1888 / 231 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

New⸗York, 8. September. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 5 308 314 Doll., davon für Stoffe 2 508 370 Doll. Der Werth der Einfuhr

in der Vorwoche betrug 5 510 476 Doll., davon für Stoffe 2 574 191 Doll. 1

Submissionen im Auslande.

8 Spanien.

Junta de Administracion y Trabajos del Arsenal de Cartagens: Erbauung einer Versuchswerft und eines Bretterschuppens zur Unterbringung eines Kessels ꝛc. für die Torpedoschule.

Voranschlag: 9850,74 Pesetas.

Laution vorl. 492; endg. 984 Pesetas.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 8. September. (W. T. B.), Der Postdampfer „Polaria“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen. und der Postdampfer „Gellert“ derselben Gesellschaft hat, von New⸗York kommend, peute Nachmittag Secilly passirt. 8 —, 9. September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Nach⸗ mittag in New⸗York eingetroffen. Triest, 9. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Vorwärts“ ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier ein⸗

getroffen.

Theater und Mufik.

Im Königlichen Opernhause sang Fr. Rosa Sucher am Sonnabend die „Isolde“. Alle die Vorzüge, welche wir bereits vorigen Jahre an ihr in dieser Rolle rühmend hervor⸗ hoben den edlen Anstand der Bewegungen, die wirkungsvolle Accentuirung, die Reinheit und den Wohllaut des Gesanges

Und die volle Hingabe an ihre Aufgabe bewährte sie auch diesmal auf das Glänzendste. Die Künstlerin scheint aus einem unversieglichen Born zu schöpfen: ohne in irgend einem Augenblick auch nur eine Spur von Anstrengung oder Ermüdung erkennen zu lassen, hält sie sich bis zum letzten ausklingenden Hauche ihres Liebestodes auf der Höhe der enormen, gerade an diese Partie gestellten Anforderungen. Hr. Niemann als „Tristan“ fesselte besonders durch sein meister⸗ haftes, ergreifendes Spiel. Hr. Betz als „Kurwenal“ zeigte sich stimmlich sehr gut disponirt. Ebenso ist der „Brangäne“ der Fr. Staudigl und dem „Marke“ des Hrn. Biberti auch diesmal wiederum wohlverdiente Anerkennung zu zollen. Das ..“ Haus gab seinem Beifall durch ungezählte Hervorrufe Ausdruck. 8

Mannigfaltiges.

LX. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin. Unter den plastischen Arbeiten zieht das von E. Hundrieser (Charlottenburg) ausgestellte, in Gypsguß aus⸗ geführte Bildniß der Königin Luise die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Die Idee, welche den Künstler bei Entwurf dieses Werkes leitete, war eine überaus glückliche, die Auffassung, welcher er folgte, eine würdige. Die Majestät der hehren Dulderin wird ge⸗ maiildert durch einen Zug der Schwermuth, welcher dem Antlitz etwas unngemein Sympathisches verleiht. Graziös in der Haltung, bietet das Bildniß von allen Seiten gesehen einen erfreulichen Anblick. Die

Königin ist im Sitzen dargestellt, und der Künstler hat da⸗ durch, daß er einen jener leichten Sessel, wie sie in jener Zeit Mode waren, benutzte, den Eindruck des Leichten und Ge⸗ fälligen nur noch zu erhöhen verstanden. Gleichfalls dem Andenken der Königin Luise gilt eine Arbeit Eberlein's (Berlin), welche die Fürstin nebst dem sich an sie anschmiegenden Prinzen Wilhelm dar⸗ stellt; selbst wenn man dem Werk einige Vorzüge zuerkennen muß, wird man es doch dem Hundrieser'schen nachstellen. C. A. Berg⸗ meier hat die drei ersten Deutschen Kaiser aus dem Hohenzollern⸗ schen Hause dargestellt; die Auffassung, bei allen dreien ie nämliche, ist eine heroische, die Porträtähnlichkeit wohl⸗ gelungen. Heinz Hoffmeister (Berlin), dessen Kolossalstatue das David Hansemann⸗Denkmal in Aachen gerechte An⸗ erkennung verdient, hat zwei wohlgelungene Büsten Keaiser Wilhelm'is II. ausgestellt. Die Kolossalbüste desselben Fürsten von Albert Manthe ist kühn im Entwurf und tüchtig in der Ausführung; auch von Walter Schott ist eine ansprechende Porträtbüste des jetzigen Kaisers geliefert worden. Joseph Kopf lieferte ein Marmorporträt von Wilße m I. Zunächst stört den Beschauer die etwas seltsame Form des Werks: es ist nur das Haupt des Kaisers dargestellt, welches ast unmittelbar auf dem Fußgestell ruht. Betrachtet man aber die wohlbekannten, trefflich wiedergegebenen Züge des Verewigten, so wird man dem Künstler für seine Arbeit nur Dank wissen. Eine ein ausgeführte Büste der Gräfin Bose von demselben Bild⸗ hauer zeigt solides Können. A. Donndorf's (Stuttgart) Kolossal⸗ büste des Fürsten Bismarck, nach dem Leben ausgeführt, macht diesem fruchtbaren Bildhauer alle Ehre. Reinhold Felderhoff Berlin) zeigt sich wieder als trefflichen Porträtisten in seinen drei Reliefs. Von Fr. Pfannschmidt (Berlin) sieht man ein nach einer Photographie zart in Marmor ausgeführtes Porträt⸗Relief und eine

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ haus. 155. Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von L. van Beethoven. Dichtung nach dem Fran⸗ ösischen von F. Treitschke. Anfang 7 ½ Uhr.

Wallner⸗Theater. 164. Vorstellung. Tante

Schauspiel in 4 Akten von Paul Lindau.

Mittwoch: Opernhaus. 156. Vorstellung. Tristan und Isolde. In 3 Akten von Richard Wagner. (Hr. Niemann.) Anfang 7 ½ Uhr. Weallner⸗Theater. 165. Vorstellung. Die Jour⸗ nalisten. Lustspiel in 4 Akten von Gustav Freytag. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater.

mannsschlacht. Mittwoch: Zum ersten Male: Graf Waldemar.

Dienstag:

ritter. Czibulka.

burg.

Dienstag: Die Her⸗

Triedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Pariser Leben. 1 in 4 Akten, nach dem Französischen des Meilhac und Halévy von Treumann.

Mittwoch, im Theater:

Der Park bleibt für die Besucher des Friedrich⸗ Wilhelmstädtischen Theaters geöffnet.

Sonnabend, den 15. September: neuer Ausstattung, zum 1. Male: Operette in 3 Akten. M

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Dienstag: Schauspiel in 3 Akten von A. Dumas (Sohn). Deutsch von Paul Lindau. Anfang 7 ½ Uhr.

Porträtbüste in Gyps. Die Büste des verewigten R. von Decker ausgeführt von Th. Litke (Berlin), ist eine tüchtige Leistung; au P. Otto (Berlin) stellt eine sauber durchgeführte Arbeit aus.

Von B. Roemer, R. Schweinitz, J. Tietjens, A. Tondeur, L. Piper, Br. Kruse, G. Janensch, Fr. Heinemann, M. Baumbach, sämmtlich in Berlin, H. Berwald⸗Schwerin (Hamburg) u. a. m., sahen wir eine Reihe recht anerkennenswerther Porträtbüsten. C. von Uechtritz (Berlin) stellte zwei Porträts (Frauenbildnisse) aus, in deren Bearbeitung er einen etwas zopfigen Geschmack zeigt, die leichte poly⸗ chrome Färbung erhöht überdies den pikanten Eindruck, welchen diese beiden Werke machen. In seinem Araberporträt liefert er eine poly⸗ chrome Studie, welche nicht übel ausgefallen ist, während M. Klein (Berlin) mit seiner sonst fein gearbeiteten Porträtbüste zeigt, wohin die Ausartung der Statuenbemalung führt; was er mit diesem mißfarbenen Anmalen der Büste bezweckt hat, ist nicht einzusehen, Propaganda für die Polychromie der Bildwerke kann er auf diese Art sicherlich nicht wollen, da ist der blanke weiße Marmor oder Gyps unendlich viel angenehmer für das Auge. Nicht vergessen sei E. Greier's (Berlin) sauberes Porträtrelief. Gegen die Zahl der Porträtbildnerei tritt die des Genre zurück, obwohl auch hier einige tüchtige Arbeiten zu verzeichnen sind. J. Heidepriem (Berlin) hat in seinem Halali ein wirksames Motiv recht geschickt verwerthet. In der Wand⸗ brunnengruppe von Ernst Habs (Berlin) wird das Figür⸗ liche leider durch das Beiwerk zu sehr in der Wirksam⸗ keit beeinträchtigt. R. Schweinitz (Berlin) stellte eine hübsch komponirte Märtyrergruppe aus; nur der springende Panther zur linken Seite stört etwas, da er mit den Vorderfüßen in der Luft schwebt, wodurch zwar der Sprung angedeutet, aber zugleich der Eindruck des Wildbewegten übertrieben zur Anssauung gebracht wird. Das Modell zu einer Brunnen⸗ gruppe von C. von Uechtritz verspricht nach der Ausführung ein recht gefälliges Werk. W. Roesch (Stuttgart) hat mit dem „Knaben in Gefahr“ eine recht ansprechende Leistung geliefert. Erdmann Encke’s „Lotosblume“, angekauft von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm II. ist eine Arbeit von feiner Empfindung und märchenhaftem Reiz; die Ausführung entspricht dem hübschen Gedanken. G. Eberlein's griechische Tänzerin, welche einen zu Illuminationszwecken verwendbaren Blumen⸗ reifen trägt, ist schwungvoll im Entwurf; gefällig ist auch sein in Marmor ausgeführter „Amor, einen Pfeil probirend“. H. Arnoldt’s (Berlin) „Christus“, den er in Lebensgröße und in Statuettenform ausstellte, wirkt durch die schlichte Auffassung und solide Arbeit. Paul Türpe (Berlin) neigt in seinem „Schelm“ der humoristischen Bildnerei nicht ohne Geschick zu. Ernst Wenck (Berlin) hat sich mit seinem „Verliebten Faun“ einen Spaß geleistet, der wohl manchen Zuschauer zum Lachen reizen mag, jedoch gleichzeitig den Wunsch erregt, daß der Künstler seine Thätigkeit doch lieber würdigeren Gegenständen zuwenden möchte. Einen um so ernsteren Gedanken verwerthete. R. Pohle (Berlin) in seinem sinnigen Grabrelief „Wiedervereinigung zwischen Mutter und Sohn“, worin er einen sehr strengen Geschmack bekundet. Einer ganzen Reihe tüchtiger Leistungen haben wir bereits in unserer Besprechung der Arbeiten auf dem Gebiete der Kleinplastik Erwäh⸗ nung gethan. Im Katalog nicht Kufgeführt ist ein stattlicher Fries des Bildhauers Weyr (Wien), welcher sich der schwierigen Aufgabe unterzog, einen Baccchuszug darzustellen. Er hat sich derselben ent⸗ schieden mit Glück entledigt, und wenn die Komposition auch zu ver⸗ schiedenen Ausstellungen herausfordert, so muß man das Gesammturtheil doch dahin abgeben, daß man es hier mit einem tüchtigen Künstler zu thun hat. Der bacchantische Charakter ist in diesem Relief glücklich getroffen, einzelne der dargestellten Scenen hätten weniger wild und lüstern zu sein brauchen, um doch immer noch in das Ganze zu passen; betrachtet man die einzelnen Gruppen, so wird man nicht umhin können, anzuerkennen, daß hier Fleiß und tüchtige Begabung eine durchaus beachtenswerthe Leistung geschaffen haben. 8

Ein in großem Maßstabe ausgeführtes Grabmonument von Max Kruse (Berlin) findet sich in einer Seitenkoje. Es ist wohl zum Theil auf den ungünstigen engen Raum zurückzuführen, daß dieses Werk sich so gedrückt und massiv ausnimmt, in einem großen Saal würde der Eindruck ein entschieden günstigerer sein. Befremdlich erscheint bei demselben die Lage der hingestreckten Figur. Man erblickt nichts von dem Antlitz derselben, welches weit zurückgeneigt ist, statt dessen sieht man nur den lang herabhängenden Bart und vermag erst nach einigem Suchen das Angesicht zu entdecken; nur von einem erhöhten Stand⸗ punkt aus läßt sich gleich der richtige Eindruck gewinnen. Diesem Uebelstande könnte der Künstler bei etwaiger Ausführung in anderem Material leicht abhelfen, sein Werk dürfte dadurch nur gemwinnen. Den erhabensten Schmuck der plastischen Abtheilung aber bildet Siemering's Kaiser Friedrichstatue, welche vor der prachtvollen Nische im letzten Saal unter einem mächtigen Velarium aufgestellt ist und, mit sinnigen Zeichen der Trauer umgeben, die Besucher zu weihevoller Andacht beim Anblick des theuren Dahingeschiedenen stimmt.

Von fünf durch den belgischen Kultus⸗Minister der Inter⸗ nationalen Kunstausstellung zu Antwerpen für die aus⸗ ländischen Abtheilungen bewilligten Medaillen hat das Preisgericht zwei Medaillen Deutschland zuerkannt: für den Bildhauer Oskar Begas und den Maler Otto Kirchberg. (Köln. Ztg.)

Der Verband deutscher Touristen⸗Vereine, welcher es sich zum Ziel gesetzt hat, die Wirksamkeit aller deutschen Touristen⸗ und Gebirgs⸗Vereine einheitlich zu gestalten und so dem allgemeinen Ver⸗ kehrswesen förderlich zu sein, hat in der in Frankfurt a. M., dem Sitz des Central⸗Ausschusses des Verbandes, vor Kurzem abgehaltenen Versammlung folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Es wird für den Ver⸗ band, welcher jetzt 22 Vereine mit 21 000 Mitgliedern umfaßt, eine

Verkehrserleichterungs⸗Kommission gebildet, welche sich hinsichtlich der

von den Verkehrskommissionen der einzelnen Vereine angeregten Ver⸗ den kompetenten Be⸗

besserungen auf dem Verkehrsgebiet mit 1 · hörden in er; setzen soll. 2) Diese Kommission wird auch Centralstelle für die Auskunfts⸗Bureaus sein, welche die Verbands⸗ Vereine in ihren Bezirken besitzen. Die Auskunfts⸗Bureaus werden denen, die sich an sie wenden, über Alles, was dem Touristen zu wissen nützlich ist (geeignete Touren, Unterkunft ꝛc.) Rath ertheilen. Diejenigen Gasthöfe, welche den sich durch Verbandsabzeichen legiti⸗ mirenden Mitgliedern Preisermäßigungen gewähren, werden in dem offiziellen Organ des Verbandes „Der Tourist“, herausgegeben von P. Gisbert, Berlin SW. 29, bekannt gemacht. Ebenso wird in diesem Blatt auch die Liste der Auskunfts⸗Bureaus und der Versamm⸗ lungslokale der Verbands⸗Vereine veröffentlicht. 3) Von nun an soll die Hauptversammlung alljährlich im August stattfinden; als Ort der nächsten wurde Eisenach bestimmt.

Nach dem Bericht des britischen Konsuls in Jeddah trafen da⸗ selbst im letzten Jahre 46 020 Mekka⸗Pilger ein. Von diesen kamen 10 000 aus dem britischen Indien, 16 000 von Egypten, der Türkei und Syrien, fast 7000 von Marokko, Algier, Tunis und Tri⸗ polis, 5000 von Java und 1000 2000 je von Arabien, Bemen und Persien. Von allen diesen Pilgern wurden etwa die Hälfte auf briti⸗ schen Schiffen befördert. (A. C.)

Professor von Juraschek berechnet neuerdings in den von ihm soeben herausgegebenen „O. Hübner'schen geographisch⸗sta⸗ tistischen Tabellen aller Länder der Erde“ auch den Prozentantheil, welchen die Bevölkerung eines jeden Staa⸗ tes von der Gesammtbevölkerung des betreffenden Erd⸗ theils ausmacht. Dabei zeigt es sich, daß, wie schon seit einigen Jahren, überall, außer in Afrika, einige wenige Staaten ein riesiges

Uebergewicht behaupten, und daß diesfalls Europa trotz Rußlands

Uebermacht noch am günstigsten gestellt ist. Von der Gesammt⸗ bevölkerung Europas entfallen nämlich auf Rußland 26 %, auf Deutsch⸗

land 14, auf Oesterreich⸗Ungarn mit Bosnien 12, auf Frankreich 11,

auf Großbritannien mit Irland 11, auf Italien 9, auf Spanien 5 und auf alle anderen 17 Staaten, von denen keiner mehr als 2 % der Gesammtbevölkerung besitzt, zusammen nar 12 %. In Asien sind die Großmächte: China mit 49 und Britisch⸗Indien 32 % der Gesammt⸗ bevölkerung. Von allen anderen Staaten hat keiner mehr als 5 %, selbst auf Japan kommen nur 4,6 und auf Rußland nur 2 % aller Bewohner Asiens. In Amerika überwiegen die Vereinigten Staaten mit 51 %; ihnen folgen Brasilien mit 11, Mexiko mit 9 und die britischen Besitzungen mit 6 % der sämmtlichen Be⸗ wohner des Erdtheils. In Australien mit Einschluß Oceaniens haben selbstverständlich die britischen Besitzungen den größten Antheil an der Bevölkerung, nämlich 77 %, doch auch die deutschen Besitzungen ragen mit ca. 8 % der Bevölkerung schon stark herror. In Afrika lebt noch immer die Hauptmasse der Einwohner, ca. 67 %, in den kleinen unabhängigen Staaten des Sudans und Mittel⸗Afrikas, da selbst die französischen Besitzungen nicht 5 % der Gesammtbevölkerung umfassen. Man sieht, bloß in Europa sind die Verhältnisse der Erhaltung eines Gleichgewichts der Staaten günstig und nicht zam Mindesten auch deshalb, weil hier einige kleinere Staaten beim Kampf der Großmächte ganz bedeutend ins Gewicht fallen können.

Ueber die Wassersnoth im Bobergebiet Das ganze Bobergebiet ist hoch unter Wasser; dasselbe steht hier 4,20 m und steigt weiter. Das Wasser des Zacken fällt. Vom gestrigen Tage liegt folgendes Telegramm des „W. T. B.“ vor: Hirschberg i. Schl., 9. September. Das Wasser des Bober ist seit Mitternacht langsam im Fallen. Der durch das Hoch⸗ wasser angerichtete Schaden ist sehr bedeutend.

Verona, 10. September. (W. T. B.) In Folge starken An⸗ schwellens der Etsch werden Ueberschwemmungen befürchtet.

Posen, 10. September. (W. T. B.) Die Generalver⸗ sammlung des Gesammtvereins der deutschen Ge⸗ schichts⸗- und Alterthumsvereine trat heute in der Aula des Realgymnasiums hierselbst zusammen. Der Stadtrath Riedel eröffnete die Sitzung mit einem Rückblick auf die bisherige Thätigkeit des Vereins und mit der Bitte an den Ober⸗Präsidenten Grafen Zedlitz⸗Trützschler, das Ehrenpräsidium zu übernehmen. 83 terer begrüßte die Versammlung, indem er die Hoffnung aussprach, daß der Besuch der fremden Gäste anregend auf die Stadt Posen wirken und in denselben die Ueberzeugung befestigen möge, daß die Liebe zur Kunst und Wissenschaft auch in Posen stark entwickelt sei. Aus dem demnächst vorgelesenen Verwaltungsbericht ist besonders hervorzuheben, daß Se. Majestät der Kaiser das Pro⸗ tektorat über den Gesammtverein übernommen und daß die sächsische und die mecklenburg⸗schwerinsche Regierung, sowie das Berliner Museum für Völkerkunde offizielle Vertreter zu der Generalversammlung gesandt haben. Dr. Schliemann entschuldigte sich schriftlich wegen seiner Abwesenheit.

Offenbach, 8. September. (W. T. B.) Die „Offenbacher Ztg.“ meldet: Nach dreijährigen Bohrversuchen trat hier eine Natron⸗Lithionquelle zu Tage, welche nach Fresenius Analyse alle ͤhnlichen Quellen Europas qualitativ weit übertrifft.

Doppel⸗Concert. Terzetts Alpenveilchen, Wilhelma und

Komische Operette Hrn. Pariser Leben. amseln.

Mit durchaus Der Glücks⸗ sik von Alphons

Mittwoch: und Cacolet.

Zum 128. Male: Francillon.

7 ½ Uhr.

Vor, während und nach der Vorstellung: Großes Auftreten des Kärthner Damen⸗ der Wiener Fräul. Fritz Steidl, des Austria Trio Männergesangsterzetts und der Gesangs⸗ duettistinnen Geschwister Vanoni, genannt die Gold⸗ Brillante Illumination des Gartens. Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr. 4 20. und letzte Volksvorstellung in dieser Saison zu ermäßigten Preisen. Großes Doppel⸗Concert. treten sämmtlicher Sängergesellschaften.

Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.

Dienstag: Zum 27. Male: Schmetterlinge. sangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48.

Verehelicht: Hr. Rechtsanwalt Dr. Florian Schmit mit Fr. Fanny, geb. Feyder (Luxemburg. —Grevenmacher). Hr. Apothekenbesitzer Max Pfotenhauer mit Frl. Agnes Manser sSnben. Hr. Pastor Ackermann mit Frl. Martha Laube (Ober⸗Thomaswaldau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗Lieut. Noël (Hagenau i. Els.). Hrn. H. Görg (Burs⸗ felde a. Weser). Hrn. Joseph Engels (Köln). Hrn. Sec.⸗Lieut. v. Landwüst (Gr. Kedenhagen). Hrn. Pastor Fürer (Stettin). Hrn. C. v. Oertzen (Greße). Hrn. Wilhelm Grafen Pfeil (Wildschütz). Eine Tochter: Hrn. Ernst Freiherrn v. Herzenberg (Heuckewalde).

Ge⸗ Hel Rechtsanwalt Matthaei (Hildesheim).

rn. Rechtsanwalt Varenkamp (Düsseldorf).

Gestorben: Frau Eveline v. Rohland, geb. Wöhr⸗ mann (Dorpat). Frau General⸗Major Marie v. Sichart, geb. v. Schönberg (Dresden). Hr. Oekonomie⸗Inspektor Bernhardt Schmidt (Nord⸗

Duettisten

Triecoche Auf⸗

Anfang

Eröffnung

wurde am 8 Sonnabend noch aus Hirschberg i. Schl. telegraphisch gemeldet:

zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß

Schauspiel in 5 Aufzügen von Gustav Freytag. Donnerstag: Die Hermannsschlacht.

Tessing-Theater. Eröffnung: Dienstag.

Festgedicht von O. Blumenthal, gesprochen von Frau Hermine Claar⸗Delia.

Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht von

G. E. Lessing. In Scene gesetzt von Ernst Possart.

Von Mittwoch den 12. September bis einschließ⸗

lich Sonntag 16. September: Nathan der Weise.

Victoria-Theater. Letzte Woche. Dienstag: Zum 86. Male: Die Kinder des Kapitän Grant. Ausstattungsstück in 12 Bildern von A. d'Ennery und Jules Verne.

MNiittwoch: Die Kinder des Kapitän Graut.

In Vorbereitung: Matthias Sandorf.

Kroll's Theater. Letzte Woche der Opern⸗ Saison. Dienstag: Drittletztes Gastspiel des Kgl. preuß. u. K. K. österr. Kammersängers Hrn. Ladislaus Mierzwinski. Die Hugenotten. (Raoul: Hr. Mierzwinski.)

Mittwoch: Drittletztes Gastspiel der Königl. preuß. Kammersängerin Frl. Marianne Brandt. Der Troubadour.

Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektrischer Be⸗ Ceh des Sommergartens: Großes Doppel⸗

oncert.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Neu ein⸗ studirt: Tricoche und Cacolet. Posse in 5 Abtheilungen von G. Meilhac und L. Halévy. Deutsch von Carl Treumann.

mit der Karl Meyder⸗Kapelle Donnerstag, den 20. September. Entrée 75 ꝛc. Abonnements 5 St. 3 ℳ, 10 St. 5 ℳ, 30 St. 10

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Henschke mit Hrn. Dr. med. Rud. Nickell (Königsberg i. Pr. Hoyerswerda). Frl. Dora Wein mit Hrn. Postassistent Wil⸗ helm Hornbostel (Hannover —-Hann. Münden). Frl. Grethe Beeck mit Hrn. Dr. med. Ernst Sand (Hardersdorf— Berlin). Frl. Helene von Wallenberg mit Hrn. Hauptmann Herrmann von Besser (Zoppot). Frl. Mathilde Jupé mit Hrn. Bildhauer Paul Werner (Berlin). Frl. Hedwig Geißler Teschner (Berlin).

germersleben) Frau Major Emma v. Wedell, geb. Corsepius (Görken). Hr. Apotheker F. Kurtz (Maulbronn). Hr. Ludwig Steiff (Lü⸗

denscheid).

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: n Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

mit Hrn. Kaufmann Julius

Erste Beilage 8-Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Montag,

den 10. September

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen 3. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

u. dergl.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗ ¹ 6. Henie. ennsg 8 8 gr Ehatsh⸗ .Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[298022 Steckbrief. GSegen den unten beschriebenen Metzgergesellen Johann Heinrich Emil Grim aus Pönitz in Olden⸗ burg, geboren am 17. Juni 1869, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Dieb⸗ stahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu ver⸗ haften und in das Gefängniß des Amtsgerichts zu Karlshafen abzuliefern. Karlshafen, den 8. September 1888. a. ““ Amtsgericht.

Kellner.

Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1,57 m, Statur schlank, schmal, Haare hellblond, Stirn niedrig, Augenbrauen hellblond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollzählig, Kinn oval, Gesicht klein und rund, Gesichts⸗ arbe fahl, Sprache hochdeutsch, Fuß lang und schmal. Kleidung: grauschwarzes Jaquet und dunkle Tuchhose, graue Tuchmütze, niedrige Schnürschuhe oder lange Stiefel. Besondere Kenn⸗ eichen: neue Narbe am rechten Unterschenkel, scheuer, unehrlicher Blick und führt einen kleinen, roth an⸗ gestrichenen Koffer bei sich.

[29658] Bekanntmachung.

Am 25. Juni 1888 hat bei Ferchesar, Kreis West⸗ havelland, ein muthmaßlich böswillig angelegter Waldbrand stattgefunden, durch welchen ca. 130 Morgen Schonungen zerstört sind. Der Besitzer des Waldes, Herr Major a. D. von Knoblauch, sichert Demjenigen, welcher die Thäter so zur Anzeige bringt, daß ihre gerichtliche Bestrafung erfolgen kann, eine Belohnung von 500 zu. Anzeigen“ sind hierher zu den Akten J. 1150/80 oder an die nächste Polizei⸗ behörde zu richten.

Ppotsdam, den 3. September 1888.

Der Erste Staatsanwalt beim Königl. Landgericht.

[29659]) Beschluß.

Auf Antrag des Königlich Sächsischen Gerichts der II. Division Nr. 24 Sektion B. zu Leipzig wird das Vermögen des Schuhmachers Max Schäpe von Groß⸗Wangern, z. Zt. Soldat der 4. Compagnie des 8. Königlich Sächsischen Infanterie⸗Regiments „Prinz Johann Georg“ Nr. 107, insbesondere dessen Erbanspruch nach seiner verstorbenen Mutter, der verehelicht gewesenen Albertine Schäpe, geborenen Pilz, in Groß⸗Wangern, bis zur Höhe von 3000 mit Beschlag belegt.

Wih8zig, den 11. August 1888. Königliches Amtsgericht.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[29707]

In Sachen der Direktion der Braunschweigischen Lebensversicherungs⸗Anstalt hierselbst, Klägerin, wider die Firma A. Herrmann & Co. (Inhaber A. Herr⸗ mann allhier), Beklagte, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des der Beklagten gehörigen Grundstücks, als:

der an der Ecke der Garküche und Brabantstraße belegene, auf dem Handrisse (L. U. de 1884 Nr. 2S) mit g. I. d. e. b. 1. b. II. II. h. II. h. I. g. I. bezeichnete, 4 a 20 qm haltende Bau⸗ platz, in welchem enthalten sind:

von dem an der Garküche belegenen

Grundstück Nr. 444 und 445. 3 a 39 qm,

von dem an der Jacobsstraße be⸗

legenen Grundstück Nr. 4318 11

von dem von der Daseckenstraße

Nr. 443 belegenen Grundstücke 62

und das auf dem Risse mit h. I. h. II. A. h. I. bezeichnete Terrain der früheren Daseckenstraße zu 8 nebst Wohnhaus Nr. 4994,

vom 25. August 1888 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 27. August 1888 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Donnerstag, den 20. Dezember 1888, Morgens 10 Ühr, vor Herzogl. Amtsgerichte Zimmer Nr. 41 angesetzt, in welchem die Hypo⸗ gcr die Hypothekenbriefe zu überreichen aben. 8 Braunschweig, den 31. August 188 8 Herzogliches Amtsgericht. VI G (Unterschrift.)

[29712]

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des Erlöses der am 21. 1888 auf Anstehen der Kaiserlichen General⸗Direktion der Zölle und indirekten Steuern zu Straßburg, als Gläubigerin, gegen den Leodegar Jelsch, Sohn von Josef aus Tagolsheim, z. Zt. Lehrer in Paris, als Schuldner, durch den Versteigerungsbeamten, Notar Ungerer, zu Altkirch vorgenommenen Zwangsversteigerung ist der Theilungsplan auf der Gerichtsschreiberei des Kaiserlichen Amtsgerichts dahier offen gelegt und Termin zur Erklärung über denselben auf Dienstag, den 30. Oktober 1888, Vormittags 11 ½ Uhr, im Geschäftslokale des Amtsgerichts hierselbst be⸗ stimmt, und wird der 1ee Schuldner Jelsch aufgefordert, von dem Theilungsplan Einsicht zu nehmen, demnächst in dem Termine behufs Erklärung

W“ des veeeses etwaige Widersprüche gegen den Plan zu erheben. Altkirch, den 29. August 1888. Kaiserliches Amtsgericht. gez. Großmann. Zur Beglaubigung: Fug, Gerichtsschreiber.

[19970] Bekanntmachung. nachstehend bezeichneten Sparkassenbücher und var: I. Das Sparkasse: „Nr. 51 673, ausgefertigt für Anna Strecker von hier am 13 November 1883, über ursprünglich 30 und nach den durch Zuschreibungen erlittenen Ver⸗ änderungen einschließlich der Zinsen für 1884 über 61,30 validirend; II. die Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Breslau: 1) Ser. C. Nr. 53 689, ausgefertigt für Erdmann Jaensch, Kellner, Große Dreilindengasse 3 hier, am 11. April 1885, über ursprünglich 100 und nach mehreren durch Zu⸗ und Abschreibungen erlittenen Veränderungen zur Zeit des Verlustes über 292,29 lautend, 2) Ser. C. Nr. 57 026, ausgefertigt für Dorothea Langer, Arbeiterfrau, Gr. Peterwitz am 6. Juli 1885, über ursprünglich 54 ultimo Dezember 1887 einschließlich der bis dahin aufgelaufenen Zinsen über 58,04 validirend, 3) Nr. 193 501, ausgefertigt auf den Namen Gottlieb Wegehaupt am 23. Dezember 1874, über ursprünglich 300 und nach den durch Zu⸗ und Abschreibungen erlittenen Veränderungen ultimo De⸗ zember 1883 einschließlich der bis dahin aufgelaufenen Zinsen über 973,02 validirend, sind angeblich abhanden gekommen und sollen behufs neuer Ausfertigung auf den Antrag ad I. der verehelichten Maurer Anna Strecker, geb. Schütz, zu Breslau, ad II 1) des Kellners Erdmann Jänsch zu Breslau, ad II 2) der verehelichten Arbeiter Dorothea Langer, geb. Voelkel, zu Zaumgarten bei Domslau, ad II 3) des Schmiedegesellen Karl Giesel, früher zu Gassen N.⸗L., jetzt zu Eggersdorf bei Müncheberg a d. Ostbahn, für kraftlos erklärt werden. Es werden daher die Inhaber der vorbezeichneten Sparkassenbücher hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Februar 1889, Vormittags 11 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle hierselbst, am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 2/3, Zimmer Nr. 47, im zweiten Stocke, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die be⸗ treffenden Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Breslau, den 4. Juli 1888. Königliches Amtsgericht.

Sparkassenbuch der Breslauer Kreis⸗

4

[19979] Aufgebot. ““

Auf Antrag des Handelsmanns Lorenz ⸗Kaufhold zu Pfaffschwende wird das von der Kreissparkasse zu Heiligenstadt auf den Namen der Marie Anna Bode zu Lengenfeld u. Stein ausgestellte und zur Zeit des angeblichen Verlustes auf eine Summe von 321 18 lautende Sparkassenbuch Nr. 5182 hiermit öffentlich aufgeboten.

Der zeitige Inhaber des Sparkassenbuchs wird hierdurch aufgefordert, spätestens in dem zugleich zur Verkündung des Ausschlußurtheils bestimmten Auf⸗ gebotstermine, dem 23. Januar 1889, Mittags 12 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Heiligenstadt, den 2. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 4.

[23886] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Spar⸗ kasse Nr. 111 207 über 60 57 nebst Zinsen, ausgefertigt für Agnes Quednau, ist angeblich ver⸗ loren gegangen und soll auf den Antrag der Eigen⸗ thümerin, der Agnes Quednau in Gr. Hubnicken per Palmnicken, zum Zweck der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 20. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr, beim unterzeichneten Gerichte Zimmer 34 seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. . Königsberg, den 23. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. X.

[23887] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 82 124 über 727 78 nebst Zinsen, ausgefertigt für Johanna Liedtke, ist angeb⸗ lich verloren gegangen und soll auf Antrag der Eigenthümerin, der Johanna Liedtke in Regitten per Metgethen, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der In⸗ haber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 18. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht Zimmer Nr. 34 seine Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Königsberg i. Pr., den 23. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. X.

[25442] Klageauszug. Der Besitzer Gottlieb Lemke aus Wolfshagen Kreis Rastenburg, vertreten durch den Justizrath

1) den früheren Besitzer Gottfried Weide i el⸗ stein, Kreis Nana Desit 3WG x2) die Erben der verstorbenen Besitzerfrau Caro⸗ line Weide, geborene Czerminski, nämlich: a. die Lehrerfrau Amalie Bartnick, geborene Weide, in Hamswicken bei Insterburg,

b. den Lederzurichter Rudolf Weide in Wörlitz bbeei Bohnenstein (Anhalt Dessau), aus einem im Jahre 1864 dem Beklagten zu 1 ge⸗ gebenen Darlehn von 300 ℳ, über welches am 11. Mai 1866 ein Schuldschein ausgestellt worden, mit dem Antrage,

1) den Beklagten zu 1 als Selbstschuldner, die Beklagten zu 2 als Erben nach ihrer Mutter kosten⸗ pflichtig zu verurtheilen, an Kläger 300 nebst 6 % Zinsen seit dem 11. November 1864 zu zahlen,

2) das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er⸗ erklären, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Angerburg zu dem auf den 28. Dezember 1888, Vormittags 11 Uhr, bestimmten Termin.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den Lederzurichter Rudolf Weide wird dieser Klageauszug bekannt gemacht.

Angerburg, den 30. Juli 1888.

er Gerichtsschreiber des Königl.

(L. S.) Reee h ta⸗

[238850) Aufgebot. 8

Auf Antrag des Papierfabrikanten Otto Rasenack zu Parchim werden hierdurch Diejenigen, welche Rechte und Ansprüche an dem von demselben als verloren angemeldeten Hypothekenschein über Fol. 7 des Grund⸗ und Hypothekenbuches der canonfreien Erbpachthufe zu Grebbin (3000 ℳ) zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte bei dem Nachtheile der Kraftloserklärung des Hypo⸗ thekenscheines spätestens in dem auf den 15. Februar 1889, Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine anzumelden.

Parchim, den 26. Juli 1888.

Großherzogliches Amtsgericht.

Amtsgerichts.

[21166] Bekanntmachung.

In der von dem unterzeichneten Gericht verwal⸗ teten von Euen'schen Familienstiftung, E. 34, ist vom 1. Januar 1889 ab ein Stipendium von jährlich 450 vakant.

Zum Genusse desselben sind berechtigt die männ⸗ lichen, ehelichen, den Geschlechtsnamen von Euen führenden Nachkommen:

1) des Rittmeisters im Ostpreußischen Ulanen⸗ Regiment Nr. 8, späteren Majors Carl Lud⸗ wig Albert von Euen, in Riesenburg in Preu⸗ ßen, später in Teupitz wohnhaft, des Landwehrhauptmanns im 2. Bataillon 2. Oberschlesischen Landwehr⸗Regiments Nr. 23 und Rittergutsbesitzers Ernst von Euen auf Jawonitz bei Lublinitz, später in Neustadt O.⸗Schl. wohnhaft, des früheren Bürgermeisters Carl von Euen in Poln. Wartenberg, jetzt in Breslau,

4) des in Rothenburg in Preußen verstorbenen Lieutenants a. D. im 1. Husaren⸗Regiment Ludwig von Euen,

vom beginnenden 11. bis zum vollendeten 30. Lebens⸗

jahre, sofern dieselben sich dem Offizierstande im

stehenden Heere oder der Marine einschließlich der

im Offizierrange stehenden Militärbeamten oder der

wissenschaftlichen Ausbildung auf der Universität

widmen. Unter mehreren Berechtigten schließt der den Jahren nach Aelteste ohne Rücksicht auf die

Nähe des Verwandtschaftsgrades zum Stifter die

übrigen aus.

Anwärter, welche die vorstehenden Bedingungen

erfüllen, haben sich bis zum 31. Dezember 1888

spätestens bei uns zu melden und zu legitimiren.

Spätere Meldungen werden nicht berücksichtigt.

Ostrowo, den 10. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. 1.

[29688] Aufgebot. .

Gegen nachbenannte, länger als 10 Jahre ver⸗

schollene Personen ist Antrag auf Todeserklärung

gestellt, und zwar:

1) gegen Johann Jakob Feser von Gössenheim,

geboren am 14. Dezember 1823, welcher im Jahre

1852 oder 1853 nach Amerika ausgewandert und

über dessen Leben seit dieser Zeit keine Nachricht

mehr vorhanden ist. Antragsteller: Johann Nikolaus Feser von Gössenheim, Bruder des Verschollenen;

2) gegen Joseph Spies, lediger Posamentier von

Gemünden, geboren am 14. Januar 1825, welcher

in den 40iger Jahren nach Amerika ausgewandert

und über dessen Leben seit dem Jahre 1877 keine

Nachricht mehr vorhanden ist.

Antragstellerin: Thekla Spies, ledig, von

1 Gemünden, eine Nichte des Verschollenen;

3) gegen Johann Hack von Wernfeld, geboren am

14. März 1822, welcher vor 40 Jahren ausgewan⸗

dert und seit dieser Zeit verschollen ist.

Antragstellerin: Regina Grünbaum, Wittwe von Adelsberg.

Es ergeht daher im Wege des Aufgebots die Auf⸗

forderung:

a. an die Verschollenen, spätestens im Aufgebots⸗ termine vom Freitag, den 5. Juli 1889, Vormittags 9 Uhr, sich persönlich oder schriftlich dahier bei Gericht anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden;

b an die Erbberechtigten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen;

über den Theilungsplan zu erscheinen und spätestens

1““

Meitzen in Angerburg, klagt gegen 8

Verschollenen Kunde geben können, Mitthei⸗ lung hierüber bei Gericht zu machen. Gemünden a. Main, am 23. August 1888. Königlich Bayer. Amtsgericht.

8.) Schultheis.

[29687 Aufgebot. Auf Antrag:; 8 1 1) Wittwe Henriette Metzger, geb. Collin

hier, 2) des Fabrikanten Adalbert Collin hier, 3) des Fabrikanten Heinrich Collin hier, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Jucho hier, werden Alle, welche gleich nahe oder nähere Erb⸗ ansprüche als die Vorgenannten an den Nachlaß des hier verstorbenen Sängers und Schauspielers Lazarus, gent. Ludwig Collin, hier zu haben glauben, aufge⸗ fordert, solche spätestens im Termin am 15. Dezember 1888, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigen⸗ falls den Antragstellern eine Erbbescheinigung ertheilt werden wird. Frankfurt a. M., den 3. September 1888. Königliches Amtsgericht. II ¹.

[29705] Bekanntmachung.

Der Regierungsrath a. D. Ludwig August Robert Tülff hat in seinem am 10. Juli cr. eröffneten Testamente vom 14./21. Juni 1886 den Kaufmann Tülff zu New⸗York zum Miterben ein⸗ gesetzt.

Dies wird hierdurch bekannt gemacht.

Berlin, den 16. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 61.

[29706805 Bekanntmachung.

Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nach⸗ laßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Fleischer⸗ meisters Josef Wypysczyk aus Tarnowitz, ist beendet.

Tarnowitz, den 27. August 1888.

Königliches Amtsgericht. 29580] Im Namen des Königs! Verkündet am 28. August 1888.

Sommer, Gerichtsschreiber.

In der Generalaufgebotssache von Hypotheken⸗ urkunden pro April 1888 VII. Gen. A. 33 erkennt das Königl. Amtsgericht X. zu Danzig durch den Gerichtsassessor Plagemann für Recht:

I. Folgende Hypothekenurkunden:

1) Das Dokument über die im Grundbuche von Danzig Häkergasse Blatt 36 in Abtheilung III. Nr. 7 auf Grund der Verhandlung vom 5. Juni 1883 am 6. Juni 1887 für den Bahnhofswächter Paul Scharmach zu Danzig eingetragene Post von 1500 Darlehn, verzinslich zu 6 %, bestehend aus dem Hypothekenbrief vom 6. Juni 1887 und der gerichtlichen Schuldurkunde vom 5. Juni 1883.

2) Das Dokument über die im Grundbuche von Steegen und Kobbelgrube Blatt 44 in Abtheilung III. Nr. 3 ursprünglich für Martin Erdtmann und dessen Ehefrau Anna Marie, geb. Busian, eingetragene Post von 800 Thlr. Kaufgeld, von denen 400 Thlr. gelöscht, 200 Thlr. auf die Wittwe Wilhelmine Erdtmann, geb. Mierau, später verehelichte Johann Gottlieb Goertz, und deren Kinder Johann Eduard, Georg Friedrich und Rosamunde Henriette, Ge⸗ schwister Erdtmann, und 200 Thlr. auf die letzt⸗ genannten drei Geschwister allein umgeschrieben sind, bestehend aus dem gerichtlichen Kaufvertrage vom 31. Dezember 1839, dem Recognitionsschein vom 31. Dezember 1839 und den Eintragungsvermerken. 3) das Dokument über den im Grundbuche von Junkertrol Blatt 1 für Martin Wangnet zu Junkertroyl eingetragenen Antheil an der auf Grund des gerichtlichen Kaufkontrakts vom 21. und der Verfügung vom 31. Oktober 1859 eingetragenen Post Abtheilung III. Nr. 7 von 2500 Thlr. Kaufgeld, im Betrage von 866 Thlr. 20 Sgr, be⸗ stehend aus dem gerichtlichen Kaufvertrage vom 21. Oktober 1859, den Hypothekenbuchsauszügen vom 28. Juni 1861 und 23. März 1865 und den Ein⸗ tragungsvermerken,

4) das Dokument über die im Grundbuche von Bohnsack Blatt 12 in Abtheilung III. Nr. 1, und zwar auf der dem ehemaligen Miteigenthümer Jo⸗ hann Boenkendorf gehörig gewesenen Grundstücks⸗ hälfte für Florentine, Johann Jakob und Peter, Geschwister Boenkendorf, auf Grund des Erbtheilungs⸗ rezesses vom 29. April 1815 und der Verfügung vom 11. Februar 1820 eingetragene Post von 32 Thalern 86 Groschen 14 Pfennigen preuß. Cou⸗ rant mütterliches Erbtheil, bestehend aus dem ge⸗ richtlichen Erbtheilungsrezeß vom 29. April 1815, bestätigt den 9. Mai 1815, und dem Recognitions⸗ schein vom 11. Februar 1820,

werden für kraftlos erklärt.

II. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen den Antragstellern zur Last.

Plagemann.

[29698] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Arbeiter Schwattke, Ernestine Hermine,

geb. Hönisch, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt

Richard Horwitz hier, klagt gegen ihren Ehemann, den

Arbeiter Gustav Gottfried Carl Schwattke, zuletzt zu

Berlin wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Eheschei

dung: das zwischen den Parteien bestehende Band

der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Be⸗

klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗

treits vor die 13. Civilkammer des Königlichen

andgerichts I. zu Berlin auf den 18. Dezember 1888, Mittags 12 Uhr, Jüdenstraße 59,

c. an alle Diejenigen, welche über das Leben der

einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt 11““ 1“ ““ 8 1e“

8

2 Treppen, Zimmer 75, mit der Aufforderung,