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Der Referent Graf Dönhoff zurück.
An der Debatte betheiligt sich ferner noch Graf Francken⸗ berg, e g die bis dahin vorhanden gewesenen Deichanlagen
ängelt.
Der Minister für Landwirthschaft ꝛc., Dr. Lucius, erkennt an, daß unser Deichbauwesen manches zu wünschen übrig lasse. Die Regierung sei aber bemüht, für die Folge alle Interessen in gleicher Weise zu berücksichtigen und die in dieser Hinsicht gemachten Fehler wieder gut zu machen.
Graf Pfeil mißt die Schuld an den verheerungen der Entwaldung bei entsprechend umfassende Aufforstungen.
Graf von Schlieben befürwortet die Unterstützung seines heimathlichen Deichverbandes.
Dann wird die Vorlage einstimmig und unverändert angenommen.
Es folgt die entwurf, betreffend die Abänderung des Artikels 73 der Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850 (Verlängerung der Legislaturperiode).
Der Gesetzentwurf wird von dem Hause einstimmig an⸗ genommen.
Dritter Gegenstand der Tagesordnung ist der m Bericht der Budget⸗Kommission über die übersichtliche Dar⸗ stellung des Ergebnisses der Verhandlungen des Landes⸗Eisenbahnraths im Jahre 1887, welchen Herr Lindemann erstattet.
Herr Friedensburg befürwortet die Einbringung der Vor lage, betreffend die Kanalisirung der oberen Oder, noch in dieser Session, mit Bezugnahme auf die gleichzeitig vorliegende Denkschrift, betreffend die in der Zeit vom 1. April 1886 bis zum 31. März 1887 erfolgten Bauausführungen an denjenigen Wasserstraßen, über deren Regulirung dem Landtage besondere Vorlagen gemacht sind.
Beide Berichte werden durch Kenntnißnahme für erledigt erachtet.
Ueber eine Petition
zieht hierauf seinen Antrag
— en Hochwasser⸗ und befürwortet dem⸗
zweite Abstimmung über den Gesetz⸗
Ündliche
der städtischen Behörden zu Vetschau auf Erlaß eines Gesetzes, welches die aus den früheren gutsherrlichen Verhältnissen zwischen der Gutsherrschaft und den Gutsunterthanen hinsichtlich der Ernennung der Lehrer und der Beitragspflicht zu den Schulen noch bestehenden Rechte und Pflichten festsetzt, geht das Haus auf Vorschlag des Referenten, Herrn Bötticher — nach einer kurzen Dar⸗ legung des Grafen Brühl — zur Tagesordnung über.
Herr Oehlschläger berichtet Namens der Justizkommission über den Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung eines Amtsgerichts in Tirschtiegel, und beantragt, der Vorlage die Zustimmung zu ertheilen.
Das Haus tritt diesem Antrage ohne Diskussion bei.
Den Schluß der Tagesordnung bildet die einmalige Schlußberathung über den aus dem Hause der Abgeordneten zurückgekommenen Gesetzentwurf, betreffend die Er⸗ weiterung der Stadtgemeinde und des Stadtkreises Harburg.
Der Berichterstatter Herr Struckmann empfiehlt die An⸗ nahme der Vorlage in der vom Abgeordnetenkhause beschlossenen Fassung, und das Haus tritt diesem Antrage ohne Debatte bei.
“ der Sitzung 2 ¼ Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 88
lehr
— Der S Hauses der ilage.
— In der heutigen (54.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Minister des Innern von Puttkamer, Staats⸗ Minister von Boetticher, Kriegs⸗ und Staats⸗Minister Bronsart von’ Schellendorff und mehrere Kommissarien beiwohnen, wird zunächst die zweite Berathung des Entwurfs einer Kreisordnung für Schleswig⸗ Holstein fortgesetzt und zwar mit §. 71. Derselbe kon⸗ stituirt nach Analogie der bisherigen Kreisordnungen zum Zweck der Wahl der Kreistags⸗Abgeordneten die drei Wahl⸗ verbände des größeren ländlichen Grundbesitzes, der Land⸗
emeinden und der Städte. Nach der Vorlage und den Beschlusfen des Herrenhauses soll der Wahlverband des Groß⸗ grundbesitzes in den Kreisen Eiderstedt, Husum, Norder⸗ und Süderdithmarschen ausscheiden. Die Kommission hat diesen Kreisen noch den Kreis Tondern hinzugefügt.
Abg. Lassen beantragt, es hinsichtlich der Ausnahmen bei der Vorlage bewenden zu lassen, dem Kreise Tondern also nicht die von der Kommission gewollte Ausnahmestellung zu gewähren.
Abg. Jürgensen empfiehlt Kommissionsbeschlusses.
Abg. Christophersen den Fortfall des besitzes.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Haase erklärt sich für den Antrag Lassen, der die Regierungsvorlage wieder herstellen will, und gegen den Antrag Christophersen, ebenso der Abg. Graf Baudissin.
Abg. Krah bemerkt, daß er es wenn den Kreisen, in welchen ein des größeren Grundbesitzes nicht gebildet werden solle, auch der Kreis Steinburg hinzugefügt würde. Er sei aber in der Kommission nicht damit durchgedrungen. Dem Antrage, auch den Kreis Schleswig hineinzuziehen, trete er bei.
Abg. Dr. Seelig bittet um Ablehnung des Antrages Lassen und Annahme des Antrages Christophersen, damit in möglichst vielen Theilen der Provinz Schleswig⸗Holstein die Bauern ihre in einer Jahrhunderte langen Geschichte erworbene politische und soziale Bedeutung behielten. Es sei nicht nur unnütz, sondern direkt schädlich einen privilegirten Großgrund⸗ besitz künstlich zu schaffen in Kreisen, wo derselbe nur etwa 4 Fron des gesammten Grundsteuerertrages aufbringe.
Abg. Hansen bemerkt, daß er der Frage wegen des pri⸗ vilegirten Grundbesitzes im Kreise Tondern neutral gegenüber stehe. Die Wiederherstellung desselben involvire aber nicht die Gefahr einer antinationalen Majorität in dem betreffenden Wahlverband. Nur etwa ein Fünftel des in Betracht kom⸗ menden größeren Grundbesitzes sei nicht national gesinnt.
Der Antrag Christophersen wird mit geringer Mehrheit abgelehnt, dagegen der Antrag Lassen angenommen.
Nach den Beschlüssen des Herrenhauses soll im §. 72 die Mitgliedschaft zum Wahlverband des größeren Grundbesitzes an eine Minimalgrundsteuer von 400 ℳ im Kreise Haders⸗ leben, von 250 ℳ in den Kreisen Apenrade und Sonderburg, von 600 ℳ im Kreise Tondern, von 500 ℳ in allen übrigen
Fißbericht über die gestrige Sitzung des bgeordneten befindet sich in der Ersten
dagegen die Annahme des
beantragt auch für den Kreis Schle
Isen 1 swig Wahlverbandes des
größeren Großgrund⸗
an d
für wünschenswerth halte, besonderer Wahlverband von
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Kreisen geknüpft sein. bestimmun
Abg.
400 ℳ festz für einzelne weitern, daß die gesetzt wird. Abg. Graf Baudissin bekäm antragte Aenderung des Census Abg. Hansen beantragt in Beschlusses zu Vorlage bezüglich des Kreises Darauf wird der Antrag Lassen Antragstellers abgelehnt und §. angenommen.
75 handelt Abgeordneten auf die einzelnen unter Anderem nach den Kommissions⸗Beschlüssen, da Kreisen Eiderstedt, dithmarschen nach Ab
§.
Ab
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Abgg. nachstehender Antra entwurfs, neuer Eisenba und sonsti zur V
aasen wünscht ganz allgemein d usetzen, auch die Be
zug der städtischen Abgeordneten uü der Kreistags⸗Abgeordneten erhalten solle. g. Lassen beantragt, Abg. Christophersen, Im §. 75 ist fe größeren Grundbesitzer mindestens ¼ eschlüssen 6) sämmtlicher Kreistags⸗Ab
In Konsequenz der Beschlüsse zu §. Lassen be
ken bezüglich des Kreises Tondern ange Christoph
ersen zurückgezogen. (Schluß des
für Tondern gestrichen.
als unzweckmäßig. §. Tondern. 1 , gegen die Sti
Vertheilung der Wahlverbände und
von der
1 Husum, Tondern, Norder⸗ und der Wahlverband der Landgemeinden d
auch hier Tondern zu Schleswig hinzuzusetzen.
Blattes.)
Die Kommission hat die Separat⸗
en Minimalsatz auf fugniß der Provinzialvertretung, Kreise den Betrag zu ermäßigen, dahin zu er⸗ Minimalgrenze von 300 auf 200 ℳ herab⸗
pft die vom Abg. Lassen be⸗
n Konsequenz des eben gefaßten 72 die Wiederherstellung der Herrenhaus⸗
mme des
73 mit dem Antrag Hansen
Kreistags⸗
bestimmt ß in den
Süder⸗ ie ganze
brig bleibende Zahl
streichen,
rner bestimmt, daß der Wahlverband der (nach den Herrenhaus⸗ eordneten erhalten solle. 72 wird der Antrag nommen, der Antrag
Dem Hause der Abgeordneten ist von den
von
ge Bauausführungen und Be
ervollständigung und besseren
des Staats⸗Eisenbahnnetzes, zugegangen: Das Haus der Abgeordneten wolle beschlies
Tiedemann (Bomst) und Ge g zu der dritten Berathung des betreffend die weitere er
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In §. 2 II Nr. 4 die Regierungsvorlage wieder herzustellen.
— Wenn ein zweiseitiger Vertra erfüllung Seitens einer Partei eine vereinbart ist dem Gemeinschuldner nicht oder nicht und der Konk so
VI. Civilsen
it.
landwirthf §. 9 Absatz 3 sind zwar Betriebe, welche wesentliche Bestandtheile vers artiger „Industriezweige“ umfassen, derjenigen Berufsgenossen⸗ schaft zuzutheilen, dieser Bestimmung kann jedoch die Bere wirthschaftlichen Betrieb als Nebenbetrieb eines industriellen Unternehmens Ebensowenig bietet Theile liche Unfallversicherungsgesetz vom 5. Mai 1886 einen für die dortseitige Absicht; der insbesondere §. 1 Absatz 2 daß zwischen gewerblichen hinsichtlich der berufsgenossenschaftlichen Zugehörigkeit sätzlich eine Scheidung stattzufinden ie gewerblichen Arbeiter bezüglich schädigungsansprüche wesentlich landwirthschaftlichen.
— Für die Zeit vom Hamburgs an das Direktivbehörde
Zollamts daselbst, Steuer⸗Direktor zur Leitung
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des
Baden.
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des
Zeitung“ schreibt: herzog und d Berlin
und
dem
. des erlauchten Fürstenpaares eine erfreuliche
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ist nach einem Urt ats, vom 8. März Preuß. Allg. L.⸗R. der Gegenkon die festgesetzte Konventionalstrafe geltend zu machen entsprechende Akkordrate resp.
— Der Vorstand der
bei dem Reichs⸗Versicher nach dem Inkrafttreten des sicherungsgesetzes vom 5. Mai 188 trägen wegen Aufnahme kleiner landwirthschaftlicher Betriebe, welche Mitgliedern der durch Eintragung in das Kataster dieser; stattzugeben. dem 17. April d. J. (Nr. 520) erwidert, daß eine solche Au chaftlicher Betriebe gesetzlich nicht zulässig ist.
abzureisen Karlsruhe einzutreffen. Großherzoglichen
gewesen und diese vollen
gestaltet. Höchstihre Residenzstadt verließen, Drucke banger Sorge um das Wilhelm; die Abreise der eine Bestätigung der beunruhigenden Gerüchte aufgefaßt, über das Befinden des Kaisers in Umlauf waren. schlimmsten Befürchtungen gingen nur zu bald in Erfüllung; es kam jener schmerz der Großherzog nach Karlsruhe telegraphirte: Kaiser Wilhelm der Siegreiche ist sanft verschieden.“ Kaiser Wilhelm
. 8 Konventiona zur Zeit der Eröffnung des Konkurs ursverwalter die Erfüllung des Vertra heil des
ungsamt vorgetragen,
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Ziegelei⸗Berufsgenossenschaft erufsgenoss
Das Reichs⸗Versicherungsamt hat hierau
des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Ju
welcher der Hauptbetrieb angehört
zu behandeln, aber
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1 nicht hergeleite das nunmehr in einem
Reichs Kraft getretene landwirt
a. a. O.) spricht vielmehr und landwirthschaftlichen Be
der ihnen zustehender
1. Mai d. J. bis Zollgebiet gehen die de s
vereinsländischen H
errichtenden Hambur Geheimen Ober⸗Finan Poststraße 15, über. Die des⸗Finanzbehörde fü
Karlsruhe, 30. April. Die „Ihre Königlichen Hoheiten
ie Großherzogin gedenken heute
Herrschaften Karlsruhe Zeit hat sich schweren für unser der Großherzog
von
deutsches
liche Tag, an welchem Se. K
— „Se.
neuen Kaiser in den ersten Wochen
Regierung in verwandtschaftlicher Theilnahme nahe gebl Auf die Trauer um folgte bald erneute Anfall der Krankheit hervorgerufen wurden.
das Hinscheiden des Kaisers Wi Sorge und Unruhe, die durch Kaiser Friedr In der jetzt erfolgenden dürfen wir Bestätigung dafür erblicken, daß in
werden.
Inhalt desselben (vergleiche
hat, wie denn auch die
zum Anschluß Funktionen der
welche zur Zeit von dem Provinzial⸗ zu Altona wahrgenommen werden, auf den g der demnächst zu Zolldirektivbehörde bestimmten
Pochhammer zu Hamburg, tionen der obersten Lan genannte Haupt⸗Zollamt werden bis ollgebiet unverändert von Ministerium wahrgenommen werden.
zum Anschluß Hamburgs dem preußischen Finanz⸗
„Karlsruher der Groß⸗
und morgen Vormittag wieder in Länger als sieben Wochen sind die 8 abwesend zu einer besonders ereigniß⸗ Vaterland und die Großherzogin standen wir unter dem Leben unseres großen Kaisers Höchsten Herrschaften wurde als
Und die
önigliche Hoheit Majestät Wie dem in den letzten Stunden seines Lebens und seiner Regierung, so sind der Großherzog und die Groß⸗
g, hinsichtlich dessen Nicht⸗
lstrafe es von
vollständig erfüllt ist,
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Reichsgerichts, d. J., im Geltungsbereich des trahent berechtigt, im Konkurse
und die
Vertheilungsrate zu verlangen. Ziegelei⸗Berufsgenossenschaft hat
daß es
landwirthschaftlichen Unfallver⸗ 6 wünschenswerth sei, An⸗
gehören,
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Nach chieden⸗
Befinden des Kaisers eine entschiedene, jede Gefahr zunächf ausschließende Besserung eingetreten ist. Wir begrüßen die öchsten Herrschaften bei Höchstderen Rückkehr in das badisch⸗ Land, in die badische Hauptstadt nach den schmerzlichen Prü⸗ fungen, die vorangegangen sind, mit bewegtem Herzen. In dem Leid und der Sorge der hinter uns liegenden Wochen waren dir Blicke des badischen Volkes in innigster Theilnahme auf den Großherzog und die Großherzogin gerichtet; denn wir wußten, daß von diesem Leid, von dieser Sorge, welche die Gemüther er⸗ füllten, unser edles Fürstenpaar am unmittelbarsten und am tiefsten betroffen wurde. Möchten in der durch das Leid der jüngstvergangenen Zeit gestählten Treue und Anhänglichket des badischen Vol es Ihre Königlichen Hoheiten der Grof⸗ herzog und die Großherzogin Trost und Erhebung in dieser ernsten Zeit finden!“ Die Kommission der Ersten Kammer beschloß die vorläufige Geheimhaltung der Vorgänge bei ihren Be⸗ rathungen über die Kirchenvorlage.
— 1. Mai. (W. T. B.) Dem Präsidenten der Zweiten Kammer, Geheimen Rath Lamey, wurde heute in Erinnerung an seinen vor 40 Jahren erfolgten Eintritt in den Landtag von der Zweiten Kammer eine Glückwunsch⸗Adress⸗ überreicht.
Sachsen⸗Meiningen. Meiningen, 1. Mai. (W. T. B.) Der Landtag hat den Bau einer Eisenbahn von Arnstadt nach Saalfeld und von Eisfeld nach Unter⸗ neubrunn genehmigt.
Lübeck, 30. April. (Wes.⸗Ztg.) Die Bürgerschaft genehmigte die einleitenden Schritte zur Errichtung eines Kaiser⸗Wilhelm⸗Denkmals aus Staatsmitteln
—
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. Mai. (W. T. B.) Im Abgeordnetenhause viderlegte der Unterrichts⸗ Minister die gestern von verschiedenen Rednern gegen sein Ressort gerichteten Angriffe und betonte gegenuͤber Dum⸗ reicher, seit der Regierung Maria Theresia's sei doch ein neuer Faktor wirksam geworden, nämlich die Verfassung. Gegen⸗ über Herold vertrat der Minister das Prinzip der Mäßigung und Gerechtigkeit und erklärte, er werde unter keinen Un⸗ ständen ein Herabdrücken des Bildungsniveaus des gesammten Unterrichtswesens zugeben, er müsse aber auch die finanzielle
Lage berücksichtigen. Bei der Aufhebung schlecht besuchter Mittelschulen seien pädagogische Momente maßgebend gewesen. Der Minister erörterte sodann die übrigen von Rieger be⸗ rührten Punkte und schloß mit der Erklärung, sein allgemeines Programm sei, daß allen Völkern gleiches Wohlwollen ge⸗ bühre, daß aber auch auf alle Bedürfnisse des Staats gleiche Rücksicht zu nehmen sei. Die Unterrichtsverwaltung dürfe nicht von dem exklusiven Standpunkt einer Partei ausgehen, sie sei einzig und allein das Wohl des Staats das oberste
esetz.
Großbritannien und Irland. (W. T. B.) Der Kriegs⸗Minist Unterhause eine Vorlage wegen Wehrmacht Englands einbringen.
Frankreich. Paris, 1. Mai. Präsident der Republik hat heute dichtgeschaarten Menge begrüßt, Rochefort verlassen und ist heute Abend 7 ¼ Uhr hier wieder eingetroffen. Etwa 2000 Personen hatten sich am Bahnhof Parnasse eingefunden.
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London, Mai. er wird morgen im Vergrößerung der
(W. T. B.) Der Vormittag, von einer
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anders gestellt sind, als die
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Als der Wagen des Präsidenten in den Boulevard Mont Parnasse einbog, wurden einige Rufe „es lebe Boulanger“, denen bald darauf Rufe „es lebe die Republik“ folgten, ver⸗ nommen.
Der heutige Ministerrath beschäftigte sich lediglich mit den laufenden Geschäften. Freycinet theilte mit, er werde sich morgen mit den Mitgliedern der militärischen Versuchs⸗ kommission nach Chälons begeben, um daselbst Versuchen mit Sprengstoffen beizuwohnen.
Rußland und Polen.
(W. T. B.) Der Botschafter nach Wien abgereist.
St. Petersburg, 1. Mai. Fürst Lobanoff ist heute Italien. Rom, 2. Mai. (W. T. B.) In der Depu⸗ tirtenkammer richtete Bonghi am Schluß der gestrigen Sitzung an die Regierung eine A nfrage wegen des Gerüchts, wonach heute dem Prinzen von Neapel, mehreren Generalen und einem Offizier in einem Fort von Rom in Folge der Explosion von Dynamit ein Unfall zugestoßen sein solle. Der Marine⸗Minister erklärte: der Prinz von Neapel habe durch den Unfall nur leichte Kontusionen erlitten, auch die Offiziere seien nicht schwer verwundet. Der⸗ Prinz habe den Uebungen weiter beiwohnen können. Ueber den Unfall wird dem „W.
Nachmittag wurden im Fort Ti
Ti des Kronprinzen Versuche mit einer besonderen Art von Dynamit unternommen, welches schwer explodirbar und zum Transport auf weite Entfernungen geeignet ist. Die Versuche wurden von dem Obersten Benedictis, welcher den Kronprinzen im Fortifikationswesen unterrichtet, geleitet; der Graf d'Oncieu, der
T. B.“ berichtet: „Gestern burtino in Gegenwart
Divisions⸗Kommandant Chef des Generalstabs, Graf Radicati, sowie ein Kapitän und ein Lieutenant vom Genie⸗Corps wohnten den Versuchen bei. Um dem Kronprinzen die Nichterplodirbarkeit des Prä⸗ parats zu zeigen, das bei den in Afrika stehenden italienischen Truppen bereits verwendet wird und bis jetzt noch niemals zu einem Unfall Anlaß gegeben hat, wurde aus einem Vetterli⸗ gewehr nach einer mit Dynamit gefüllten Büchse ein Schuß abgegeben. Hierbei zersprang eine der Büchsen, welche Gelatine enthielt, und die Eisensplitter der zersprungenen Büchse, welche theilweise 2 cm stark waren, durchschlugen das Brett, hinter welchem sich der Kronprinz und die anderen Offiziere befanden. Der Kronprinz wurde von mehreren Splittern leicht gestreift, Graf d'Oncieu wurde am Arm, der Genie⸗Kapitän am rechten Auge verwundet. Graf Radicati wurde vor einer Verwundung durch sein Cigarrenetui geschützt, welches den Eisensplitter aufhielt. Der Kronprinz bewahrte bei dem Unfall große Kaltblütigkeit und Ruhe. Die Offiziere des Forts leisteten den Verwundeten den ersten Beistand; Letztere wurden sodann nach Rom ge⸗ bracht. Der Kronprinz wurde nach seiner Ankunft im Quirinal sofort von dem Leibarzt des Königs besucht, welcher konsta⸗ tirte, daß die Verwundungen des Prinzen nur sehr leicht seien. General d'Oncieu wurde nach seiner Wohnung gebracht. Der Kronprinz und der Kriegs⸗Minister ließen sich im Laufe des Abends über das Befinden der beiden Verwundeten wieder⸗ holt berichten.“
2. Mai. (W. T. B.) Das Befinden des Kron⸗ priuzen ist sehr zufriedenstellend. Derselbe verbrachte Len
strigen Abend sehr gut. Es bestätigt sich, daß der Prinz 2 seichte Kontusionen an den Hüften erlitten hat.
Niederlande. Haag, 1. Mai. (W. T. B.) Der Minister des Innern, Mackay, eröffnete heute die Generalstaaten mit einer Ansprache, in welcher er das Programm des neuen Kabinets darlegte. Als eine Hauptaufgabe der Regierung bezeichnete er, daß dieselbe bemüht sein werde, innerhalb der von der Verfassung gezogenen Grenzen die Hindernisse zu beseitigen, welche der Entwicke ung des konfessionellen Unterrichts entgegenständen. In Bezug auf die sozialpolitische Reform werde die Regierung auf der Basis der von der Kammer begonnenen Enquete vorgehen. Die Enquete über die Mittel, wodurch der Landwirthschaft Auf⸗ hülfe geschafft werden könne, werde fortgesetzt werden. 8 der Interessen des Handels und der Industrie werde die Re⸗ gierung eingedenk sein. Mit der Vorbereitung neuer v⸗ in Bezug auf die Landesvertheidigung werde eine Königliche Kommission beauftragt werden. Die finanzielle Lage sei keine ungünstige, jedoch müsse auf eine Vermehrung der Bedacht genommen und es werde die Möglichkeit “ zer⸗ mehrung der aus den Eingangszöllen fließenden Einna men in's Auge gefaßt werden. Ein Gesetzentwurf wegen Ver⸗ längerung der Konzession der Niederländischen Bank werde unverweilt vorgelegt werden. Endlich werde sich die Regie⸗ rung angelegen sein lassen, eine friedliche Lösung der Schwierig⸗ keiten in Atschin herbeizuführen.
Türkei. Konstantinopel, 1. Mai. (W. T. B.) Der diesseitige Gesandte in Athen, Ferundi Bey, ist hierher berufen worden. Der hiesige griechische Gesandte Kondu rio tis hätte, wie es heißt, von seiner Regierung Urlaub erhalten.
Serbien. Belgrad, 2. Mai. (W. T. B.) Ein Cirkular des Ministers des Aeußern, Mijatovic, an die serbischen Gesandtschaften legt das Programm der Regierung dar und betont, daß die Regierung außer⸗ halb der Parteien stehe und jeder derselben freie Aktion inner⸗ halb der Grenzen des Gesetzes gewährleiste. Hinsichtlich der äußeren Politik werde die Regierung auf die Erhaltung und Befestigung der allseitigen guten Beziehungen im Interesse der nationalen Selbständigkeit Serbiens hinwirken.
Bulgarien. Sofia, 1. Mai. (W. T. B.) Major Popoff ist zu vier Jahren Festungshaft verurtheilt 88 mit dieser Strafe ist für denselben wie ö Mitschuldigen
ilitäris Degradation verh 1— mi tanisch,e 8. B.) Prinz Ferdinand ist auf seiner Rundreise gestern in Gabrowo angekommen.
Schweden und Norwegen. Christiania, 27. April. Die Regierung hat dem Storthing einen Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Organisation der 11 theidigungskräfte Norwegens in den 11“ Landestheilen, vorgelegt, der einem Vorschlage des Militärcomites entspricht. Nach demselben sollen die nordlichsten Landestheile vom Lyngenfjord an durch e Kriegsschiffe und die Küstenstrecke vom Lyngenfjord bis zur Grenze des Stiftes Drontheim durch 24 Kanonen⸗ und 12 Torpedoboote vertheidigt werden. Auf verschiedenen Stellen sollen außerdem Küstenbatterien angelegt werden. Zur Vertheidigung des Landes sollen 14 Vertheidigungscompagnien von je 200 Mann errichtet werden; diese bilden zusammen eine Brigade, deren Chef in Tromsö wohnen soll. Die Kosten dieser Vertheidigung sind zu 250 000 Kronen jährlich veran⸗ schlagt. Die bisher militärfreien Finnen und ““ künftig nach dreijährigem Aufenthalt im Lande zum Kriegs⸗ dienst herangezogen werden, wegen der Sprachenverhältnisse werden jedoch große Schwierigkeiten befürchtet. 8
Zeitungsstimmen. Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus London ge⸗
schrieben: 1 1“ Roma locuta est! Nach langem Zögern, mannigfacher Erwägung 1
8 8 12 2 8₰
und allseitiger Berathung hat Leo XIII. sich endlich entschlossen, gegen die beiden großen und furch Geschäftsbetriebsmittel der Par⸗ 9 88 8G8 5 39 82* 11“ ve wh 1 9
nelliten, gegen Pachtfeldzugsplan und Bovcotting, seinen Bannfluch schleudern. Den Pachtfeldzugsplan verdammt er aus drei
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eOrn, 62
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Gründen: weil es ungesetzli freiwillig eingegangene Verbind⸗ Gründen: weil es unge etzlich Pächter 88 18. den⸗ jenigen Pächtern, welche über großen Pachtzins Tagter, nie Landgerichtshöfe offen ständen; und weil die Gelder, ũů . welch⸗ der Pachtfeldzug verfüge, nur durch Erpressung zusammenge 2 seien. Dieselbe Anzahl von Gründen bringt Lco XIII. gegen das Boycott⸗System vor: es widerstreite den Grundsätzen christlicher Gerechtigkei s iebe, es schrecke den Pächter vor Zahlung Gerechtigkeit und Menschenliebe, es schrecke den Päch 11“ fälliger Pacht ab, und es beschränke das 11.““ ge⸗ räumte Farmgüter zu übernehmen. Es mag Leo XI “ worden sein, in einem Streit, welcher den heiligen Stuk von läufig nur mittelbar berührt, Partei zu ergreifen. 8s Seite stand der parnellitische Erzbischof von Dublin, Dr. zalsb, der schon seit Monaten in Rom weilt und dem Papft samen Methoden der Nationalliga als das Ergebniß der noch vie grausameren Unterdrückung der Gutsherren darstellte. E“ Seite aber stand zunächst Monsignore Persico, der au “ Irland durchstreifte, Landfrage, Feldzugsplan und Bovcotting s suchte und daher zu jenen Schlüssen kam, die der Pap 2 e. Anathema zusammenfaßte; es standen dort ferner die Le Fücrvnnea I der römisch⸗katholischen Kirche im ganzen britischen Reich, die 88 den Anforderungen der von atheistischen Einflüssen Zerseßten vebins dung der Nationalliga geopfert werden dürfen, und da er en 1⸗ sich denn Leo XIII schließlich für Salisburv und I 888 Parnell und Gladstone Die Frage nach den 8 ti 5. Folgen seines Bannfluchs wird man wohl ün 1u“] mit einem zweifelnden Achselzucken beantworten können. ogisch genommen würden entweder die irischen Geistlichen 8 8 Nationalliga austreten oder letztere müßte aus ihrer E Üüue. den Feldzugsplan und das Boycotting mit Ergebung in 8 18 Wunsch wegstreichen. Indeß hat der Papst S 8ge täuschende Erfahrungen mit seinem Machtspruch betreffs 2 Her V 9* nisse gemacht. Als er der irischen Geistlichkeit 54 8 Sammlungen für den Parnellfonds verbot, erreichte er da f b Entfernung der Sammelbüchsen von den Kirchenthüren; im Fhe schien das päpstliche Verbot nur die Gebewuth zu reizen, denn 6 vFones⸗ erreichte die unerwartete Höhe von fast 40 000 L. Was sich “ 8 8 schen Katholiken zuraunten, daß des Papstes Unfehlbarkeit si zent fchon Glauben und Sitte, nicht aber auf Politik erstrecke, wird auch jetz 9 in der nationalistischen Presse geltend gemacht. Der Papft durch den Feldzugsplan und das Bovycotting Sre n geisv“ immerhin für unchristlich und unsittlich halten, die Parne 5— darin nur Politik, patriotische Politik, und F deece 19 Meinungen geklärt, wird wohl die niedere Geistlichkeit ihr
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lichkeiten zwischen Gutsherren
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Nationalliga, oder, wie das englische Wortspiel beißt, zwischen Rome Rule und Home Rule zu erwarten. Beide Theile können eben warten. Rom hat schon bis jetzt gewartet, obschon Gladstone ihm durch die Sendung Erringtons die Frage der Einmischung nahelegte. Und die Parnelliten können aus zwei Erwägungen warten: erstens weil Bopcotting und Pachtfeldzugsplan ihr Werk gethan und an sich schon durch neuere Methoden erseßt werden sollten, und zweitens, weil eine englische Partei unter Gladstone s Führung sich der Home Rule⸗Bewegung angenommen und deren Verantwortung übernommen hbat. Es kann also kaum in ihrem Interesse liegen, durch Vertheidigung von Boycotting und Feldzugsplan einen Keil in den Bund zwischen Priestern und Volk zu treiben. Parnell hat per⸗ sönlich niemals den Pachtfeldzugsplan gebilligt. So sehr er. auch für das Boxpcotting eingenommen war — rieth er doch selbst seinen Anhängern, die Freunde der Gutsherren wie Aussätzige zu meiden —, so verhaßt war ihm dieser Plan. Letzterer ward während seiner Krankheit von William O'Brien und Dillon ausgeheckt und ibm als vollendete Thatsache entgegengehalten, als er sein Siech⸗ bett verlassen. Der Plan war nichts Geringeres als eine Ver⸗ schwörung; er wies die Pächter eines bestimmten Bezirks an, den fälligen Pachtzins in eine gemeinsame Kasse zu zahlen und daraus dem Gutsherrn die ihnen genehme Summe anzubieten; schlug der Gutsherr dies aus, so erhielt er nichts. Parnell wird also, was ihn selbst anbetrifft, keinen Einspruch gegen des Papstes Verdammung erheben. Was sonst in der Zukunft des Papstes Bannfluch für Wirkungen ausüben wird, läßt sich nur muthmafen. Für Salisburp und Balfour bedeutet er eine werthvolle Stärkung ihrer irischen Politik. Dem Papst selbst wird sie Vortheile auf dem Gebiete der katholischen Propaganda in Indien und vielleicht auch eine Wieder⸗ herstellung der diplomatischen Vertretung Englands einbringen. Und dem irischen Klerus kann er als Andeutung dienen, daß ihm der Kampf gegen die atheistisch⸗fenischen Elemente der Home Rule⸗ Bewegung nicht erspart bleiben dürfte, sondern ofort beginnen wird, wenn das Home Rule im Sattel sitzt. Die Unterstützung der Geist. lichkeit war den Nationalligisten stets nur Mittel zum Zweck. Fragt man schließlich, weshalb Leo XIII sich jetzt erst zu einer Einmischung in Irland verstand, so genügt, wie im Hamlet, der Fingerzeig auf dieses und auf jenes Bild, auf Gladstone und auf Salisburp. Er bätte für Gladstone nur das Ansehen des heiligen Stuhles geopfert, um nachträglich zu finden, daß Gladstone sich mit denjenisen verbunden, gegen welche er des Pavstes Bannstrahl berausgefordert. Die Re⸗ ies Sali 2 5 e de gen eu d gierung Salisburv's dagegen flößt ihm, wie den übrigen europã Mächten, dauerndes Vertrauen ein; darin liegt der Unterschied
ed. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ W Mode geworden, Jubiläen allerlei Art und auch aus An⸗ lässen für solche Zeitabschnitte zu feiern, an deren Eignunz für diesen Zweck in früheren Zeiten Niemand gedacht haben würde. Diese Vervielfältigung derartiger Gedenkfeiern hängt mit dem gegen früher weit größeren Maß von Oeffentlichkeit zusammen, in welchem das gesammte Leben unserer Zeit sich vollzieht. Und nachdem dasselbe sich einmal so äußert, hätte man vielleicht erwarten dürfen, Demokratie, welche ja täglich Allen, die es nur immer hören wol en, versichert, ihre Zeit sei nahe herangekommen und nicht mehr weit entfernt sei der Tag, an dem die endliche Erfüllung ihrer politi cen Ideale anbrechen solle, werde es sich nicht nehmen lassen, das vierzig⸗ fährige Jubiläum des „tollen Jahrs“ zu feiern. Unsere Demokraten preisen sich bekanntlich gern als die Männer der weitestgehenden Oeffentlichkeit; was ihnen am Herzen liegt, bleibt also gewiß nicht unter dem Scheffel; und andererseits dulden sie bekanntlich keinen Zweifel an dem Axiom, jene März⸗ und Apriltage, die ror nunmehr vierzig Jahren Preußen und insbesondere Berlin durchlebten, seien Ruhmes⸗ und Siegestage des nationalen Geistes in seiner freiesten Entwickelung gewesen. “ 3 ““ G wie es thatsächlich der Fall gewesen, weder die „freisinnige“ Presse noch jenes weitverzweigte Vereinswesen, hitger dessen unser Demokratenthum seine politischen Geschäfte esorgt, daran gedacht hat, auf die vierzigjährigen Gedenktage jener Ereigni e und Ideen hinzuweisen, so muß diese sonst gewiß nicht zu den demo⸗ kratischen Tugenden zählende Enthaltsamkeit wohl ihre be nderen Gründe haben. Diesen Gründen aber nachzuforschen ist “ Diejenigen nicht ohne Interesse, welche seit jener Zeit und noch beute gegen die schrankenlose Demokratisirung unserer staatlichen und gesell schaftlichen Institutionen auf der Wacht stehen. Vielleicht, ja wahrscheinlich schweigt die Dem kratie vom 2 3. jahr ihrer Herrlichkeit, weil nicht nur Vieles, sondern eigentlich Alles doch so ganz anders gekommen ist, als sich die Achtundvierziger träumen ließen und als die hinter der damaligen St ee stehenden, eigentlich treihenden Elemente gehofft und erftrebt hatten. Unzweifelhaft hat die politische Entwickelung in Der bland, um bei diesem nächstliegenden Vergleichsfeld zu bleiben, in die en * Jahren namhafte und dankenswerthe Fortschritte e. 82 was im „Programm“ der vormärzlichen und Eööö gewünscht war, ist in das Leben des preußischen und deutschen Volks als Thatsache eingetreten; aber Nichts ist von alle Dem ins Leben getreten auf die demokratischen, „aus dem Volk⸗ heraus gegebenen Impulse, sondern Alles ist dem Volk als reife Frucht der gemein⸗ samen politischen Arbeit seiner Fürsten, Staatsmänner und geseblichen Meoe 9 zugef 9 1. ; 1 .“ asefahes an die Gährungen, Strömungen und Strebungen jener Zeit erinnert und sein Urtheil nicht durch die Parteibril trüben t, dee wird überhaupt nicht einwandefrei gelten lassen, daß damals ine Revolution nothgedrungen die Schranken durchbrach, sondern wird vielmehr nur zugeben, daß eine von turbulenten Sienen begleitete politische Kinderkrankheit weitere Kreise befallen 28 zu heilen es nur guten, ernsthaften Willens und einer festen Han e J 2 . . lese nur die demokratische Geschichtsschreibung jener Eroche, z. B. die von Adolf Stahr verfaßte „Geschichte der preuß chen Revolution“, man bringe die damaligen Ideen und 8 8. das Licht der heutigen Thatsachen, und man wird das Fiasto de Demokratie wahrnehmen, die für sich keinerlei Thatsachen aufzuweisen hat, aber heute noch den Mund genau so voll zu nehmen pflegt, wie “ Volk eber wollte die Revolution weniger I preußische“ — so berichtet sogar der genannte revolutionaͤre Geschichts⸗ schreiber — dennoch wurde „gemacht“, was unsere Demokraten shrer Revolution nennen und als solche verherrlichen konnten. 3 58 die damaligen Demokraten waren genau dieselben wie 897 sie äfften dem französischen Vorbilde nach. 8. Stahr meint, man hätte nicht beachtet, daß die europäischen bereits durchlöchert gewesen, „ehbe der gallische Ha . — dritten Mal gekräht hatte“. Das Krähen des gallischen 8 es, welches die Handvoll demokratischer und 2 . menfe nicht schlafen ließ 75 v““ ution“ au z sselbe durchaus keine Neigung bez 88 8 nen Demokratie, „der Allmacht ihrer 655* sätze könne nichts widerstehen“, und sie benahm sich 2 heute, nachdem inzwischen die Lehren geiner 2 t — vorliegen, mag die Demokratie dasselbe ja. wohl auch no 8 2 der Unterschied ist nur der, daß das Volk soviel reifer geworden, ihr
nicht mehr blindlings zu glauben.
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Kunst, Wissenschaft und Literatrr.
Die Quadriga, ihre Zeit und ihre Meister. N bistoriche⸗ Quellen 88 Familien⸗Erinnerungen von 5* 86 Hütsst. 12 ¼ Bg. 8. Pr. geb. 2 ℳ 50 ₰, in eleg. Originaleinban . Quadriga 3 %ℳ 50 ₰. Berlin 1888, R. v. Decher’ 8 Alag. G. Schenck. — Zum ersten Male erscheinen in veen 8 3. tische Nachrichten über ein Meisterwerk in getriebenem 82 8 welches seit nun fast 100 Jahren das Brandenburger Thor in Berli
daß ein Werk nicht exristirt, welches die Geschichte und Beschreibung
teresse liest.
Anstalt straße mit einem I W alt in der Besichtigung der Contouren⸗Pause des von uns früher erwähnten in dem römischen Atelier Weeser⸗Krell angefertigten Bildes de Vaticans mit Peterskirche. Die Uung d — welches zur Zeit 42 in Rom ist, wird im Juni hier stattfinden. — Haus und Hof in ihrer Entwickelung mit Wohnsitten der von 8 Günther in Leipzig.) Lieferung) — iter Abschluß gefunden, und
Text einer Anzahl 1 n deutschen Literatur einzig dasteht. Wohnsitten der Menschen in Vergangenheit und lichst vollkommener Anschauung s bedeuten Werk wird, nachdem es jetzt vollendet vorliegt, einem erhöhten Inte esse begegnen. — FIm Verlage von Eugen ist soeben erschienen: „ und Steuerverwaltu
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Goßler on e Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Dr. Jordan die Perspe Ingenieurs
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Geschmack unser — „Wiener Nr. 9 „Im Boudoir“ und die Frauen“, allg Beiträge Robert Ham „Wiener Mode“ musterbeilage
Eduard Jürgensen.
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sich mit Leichtigkeit unterrichten können. auch diejenigen Personen in demselben Belehrung, wel
schnell informiren zu müssen, auch besonders
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geschmackvoll ausgestatteten S Mode“.
mit dem Beiblatt „Im Boudoir“ schnit kostet vierteljährlich mit vortofreier Zusendung 1,50 Fl. — Die Nr. 18 von „Schorer's Familienblatt (redigirt von Dr. Hirsch) hat folgenden Inhalt: Aschenbrödel. Roman von H. bert. (16. Fortsetzung.) — Die C. Unparteiisch dargestellt von Ernst Ki Vom künftigen Kriegsschauplatz russisch⸗deutschen Grenzlande. II. Mit Or
Land⸗ und Berliner Mastvieh⸗Ausstellung, welche am
wieder viel des Interessanten bieten.
in 869 Nummern angemeldet. Ganz h. „Rindvieh“ beschickt werden, s (212 .ee
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ung gekommen. Berli Ir 8 2 7 t für den Durchgangsverkebr.
überflüfsig halten. rreuzungen hat zreinen Merino⸗Müttern und englischen Fleischschaf⸗Böcken be — ekennzeichnet. Auch bei der Abtheilung, Schweine“ macht sich num
vorjährigen Ausstellung als ein gesunder zu! bten en ZI“ dominiren die weißen englischen Schläge. Auch die chinesischen Polandchinas bebaupten ihren Werth. Unter den sonfti
1 erscheinen mehr wie sonst auch die Tamworths.
Preise stehen diesmal in großer Zahl zur Verfügung. lung „Rindrieh“ wie unter den Ausstellern von Schweinen 88. Kaiserpreis, eine goldene Staatsmedaille zur Vertheilung kommen Landwirthschaftliche Ministerium hat
Schafe“ Fer) 2 tpreisen Fboerne 65 onze kommen außerdem neben 3 Privatpreisen 44 silberne und 65 bronzen zur Vertheilung. — große Maschinen⸗Ausstellung verbunden. Gewerbe und Handel. s G Deutschen Buch ihrer di jährigen, gelegentlich der Einweihung des neuen Buchhändlerhause
1 3 1 8 2 Hanptvers lung den in Leipzig abgehaltenen Haunptversammlun Ve 21geen 58 8 (Berlin) für die nächsten drei Jahre zum ersten
—. D inlösungscours für z n sei6s Silbsernpone ist auf 160,75 ℳ für 100 Oesterr. Silber erhöht worden. 1 — g Sber außerordentlichen Generalversammlung der Nieder lausitzer Bank in Kottbus mar ein Aktienkapital von 981 600 ℳ Liquidation wurde ohne Debat inf be⸗ schlossen; zu Liquidatoren wählte man die bisherigen Direktoren Ad. Gradenwitz, Emil Müller und den Prokuristen der
der Quadriga enthält. Die Verfasserin erzählt die Geschichte, welche vieles Neue bietet, in so sympathischer Weise, in warmen, fast dramatischen Ton, daß man das Buch mit nie erlahmendem In⸗ Die Ausstattung des Buchs 8 — enthält nicht nur eine wehmüthige Erinnerung an Kaiser Wi der den ersten Bogen des Werks noch mit Interesse gelesen, auch die Abbildung der herrlichen Quadriga.
in einem so warmen
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Der Titel
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der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten, Dr. verflossenen Sonnabend in e tive Weeser⸗Krell in der Kessel⸗ eren Besuch. Derselbe galt in erster Linie erwähnten,
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