1888 / 211 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Aug 1888 18:00:01 GMT) scan diff

herfabrik Praust. Betriebs⸗Conto.

1888 Mai 31.

nung der außerordentlichen Geueralversamm⸗ lung der Aktionäre und Prioritäts⸗Aktionäre ein weiterer Gegenstand hinzuzufügen ist, nämlich: Genehmigung des Ankaufs der Brauerei zur Sonne nebst Sonnenkeller, sowie der Wirth⸗ schaften in Haslach und Wengen. Kempten, den 16. August 1888. „Der Aufsichtsrath. Simon Lebrecht, Vorsitzender.

[26679]]° ꝑZuckerfabrik Praust. Gemäß §. 34 unsers Statuts machen wir hiermit bekannt, daß der Aufsichtsrath unserer Fabrik aus folgenden Herren besteht: Herr Deichhauptmann O. 226294 79 Wannow⸗Trutenau, Vorsitzender, Kreisdeputirter von Hever⸗Goschin, dessen Stellvertreter, Herr Amtsrath ieler⸗Bankau, Herr Rittergutsbesitzer von Kries⸗ Bangschin, Herr Gutsbesitzer Rettelskv⸗Zugdamm, Herr Rittergutsbesitzer Röpell⸗Maczkau, Herr Ritter⸗ gutsbesitzer von Tiedemann⸗Russoschin, Herr Ritter⸗ gutsbesitzer Wendt⸗Artschau.

Debet.

18888 Mai 31.

8742157 138873,22 226294 79 8

Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto.

An Saldo..

xb“ Per Inventur⸗Betrag.. Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto 8 S.I

226294 79 Credit.

Berlin, Sonnabend, den 18. August

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels⸗, Genossenschafts⸗, Zeichen⸗ und Muster⸗ Registern, über Patente, Konkurse, Tarif⸗ und Fahrplan⸗Aenderungen der deutschen

Debet.

[26681]

Conto⸗Corrent⸗Conto Verlust.... vvee..*A Gebäude⸗ und Maschinen⸗Conto: Gebäude 343 254.00 4 %. Maschinen 466800.00 Triple⸗Appar... 12255.77 479055.77 8 %

Anschlußbahn⸗Conto.. Schienen⸗Ankauf

An

Abschreibung 52050.00

25634.00 118.62 25752.62 Abschreibung 15 %

Mobilien⸗Conto 18856.15 Abschreibung

Pflasterung⸗Conto 4000,00 Abschreibung 20 %

Berieselungs⸗Conto. 22850.00 Abschreibung

Fuhrwerks⸗Conto 1514.20 Abschreibung

Utensilien⸗Conto. 12094.00 Abschreibung 30 % Reservefonds⸗Conto 5 % de 73317.25 . Specialreserve⸗Conto Directorialwohnung⸗Conto IV. Rate. Tantièmen⸗Conto .. Dividenden⸗Conto de 750000.00 7 % Saldo zum Vortrag.

A ctiva.

—. 56.00 . 584.73

13730.00

38320.00

3858.62 1856.15 800.00 2850.00 514.20 3627 00

65555 3665 10000 3000 2199 54 52500— 1445 ,26

139007,35 Bilanz pro 31. Mai/1. Juni 1888.

Per Bilanz⸗Conto. 640 73= Betriebs⸗Conto..

Passiva.

134 13 138873 22

139007 35

Cassa⸗Conto. Effecten. Grundstück. 1 1 Anschlußbahn bbc 8 1 1u“ h“ Fuhrwerks⸗Conto .. Gebäude u. Maschinen 229 524.— 440 735.77 WMtensibten.. Directorial⸗Wohnung. .. Conto⸗Corrent⸗Conto Debitores Betriebs⸗Conto Inventur.

Die Uebereinstimmung vorstehenden 1 Der Aufsichtsrath. Wannow. Rettelsky. A. Bieler. R. Wendt. v. Tiedemann. v. Heyer. Roepell.

1261 4188770 94306 49 21894

3200 11059,50

770259 77 8467— 9575—

135815

226294 79 13250287

4 91 Speci

IV.

68

Actien⸗Capital⸗Conto... Reservefonds⸗Conto . . . .. . Grundschuldbrief⸗Conto..

Grundschuldbrief⸗Amortis⸗ ations⸗Cto. Reserve⸗Conto Directorial⸗Wohnung

Conto⸗Corrent⸗Conto Creditores

Tantièmen⸗Conto.. Dividenden⸗Conto

Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto.—.

al⸗Res Conto .. Ra 8

alte 1 215 neue 52 500

132502184 Geschäftsabschlusses mit den Geschäftsbüchern attestirt Praust, 11. Juli 1888. Otto Beckert, Marienburg, gerichtlich vereidigter Bücher⸗Revisor.

Die Direction. Dr. Wiedemann sen. P. Meyer.

750000— 43141 93 280000 60000,— 20000

3000,— 112520/11 2199 54

52715— 1445 26

126682]= Rechnungs⸗Abschluß der Zuckerfabrik Neuteich

am 30. Juni 1888.

Activa.

c““ Rübenschwemmanlage (Ausgabe bis 1“ dengJZZZAZ“ Tramwaybahn.... Anschlußgeleise zur Eisenbahn Maschinen und Apparate... GaIvb“ TAssne“

dO9eeZ8Z“ Fabrikan Beleuchtungsmaterial.. Betriebsmaterial.. 1 2veInnZZ1““ 8 Feuerungsmaterial. 8 ) Knochenkohle.... 8 RNnxenamnen . . . .. üdSeIh“

elen ee1“ Gasanstaltreparaturgegenstände .. Gebäudereparaturgegenstände.... Maschinenreparaturgegenstände ...

lage

63 3516 35 376 5693 120

Bestände

Vorausbezahlte Assecuranz.. 22) Debitoren in laufender Rechnung d--Y ailesen bho1“”]

Neuteich, den 1. Juli 1888.

48051,80

1gche 1500— 102589857

600 60 198045/,21 3857 94 1299042/13

Passiva.

1) Actien⸗Capital. 2) Grundschuld.. 39 90 3) Reservefond... 94 50 % 4) Special⸗Reservefond 06 70% 5) Creditoren in lau⸗ 60/ 91 fender Rechnung. 94 80] % 6) Conto dubioso . 00 7) Noch einzulösende Zinsquittungen der Grundschuldbriefe.

600000— 500000,—

35832 46

11826 62

16721 41 310/47

3200,—

8) Gewinn.

Direction der Zuckerfabrik Neuteich.

G. Ziehm. H. Tornier.

Neuteich, den 18. Juli 1888.

A. b Die Uebereinstimmung vorstehenden Geschäfts⸗Abschlusses

Soenke.

O. Grunau.

mit den Geschäftsbüchern

Der gerichtlich vereidigte Bücher⸗Revisor.

Otto Beckert⸗Marienburg. Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto.

1299042 13

Joh. Busenitz.

Credit.

m187890 96 131151 17

der Fabrik

8 8 1““

IV. Rate zur Eisenbahn Simonsdorf⸗Tiegenhof Gewinn: 881 davon Abschreibungen 10 % auf Tramwaybahn und Anschlußgeleise.. 10 % auf Utensilien.. 10 % auf Mobilien.. 10 % auf Schwentebrücke und Canalisation . 5 % auf Maschinen und Ap⸗ Farate 5 % auf Gasanstalt.. „600. 2 % auf Gebäude 7033.

4116. 76

1674. 150.

1350.

28469.

26285 64 6000,—

Summa der Abschreibungen 43395. Reservefond. .. 4387 Grundschuld⸗Amortisation. Dividende 8 %o. . Tantièmen und Gratifikationen an

16e6“*“ Vortrag auf neue Rechnung.

.. .30000. 48000.

5320. 48.

131151 17

s16343681

Betriebseinnahmen 1216897. 45 ab Betriebsausgaben 1054706.29

162191

Sandac

1245

Praust, den 14. August 1888. Die Direktion.

Dr. Wiedemann sen.;

22

[26646]

Aetienbrauerei Kempten.

Unter Bezugnahme auf unsere Einladung vom d. M. geben wir bekannt, daß zur Ta

1.

gesord⸗

In gestriger Generalversammlung wurden als Mitglieder des Aufsichtsraths Herr Kaufmann Julius S neidemühl⸗Neuteich und Herr ö Gust. Schrödter⸗Tannsee und als Mitglied der Direktion Herr Gutsbesitzer A. Soenke⸗Trampenau gewählt.

Neuteich, den 17. August 1888.

Zuckerfabrik Neuteich.

11

M

An

No

So

Grundeapital ... See“ Umlaufende Noten .... E täglich fällige Verbindlich⸗ eiten.

[26730] Metallbestandd 8 Reichs⸗Kassenscheine..

Geundraital. . . ...... Refereeew Umlaufende Noten. . . . . .. Sonstige täglich fällige Verbindlich⸗ Iee11“ Verzinsliche Depositen⸗Kapitalien..

Eventuelle weiter fälligen Wechsen...

[26706]

7) Wochen⸗ Ausweise der deutschen Zettelbanken. [26704]

Wochen⸗Uebersicht der

Ba

n k

vom 15. August 1888.

Activa.

1) Metallbestand (der Bestand an

coursfähigem deutschen Gelde und

n Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, das Pfund fein zu 1392 berechnet)...

9 Bestand an Reichskassenscheinen

8 Noten anderer Banken vvaee66 Lombardforderungen. Effecten. sonstigen Activen. Passiva.

8) Das Grundkapital.... 9) Der Reservefonddsds. 10) Der Betrag der umlaufenden

) Die sonstigen täglich fälligen Ver⸗ bindlichkeiten..

12) Die sonstigen Passiva . . .

Berlin, den 17. August 1888.

976,446,000 23,068,000 11,823,000

381,579,000 42,022,000 12,065,000 38,372,000

120,000,000 23,894,000

916,858,000

420,796,000 404,000

Reichsbank⸗Direktorium

Uebersicht

8 der

Hannoverschen Bank

vom 15. August 1888 8 Activa. FtaIbNNand

Reichskassenscheine... Noten anderer Banken Lombardforderungen. 3 Eff Sonftige Activa

C“

Passiva.

Kündigungsfrist gebundene Ver⸗

bindlichl! tten . . . Sonstige Passiva.

Event. Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechseln.

Die Direction.

2

Danziger Privat⸗Actien⸗Bank. Status am 15. August 1888.

Activa.

ten anderer Banken

Wechselbestand... Lombardforderungen.. Effekten⸗Bestand.. Sonstige Activa.

Passiwa. 3

nstige Passirva.

Verbindlichkeiten aus begebenen, im Inlande

Stand

463,200 3,512,893 2,834,825

841,351 5,225,730

3,000,000 750,000 2,705,000

664,683 5,581,849 825,815

der Badischen Bank

am 15. August 1888. Activa.

Koch. Gallenkamp. Herrmann. Hartung. [26705]

1,701,151. 23,050 294,500. 16,015,665. 565,880. 1,291,354. 5,891,347.

12,000,000. 1,200,000. 3,972,300.

6,575,793.

970,804

Rei We

Metanbestand Noten anderer Banken Lombard⸗Forderungen

Erfreeten. Sonstige Activa.

chskassenscheine. selbestand.. 1

3 880 432 5 000

85 300

6 394 553

832 540,—

68 926

7 1575 319,05

2

282071

Passiva.

An

s163436

Grundcapital. Reservefonds... Umlaufende Noten . 1 Fislic. fällige Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten Sonstige Passirau 12 Die zum Incasso gegebenen, noch deutschen Wechsel betragen 2 487 455,47.

ündigungsfrist gebundene

9 000 000 1 534 297 0 886 100 1 058 573

363 100

7

2 842 071

nicht fälligen

509721 4 2 2 1267321 Braunschweigische Bank. Stand vom 15. August 1888. Activa. Metallbestendd 810,325. Reichskassenschein2e... 17,000. Noten anderer Banken.. 228,000. Wechsel⸗Bestand.. 6,191,113. Lombard⸗Forderungen... 2,121,150. Efferten⸗Bestand u“ 177,148. 70. 8,581,440.

Sonstige Activa Passiva. 1SJ-eeeee““ 10,500,000. —. Reservefonds ..... 81,545. 20. Special⸗Reservefons. 399,440. 10. Umlaufende Noten.. 2,494,000. 8 täglich fällige Ver⸗ bindlichkeiten.. 2,884,296. 1,439,400. 176,010.

An eine Kündigungsfrist ge⸗ bundene Verbindlichkeiten. Sonstige Passiva..

Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechsenll . 172,274. Braunschweig, den 15. August 1888. Die Direction. Bewig. Lucan.

Wochen;Ueberficht 8 er Württembergischen Notenbank

vom 15. August 1888

Activa.

Metallbestaa Bestand an Reichskassenscheinen. an Noten anderer Banken n Wechseln ... an Lombardforderungen an Effekten... an sonstigen Aktiven.

Passiva.

Das Grundkapital... Der Reservefonds. Der Betrag der Octen, C1 Die sonstigen täglich fälligen Ver⸗ bindlichkeiten; 9 8 6 Die an eine Keälttaggeftüst ge⸗ bundenen Verbindlichkeiten.. Die sonstigen Passiven. . .. 1 374,973/1 „Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechseln 590,820.30. 8) Verschiedene Bekanntmachungen. [25436063 Bekanntmachung. Die Kreis⸗Thierarztstelle des feld, welche mit dem 1. Oktober d. Js. durch Ver⸗ setzung des jetzigen Inhabers erledigt wird und mit welcher neben der Berechtigung, für die im veterinär⸗ polizeilichen Interesse ausgeführten Verrichtungen nach den gesetzlichen Vorschriften Gebühren zu liquidiren, ein jährliches Gehalt von 600 ver⸗ bunden ist, soll mit dem 1. Oktober d. Is. anderweit

werden. um die Stelle wollen ihre Gesuche

Bewerber innerhalb 4 Wochen bei mir einreichen, auch und einen Lebenslauf

[26729)

8,223,118 55,590 1,648,600 19,304,587 647,600 121,025 541,554

8 9,000,000 601,754 19,718,900 695,698 150,750

umlaufenden

Kreises Hün⸗

die Qualifikations⸗Zeugnisse

beifügen.

Kassel, den 1. August 1888.

Der Negierungs⸗Präsident. J. V.: Schwarzenberg.

[26533] Generalversammlug der Leipziger Kranken⸗, Invaliden⸗ und Lebens⸗Versicherungsgesellschaft Gegenseitigkeit zu Leipzig

Sonntag, den 26. August 1888, Vormittags 411 Uhr, im linken Parterresaale der neuen Buchhändler⸗ börse, Eingang von der Hospitalstraße. Tagesordnung:

1) Geschäftsbericht.

2) Neuwahl für die ausscheidenden Ausschuß⸗ mitglieder Herren Stadtrath Herzog, Schul⸗ director Dr. phil. Helm, Privatmann Riebrich, Mechanikus Hauser und Versicherungsbeamter

Kunkel.

Das Directorium der Leipziger Kranken⸗, Invaliden⸗ und Lebens⸗ Versicherungsgesellschaft Gegenseitigkeit. Professor Dr. Heim. Dr. med. H. Th. Kretzschmar.

[26701] 1 Im Verlage von August Osterrieth

in 8 Frankfurt a. M., Zeil 66,

erschien: 8 Referate für den III. Internationalen

Binnenschifffahrts⸗Congreß zu Frankfurt a. M. 24 Bog. gr. 80. Preis geheftet 8.

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Eisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central⸗Handels⸗Register für

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutscheu

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Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, fur Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗

das Deutsche Reich. Mr. 2114A.)

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das

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Vierteljahr.

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Vom „Central⸗Handels⸗Register für das Deu

tsche Reich“ werden heut die Nru. 211 A. und 211 B. ausgegeben.

Macht ein Kommissionär seinem Kom⸗ mittenten hinsichtlich mehrerer vom Kom⸗ missionär für den Kommittenten an einem Tage ab⸗ geschlossener reichsstempelpflichtiger Kauf⸗ und sonstiger Anschaffungsgeschäfte über Aktien, Renten, Schuldverschreibungen, in einem Schreiben Aufgabe, so liegt nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, IV. Civils., vom 14. Mai d. J., nur ein Abwickelungsgeschäft und somit nur ein An⸗ schaffungsgeschäft vor, dessen Abgabe von dem Ge⸗ sammtwerth der in dem Aufgabeschreiben aufgeführten Geschäfte zu berechnen ist, wenngleich darüber mehrere Schlußnoten ausgestellt sind. Die Berliner Handelsgesellschaft hatte Einkaufs⸗ und Verkaufs ⸗Kommissionsgeschäfte uͤber verschiedene Börtseneffekten, der unter 1. 2, 3 des Tarifs zu dem Reichsstempelgesetz vom 29. Mai/3. Juni 1885 bezeichneten Art für einen ihrer Kommittenten an einem Tage, als Selbstkontrahentin eintretend, aus⸗ geführt und darüber dem Kommittenten in einem Schreiben Aufgabe gemacht. Da über diese Ge⸗ schäffe mehrere Schlusnoten ausgestellt waren, so berechnete die Handelsgesellschaft die Abgabe (1/10 vom Tausend) je nach dem Gesammtwerthe der Ge⸗ schäfte, über welche die einzelnen Schluß⸗ noten lauteten. Der Stempelfiskal erklärte sich aber mit dieser Berechnung nicht einverstanden, vielmehr faßte er sämmtliche denselben Kom⸗ mittenten betreffenden Geschäfte desselben Tages zu⸗ sammen, weil die Handelsgesellschaft darüber ihrem Kommittenten in einem Schreiben Aufgabe gemacht hatte, also nur ein Abwickelungsgeschäft vorlag. Da es sich um Geschäfte im Werthe von mehr als 10 000

andelte und nach dem Tarif der Stempelbetrag in Abstufungen von je vollen 10 000 zu berechnen ist, so ergab die Berechnung des Stempelfiskals gegenüber der Berechnung der Handelsgesellschaft ein Plus von 47 Stempel, welchen Mehr⸗ betrag die Handelsgesellschaft unter Vorbehalt zahlte und sodann gegen den Stempelfiskus ein⸗ klagte. Das Kammergericht verurtheilte den Stempel⸗ fiskus zur Zahlung der 47 Auf die Revision des Fiskus hob das Reichsgericht das Berufungs⸗ urtheil auf und wies in der Sache selbst die Klägerin mit ihrem Anspruch auf Zurückzahlung der 47

b, indem es begründend ausführte: „Die Ver⸗ pflichtung zur Ausstellung einer Schlußnote wird nach dem Reichsstempelgeseß⸗ durch die Thatsache eines ein Kauf⸗ oder Anschaffungsgeschäft enthaltenden Geschäftsabschlusses bedingt (§§. 10, 11). Daß das in einem Akte abgeschlossene Geschäft mehrere Gegenstände umfaßt, bewirkt nicht eine Mehrbeit abgabepflichtiger Geschäfte. Für die Frage der Besteuerung liegt also ein Anschaffungs⸗ geschäft, wenngleich Gegenstand desselben juristisch eine Mehrheit von Käufen, sei es über Effekten der⸗ selben Art zu verschiedenen Kaufpreisen, sei es über Effekten verschiedener Art, bildet. .... Die Stempelabgabe ist nach Ziffer 4 des Tarifs von dem abgeschlossenen Kauf⸗ oder sonstigen Anschaffungsgeschäfte zu entrichten. Nun bestimmt §. 7 Abs. 3 des R.⸗Stempelges.: „Ist das Ge⸗ chäft von einem Kommissionär (Art. 360 H.⸗G.⸗B.) abgeschlossen, so ist die Abgabe sowohl für das Ge⸗ schäft zwischen dem Kommissionär und dem Dritten, als auch für das Abwickelungsgeschäft zwischen dem Kommissionär und dem Kommittenten zu entrichten, sofern nicht die Bestimmung des §. 12 Abs. 2 ein⸗ tritt. * Daß ein Fall des §. 12 Abs 2 nicht vor⸗ liegt, ist außer Frage. Es handelt sich ferner nicht um Geschäfte zwischen dem Kommissionär und dem Dritten, sondern um Abwickelungsgeschäfte zwischen der Klägerin als Kommissionärin und ihren Kommittenten dem ausgeschiedenen Falle des §. 12 Abs. 2 ab⸗ gesehen, jedes Abwickelungsgeschäft zwischen dem Kommissionär und dem Kommittenten als ein der Abgabe nach Ziffer 4 des Tarifs unterliegendes Kauf⸗oder Anschaffungsgeschäft an. Es kann sich dem Vorstehenden nach nur darum fragen, durch welche äußere Handlung das Abwickelungs⸗ geschäft zwischen der Klägerin und ihren Kom⸗ mittenten zu Stande gekommen ist. Hierbei kommt in Betracht, daß die Klagerin nach den Thatbeständen der Vorderrichter einen Geschäfts⸗ abschluß mit ihren in den Schlußnoten genannten Kommittenten in anderer Art, als durch das Auf⸗ gabeschreiben, d. h. durch die der Vorschrift des Art. 376,3 H.⸗G.⸗B. entsprechende Anzeige über die Ausführung des Auftrages nicht behauptet hat. Ist aber hiervon auszugehen, so hat sich ein anderes, als das durch diese Erklärung und den darin liegen⸗ den Selbsteintritt des Kommissionärs zufolge Art. 376,3 abgeschlossene Anschaffungsgeschäft nicht vollzogen. Und da nach dieser Vorschrift der Zeitpunkt des Eintritts des Kommissionärs als Selbstkon⸗ trahent den Abschluß des Anschaffungsgeschäfts bedingt, so liegt in Betreff aller in der Anzeige enthaltenen einzelnen Geschäfte ein Abwicklungsgeschäft und somit auch nur ein abgabepflichtiges An⸗ schaffungsgeschäft im Sinne des §. 10 des Reichs⸗ stempelgesetzes vor, über welches die Schlußnote auszustellen war, und es handelt sich nicht um mehrere abgabepflichtige Geschäfte im Sinne des §. 12. Daher ist nach Ziffer 4 des Tarifs auch die Stempelabgabe von dem Werthe dieses An⸗ schaffungsgeschäfts zu erheben.“

Der Jahresbericht der Handelskammer zu Breslau für das Jahr 1887 enthält in seiner Einleitung folgende Bemerkungen: Auf Grund der umfassenden Einzelberichte glaubt die Handelskammer sagen zu können, daß im Jahre 1887 verschiedene

114““

Das Gesetz (§. 7 Abs. 3) sieht, von Abs

große Handels⸗ und Industriezweige sich eitweise eines lebhafteren Geschäftsganges als früher zu erfreuen gehabt haben, daß aber diese Besserung meist keine dauernde war und daß die so dringend gewünschte Hebung der Preise nur in weni⸗ gen Branchen sich verwirklichen ließ. Die Groß⸗ industrie hat in einigen Fällen es verstaaden, durch Verkaufskonventionen und Produktionseinschränkungen eine bessere Basis für ihre Unternehmungen zu ge⸗ winnen; die Klein⸗Industrie, der Detail⸗ und Zwischenhandel kranken aber immer noch an einer übergroßen Konkurrenz und klagen über gedrückte Preise. Was den Getreidehandel anbetrifft, so erübrigt es auf die Ursachen zurückzukommen, welche ein bedeutendes Platzgeschäft und Verladungen auf weite Entfernungen unmöglich gemacht haben. Unsere Kaufleute mußten sich auf die Versoraung des Konsums im engsten Kreise beschränken. Weizen war in den ersten Monaten des Jahres reichlich zugeführt Roggen schlesischer Provenienz entsprach den Anforderungen der Mühlen und Bäckereien nur wenig, was einen geringen Preisdruck zur Folge hatte; es mußte im ersten und zweiten Quartal ziemlich viel ost⸗ und westpreußischer Roggen (dessen Qualität als vorzüglich galt) bezogen werden. Von ausländischem Roggen wurde ein kaum nennenswerthes Quantum transito gebandelt. Animirende ausländische Berichte und die Aussicht auf eine abermalige Erhöhung der Getrridezölle wirkten im zweiten Quartal iee auf den Getreidehandel, doch blieb der Absap auch jetzt in den bereits angedeuteten Grenzen. Die folgenden drei Monate waren still, obgleich nur sehr geringe Vorräthe alter Ernte auf Lager geblieben zu sein schienen und die Landwirthe wohl im Hinblick auf die erhoffte Zollerhöhung mit dem AÄngebot neuer Waare sehr zurückhielten. Die im Oktober und November nach Deutschland gelangenden großen Getreidebezüge aus dem Auslande, welche bewirkten, daß zum Termin des Zollaufschlags inländische Läger mit solchen Vorräthen schon ziemlich gefüllt waren, baben ihren Weg nur zum kleinsten Theil nach Breslau genommen. Späker gestalteten Landzufnhren reichlicher, weil die Produzenten nun⸗ mebr ihre Feldarbeiten beendet hatten. Weizen⸗ und Roggenpreise haben seit dem September langsam angezogen, die Früchte der Zollerhöhung einigermaßen antizipirend, während der Preis des Hafers, bei dem auf 2 Zollerböhung nicht gerechner worden war, erst gegen Jahresschluß zu steigen begann. Das Spiritus⸗ und Spritgeschäft lag zu Anfang des Jahres sehr darnieder, da inländische Käufer immer nur auf Befriedigung des augenblick⸗

lichen Bedarfs bedacht waren und der Absatz ins

Ausland durch die scharfe Konkurrenz der bamburgi⸗ schen und schwedischen Sprite am spanischen Markte, beiw. durch das Auftreten des mit einer großen Exportprämie ausgestatteten rumänischen Sprits am Triester Markte unseren Fabrikanten verlegt war. Das neue Branntweinsteuergesetz belebte das Ge⸗ schäft schon während der Dauer der legislatorischen Arbeit und brachte alsbald eine Preissteigerung, die sich zu Ende des zweiten Quartals auf ungefähr 30 per Hektoliter bezifferte. In den folgenden Monaten zeitigte das Projekt einer Branntwein⸗ brenner⸗Koalition in Verbindung mit anderen Mo⸗ menten eine zum Theil recht wilde Spekulation, auch war der Export durch die von dem Gesetz ge⸗ währten Uebergangsmaßregeln vorübergehend belebt. .. Das Woll geschäft Breslaus hat sehr gelitten. Die schlesischen Wollen bilden, in Folge ihrer Ver⸗ züchtung mit wenigen Ausnahmen nicht mehr wie früͤher ein sich gleichbleibendes Produkt. Am Wollmarkt stellten sich die Preise um 9 —18 pro Centner höher als auf dem vorjährigen, allerdings äußerst niedrige Preise aufweisenden Wollmarkt; bei einelnen geringeren Gattungen bet⸗ug die Differenz sogar bis 25 Das Ceeschäft verlief in der zweiten Hälfte des Jahres ruhig bei unveränderten oder etwas ermäßigten Preisen. Leinenindustrie und Baumwollenindustrie waren in der Lage, ihre Etablissements während des ganzen Jahres voll zu beschäftigen, doch sind die Klagen darüber, daß der Nutzen ein verschwindend kleiner war, allgemein und berechtigt. Die Leinenspinnerei hat schlechte Resultate aufzuweisen, weil sie, um Absatz für ihre Fabrikate zu gewinnen, ihre Preise wiederholt ermäßigen mußte. Die Baumwollspinnereien hingegen haben, in den ersten Monaten des Jahres wenigstens Wund soweit sie mit Rohmaterial versorgt waren, von der Preissteigerung der Baumwolle, die sich damals vollzog, profitirt. Der Absatz in bunter baumwollener Waare gestaltete sich erwas lebhafter als früher; halbwollene Kleider⸗ und Futterstoffe blieben weiter vernachlässigt. Das Fisengeschaͤft erfuhr im verflossenen Jahre eine recht erfreuliche Besserung. Hierzu hat das standekommen des „Oberschlesischen Verbandes für gemeinsamen Verkauf“ und die Einsetzung des „Allgemeinen deutschen Syndikats“ sehr wesentlich beigetragen. Diese Verbaͤnde gehen nicht darauf aus, eigentliche Produktionsbeschränkungen zu verein⸗ baren, sondern sie kontingentirten lediglich das von jedem Etablissement innerhalb eines gewissen Zeit⸗ abschnitts zu verkaufende QOuantum Auf diese Weise wird indirekt ebenfalls eine Produktionsbeschränkung erreicht und die Kontrole über die Ausführung der getroffenen Vereinbarung ist eine gesicherte.

Dem Bericht der Aeltesten der Kaufmaunschaft in Elbing über den Gang des Handels, der Ge⸗ werbe und der Schiffahrt in Elbing im Jahre 1887 entnehmen wir folgende Mittheilungen; Ss 8 ““

Zu⸗

sich die 1— 3 ausge Fahrrinne erstreckt sich jetzt 4300 m über den neuen

Die Gr. Amtsmühle Braunsbe

Bei dem Rückblick auf das verflossene Kalenderjahr kann über die Handelsverhältnisse Elbings berichtet werden, daß einzelne Geschäftszweige wie insbesondere das Holzgeschäft, der Kohlenhandel, die Spiritus⸗ branche, zeitweise einen lebhafteren Aufschwung nahmen, während der Getreide⸗ und Kolonialwaaren⸗ handel und das Detailgeschäft wenig Erfolg erzielten. Erfreulich ist die weitere Entwickelung, welche ver⸗ schiedene Industriezweige genommen haben, nament⸗ lich der Eisenschiffsbau, die Blech⸗ und Lackirwaaren⸗ fabrikation, die Messingwaaren⸗ und die Cigarren⸗ fabrikat on ꝛc. Ausreichende Beschäftigung war faft in allen Industriezweigen vorhanden. Eine Besserung der Handelsverhältnisse wird noch von der lange an⸗ gestrebten direkten Bahnverbindung mit dem Hinter⸗ lande erhofft, welche nunmehr ausgeführt werden wird. In dem dem Landtage vorgelegten Gesetz⸗ entwurfe, betr. die Herstellung neuer Eisenbabnlinien, war auch die Bahnlinie Elbing Miswalde vor⸗ gesehen, die Ausführung derselben jedoch an die Bedingung geknüpft, daß der erforderliche Grund und Boden von den Interessenten kosten⸗ und lastenfrei hergegeben werden müsse. Nachdem aber noch vor der Berathung des Gesetz⸗ entwurfs die bei dieser Bahnlinie wesentlich bethei⸗ ligten Keise von den Verheerungen der Nogat⸗ überschwemmung betroffen worden waren, gelangte der Gesetzentwurf unter Weglassung der Bedingung des kostenfreien Grunderwerbs Seitens der Kreise zur Annabme. An der Erhaltung und Verbesserung unserer Schiffahrtsstraße durch das Frische Haff ist auch im verflossenen Jahre rüstig gearbeitet worden. JTer Eisgang im Frühjahr d. J. hat an der neuen Mole nur geringe Beschädigungen verursacht; dieselben wurden mit unerbeblichen Kosten be⸗ seitigt. Zur Beseitigurng des Erddammes hinter der Mole wurde der Schlickzaun in einer Länge von 2050 m reparirt. Die stürmische Witterung wäh⸗ rend der Baggerperiode behinderte die Arbeiten des Kreiselbaggers beträchtlich und wurde vom 13. Mai bis 25. Oktober nur eine Strecke von 1200 m weiter ins Haff gebaggert, wobei in 852 Arbeitsstunden 48 000 cbm Boden ausgehoben wurde. Die vertiefte

Molenkopf hinaus. Von der Königlichen Staats⸗ regierung wurde zu den diesjährigen Hafenarbeiten ein Zuschuß von 17 000 gewährt. Am hiesigen Hafenhause erscheint die Errichtung einer Sturm⸗ signalstation als ein dringendes Bedürfniß, eben⸗ sowohl im Interesse der Schiffahrt auf dem Frischen Haff, als besonders auch im Interesse der die Fischerei betreibenden Anwohner des Frischen Zur schleunigen Uebermittelung der Sturm⸗ nachrichten an diese zu errichtende Signalstation würde eine Telephonverbindung zwischen Elbing und der in unmittelbarer Näbe des Hafenhauses befind⸗ lichen Postagentur Alt⸗Terranova einzurichten sein. Um beide Einrichtungen ist die Kaufmannschaft bei den zuständigen Staatsbebörden vorstellig geworden.

Seitens der Handelsrammer in Flensburg war dem Herrn Reichskanzler eine Petition um Ein⸗ führung des englischen Vermessungsverfahrens für deutsche Dampfschiffe unterbreitet worden. Entaegen dieser Petition hat die Kaufmannschaft in Elbing sich dahin ausgesprochen, daß zur Beseitigung der Nachtheile, welche thatsächlich der deutschen Rhederei durch die Verschiedenartigkeit der deutschen Ver⸗ messungsmethode von dem Vermessungsverfahren anderer Nationen entstehen, nicht sowohl die Ein⸗ führung des englischen Verfahrens für deutsche Schiffe sich empfehlen dürfte, als vielmehr die weitere Verbreitung der Anwendung der deutschen Vermessungsmethode, welche nach dem Dafürhalten der Kaufmannschaft die korrekteste ist, auch bei den anderen Nationen. Im Laufe des Jahres wurde in Elbing eine Fernsprechanstalt eingerichtet, welche bereits in erfreulicher Weise Verbreitung gefunden hat.

Die Entwickelung der einzelnen Geschäftszweige in Elbing wird u. A. durch folgende Angaben gekenn⸗ V zeichnet: Das Getreidegeschäft bewegte sich im Jahbre 1887 bis zum Beginn der neuen Ernte in engen Grenzen. In Erwartung einer reichen Ernte waren die Käufer vorsichtig, und auch die Mühlen⸗

etablissements versahen sich nur mit den nothwendigsten Vorräthen. Die über Erwarten reiche 1887er Ernie brachte größeres Geschäft, besonders da Weizen und Roggen in sehr schöner Qualität geerntet waren Rüböl fand bis zum Ende der vorjährigen Campagne befriedigenden Absatz, ohne daß die Preise wefentlich flultuirten. Ende Mai trat in Folge von un⸗ günstigen Saatenstandsberichten bei winzigen Vor⸗ räthen eine steigende Konjunktur ein. Als die Klagen über den Stand der Oelfaaten sich als übertrieben erwiesen, wichen die Preise auf ihren vorherigen Stand und bebaupteten sich bis zum Herbst, um dann bei recht regem Absatz von effektiver Waare eine nicht unwesentliche Steigerung zu erfahren, die aber bis zum Jahresschluß fast ganz wieder verloren ging. Rübkuchen hatten während der Konsumzeit in der Provinz stets Absatz, im Sommer wurde ein Quantum nach den dänischen Inseln verkauft und verladen; die Preise wurden dafür auch in diesem Jahre sehr gedrückt. Verarbeitet wurden in der Oelfabrik von Joh. Augustin 1004 t Rübsen und Raps und 102 t Leinsaat. Diese lieferten: 390787 kg Rüböl, 597 250 kg Rübkuchen, 28 378 kg Leinöl, 72 700 kg Leinknchen. Das Mehlgeschäft war ein recht lebhaftes, nament⸗ lich in Folge großer Nachfrage nach Süddeutschlaud. Die Preise waren den Körnerpreisen entsprech, end. Vermahlen wurden in der Elbinger Dampemühle

ca. 1 200 000 kg Weizen und 2 800 000 kg Roggen.

rg Untermühle in’ Schluß

Elbing hat vermahlen: Roggen, 19 152 Ctr. Weizen Gerste, zusammen 55 156,11 Ctr. Die Spiritus⸗ zufuhren warem in ders ersten 4 Monaten des Jahres recht groß bei uvnwesentlichen Preisschwan⸗ kungen, und wann der Abzug auch nicht lebhaft zu nennen war so hatten die Spritfaviken Elbings⸗ doch stets Beschästigung. Nach der Vaeröffentlichung. des neuen Steuer⸗Entwurfs wurde der Abzug recht lebhaft, und die Kreinverkäufer blieben bomüht, sich zu versorgen, da sie weitere Przissteigerungbefürchteten. Das Steinkohlengeschäft war 1887 ein recht bedeu⸗ tendes und an Umfang dem vorhergehenden Jahre überlegen. Von englischen Kohlen bezag Elbing ca. 150 000 Centner, von oberfchleszschen za. 350 000⸗ Centner. Von letzteran wurde ein Theil zu Wasser weiter befördert. Koks wird hauptsächlich von West⸗ falen und zwar zu Wasser über Papendurg oder Bremen bezogen. Es kamen ungesähr 20 Schiffe von 1500 2200 Centner damit an. Von schotti⸗ schem Roheisen wurden ca. 10 000 ECentner zum Preise von 2,50 3,20 ℳ, von englischem Roheisen ca. 40 000 Gentner zu. 2,23 2,50 versteuert franco Elbing bezogen.

35 537,37 Ctr. und 476 Ctr.

pro Centner Der Rohholz⸗Einkauf ging in ziemlich regelmäßiger Weise von Statten. Für die Pölzer aus den in⸗ ländischen preußischen Forsten guter Be⸗ gehr; die Forsttaxren wurden auf den Terminen Seitens der Käufer mit wenigen Auenahmeg über⸗ boten. Auf der Weichsel begann das Geschäft früher als gewöhnlich, da schon Ende Agvril die ersten Traften aus den polnischen und galizischen Wäldern in Thorn zum Verkauf eintrafen. Die ersten Ab⸗ kuͤnfte von dort begegneten auch lebhafter Nachfrage, während später der Abfatz schleppender wurde. Erst Anfang August wurde die Nachfrage wieder lebendiger und die Preise zogen etwas an. Erst am 28. März konnte der erste Dampfer mit Holzladung abgefertigt werden, der erste Segler gar erst Anfang Mai, da kein Segelschiff in Elbing Winterrast gehalten hatte. Die Nachfragen nach Bauhölzern und Brettern trafen in dieser Saison so zahlreich wie selten zuvor ein, doch kam das Geschäft bis zum Sommer wegen zu hoder Forderungen nicht recht in den Gang. In der zweiten Hälfte des Jahres nahm dasselbe abder einen ungemein lebhaften Aufschwung. Es wurden gleichmäßig flott frisch gesägte Hölzer zu Haus⸗ und Speicherbauten, ferner zu Wasserbauten als Spund⸗ wände ꝛc., sowie vom fertigen Lager Dielenhölzer abge⸗ set. Die Zahl der an der Stadt mit Holz befrachteten Seeschiffe belief sich auf 34 Segelschiffe und 15 Dampfer mit zusammen 12 739 cbm Raum⸗Inhalt. Die Schiffahrt blieb bis in den Dezember hinein offen. Unterstützt wurde der Export wie im Vorjahre durch die Billiskeit der Schiffsfrachten. Dagegen war es störend, daß die von den Nachbarhäfen unterhaltenen regelmaͤßigen Dampferverbindungen beim Mangel besserer Frachten willig Holzladung aufnahmen. Der Platzverkauf ging weniger gut als der Export; auch der Landkreis hat weniger als sonst entnommen. Das Sägewerk von D. Wieler hatte das Jahr über reichlich Beschäftigung und namentlich in den Sommer⸗ und Herbstmonaten Tag und Nacht zu. rhun. Abgesetzt wurden seewärts 7002 cbm, bahn⸗ wärts 1640 cbhm in 78 Waggonladungen, und am Plab und in der Umgegend 3882 chm, zusammen 12 524 chm diverse Hölzer. Beschäftigt wurden durchschnittlich 20 Beamte und 110 Arbeiter. Das Dampfsägewerk von Rud. Sudermann beschäftigte wie im Vorjahre durchschnittlich ca. 50 Arbeiter. Es wurden im Export⸗ und Platzgeschäft 7844 chm diverse Hölzer abgesetzt. In den Monaten Mai bis Oktober wurde Tag und Nacht gearbeitet. Die Dampfschneidemühle von C. Sonnenstuhl berichtet: Im Zimmereigeschäft wurde durchschnittlich mit 16 Zimmergesellen und Lehrlingen gearbeitet, im Holz⸗ geschäft und Schneidemühlenbetrieb mit 20 Arbeitern. Im Holzgeschäft sind abgesetzt 2800 cbm und als Lager

bestand 3000 chm Rund⸗ und Schuittholz verblieben. Was Fischwaaren anbetrifft, so hat der Neun

augenfang in der Saison 1887 einen günstigeren Erfolg gehabt, als im. Vorjahre; es sind von Elbing.

ca. 8000 Schock verfandt, gegen 1886 mit ca. 4500

Schock. Die Preise für rohe Neunaugen waren zu. Ansang der Saison 7,00 pro Schock, gingen je⸗

doch so herunter, daß am Schluß dern Saison im

(Dezember nur 3,00 pro Schock bezahlt sind. Es.

ware wünschensmerth, daß für Neunaugen eine. Schonzeit angeordnet würde, welche spätestens mit⸗ dem 1. Januar eintreten müßte. Die Neunaugen werden gewöhnlich nach sämmtlichen größeren. Städten des Deutschen Reichs und auch nach Oester⸗ reich versandt. Aale und Lachse sind frisch im Einkauß zu theuer, eignen sich deshalb weder zum Mariniren noch zum Räuchenn, sie werden deshalb nur frisch versandt. Die Ernte. des Jahres 1887 ist in Bezug auf sämmtliche Getreidearten cls sehr gut, in Bezug auf Futtergewächse als ese zu bezeichnen. Die Hofnungen auf höhere. Preise haben sich für die Landwirthschaft nicht erfüllt, dieselben sind vielmehr gegen das Vorjahr noch stärker gewichen. Der schwere Druck auf dem landwirthschaftlichen, Betriebe hat sich nach (ällen Richtungen hin im ge⸗ schäftlichen Leben fühlb ar gemacht. Die Erlangung von Personal⸗Kredit ist immer schwieriger ge⸗ worden; nur bei größter persönlicher und wirthschaftlicher Swarsamkeit ist es dem Laudwirth möglich, den nieder drückenden Verhältnissen zu begegnen. Ueber die Fabrcken Elbings wird berichtet: Die Schiffswerft and Maschinenfabrik von F. Schichau konnten voll. beschäftigt werden. Beita Beginn des Jahres wurden beschäftigt 1977 Lnrbeiter, beim desselben 1912. Die Etablissementz