1888 / 163 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Jun 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Helder...

Kunst, Wissenschaft und Literatur. . Nr. 24 von „Schorer’'s Familienblatt“ (red. on Dr. Franz Hirsch, Berlin) dat folgenden Inhalt: Aschenbrödel. Roman von H. Schobert (22. Fortsetzung) Ein verkommenes Genie. Von Julius Freund. Zu dem gleichnamigen Bilde. Ein uraltes Fest und seine Stätte. Mit Illustrationen. Ausgestoßen. Erzäh ung von M. Lenz. Das Alter der Schaffens⸗ kraft. Ein Versuch der Geistesstatistik. Plauderecke: Der Ziethen⸗ Husar. Geschmackvolle Moden und ihre Kritiker. Einiges vom Bier. Die künftige Königin der Niederlande. Kunstblätter: erkommenes Genie. Nach dem Gemälde von Ludwig Bang. Einer rom Ziethen⸗Regiment. Nach dem Gemälde von Emil Hünten. Prinzessin Wilhelmine der Niederlande. Beilage: Kaiser Friedrich auf seinem Gartenwagen. Originalzeichnung von E. Thiel. Der Krankenwagen des Kaisers Friedrich. Zu dem Bilde: Kaiser enen auf seinem Gartenwagen. Sehen durchs Gehör. Für aus und Herd: Praktische Winke. Graphologischer Briefkasten. Denkübungen. Humoristisches: Neue Entdeckungen auf dem Gebiet der Bacillenfrage. Mit 5 Originalzeichnungen. Auflösung der Denkübungen. Briefkasten. Die heut erscheinende Nr. 2347 der „Illustrirten Feitähg (Kaiser Friedrich⸗ Nummer) enthält folgende Abbildungen: Randzeichnungen zu einem Gedicht von E. Scherenberg. Kaiser G am 15. Juni. (Zweiseitig.) Ansichten von Schloß Friedrichskron zu Potsdam. Kaiser Friedrich auf dem Todtenbett. Originalzeichuung von G. Krickel. Aus dem Leben des Kaisers Friedrich. 14 Abbildungen. Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Victoria. (Zweiseitig.) Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reichs und Kronprinz von Preußen u. s. w. 1

b Gewerbe und Handel. Berliner Kammgarnspinnerei vorm. Schwendy u. Co. In der am 22. d. M. abgehaltenen außerordentlichen Ge⸗ neralversammlung, in welcher 427 800 Kapital mit 126 Stimmen vertreten waren, wurde der Antrag auf Liquidation der Gesellschaft einstimmig zum Beschluß erhoben und der bisherige Direktor Straub zum

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schles. Ztg“: Unter dem Einfluß der zuversichtlichen Stimmung und festen Marktrichtung unterlag der Betrieb der Hoh⸗ öfen und Walzwerke keinen Veränderungen. Die flotte Anfuhr von Erzen aus den eigenen Förderungen der Werke gab Zeugniß von dem seläufigen Bedarf der Hohöfen an Schmelzmaterial. Auf der Falvahütte wurde mit der Errichtung der Gießhütte für den neuen

ohofen begonnen. Die Erzeugung von Rohschienen als Halbprodukt auf den Puddelwerken erforderte einen gesteigerten Bedarf von Roh⸗ eisen; auch der Absatz von Gießerei⸗Roheisen ließ sich gut an. Die Preishaltung ist durchaus fest. Auf den Eisengießereien und Appretur⸗Werkstätten wurde der Betrieh theilweise bei Tag und Nacht fortgeführt. Die Erweiterung des Bedarfs an Spezialgußwaaren zeigte sich auch darin, daß für Gegenstände aus Martinstahl die Herstellung von Gußwaaren an Umfang zunahm.

Verlustrechnung ausgewiesenen Aktiv⸗Saldo noch folgende Ab⸗ und Zuschreibungen vorzunehmen: Vom Aktiv⸗Saldo im Belaufe von 1 802 533,35 Fr. ist abzuziehen der Saldovortrag vom Vorjahre mit 186 178,97 Fr. Dagegen sind zu dem verbleibenden Rest von 1 616 354,38 Fr. noch hinzuzurechnen: 2. die Amortisationsannuität pro 1887 1 040 000 Fr., b. der Nordostbahnantheil an dem Mehr⸗ vortrage der Zürich⸗Zug⸗Luzern⸗Bahn mit 47 052 Fr., c. die Tilgungs⸗ qguote der Emissionskosten des großen Konversionsanlehens, soweit solche die oben erwähnte daherige Annuität von 2100 Fr. übersteigt, 282 045,84 Fr., d. von der Dotation des Erneuerungsfonds ein We⸗ treffniß von mindestens 200 000 Der gesammte Reinertrag stellt sich sxmit auf 3 185 452,22 Fr.

Königsberg i. Pr., 22. Juni. (W. T. B) Wollmarkt. Die Zufuhr beträgt 9000 bis 10 000 Centner gewaschene Wolle, darunter sind 1000 Ctr. minderwerthig. Die Preise stellen sich wesentlich billiger, als im Vorjahr; es werden nur noch geringe Zu⸗ fuhren erwartet.

London, 22. Juni. (W. T. B.) Wollauktion. fest, Preise unverändert.

Manchester, 22. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 , 30r Water Taylor 8 ⅞, 20r Water Leigh 7 ½⅛, 30r Water Clayton 8 ½, 32r Mock Brooke 8 ½, 40r Mayoll 8 ½, 40r Medio Wilkinson 9 , 32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpeops Rowland 8 ¾, 40r Double Weston 9 ⅜, 80r Double courante Qualität 11 v⅞, 32“ 116 vds 16 % 16 srey Printers aus 32r/46r 167. Anziehend.

New⸗York, 22. Juni. (W. T. B.) Baumwollen⸗Wochen⸗ 3 8 8 t. Bifubre⸗ t eehen ““

roßbritannien 2 allen. Ausfuhr na em Kontinent 11 000 Ballen, Vorrath 305 000 Ballen. 3

Tendenz

Submissionen im Auslande.

grlagast Maöe Fnecet de Ultramar: ung und zwanzigjähriger Betrieb des telephonis Dienstes der Stadt Bübane (Cuba). ““ 8 ieeöeger Näheres an Ort und Stelle. 8

Verkehrs⸗Anstalten

„Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß, während für die Briefe nach den außerhalb des Weltpostvereins befindlichen britischen Kolonien Australiens und Süd⸗Afrikas sowie nach dem Orange⸗Frei⸗ staat und der südafrikanischen Republik (Transvaal) das Franko 60 für je 15 g Gewicht beträgt, doch die Briefe nach den australischen Hafenorten Adelaide, Melbourne und Sydney, welche mittelst deutscher Postdampfer als Schiffsbriefe von Bremen direkt auf dem Seewege nach jenen Anlaufsplätzen befördert werden, acgüt 90 78 115 8. S Diese Briefe üssen ollen Betrage frankirt und außerdem mit der Bezeichnun „Schiffsbrief über Bremen“ versehen sein. 1 8 1

Auch die Metallgießereien hatten in Folge von Neuanlagen eine stärkere Beschäftigung. Für die Golge vo der Zufünft des Walzeisenmarkts knüpft man an die auf den 23. d. in Fxank⸗ furt a. M. angesetzte Sitzung des deutschen Walzwerksverbaͤndes einige Hoffnungen, insofern eine Aenderung der Satzungen desselben auf der Tagesordnung steht. Der sich nach wie vor aufnahmefähig erweisende Eisenmarkt und der sich daran anschlief ende angeregte Ver⸗ sandt verstattete den Walzwerken eine lebhafte Thätigkeit fortzuführen. Der Bedarf wurde durch Auffräge vom Auslande unterstützt, da die aus⸗ wärtigen Konkurrenzwerke auch nicht allen Anforderungen zu genügen ver⸗ mochten. Neben den auf feste Abschlüsse erfolgenden Bestellungen lagen ansehnliche freihändige Aufträge in feineren Handelssorten vor; die Beschäftigung der Kesselfabriken absorbirte einen großen Theil der Walzwerksfabrikate. Die Preise waren demgemäß fest: Stabeisen 14 14,25 ℳ, Profileisen 15 16 ℳ, gewöhnliche Eisenbleche 16— 16,50 pro 100 kg. Auf dem Zinkmarkt hielt die zurück⸗ haltende Stellungnahme der Eigner von Rohzink an in der Erwar⸗ tung, daß Deckungsanschaffungen für das kommende Quartal erfor⸗ derlich sind, und in der Kenntniß, daß die Produktion den Bedarf nicht überholt hat Angesichts der mäßigen Bestände. Die Blei⸗ preise erhielten sich auf dem bisherigen Preisstand.

Schweizerische Nordostbahn. Nach dem Geschästs⸗ bericht für 1887 betrug die Gesammtsumme der Bilanz am 31. De⸗ zember 1887 212 757 837,80 Fr. gegen 216 539 601,12 Fr. am 31. Dezember 1886. Die verfügbaren Mittel sind von 21 486 066,96 Fr. auf 18 429 322,96 Fr. zurückgegangen. Das Gewinn⸗ und Verlust⸗ Conto weist pro 1887 einen Aktiv⸗Saldo von 1 802 533,35 Fr. auf, gegen 1 349 704,50 Fr. im Jahre 1886. Während die verfügbaren Mittel Ende 1886 über den Betrag der schwebenden Schulden sowie der Spezialfonds und der Aktiv⸗Saldo der Gewinn⸗ und Verlustrechnung hinaus noch einen Ueberschuß von 5 416 465.84 Fr. ergeben hatten, zeigt die Bilanz pro 1887 einen diesfälligen Passiv⸗Saldo von 78 514.84 Fr. Die Differenz findet in der eingetretenen Verminderung der konsolidirten Anleihen um 6 220 000 Fr. ihre genügende Erklärung. Der Ueberschuß der Betriebseinnahmen des eigentlichen Nordostbahn⸗ netzes über die Betriebsausgaben beträgt 7 231 519.66 Fr. und ist um 22 471.01 Fr. geringer als im Vorjahre. Der Antheil am Er⸗ trag gemeinschaftlicher Linien hat mit 1 525 785,31 Fr. eine Mehr⸗ einnahme von 259 771,51 Fr. ergeben. Für die Feststellung des

(Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.

Reinertrags vom Jahre 1887 sind an dem in der Gewinn⸗ und

Norddeutscher Lloyd in Bremen.

New⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien: estimmung Bremen Bremen Bremen Bremen New⸗York

New⸗York Ferr ga⸗

8

„Aller“ „Eider“ :„Ems“. „Saale“. „Fulda“ „Trave“ „Elbe“ „Lahn“. „Braunschweig“. „Donau“. „Rhein“. „America“ „Weser“.

„Condor“. „Straßburg“ „Hannover“.

„Berlin“.

„Schwan“. vse .

21. Juni von Southampton.

10. Juni von New⸗York.

19. Juni von New⸗York.

20. Juni von New⸗York.

18. Juni in New⸗York.

14. Juni von Southampton.

17. Juni von Southampton.

21. Juni Dover passirt.

20. Juni Lizard passirt.

16. Juni von Baltimore.

21. Juni in Baltimore. Baltimore 13. Juni von Bremerhaven. Baltimore 20. Juni von Bremerhaven.

Brasil⸗ und La Plata⸗Linien:

Antwerpen, Bremen] 19. Juni Las Palmas pass.

Vigo, Ant., Bremen] 19. Juni Las Palmas pass.

La Plata 26. Mai in Montevideo.

Lissabon, Ant⸗ 18. Juni von Bahia.

werpen, Bremen Brasilien 30. Mai in Rio de Janeiro. La Plata 15. Juni in Montevideo. La Plata 10. Juni St. Vincent pass. Brasilien 10. Juni Santa Cruz pass.

I. La Plata 19. Juni von Vigo.

Linien nach Ost⸗Asien und Australien:

Bremen 19. Juni in Colombo. Ost⸗Asien 19. Juni in Shanghai. Ost⸗Asien 19. Juni in Suez. 8 Bremen 12. Juni von Singapore. Bremen 16. Juni in Colombo. Bremen 20. Juni von Sydney. Australien 16. Juni in Colombo.

16. Juni von Antwerpen.

„Salier“. Australien London, 22. Juni. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Spartan“- ist gestern auf der Ausreise in Capetown ange⸗

kommen. Der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle“ ist heute

New⸗York Bremen Bremen

Baltimore

1ILgsem „Gr. Bismarck“ „Ohio“.

„Neckar“. „Sachsen“ „Feenesin. „8 Seresr stahn „Hohenstaufen“. „Nürnberg“. „Habsburg“.

Theater und Musik. 11“

Das Deutsche Theater beschließt mit nächster Woche seine gegenwärtige Spielzeit. Morgen, Sonntag, wird „Das Käthchen von Heilbronn“ und Montag, „Romeo und Julia“ gegeben. Das weitere Repertoire der letzten Aufführungen bis zum Beginn der kS ist folgendermaßen festgestellt: Dienstag, 26.: „Hamlet“;

Mittwoch, 27.: „Der G'wissenswurm“; Donnerstag, 28.: „Die Welt,

in der man sich langweilt“; 29.: „Prinz Friedrich von Hom⸗

burg“; Sonnabend, 30.: Faust“.

““ Katharina Klafsky, durch ihre früheren Gastspiele

im Kroll'schen Theater noch in sehr gutem Andenken stehend,

sang gestern die „Eglantine“ in Weber's seltener gehörten Oper

„Euryanthe’, nachdem sie am vergangenen Mittwoch auf der ge⸗

nannten Bühne als „Leonore“ in der Oper „Fidelio“ mit außer⸗

ordentlichem Beifall aufgetreten war. Ihre umfangreiche in allen

Lagen gleich wohlklingende und kräftige Stimme kam in dieser Rolle

ganz besonders zur Geltung. Auch durch dramatische Lebendigkeit bis

zum Höhepunkt der leidenschaftlichsten Erregung zeichnete sich das Spiel der selten begabten Künstlerin aus. Dies zeigte sich in dem schmeich⸗ lerischen, die Euryanthe bethörenden Duett des ersten Akts, sowie andrerseits in dem Racheduett des zweiten Akts mit Lysiart, das überhaupt, was Spiel und Gesang betrifft, als ein Glanzpunkt der ganzen Aufführung erschien und mit sehr lebhaftem Beifall des zahl⸗ reich versammelten Publikums aufgenommen wurde. Hr. Dr. Basch

(als Lysiart) stand seiner Vertrauten überall würdig zur Seite. Das Recitativ nebst Arie „wo berg ich mich?“, das dem genannten Duett vorangeht, zeigte die gründliche künstlerische Durchbildung seiner höchst klangvollen Barytonstimme in glänzendstem Lichte. FFrl. Sander (Euryanthe), Hr. Heuckeshoven (Adolar), Hr. Riechmann (König Ludwig), sowie Hr. Buchwald und Frl. Bach⸗ mann in ihren beiden kleinen Partieen waren vortrefflich an ihren Plätzen. Das Ensemble mit dem Orchester war durchweg ein sehr gelungenes zu nennen und zeugte von gründlichem Einstudiren, auch war der Chor, der in dieser Oper eine besonders hervorragende Stellung einnimmt, in seinen Leistungen höchst lobens⸗ werth. Die Inscenirung, die neuen geschmackvollen Dekorationen und Kostüme verdienen gleichfalls besondere Anerkenung. Als am Schlusse der Oper alle Darsteller erschienen und mit einem reichen Blumenregen begrüßt wurden, hörten wir auch den Ruf: „Engel und Ruthardt“, die sich in der That ein besonderes Verdienst um das Gelingen dieser ersten Aufführung erworben haben.

„— Die von der Direktion des Belle⸗Alliance⸗Theaters für nächsten Dienstag angekündigte Novität „Historische Tauge⸗ nichtse, Charakterbilder französischer Epochen aus vier Jahrhun⸗ derten“, mit dem württembergischen Hofschauspieler Hrn. Carl Wiene als Gast, ist von der Königlichen Polizeibehörde aus politischen Grün⸗ den verboten worden. Die Direktion hat mit dem Engagement der Wiener Volkssängergesellschaft Kriebaum und Nowak einen überaus glücklichen Griff gethan. Hr. Franz Kriebaum steht als Coupletsänger wohl unerreicht da, namentlich ist es die ungemein liebenswürdige Art und Weise seines Vortrags, durch welche er die Hörer fesselt und zu den stürmischsten Dacaporufen hinreißt. Hr. A. Nowak ist ein Instru⸗ mentalkünstler, wie man ihn so vielseitig und zugleich känstlerisch veranlagt, hier in Berlin wohl noch nicht kennen gelernt hat. Die Damen Marietta und Schudert, sowie der Gesangskomiker Hr. Schiller zeichnen sich in Couplet⸗ und Liedervorträgen aus. Auch das schwe⸗ dische Damen⸗Sextett erfreut durch seine geradezu vollendete Wieder⸗ gabe schwedischer Volkslieder. Somit ist es leicht erklkärlich, wenn ““ allabendlich von einem eleganten Publikum

Mannigfaltiges.

Das 1. Bataillon Garde⸗Füsilier⸗Regiments is behufs Abhaltung von Schießübungen heute nach Biesenthal öbzanriches und wird bis zum 30. d. M. dortselbst einquartiert werden. Aus demselben Anlaß wird das 1. Bataillon Kaiser Franz Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Nr. 2 in der Zeit vom 28. d. M. bis

7. k. M. die Garnison verlassen.

(Dauer 26 Tage) wird bestimmt am 6. Juli cr., ebenso die ra Brüssel, Ostende und Paris (20 Tage) am 15. Juli cr. 5 Programme werden gratis verabfolgt in Karl Riesel's 8 1 Berlin SW., Anhaltstraße 2 am Anhalter Bahnhof; ebenso in den Zweiggeschäften: Friedrichstraße 96 am Bahnhof Friedrichstraße und Alexanderstraße 71 am Bahnhof Alexanderplatz, wo auch die Rund⸗ reisebillets, besonders auch alle Touren durch die Schweiz zusammen⸗ gestellt werden.

Westerland „a. Sylt, 21. Juni. Die neuerrichtete Bade⸗ Apotheke in Westerland ist dieser Tage eröffnet. Während das Sylter Badepublikum zur Anschaffung der Arzneimittel bislang auf die etwa eine Stunde von Westerland entfernt liegende Landschafts⸗ Apotheke in Keitum angewiesen war, ist jetzt die im Mittelpunkt unseres Seebades in der Wohnnachbarschaft der beiden Badeärzte belegene eigene Bade⸗Apotheke, welche bei Tage und bei Nacht 1 cs bleibt, von allen Kurgästen in wenigen Minuten zu er⸗ reichen.

Leipzig, 22. Juni. (W. T. B.) Der vierte Strafsenat des Reichsgerichts verwarf heute die in dem Pefenee

auf der Ausreise in Capetown angekommen.

Sozialistenprozeß eingelegte Revisionsbeschwerde.

Wetterberi

vom 23. Juni 1888, Morgens.

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sp. 2

il im. S

immer noch unter

8 9

Wetter.

Temperatur in 0 Celsius 50 C. = 40 R

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeress red. in Milli

hafen aus West.

4 wolkenlos

2 —q

das meist heitere und warme Wetter bei schwacher ßöstlicher Luftbewegung über Central⸗Europa fort. . Nur an der ostdeutschen Küste liegt die Temperatur

und dem österreichischen Alpengebiet fanden gestern Gewitter statt. Obere Wolken ziehen über Münster und Kaiserslautern aus Südost, über Friedrichs⸗

Höse ) owe. der normalen. In Süddeutschland 8,8

Kammersängers Hrn. Paul Bulß

Deutsche Seewarte. Concert.

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772 2heiter

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771 769 766 760

2 bedeckt 2 Dunst 2 wolkenlos 4 wolkig 760 2 bedeckt 760 1 bedeckt

Cork, Queens⸗ toww 768 Dunst 765 1 wolkenlos 767 2 wolkenlos 767 1 wolkenlos 768 2 heiter 767 1 bedeckt 767 2 halb bed. 764 5 heiter 761 2 wolkig 762 3 wolkig 762 2 bedeckt 764 4 wolkenlos 766 3 wolkenlos 763 1 wolkenlos 766 2 wolkenlos 6 8 7 still heiter ebersicht der Witterung. Auch heute übersteigt mit Ausnabme des Nord⸗ ostens der Luftdruck über Europa allenthalben 760 mm bei unveränderter Höhe von 771 mm bei den Hebriden. Daher dauert

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von Heilbronn. Montag: Dienstag:

2

8 Syplt 2 des in 12 Bildern.

Montag:

Sonntag:

Triple⸗Concert.

Im Park:

nna:

Theater⸗Anzeigen. Zeutsches Theater. Sonntag:

Romeo und Inlia. Hamlet.

Pictoria-Theater. neuer Ausstattung, zum 4. Male: Kapitän Grant.

Dieselbe Vorstellung.

Friedrich -Wilhelmstädtisches Theater. Der Zigennerbaron. Operette in 3 Akten von J. Sträus. Im prachtvollen Park um 6 Uhr:

Instrumental⸗Virtuosen.

Montag: Im Theater: Der Zigennerbaron. J Großes Triple⸗Concert. sämmtlicher Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler.

Kroll's Theater. Sonntag: Gastspiel der Lage des Maximums in Fr. Feeteetae Fegörv. r. Klaffskyv.)

ö 68 FeGte. Das natbchen in een von Carl Costa.

Sonntag: Mit gärzlich Die Kinder Großes Ausstattungsstück

Illumination.

Montag: Großes Doppel⸗Concert. Sängergesellschaften ꝛc.

Zum 51. Male:

Montag: Drittletztes Gastspiel der Miß M Der Barbier von Sevilla. hheMarr

Dienstag: Erstes Gastspiel des Königl. Sächs. ime rn. . Zampa. Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektrischer Be⸗ leuchtung des Sommergartens: Großes Doppel⸗

Die Goldtante. Auftreten sämmtlicher

(Rosine: Frl. Gertrud v. Arnim (Brandenstein). Hr. Rittmeister Albert v. d. Marwi ü 8 Eva v. d. Schulenburg (Baden⸗Baden). 8 Geboren: Ein Sohn. Hrn. Dr P. Wittels⸗ wiese). Hrn. Alwin Tetzner emnitz). Hrn. Rittmeister a. 8 18b von Liosch 885 (Lankau). Hrn. Frhrn. von Wrangel (Sehmen) Eine Tochter: Hrn. Dr. E. Franke (Ham⸗

Belle-Alliancr-Theater. Sonntog: Zum „burg). Hrn. De. Chr. Stephan (öln); Posse mit Gesang

Vor, während und nach der Vorstellung: Großes Doppel⸗Concert. Gastsp. d. Wiener Volks sängergesell⸗ schaft Kriebaum u. Nowak, Auftreten der österr. Lieder⸗ sängerin Frl. Schubert, des Gesangskomikers Hrn.

Gestorben: Hr. Hauptmann a. D. Emil Reins⸗ dorff (Berlin). Verw. Frau Bürgermeister Helene Butzke, geb. Boye (Gartz a. O.). Hrn. Heinrich von Tiedemann Sobhn e Posen).

ürnberg (Zschipkau). Hrn. Bau⸗Inspektor

Brillante BHr. Christian Brauer (Gr. Lichterfelde). Frl.

reibesitzer Rudolph Poerschke (Frauenburg). Fie Fr. Dher. Nudolp. Friederike Kober, 88* 8 H.

er (Kirchheim u. T.). .K. Wächtler, geb. Hähnel (Reichenhain).

Auftreten

mit Hrn. Feeerehg (Marschallsheide —Rosenstein). Jonas mit Hrn. Reg.⸗ (Berlin⸗Köln).

Walther (Magdeburg).

Don Juan. (Donna

85

88

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Auguste Riedel mit Hrn. Dro⸗ guisten Georg Müller (Schweidnitz

Maua⸗Leutra b. Jena). Frl. Johanna Pensel Louis Laubmeyer

aumeister Paul Böhmer Verehelicht: Hr. Emil Rosener mit Frl. Louise

r. Rechtsanwalt Keßler mit Frl. Emmy Mauck (Burg-— Frankfurt a. M.).

Frl. Anna e raue (Dresden

Verlag der Expedition (Scholz).

Frl. Antonie Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 88

Sechs Beilagen

wendeter) Zucker:

Zum Zwecke der Gatan een.

Karl Riesel's Gesellschaftsreise nach dem Nordkap

Hr. Lieutenant Emil v. Arnim⸗Gerswalde mit 8

Frl. Marie 8 8

höfer (Berlin). Hrn. Notar Wantzen (Metzer⸗

erbert (Seeheim, Hr. Maurermeister Wilhelmmn

¹ 1 Mackenthun Sohn Erwin (Berlin). 1 Schiller, der W Soub 1 n (Berlin). Frau Jo⸗ l S vmr ddischen Peesee Sr aeigta des hanna Haberland, geb. Greifendorf (Berlin)

Frau Gutsbesitzer

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagse⸗

e Beilage

zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 23. Junlnhmj

1888.

Deutsches Reich.

1 . K ““ 5* . cI2 . 8 5 bs⸗Ergeb e der Rübenzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Melasse⸗Entzuckerungs⸗ JT“ esschi neriene die Zeit vbm 1. Augut 1881 f

Monat Mai

l des deutschen ollgebiets im sch Zollg bis 31. Mai 1888.

der Melasse⸗

entzucke⸗ renhs.

Zucker⸗ produktions⸗

Movnat Mai 1888 V anstalten. überhaupt.

Rüben⸗ V zucker⸗ fabriken. ¹)

Zucker⸗ raffine⸗ rien. ²)

Hierzu in der Zeit vom 1. Aug. 1887 bis 30. April 1888.

Zusammen.

In dem⸗

selben Zeit⸗ raum des Vorjahres.

1. 2. 1] 4. 5.

6.

8.

k I. Verwendete Zuckerstoffe. Mengen in 100 kg A. Verarbeitete Rüben . . . . . . B. Verarbeitete Melasse ³) 1“ davon verarbeitet mittelst der nachstehenden Entzuckerungs⸗ verfahren: ) Osmose . . .. 2) Elution und Fällung 3) Substitution. 4) Ausscheidung . ... 5) der Strontianverfahren. 6) anderer Verfahrenr.. C. Verarbeiteter (eingeworfener oder zum Decken ver⸗

19 096 8000 170 882

49 893 14 631

21 372 83 865 1121

4 510

14 586

4) 369 768 432 796 4

1) Rohbzucker einschließlich der Nachprodukte.. II 1 stende; d. h. von anderen Fabriken ezogene Füllmasse) . . . . . . . .

2) Raffinirter und Konsumzucker .. S. 33 387 II. Produzirte Zucker. A. Rohzucker:

1) Erstes und zweites Produkt .

29 Nachprodukte vom dritten Produkt ab.

B. Raffinirter und Konsumzucker . . . .. Zu⸗ und Abgang an Melasse) zu den und von den Fabriken. A. Zugang. bezogene fremde ⁵) Melasse gang. 1) Wieder abgegebene fremde ⁵) Melasse 2) Melasse aus dem eigenen Betrieb ): g. emt ckerte . . . . . .. b. nicht entzuckerte

Anmerkungen.

20 387 83 010 423 255

III.

143 856 492

55 278 155 195

3 970 16 507

48 769 1161“ 138 688 1) Das sind sämmtliche Fabriken, in welchen

betreibenden Rübenzuckerfabriken und selbständigen Melasse⸗Entzuckerungsanstalten. schließlich derjenigen vom ersten und zweiten Produkt, verstanden. ⁴) Hier ist

abrikation stammende Zucker aufgeführt. ⁵) Fremde Melasse ist diejenige, en wurde. ⁶) Ausschließlich des Speisesyrups.

Kaiserliches Statistisches Amt. Becker.

Bekanntmachung.

Der Bundesrath hat in seiner heutigen Sitzung folgende Ausführungsvorschriften zu §. 6 des Gesetzes, betreffend die Besteuerung des Zuckers, vo

9. Juli 1887 8

beschlossen: 18 scens I. Zu §. 6 Absatz 1, zweiter Sazz. 1) Die Festhaltung der Identität des Zuckers geschieht durch Lagerung unter steueramtlichem Mitverschluß. Die Lagerung ist nur zulässig an Orten, an welchen sich ein zu der demnächstigen Abfertigung des Zuckers zuständiges Steuer⸗ amt befindet, und für Zuckerfabrikanten in der Zuckerfabrik. spätestens am 1 2) Wer von der betreffenden Befugniß Gebrauch machen 1““ will, hat dies spätestens am 10. Juli d. J. dem Hauptamt, 19 in dessen Bezirk der Ss gelagert werden soll, schriftlich an⸗ zuzeigen und zugleich den zur Lagerung bestimmten Raum vezeichnen, über dessen Zulassung das Hauptamt ent⸗

zu cheidet.

ch 3) Spätestens am 28. Juli d. J. ist dem Hauptamt eine doppelt ausgefertigte Anmeldung des Zuckers einzureichen. Auf dieselbe finden die Vorschriften über die Anmeldung von Zucker zur Abfertigung mit dem Anspruch auf Steuervergütung

sinngemäße Anwendung. . Ausnahmsweise kann vom Hauptamt die Anmeldung un⸗

verpackten Zuckers gestattet werden, insbesondere wenn derselbe in dem bisherigen Lagerraum demnächst unter Steuervers hluß weiter lagern soll.

4) Am 31. Juli oder 1. August d. J. findet eine steuer⸗ amtliche Revision des Zuckers und sodann die Anlegung des Steuerverschlusses statt. Die Revision kann auf eine äußere Vergleichung der Waare mit der Anmeldung beschränkt, namentlich kann von der Verwiegung und der näheren Er⸗ mittelung der Art des Zuckers Abstand genommen werden, soweit nicht die Erstreckung der

deren Gründen erforderlich scheint. 1 8 Das Duplum der Anmeldung wird, versehen mit amt⸗

licher Bescheinigung über die Einreichung und die stattgehabte Revision, dem Anmelder zurückgegeben.

5) Der identifizirte zucker wird, sofern sich bezüglich der Festhaltung der Identität der Waare kein Bedenken ergiebt, is zum 1. Oktober 1888 je nach den Anträgen des Berech⸗ tigten entweder unter Gewährung der Vergütung nach den bisherigen höheren Sätzen zur Ausfuhr bezw. Niederlegung oder ohne Entrichtung der Verbrauchsabgabe in den freien Verkehr

des Inlands abgefertigt. Vlares 9 Zucker nicht vor Ablauf des Monats Sep⸗

tember d. J. der zuständigen Steuerstelle zur Abfertigung ge⸗ stellt worden ist, hat derselbe hinfort nur Anspruch auf die niedrigere Steuervergütung na 6 unter a. b. c., bezw. unterliegt derselbe der Verbrau sabgabe. II. Zu §. 6 Absatz 2. 1

Unter Abstandnahme von der Festsetzung einer Höchst⸗ menge an Zucker für die Befugniß gür Ausfuhr oder Nieder⸗ legung mit der bisherigen höheren teuervergütung kann auf Antrag den Zuckerfabrikanten gestattet werden, während der Zeit vom 1. August bis 1. Oktober 1888 alle aus der Fabrik 1. ausgehenden vergütungsfähigen Zucker so lange mit dem An⸗ menge 8 1

Fabrik Rüben nicht verarbeitet Zuckerabläufe (Syrup, Melasse) insoweit eingeführt werden,

versteuert wird.

der Verbrauchsabgabe gewährt.

1. Oktober 1888 ab, der aus soweit er nicht bereits der fertigung gestellt worden war, triebsperiode 1. August 1888/89

und unfertigen Fabrikaten,

Fabrik weiter noch Zucker gegen den bisherigen höheren Sätzen

Bestimmungen. Die Direktivbehörden

zu übertragen. b. Dem

freien Verkehr zu bringen.

A n lla gie

rn

Zuckerfabrikanten, steuergesetzes vom 9.

„—ö

welche

der Zuckermenge, für welche die

Niederlegung mit der

einzureichen. aufnahme zu versagen.

69 639 606 2 854 233

8 185 658 4 413 476

1 169 322

1 231 597

Rüben auf Rohzucker oder Konsumzucker verarbeitet werden,

se⸗Entz it Ei f Zucker. ²) Ausschließlich der die Herstellung raffinirter Zucker sei es ohne oder mit Melasse⸗Entzuckerung, ohne oder mit Einwurf von Zucker D) 1 Flich e sind die Abläufe aller Art, ein⸗

Gleich der vorbezeichneten Abfe fertigung der Zucker in den freien

2) a. Für die auf Antrag in der Zuck⸗ mende steueramtliche Feststellung der Vorräthe an Rohzucker des Ausbringens an f ige, bis zu deren Höhe die Vergütung der Steuer nach zur Ausfuhr oder Nieder⸗ legung bringen kann, gelten die in der Anlage enthaltenen

sind ermächtigt, nach Bedürfniß nähere Anordnungen zu treffen, oder solche den Hauptämtern in An⸗ und Ab⸗

2 der Anlage fest⸗ 1. Oktober d. J.

Zucker daraus und der Zuckermer

in den Beträgen, welche sich für die betre als Steuervergütung nach den bisherigen von 17,25 ℳ, 21,50 oder 20,15 berechnen. Berlin, den 21. Juni 1888. 8 Der Reichskanzler. In Vertretung: Jacobi.

Die Anmeldung muß ergeben, we von Rohzucker und unfertigen Fabrikaten am 1. August d. J.

nett

719 478 844 322 117 540 356 299 801 866

14 728

373 463

18 178 200 029

601 810

12 561 249 202

spruch auf jene Vergütung abfertigen z

und in

Der Antrag auf Zulassung zu dem obigen

6. Juli d. J dem Hauptamt einzureichen. 1. Oktober 1888 der Beginn der Rüben⸗ oder Zucker⸗

verarbeitung oder eine Einführung von Zucker Zu 8 Vorschriften

abläufen in die Fabrik entgegen den obigen (Absatz 1) statt, so wird von da ab, sonst vom Beginn des der Fabrik ausgehende Zucker,

69 639 606

o.

3 025 115

769 371 858 953 117 540 377 671 885 731

15 849

4 806 259 18 178 233 416

8 206 045 684 820 4 836 731

1 313 178 13 053

304 480 1 386 792

nur der verarbeitete fremde, d. h. nicht aus der eigenen welche von den betheiligten Anstalten a d

u lassen, als in der dieselbe Zucker oder entweder nicht oder doch nur als ihre Herkunft aus einer dem 1. August 1888 vorhergehenden Betriebsperiode außer Zweifel steht und der aus einer steuerfreien Rohzucker mit 17,25 für 100 kg

Niederlage entnommene (vergl. §. 6 Absatz 3)

rtigung wird auch die Ab⸗ Verkehr ohne Entrichtung

zuständigen Steuerstelle zur steuerlich als Zucker der Be⸗

behandelt.

Ftetfsoe zanten i gf geattes⸗ 6 ; el, rechnung auf den für ihn nach Ziffer IN Revision hierauf aus beson⸗ rechelneg 1111““ 1 dumn auch Zucker ohne Entrichtung der Verbrauchsabg

8,8 Die An⸗ und Abrechnung geschieht etreffenden Zuckermengen höheren Sätzen

Zuckerfabrik vorzuneh⸗

von der im §. 6 Absatz 2 des Zucker⸗ Juli 1887 gewährten Befugniß Gebrauch machen wollen, müssen dies, bei Verlust des Anspruchs auf Berück⸗ sichtigung, spätestens am 10. Juli d. J dem Hauptamt anzeigen.

Sodann ist dem Hauptamt sp Anmeldung der aufzunehmenden Zuck

äͤtestens am 28. Juli d. J. erbestände sowie eine Berechnung Berechtigung zur Ausfuhr oder bisherigen höheren Vergütung beansprucht wird, in je zwei vom Fabrikinhaber unterschriebenen Eremplaren Im Falle der Verspätung ist die steueramtliche Bestandes⸗

welche Arten und Gewichts⸗

83 066 712

Verfahren ist

2 604 104

549 398 825 635 116 766 308 285 792 738 11 282

4 643 186 42 199 118 475

8 914 868 594 949 4 564 815

1 229 038 12 976

219 811 1 001 776

n Fabriken

Ab⸗

fertigem

eine

vorhanden sein und in welchen Fabrikräumen dieselben werden zur amtlichen Revision gestellt werden.

Als Rohzucker sind die vergütungsfähigen Rohzucker von minde⸗

tens 90 % Zuckergehalt anzumelden. ger Als unfertige Fabrikate sind anzumelden und dürfen nur ange⸗

meldet werden:

a Brote, welche sich in der Trockenstube befinden. 8 b. Rohzucker (Nachprodukte) von weniger als 90 % Zuckergehalt. c. Füllmassen. Hierunter sind auch Deckkläre, Sprupe und

Melassen, nicht aber grüne oder theilweise ausgedeckte Brote ver⸗ standen

Im Einzelnen sind die folgenden Bestimmungen zu beachten: 1) Für vergütungsfähigen Rohzucker Derselbe muß in verpacktem Zustande nach Zahl, Verpackungs⸗

art, Brutto⸗ und Nettogewicht der Kolli, sowie nach dem uceereesals in Prozenten der Polarisation angemeldet werden, wobei im Ue

rigen die bezüglichen Vorschriften für die Anmeldung zur Ausfuhr oder Niederlegung von Zucker mit dem Anspruch auf Steuervergütung An⸗

wendung finden.

2) Für unfertige Fabrikate. 8 a Bezüglich der in der Trockenstube befindlichen Brote ist anzu geben, und zwar je besonders bezüglich etwaiger verschiedener Arten (größere, kleinere): die Vergütungsklasse; die Zahl; das erfahrungs mäßige Durchschnittsgewicht eines Brots im fertigen Zustande; das hiernach berechnete Gesammtgewicht. 1 .b. Der nicht vergütungsfähige Rohzucker ist in verpacktem Zu stande nach Zahl, Verpackungsart, Brutto⸗ und Nettogewicht der Kolli, sowie nach seiner Beschaffenheit anzumelden, in letzterer Be ziehung nach Maßgabe der entsprechenden Vorschriften für die Füll massen (unter c). 8 c. Bezüglich der Füllmassen ist anzugeben: die Art, die Be⸗ schaffenheit, und zwar die Höhe der Polarisation nach vollen Pro zenten und Bruchtheilen von mindestens ½, der Quotient, der Gehalt der Trockensubstanz an Nichtzucker, der Wassergehalt; die zur Auf bewahrung dienenden Gefäße (Bassins, Kasten u. s. w.), unter Angab des Rauminhalts nach Litern; bei nicht ganz gefüllten Gefäßen die kubische Menge der darin befindlichen Füllmasse nach Litern; das erfahrungsmäßige Gewicht der in den Gefäßen enthaltenen Füllung Wird ausnahmsweise Füllmasse in eingedicktem Zustande lose in Blöcken aufbewahrt, so ist Zahl und Gewicht der letzteren anzugeben. d. Die Anmeldung muß übersichtlich und in einer die amtliche Bestandesaufnahme thunlichst erleichternden Weise eingerichtet sein. Der Fabrikinhaber hat sich dieserhalb rechtzeitig an das Hauptamt zu wenden und dessen Anweisung Folge zu leisten. Zum Zweck der Information wird das Hauptamt nach Befinden eine Besichtigung der Fabrik vornehmen. 8

Eine nicht vorschriftsmäßige Anmeldung kann unberücksichtigt bleiben. II. In Bezug auf die Berechnung der Zuckermenge, welche die Anwendung der bisherigen höheren Vergütungssätze bean sprucht wird, gelten folgende Bestimmungen:

1) Der vorhandene vergütungsfähige Rohzucker kommt mit d aus der Anmeldung sich ergebenden Gewichtsmenge in Ansatz. 2) Das Gleiche gilt bezüglich der in der Trockenstube befind lichen Brote. 8 8— 1 8 3) Bezüglich der nicht vergütungsfähigen Rohzucker und der üllmassen ist das wahrscheinliche Ausbringen an vergütungsfähigem ucker anzugeben. Den angegebenen Mengen raffinirten Zuckers sind 1 die entsprechenden Rohzuckermengen nach einer Berechnung beizufügen, bei welcher 100 kg raffinirte nicht höher als mit 116,5 kg Roh⸗ zucker angesetzt werden dürfen. b 1 Die Berechnung über das Ausbringen ist auf Grund der Betriebs⸗ und Rechnungsbücher, unter Anschluß von Auszügen daraus, mit der Beschränkung aufzustellen, daß über die niedrigsten Ausbeuten. welche in einem der letzten drei Betriebsjahre 1884/85 bis 1886/87 im Jahresdurchschnitt aus Zuckerstoffen gleicher Beschaffenheit ge⸗ wonnen worden sind, nicht hinausgegangen werden darf. Soweit es an den bezüglichen buchmäßigen Grundlagen mangelt, ist. durch ein Gutachten zweier an dem Fall persönlich nicht interessirter Sach⸗ verständiger nachzuweisen, daß die angegebene Menge des Ausbringens als Mindestmaß der Ausbeute mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten sei. III1 1) Am 1. August d. J. und, soweit erforderlich, den zu⸗ nächst folgenden Tagen findet die steueramtliche Bestandesauf⸗ nahme statt. Die Fabrik muß an den bezeichneten Tagen außer Betrieb sein.

Die Bestandesaufnahme geschieht unter Leitung des Hauptamts⸗ vorstandes oder eines anderen Oberbeamten der Steuerverwaltung sowie unter Zuziehung eines oder mehrerer vom Hauptamt aus⸗ gewählten technischen Sachverständigen (Zuckerindustrielle, vereidigte Handelschemiker u. s. w.). 8 ö 8

Der Fabrikinhaber ist verpflichtet, die Hülfsdienste zu leisten oder leisten zu lassen, welche erforderlich sind, damit die Bestandesaufnahme in den vorgeschriebenen Grenzen nach näherer Anordnung des leitenden Oberbeamten schnell und zuverlässig ausgeführt werden kann. Ins⸗ besondere hat derselbe auch die Behälter (Säcke, Fässer u. s. w.) zur Aufbewahrung der Proben zu liefern, welche von den Rohzuckern oder deeeeüseh a Zwecke der Feststellung ihrer Beschaffenheit entnommen werden. unter 2 c.) 8 2) 28 88 steueramtlichen Feststellung der Zuckerbestände nach Menge nnd Art finden thunlichst die entsprechenden Vorschriften über die Abfertigung von Zucker mit dem Anspruch auf Steuervergütung sinngemäße Anwendung, namentlich auch in Bezug auf die Vornahme probeweiser Ermittelungen.

Im Einzelnen ist zu beachten: 3 8.

a. Das in der Anmeldung angegebene erfahrungsmäßige Durch⸗ schnittsgewicht der in der Trockenstube befindlichen Brote nach Fertig⸗ stellung kann als richtig angenommen werden, wenn sich aus der Ein⸗ sichtnahme der Betriebs⸗ und Rechnungsbücher und der Besichtigung der Brote Bedenken nicht ergeben. Andernfalls hat nach beendeter Trocknung der Brote eine amtliche Verwiegung startzufinden.

b. Die Feststellung des Gewichts der Füllmassen erfolgt nach näherer Bestimmung des die Bestandesaufnahme leitenden Ober⸗ beamten. Insbesondere sind probeweise Nachmessungen des Raum⸗ inhalts der Aufbewahrungsgefäße und der kubischen Menge der Füllung vorzunehmen. Desgleichen ist die Richtigkeit der in der Anmeldung enthaltenen Umrechnung der kubischin Menge auf Gewicht zu prüfen Soweit die Nachmessung der Gefäße im befüllten Zustande nicht zuverlässig ausgeführt werden kann, hat dieselbe nach der nächsten Entleerung, wovon dem Fabrikinhaber Anzeige zu machen obliegt, zu

ehen. 1 88 8889 Zur Untersuchung der Rohzucker und Füllmassen auf ihre Be⸗ schaffenheit sind Proben zu entnehmen und geeigneten Sachverständigen (Handelschemikern u. s. w.) zu übergeben. 88

3) Nach dem Abschluß aller zur Bestandesaufnahme gehörigen Ermittelungen stellt das Hauptamt die Bestände nach Art und Menge fest. Bei Abweichungen der ermittelten Ergebnisse von den Angaben der Anmeldung gelten die letzteren, soweit sie dem Fabrikanten weniger

ünstig sind. S

8 c. 1) Die Prüfung der Berechnung des Fabrikinhabers über die zur bisherigen höheren Vergütung zuzulassende Zuckermenge und die Feststellung der letzteren geschieht durch das ö unter Zuziehung von Sachverständigen (vergl. III 1) und

betrifft insbesondere das zu erwartende Ausbringen an vergütungs⸗