1888 / 242 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

8 Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 38. Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten Nichtamtliches: Die Bauten der nordischen Industrie⸗, landwirthschaftlichen und Kunst⸗Ausstellung in Kopenhagen 18è88. Die Pariser Wasserversorgung und ihre artesischen Brunnen. Ein zweckmäßiges Bohrgeraͤth für Boden⸗ untersuchungen. Zur Geschichte der Baukunst des deutschen Ritter⸗ ordens. Vermischtes: Ehrenbezeigung. Platzen eines Dampf⸗ leitungsrohres. Eine neue Zwischendecke.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 9. Septem⸗ ber bis inkl. 15. September cr. zur Anmeldung gekommen: 200 Che⸗ schließungen, 909 Lebendgeborene, 37 Todtgeborene, 609 Sterbefälle.

Nach der amtlichen Statistik, welche die „Zeitschrift für das Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenwesen im preußischen Staate“ (Band 36) über die Produktion der Hütten des preußischen Staats im Jahre 1887 bietet, wurde im vorigen Jahre gewonnen: 1) Roh⸗ Neisen und zwar a. Holzkohlenroheisen (Masseln, Gußwaaren 1. Schmel⸗ zung, Bruch⸗ und Wascheisen) in 17 Werken mit 1371 Arbeitern (darunter 7 weibliche) 25 029 t, 907 kg im Werthe von 3 005 958 (pro Tonne 120,09 ℳ); b. Steinkohlen⸗ und Koks⸗Roheisen sowie Roheisen aus gemischtem vegetabilischem und mineralischem Brenn⸗ toff (Masseln, Gußwaaren 1. Schmelzung, Bruch⸗ und Wascheisen) in 61 Werken (sowie 6 weiteren, als Nebenprodukt) mit 15 775 Arbeitern (907 weibliche) 2 838 587 t, 766 kg im Werthe von 123 041 567 (pro Tonne 43,35 ℳ); zusammen also Holz⸗ und Steinkohlen⸗Roheisen in 78 Werken (und ö als Nebenprodukt) mit 17 146 Arbeitern (darunter 914 weibliche) 2 863 617 t, 673 kg im Werthe von 126 047 525 (1886: 2 563 027 t, 454 kg im Werthe von 110 639 839 ℳ); 2) Zink wurde produzirt: Blockzink, ein⸗ schließlich des zu Blechen, Zinkweiß oder Zinkwaaren verwendeten, in 28 Werken (sowie 1 als Nebenprodukt) mit 8355 Arbeitern (darunter 1605 weibliche) 130 445 t, 282 kg im Werthe von 36 583 650 (pro Tonne 280 45 ₰), 1886: 130 814 t, 705 kg im Werthe von 34 509 931 ℳ; 3) Blei und zwar a. Blockblei, einschließlich des zu Bleiblechen oder Bleiwaaren verwendeten, in 12 Werken (und 8 als Nebenprodukt) mit 2503 Arbeitern (33 weibliche), 88 806 t, 697 kg im Werthe von 21 012 403 (pro Tonne 236 61 ₰), 1886: 86 340 t, 694 kg im Werthe von 20 650 290 ℳ; b. Kaufglätte in 6 Werken als Nebenprodukt, 3727 t 90 kg im Werthe von 859 200 (pro Tonne 230 53 ₰), 1886: 3171 t, 662 kg im Werthe von 725 314 ℳ; 4) Kupfer, und zwar a, hammergares Block⸗ und Ro⸗ settenkupfer, einschließlich des zu Kupferwaaren verwendeten, in 7 Werken (und 4 als Nebenprodukt) mit 2758 Arbeitern 4 weibliche) 18 381 t, 403 kg im Werthe von 16 132 807 pro Tonne 877 67 J), 1886: 17 797 t, 614 kg m Werthe von 15 327 409 ℳ; b. Schwarzkupfer zum Verkauf, 19 t, 570 kg im Werthe von 8200 pro Tonne 316 81 ₰); 1886: 0; c. Kupferstein zum Verkauf 96 t 561 kg im Werthe von 166 650 (pro Tonne 420 24 ₰), 886: 402 t 374 kg im Werthe von 104 721 ℳ; 5) Silber, 4 Werken mit 571 männlichen Arbeitern, (sowie in 4 Werken als Nebenprodukte) 233 131,01 kg im Werthe on 30 641 175 (pro Kilogramm 131 43 J₰), 1886: 5 758,11 kg im Werthe von 28 905 275 ℳ; 6) Gold, in 6 Werken als Nebenprodukt, 82,3827 kg im Werthe von 230 585 (pro Kilo⸗ gramm 2798 95 ₰), 1886: 122,29 kg im Werthe von 342 318 ℳ; 7) Quecksilber, nichts; 8) Nickel, in 2 Werken mit 172 Arbeitern, 254 t 200 kg im Werthe von 1 018 000 (pro Tonne 4004 72 ₰), 1886: 168 t 702 kg im Werthe von 770 000 ℳ; 9) Blaufarbwerk⸗Produkte, in 2 Werken als Nebenprodukt, 33 t, 400 kg im Werthe von 507 000 (pro Tonne 15 179 64 ₰), 1886: 33 t, 900 kg im Werthe von 500 000 ℳ; 10) Kadmium, in 6 Werken als Nebenprodukr, 7310 kg im Werthe von 48 497 (pro Kilogramm 6 63 ₰), 1886: 4964 kg im Werthe von 36 935 ℳ; 11) Zinnsalz (Chlorzinn) in 1 Werk als Nebenprodukt, 200 t im Werthe von 350 000 (pro Tonne 1750 ℳ), 1886: 200 t im Werthe von 360 000 ℳ; 12) Wismuth, in 1 Werk als Neben⸗ produkt, 31,45 kg im Werthe von 477 (pro Kilogramm 15 17 ₰), 1886: 0; 13) Antimon, a. Antimon⸗, Zinn⸗ und Blei⸗ Legirungen, in 1 Werk als Nebenprodukt, 44 t, 668 kg im Werthe von 21 823 (pro Tonne 488 56 ₰), 1886: 119 t, 534 kg im Werthe von 58 80e5 ℳ; b Antimonmetall 0; 14) Mangan, in 1 Werk mit 4 männlichen Arbeitern, 12 t im Werthe von 37 500 (pro Tonne 3125 ℳ), 1886: 6 t, 550 kg im Werthe von 22 100 ℳ; 15) Uranpräparate 0; 16) Arsenikalien, in 3 Werken mit 33 männlichen Arbeitern (und 1 Werk als Neben⸗ Produkt) 598 t, 901 kg im Werthe von 114 060 (pro Tonne 190 45 ₰), 1886: 446 t, 73 kg im Werthe 84 409 ℳ; 17) Selen 0; 18) Schwefel, (rein in Stangen, Blöcken und Blüthen) in 1 Werk mit 6 männlichen Arbeitern (sowie in 5 Werken als Nebenprodukt), 2050 t, 820 kg im Werthe von 225 357 (pro Tonne 109 89 ₰), 1886: 3373 t 361 kg im Werthe von 384 502 ℳ; 19) Schwefelsäure, a. englische Schwefelsäure, in 48 Werken mit 2931 Arbeitern (davon 78 weibliche) und in 6 Werken als Neben⸗ produkt, 267 750 t, 62 kg im Werthe von 8 716 473 (pro Tonne 32 55 ₰), 1886: 256 279 t, 364 kg im Werthe von 9 093 511 ℳ); b. rauchendes Vitriolöl (berechnet auf 600 Beaumé) in 3 Werken mit 765 Arbeitern (davon 10 meibliche), 20 204 t, 182 kg im Werthe von 472 594 (pro Tonne 23 39 ₰), 1886: 3188 t 365 kg im Werthe von 79 967 ℳ; 20) Vitriol, a. Eisenvitriol, in 17 Werken als Nebenprodukt 6418 t, 381 kg im Werthe von 211 126 (pro Tonne 32 89 ₰), 1886: 4435 t, 284 kg im Werthe von 165 129 ℳ; b. Kupfervitriol, in 6 Werken als Nebenprodukt, 1808 t, 34 kg im Werthe von 495 803 (prio Tonne 274 22 ₰), 1886: 1980 t 121 kg im Werthe von 571 036 ℳ; c. gemischter Vitriol, in 1 Werk mit 10 männlichen Arbeitern und 1 Werk als Nebenprodukt, 251 t, 747 kg im Werthe von 30 025 (rio Tonne 119 27 ₰), 1886: 279 t. 949 kg im Werthe von 30 825 d Zinkvitriol, in 4 Werken als Nebenprodukt, 720 t, 603 kg im Werthe von 45 493 (pro Tonne 63 13 ₰), 1886: 659 t, 780 kg im Werthe von 41 190 ℳ; e. Nickelvitriol, in 1 Werk als Nebenprodukt, 26 t, 400 kg im Werthe von 5000 (pro Tonne 189 39 ₰), 1886: 0; f. Farbenerden, in 3 Werken als Nebenprodukt, 322 t 250 kg im Werthe von 12 267 (pro Tonne 38 7 ₰), 1886: 233 t, 705 kg im Werthe von 11 452

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Gewerbe und Handel.

Berrlin, 21. September. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter. Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia 108 113 ℳ, IIa. 103 107 ℳ, IIIa. 97 102 ℳ, do. abfallende 85 95 ℳ, Land⸗, Preußische 85 95 ℳ. Netzbrücher 85 90 ℳ, Pommersche 75 80 ℳ, Polnische 72 78 ℳ, Baye. ische Sennbutter ℳ, do. Landbutter ℳ, Schlesische 82 92 ℳ, Galizische Margarine 45 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 85 90 ℳ, Bayerischer 60 70 ℳ, do. Ost⸗ und West⸗ preußischer Ia. 60 70 ℳ, do. IIa. 45 55 ℳ, Holländer 80 90 ℳ, Limburger 32 38 ℳ, Quadratmagertäse 15 22 Schmalz, Prima Western 17 % Ta. 62,00 ℳ, Berliner Braten⸗ jc-malz 66,00 67,00 Fett, in Amerika raffnirtes 56,00 ℳ, in Deutschland raffinirtes: a. Hamburger 60 62 ℳ, b. Berliner 63,50 ver 50 kz Tendenz: Butter. Nur tadellos feinste Qualitäten erreichten die notirten Preise, während abfallende schwer zu plaziren waren. Schmalz. Nach sprungweiser Erhöhung beharrt der Artikel in fester Tendenz.

z2.— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die „Schles. Ztg.“: Die Arbeiten an den Hohöfen und der Schmelzbetrieb derselben leossen erkennen, daß man einer weiteren Steigerung in der Roheiseverzeugung zustrebt, um den wachsenden Anforderungen der Werke für die Fertigfabrikation zu genügen. Es

iige hervor, daß sich fortgesetzt der Markt für das ober⸗

schlesische Absatzgebiet aufnahmefähig erweist. Auf der Laura⸗ hütte wurde ein fünfter Ofen in Betrieb gesetzt, so daß seit Kurzem 28 Hohöfen im Feuer stehen, während der Ausbau an den neueren Hohöfen anderer Werke der Fertigstellung entgegengeht. Die Leistung dieser in größeren Abmessungen er⸗ bauten oder mit erhöhter Windpressung betriebenen Hohöfen erreicht pro Woche durchschnittlich 8500 9500 Ctr. und darüber. Die Zu⸗ fuhr von Erzen war eine rege, und wurden bei der günstigen Wiste⸗ rung auch die Gräbereien auf Thoneisensteine wieder aufgenommen. Der Roheisenabsatz zu den Betriebsstätten vollzog sich regelmäßig, wobei der Bedarf der Puddelwerke im Vordergrunde stand und die Bestände an Gießereiroheisen sich wahrnehmbar lichteten. Eine Ver⸗ änderung in der Preisstellung fand nicht statt. Für den Stabeisen⸗ markt konnte auf der vorwöchentlichen Versammlung der dem deutschen Walzwerksverbande Angehörigen zu Berlin festgestellt werden, daß derselbe noch keine Ermattung, sondern nach wie vor eine hinreiche de, nach einigen Richtungen selbst ansehnliche Verbrauchs⸗ fähigkeit bekundet, sowie daß der Außenhandel über die Ostgrenze seit längerem sich lebhafter gestaltet. Man hat sich namentlich zu rergegenwärtigen, daß in früheren Jahren für das vierte Quartal, um dem jeweiligen Bedarf den Betrieb entsprechend anzupassen, eine Mindererzeugung von 10 % und mehr und demgemäß Ver⸗ kürzungen der Arbeitszeit beschlossen werden mußten, Maß⸗ nahmen, deren man sich für dieses Schlußquartal sowie für die wei⸗ tere Zukunft überhoben sieht. Neben der Versendung von Fertig⸗ waare durch die Eisenbahn konnten zur Versorgung der Handelsläger mit ferneren Vorräthen die niedrigen Wasserfrachten bei günstigem Wasserstande ausgiebig benutzt werden. Der Absatz in den Fabrikaten schwächeren Kalibers hat sich gehoben, nachdem die ihrer Verwendung hinderlichen Stockungen der Bauthätigkeit während der regenreichen Zeit aufgehört haben. Die Herstellung von Eisenblechen und die Änfertigung von Dampfkesseln, Blechummantelungen nahm einen ungeschwächten Fortgang. Eine anderweitige Regelung der Walz⸗ eisenpreise ist Seitens des deutschen Walzwerks⸗Verbandes nicht für angebracht erachtet worden; es gilt somit im Hüttenbezirk: Stabeisen (Grundpreis) 14 14,25 ℳ, Proofileisen 15,50 16,50 ℳ, Eisenblech 16,50 17,50 und darüber. Auf dem Metallmarkt wurden von den Zink⸗ und Bleihütten ansehn⸗ liche Posten für die laufenden Verarbeitungen in den Fabriken wie für den überseeischen Bedarf zur Versendung gebracht. Die andauernde Nachfrage für Rohzink erhält die steigende Preisrichtung, während die Bestrebungen nach einer Einigung der Bleiproduzenten auch für die Bleipreise eine Preisbesserung zu bewirken scheinen. Preise: W. H. von Giesche's Erben 37,80 ℳ, Vereinsmarke 36 36,30 ℳ, Godullamarke 36,30 36,40 ℳ, Blockblei 27 28 Dem Jahresbericht über die Verwaltung der Stargard⸗ Küstriner und Glasow⸗Berlinchener Eisenbahn für das Rechnungsjahr 1887/88 entnehmen wir das Folgende: Auf der Star⸗ gard⸗Küstriner Eisenbahn betrug die Betriebseinnahme 662 021 ℳ, inkl. Vortrag aus dem Vorjabre 672 654 ℳ, die Betriebsausgabe 322 232 ℳ, also Ueberschuß 350 421 Hiervon gehen in den Erneuerungsfonds 38 509 ℳ, in den Spezial⸗Reservefonds 5947 ℳ, bleibt verfügbarer Ueberschuß 305 965 Derselbe wird folgendermaßen verwendet: zur Verzinsung des Darlehrs der Betriebs⸗ garanten für Anschaffung von Betriebsmitteln, sowie Erweiterungs kauten 2580 ℳ, zur Tilgung bezw. Amortisation desselben 621 ℳ, zur Zahlung der Eisenbahnsteuer 3461 ℳ, zur Zahlung der Divi⸗ dende für Stamm Prioritäts⸗Aktien 135 000 ℳ, Rücklage in den Bilanz⸗Reservefonds 6750 ℳ, Rücklage in den Neben⸗Er⸗ neuerungsfonds 2500 ℳ, zu sonstigen Zwecken, vertragsmäßige Gewährung an die Betriebsgaranten für Betriebsrisiko ꝛc. 143 472 ℳ, Vortrag auf neue Rechnung 11 578 Die Betriebs⸗ einnahmen der Glasow⸗Berlinchener Eisenbahn bezifferten sich auf 71 418 (incl. 4634 Vortrag), die Ausgaben auf 30 337 ℳ, also Ueberschuß 41 081 Davon gehen an den Erneuerungs⸗ und Spezial⸗Reservefonds 7025 und es bleibt ein verfügbarer Ueberschuß von 34 055 ℳ, welcher folgende Verwendung findet: Zur Zahlung der Eisenbahnsteuer 548 ℳ, zur Zah⸗ lung der Dividende für Stamm⸗Prioritäts⸗Aktien 4 ½ % 21 375 ℳ, Rücklage in den Bilanz⸗Reservefonds 1068 ℳ, Rücklage in den Neben⸗Erneuerungsfonds 900 ℳ, Zinsen⸗ und Amortisation für Erweiterungsbauten 73 ℳ, zu sonstigen Zwecken, vertragsmäßige Gewährung an den Betriebegaranten für Deckung früherer Zuschüsse 2988 ℳ, Vortrag auf neue Rechnung 7102 Ueber Arbeiterverhältnisse und die soziale Lage der Arbeiter in Oberschlesien giebt die im Auftrage des Ober⸗ schlesischen Bezirks⸗Vereins deutscher Ingenieure von Dr. Bernhard Kosmann herausgegebene Festschrift für die XXIX. Hauptversamm⸗ lung des Vereins deutscher Ingenieure zu Breslau: „Oberschlesien, sein Land und seine Industrie“ folgenden Aufschluß: In den verschiedenen Zweigen des Bergwerks⸗ und Hüttenbetriebs waren auf den oberschlesischen Werken im Jahre 1887 insgesammt 81 085 Arbeiter beschäftigt, welche mit ihren Angehörigen zusammen eine Bevölkerung von etwa 235 200 Seelen ausmachen dürften. Nach der Statistik des Oberschlesischen Berg⸗ und Hüttenmännischen Vereins sür 1887 waren beschäftigt: 67 693 männliche und 10 640 weibliche über und 1193 männliche und 508 weibliche unter 16 Jahr alte Arbeiter, in Summa also 69 770 männliche und 11 315 weibliche. Von dieser Arbeiterzahl beansprucht die Steinkohlengewinnung allein 40 968 oder reichlich 50 %; die Kohlen⸗ und Erzförderungen zusammen 53 878 oder 66,4 % der gesammten Belegschaft der Werke; es vertheilen sich im Weiteren: auf die Eisen⸗ und Stahlindustrie, einschließlich der auf den zugehörigen Koksanstalten Arbeitenden, 19 033 Arbeiter oder 23,4 %; auf den Zink⸗, Blei⸗ und Silberhüttenbetrieb 7823 Ar⸗ beiter oder 9,6 %, der Rest auf die übrigen Kokereien und Cinderfabriken. Wenn die Thatsache richtig ist, daß im Jahre 1868 zu 51 684 Arbeitern 80 104 Angehörige gehörten, während in dem Knappschaftsverbande im Jahre 1886 zu 57 162 Ar⸗ beitern 109 302 Angehörige vorhanden waren, so würde sich hieraus allein ganz abgesehen davon, ob dieses Verhältniß der Familien⸗ mitelieder auch auf die anderen Arbeiterklassen ausgedehnt werden darf oder nicht ein günstiges Urtheil auf die gedeihliche Entwicke⸗ lung des Arbeiterstandes ziehen lassen; denn im Jahre 1868 kamen auf einen Arbeiter 1,5 Angehörige, in 1886 aber 1,9 Angebörige. Nach den Arbeiterklassen vertheilt, haben sich die Jahresdurch⸗ schnittslöhne in 1887 in den einzelnen Betriebszweigen gestellt für: 1 8 Männliche Arbeiter Weibliche Arbeiter unter 16 Jahr. 273,50 210,10 200,00 über 200,00

über 16 Jahr. beim Steinkohlen⸗Bergbau. auf Eisenerzgruben. 1 3 auf Zink⸗ und Bleierzgruben 214,11 201,55 bei dem Hochofenbetrieb. 210,57 265,57 bei dem Eisengießereibetrieb F bei der Schweißeisenfabrika⸗ 8

689,33 248,48

tioondn“ bei dem Zinkhüttenbetrieb „677,45 264,16 633,80 2282 00 315,25

bei dem Blei⸗ und Silber⸗

hüttenbetrieb ... 1 8

Die Verbesserung der Lage der Arbeiter ist indessen nicht nur auf die Gewährung angemessener Lohnbeträge beschränkt geblieben, sondern sie hat sich, neben den allgemeinen in dem Knappschaftsinstitut dargebotenen Erleichterungen auch darauf erstreckt, den Arbeitern bessere und ge⸗ sunde Wohnungen, ein festes eigenes Heim sowie billige und gute Lebensmittel zu verschaffen. In der Nähe aller größeren Werke sind Kolonien entstanden, deren Häuser theils durch die Bergwerks⸗ und Hüttenbesitzer selbst geb2ut wurden oder welche den Arbeitern unter Gewährung von Barplätzen und Bauvorschüssen zu errichten über⸗ lassen wurden. Die Errichtung von Schlafhäusern für die unverheirathe⸗ ten Arbeiter sowie der Erlaß einer Polizeiverordnung der Königlichen Regicrung zu Oppeln zur Regelung des sogenannten Schlafburschen⸗ wesens im Jahre 1880 haben äußerst vortheilhaft auf die Gesittung der Arbeiter eingewirkt; von gleich gutem Erfolge war auch die Ab⸗

schaffung des Unwesens der weiblichen Bedienung in den Gast⸗ und

Bierwirthschaften. Seit länger als 10 Jahren ist man auch mit Einrichtung von Badeanstalten für die Arbeiter vorgegangen; heute besteht wohl kaum ein größeres Werk im Industriebezirk, auf welchem nicht dem Arbeiter eine Badcanstalt zur Reinigung und Stärkung des Körpers zur Verfügung stände. Nach anderer Seite hin ist der Lebensweise des Arbeiters nach Kräften Förderung ge⸗ scheben durch die Verabfolgung guten Brotes, sei es durch die Errichtung großer Bäckereien oder dadurch, daß die großen Gewerkschaften für die Gesammtheit ihrer Belegschaften die Lieferung schmackhaften Brotes besorgten; auch die Einführung von Konsum⸗ vereinen erwies sich als segensreich. Die Lebensverhältnisse der ober⸗ schlesischen Arbeiter haben sowohl in Bezug auf Abminderung der Sterblichkeit und der Verunglückungen eine durch die Erfolge der ärztlichen Kunst und Krankenpflege im Laufe der letzten 25—30 Jahre merkliche Verbesserung erfahren. Dies giebt sich auch kund in der Erhöhung des Durchschnittsalters, mit welchem die Arbeiter zur Invalidenkasse übertreten. Die stetige Abnahme der tödtlichen Verunglückungen um 14,6 % in den letzten 18 Jahren fesen die Periode 1863 68, um 25 % in der Periode 1881 86 liefert den Beweis, daß es im oberschlesischen Montanbezirk nicht an der nöthigen Fürsorge für das Wohl der Arbeiter gemangelt hat. Auch bei den leichteren Verletzungen ist infolge verbesserter Unfall⸗ verhütungsmaßregeln eine Verminderung eingetreten. Im Durchschnitt der Jahre 1883— 86 wurden 11,6 % aller Verletzten mehr am Leben, 4 % mehr überhaupt arbeitsfaͤhig erhalten als im Zeitraum von 1876.—82. Der Verfasser gehbt näher auf die Beschäftigung weiblicher Arbeiter auf den oberschlesischen Werken ein und sucht die Vorwürfe zu entkräfter, welche man betreffs dieser Verwerthung der weiblichen Arbeiter⸗ bevölkerung erhoben hat. Er giebt zu, daß die Zahl der Arbeiterinnen im Vergleich zu früber zugenommen hat. Im Jahre 1868 betrug die Anzahl der im Berg⸗ und Hüttenwesen angestellten Arbeiterinnen 3293 und 6,3 % der gesammten Arbeiter, im Jahre 1887 dagegen 11 315 oder fast 14 % sämmtlicher Arbeiter. Er erklärt dieses Wachsthum aus der zunehmenden Vermehrung sowohl der gewerb⸗ lichen wie der ländlichen Bevölkerung, sodann durch den Umstand, daß die weibliche Bevölkerung des Industriebezirks sich in erhöhtem Maße der höberen Verdienst gewährenden Arbeit auf den Werken zugewendet hat; sie bekundet aber ebenso die Neigung des Erwerbs⸗ bedürfnisses für einen großen Bruchtheil der Bevölkerung, für welchen eine gleich vortheilhafte Erwerbsthätigkeit auf anderem Wege kaum beschafft werden könnte. Dies Wachsthum erklärt sich auch andererseits aus der Aus⸗ dehnung der Betriebe, welche zahlreichere Arbeitskräfte erforderte, wozu die männ iche Bevölkerung nicht ausreicht. Der Verfasser geht näher auf diese Umstände ein. Um für die Unterbringung und Er⸗ ziehung von Waisenkindern zu sorgen, sind, nachdem bereits Ende der siebziger Jahre zu Beuthen ein Kreis⸗Waisenhaus begründet worden ist, in Königshütte aus privaten Mitteln evangelische und katholische Waifenhäuser, denen bald ein israelitisches folgen wird, gegründet worden, desgleichen in Kattowitz ein privates Waisen haus.

Zuckerbericht der Magdeburger Börse, den 21. Sep⸗ tember, Mittags, Rohzucker. Mit Beginn dieser Woche erschien die erste neue Waare am Markt, welche von deckungsbedürftigen Exportfirmen und wenigen Bedarf babenden Raffinerien schlank auf⸗ genommen wurde Wenn auch die Kauflust keine allgemeine war und sich namentlich die größere Anzahl der Raffinerien noch ganz passiv verhielt, so trat andererseits das Angebot so spärlich auf, daß Preise successive um 30 40 gesteigert wurden; die Bedingung sofortiger Abladung war bei allen Geschäften für die Ausfuhr und auch bei den meisten für das Inland Hauptsache und regelten sich danach zumeist die Werthbemessungen. Umsatz sofortiger Waare 66 000 Ctr., auf Lieferung 55 000 Ctr. Raffinirte Zucker hatten, wie bisher, auch im Laufe dieser Woche einen ruhigen aber festen Markt und bewegte sich das Geschäft in daseiender Waare bei kleinem Angebot nur in engen Grenzen. Ab Stationen: Granulatedzucker, inkl. —,— ℳ, Krvstallzucker, I., über 98 % —,— ℳ, do. II., über 98 % —,— ℳ, Kornzucker, exkl., 92 Gd. Rendem. 19,10 19,30 ℳ, do. exkl. 88 Gd. Rendem. 18,30 18,60 ℳ, Nachprodukte, exkl. 75 Gd. Rendem. —,— fur 50 kg. Bei Posten aus erster Hand: Raffinade, ffein, ohne Faß 29,25 ℳ, do. fein, ohne Faß 29,00 ℳ, Melis, ffein, ohne Faß 28,75 ℳ, Würfelzucker, I., mit Kiste —X,— ℳ, do. II., mit Kiste 30,00 ℳ, Gem. Raffinade, 1., mit Sack —,— ℳ, do. II., mit Sack 28,25 ℳ, Gemahlener Melis, I., mit Sack 27,25 ℳ, do. IIJ., mit Sack —,— ℳ, Farin mit Sack —,— ur 50 x*g. Die Preise für Rohzucker verstehen sich einschließlich Materialsteuer und ausschließlich Verbrauchssteuer. Melasse: bessere Sorte, zur Enrzuckerung geeignet, 42 43 Grad Be. (alte Grade) ohne Tonne 2,80 3,255 ℳ, 80 82 Brix., ohne Tonne 2,80 3,25 ℳ, geringere Sorte, nur u Brennzwecken passend, 42 43 Grad Bé. (alte Grade) ohne Tonne 2,20 2,60 Unsere Melasse⸗Notirungen verstehen sich auf alte Grade (42 Gr. = 1,4118 spec. Gewicht). Die Aeltesten der Kaufmannschaft.

Kraft⸗ und Arbeitsmaschinen⸗Ausstellung München Am 15. Scptember ist das Preisgericht zusammen⸗ getreten. Die Ausstellungshalle wird jetzt in ziemlich allen Theilen elektrisch beleuchtet, nachdem außer den Firmen Heilmann⸗Ducommun u. Steinlen, Mülhausen und Schuckert u. Consorten, nun auch noch die Allgemeinen Elektrizitätswerke Berlin eine musterhafte Beleuch⸗ tung eingerichtet haben. Hiedurch ist das Direktorium in den Stand gesetzt, die Ausstellung auch bei Beleuchtung, ein Bild von ganz besonderem Reize, dem Publikum vorzuführen.

Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen“, Zeitschrift des Landesgewerbvereins, hat in der September⸗ nummer folgenden Inhalt: Mittheilungen der chemischen Prüfungs⸗ und Auskunftsstation für die Gewerbe. Feldscheuern. (Mit Ab⸗

bildungen.)

Leipzig, 21. September (W T. B.) Die Garnbörse ist gut besucht. Stimmung für baumwollene Garre sehr fest. Die Spinnereien sind stark beschäftigt und fordern höhere Preise. Lei⸗ nene 1g sehr fest, Spinnereien flott beschäftigt, Jutegarn rapid steigend.

London, 21. September. (W. T. B) An der Küste 6 Weizen⸗ ladungen angeboten. Wollauktion. Stetig, mäßige Be⸗ theiligung.

Manchester, 21. September. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ¼, 30r Water Taylor 9 ¼, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8 ⅜, 32r Mock Brooke 8 ½, 40r Mayoll 9, 40r Medio Wilkinson 10, 32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpscops Rowland 8 ¾, 40r Double Weston 9 ½, 60r Double courante Qualität 12, 32“ 116 yds 16 % 16 grey Printers aus 321/46 166. Fest.

Brüssel, 21. September. (W. T. B.) Wie die „Etoile belge“ aus guter Quelle vernimmt, wäre die Uebernahme der bislang von der Compagnie du Nord betriebenen belgischen Eisenbahnlinien durch den Staat im Prinzip beschlossen. Darauf bezügliche Vorlagen würden den Kammern bei ihrem Wieder⸗ zusammentreten zugehen. Die Regierung werde die Diinglichkeit dafür verlangen.

New⸗York, 21. September. (W. T. B.) Gestern sand hier die Generalversammlung der Aktionäre der Northern⸗Pacific⸗ Eisenbahngesellschaaft statt, in welcher nach den Statuten die Neuwahl des Boards of Directors stattzufinden hat. Sämmtliche

Direktoren sind wiedergewählt worden mit Ausnahme von Aug. Bel-

5 für den der bekannte Anwalt in Philadelphia Bullitt gewähl wurde. ab. Auf seinen Antrag wählte dann die Generalversammlung de bisherigen Vize⸗Präsidenten und General⸗-Manager der Gesellschaf Thomas F. Oakes zum Präsidenten. Die Pachtung von Zweigbahne in Montana Seitens der Northern⸗Pacific⸗R.⸗R.⸗Co. wurde von de Generalversammlung einstimmig ratifizirt. 1 8 8

Verkehrs⸗Anstalten. London, 21. September. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfe

„Moor“ hat gestern auf der Heimreise Madeira passirt.

Der Union⸗Dampfer „Tartar'“ ist heute auf der Ausreise von Plymouth abgegangen 8

Villard war zum Präͤsidenten nominirt worden, lehnte aber

Deutschen

Süeeceie e 88

zum 8 242.

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Zweite Beilage

zzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Sonnabend, den 22. September

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zeiger.

1888.

. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

H 90 o

. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

.Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

9H 9 O effentli ch er Anz 2 iger. 6 Verufs⸗Renofsen Feen.n chen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[31496 Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Kaufmann und Provisions⸗Reisen⸗ den Otto Spieß, geboren am 1. September 1857 zu Schirrwind, in den Akten J. IVc. 512. 85 unter dem 25. September 1885 erlassene Steckbrief ist er⸗ ledigt

Berlin, den 19. September 1888.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

[31642] Der hinter dem Metzgergesellen Johann Heinrich Emil Grim aus Pönitz in Oldenburg unterm 8. I. Mts. erlassene Steckbrief wird zurückgezogen. Karlshafen, 20. September 1888. Königliches Amtsgericht. Kellner.

[31654] 8 In der Strafsache gegen 1) Johannes Jäger, geboren zu Birstein am 8. Jult 1865, 2) Schreiner Johann Georg Appel, geboren zu Roth am 12. April 1865, zuletzt in Hanau, 3) Philipp Hilcher, geboren zu Udenhain am 10. Februar 1865, 8 - 4) Heinrich Konrad Horstmann, geboren zu Wei⸗ ers am 16. April 1865, 6” 95) Gelbgießer Johannes Stübing, geboren zu Wittgenborn am 13. August 1865, 6) Wilhelm August Kreis, geboren zu Burg⸗

Gelnhausen am 27. August 1867, zuletzt in Langen⸗

7) Hermann Bach, geboren zu Gelnhausen am 7. Mai 1867, 8) Karl Wilhelm Beyer, geboren zu Hellstein am 24. Januar 1867, 8 99) Benedikt Herber, geboren zu Katholisch⸗ Willenroth am 16. Juni 1867, 10) Wilhelm Samer, geboren zu Kempfenbrunn am 15. November 1867, . 11) Maximilian Kanfeld, geboren zu Nieder⸗ gründau am 23. Februar 1867, 12) Philipp Schreiber, geboren zu Orb am 23. Mai 1867, 1“ 13) Lorenz Nicolai, geboren zu Pfaffenhausen am 24. April 1867, 8 14) Heinrich Schlegel, geboren zu Roth am 13. März 1867. 15) August Hofmann, geboren zu Untersotzbach m 15. Juli 1867, zuletzt in Schlüchtern, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Be⸗ chluß Königlichen Landgerichts, Ferienkammer, in Hanau vom 29. August d. J. auf Grund des §. 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und §. 140 des Strafgesetzbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten zur Deckung der die⸗ selben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der Strafprozeßordnung veröffentlicht wird. Hanan, am 8. September 1888. Der Erste Staatsanwalt. Schumann.

2,) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[22524] Aufgebot.

Der Everhard Schoofs, früher Müller zu Rindern, zuletzt zu Kranenburg, jetzt ohne Stand zu Grieth, vertreten durch den Rechtsanwalt Eumes zu Kleve, hat das Aufgebot eines auf ihn lautenden Spar⸗ kassenbuchs der Stadt Kleve über 210 ℳ, welches angeblich bei Gelegenheit eines kurz vor dem 27. November 1887 stattgehabten Brandes bei Rütten in Kranenburg verloren gegangen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 31. Januar 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. .

Die Publikation im „Reichs⸗Anzeiger“ 10. Juli d. Js. wird zurückgezogen. 8

Kleve, den 16. Juli 1888. .

Das Königliche Amtsgericht. 22527] Aufgebot.

Auf Antrag des Arbeiters Friedrich Schäuffler zu Hannover wird der Inhaber des auf den Namen des Antragstellers lautenden Sparkassenbuchs Nr. 14419 (8323) der Sparkasse des Landkreises Hannover zu Hannover über 1683 13 aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, 12. Februar 1889, Mittags 12 Uhr (Zimmer 84), anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird. Hannover, 14. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. IVb. gez. Jordan. Ausgefertigt: (L. S.) Thiele, Gerichtsschreiber Kgl. Amtsgerichts. [27475] Aufgebot.

Das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Quittungsbuches der hiesigen Kreis⸗Sparkasse Nr. 783, ausgefertigt auf Rosalie und Hedwig, Geschwister Baberowska, über 308 ist beantragt worden.

Die Inhaber dieses Sparkassenbuches werden dem⸗

vom

nach aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem am

2. April 1889, Vormittags 9 Uhr, anstehen⸗ den Termine bei dem unterzeichneten Gericht anzu⸗ melden und das aufgebotene Sparkassenbuch vor⸗ zulegen, widrigenfalls auf Antrag die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Kempen (Prov. Posen), den 22. August 1888.

Königliches Amtsgericht. [27172] Aufgebot.

Der Schieferdecker August Schlieff als Vormund der minderjährigen Martha Gregurzig zu Köslin hat das Aufgebot des auf den Namen seines Mün⸗ dels ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 50484 über ein Guthaben bei der städtischen Sparkasse zu Köslin im Betrage von 85 45 beantragt. Der In⸗ haber des Buches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. April 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Köslin, den 14. August 1888.

Koönigliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Auf den Antrag des Direktors Menzel in Höntrop wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen, für den Direktor Menzel ausgefertigten Kuxscheines Nr. 960 bis 979 über 20 Kuxe des Steinkohlen⸗ Bergwerks „Vereinigtes Deutschland“ bei Reckling⸗ hausen hierdurch aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 1. März 1889, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte auf den Kuxschein unter Vorlegung desselben anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung des⸗ selben erfolgen wird.

Recklinghausen, 14. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht

[10737] Aufgebot. 8

Die Wittwe Charlotte Holstein, geborene Althoff, zu Dortmund (früher zu Neuenkirchen bei Melle) hat das Aufgebot der Aktie Nr. 3438 der zu Biele⸗ feld bestehenden Aktien⸗Gesellschaft: Ravensberger⸗ Spinnerei beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 29. Dezember 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 8, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird. 6

Bielefeld, den 16. Mai 1888. Koönigliches Amtsgericht. IV B.

Monjes.

8 gez. 6 Ausgefertigt: Bielefeld, den 16. Mai 1888. Volkening, Gerichtsschreiber. [10271] Bekanntmachung.

Das Kgl. Amtsgericht Ansbach hat folgendes Auf⸗ gebot erlassen: 1

Der Gütlersehefrau Anna Elisabetha Windsheimer, geborene Gachstetter, in Stettberg, ist im Jahre 1873 ein Schuldschein der Kgl. Filialbank Ansbach, lautend auf die Curatel der Anna Elisabetha Gach⸗ stetter, ausgestellt am 9. Februar 1869 mit der Nr. 12579 auf 180 Fl. lautend, verloren gegangen. Ihrem Antrag entsprechend, wird hiemit der Inhaber dieses Bankschuldscheins aufgefordert, seine Ansprüche auf denselben spätestens im Aufgebotstermin bei dem Kgl. Amtsgerichte Ansbach anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Aufgebotstermin wird anberaumt auf Montag, 10. Dezember 1888, Vormittags 10 Uhr.

Ansbach, den 17. Mai 1888.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Ansbach.

(L. S.) Sekr. Schwarz. [31507] Aufgebot.

Bezüglich der Dienstkaution des ehemaligen Ge⸗ richtsvollziehers Schlösinger hier wird auf Antrag des Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Präsidenten zu Frank⸗ furt a. M. Aufgebot dahin erlassen:

Alle Gläubiger des Schlösinger, welche Anspruch haben, aus dessen Dienstkaution befriedigt zu werden, werden aufgefordert, ihren Anspruch spätestens in dem Aufgebotstermine, Donnerstag, 15. No⸗ vember 1888, Vormittags 10 Uhr, bei diesem Gerichte anzumelden, andernfalls sie dieses Anspruchs verlustig sind.

Wehen, den 18. September 1888.

Königliches Amtsgericht. [31127] Aufgebot.

Die Firma Fr. et Aug. Schulz zu Berlin hat das Aufgebot des von ihr unter dem 18. Mai 1888 ausgestellten, auf den Engelbert Bußmann zu Lüding⸗ hausen gezogenen und von diesem acceptirten Wechsels von 200 ℳ, zahlbar am 18. August 1888 und mit einem Blankoindossament versehen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. April 1889, Vormittags 9 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Lüdinghausen, den 8. September 1888.

Königliches Amtsgericht.

[10280] Ausfertigung. lntrag des Poisbaon Zoh. Ney. Frig; Auf Antrag des Postboten Joh. Nep. Frick in Weißenhorn, auf dessen Anwesen Hs. Nr. 97 in Weißenhorn für Genovefa Bestler, später verehelichte Müller, welche nach Amerika ausgewandert und dort

mit Hinterlassung zweier Kinder gestorben sein soll, ein Muttergut von 75 Fl. seit 30. Juni 1826 im Hypothekenbuche für Weißenhorn V. 276 hypothekarisch versichert ist, werden, da die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen Inhaber dieser Hypothekforderung fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese Forderung sich beziehenden Handlung an ge⸗ rechnet 30 Jahre verstrichen sind, diejenigen, welche auf obige Forderung ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung ihrer Rechte und Ansprüche inner⸗ halb sechs Monaten spätestens in dem auf Freitag, 21. Dezember 1888, Vormittags 9 Uhr, 4 12 37 3

8

(L. S.)

beim K. Amtsgerichte Weißenhorn anberaumten Auf⸗ gebotstermin unter dem Rechtsnachtheile öffentlich aufgefordert, daß im Fall der Unterlassung der An⸗ meldung die Forderung für erloschen erklärt und im Hvpothekenbuche gelöscht würde. . Weißenhorn, 16. Mai 1888.

Königliches Amtsgericht.

arl,

Den Gleichlaut bescheinigt

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. Weißenhorn, 17. Mai 1888.

Ott, K. Sekretär.

[31307] Anfgebot.

Zur Anlage der Braunschweigschen Landeseisenbahn sind auf der Feldmark von Fümmelse die in

dem nachstehenden Verzeichnisse aufgeführten Grundstückstheile von den bezeichneten Eigenthümern und für

die angegebenen Geldentschädigungen im Wege des Expropriationsverfahrens abgetreten. Antrag der T 1 Landeseisenbahn⸗Gesellschaft wird Termin zur Auszahlung dieser Entschädigungskapitale auf den 7. November 1888, Nachmittags 2 Uhr,

Auf den Antrag der Direktion der Braunschweigschen

vor unterzeichnetem Herzoglichen Amtsgerichte in der Stöter'schen Gastwirthschaft zu zu welchem alle Diejenigen, welche Realrechte an den enteigneten Grundstücken zu ha

852

Fümmelse angesetzt, den vermeinen, zur 8

Anmeldung ihrer Ansprüͤche bei Strafe des Ausschlusses mit denselben hierdurch vorgeladen werden.

Wolfenbüttel, den 16. September 1888.

Herzogliches Amtsgericht.

(Unterschrift.)

8

Name des Eigenthümers

Nummer des Plans

Größe der

Trennstücke ha a qm

Ent⸗ schädigungs⸗ kapital 38

b Strecke Hoheweg Wolfenb Eggeling, Julius, Ackermann, No. ass. 35 Beutnagel, Heinrich, Halbspänner, No. ass. 4 Brendecke, Ehefrau des Kothsassen, Marie, geb. Pape, No. ass. 3 Hanne, Heinrich, Kothsaß, No. ass. 6 Wittekopf, Johann Andreas Christoph, Kothsaß, No. ass. 1

Eggeling, Hermann, Kothsaß, No. ass. 54

ter. Be des Ackermanns, Auguste, geb. Riechers, No. ass. v 8

Pfarrwittwenthum 8

Die Pfarre No. ass. 13.

Napp, Hermann, Oekonom, No. ass. 51

Die Schule No. ass. 61

Lüttge, August, Schmied, No. ass. 49.

Harms, Heinrich Julius, Kothsaß, No. ass. 46

Hau, Ferdinand, Kothsaß, No. ass. 16

Giffhorn, Alexander, Ackermann, No. ass. 20 .

Helms, Wittwe des Halbspänners, Henriette, geborene Diedrich, und deren minderjährige Kinder, No, ass. 12

Reinecke, Heinrich, Kothsaß, No. ass. 52

Pape, Julius, Kothsaß, No. ass. 44

110 111 1112. 126 112

113 114 253 253a. 249 250 251 252 231 232

233 234

Beutnagel, Hermann, Kothsaß, No. ass.

Hanne, Heinrich, Kothsaß, No. ass. 5

Drewes, Julius, Kothsaß, No. ass.

Harms, Heinrich Julius, Kothsaß, No. ass. 46

Stöter, Ludwig, Kothsaß, jun., No. ass. 39.

Stöter, Wittwe des Ackermanns, Auguste, geb. Riechers, No. ass. 42 a. 8

Napp, Hermann, Oekonom. No. ass. 51

Eldag, Heinrich, Kothsaß, No. ass. 10

Helms, Wwe. des Halbspänners, Henriette, geb. Diedrich, und deren minderjährige Kinder, No. ass. 12

Habermann, Christoph, Kothsaß, No. ass. 5

Giffhorn, Alexander, Ackermann, No. ass. 19.

westlichen 234 östlichen 235 236 237 238 239

322 321

Eggeling, Hermann, Kothsaß, No. ass. 33 u. 54

Die Schule No. ass. 61.

Helms, Wwe. des Halbspänners, Henriette, geb. Diedrich, und deren minderjährige Kinder, No. ass. 12

Eggeling, Hermann, Kothsaß, No. ass. 552

Die Pfarre No. ass. 13

Giffhorn, Heinrich, Kothsaß, No. ass. 2232 8

Stöter, Wwe. des Ackermanns, Auguste, geb. Riechers, No. ass. 11

Helms, Wwe. des Halbspänners, Henriette, geb. Diedrich, und deren minderjährige Kinder, No. ass. 36

Reinecke, Heinrich, Kothsaß, No. ass. 52

Brendecke, Ehefrau des Kothsassen, Marie, geb. Pape,

Diedrich, Fritz, Ehefrau des Kothsassen, Bertha, geb. Wittekopf,

Eldag, Andreas, Kothsaß, No. ass. 10

Die Gemeindekasse 1 1

Wolters, Heinrich, Wegewärter, u. Ehefrau Lina, geb. Ehlers, No. ass. 60

Lipper, Christoph, Schäfer, No. ass. 62

Eldag, Christian, Kothsaß, No. ass. 41

Eggeling, Anna, Ehefrau des Kothsassen, geb. Reupke, No. ass. 28 8 8

Beutnagel, Johann Heinrich Christoph, Kothsaß, No. ass. 31

Brendecke, Andreas, Kothsaß, No. ass. 24

Goedecke, Gustav, Kothsaß, No. ass. 34

Helms, Wwe. des Halbspänners, geb. Diedrich, und deren minderjährige Kinder, No. ass. 36

Viedt, Wwe. des Kothsassen, Dorothee, geb. Haars, No. ass. 25

Reinecke, Conrad, Kathsaß, No. ass. 29

Fenne. Heinrich, Kothsaß, No. ass. 55

elms, Wwe. des Halbspänners, geb. Diedrich, und deren

minderjährige Kinder, No. ass. 12

Strecke Hoheweg Immen

dorf. 88

die östlichen 88

die westlichen 87

105 104

103 102

80OS —,—O8eE””eE—

2088 derselbe wird durch Grund⸗

stůücke

entschädigt 18 24

397 133 44 377 44 59 40 76 80

496 Expropriatin wird durch Ab⸗ tretung des linksseitigen Abschnitts vom Plane 352 zu 3,53 a entschädigt 8 64 64 24