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Flaggenschmuck, und überall wurde der Zug mit unbeschreib⸗
MNitglieder berechtigt sind, sich selbst mit einem Jahresarbeits⸗
on Pinelli; Ouverture zu „Coriolan“ von Beethoven und „Vom Fels zum Meer“, Marsch von Liszt, gewidmet dem König Wilhelm J. von Preußen. Noch während der zweiten Concertpièce erhoben sich die Allerhöchsten Herrschaften und machten einen Rundgang durch die Räume, die fast durchweg mit herrlichen Blumenarrangements geschmückt waren. Erst um Mitternacht verließ der Königliche Hof mit dem Kaiserlichen Gast das Kapitol, während die übrigen geladenen Gäste noch bis 2 Uhr daselbst versammelt blieben. Der römische Adel hatte einen Glanz in Toiletten, Brillant⸗ und Perlenschmuck entfaltet, der jeder Beschreibung spottet.
— Von „W. T. B.“ liegen folgende Telegramme us Neapel vor: Neapel, 16. Oktober, Nachmittags 2 Uhr 30 Minuten. Ihre Majestäten der Kaiser Wilhelm und der König Humbert sind soeben hier eingetroffen. Der Empfang ar ein über alle Maßen begeisterrer. Die Straßen waren on einer ungeheueren Menschenmenge erfüllt und alle Fenster, elbst die Dächer mit Menschen dicht besetzt. Die Majestäten be⸗ aben sich in glänzendem Wagenzuge nach dem Königlichen Palais. — Der Fremdenzufluß ist ein gewaltiger; wie versichert wird, sind von Rom an 60 000 Personen hier theils bereits ein⸗ getroffen, theils noch unterwegs. — Alle Bahnhöfe, welche der Extrazug der Majestäten passirte, trugen festlichen
lichem Jubel begrüßt. Das Wetter ist schön. Neapel, 16. Oktober. (Ausführliche Meldung.) Bei em Eintreffen des Hofzuges, dessen Lokomotive mit Fahnen und italienischen Schildern reich geschmückt war, brachte das zahl⸗ eich am und vor dem Bahnhof versammelte Publikum den Souveränen enthusiastische Ovationen dar; die Musik des 3. In⸗ fanterie⸗Regiments, welches die Ehrenwache gestellt hatte, stimmte die preußische Hhymne an. Zum Empfange waren auf dem Bahnhofe die höchsten Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden sowie Senatoren und Deputirte anwesend. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm trug die Uniform der Gardes du Corps mit dem Bande des Annunziaten⸗Ordens sowie das Großkreuz des Militär⸗OOrdens von Savoyen. Se. Majestät der König Humbert hatte Generalsunisorm mit dem Bande des Schwarzen Adler⸗Ordens angelegt, ebenso Ihre König⸗ lichen Hoheiten die Prinzen Amadeus und Thomas. Nach⸗ dem die Allerhöchsten Herrschaften die Front der Ehren⸗ compagnie abgeschritten hatten, wurden Sr. Majestät dem Kaiser die Generale, der Präfekt, der Maire und andere hochgestellte Persönlichkeiten vorgestellt. Der Kaiser unterhielt Sich eine Zeit lang huldvollst mit denselben. Unter Kanonen⸗ donner verließen sodann die Majestäten den Bahnhof und bestiegen den bereitstehenden Hofwagen. In dem nächst⸗ folgenden saßen Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Heinrich und der Kronprinz von Italien, in dem dritten Ihre Königlichen Hoheiten die Herzöge von Aosta und Genua. In einem weiteren Wagen hatten der Minister⸗Präsident Crispi und der Staats⸗Minister Graf Bismarck Platz genommen. Die Fahrt ging nach dem Palazzo Reale, über den Dante⸗Platz, den Ferdinando⸗Platz und die Toledostraße. Sämmtliche Fenster und Balkons waren mit Tausenden von Zuschauern besetzt, welche unausgesetzt den Majestäten zujubelten, Blumen warfen und mit den Taschentüchern zuwinkten. Bis zum Palazzo Reale bildeten das Militär, Vereine und Gewerke mit ihren Musitkbanden, welche die preußische National⸗ hymne spielten, Spalier. Auf dem Plebiszit⸗Platz, vor dem Palast nahmen die enthusiastischen Kundgebungen immer größere Dimensionen an und steigerten sich, bis die beiden Monarchen gegen 3 Uhr auf dem Balkon erschienen, woselbst sie 5 Minuten verweilten. Immer neue Volksmassen ziehen vor das Palais und bringen unausgesetzt die stürmischsten Huldigungen dar. Se. Majestät der Kaiser dankten dem Syndikus mehrmals für den Ihm bereiteten herzlichen Empfang.
Neapel, 16. Oktober. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm, Se. Majestät der König Humbert und sämmtliche Prinzen, sowie der Minister⸗Präsident Crispi und der Staats⸗Minister Graf Bismarck fuhren Nachmittags 4 ³¾ Uhr zur Besichtigung der Museen. Auf den Straßen, welche die Höchsten und Hohen Herrschaften passirten, war eine zahllose Menschenmenge versammelt, welche die Monarchen mit enthusiastischen Zurufen begrüßte. — Um 7 Uhr findet im Königlichen Schloß ein Galadiner statt. Die Stadt wird Abends aufs Glänzendste erleuchtet sein.
Neapel, 16. Oktober, Abends. Ihre Majestäten der Kaiser Wilhelm und der König Humbert kehrten um 6 Uhr mit dem Gefolge in das Palais zurück. Allerhöchst⸗ dieselben wurden überall, wo sie sich zeigten, ebenso wie der Minister⸗Präsident Crispi und der Staats⸗Minister Graf Bismarck mit enthusiastischen Kundgebungen begrüßt. Die Illumination in der Stadt ist eine überaus glänzende. — Um 8 Uhr brachten 200 Mandolinenspieler den Majestäten auf dem Plebiszitolatz eine Serenade dar. Darauf concertirten elf Militärkapellen unter den Fenstern des Palastes. Um 9 ½ Uhr begann die Gala⸗Vorstellung im Theater.
Neapel, 17. Oktober. Die Ovationen der Bevöl⸗ kerung für die Majestäten dauerten lange bis über Mitternacht hinaus. — Der Staats⸗Minister Graf Bismarck stattete gestern Abend in der Begleitung des Minister⸗Prä⸗ sidenten Crispi dessen Familie in der neuen Villa einen Besuch ab.
Kaiser Wilhelm und König Humbert treffen heute gegen Mittag in Castellamare zum Stapellauf des „Roö Umberto“ ein. 18 “
„ — Der ,Schles. Ztg.“ wird von ihrem Liegnitzer Korrespondenten berichtet: Die Wahlvorbereitungen bei den Kartellparteien sind in vollem Gange; es herrscht volles Einvernehmen, obwohl von Seiten der Freisinnigen versucht worden ist, Unfrieden zu stiften. Am 13. d., Abends, fand eine gemeinsame Sitzung der Vorstände des national⸗ liberalen und des Neuen Wahlvereins statt, in welcher das gegenseitige Vertrauen besonders zum Ausdruck gebracht wurde.
— In einer zu Neumünster abgehaltenen Versamm⸗ lung des Konservativen Vereins für die Provinz Schleswig⸗Holstein wurde, wie die „Nord⸗Ostsee⸗Ztg.“ meldet, beschlossen, bei den bevorstehenden Landkagswaßlen überall an dem Kartell mit der nationalliberalen Partei festzuhalten.
— In einer Berufsgenossenschaft, nach deren Statut die
verdienst bis zu 5000 ℳ zu versichern, hatte ein Betriebsunter⸗ nehmer ohne, wie das Statut vorschreibt, seine Versicherung unter Bezeichnung des zu Grunde zu legenden Jahres⸗ arbeitsverdienstes bei dem Genossenschaftsvorstande zu be⸗ antragen, lediglich sich selbst und seinen Jahresarbeits⸗ verdienst in der Lohnnachweisung aufgeführt. Nachdem ihn ein Unfall betroffen hatte, beanspruchte er eine Entschädigung, welche ihm jedoch von der Genossenschaft versagt wurde. Sein Gesuch um amtliche Einwirkung auf den Vorstand behufs Gewährung der Entschädigung hat das Reichs⸗ Versicherungsamt durch Bescheid vom 18. Juni d. J. (Nr. 589) boelesat und dabei ausgesprochen, daß die erstmalig und anscheinend erst nach dem Unfall erfolgte Aufführung des eigenen Verdienstes in der Lohnnach⸗ weisung, welche von dem Genossenschaftsvorstande behufs Er⸗ mittelung des Umlagebeitrages wieder daraus gestrichen ist, die Versicherung des Untern ehmers nicht be⸗ gründet.
— In Bezug auf die Durchführung des im §. 82 Absatz 2 des Unfallversicherungsgesetzes vorgesehenen Strafverfahrens, wegen unbefugter Zurückweisung eines Beauftragten der Berufsgenossenschaft, hat das Reichs⸗ Versicherungsamt in einem Bescheide vom 19. Juni d. J. (Nr. 590) ausgesprochen, daß die vor⸗ gesehene Strafe als Exekutivstrafe anzusehen ist, welche, ab⸗ weichend von den in den §§. 103 ff. a. a. O. festgesetzten Strafen, erst dann einzutreten hat, wenn ein Betriebsunter⸗ nehmer nach erfolgter obrigkeitlicher Androhung der Strafe bei seiner Weigerung, dem als solchen legitimirten Beauftragten 1““ den Zutritt zu der Betriebsstätte zu gestatten, verharrt.
Hessen. Darmstadt, 16. Oktober. Die heutige „Darmstädter Ztg.“ meldet: „Ihre Hoheit die verwittwete Erbprinzessin von Anhalt erhielt die betrübende Nach⸗ richt von dem Tode ihres Bruders, Sr. Königlichen Hoheit des Landgrafen Friedrich Wilhelm von Hessen. Auf der Fahrt zwischen Batavia und Singapore verun⸗ glückte der hohe Herr durch einen Sturz über Bord. Ihre Hoheit die Erbprinzessin ist infolge dieser Nachricht heute Vormittag 11 Uhr nach Frankfurt zu Ihrer Königlichen Hoheit der Landgräfin⸗ Mutter abgereist.“ — Wegen des Ablebens des Landgrafen Friedrich Wilhelm von Hessen ist auf Befehl des Großherzogs eine Hoftrauer vom heutigen Tage bis zum 29. d. M. ein⸗ schließlich angeordnet worden.
Schwarzburg⸗Sondershausen. Sondershausen, 15. Oktober. (Leipz. Ztg.) Der Fürst und die Fürstin haben sich, nachdem sie von Schloß Gehren kürzlich hierher zurückgekehrt sind, nach Ballenstedt begeben, um einige Zeit bei ihren hohen Verwandten zu verweilen. — Morgen wird der Landtag des Fürstenthums im Auftrage des Fürsten von dem Staats⸗Minister von Wolffersdorff eröffnet werden.
Hamburg, 16. Oktober. (W. T. B.) Die Voll⸗ zugs⸗Kommission für den Zollanschluß Hamburgs macht bekannt, daß der freie Verkehr zwischen dem deutschen Zollgebiet und den angeschlossenen Hamburger Gebietstheilen sowie 1 übrigen Zollgebiet mit Beginn des 17. d. M. eintrit
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Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 16. Oktober. (W. T. B.) Der Bürgermeister theilte dem Gemeinderath offiziell mit, daß Se. Majestät der Kaiser Wilhelm den Armen Wiens 2000 Fl. gespendet habe, und drückte im Namen der Ver⸗ sammlung den ehrerbietigsten Dank aus.
Der Prinz von Wales ist heute Nachmittag mit dem Orient⸗Expreßzuge, nach herzlichster Verabschiedung von dem Kron⸗ prinzen Rudolph und dem ihm zuertheilten Ehrenkavalier Prinzen Esterhazy, abgereist. Am Bahnhof waren ferner der englische Botschafter Sir Berkeley Paget und der Generai⸗ Konsul Nathan erschienen.
Der Niederösterreichische Landtag nahm den An⸗
trag des Ausschusses über den Antrag des Abg. Rigler, betreffend ein gemeinsames deutsch⸗österreichisches Zollgebiet, zur Tagesordnung überzugehen, an. Ebenso wurde über den Antrag, betreffend die Einschrän⸗ kung des Eheschließungsrechts, zur Tagesordnung übergegangen. — 17. Oktober. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein Handschreiben des Kaisers an den Minister Präsidenten Grafen Taaffe, wonach der Reichs⸗ rath zum 24. Oktober einberufen wird.
Pest, 15. Oktober. (Wien. Ztg.) Im Oberhause wurden heute das Allerhöchste Handschreiben, betreffend die Ernennung des Grafen Csäky zum Kultus⸗ und Unterrichts⸗Minister, sowie einige Berichte verlesen und darauf die Sitzung geschlossen.
Großbritannien und Irland. London, 15. Oktober. (A. C.) Lord Londonderry besuchte gestern, in seiner amtlichen Eigenschaft als Vize⸗König von Irland, die Stadt Belfast und eröffnete daselbst eine Volksbibliothek. Bei dem ihm von der Stadt gegebenen Festmahl konnte der Statthalter mit Befriedigung auf die bisherigen Ergeb⸗ nisse der Ausführung der Verbrechen⸗Akte hin⸗ weisen, seit deren Genehmigung die Zahl der agrarisch⸗ politischen Vergehen um 28 Proz. abgenommen habe, wäh⸗ rend die Zahl der Geboycotteten gar um 75 Proz. gesunken sei. Die irische Regierung gedenke in ihren Bemühungen zur Herstellung geordneter Zustände nicht nachzulassen, sondern viel⸗ mehr die bestehenden Gesetze gerecht, energisch und furchtlos anzuwenden. Lord Londonderry theilte zugleich in seiner Rede mit, daß die Königin die Stadt Belfast zu einer City erhoben habe, nicht sowohl wegen ihrer kommerziellen Bedeu⸗ tung, als insbesondere wegen ihres Patriotismus. Es ist bis jetzt noch nicht vorgekommen, daß einer Stadt, welche nicht zugleich der Sitz eines Bischofs war, die Rechte einer City verliehen wurden.
Ueber den Feldzug in Thibet wird dem „Reuter'schen Bureau“ aus Calcutta, v. 14. d. M., telegraphirt:
Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Feldzug in Thibet, wenig⸗ stens für dieses Jahr, zu Ende ist. Das feindliche Heer befindet sich im Zustande völliger Auflösung. Von den 11 000 Mann sind nur 3 — 4000 Mann wieder gesammelt worden, welche bei Phari und Garling stehen. Der Rest ist nach allen Richtungen geflohen, einige nach Bhotan, einige gegen Tashi Lhumpo zu, andere wiederum über Phari nach Thibet. Viele er⸗ tranken auch, indem eine Bruͤcke über den Mochu einstürzte. Die in Lingmutong angesammelten Vorräthe wurden vernichtet. Die
und viele von ihnen getödtet. — In Chumbi ist ein chinesischer politischer Agent eingetroffen, und der Rajah hat Befehl erhalten, ehe er sich nach Darjeeling begiebt, nach Gantok zu kommen und sich mit dem dortigen obersten Beamten zu berathen. Der Rajah ist etwa 30 Jahre alt und hat eine Hasenscharte. Es ist zweifelhaft, ob seine Entschuldigung wegen seines neulichen unlovalen Benehmens angenommen werden wird. Niemand versteht, wie die Thibetaner auf ihrem Rückzug ihre Kanonen mitfortschaffen konnten; wahrscheinlich warfen sie dieselben in den See. Oberst Graham besuchte am 9. d. M. Gantok. In Tumlong wurde er von den Lamas wie von den Einwohnern feierlich empfangen. Auch die Schwester des Rajah empfing den britischen Kommandanten im Durbar. Auf einem der Altäre im Tempel des Phodong Lama wurde die Photographie der Königin Victoria entdeckt, welche mitten darauf stand. Die Fahr⸗ straßen in der Nachbarschaft wurden gründlich untersucht.
Frankreich. Paris, 16. Oktober. (W T. B.) In der heutigen Sitzung der deputirtenkammer beantragte Dugué de la Fauconnerie (von der Rechten) eine Re⸗ solution des Inhalts, daß eine Revision der Ver⸗ fassungsgesetze erst dann am Platze sei, wenn die Neu⸗ wahlen hätten erkennen lassen, in welcher Richtung das Volk eine Verfassungsrevision wolle. Redner verlangte für diesen Antrag die Dringlichkeit, die jedoch abgelehnt wurde. Die Kammer wandte sich hierauf anderen, die innere Verwaltung betreffenden Berathungsgegenständen zu.
„Rußland und Polen. Odessa, 17. Oktober. (W. T. B.) Die Königin von Griechenland ist gestern Abend nach Athen abgereist. 2
Schweden und Norwegen. Stockholm, 15. Oktober. Nach dem offiziellen Ausweise haben die Staatseinnahmen in den ersten drei Quartalen dieses Jahres betragen: Zölle 26 168 876 Kronen gegen 23 102 072 Kronen, Branntwein⸗ steuer 11 272 248 Kronen gegen 8 163 910 Kronen, Staats⸗ eisenbahnen 5 100 000 Kronen gegen 4 000 000 Kronen, oder zusammen 42 541 123 Kronen gegen 35 265 982 Kronen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Zeitungsstimmen.
UHMeber den dem Kaiser am 11. Oktober in Rom bereiteter Empfang äußert sich die „Italie“ folgendermaßen:
Rom hat in großartiger Weise dem Deutschen Kaiser gastfreund schastliche Ehrenbezeugungen erwiesen.
„Die offizielle Feierlichkeit ist imposant gewesen, aber sie bleib zurück hinter der Kundgebung des Volks. Man muß eben die ganze Bedeutung des soeben geschehenen Vorgangs begreifen. Die Haupt stadt des Königreichs hat sich bemüht, sich ihres Namens, ihrer Ueber lieferungen und vor allen Dingen ihrer neuen Bestimmung würdig zu zeigen.
Die Aufnahme, welche dem Kaiser Wilhelm II. von dem römischen Volk bereitet wurde, ist ein beredter Beweis für die un⸗ zerreißlichen Bande, welche die ewige Stadt mit Italien verknüpfen. Rom ist vor allen Dingen italienisch und dem Hause Savoyen und den monarchischen Einrichtungen aufrichtig geneigt. Es ist weder klerikal noch radikal....
.. Wir erwarteten eine würdevolle und feierliche Kundgebung, aber wir müssen gestehen, daß die gestrige unsere Erwartung über⸗ troffen hat. Die Befriedigung des Kaisers, von welcher die Ansprache des Bürgermeisters an die Bürger spricht, beweist, daß Kaiser
zu Theil werden ließ, richtig gewürdigt hat.
— Die „Schlesische Zeitung“ schreibt über das Kartell der nationalen Parteien:
Einen Gedanken, für den wir Jahrzehnte hindurch in allen Wahl⸗ campagnen eingetreten sind, sehen wir in dem Wahlbündnisse der konservativen, der freikonservativen und der nationalliberalen Partei verwirklicht. Als die drei Parteien im Februar des vorigen Jahres sich zu einem Ganzen zusammenschlossen, handelte es sich um einen bestimmt vorliegenden Zweck, um die patriotische Antwort auf den Appell, welchen Kaiser Wilhelm aus Arlaß der Ablehnung des Wehr⸗ gesetzes an die Nation gerichtet hatte. Daß in Folge des ad hoc ge⸗ schlossenen Wahlbündnisses dieser S erreicht wurde, war erfreulich, erfreulicher aber ist, daß dieses Bündniß über sein spezielles Ziel hinaus Bestand gehabt hat und, wie zu hoffen, auch sernerweit Bestand haben wird. Damit ist die wesentlichste Bedingung für eine gedeihliche Entwickelung unseres politischen Lebens erfüllt.
„Im Staat der Gegenwart sind das konservative und das liberale Prinzip unbedingt gleichberechtigt. Beide Prinzipien sind nicht ein⸗ ander ausschließende Gegensätze, beide haben zusammenzuwirken und einander zu begleichen. In ungehemmter einseitiger Entwickelung führt das konserrative Prinzip zur Erstarrung, das liberale zur Anarchie. Unsere Gesetzgebung wird stets nur zu unhaltbaren Schöpfungen führen, wenn sie ausschließlich durch eines dieser beiden Prinzipien bestimmt wird.... Bei allen großen, dauerbaren Leistun⸗ gen der Gesetzgebung haben das konservative und das liberale Prinzip, den jeweiligen Forderungen der Zeit entsprechend, in gleicher Weise ihren Ausdruck gefunden; so im preußischen Landrecht, in den großen Reformakten aus den Jahren nach 1806, in dem preußischen Wehr⸗ gesetz von 1814, in unserer Verfassung, unserer Kreisordnung und den auf ihr sußenden, eine freie Selbstverwaltung und vollen Rechtsschutz sichernden organischen Gesetzen.
Innerhalb des Rahmens, der die Kartellparteien umschließt, finden dat liberale und das konservative Prinzip in angemessener Weise ihre Vertretung, und wenn, wie wir mit Zuversicht erwarten, die Wahlen den Kartellparteien eine belangreiche Mehrheit sichern, könnten innerhalb dieses Rahmens ohne Rücksicht auf andere Parteien alle wichtigen Fragen parlamentarisch entschieden werden. Das diese Par⸗ teien einigende Band ist kein willkürlich gezogenes. Die Parteien, welche es zusammenfaßt, sind nicht nur durch wesentliche sie einigende Momente einander verwandt und auf gleiche Ziele hingewiesen, songern auch durch die gleiche Grenzlinie von allen anderen Parteien geschieden.
Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 43. — Inhalt: Verfügungen: vom 4. Oktober 1888. Zulässigkeit von Postpacketen im Verkehr mit den Falklands⸗Inseln.
Archiv für Post und Telegraphie. — Inhalt: Das altperuanische Reich und sein Verkehrswesen.
Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amts. Nr. 41. — Inhalt: Personalnachrichten. — Gesundheits⸗ stand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. — Cholera in Ost⸗ Asien. — Sterblichkeit in Madrid. — Sterbefälle in deutschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Sterblichkeit in Rio de Janeiro. — Witterung. — Zeitweilige Maßregeln c. — Veterinärpolizeiliche Maßregeln. — Thierseuchen. Tuberkulose und Trichinose bei Schlachtthieren. — Schweinepest in Schweden. — Thierseuchen in Oesterreich, März und April 1888. — Medizinal⸗ Gesetzgebung ꝛc. (Deusches Reich.) Viehbeförderung auf Eisenbahnen. — (Reg.⸗Bez. Kassel.) Schafräude. — (Lübeck.) Beförderung von Wiederkäuern und Schweinen nach den Nordseehäfen. — (Hamburg.) Auswandererwesen. (Schluß.) — (Großbritannien.) Wiederimpfung. Rechtsprechung. (Reichsgericht.) Atteste der Fleischbeschauer über Untersuchung auf Trichinen in der Provinz Brandenburg. — Kongresse,
Kumba⸗Soldaten wurden in Garling von den Landleuten angegriffen
Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen ꝛc.
Wilhelm II. die Kundgebungen, die ihm unser Volk beim Empfange
man den durchschnittlichen jährlichen Verbrauch in der fünfjährigen
Wiederholungen sind nicht ängstlich vermieden, um nicht die prak⸗ tische Brauchbarkeit der Arbeit zu mindern.
( rankreich. Benzossäure zur Konservirung von Nahrungsmitteln. — erschluß 8. Milchflaschen. (Hastings, Michigan.) Sanitäts⸗ Konvention. — Geschenkliste. 9
Statistische Nachrichten.
Alkoholverbrauch in Europa. — Einem Vortrage des Dr. Broch in der allgemeinen Versammlung des Institut international de statistique über den Verbrauch der wichtigsten anregenden Genuß⸗ mittel in. Europa und die auf diesem Konsum lastenden Steuern, sowie die daraus sich ergebenden Einnahmen der Staaten sind folgende An⸗ gaben entnommen. An Alkohol bezw. Branntwein wurden während der Jahre 1881— 85 auf den Kopf der Bevölkerung jährlich verbraucht:
Liter Liter. in reinen 45prozentigen Alkohols Branntweins Italien 0,9 2,0 Norwegen.. 8 6*
Großbritannien und Irland
Oesterreich⸗Ungarn.
Frankreich 8
Schweden..
Deutschland.
der Schweiz .
Rußland (europäisches)
Belgien .. 16“
Niederlande.
SeshZ1“; 19,8 8
Der Verbrauch in ganz Europa betrug im Jahrfünft 1880/84
urchschnittlich jährlich 11 Millionen Hektoliter reinen Alkohol oder 3,3 1 pro Kopf. (In den Vereinigten Staaten von Amerika schätzt
S8⸗ S0
SSSS990.28
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Periode 1881/85 auf 2,6 1 Alkohol oder 5,81 Branntwein pro Kopf.) Die Menge des in Form von Getränken genossenen Alkohols beläuft sich nach Dr. Broch's Ansicht auf 95 % des Gesammtverbrauchs. Ein Vergleich der oben mitgetheilten Durchschnittszahlen mit den⸗ jenigen der vorhergegangenen fünfjährigen Periode ergiebt eine Steigerung des Branntweinkonsums seit 1875 in Frank⸗ reich von 2,9 auf 3,8 und in Rußland ausschließlich Finnland von 4,0 auf 4,2 1 pro Kopf. In Oesterreich⸗ Ungarn und Belgien blieben die Verbrauchsziffern dieselben; in den diederlanden, Großbritannien und Irland, Finnland und Deutschland ist eine geringe, in Schweden und Norwegen eine beträchtliche Ab⸗ nahme (um 30 bis 36 %) zu verzeichnen. In der ersten Hälfte der 70 er Jahre, während des gewaltigen Ansteigens der Arbeiterlöhne, hatte der Alkoholkonsum überall zugenommen, ausgenommen in Oesterreich⸗Ungorn, Rußland und Schweden. — Die Staatseinnahmen aus dem Branntweinverbrauch waren verhältnißmäßig am höchsten in Großbritannien und den Niederlanden, demnächst in Frankreich und Rußland, am geringsten in Italien, Oesterreich⸗-Ungarn und
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Stiftung zur Pflege der Frescomalerei wird in diesem Jahre von der Königlichen Kunstakademie zu Dresden ver⸗ geben, die darin bekanntlich mit den Akademien zu Berlin, München, Düsseldorf und Karlsruhe abwechselt. Der Stiftung stehen alljährlich 3000 ℳ zur Verfügung, mit deren Hülfe einem Privatmann ein Freskobild in seinem Hause gemalt wird. Derselbe hat nur die Kosten für die Vorbereitung der Wandfläche, Herstellung der Gerüste und Beschaffung der nöthigen Geräthschaften zu tragen. Die Akademie wählt unter den eingehenden Bewerbern einen aus und bestimmt einen ihrer ehemaligen oder gegenwärtigen Schüler zur Ausführung. Es dürfen sich diesmal Bewerber aus dem Königreich Sachsen, den thüringischen Herzogthümern, den Herzogthümern Anhalt und Braunschweig und
en Fürstenthümern Reuß melden; sie haben dies bis 1. November d. J. zu thun, zugleich anzugeben, was sie dargestellt zu sehen wünschen und welchen Betrag sie etwa bei größerer Ausdehnung der Arbeit beizusteuern gewillt sind. Auch ist die Größe, Gestalt, Lage des Raums und der Wandfläche durch Einsendung eines Grund⸗ und Aufrisses darzuthun. 1 1” Sitzungsberichte der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Berlin, Verlag d. Ak. d. W.; in Kommission bei Georg Reimer. — Heft 32, 33 vom 5. Juli 1888 enthält den Abdruck einer Mittheilung des korrespondiren⸗ den Mitglieds, Hrn. Burmeister in Buenos Aires über Mastodon Antium. Dann folgt eine von Hrn. von Helmholtz vorgelegte Mittheilung des Hrn. Professors E. Dorn in Halle, in elcher derselbe über eine von ihm mit Unterstützung der Akademie ausgeführte Bestimmung des Ohm berichtet. An diese Arbeiten aus der physikalisch⸗mathematischen Klasse reiht sich alsdann ein Bericht von⸗Dr. C. Bezold in München, über die Thontafel⸗Sammlungen mit bakhylonisch⸗assyrischen Inschriften im British Museum, welchen Hr. Schrader in der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse vom 14. Juni d. J. vorgelegt hat. — Die Nr. 34, vom 12. Juli d , enthalt eine Untersuchung der egyptischen Königs⸗Mumien im Museum u Bulag in Bezug auf die Schädelbildung und den Kopftypus, von Hrn. Rudolf Virchow. Ferner sind in dem Heft zwei Mittheilungen von dem korrespondirenden Mitglied Hrn. Quincke in Heidelberg abgedruckt, von denen die eine die physikalischen Eigenschaften dünner, fester Lamellen, die andere die periodische Ausbreitung von Flüssigkeitsoberflächen sowie die dadurch hervorgerufenen Bewegungs⸗Crscheinungen betrifft. — Ferner wird aus dem Protokoll der Gesammtsitzung der Akademie, vom 12. Juli, mitgetheilt, daß die physikalisch⸗mathematische Klasse zu wissenschaftlichen Unternehmungen bewilligt hat: weitere 1500 ℳ Hrn. Dr. Carl Schmidt in Freiburg i. Br. zur Vervollständigung seiner geologischen Untersuchungen in den Pyrenäen, und 600 ℳ Hrn. Prof. Liebisch in Göttingen zur Herstellung photographischer Abbildun⸗ gen von Interferenz⸗Erscheinungen in doppeltbrechenden Krystallplatten. Die philosophisch⸗historische Klasse hat weitere 4000 ℳ für die Pro⸗ sopogrophie der römischen Kaiserzeit und 3000 ℳ zur Fortführung der Supplemente des Corpus Inscriptionum Latinarum bewilligt. Civilprozeßordnung und Gerichtsverfassungs⸗ gesetz für das Deutsche Reich nebst den Einführungs⸗ gesetzen, mit Kommentar und Anmerkungen herausgegeben von Pr. G. von Wilmowski, Geh. Justizrath, Rechtsanwalt beim Kammergericht zu Berlin, und M. Levy, Justizrath, Rechtsanwalt beim Kammergericht zu Berlin. (Preis 30 ℳ) — Die fünfte ver⸗ besserte Auflage dieses (von Franz Vahlen in Berlin, W. Mohren⸗ straße 13/14, verlegten) vortrefflichen Kommentars hat mit der vor⸗ liegenden fünften Lieferung ihren Abschluß gefunden. Wie bei den fruͤheren Auflagen, so sind auch bei der fünften Gesetzgebung, Rechtsprechung und Literatur nach Möglichkeit berücksichtigt, um die Gesetze avs ihrem eigenen Zusammenhang und aus den gesetz⸗ geberischen Vorarbeiten zu erläutern, die Grundprinzipien möglichst scharf zu beleuchten, deren Konsequenzen zu veranschaulichen, praktische Fragen für Anwendung der Gesetze anzuregen und deren Lösung zu versuchen, indem dabei überall die Grenzen des materiellen Rechts und des Prozeßrechts sowie deren Berührungspunkte im Auge behalten und angedeutet werden. Da eine Kritik der Gesetze nicht in der Absicht der S eber gelegen hat, so .be läufige kritische Bemerkungen an einigen Stellen mitein⸗ eflossen. Die Methode folgt dem Beispiel praktisch . bewahrter Kommentare auf anderen Rechtsgebieten. Jeder Materie ist zum Zweck der Orientirung eine gedrängte systematische Darstellung oder wenigstens eine kurze Uebersicht vorausgeschickt.
sind nur bei⸗
.Auf die einschlägigen Bestimmungen des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das
gerichts zu
Revier⸗ — lin mit Adressen⸗Nachweis.“
auch Privaten als ein Polizei⸗Präsidiums, die Umgrenzung der — Zu den
— Den seinerzeit als Gratisbeilag
Werke. Frage und
streng logisch. Die in der
Stralsund, 13. Oktober.
worden sind.
Gewerbe und
Dem Geschäftsbericht der
1885/86 2 352 018 kg Garn, 3 098 144 kg Garn gesponnen.
stühlen.
werden. Es wurden fakturirt: 1885/8 für 1 624 557 ℳ und 1887/88 für
auf neue Rechnung mit 7080 ℳ — Der Aufsichtsrath der
8 % (1886/87 6 %) vorzuschlagen.
tirung des Reservefonds 12 000 ℳ,
— Dem Aufsichtsrath der Ak
abschlüsse des Jahres 1886/87 vorgel gegen das Vorjahr folgende Ziffern:
Bier⸗Conto⸗Gewinn. Brutto⸗Gewinn.. Abschreibungen.. Extra⸗Abschreibungen Reingewinn Dividende.
in Prentene Tantièdme und Reservefonds
raths angegeben. — Die
„Rhein.⸗Westf. Ztg.
Allgemeinen beibehalten. „Die Besserung als auf das Gegentheil
hauptet ihre Preise fest; der Absatz n geringer geworden und bei Weitem ni Zeit vorigen Jahres.
hältniß, nicht jedoch zu den augenblickli eisen sind wesentliche Veränderungen
zogen haben.
folgenden Jahres bekannt geworden. eisen ist eine sehr lebhafte; Bessemer ziemlich flau. Gießereiroheisen findet eisen ist eine wesentliche augenblicklichen Preise sind fest;
Absatz andauernd unbefriedigend sind. immer darüber Klage, daß durch die fuhrgeschäft unmöglich gemacht werde.
der Roheisenverband seine Preise Auch in etwas lebhafter zu entwickeln, weniger bemerkbar geworden.
vereinzelt wird reger
Deutsche Reich ist an den geeigneten Stellen verwiesen. Zum Schluß sei noch auf den J.
achtrag aufmerksam gemacht, insbesondere wegen
für gezogene Draͤhte an
Herausgebern der vater
lieferungsweise erschienenen „Katechismus d von Prof. Louis Köhler hat nunmehr die Verlagshandlung von Carl Grüninger in Stuttgart in Buchform herausgegeben und so noch weiteren musikalischen Kreisen zugänglich gemacht. didakten, die von Grund auf und rationell das Wesen der Harmonien erfassen wollen, ersetzt der Katechismus das Studium kompendiöser
Nrtwor⸗ sird stets knapp und klar gehalten, die Anreihung derselben und das Fortschreiten von Abschnitt zu Abschnitt Musikwissenschaft überhaupt so vielfach angewandte Terminologie findet erschöpfende und leichtverständliche Er⸗ klaärung; zum weiteren Verständniß tragen zablreiche in den druckte Notenbeispiele und Uebungsaufgaben bei. Köhler kostet bei guter Ausstattung brosch. 1 ℳ, geb. 1,60 ℳ
1886/87
eines Extra⸗Reservefonds zur Sicherung gegen und ges fälle und ö 000 ℳ als Dividende und 3000 ℳ zum Vortrag auf neue Rechnung. b 1“ tiengesellschaft Schloß⸗ brauerei Schönebherg wurden von der Direktion die Rechnungs⸗ egt. Es ergaben sich daraus
westfälischen Metallmarkt: Der rheinisch⸗west markt bh6 in der verflossenen Woche seinen ruhigen Verkehr im Anzeichen scheinen eher Der Eisenerz⸗
gemeinen sich etwas lebhafter zu entwickeln. 1 Zeit größere Aufträge in Stahlmaterial vom Auslande eingelaufen zu sein und es ist nicht zu bezweifeln, daß, wenn diese Nachfrage an⸗ dauert, man auf allgemeine Besserung in sämmtlichen R rechnen darf. Die Preise stehen zu den Erzen zwar
ind sehr gut beschäftigt, wie dies auch h di Deutscher Blechfabrikanten in Godesberg bestätigt, anderer⸗ seits durch die Statistik pro September ziffermäßig dargethan wurde. Dieser zufolge hat zwar eine geringe Abnahme der Produktion des Ver⸗ bandes stattgefunden, dagegen erfuhr das QOuantum der eingelaufenen Be⸗ stellungen gegen den August eine Vermehrung um rund 3000 t. einer Preiserhöhung wurde trotzdem angesichts der Thatsache, daß beibehalte, Abstand genommen. ter Zeit das Geschäft doch ist ein Einfluß auf die Preise In Walzdraht ist eine wesent⸗ die Beschäf⸗
Feinblechen scheint sich in letz
e der
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Auf den im laufenden Jahre im diesseitigen Verwaltungsbezirk abgehaltenen Remontemärkten sind 136 Pferde zum Verkauf gestellt, von denen 25 P
Handel.
6 für 1 908 044 ℳ
der darin angeführten Beschlüsse der vereinigten Civilsenate des Reichs⸗ §. 32, 87 und 230 C.⸗P.⸗O. 8 — Im Drugck und Verlag von A. W. Hayns Erben 18 Hayn, Hof⸗ buchdrucker) in Berlin ist soeben erschienen: „Die Ge
Eintheilung der Polizei⸗
nd, und die 8 neuen
Speziell Auto⸗
Berliner Jute⸗Spinnerei und Weberei zu Stralau über das Jahr 1887/88 entnehmen wir Folgendes: Die Produktionsfähigkeit hat sich gegen das Vorjahr wie⸗ der erhöht; bei einer gleichen Spindelzahl von 3152 Spindeln wurden 2 844 137 kg, G. egnstie, öt c die Weberei wickelt; 1885/86 wurden 3 980 772 m = 1 692 862 kg, vün⸗ 488 m 896 220 731 kg auf 181 Webstühlen gewebt, 1887/88 6 217 420 m = 2 404 070 kg vom Februar 1888 ab auf 200 Web⸗ An Säcken wurden 1885/86 800 000 1 273 000 Stück, und 1887/88 1 571 000 Stück gefertigt. S ¹ Ausnutzung der Maschinenkräfte “ bööö 6 schäftsj bveitere 288 Spindeln und 2 ebstühle aufgeste 1 103 214 ℳ, 1886/87 Die bestehende Unterbilanz auf Höhe von 54 773 ℳ ist getilgt und nach Abzug der Abschreibungen von 89 514 ℳ bleibt ein Gewinn vo dessen Vertheilung wie folgt vorgeschlagen wird: 10 % an den Re⸗ servefond mit 9675 ℳ, 4 % Dividende mit 80 000 ℳ, und Vortrag
Stück,
Victoria⸗Brauerei⸗Aktien⸗ gesellschaft hat beschlossen, der Generalversammlung für das ab⸗ gelaufene Geschäftsjahr 1887/88 die Vertheilung einer Dividende von Der 1.““ 1 177 855 ℳ (1886/87 122 275 ℳ) und soll wie folgt Verwendung finden: Zu Heeht ungen 47 000 ℳ (1886/87 33 000 ℳ), zur Do⸗ ferner 10 000 ℳ zur Bildung orhergesehene Aus⸗
1886/87
401 698 ℳ
214 632 40 898 29 249
144 413
113 400
7 % 25 964
* schreibt
hinzudeuten.
ach Westfalen
chen Koksp nicht zu verze
ei
Aenderung nicht
je
liche Aenderung der Geschäftslage nicht eingetreten, tigung der einzelnen Werke scheint keine Betrieb konstatirt, anderen
Stellen
8
9
12
Tie Ziffern pro 1887/88 sind gemäß den Beschlüssen des Aufsichts⸗
vom rheinisch⸗ estfälische Eisen⸗
markt hat sich seit dem letzten Bericht nicht verändert. derung ist sowohl im Siegerlande wie im Nassar lebhaft und findet durchweg flotten Absatz. Lothrin
Nassauischen andauernd ger Minette be⸗
ist in letzter Zeit cht so lebhaft als um dieselbe Das Roheisengeschäft scheint im All⸗ Es scheinen in jüngster
wartet von der Zukunft nur eine Besserung der Geschäftslage. träge sind uns se 80 vierte Quartal und einzelne pro Mitte Januar Die Nachfrage nach Thomas⸗ sen ist hingegen augenblicklich stetigen Absatz.
gleichförmige während
noch
chäfts⸗ und Verwaltung von Ber⸗ Die vorliegende Uebersicht, in welche bereits die mit dem 1. d. M. in Wirksamkeit getretenen beiden neu⸗ errichteten Polizei⸗Hauptmannschaften (IX und X), welche durch ander⸗ weite Vertheilung der Polizei⸗Reviere entstanden sin 1 Polizei⸗Reviere (75, 76, 77, 78, 79, 80, 81 und 82). welche durch eine anderweite Abgrenzung der Polizei⸗Reviere 4. 9, 17, 18, 32, 47, 53, 58, 59, 64, 67, 68, 69, 70, 3 u “ 49 nahme gefunden haben, empfiehlt nicht nur den Behörden, sondern hme ccr ““ Nachschlagebuch, namentlich um
Auskunft über die Ressortverhältnisse der einzelnen Abtheilungen des Polizei⸗Reviere ꝛc. zu erhalten.
ländischen illustrirten Wochen⸗ schrift Der Bär“ (Verlag von H. Schon, Berlin W.) ist, wie wir erfahren, auch noch Ernst von Wildenbruch hinzugetreten „Neuen Musik⸗Zeitung der Harmonielehre“
's Katechismus
ferde angekauft
Zur besseren
on 96 756 ℳ,
5 323 926 „
200 000 .„ 162 000 „
oheisensorten r im richtigen Ver⸗ reisen. In Spiegel⸗ 8 cner⸗ doc. scheint ich die Geschäftslage allmählich zu bessern, da die Preise etwas ange⸗ E pudbelrpheisen ist im Allgemeinen fest und man er⸗
In Stab⸗ eingetreten. Die die Mo vhm elgn 858
it eine ziemlich gute, während ausländische Nachfrage un eE1“ 1 Die Walzwerke führen noch tzigen Roheisenpreise das Aus⸗ Die Grobblechwalzwerke ch einerseits durch die General⸗
Text ge⸗
1887,88 1886/87
1886/87
beträgt
1887/88 21 343 ℳ
55 217 „ 68 709
10 7% 36 000 „
auf eine
Die För⸗
Auf⸗
Von
zu sein; namentlich
bedürfniß vorhanden ist. In Drahtstiften hat es zwar in letzter Zeit nicht an Aufträgen gefehlt; doch sind die Preise im Allgemeinen ge⸗ drückt und unlohnend. Die Eisengießereien und Maschinen⸗ fabriken sind meist in allen Zweigen gut beschäftigt und man ist in den betheiligten Kreisen der Ansicht, daß die jetzige regere Thätig⸗ keit noch länger andauern werde, da Aufträge und Nachfrage fast ausnahmslos Pmlich flott S Die Bahnwagenfabriken sind in reger Beschäftigung geblieben. 1 Frankfurt a. M., 16. Oktober. (B. Börs.⸗Ztg.) Die Ge⸗ neralversammlung des Verbandes süddeutscher Walzwerke, in welcher sämmtliche koalirten Werke vertreten waren, beschloß, die jetzige Vereinigung auf zwei Jahre unkündbar zu verlängern. Dortmund, 14. Oktober. (Köln. Volksztg.) Der Ko hlen⸗ markt verharrt in seiner bisherigen günstigen Lage und bietet zur Zeit ein Bild, wie wir es selbst zu Anfang der 70er Jahre nicht ge⸗ sehen haben. Daß die riesige Kohlenmenge, welche tagtäglich im niederrheinisch⸗westfälischen Kohlenrevier zur Förderung und Versen⸗ dung gelangt, nicht hinreicht, um die augenblickliche Nachfrage zu decken, darf als Zeichen gelten, daß die Montan⸗Industrie gegenwärtig gut beschäftigt ist. Die meisten größeren Zechen sind für längere Zeit derart mit Aufträgen versehen, daß sie neuere Verbindlichkeiten nicht eingeben können und viele günstige Offerten zurückweisen müssen. Selbst die kleineren Magerkohlen⸗Zechen, welche vor länger als Jahresfrist nur noch ein kärgliches Dasein fristeten, sind heute in der Lage, mit Erfolg an dem allgemeinen Auf⸗ schwung theilzunehmen. Eine Folge davon ist, daß in den abgelege⸗ neren Revieren, wie Werden und Sprockhövel, das Bestreben sich kundgiebt, die alten Längenfeldverleihungen, welche einzeln einen ratio⸗ nellen Betrieb nicht gestatten, zu größeren Grubenfeldern zu kon⸗ solidiren und auszubeuten. Ist diese Kohle auch für Industriezwecke minderwerthig, so liefert sie doch einen vorzüglichen Hausbrand und dürfte als solche namentlich im Süden gutes „Absatzfeld sinden. Leider hat der starke Kohlenbegehr auch eine Zurückdrängung der rheinisch⸗ westfälischen Kohle durch die englische in den Niederlanden zur Folge gehabt, da die rheinisch⸗westfälischen Zechen bei der starken Förderung nicht immer in der Lage waren, die Separation in der gewünschten Weis vorzunehmen. Einstweilen meinen die hiesigen Zechen ohne Nachtheil auf das verlorene Terrain verzichten zu können; auch dürfte es außer Frage stehen, daß dasselbe unter nicht allzu großen Schwierig⸗ keiten später wiedergewonnen werden wird. Der Versandt ging auf der Eisenbahn ohne bemerkenswerthe Störungen von Statten, um so mehr, als der Waggonmangel nunmehr endgültig beseitigt zu sein scheint. Der Kohlenversandt auf dem Rhein dagegen wurde durch eingetretene Hochwasser vielfach gestört, so daß die Eisenbahn über⸗ lastet werden mußte. Im ganzen Kohlenrevier wird über augenblick⸗ lichen Mangel an geeianeten Arbeitskräften geklagt, und es hat bereits ein Zuzug fremder Arbeiter eintreten müssen, der indeß nur einen ge⸗ ringen Theil des Bedarfs gedeckt hat. 1 —
London, 16. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten.
Manchester, 16. Oktober. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r Water Taylor 9 ¼, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8 ¼,
32r Mock Brooke 8 ⅝, 40r Mayoll 9, 40r Medio Wilkinson 10,
32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland 8 ¾, 40r Double Weston 98 60r Double 8G 12 ½, 32“ 116 yds 16 % 16 rey Printers aus 32r/46 168. Stramm. . 1
1 Hrinffs ⸗ 16. Oktober. (W. T. B.) Die Nationalbank hat den Diskont von 3 ½ auf 4 % erhöht.
Rotterdam, 16. Oktober. (W. T. B.) Die heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Auktion über 29 868 Ballen Java⸗Kaffee, 1034 Kisten und 102 Ballen Padang⸗ Kaffee ist wie folgt abgelaufen. Es wurden angeboten: 1494 Bl. Java Preanger gelb, Taxe Cent 50, Ablauf Cent 51 ½¾à52 ¼, 1987 Bl. do. do. blank, Taxe 46à47, Ablauf 50à50 ¾, 4044 Bl. do. Tjelatjap, Taxe 15 ½, Ablauf 49ʃ2à50, 2377 Bl. do. blank, Taxe 45 ½à45 ¾, Ablauf 48 ½à49 ½, 2637 Bl. do. blaß, Taxe 45 ¼à45 ½, Ablauf 48 ½449, 2994 Bl. do. blaßgrünlich, Taxe 45à45, Ablauf 48 ¼à49 ¼, 1034 KHist. Padang W. J. B., Taxe 48à63, Ablauf 50 ¼¾à64 ½, 1363 Bl Java W. J. B., Tarxe 50à 57 ½, Ablauf 53½à60 ¾, 6881 Bl. do. Tagal, Taxe 45à45 ½, Ablauf 48à50 ½¼, 5404 Bl. do. Malang, Taxe 44 ¾à 45 ½, Ablauf 481à49 ¼, do. ordinär 8 Triage, Taxe 30à41, Ablauf 34 ½, 370 Bl. do. B. S. und Diverse.
15. Oktober. (W. T. B.) Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 3000, do. nach Frankreich 7000, do. nach anderen Häfen des Kontinents —, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 112 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 10 000 Qrts. —
— 16. Oktober. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 769 454 Doll gegen 5 887 711 Doll. in der Vorwoche.
Submissionen im Auslande.
I. Italien “ 29. Oktober, 2 Uhr. Territorial⸗Direktion des Militär⸗Kom⸗ missariats des ersten Armee⸗Corps zu Turin: “ Lieferung von blauem Tuch zu Uniformen, von röthlichgrauem Zeltstoff, von kompletten Putzbeuteln, von gewirkten Unterhosen und von Kavallerie⸗Sporen ohne Riemen. II. Oesterreich. 1 5. November, Mittags. Wien. K. K. General⸗Direktion der österreichischen Staatsbahnen: Lieferung von ca. 1220 Stück Lokomctiv⸗Tyres mit ca. 409 900 kg Gewicht, 650 Stück Tender⸗Tyres mit ca. 170 900 kg Gewicht, 2300 Stück Wagen⸗Tyres mit ca. 575 000 kg Gewicht. Näheres an Ort und Stelle. 8 8
Verkehrs⸗ Anstalten.
Hamburg, 16. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rbem. 88: Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ig. von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen.
London, 16. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Norham⸗Castle“ ist auf der Heimreise heute in Southampton angekommen. 8
Theater und Musik.
Central⸗Theater. Am verflossenen Sonntage war der An⸗ drang zu der Vorstellung der „Schmetterlinge“ so groß, daß die Kasse wereits um 6 ½ Uhr geschlossen werden mußte. Bemerkenswerth dürfte sein, daß in den bisherigen 62 Vorstellungen des Stücks stets dieselben Darsteller, welche der Première zu so großem Erfolg ver⸗ holfen, beschäftigt waren und noch nicht ein einziges Mal die Reserve⸗ kräfte in Anspruch genommen zu werden brauchten.
— Im gestrigen 3. Symphonie⸗Concert der Phil⸗ harmonie kam Beethoven’s große C-moll. Symphonie zur Aus⸗ führung, welche die Kapelle unter Hrn Kogel's Leitung sehr schwungvoll und mit präziser Uebereinstimmung in den Schattirungen zu Gehör brachte. Unter den neueren Kompositionen von Berlioz. Volkmann, Wagner und Anderen trat besonders das sehr stimmungsvoll gehaltene Andante religioso von Massenet, einem der gediegensten Tondichter der neueren Pariser Schule, wirksam hervor. Die günstige Akustik kam den Vorträgen sehr zu statten. Das Publikum hatte wieder den Saal bis auf den letzten Platz gefüllt.
8
Mannigfaltiges.
Am Freitag, den 19. d. M., findet Königliche Parforce⸗ Jagd statt. Rendezvous Mittags 1 Uhr am Jagdschloß Stern.
Arbeits⸗