1888 / 235 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Feind) lautet:

formation.

Die halbe 2. reitende Batterie des 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗

durch die andere halbe 2. reitende Batterie des 1. Garde⸗ Feld⸗Artillerie⸗Regiments markirt war.

Züjgen: 6142 Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemi

Artillerie⸗Schießschule,

Gardes du Corps, Garde⸗Kürassiere, Kükassier⸗Regiment 5,

Verspätungen wurden agf

2) „Eine feindliche Kolonne aller Waffen marschirt von Beerfelde auf Gölsdorf, äußerste Kavallerie⸗Spitzen schlagen 8 Uhr 35 Minuten Vormittags von dort den Weg auf Tempelberg ein. Straße Fürsten⸗ walde Steinhöfel vom Feinde frei.“ .

Es stehen 9 Uhr Vormittags zur Bewegung bereit:

Garde⸗Kavallerie⸗Division: südlich Jahnsfelde, so weit der Platz reicht, in Marsch⸗Kolonne auf der Chaussee nach Behlendorf, Spitze am Südrand der Behlendorfer Heide;

1. Garde⸗Infanterie⸗Division und Corps⸗Artillerie: Avantgarde am Wege Marxdorf— Behlendorf, am Ostrand der Behlendorfer Heide. Gros westlich Marxdorf;

2. Garde⸗Infanterie⸗Division: östlich Vorwerk Regenmantel;

Kavallerie⸗Division des III. Armee⸗Corps: am Wege Trebnitz Müncheberg nordwestlich Rohrfichten 8 1

Die drei letzteren sämmtlich in Versammlungsformation.

Die 1. Garde⸗Infanterie⸗Division mit der Corps⸗Artillerie und die Garde⸗Kavallerie⸗Division treten um 9 Uhr Vormittags, die 2. Garde⸗Infanterie⸗Division und die Kavallerie⸗Division des III. Armee Corps um 9 Uhr 15 Minuten Vormittags an. Beginn des Patrouillenganges bei allen Divisionen 9 Uhr Vormittags.

Die Spezial⸗Idee für das West⸗Corps (markirter

Das West⸗Corps mit der ihm unterstellten Kavallerie⸗Division ist am 13. September über Neu⸗Zittau und Erkner mit dem Auftrage vorgeschickt worden, der West⸗Armee den Spree⸗Uebergang bei Fürsten⸗ walde offen zu halten. Es ist bekannt, daß am 13. September feind⸗ liche Truppen die Oder bei Küstrin überschritten haben. Am 14. Sep⸗ tember, 9 Uhr Vormittags, haben erreicht: 8

die 5. Infanterie⸗Division mit der Corps⸗Artillerie auf dem Marsche über Beerfelde auf Tempelberg: Gölsdorf; .

die 6. Infanterie⸗ und die Kavallerie⸗Division auf dem Marsche von Kagel über Eggersdorf auf Heinersdorf, erstere: Schönfelde,

letztere: Eggersdorf. 8 1 Der bei Eggersdorf befindliche kommandirende General erhält

zu der angegebenen Zeit von Offizier⸗Patrouillen folgende Meldungen: 1) „Starke feindliche Kavallerie marschirt auf der Chaussee von Jahnsfelde nach Behlendorf, Téte 8 Uhr 45 Vormittags am Chaussee⸗

ause.“ 9 19) „Starke feindliche Kolonne aller Waffen im Marsch von Neuentempel auf Marxdorf, Tête 8 Uhr 45 Vorm. nur einige 100 m von letzterem Dorf.“ Sammelplätze 8 Uhr Vormittags: 1 5. Infanterie⸗Division und Corps⸗Artillerie bei Gölsdorf; 6 Infanterie⸗Division bei Schönfelde; Kavallerie⸗Division bei Eggersdorf; sämmtlich in Versammlungs⸗ Beginn der Bewegungen und des Patrouillenganges: 9 Uhr Vormittags.“ 8 88 Zu bemerken ist noch, daß das West⸗Corps weiße Ueber⸗ ge über die Kopfbedeckungen angelegt hat. Die feindliche Infanterie⸗Division wurde durch 6 Compagnien des Garde⸗Füsilier⸗Regiments, 1 Escadron des Leib⸗Garde⸗ Husaren⸗Regiments und durch die Lehr⸗Batterie der die 6. Infanterie⸗Division durch 6 Compagnien des Garde⸗Füsilier⸗Regiments, 1 Es⸗ cadron des 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiments und durch die 7. Batterie des 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments markirt.

Regiments markirte die Corps⸗Artillerie, während die Kavallerie⸗ Division des Feindes durch je eine Escadron der Regimenter

2. Garde⸗

Husaren⸗Regiment 10, 1. Garde⸗Dragoner, arde sowie

Dragoner, 1. Garde⸗Ulanen und 3. Garde⸗Ulanen,

Punkt 9 Uhr begann der Vormarsch.

Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die m Monat Juli d. J. auf deutschen Bahnen (aus⸗

schließlich der bayerischen) beförderten Züge und deren f 41 größeren Bahnen bezw. Bahn⸗

netzen mit einer Gesammtbetriebslänge von 33 727,52 km befördert: An fahrplanmäßigen Zügen: 16 972 Courier⸗ und Schnellzüge, 150 300 Personenzüge, 73 957 gemischte Züge und 128 588 Güterzüge; an 1 eg gn aatbengeheh. te

Züge und 32 665 Güter⸗, Materialien⸗ und Arbeitszüge. Im Ganzen wurden 859 615 231 Achskilometer bewegt, von denen 271 259 569 Achskilometer auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeförderung entfallen. Von den 241 229 fahrplan⸗ mäßigen Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten Zügen verspäteten im Ganzen 2663 oder 1,10 Proz. (gegen 1,25 Proz. in demselben Monat des Vorjahres und 0,64 Proz. im Vormonat). Von diesen Verspätungen wurden jedoch 1173 durch das Abwarten verspäteter Anschlußzüge hervorgerufen, so daß den aufgeführten Bahnen nur 1490 Verspätungen (= 0,62 Proz.) zur Last fallen Ugegen 0,40 Proz. im Vormonat). In demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf den eigenen Strecken der in Vergleich zu ziehenden Bahnen von 228 465 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personen⸗ beförderung 1602 oder 0,70 Proz., mithin 0,08 Proz. mehr. 1 88 Folge der Verspätungen wurden 1179 Anschlüsse versäumt egen 1163 in demselben Monat des Vorjahres und 653 im Vormonat). Bei 10 Bahnen sind Zugverspätungen und bei 14 Bahnen Anschlußversäumnisse nicht vorgekommen. In der Nachweisung sind diejenigen Bahnen, auf welchen Zug⸗ verspätungen vorkamen, nach der Verhältnißzahl (geometrisches Mittel) zwischen der Anzahl der auf je eine Verspätung ent⸗ fallenden Züge und Achskilometer geordnet; danach nehmen die Hessische Ludwigsbahn, die Unterelbesche Bahn und die Mecklenburgische Friedrich⸗Franz⸗Bahn die ungünstigsten Stellen ein. Wird die Reihenfolge der Bahnen statt nach der Zahl der Verspätungen nach der Zahl der Anschlußversäumnisse be⸗ stimmt, so treten die Mecklenburgische Friedrich⸗Franz⸗Bahn, die Hessische Ludwigsbahn und die Bahnen im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion (linksrheinische) zu Köln an die ungünstigsten Stellen. In den vorstehenden Angaben sind die Verspätungen bei 12 Zügen, welche in Folge von Damm⸗ brüchen und Bahndammsenkungen theilweise ausfielen, unberück⸗ sichtigt geblieben.

Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten,

in der Zweiten Beilage veröffentlichten Nachweisung der auf eutschen Eisenbahnen ausschließlich Bayerns im Monat Juli d. J. beim Eisenbahnbetriebe (mit Aus⸗ schluß der Werkstätten) vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 14 Entgleisungen und 1 Zusammen⸗ stoß auf freier Bahn, 16 Entgleisungen und 6 Zusammenstöße

ern bei letzteren Personen getödtet oder r Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größtentheils durch eigenes erschulden, 126 Per⸗

41 unerheblich beschädigt. Von den beförderten Reisenden wurden 1 getödtet und 6 verletzt, und zwar entfällt die Tödtung auf den Verwaltungsbezirk der Königlichen Eisen⸗ bahn⸗Direktion zu Erfurt und je eine Verletzung auf die Königlich württembergischen Staatseisenbahnen, den Ver⸗ waltungsbezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Elber⸗ feld, die Großherzoglich badischen Staatseisenbahnen und die Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen zu Köln (linksrheinische), zu Erfunt und zu Berlin. Von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst wurden beim eigent⸗ lichen Eisenbahnbetriebe 24 getödtet und 68 verletzt, von Steuer⸗ u. s. w. Beamten 2 getödtet und 1 verletzt, von fremden Per⸗ sonen (einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Bahnbeamten und Arbeiter) 12 getödtet und 12 verletzt. Außerdem wurde bei neebenbe scfift rnoen 1 Beamter verletzt. Von den sämmt⸗ lichen Unfällen beim Eisenbahnbetriebe entfallen auf: A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Bahnen (bei zusammen 30 209,45 km Betriebs⸗ länge und 824 606 121 geförderten Achskilometern) 146 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen zu Köln (rechtsrheinische) 23), zu Berlin (16) und zu Elberfeld (13), ver⸗ ältnißmäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geför⸗ derten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Längen, sind auf der Main⸗Neckar⸗Eisenbahn, auf den Großherzoglich oldenburgischen Staatseisenbahnen und im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion (rechtsrheinische) zu Köln die meisten Unfälle vorgekommen. B. Größere Privat⸗ bahnen mit je über 150 km Betriebslänge (bei zu⸗ sammen 1754,94 km Betriebslänge und 23 765 893 geförderten Achskilometern) 3 Fälle, und zwar auf die Hessische Ludwigs⸗ Eisenbahn 2 Fälle und auf die Mecklenburgische Friedrich⸗ Franz⸗Eisenbahn 1 Fall. C. Kleinere Privatbahnen mit je unter 150 km Betriebslänge (bei zusammen 1658,82 km Betriebslänge und 11 243 217 geförderten Achs⸗ kilometern) 2 Fälle, und zwar auf die Marienburg⸗Mlawkaer und auf die Lübeck⸗Büchener Eisenbahn je 1 Fall.

Ein Beweisantrag des Vertheidigers eines Angeklagten über Thatsachen, welche der Vertheidiger zur Auf⸗ klärung des Sachverhalts im Interesse des Angeklaaten für dienlich erachtet, kann nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, II. Strafsenats, vom 1. Mai d. F., deshalb nicht abgelehnt werden, weil Angeklagter selbst eine Behauptung aufgestellt hat, deren thatsächlicher Inhalt mit dem Antrage des Vertheidigers in Widerspruch steht.

Auf eine Anfrage, ob das Reichs⸗Versicherungs⸗ amt ein Formular aufgestellt habe, „nach welchem die durch §. 53 Absatz 1 des landwirthschaftlichen Unfallversicherungs⸗ gesetzes vorgeschriebene Vereidigung der Beisitzer des Schiedsgerichts und deren Stellvertreter vorzu⸗ nehmen ist“, hat das Reichs⸗Versicherungsamt unter dem 3. August 1888 Folgendes (Bescheid Nr. 555) erwidert: Ein derartiges Formular ist diesseits nicht aufgestellt worden. Im Hinblick auf §. 1 der Verordnung vom 2. November 1885 und §. 51 des Gerichtsverfassungs⸗ gesetzes vom 27. Januar 1877 wird die Beeidigung in der Weise erfolgen können, daß der Vorsitzende des Schiedsgerichts an die zu Beeidigenden bei ihrer ersten Dienst⸗ leistung in öffentlicher Sitzung die Worte richtet: „Sie schwören bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, die Pflichten eines Schiedsgerichtsbeisitzers getreulich zu erfüllen und Ihre Stimmen nach bestem Wissen und Gewissen abzugeben“, und die Beisitzer den Eid leisten, indem ein Jeder einzeln die Worte spricht: „Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe“.

Der General⸗Lieutenant von Seeckt, Kommandeur der 10. Division, welcher Allerhöchst zum Ehrendienst bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Nicolaus von Ruß⸗ land kommandirt worden, ist von Posen hier angekommen.

S. M. Kreuzer „Nautilus“ ist am 12. Septem⸗ ber cr. in Kapstadt eingetroffen und beabsichtigt am 17. dess. Mts. die Heimreise fortzusetzen.

Sachsen. Dresden, 13. September. (Dr. J.) Der König ist heute Mittag vom Manöverterrain bei Ostritz über Görlitz nach Berlin gereist. Die Königin hat sich mit der Großherzogin Alix von Toscana und der Erz⸗ herzogin Luise heute früh nach Schloß Sibyllenort begeben.

Württemberg. Stuttgart, 13. „Staats⸗Anzeiger f. W.“ veröffentlicht in seiner heutigen Nummer die Kirchlichen Gesetze, vom 29. Juli 1881, 1) betreffend die evangelischen Kirchengemeinden, 2) zur Ab⸗ änderung der Königlichen Verordnung vom 20. Dezember 1867, betreffend die Einführung einer Landessynode in der evangelischen Kirche von Württemberg, und 3) betreffend den Tag der Konfirmation und ersten Abendmahlsfeier in der evangelischen Landeskirche Württembergs.

Baden. Karlsruhe, 12. September. (Karlsr. Ztg.) Während der Erbgroßherzog am Montag Abend von Schloß Mainau nach Bernweiler im Elsaß abgereist ist, verließ die Erbgroßherzogin Schloß Mainau erst gestern Abend und gedenkt heute Vormittag auf Schloß Hohenburg bei ihren Eltern einzutreffen. Abend traf der General⸗Intendant Edler zu Putlitz, von dem Großherzog nach Mainau berufen, ein und ist heute früh nach Karlsruhe zurückgekehrt. Auf Wunsch Sr. König⸗ lichen Hoheit hat sich der General⸗Intendant des Großherzog⸗ lichen Hoftheaters bereit erklärt, die Leitung dieses Kunst⸗ instituts bis zum Beginn der nächsten Sommerferien fort⸗ zuführen.

Hessen. Darmstadt, 13. September. (Darmst. Ztg.) Der Großherzog ist gestern früh von Hamm hier wieder Sgt e und wurde am Bahnhofe vom Prinzen Heinrich von Hessen empfangen. Im Laufe des gestrigen Vormittags empfing Se. Königliche Hoheit zur Entgegennahme der aus Veranlassung seines Geburtsfestes ihm dargebrachten Gra⸗ tulationen die Oberst⸗-Hof⸗ und Ober⸗Hofchargen, den General⸗ und den Flügel⸗Adjutanten, die Spitzen der Militär⸗ und Civilbehörden, sowie den großbritannischen Geschäftsträger am hiesigen Hofe. Heute Mittag begab sich der Großherzog nach Mainz und von dort nach Nieder⸗ Olm, woselbst im Laufe des Nachmittags Tafel stattfand, zu welcher an den kommandirenden General des XI. Armee⸗ Corps, General von Schlotheim, sowie an die Generale und Stabsoffiziere der Großherzoglichen (25.) Division Einladun⸗

September. Der

Vorgestern.

Sachsen⸗Altenburg. Hummelshain, 12. September. (Chemn. Tgbl.) Die Prinzessin Albrecht von Preußen ist heute hier eingetroffen.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 7. Sevptember. Die „Landes⸗Zeitung für Elsaß⸗Lothringen“ veröffentlicht nach⸗ stehende Verordnung, betreffend die Einberufung der Bezirks⸗ und Kreistage: 8

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König

von Preußen ꝛc.

verordnen im Namen des Reichs, für Elsaß⸗Lothringen, auf Grund der Gesetze vom 22. Juni 1833, 10. Mai 1838, 18. Juli 1866 und 24. Januar 1873, was folgt:

Die Bezirkstage werden am 19. November dieses Jahres eröffnet und spätestens am 1. Dezember 85 Jahres geschlossen.

Die erste Sitzungsperiode der Kreistage beginnt am 15. Oktober, die zweite am 17. Dezember dieses Jahres. Die Dauer einer jeden dieser Sitzungsperioden wird auf höchstens fünf Tage festgesetzt. Urkundlich unter Beidrückung des Kaiserlichen Insiegels. Werki, den 5. September 1888. 8 8 Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Kaisers: (L. S.) Fürst von Hohenlohe. 8 Der Staatssekretär. In Vertretung: Studt.

Großbritannien und Irland. London, 12. September. (A. C.) Das Kanalgeschwader wird am 15. September von Portsmouth abgehen und bei günstigem Wetter am 18. d. in Scarborough eintreffen. Den letzteren Hafen verläßt das Geschwader am 21. d., erreicht Leith am 23. d. und scheidet von dort am 28. d. Am 7. November soll dasselbe wieder nach Portsmouth zurückkehren.

Brisbane (Australien), 12. September. (R. B.) Der Premier⸗Minister und Schatzmeister von Queensland, Sir Thomas Me Ilwraith, kündigte heute in seiner vor der Legislatur gehaltenen Budgetrede an, daß ein Defizit von 135 000 Pfd. Sterl. zu erwarten sei. Es liege jedoch nicht in der Absicht der Regierung, eine Land⸗ oder Einkommensteuer vorzuschlagen, da die Ver⸗ änderungen im Zolltarif hoffentlich das Defizit nicht nur decken, sondern einen Ueberschuß von 72 000 Pfd. Sterl. er⸗ geben würden. Die heutige „Amtszeitung“ enthält eine von Dr. W. Magcgregor, Administrator von Neu⸗ Guinea, unterzeichnete Proklamation, in welcher die Souveränetät der Königin von England über den britischen Theil der Insel bekannt gemacht wird. Die Proklamation trägt das Datum des 4. d. M.

Frankreich. Paris, 12. September. (Köln. Ztg.) Dem Budgetausschuß, welcher heute wieder zusammentrat, sind die Budgets der Justiz, des öffentlichen Unterrichts, der Finanzen, des Kriegs, der Marine und der Kolonien zu⸗ gegangen, deren Ausgabenanschläge während der Ferien von den betreffenden Ministern verringert worden sind.

13. September. (W. T. B.) Der Präsidet Carnot hat, nachdem er in Havre die größeren industriellen Etablisse⸗ ments besucht und die Maires und Lehrer empfangen hatte, mit den Ministern seine Reise nach Rouen fortgesetzt.

Rouen, 14. September. (W. T. B.) Der Präsident Carnot ist hier eingetroffen und begeistert empfangen worden.

Rußland und Polen. Nowaja⸗Praga, 14. Septem⸗ ber. (W. T. B.) Der Kaiser, die Kaiserin, der Groß⸗ fürst⸗Thronfolger sowie die Großfürsten Georg, Wladimir und Nikolaus der Jüngere haben sich gestern Nachmittag nach Spala (Polen) begeben, wo, wie es heißt, der Kaiser einige Jagden abhalten würde.

Serbien. Belgrad, 13. September. (W. T. B.) Die bulgarische Regierung hat den Wunsch ausgesprochen, bei der nationalen Feier zu Ehren des serbischen Patrioten Karadkic offiziell vertreten zu sein. Die serbische Regierung hat. von dem Wunsche mit Befriedigung Kenntniß genommen.

Bulgarien. Sofia, 12. September. (Wien. Ztg.) (Reuter-Meldung.) Minister Mutkurow ist, von der In⸗ spizirung der Garnisonen zufriedengestellt, in Sofia an⸗ gekommen.

Zeitungsstimmen.

Zur Anwesenheit des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich in Berlin schreibt die Wiener „Presse“:

Zum erstenmale wird Erzherzog Albrecht, der General⸗Inspektor und voraussichtliche Oberbefehlshaber unserer Armee im Falle kriege⸗ rischer Ereignisse, einer größeren militärischen Uebung der Truppen des verbündeten Deutschen Reichs beiwohnen, und darin liegt offenbar die Bedeutung des Besuchs, welchen der Erzherzog der deutschen Reichshauptstadt abstattet. Unter den Augen des kriegs⸗ erfahrenen und friedensbewährten Marschalls werden die be⸗ sonders sergfältig ausgebildeten Truppen des Berliner Corpsbereichs in kriegsmäßiger Weise manövriren und so dem hohen Gaste Gelegen⸗ heit bieten, sein Urtheil über die Schulung und Feldtüchtigkeit der deutschen Truppen durch den Augenschein zu festigen. Es bildet eine bezeichnende Illustration zu dem innigen und auf den Grundlagen eines dauernden Bestandes errichteten Allianz⸗ verhältniß der beiden mitteleuropäischen Monarchien, daß nicht nur die Beziehungen der Diplomatie von dem vollen Ein⸗ vernehmen hinsichtlich der großen politischen Ziele zeugen, sondern daß auch der persönliche Kontakt der militärischen Autoritäten erkennen läßt, wie sehr das Bestreben vorwaltet, die intime Kenntniß der beiderseitigen militärischen Verhältnisse zu fördern. So wie Graf Waldersee, der deutsche Generalstabschef, wiederholt und zuletzt bei den vorjährigen Manövern in Mähren die Gelegenheit suchte und fand, ans persönlicher Anschauung die Leistungsfähigkeit der österreichisch⸗ungarischen Truppen kennen zu lernen, so wird nunmehr auch Erzherzog Albrecht den Truppen des verbündeten Reichs näher treten. Die Konsequenz dieser militärischen Wechselbeziehungen muß nothwendigerweise eine fortschreitende, gleichartige Ausgestaltung der Wehrverhältnisse der beiden Staaten in organisatorischer, waffen⸗ technischer und reglementärer Beziehung sein. Schon bisher ließ sich deutlich beobachten, wie bei allen wesentlichen Neuerungen auf militärischem Gebiete die Uebereinstimmung der maßgeben⸗ den Ansichten dies⸗ und jenseits durch die That bekräftigt wurde. So ist der Neuausrüstung des deutschen Hn die Annahme eines Modells der feldmäßigen Ausrüstung auch in unserer Armee gefolgt, welches in seiner Wesenheit dem deutschen Modell entspricht, und die Einführung des kleinkalibrigen Gewehrs, durch welche Oesterreich⸗ Ungarn allen übrigen Großstaaten voran die Bahn waffentechnischen Fortschritts beschritt, hat Deutschland veranlaßt, auch in dieser Frage dem gleichen Ziele zuzustreben. Und nunmehr, wo Erzherzog Albrecht

sonen verunglückt, sowie 17 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und

gen ergangen waren.

den Corps⸗Manövern bei Müncheberg anwohnen wird, werden

über,

die deutschen Truppen zum ersten Male nach den schrif neuen Exerzier⸗Reglements manövriren, das 2 der Teer.ue jenigen Grundsätze gipfelt, welche die goldene Basis unseres Regle⸗ ments bilden, nämlich der Abschaffung aller parademäßigen Evolu⸗ tionen, der gesteigerten Intensität der feldmäßigen Ausbildung, sowie des Schießwesens und der Gewährung eines weiten Spielraums für das die nasergehszneken Führer. rzherzog Albrecht wird aber bei den Manövern

Truppen auch Gelegenheit finden, den Bundesfeldherrn 8 Reichsarmee, den jugendlichen Kaiser, an der ernsten Arbeit seiner eigenen militärischen Ausbildung zu sehen. Kaiser Wilhelm, der durch die frühzeitige Berufung auf den Thron seiner planmäßigen militä⸗ rischen Schulung in dem Augenblick entrissen wurde, als er eben erst die Stufe eines Brigade ˖ Commandeurs erstiegen hatte, scheint entschloss en, trotz der Last der Regierungsgeschäfte sich seiner gründlichen Ausbildung als Soldat auch weiterhin zu widmen, um gegebenenfalls nicht bloß formell an die Spitze des Reichsheeres treten zu können. Bei dieser ernsten Arbeit das geklärte Urtheil und den werthvollen Rath eines Mannes zu vernehmen, der aus eigener Kraft zur höchsten militärischen . 88 und zu einer autoritären Bedeutung empor⸗ 1 veere 8 ür den soldatisch veranlagten Herrscher gewiß von

„Der sympathische und ehrfurchtsvolle Gru , welchen die deuts Reichshauptstadt und ihre publizistischen Feiserersche Prinzen und Marschall entbieten, gilt dem ruhmreichen Feldherrn und gewiegten militärischen Fachmanne des verbündeten Reichs. Dieser Gruß wird ein freudiges Echo in den Reihen unseres Heeres und 8 113“ den Gedanken treuer Bundes⸗ genossenschaft mit dem Deutschen Reich i 2 z äfti und durch diese in das Volk zu ö

Das „Leipziger Tageblatt“ vah Wahlaufruf:

Wir nehmen es den Fortschrittlern nicht übel, we e Auf⸗ fassung der Nationalliberalen nicht zustimmen, wir ; 9 888 mehr ganz selbstverständlich, und ebenso ist es ganz natürlich daß die Auffassung der Konservativen nicht den Beifall des extremen Libera⸗ lismus findet. Das ist nicht der Zweck der Parteiprogramme, die Tendenzen der Gegner zu vertreten, und wenn die Anschauungen der Konfervativen sich mit denen der Freisinnigen deckten, würden sie eben aufhören, konservativ zu Wenn man dem Wahlaufruf

bemerkt zu dem

1“ aber vorwirft, daß er zu sehr den Eindruck einer „Kom romißarbeit“ macht, so finden wir einen solchen Vorwurf nicht Se Es 6r wohl in einer politischen Partei kaum zwei Männer geben, welche vin allen politischen Fragen vollständig einer Meinung sind. Und von den radikalsten Parteien bis zu den be⸗ sonnensten läßt sich immer feststellen, daß sie verschiedene Strömungen in sich vereinigen. Daß dieser oft minder scharfe Gegensatz innerhalb einer und derselben Partei in deren Wahlaufruf nicht zur Geltung komme, müßte eigentlich für selbstverständlich gelten, und wir meinen, daß keine andere Partei ein Recht hat den Konservativen vorzuschreiben, wen sie für sich in Anspruch nehmen, oder Forde⸗ rungen zu stellen, daß irgend ein sonst bewährtes Mitglied, weil es anderen Parteien nicht gefällt, ausgeschieden werde. Eine ‚olche Zumuthung erscheint unverständig, ja sogar lächer⸗ lich. Die konservative Partei erklärt in ihrem Wahlaufruf an erster Stelle, mit den beiden anderen nationalen Parteien Hand in Hand gehen zu wollen. Und dieser Offenheit gegenüber halten wir jedes Mißtrauen für schlecht angebracht. Äuch wir wollen den besten Willen beweisen, von Kleinigkeiten abzusehen, das große Ziel im Auge zu behalten und mit Konservativen und Freikonservativen zusammen zu arbeiten für die Wohlfahrt des Vaterlandes.

Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 39. nhalt: Verfügungen: vom 10. September 1888. Entschädigung 1 sn Landbriefträgerdienst beschäftigten Personen für den Einnahme⸗Ausfall an Bestellgeld ꝛc. Vom 8. September 1888. Beitritt des deutschen Schutzgebiets der Marschall⸗Inseln zum Weltpostverein. 1

Statistische Nachrichten.

Nach dem für den Monat Juli d. J. ausgegebenen „Monatshef der Statistik des Deutschen Reichs“ war die Nusfn hr aus 1 freien Verkehr von Fabrikaten der Textil⸗Industrie, mit Aus⸗ nahme der unter Tarifnummer 30 e. fallenden Seiden⸗ und Halb⸗ seidenwaaren, der halbseidenen Strumpfwaaren, sowie der Kleider Leibwäsche und Putzwaaren, in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Juli d. J. im Vergleich zu demselben Zeitraum des Vorjahres folgende: 1888 1887 8 100 kg netto Dichte Baumwollenwaaren. CCCC111161818“ ü 1c dg⸗, Undichte Baumwollenwaaren, baumwollene Spitzen ööö1118 11 645 Baumwollene Strumpf⸗ und Posamentierwaaren 66 177 69 893 Jute⸗ und Manillahanfgewebe. 8 4 508 3 214 Leinenwaaren aller Art. 20 648 18 700 Halbseidene Bänder, Zeuge, Tücher und Shawls ꝛc. außer Verbindung mit Metallfäden . 30 194 30 473 seidene Posamentier⸗ ꝛc. Waaren. . 6 559 6 305 a6* .159 552 1754 894 zusammen . 395 306 389 799 Die Ausfuhr von Fabrikaten der Textilindustrie, mit Ausnahme der oben bezeichneten, hat demnach bis Ende Juli d. J. im Vergleich

zu demselben Zeitraum des Vorjahres um 5507 (100 kg) zu⸗

genommen.

Dieser Ausfuhr steht eine Einfuhr von Fabrikaten der Textil⸗ Industrie in einer Gesammtmeng von nur 24 026 (100 kg) gegen⸗ wovon auf dichte Baumwollenwaaren 4901, undichte Baum⸗ wollenwaaren, baumwollene Spitzen und Stickereien 2737, baum⸗ wollene Strumpf⸗ und Posamentierwaaren 404, Jute⸗ und Manilla⸗ banfgewebe 1521, Leinenwaaren 4999, Halbseidenwaaren 827 und Wollenwaaren 8637 (100 kg) treffen. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Einfuhr um 3235 (100 kg) abgenommen.

Die Ein⸗ und Ausfuhr von Seiden⸗ und Halbseidenwaaren der Tarifnummer 30 e ist wegen der vom 1. Juli d. J. an eingetretenen Aenderungen des statistischen Waarenverzeichnisses mit der bezüglichen Ein⸗ und Ausfuhr im Vorjahre nicht vergleichbar.

Von Kleidern, fertiger Leibwäsche und Putzwaaren wurden 1598 (100 kg) ein⸗ und 38 118 (100 kg) ausgeführt, im Vergleich zum korrespondirenden Zeitraum des Vorjahres 165 (100 kg) weniger, beziehungsweise 1777 (100 kg) mehr. Die Ausfuhr von Herrenhüten aus Filz belief sich auf 1 213 767 Stück, gegen den Zeitraum bis Ende Juli des Vorjahres 151 267 Stück mehr.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 2. Septem⸗ ber bis inkl. 8. September cr. zur Anmeldung gekommen: 185 Ehe⸗

schließun en, 962 Lebendgeborene, 24 Todtgeborene, 639 Sterbefäll

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

—. Im Verlage von A. Stephany (Berlin SW., Bellealliance⸗ Straße 26) erschien soeben ein in Photogravure nach dem Gemälde von P. Stankiewicz auf Kupferdruckpapier hergestelltes Bildniß Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilbelm II. Dasselbe (Kniestück) zeigt den Monarchen in großer Generals⸗Uniform, unbedeckten Hauptes; die Porträtäahnlichkeit ist eine wohlgelungene, das Antlitz trägt den Ausdruck milden Ernstes. Der warme bräun⸗

liche Ton des Kunstblattes erhöht den gefälligen Eindruck. Der Umfang des Blattes, das sich als würdige Zimmerzierde empfiehlt beträgt 56: 72 cm, der Preis stellt sich auf 7,50 1 Ueber die Arbeiten am Kaiserhause zu Goslar be⸗ richtet die „Kunst für Alle“, daß dieselben in letzter Zeit bedeutend gefördert worden sind. Im Kaisersaal selbst bat Maler Weinack wieder verschiedene kleinere Bilder vollendet, welche sämmtlich Mo⸗ mente aus der sächsischen und der fränkisch⸗salischen Kaiserzeit dar⸗ stellen. Eines stellt die Entdeckung der Erzlager des Rammelberges durch den Ritter Ramme unter Otto dem Großen dar. Ein anderes zeigt Heinrich II. auf der Jagd, auf dem dritten sieht man die Ausübung der Investitur durch Kaiser Konrad II. Auf zwei Predellen unter dem großen Bilde „Heinrich's III. Rückkehr aus Italien“ wird dieser Kaiser auf der Synode zu Sutri 1046 und auf dem Sterbelager zu Bodfelde im Harz dargestellt. Weitere Bilder zeigen die Entführung des zwölfjährigen Heinrich IV. von Kaiserswerth durch Erzbischof Hanno von Köln und die Scene aus der Schlacht bei Merseburg, wo dem Gegenkaiser Rudolf von Schwaben die rechte Hand abgehauen wird. Das letzte der neu vollendeten Bilder stellt einen Mönch aus Jerusalem dar, welcher auf einer Insel der Maas am Sarge Heinrich's IV. betet.

Die „Bau⸗ und Kunstgewerbe⸗Zeitung für das Deutsche Reich⸗ (mit Album) bringt in ihren letzten Nummern (22 und 23, III. Jahrgangs 1888) größere Beiträge: über den Wett⸗ bewerb um Entwürfe zu einem Gesellschaftsgebäude für den Berein christlicher Kaufleute zu Breslau, die deutsche kunst⸗ gewerbliche Ausstellung in München, über die Wohnung der Chinesen, über Modellsammlungen und ihre Bedeutung für die Architekten, ferner über thüringische Schmiedearbeiten in Jena (mit Abbildungen). Daran reihen sich Berichte über die Buchbinder⸗ und Tapezier⸗Fach⸗Ausstellungen in Breslau, die 8. Wander⸗Ver⸗ sammlung des Vereins deutscher Architekten⸗ und Ingenieur⸗Vereine in Köln. sowie den Delegirtentag des Verbandes deutscher Kunstgewerbe⸗ Vereine in München. Den Schluß machen, wie sonst die Rubriken: „Aus Kunst und Leben“, „Preis⸗Ausschreibungen und Erledigungen ꝛc. Das „Album“ entbält (in Lichtdruck) mehrere Ansichten des Baum schen Hauses in Danzig (Langzasse), sowie Aufnahmen der Ge⸗ bäude des Packet⸗Postamts in Berlin und des Kultus⸗Ministeriums (nebst Portal). Auch Kunst und Kunstgewerbe sind wieder vertreten: erstere durch die Figur eines Schlangenbändigers (modellirt vom Baron von Uechtritz⸗Steinkirch, ausgeführt in der Gladenbeck'schen Bildgießerei zu Friedrichshagen), letztere durch schöne Kunstschmiede⸗ arbeiten von der Kunstgewerbe⸗Ausstellung in München. Die oben näher bezeichnete Zeitschrift erscheint unter Redaktion von A. Noth⸗ nagel (Berlin SW., Wilhelmstr. 116) zum jährlichen Abonnements⸗ preise von 24 für Blatt und ca. 100 Kunstbeilagen (Versandt⸗ spesen inel. Schutzmappen 3 jährlich).

London, 13. September. (A. C.) Der Bildhauer Boehm arbeitet gegenwärtig an der Reiterstatue des Prinzen⸗ Gemahls Albert, welche das Geschenk der englischen Frauen zum Regierungsjubiläum der Königin bildet und im Schloßpark von Windsor aufgestellt werden soll. Der Künstler hat außerdem das .“ einer lebensgroßen Statue des Kaisers Friedri ch vollendet.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Lebendige Hecken als Befriedigung von Grun 9. stücken. Von C. G. L. Quensell, Oberförster a. D. Mit Illustrationen. Dresden 1888, Verlag von Friese & von Puttkamer (Preis 75 ₰). Die größte Zierde eines Grundstücks, die lebendi⸗ gen Hecken, geben jeder Anlage den Anstrich von Ordnung und Zu⸗ sammenhaltung des Ganzen. Leider sind die meisten dieser Hecken in einer Weise ausgeführt, daß sie von vornherein den eigentlichen Zweck: eine vollständig wehrbare Einfriedigung gegen Menschen und Thiere zu bilden, bei guter Pflege lange anzudauern und dem Auge zu gefallen, nicht erfüllen. Diese Fehler liegen meistentheils in der Anlage oder Wahl der Holzarten zur Hecke selbst. Bei richtiger Behandlung erreichen die Hecken eine außerordentlich große Lebens⸗ dauer und gewähren in verschiedenster Weife großen Nutzen. Der Verfasser giebt nun in seinem kleinen lehrreichen, mit vielen Illustrationen ausgestatteten Werke eine klare, leicht verständliche An⸗ leitung, welche Holzarten zu den Hecken zu wählen und wie dieselben anzulegen und zu pflegen sind. Die Erfahrungen, welche der Ver⸗ fasser in einer langen Praxis gewonnen, dürften den Interessenten nutz⸗ bringend werden. 8

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.

4 Nachrichten über Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande. Oesterreich. Laut der am 14. August 1888 vorliegenden Meldungen. Land. Zahl der infizirten Ort Lungenseuche. 8 Galizien

Mähren 5382ee1““ Nieder⸗Oesterreich Schlesien u““ Milzbrand. Galizien 1u““ Böhmen Dalmatien. Kran

WIZI Maulseuche.

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Bukowina.

Galizien e.

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Schafräude. Nieder⸗Oesterreich 2 8ve11“

Laut der am 21. August 1888 vorliegenden

8 Lungenseuche. Galizien C

Mähren J111I1m“ 111“ Nieder⸗Oesterreich . 5 u. III. Bezirk von Wien, Schlesien v 4

Milzbrand.

Galizien Böhmen Dalmatien Krain b EI“ Maulseuche. Galizien. „Maul⸗ Mähren . VWVVX““

ee1“ Schafräude. Nieder⸗Oesterreich. 2 Laut der am 31. August 1888 vorliegenden Meldungen. Lungenseuche. Glzen“ Mähren “M“ . 11 Böhmen . . 27 Nieder⸗Oesterreich 6 u. III. Bezirk von Wien. Schlesien.. 5

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und Krn.

Galizien Böhmen. Dalmatien. . öööö8X“ Maulseuche. Galizien Mäbren Böhmen

Tirol

Maul⸗ und Klauenseu e.

Schafräude. Nieder⸗Oesterreich. . Ungarn. Vom 31. Juli bis 7. August 1888. b Milzbrand. in 28 Komitaten, 63 Gemeinden. 3 14

Lungenseuche 6 8

Vom 7. bis 14. August 1888. Milzbrand... in 32 Komitaten, 85 Gemeinden. Lungenseuche 7 4 12 Maul⸗ u. Klauenseuche 1 8 1

b Vom 14. bis 21. August 1888. Milzbrand in 33 Komitaten, Lungenseuche. .

Maul⸗ u. Klauenseuche 1 8 Schweiz. 1 Vom 16. bis 31. Juli 1888. Maul⸗ und Klauenseuche. Kantone:

Appenzell a. Rh. in 1 Gemeinde Graubünden

Gemei 1 Weide mit 57 Rindern. 8 Gemeinden 22 Ställe und 10 Weiden mi 577 Rindern, 1169 Schafen b 77 Ziegen und 5 Schweinen Vom 1. bis 15. August 1888. 1“ 6Gv „Manul⸗ und Klauenseuche. „Kanton Graubünden in 6 Gemeinden: 40 Ställe und 10 Weiden mit 621 Rindern, 60 Ziegen und 10 Schweinen. ien. 1 Im Juli 1888. . Lungenseuche in 8 Provinzen 29 Gemeinden: 36 Ställe 81 Rindern.

Gewerbe und Handel.

In dem Geschäftsbericht des Eschweiler Bergwerks⸗ vereins für die bevorstehende Generalversammlung Härg eee Auf⸗ sichtsrath, wie wir der „Rh.⸗ Westf. Ztg.“ entnehmen, mit, daß die Ergebnisse des letzten Jahres in Folge lebhafteren Absatzes, günstigerer Produktionsbedingungen und zum Theil auch in Folge etwas er⸗ höhter Preise für Kokes und Roheisen wesfentlich bessere sind als die des Vorjahres. Der Brutto⸗Ueberschuß des Kohlenbetriebes betrug 822 313 ℳ, derjenige der Konkordia⸗Hütte, nach Abzug einer auf den Nassauer Eisensteingruben entstandenen Zubuße von 4247 113 560 Unter Berücksichtigung der Erträgnisse aus Grundbesitz, Wohnungen und Nebenbetrieben im Betrage von 97 760 und des durch den Verkauf von Wurm⸗Aktien erzielten Gewinnes von 46 121 einerseits, sowie der im Soll des Verlust⸗ und Gewinn⸗Contos noch figurirenden Ausgaben auf Zinsen⸗Conto, Dispositionsfonds und Tantiémen⸗Conto im Gesammtbetrage von 70 877 ℳ, schließt die Bilanz mit einem Brutto⸗Ueberschuß von 1 009 325 Der Aufsichtsrath schlägt vor, aus dem nach Ab⸗ schreibung von 434 091 verbleibenden Reingewinn von 575 233 ℳ, wovon zunächst statutgemäß 10 % desselben für den Reserve⸗ und Betriebsfonds im Betrage von 57 523 entnommen werden, eine Dividende von 4 % des ausgegebenen Aktienkapitals zu vertheilen. Aus dem Restbetrage sollen 16 212 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Dem Bericht des Vorstandes ent⸗ nehmen wir, daß es in Folge des gesteigerten Bedarfs möglich war, die Förderung der Kohlengruben auf 467 828 t zu bringen, also gegen das Vorjahr um 62 447 t zu steigern.

.— Der Vorstand der Aktiengesellschaft Lauchhammer, ereinigte vormals Gräflich Einsiedel'sche Werke, äußert sich in dem Geschäftsbericht für 1887/88 wie folgt: Das Betriebsjahr 1887/88 kann im Allgemeinen als ein recht günstiges bezeichnet, werden. Die Besserung im Eisengeschäft hielt an und äußerte sich nicht allein in der Aufrechterhaltung der besseren Preise und Festigung derselben, sondern auch in vermehrter Nachfrage. Die Preise, obschon auch für die Rohmaterialien fast ausnahmslos gestiegen, waren derart, daß sie einen im Allgemeinen besseren Fabrikations⸗ nutzen ließen, und unter diesen Umständen war der erhöhte Umsatz besonders geeignet, das Resultat günstig zu beeinflussten. Nur für die Bronzegießerei blieb es schwer, genügende Aufträge zu er⸗ langen. Was die Fabrikationseinrichtungen anbetrifft, so wurde die Neuanlage in Riesa ein Werk zur Erzeugung von Martinstahl oder Flußeisen im verflossenen Geschäftsjahre angefangen, fertig gestellt und dem Betriebe übergeben. Der im letzten

Bericht in Aussicht gestellte Aufschluß eines eigenen, in der Nähe von Lauchhammer belegenen Braunkohlenfeldes ist inzwischen erfolgt, wie auch die nöthigen Förder⸗ und Transvporteinrichtungen mit sehr geringem Kostenaufwand gebaut wurden; auch das Kohlen⸗ werk befindet sich bereits im Betriebe. Es liefert fast den gesammten Braunkohlenbedarf der Werkstätten in Lauchhammer, für welche in Folge der Frachtverhältnisse sein Produkt lediglich in Frage kommen kann. Der Beginn des neuen Geschäftsjahres findet die Werke in voller Beschäftigung und mit Aufträgen reichlich versehen. Der Versandt betrug insgesammt: 1887/88 7 337 457 (1886/87 5 788 760 ℳ, 1885/86 5 817 489 ℳ). Beschäftigt wurden am 30. Juni 1888 2410 Mann (1887 2234 Mann). Unter den Beständen figuriren am 30. Juni 1888 Immobilien mit 4 772 851 (1887 4 470 903 ℳ) Modelle, Werkzeuge, Inventar 389 270 (1887 352 049 ℳ). Aus der Bilanz heben wir folgende hervor: Debi⸗ toren 1 592 7422 (1887 1 254 124

9

ℳ6), Cassa 14 251 (1887 18 068 ℳ), Wechsel 118 832 11849 72 60]¹ ℳ), Effekeen 151 249 (1887 157 973 ℳ), Generalkosten 349 082 (1887 325 280 ℳ), Abschreibungen auf Immobilien 102 192 (1887 111 978 ℳ), Betriebsgewinn 1 204 304 (1887 968 930 ℳ). Der in Deutscher Reichsanleihe angelegte Reservefonds im Betrage von 23 811 am 30. Juni 1887 ist um 18 439 Zugang im Jahre 1887 und 2196 Zinsen und Coursgewinn auf 44 447 am 30. Juni 1888 angewachsen. Der nach Vornahme der Ab⸗ schreibungen übrig bleibende Gewinn beträgt 546 663 ℳ, dazu 2960 Vortrag aus 1886/87 und 1341 verfallene Dividendenscheine Nr. 12 ergiebt 550 964 Davon sollen gemäß §. 27 des Statuts 27 333 dem Reservefonds zugewendet, 27 333 Tantième an den Aufsichtsrath, 27 333 Tantieème an den Vorstand, 393 750 = 7 % Dividende an die Aktionäre, also zusammen 475 749 vertheilt, von den verbleibenden 75 215 aber 55 000 zur Verstärkung der außerordentlichen Reserve verwendet und 20 215 auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Wien, 13. September. (W. T. B.) Ausweis der Karl⸗ Ludwigsbahn (gesammtes Netz): vom 1. bis 10. Septbr. 217 540 Fl., Mindereinnahme 1817 Fl., die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 169 762 Fl., Mindereinnahme 1764 Fl.

London, 13. September. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ lad vn g 28 Sgg 3

radford, 13. September. (W. T. [B.) Wolle ruhi aber stetig, Botanytops. Kreuzzuchten mäßige N.ePh;92 Mlhe rubig, fest, Alpacca fest, Garne ruhig, unverändert, mäßiges Stoffgeschäft. Paris, 13. September. (W. T. B.) Die Bant von Sra . hat ü . duf 3 ½ % erhöbt. arschau, 13. September. (W. T. B.) Die Einnahmen Warschau⸗Wiener Eisenbahn⸗Gesellschaft 88 sier August ca. 63 000 Rbl. mehr als in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahmen der Warschau⸗Bromberger Eisenbahn

betrugen im August ca. 4000 Rbl. mehr als i . Vorjahres ehr als in demselben Monat hb