen in der Kommission, soweit sie das Spitzelwesen beträfen, nicht einlassen wolle; der Minister habe alle Behauptungen als haltlos zurückgewiesen. Da steno⸗ graphische Aufzeichnungen aus der Kommission nicht vorlägen, wolhe er sich in dieser heiklen Materie auf sein Gedächtniß allein nicht verlassen. Uebrigens ständen 8 Dinge mit 6. einem Zusammenhange. Die Kommission habe sich in ihrer Mehrheit 8 e , Verlängerun weil damit der Regierung

Sitzungen Abgeordneten

In der heutigen welcher der Vi Prüsts d

valt Held und Kommissarie zunächst, dem Antrage der prechend, die Wahl des Abg. Herzogthums Sachsen⸗Coburg Darauf trat das

dem Konsul Bartels in General⸗Konsul zu verleihen.

Dem Kaiserlichen Konsul K. M. Klüsener zu Puerto d des §. 1 des Gesetzes vom 4. Mai t §. 85 des Gesetzes vom 6. Februar 1875 für seinen Amtsbezirk die Ermächtigung ertheilt wor⸗ den, bürgerlich gültige Eheschließungen von Reichsangehörigen und unter deutschem Schutz lebenden Schweizern vorzunehmen b Heirathen und Sterbefälle derselben zu be⸗

Plata ist auf Grun 1870 in Verbindung mi

Berathung des

Auf Grund der 8§. 11 und 12 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878, betreffend die gemeingefährlichen Bestre⸗ bungen der Sozialdemokratie, und des Gr. Ministeriums des Innern vom 23. die Druckschriften:

1) „Die drei

„die Verlängerung“

1 der Verordnung ktober 1878 werden

Zauberformeln. Von Dr. Jo akoby“, beginnend mit den Worten: „Und er

zu den Jüngern“ und endigend mit den Worten:

„Königsberg im November 1871“,

rau in der Vergangenheit, Gegenwart

Zukunft von August Bebel.

Letben Zürich. Schweizerische Volksbuchhandlung

Friedrich Krasser

alten, was folgt:

S. 351) werden in fol⸗

2) „Die 8 8 . Vis Auflage, klärte zunächst, daß

„Ceterum censeo von Dr.

(Verfasser des „Anti⸗Syllabus“)“ ohne Angabe des

Verlegers und

4) „Was die Sozialdemokraten sind und was sie wollen (Mitte der 70 er Jahre geschrieben)“ ohne Angabe des Verlegers und Druckers,

5) „Anti⸗Syllabus. Von Dr. Hermann Krasser“ ohne Angabe des Verlegers und Druckers,

Freiburg, den 10. Februar 1888. b“ Großherzogliche Landeskommissär für die Kreise Bei. G und Offenburg.

Druckers,

zweijährige entschieden, ni eit genug geboten sei, die Sache anderweitig zu regeln. Der Referent ging dann auf die ein⸗ zelnen in der Kommission gestellten Anträge ein, die sämmtlich abgelehnt seien, ebenso auf die Vorschläge, welche die Regierung zur Verschärfung des Gesetzes gemacht habe. „Der Abg. Hegel führte aus, daß die B mission sich nur als Kompromiß darstellten zwischen den An⸗ sichten derer, die in dem gegenwärtigen Gesetze ein Maximum und derer, die ein Minimum der Abwehrmaßregeln darin er⸗ Freunde und er hätten die Kommissions⸗

eschlüsse der Kom⸗

Seine politischen Noth gehorchend sich entschlossen, für vorschläge zu stimmen und auf die Einbringung von Abände⸗ rungsanträgen zu verzichten. Bedenklich sei ihnen aber die Das Gesetz sollte erst fort⸗ fortgefallen gar⸗ nicht

Königreich Preußen

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kaufmann und Stadtrath Carl Burghardt zu Lauban den Charakter als Kommerzien⸗Rath, anz Wilke zu Gnesen und oritz Jacoby zu Bromberg zu Posen den Charakter als

einrich Emil kurze Bemessung der Frist. Ursachen für

dem Kreis⸗ jikus Dr. Phys⸗ 1 Geltungsfrist

den praktischen und Dr. Anton Ösowicki Sanitäts⸗Rath zu verleihen.

erzten Dr.

holenden Diskussionen trügen nur zur Aufregung des Volks Wenn es mit dem bisherigen Gesetz auch die Agitationen zurückzudrängen, noch andere Lücken gezeigt, n. Regierungen nicht gestatten wolle.

noch mehr bei. 1 gelungen sei, so hätten Des Königs Majestät ha

al⸗Landtag

8 v gn c h geru rovinz Pommern J. nach der Stadt Stettin zu berufen.

wFefünn Ujett 88 8 erechtigten Fordektengen des Arheiterstandes müßten erfüllt und die Kaiserliche Botschaft zur vollen Bahnüte Man bitte auch die Regierung um baldige Durchführung der

ng. Außerdem sei es nothwendig, den Arbeiterstand mit christlichem Geist, mit Genügsamkeit und Man sehne den Tag herbei, wo das Gesetz aufgehoben werden könne, aber gegenwärtig

sollte man selbst für die Verschärfungen zu stimmen sich nicht

Bei Schluß des Blattes erhielt der Abg. Bebel das Wort.

Dem Reichstage sind folgende Drucksachen zu⸗ gegan⸗ ehe

esolution zur zweiten Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Reichshaushalts⸗Etats für das Etatsjahr 1888/89 Spezial⸗Etat der Zölle, Ver⸗ brauchssteuern und Aversen, Anlage XIV —. von Wedell⸗Malchow, Dr. von

„Der Reichstag wolle beschließen:

die verbündeten Regierungen zu ersuchen:

.1) über die Wirksamkeit und Kongruenz der nachstehend ver⸗ zeichneten Zollpositionen eine eingehende Untersuchung nach der Rich⸗ tung hin eintreten zu lassen, ob es nicht geboten erscheine, eine Er⸗ höhung bezüglich Abänderung derselben im Interesse der Land⸗ 88 E. vethesligteg See; herbeizuführen:

- em Reichstage demnächst über das di wcgfeens ncgen über das Ergebniß dieser Unter ündlicher Bericht der Kommission für den Reichs⸗ über 18 zur F larhegengs Lühe⸗ wiesene Ergänzung zum Entwurf des Reichshaushalts⸗ für das Etatsjahr 1888 /89. Ph shüts gtg ) Die Darlegung, we

I März d. Ministerium für Handel und Gewerbe.

Dem Möbelfabrikanten Heinrich Brüggemann G Düsseldorf und dem Fabrikanten von Wilitär⸗ 1 Marine⸗Konserven, C. H. Knorr zu Heilbronn, Medaille mit der Umschrift „für gewerbliche Leistungen“ in

sowie dem Fabrikanten von Fleischerei⸗ Chr. Kortmann zu Arnstadt ..

Medaille in Bronze verliehen worden.

Arbeiterschutzgesetzgebung. Nächstenliebe zu durchdringen.

in Thüringen,

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Der ordentliche Lehrer Matern am Gymnasium zu

ist um etatsmäßigen Oberlehrer ernannt worden. ö

Bekanntmachung.

Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß

ntl racht, da errn Finanz⸗Ministers bis auf 6 8

M eiteres der abrik in Oranienburg, Dr. Byk, zur Zusammensetzung des allgemeinen Branntwein⸗Denaturirungs⸗

ttels, gemäß §. 9 des Regulativs, betreffend die Steuer⸗ freiheit des Branntweins zu gewerblichen ꝛc. Zwecken, ermäch⸗ tigt worden ist, und daß schon jetzt das allgemeine Denatu⸗ rirungsmittel sowie vorschriftlich geprüfte unvermischte Pyridin⸗ basen als besonderes Denaturirungsmittel gemäß §. 10 des

gedachten Regulativs aus der genannte 8 werden können. g en Fabrik bezogen

Berlin, den 9.

Seitens des Besitzer der chemischen

lche zufolge der Bestimmung im . 28 Absatz 2 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Be⸗ rebungen der Sozialdemokratie vom Reichs⸗Gesetzbl. S. 351) dem Reichstage über die Anordnungen preußischen und der Großherzoglich hessischen de⸗ welic Grund des §. 28 jenes Gesetzes unter dem 3. 8878 6. 8

m. 1egehenguns des „Reichs⸗Anzeiger“ vom 6. bezw. 11. d. M.

2889 ne z M. bekannt gemacht

In der heutigen (17.) Plenarsitzung des Hauses Staats⸗Minister Friedberg, und

ebruar 1888. 21. Oktober 1878

rovinzial⸗Steuer⸗Direktor.

Hellwig. echenschaft

welche von

Bundesraths

Richtamtliches. Deutsches Reich.

b Berlin, 13. Februar. aiser und König emp der Kavallerie, Grafen zu Stolberg, sowie den Kammerherrn von Rethena. s

Heute Vormittag hörten Se. Majestät den Vortra des Chefs des Civilkabinets und nahmen einige milttärische Mel⸗ dungen entgegen.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin 12 fgestern dem Gottesdienst in der Kapelle des Augusta⸗ ei. Bei den Kaiserlichen M Palagh ein Mhlehetes 1 „Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte Se. 1““] . war später in der Kaiserin⸗ Sti in Charlottenburg anwesend.

Abgeordneten, b 1“ der vusah . Dr. hrere Kommissarien beiwohnten, machte der Präsident de Hause zunächst Mittheilung von dem heute Ableben des Abg. von Lessing, Vertreters des 7. Frankfurter Wahl⸗ kreises. Das Haus ehrte das Andenken des indem sich die Mitglieder von ihren Sitzen erhoben. Auf der Tagesordnung stand die dritte Berathung des Antrages der Abgg. von Benda und Genossen auf Annahme eines Gesetzentwurfs, 5 A geg g 8 I“ 5 der Verfassungs⸗ vom 31. Januar 2 is⸗ 1. daa 1n 1,Ie (Verlängerung der Legis n der Generaldiskussion erklärte der Abg. Pleß, daß e wenn er auch die formale Berechtigung zu 0g. hleh ahkar⸗ ränderung nicht bestreiten wolle, gegen den Antrag stimmen werde, um die Rechte des Volks nicht zu beschränken. „Der Abg. vom Heede warf dem Centrum vor, daß es sich 1 88 6 8 Nomenten g dieser Frage leiten lasse Abg. Dr. Windthorst sei fruͤher für ei gerung der Legislaturperiode gewesen. 2 111

Se. Majestät ngen gestern den General

erstorbenen,

betreffend

estäten fand im Königlichen

iner statt. ünf Jahre).

Eine Verkümmerung der

111““

Volksrechte beabsichtige der Antrag nicht,

vünhen, Uees. 1ne häufige 8e en die Leidenschasten indert un

dets adurch die Volksrechte gestct

Der Abg. Dr. Meyer (Breslau) be Konservativen stets eine Rnsvertnnh dbehan vder cah angestrebt hätten, und es sei bezeichnend, daß jetzt die N fasn liberalen sich daran betheiligten, die Verfassung abzubrtae Die Verhetzung bei den Wahlen sei hauptst dn von den Kartellparteien ausgegangen. Einen Küche für die Richtigkeit der dreijährigen Legislaturpenet gebe es zwar nicht, aber ebenso wenig für die Richned einer fünfjährigen; die erstere habe wenigstens den Jach jährigen Periode falle Andern CETE ei des Blattes ergriff de (Labischin) das Wort.

Der dem Hause der Abgeordneten . b die Neguliree 1 ren Laufes der Wei l, ich i Ersten Beilage. 8 EEEE 8

„— Im 2. Aachener Wahlbezirk Eupen⸗

ist an Stelle des Landraths 8 9 Janfen ene Mandat niedergelegt hat, der Geheime Ober⸗Justif an Rintelen zu Berlin (Centrum) mit 580 gegen 4 Stünneh welche der Kommerzien⸗Rath Nellessen zu Aachen erhalten hn zum Mitglied des Hauses der Abgeordneten gewählt worden,

„— Nicht nur Verbrechen, sondern auch Ver einer Militärperson, welche erst nach dem äthen Ausscheiden derselben aus den militärischen Verhältnissen zu Sprache kommen, gehören nach einem Urtheil des Ifenenr sotichths⸗ III. Strafsenats, vom 5. Dezember v. J, aus⸗ chließlich vor die Civilgerichte. Nach demselben Urtheil ist das Borgen von Geld Seitens eines militärischen Vor⸗ gesetzten von einem Untergebenen ohne Vorwissen des gemein⸗ schaftlichen Vorgesetzten aus §. 114 des Reichs⸗Militär⸗Straf gesetzbuchs zu bestrafen, auch wenn kein besonderer Miß⸗ brauch der Dienstgewalt dabei mitgewirkt hat. An die Stele Cae 1“ gelinden Arrestez i einer civilgerichtlichen urtheilung v llität⸗ Strafthaten die Haftstrafe. h 8 van .

Durch Allerhöchste Ordre vom 14. Januar d. J. i dem Kreise Darkehmen, welcher den Iännh bindne Chausseen: 1) von Neusorge nach Adamsheyde, 2) vom Ballethgirren⸗Illgossener Wege nach Beiershof, 3) von Illmen nach Vorwerk Piontken beschlossen hat, das Enteignungs⸗

recht für die zu diesen Chausseen erforderlichen Grundstück verliehen worden.

Vom 1. Pommerschen Ulanen⸗Regiment Nr.4 dessen Chef Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg ist, war behufs Gratulation zum Geburtstage Höchs⸗ desselben gestern eine Deputation, bestehend aus dem Obersr⸗ Lieutenant und Commandeur, Freiherrn von Entreß⸗Fürsteneg, den Rittmeistern Graf Bnin⸗Bninski und Bode, sowie dem Second⸗Lieutenant Bielefeld, hier eingetroffen.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Kaiserlicher Unter⸗Staatssekreääer von Puttkamer 89 vferchs

See. Regierungs⸗Rath Landmann, sind von hier ch⸗

Der Käaiserlich russische Botschafter Graf Schuwalon ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt 6g hat die Ge⸗ schäfte der Botschaft wieder übernommen.

S. M. Kanonenboot „Cyclop“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Schneider, ist am 10. Februar cr. in St. Thome

eingetroffen und beabsichtigt, am 20. dess. M. wieder in See zu gehen.

Württemberg. Stutlgart, 11. Februar. (St.⸗A f. W.) Die gestern Abend hier eingetroffenen Nachrichten aus Fens bestätigen, daß eine langsame Besserung in dem Befinden des Königs eingetreten ist. Das Fieber und die bronchitischen Erscheinungen sind im Rückgang begriffen, übrigens ist noch wenig Nachtruhe vorhanden und die Müdig⸗ keit anhaltend.

Baden. Karlsruhe, 10. Februar. Die „Karlsruher Zig schreübe 8 8 Für unser erlauchtes Fürstenhaus ist der morgige Tag von festliche⸗ Bedeutung: Se. Großherzogliche Hoheit der Prng 1 Ihre Kaiser liche Hoheit die Prinzessin Wilhelm feiern den Gedächtniß⸗ und Jubeltag Höchstihrer vor fünfundzwanzig Jahren erfolgten Ehe⸗ schließung. Es ist, wie wir gestern bereits mittheilten, der Wunsch des hohen Prinzlichen Paares, daß die Feier des bedeul⸗ samen Familienfestes auf einen engen Kreis beschränkt bleibe; aber bei den inmigen Wechselbeziehungen zwischen dem Fürstenhause und dem Volk in unserem badischen Heimathslande und bei der Verehrung, die in allen Kreisen der badischen Bevölkerung für den Helden von Nuits besteht, ist es natürlich, daß in den Herzen aller Badener das festliche Ereigniß freudigen Widerhall erweckt. „Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Baden, zweiter Sohn des Höchstseligen Großherzogs Leopold und jüngerer Bruder Sr. e. Hoheit des regierenden Großherzogs, geboren am 18. Dezember 1829, vermählte sich am 11. Februa⸗ 1863 mit Ihrer Keaiserlichen Hoheit der Prinzessin Marn Maximilianowna Romanoffski, jüngsten Tochter des verewigten Herzogs, Maximilian von Leuchtenberg, geboren am 16. (4.) Oktober 1841. Aus dem Ehebündniß, seit dessen Abschluß nun ein Viertel⸗ ahrhundert verflossen ist, sind dem hohen Prinzlichen Paare zwet inder entsprossen; Ihre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzessin E1““ Fuise Josephine, geboren am 26. Juli 1855, z Maximilian Alexand ilhe g am 18 Jaietbgn x xander Friedrich Wilhelm, geboren Neben dem haͤuslichen Glück, das dem Ehebund des erlauchten Paares in reichem Maße zu Theil geworden ist, haben freilich auch die Stunden der Sorge und der Prüfung nicht gefehlt. Eine schwele Heimsuchung traf die Prinzliche Familie während des deutsch⸗ französischen Feldzugs, als Se. Grohßherzogliche Hoheit der Prinz Wilhelm in dem Gefecht bei Nuits eine schwere Verwundung davontrug. Der Prinz nahm an dem Feldzug trotz seiner höheren militärischen Stellung als Brigade⸗Commandeul Theil, bis ihm am 18. Dezember 1870, gerade an Höchstseinem Ge⸗ burtstage, eine feindliche Kugel eine Verletzung zufügte, durch welche das Leben des Prinzen und damit die Fortdauer des glücklichen Ehebundes gefährdet wurde. In jener Zeit schwerer Befürchtungen hat der Höchste seine allmächtige Hand über dem hohen Paare gehalten. An die Feier des morgigen Tages knüpfen wir die frohe Hoffnung an, daß das hohe Jubelpaar noch lange sich und den Prinzlichen Kindern erhalten bleibe und an Letzteren, von. 1— m des Rechts und der Staa idmen recht viele Freude erleben möge! 8

im Gegenthel In der Ersten Kammer kam es heute

chen Kundgebung. Freiherr von Göler i Ausdruck, welche auf Grund der gewaltigen eichskanzlers llen Opfer, welche die Erhaltung und Stärkung

Wehrkraft erheischen, werde Baden unter

(Karlsr. Ztg.) einer patr

gede cdas beherrschen. ie fin

en gegen das Reich voll und ganz erfüllen. den vaterländischen Worten des Erheben von den Sitzen die Zustimmung, Wendung im Befinden des Kronprinzen die Theilnahme des Hauses entsprach dieser Aufforderung.

.T. B.) Anläßlich ihrer silbernen rinz und Prinzessin Wilhelm ch dem Dankgottesdienst in der Schloß⸗ des Hofstaats, und russischen Gesandten, österreichischen Gesandtschaft Nach dem Tedeum in der Hauskapelle statt. Abends sind die hee bei dem Großherzog und der

(W. T. B.)

oll beantragte,

sowie gegenüber der neuesten

Deutschen Das Haus

11. Februar. (W ochzeit na

son Baden krch Glückwünsche Ministeriums, des preußischen ie des Vertreters chlosse entge fand ein Déjeuner b en zum T Froßherzogen gelade Ministeriums, Geheimen nes zwanzigjährigen Amtsj Minister verliehen.

Coburg⸗Gotha. zogin ist gestern

bei dem Jubelpaar

Dem Präsidenten des Rath Ellstätter, wurde an⸗ ubiläums der Charakter als Finanz⸗

Sachsen⸗C (Goth. Ztg.) Die Her nach Nizza abgereist.

Coburg, 10. Februar. Mittag von hier

Wien, 11. Februar. ( us des Reichsrathes hat heute Die Regierungsvorlage, ahmsweise Einberufung der R. s bentägigen Waffenübung, wurde nach n welcher sich auch der Landesvertheidigungs⸗ b betheiligte, einhellig genehmigt. t über die Krankenversicherung hervor, welche in der nächsten, findenden Sitzung fortgesetzt

en. Abdp.) Das Abgeordeten⸗ und Unter⸗ Erforderniß für den Jos. Madaräsz gegen den Abstrich von ewilligten Summe. Gesetzentwurf, betreffend der⸗Bewahranstalten vorlegen.

London, 13. Februar. bezeichnet die von ach Unterhandlungen französisch⸗russische Allianz der Centralmächte ent⸗ gründet: ein solches ung des europäischen fährdet erscheine, so r Türkei unterstützt us, daß es besonderer Ver⸗ ischen und italieni⸗

Oesterreich⸗Ungarn. Das Herrenha seine Thätigkeit wie betreffend die ausn visten zu einer si kurzer Debatte, an Minister Graf Wel 1— Auch der Kommissionsberich r rief eine Dis den 14. d. M., statt

der aufgenommen.

der Arbeite üͤm Dienstag, werden soll. Pest, 11. Februar. haus setzte die Verha richtsbudgets fort. Volksunterricht“ sprach Fl. von der sim wünscht, die Regierung die Errichtung von Kleinkin

Großbritannien und Irland. „Morning⸗Post“ reiteten Gerüchte, won England für dessen Anschluß an eine um einer Koalition ls gänzlich unbe e eine ernste Bedro der jetzt nicht ge nge die Tripelallianz von England werde. Der „Standa einbarungen mit Englan schen Küsten vor feindlichen bedürfe. England könne k gehen; es sei jedoch vorbe halten, unter denen seine U Tripelallianz Friedens sei, werde sie der Friede von einer werden sollte, so wer egen Angreifer Politik Lord Salisbury'’'s.

Frankreich. Paris, 11. Februar. Minister des Innern, Sarrien, berichtete dem Vorsitz des Präsidenten Carnot über die Unterredung, welche er mi den Antrag Bozérian auf Abände esetzes von 1881 gehabt. ie Regierung nehme die Gesetz von 1881 beseitigten Meinungs⸗Del das Gesetz überhaupt nich abändern, sondern nur dessen bezüglich des Tragens oder der Ausstellun Zeichen, des öffentlichen Anschlags und de den Straßen.

Die radikale Linke de für einen Antrag Sans⸗Leroy, betreffen 2 der Erneuerung des privilegiums durch eine Kommissio ausgesprochen. Der genannte Abgeordn rung zum Vize⸗Präsidenten einer im zusammentretenden Zuckerkommission welche sich mit den bei der Londoner gagen beschäftigen soll; Präsident i

(W. T. B.)

ndlung des Ku Bei der Post

Vorjahre b

(W. T. B. Paris ver

gepflogen würden, gegenzuarbeiten, a Vorgehen würd riedens bilden,

rd“ führt a d, um die österreich Landungen zu schützen, Schutz⸗ und Trutzbündn reitet, die Verträ nterschrift stehe.

Bürgschaf

ge aufrechtzu⸗ So lange die Erhaltung des 8 Unterstützung finden.

Macht außerhalb der de Englands Gewicht in geworfen werden.

Allianz gestört die Waagschale

dem heute unter Ministerrath t der Senatskommission rung des Preß des Innern erklärte, Wiederherstellung der durch d

gehaltenen

Der Minister

ikte nicht an, w ckschrittlichen Sinne cken ausfüllen lassen, z. B ig aufrührerischer s Ausrufens auf

t in einem

r Kammer het sich einstimmig

erlöschenden Bank⸗ n von 33 Mitgliedern, ete ist von der Regie⸗ Finanz⸗Ministerium

ernannt worden, ferenz aufgeworfenen st der Finanz⸗Minister

enkammer sprach olonialpolitik, sischen Politik des Kolonial⸗Budgets lligte 50 000 Fr. für d Terrenoire.

(W. T. B.) In klärte der Minister Anfrage des Deputirten

Herzog von M enthalt in Spanien un

T. B.) Nach dem in der Kammer betreffend die Best chlagssteuer von

In der Deputirt heute Bischof Freppel über die französische K welche seit den Zeiten Richelieu's zur ehört habe. Montag soll die Berathung origesetzt werden. Die Kammer be

eiter von Bessoges, Lavoulte un

der Et Madrid, 11. Februar. er Sitzung der Deputirtenkamme R eantwortung einer omerco Robledo, daß das Gerücht, dem pensier solle der Auf werden, unbegründet sei. 12. Februar. (W. ebrachten Antrage, ohol, soll eine Zu oliter von ausländischem, zu gew bestimmten Alkohol erhoben, dagegen ändischen Brennereigewerb auf die Dauer von 10 Jahren au

Rumänien. Bukarest, 13. F 8 gestern stattgehabten 17 Sti idaten der Regierungspartei und 5 O

Spanien.

Innern in

euerung von

chen Zwecken die von dem in⸗

chtenden Abgaben

fgehoben werden.

ebruar. (W. T. B.) Be hlen wurden 12 Kan⸗ ppositionelle gewählt

e zu entri

1““ I11““

Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. Februar. (W. T. B.) Der Reichstags⸗Beschluß, betreffend die Einführung der Getreidezölle, ist heute vom König sanktionirt worden. Das Gesetz tritt am Dienstag, den 14. Februar, in Kraft.

Amerika. New⸗York, 12. Februar. (W. T. B.) ames Blaine ersucht in einem aus Florenz datirten chreiben den Vorsitzenden des republikanischen

National⸗Comité?: die Mitglieder der republikanischen Partei zu benachrichtigen, daß sein Name bei Gelegenheit der bevorstehenden Nationalkonvention zur Auf⸗ stellung eines Präsidentschafts⸗Kandidaten nicht ge⸗ nannt werden möge.

Zeitungsstimmen.

Der „Hamburgische Korrespondent“ sagt in seinem politischen Wochenbericht:

Die Freude an den erhebenden Vorgängen im Reichstage bei Be⸗ rathung der Wehrvorlage ist durch die Nachrichten aus San Remo über eine beim Kronprinzen e Operation getrübt worden. Auf Grund einhelligen Besch usses der dort versammelten Aerzte wurde am 9. d. der Luftröhrenschnitt an dem hohen Patienten durch Dr. Bramann ausgeführt, um die Erstickungsgefahr zu beseitigen. Obgleich die Operation normal verlaufen und das Befinden des Kron⸗ prinzen durch die eingetroffenen amtlichen Bulletins als ein relativ gutes bezeichnet wird, ist das deutsche Volk durch die Nothwendigkeit der Operation doch wieder mit tiefer Sorge erfüllt worden. Mögen die aus Millionen Herzen aufsteigenden Gebete für die Erhaltung des Febens 1 geliebten Kronprinzen Erhörung am Throne des Höch⸗

en finden

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt:

Ueber den Vorgang in der Montags⸗Sitzung des Reichstages haben sich nun wohl alle Stimmen hören lassen, welche in ihrer Gesammtheit die öffentliche Meinung bilden; diese läßt sich dahin zusammenfassen, daß nach der großen Erhebung in den Jahren 1870 und 1871 kein Ereigniß mehr geeignet war, das Selbstbewußtsein des deutschen Volkes zu heben, als die gewaltige Rede des Reichskanzlers. Deutschland muß in Einigkeit und Selbstvertrauen so stark sein, daß es sich und seinen Bestand aus eigener Kraft erfolgreich vertheidigen kann ohne jede fremde Beihülfe. Diese Kraft lebt im G Volke, und die Mittel, sie in steter Bereitschaft zur äußersten Wirkung zu entfalten, werden opferwillig von der Nation getragen. Solche große, den Ausbruch einer weit in den Straßen der Hauptstadt wider⸗ hallenden patriotischen Begeisterung hervorrufende Worte hätte der Kanzler nicht sprechen können, wenn er mit seiner tiesen Kenntniß des deutschen Wesens nicht gewußt hätte, daß das Volk trotz aller Parteiung und Verschiedenheit der Meinungen in seiner Gesammtheit bereit ist, sie jederzeit mit Gut und Blut zu bekräftigen.

Daß aber Deutschland zu einer so gewaltigen Kraftentfaltung fähig ist, wie sie der Kanzler verlangt, daß das deutsche Volk sich dem erhebenden, das Ausland mit Scheu und Staunen erfüllenden Bewußtsein hingeben kann, keine Hülfe zur Abwehr seiner Gegner zu bedürfen, das hat es seiner schwer errungenen Einheit und seinem wirthschaftlichen Gedeihen zu danken.

Sicher ist mit der Zusammenfassung der deutschen Völkerschaften zu einem einheitlichen Staatswesen die erste hauptsächlichste Be⸗ dingung für die gegenwärtige Machtentfaltung erfüllt, und unvergäng⸗ lich wie sein Name, wird der Dank sein, den noch die spätesten Ge⸗ schlechter unserm Herrn und Kaiser für die Wiedererrichtung des Deutschen Reichs zollen werden. .“ .

Die zweite Bedingung jeder großen Kraftäußerung einer auf⸗ strebenden Nation ist wichschaftliches Gedeihen, ist die möglichst größte Entwickelung der materiellen Grundlagen. Daß auch in dieser Beziehung Deutschland gegenwärtig ohne schwere Belastung die noth⸗ wendigen Opfer bringen kann, das ist das eigenste Werk und Verdienst des Reichskanzlers; denn er erkannte die Unhaltbarkeit der lediglich nach Theorien und nebelhafter kosmopolitischer Weltanschauung gebildeten Politik des bedingungelasen Freihandene und ersetzte sie durch eine den eigenartigen Verhältnissen Deutschlands angepaßte nationale Wirthschaftspolikik. Wie dieselbe gewirkt hat, könnte an jedem einzelnen Zweige der deutschen Industrie aufs Schlagendste nachgewiesen werden; um aber wenigstens ein Beispiel anzuführen, mag ein Bli auf die deutsche Eisenindustrie geworfen sein; necht nur, weil dieselbe eines der bedeutendsten Produktionsgebiete unserer Industrie darstellt, sondern auch wesentlich darum, weil gerade die Nothlage, in welche diese Industrie durch die unerbittlichen Konsequenzen des Freihandels versetzt war, mit den ersten Impuls zur wirthschaftlichen ÜUmkehr ge⸗ geben hat. Mit unvergleichlichem Scharfblick erkannte der Reichs⸗ kanzler an dieser Nothlage die abschüssige Bahn des verfolgten falschen Weges, er sprach das erlösende Wort und gab mit Einführung der nationalen Wirthschaftspolitik den so lange von der erdrückenden Konkurrenz des Auslandes niedergehaltenen wirthschaftlichen Kräften des Volkes Raum zur freien großartigsten Entwickelung. Und nirgends fällt diese Entwickelung besser ins Auge, als bei der deutschen Eisen⸗ und Stahlindustrie. 8

Allen Deklamationen der Freihändler zum Tehh welche das Schutzzollsystem als das Grab des industriellen Fortschritts und der eigenen Anstrengung bezeichneten, hat sich die deutsche Eisen⸗ und Stahlindustrie zur äußersten Vollkommenheit der Technik und Leistungs⸗ fähigkeit emporgeschwungen. Sie beherrscht nicht nur den ein⸗ heimischen Markt gänzlich, sondern mit einzelnen Artikeln auch den Weltmarkt, mit anderen aber kann sie erfolgreich jeden Wettbewerb eingehen. So hat sich die deutsche Eisen⸗ und Stahlindustrie auf der Grundlage der nationalen Wirthschaftspolitet großartig mit innerlich durchaus gesunden Verhältnissen entwickelt. Hier belastet nicht, wie in England, ein unglaublich großer Vorrath von Roheisen den Markt. In Deutschland, speziell in dem bedeutendsten rheinisch⸗west⸗ fälischen Bezirk, sind fast gar keine Vorräthe vorhanden, der Bedarf an Roheisen ist vielmehr, in Folge flotten Gangs der Werke so groß, daß die Produktion bis 1. Juli fast verschlissen ist. Weiteren Ab⸗ schlüssen, welche die Konsumenten erstreben, steht lediglich die Weige⸗ rung der Roheisenproduzenten entgegen. Die Werke für Ganz⸗ und Halbfabrikate haben auf den verschiedensten Gebieten durch Konzen⸗ trationen die Produkte geregelt, die schädigenden Auswüchse des Zwischenhandels beseitigt und seit geraumer Zeit schon Preise erzielt,

die einen angemessenen Gewinn gewährleisten.

Aber nicht nur diese Industrie, sondern auch die meisten andern Zweige der gewerblichen Thätigkeit und des wirthschaftlichen Lebens haben sich in erfreulicher Weise entwickelt und durch ihre Prosperität zu einer früher nicht geahnten Vermehrung des Nationalvermögens geführt. Wenn dieser Zustand eintreten konnte, trotdem in Folge der unsicheren politischen Verhältnisse seit Jahren die Ge⸗ schäftslage gedrückt ist, so ist nh. Größeres zu erwarten, wenn die Situation sich einmal lären sollte, Demgemäß war der Reichskanzler wohl berechtigt, in seiner großen Rede die Opfer für die Machtentwickelung des Deutschen Reichs zu fordern, denn gerade ihm gebührt das. außerordentliche Verdienst, durch die Einführung seiner nationalen Wirthschaftspolitik die Nation in den Stand gefetzt zu haben, diese Opfer zu bringen.

Auch Dessen werden in Dankbarkeit unsere Nachkommen eingedenk sein, obgleich, beoß der großartigen Erfolge, die von der Mehrzahl ihrer früheren Anhänger lange verlassenen sibee auf dem Wege zum veie seetzelesen Freihandel in ihrer Verbissenheit nicht aufhören, ihr Sprüchlein von der Verderblichkeit der nationalen Wirthschaftspolitik

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Die „Schlesische Zeitung äußert: Groß und 2a stand Deutschland vor der Welt da, als unser Kaiser nach Siegen sondergleichen im Schlosse von Versailles die Aufrichtung des neuen Reichs ‚verkündete. . und mächtiger steht es heute da. Seit Fürst Bismarcks großer Rede hat sich die Ueberzeugung von der Unüberwindlichkeit Deutschlands nicht nur in der Gesammtheit unseres Volks, sondern in der ganzen Kulturwelt durchgerungen. Eine Million Streiter zum Schutz gegen die von Osten, eine Million Streiter zur Abwehr der von Westen drohenden Gefahren, und zwischen beiden eine Million Streiter zur Verwendung nach Bedarf! Das können die Ande⸗ ren nicht“, sagt Fürst Bismarck, und wahrlich, er hat recht. Riesenzahlen weisen zwar auch die anderen Mächte in ihren Listen auf, aber 82 können es doch nicht. Weder Frankreich noch Rußland vermögen Angriffsheere über ihre Grenzen zu führen, die dem, was wir allein ohne Oesterreich 8 Vertheidigung auf⸗ zustellen vermögen, auch nur annähernd gleichkommen. Und dabei ist die Vertheidigung die stärkere Form des Kampfes. Es schließt dies nicht aus, daß wir, sobald uns der Krieg aufgezwungen wird, unter Umständen wieder den Hieb als die beste Parade erachten, daß wir unsere Vertheidigung durch Offensivstöße führen. Auch zu diesem Zwecke macht uns die Wehrgesetzgebung ungemein stark. Die Land⸗ wehr ersten Aufgebots und selbst ein Theil derer zweiten Aufgebots wird sofort, mit trefflichen Waffen und allem anderen Heerbedarf ausgerüstet, in die Reihen der Feldarmee einrücken können. Bei unserer allgemeinen Schulbildung und unserer militärischen Tradition fehlt es uns zu diesem Zwecke nicht, wie unseren Nachbaren, an den erforderlichen Führern mittlerer und niederer Ordnung. Dazu tritt das weitere Moment der Ueberlegenheit, welches in unserer pflichttreuen, streng geschulten Verwaltung gegeben ist. Der Kreis⸗ sekretär, der Bezirksfeldwebel und zahllose andere wichtige Glieder des großen Organismus lassen sich nicht einfach improvisiren. Jeßt erst, da der Gedanke des Volksheeres in Deutschland volle Verwirk⸗ lichung findet, ohne darum eine Verzichtleistung auf vollständige Aus⸗ bildung zu bedingen, jetzt erst ernten wir die volle Frucht der An⸗ strengungen, welche Preußen seit 75 Jahren für seine Wehrhaftigkeit gemacht hat und in welche sich das übrige Deutschland seit länger als einem halben Menschenalter mit ihm theilt. b Fürst Bismarck hat sich nicht in Hyperbeln bewegt, als er die keineswegs erst in weiter Ferne liegenden Wirkungen des neuen Wehrgesetzes dem Hinzutreten einer 700 000 Streiter stellenden vierten Großmacht zur Tripelallianz gleichstellte. Das allein schon sollte ge nügen, die weite Kreise noch immer erfüllenden Kriegsbefürchtunge zu bannen. Gegen die „krankhafte Nervosität“, welche sich als; olg dieser leider vielfach künstlich und in gewissenlosester Weise genährte Befürchtung der öffentlichen Meinung, der Presse und ganz be sonders der den Pulsschlag des Erwerbslebens bestimmenden Börs bemächtigt hat, hat der Kanzler in seiner Rede wiederholt und energisch angekämpft, und das unter Geltendmachung von Thatsachen, die Jeden überzeugen müssen, der sich nicht sei es aus Wider streben, das Irrige seiner bisher vertretenen Auffassung anzuerkennen sei es aus geradezu unlauteren Motiven der Ueberzeugung gewalt sam verschließt

Der Brüsseler „Nord“ sagt: 8

Die Reichstagsrede des Fursten Bismarck bilde einen friedlichen Kommentar der Veröffentlichung des österreichisch⸗deutschen Bündniß⸗ vertrages. Die wesentlichen Erklärungen in der Rede seien friedliche, der Unglaube, den der deutsche Reichskanzler in Bezug auf einen Angriff Seitens Rußlands ausgedrückt und das absolute Ver⸗ trauen, das er zu den friedlichen Versicherungen des Kaisers Alexander ausgesprochen habe, seien Beweise dafür, welche genaue und Beurtheilung der Lage dem deutschen Reichskanzler eigen sei.

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Kunst, Wissenschaft und Literatur.

An der Stelle des Kabirentempels bei Theben, über dessen Auffindung wir früher berichtet haben, sind durch das Deutsche Archäologische Institut in Athen Ausgrabungen veranstaltet worden, welche reiche Ausbeute gewährten. Dieselben dauerten vom 20. De⸗ zember bis 16. Januar; dann mußten sie des Wetters wegen vor⸗ läufig unterbrochen werden. Der nach Osten gerichtete Tempel, der fast nur in den Fundamenten erhalten ist, zeigt die Spuren mehr⸗ fachen Umbaues. In der letzten Zeit bestand er aus einem Pronaos, einer Cella, in der das Bathron des Götterbildes erhalten ist, und einem dahinter liegenden, von Norden und Süden zugänglichen Gemach mit einer doppelten Opfergrube. Die eine Hälfte derselben fand sich noch ganz mit Knochen gefüllt. Ein älterer Bau hatte außer Pronaos und diesem Gemach zwei hintereinander liegende Cellen. Stein⸗ inschriften und Marmorskulpturen wurden nur in beschränkter Anzahl

efunden, sehr reich waren dagegen die Funde von Werken der Klein⸗ funst. Dieselben entstammen einer gleichmäßig innerhalb und außer⸗ halb des Tempels abgelagerten alten Schutt⸗ und Aschenschicht, welche von einer Zerstörung des Heiligthums herzurühren scheint. Die Funde sind nicht jünger als das vierte Jahrhundert, die meisten entstammen diesem und dem vorhergehenden. Von d mehreren Tausend bemalter Vasenscherben sind die meisten mit Epheu und Weinlaub, schwarz auf gelblichem Grund, verziert; die figürlichen Darstellungen, ebenfalls schwarz auf dhellem Grund, aber jünger als die gewöhnlichen schwarzfigurigen Vasen, zeigen eine Vorliebe für groteske und komische Darstellung. Einige attische rothfigurige und vereinzelte Exemplare älterer Gattungen stehen dieser einheitlichen Masse gegenüber. Außerdem fanden sich mehrere Hundert Scherben mit eingeritzten Weihe⸗Inschriften, meist in alterthümlichem Alphabet. Die vielen Tausende von Terrakotten vertheilen sich ungefähr gleichmäßig auf Darstellungen von Menschen und von Thieren. Letztere: Stiere, Schweine, Widder und Böcke, auch Löwen, sind meist von geringem Kunstwerth. Erstere zeigen zum Theil die gewöhnlichen böotischen Typen älterer Art, zum Theil in vorzüglichen Exemplaren; vom Stil der feinen tana⸗ räischen Figuren wurde nichts gefunden. Zahlreich sind kleine Anatheme aus Bronze und Blei, von denen mehrere Hundert Stiere darstellen, nur vereinzelte Böcke. Ein Diskobol von Bronze ist die einzige menschliche Figur darunter. Die größere Anzahl der Bronzethiere, deren durchschnittliche Größe 7. em beträgt, ist von vorzüglicher Ausführung und .e und entstammt wohl der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts. Auch von ihnen zeigen viele Weihe⸗Inschriften, vor allem n den Kabiren (immer im Singular) und seinen Sohn (naëc). Eine inschriftlich gesicherte Darstellun dieses Götterpaares findet sich auf einer großen Vasenscherbe; dadur wird eine Reihe von anderen Darstellungen auf Vasen und in Terra⸗ kotten als solche des Kabiren gesichert. In welchem Verhältniß einige andere, inschriftlich bezeichnete Personen der genannten Scherbe, die z. T. in den Terrakottafiguren wiederzukehren scheinen, zu den Kabiren stehen, müssen weitere Untersuchungen lehren. 1

Von „Meyer's Hand⸗Lexikon des allgemeinen Wissens“ (Leipzig, Bibliographisches Institut), dem bekannten, in Hunderttausenden verbreiteten Nachschlagebuch, wird demnächst eine neue vierte, gänzlich umgearbeitete Auflage erscheinen. Dieselbe soll eine Vermehrung um nahezu 20 000 Artikel, eine reiche illustrative Ausstattung, größeres Format und deutsche Schrift erhalten. Die Ausgabe wird in 40 wöchentlichen Lieferungen zu dem niedrigen Preis von 30 erfolgen, eine bequeme Gelegenheit zur Erwerbung dieses trefflichen Werks selbst für weniger Bemittelte.

Rom, 6. Februar. Im Lauf der letztverflossenen Tage hatte Hr. Ingenieur Weeser⸗Krell aus Trier die Ehre, den Kaiserlichen Botschafter Grafen Solms in Begleitung des Botschafts⸗Raths Grafen von der Goltz sowie den Gesandten Dr. von Schlözer in seinem Atelier zu Die 8 waren gekommen, um das von dem Genannten beinahe vollendete perspektivi che Bild von

St. Peter, dem vatikanischen Palast und den Annerbauten zu be⸗

sichtigen. Bei einer Höhe von 1† und einer Länge von 4 m hat das