on Sr. Majestät dem Kaiser Wilbelm I. ist der Befehl er⸗ 1 dem Deutsihen Reichsgericht ein würdiges Haus zu erbauen, und unter den für das Wohl des Reichs stets offenen Augen seines großen Ersten Kaisers sind die Pläne zum Bau entstanden. Ew. Kaiserlichen Majestät ist es —— geblieben, den Ge⸗ erhabenen Vorgängers zu verwirklichen. b“ bobenen Feier die Weihe zu geben, sind Ew. Kaiserliche Majestät an der Seite Allerhöchstibres hohen Bundesgenossen, Sr. Majestät des Königs von Sachsen, hierher gekommen und wollen als Oberbhaupt des Reichs in Gemeinschaft mit dem Herrscher des Landes, in dessen Grenzen das Reichsgericht seines Amts waltet, den ersten
Stein zu dem Baue legen. 8 5 babener Hand gelegten Grunde Stein Möge auf dem von so erhabe he za ger⸗
Stein zu einem stattlichen Gebäude . Sne der Reichsverfassung das Deutsche Recht seinem Ausbau ent⸗
vegenebt., in den Hallen des fertigen Baues unter dem Schutze Ihrer Kaiserlichen ajestät und Ihrer erhabenen Bundesgenossen das Reichsgericht mit Weisheit und Kraft seine Wahrsprüche fällen.
Mit diesem Wunsche überreiche ich Ew. Kaiserlichen Majestät im Namen des Bundesraths die Kelle. b
Se. Majestät nahm von dem bereit gehaltenen Mörtel und bestrich wiederholt den inneren Rand des Grundsteins. Sodann überreichte er die Kelle Sr. Majestät dem Könige, welcher gleichfalls Mörtel auf den Stein warf. Nachdem durch den Maurermeister L. Meißner und den Steinmetzmeister M. Ehmig aus Leipzig das Verschlußstück aufgesetzt worden war, richtete unter Ueberreichung des silbernen Hammers der erste Vize⸗Präsident des Reichstages, Dr. Buhl an Se. Majestät den Kaiser die nachstehenden Worte: 1
Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät wollen Allergnädigst geruhen, aus meiner Hand, als des Vertreters des Deutschen Reichs⸗ tages, den Hammer entgegenzunehmen, um einen Grundstein zu legen für die Heimstätte des höchsten “ es deutschen Volks, welche bereitet werden soll in den Landen von Ew. Majestät hohem Verbündeten, dem König von Sachsen. u
Dieser Gerichtshof wird zu allen Zeiten das bestehende 68 unparteiisch handhaben und durch seine Entscheidungen die “ auch des bürgerlichen Rechts vorbereiten, auf welche die Nation sei Jahrhunderten vergeblich hofft, welche aber nach der 1e. ver⸗ nommenen Sede ennc Ew. Majestät nunmehr in einer kurzen Spanne Zeit gesichert Dann erst wird dieser Gerichts⸗ bof in seiner vollen Zuständigkeit Hüter und Wächter der Einheit der Rechtsprechung im ganzen Reiche sein, dann erst werden die Deutschen sich fühlen als Glieder einer einzigen großen Rechtsgemeinschaft. So wird der hehre Gedanke vollendet sein, welcher zuerst in den Anträgen des Hochseligen Königs Johann 5 Sachsen auf Errichtung 8n 0oCöö für das Handels⸗
1 tkräftigen Ausdruck fand. 8 recht Feinun 81 Kaiserlichen Majestät vergönnt sein, das Werk der deutschen Rechtseinheit zum Abschluß zu bringen, auf daß das deutsche Volk, wie in Ew. Majestät Hochseligen Herrn Großvater den Begründer des Reichs so in Ew. Majestät den Begründer des nationalen Rechts preise! .
Se. Majestät der Kaiser ergriff mit fester Hand den Hammer und führte 3 Schläge auf den Stein, die er mit dem Spruch begleitete: „Der Ehre Gottes des Allmächtigen, dem Rechte und Seinen allezeit getreuen Knechten.“ Aus der Hand des Kaisers empfing Se. Majestät der König Albert den Hammer, und vollzog den Hammerschlag mit den Worten:
Gott zur Ehre, dem Reiche zum Ruhme, dem Rechte zum Schirme.“ Als die Majestäten in das Zelt zurückgetreten waren, thaten, indem die Musik die Weise „Lobe den Herren ꝛc. spielte, der Staats⸗Minister von Boetticher, der Staatssekretär von Schelling und die übrigen Mitglieder des Bundesraths, die beiden Vize⸗Präsidenten des Reichstages, sowie die Justiz⸗ Minister, an deren Spitze Minister von Friedberg, der Staats⸗ sekretär des Reichs⸗Schatzamts, der Reichsgerichts⸗Präsident, der Ober⸗Reichsanwalt und die übrigen dazu bestimmten
eeren die üblichen Hammerschläge. Demnächst bestieg der uperintendent Dr. Pank die Kanzel, hinter welcher er mit dem Prediger an der reformirten Kirche, Dreydorff, und dem katholischen Pfarrer, Superior Juhr, Aufstellung genommen tte. (Die von Dr. Pank gehaltene Weiherede haben wir eits gestern mitgetheilt.)
Nach dem Segen trug der Sängerchor den ersten Vers des Liedes „Nun danket Aüe Gott“ vor, und nun schritt der würdige Präsident des Reichsgerichts in seiner purpurfarbigen Robe, über welcher er das orangefarbene Band des Schwarzen Adler⸗Ordens trug, vor den Grundstein, verneigte sich vor den Majestäten und sprach öö
eier neigt sich ihrem Abschluß zu.
vasese F. Lied gt si⸗ ausgesprochen, wohin der Zoll des Dankes
ür ihren glücklichen Verlauf sich an erster Stelle zu wenden hat — an die Quelle, aus welcher alle gute und alle vollkommene Gabe 1 bemaagi, beiden Erlauchten Monarchen, vor denen zu steben wir ge⸗ würdigt werden, haben dieser Feier ihre besondere und eigenartige Weihe verliehen. Sie gönnten uns ihre Höchste Gegenwart und bethätigten sich selber bei . eeann des zur dauernden Stätte
ü ichsgeri estimmten Baues. . 1 8 8 Kicheg in dessen Namen Recht zu sprechen wir berufen sind, verkörpert sich für uns in der Allerhöchsten Person des Kaisers, dem Mittelpunkt des nationalen Empfindens. Seine Hulderweisung reiht sich an die seiner beiden erhabenen Vorfahren. Das Archiv des Reichsgerichts benahft 8 kostbaren Zeugnisse eines gleich gnädigen
i der drei Kaiser auf. . 8 Stnage den anvertrauten Amts aber walten wir — nun in das eehnte Jahr — wie unter dem Kaiserlichen, so unter dem landes⸗ Kerrlichen Schutz und Schirm Sr. Majestät des Königs von Sachsen. Schon bei der ersten Vorstellung des Gerichtshofes gefiel es Sr. Majestät, darzulegen, welche Bedeutung Allerhöchstderselbe dem Reichsgericht und der Aufnahme desselben in seine gute und getreue Stadt Leiphig beimißt. Die Königlichen Worte von damals klingen heut, im Eingang des 18 seiner gesegneten Regierung,
in unseren Seelen. 88, S egn fert Sie 8 denn den Ausdruck des tiefempfundensten Dankes in Treu und Shtfßrcht zu den Füßen der erhabenen eng ver⸗
7 rrscher niederlegen. 8 . . Jcer, der Allerhöchstdieselben überall umbraust, — der den friedlichen Siegeszug Sr. Majestät des Kaisers auf deutschem und außerdeutschem Boden überall nicht minder lebensvoll umklungen hat, als in dem Sben öö“ Lande, mischen wir
sere Stimmen und rufen freudig: 2 is Se. Mafestät der Deutsche Kaiser, König Wilhelm von Preußen,
ist.
Se. Majestät König Albert von Sachsen,
sie leben hoch! hoch! hoch! Dieser Ruf fand in der Versammlung
—. Die Musik stimmte die
bn.⸗ an, und die ganze Festversammlun Strophe. Hiermit war die erhebende Feier
Im 3
der dort aufgestellten
begeisterten Wider⸗ ymne „Heil Dir im Sieger⸗ sang die erste eeang üs t hatte der Kaiser sich noch unter Einsichtnahme 21 — 9 dem leitenden Baumeister Hoffmann über die Ausführung des Baues Bericht erstatten
lassen.
gestatteten Räumen des neuen Gewandhauses gab. Es war eine
Allerhöchsten Herrschaften noch beiwohnen konnten. Bei ihrem
die noch lebhaft bewegten Straßen der Stadt geleitet.
änzende Versammlung. Bei dem Cercle, welchen die Majestäten von Len Kaiser insbesondere die Minister von Boetticher und von dberg, einzelne Minister der übrigen Bundesstaaten, der Staatssekretär von Schelling, der Reichstags⸗Vize⸗Präsident Dr. Buhl, der Reichsgerichts⸗Präsident Dr. von Simson der Ober⸗Reichsanwalt Tessendorff und der Ober⸗Bürgermeister Dr. Miquel durch huldvolle Worte aus⸗ gezeichnet. Unmittelbar auf das Dejeuner folgte das von der Stadt zu Ehren der Anwesenheit der Majestäten in dem Saale des Gewandhauses veranstaltete Concert, dessen erstem Theile die
Eintritt in die große Mittelloge begrüßte sie der Bürger⸗ meister Dr. Trön btim mit einem dreifachen Hoch, welches von dem glänzenden Kreise der Seitens der Stadt geladenen Damen und Herren stürmisch aufgenommen wurde. Das Programm des Concerts war vorzüglich ausgewählt. An die Ouverture zu „Euryanthe“ reihte sich, gesungen von Frau E. Baumann, die Arie aus der Schöpfung von Haydn: „Auf starkem Fittige schwinget sich der Adler stolz“. Nach dem von
errn C. Perron vorgetragenen gean Wolfram's aus dem „Tannhäuser“ verließen die Allerhöchsten Herrschaften den Saal, umrauscht von brausenden Hochrufen der Festversamm⸗ lung. Der Ober⸗Bürgermeister und der Reichsgerichts⸗Prä⸗ sident hatten die ver 9. en auf der Rückfahrt zum
ayeri Bahnho egleiten. . 8 vegisches Zahnhof aeh Concerts wurden die auswärtigen Gäste von dem Ober⸗Bürgermeister auf einer Umfahrt be; einem Festmahl, welches die Stadt ihren Gästen in dem einem Festmabt, des deutschen Buchhändlerhauses gab, fand der Tag, dessen hohe Bedeutung im ganzen Volke weit über die Bürgerschaft Leipzigs hinaus volles Verständniß gefunden hat und an den die Erinnerung in Dankbarkeit noch lange fortleben wird, seinen glänzenden Abschluß. b
— In der am 1. d. M. unter dem Vorsitz des Vize⸗ Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, Staatssekretärs des
nnern, von Boetticher, abgehaltenen Plenarsitzung faßte der “ über die Zollbehandlung mehrerer Gegenstände Beschluß. Die Uebersicht der Ausgaben und Einnahmen der Landesverwaltung von Elsaß⸗Lothringen für das Etatsjahr 1887/88 und die Vorlage, betreffend die Gestattung der Durch⸗ fuhr von Schaf⸗ und Rindvieh auf der Eisenbahn von Jägern⸗ dorf in Oesterreich durch Preußen nach Nieder⸗Lindewiese in Oesterreich, wurden den zuständigen Ausschüssen zur Vor⸗ berathung überwiesen.
— Nachdem das Amt des katholischen Feldpropstes zur Erledigung gelangt ist, hat nach erfolgter Zustimmung der Königlichen Staatsregierung der bisherige Fürstbischöfliche Delegat, Ehrendomherr und Propst an der hiesigen St. Hedwigskirche, Johann Baptist Aßmann, durch Päpst⸗ liches Breve vom 15. Oktober 1888 die kirchlichen Vollmachten zur Ausübung des Amts als katholischer Feldpropst erhalten.
Se. Majestät der Kaiser und König haben dem katholischen Feüdoöons Lnesnterm nr i M. be Allerhöchste Bestallumz z eilen gerüht, welche de . nerse nordenest nachdem er den vorgeschriebenen Eid abgeleistet hat.
— Hierher gelangten Nachrichten zufolge ist über die auf der Insch Srt aae enien Orte Cap Haiti, Gonarves und St. Marc der Blockadezustand verhängt worden.
— Auf Veranlassung des Kultus⸗Ministers werden unter der Leitung des Geheimen Medizinal⸗Raths Professor Dr. Koch im Lauf des Monats Dezember hygienische Kurse für Verwaltungs⸗ und Schulbeamte stattfinden. Diese Kurse sollen hauptsächlich in Demonstrationen bestehen, welche im hiesigen hygienischen Institut und im Hygiene⸗Museum abgehalten werden, sowie in Exkursionen, bei welchen die sanitären Anlagen der Stadt Berlin besichtigt werden sollen, um so die Theilnehmer in möglichst kurzer Zeit mit den bewährtesten ihren Wirkungskreis berührenden hygienischen Einrichtungen bekannt zu machen. Für den Kursus der Verwaltungsbeamten ist die Zeit vom 3. bis 15. Dezember, für den der Schul⸗ beamten die Woche vom 17. bis 22. Dezember festgesetzt. Nähere Auskunft wird von der Direktion der hygienischen Institute der Königlichen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität (Klosterstr. 36) ertheilt.
— Der Kaiserliche Botschafter Graf zu Münster hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben von Paris funßirt der erste Sekretär von Schoen als interimistischer Geschäfts⸗ träger.
— Der Inspecteur der 2. Feld⸗Artillerie⸗Inspektion, General⸗Lieutenant von Lewinski, hat sich mit Urlaub auf 8 Tage nach der Neumark begeben.
— S. M. Kanonenboot „Hyäne“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Zeye, ist am 1. November cr. in Plymouth ein⸗ getroffen und beabsichtigt am 2. d. M. die Reise fortzusetzen.
Hannover, 1. November. Der ö Hannoversche Provin iallandtag ist heute achmittag 4 Uhr durch den Königlichen Kommissarius, Ober⸗Präsidenten Dr. von Bennigsen, mit folgender Rede eröffnet worden: Hochgeehrte Herren! 1“ 1 Namens der Staatsregierung habe ich die Ehre, Sie Ihrer Arbeiten zu begrüßen. “ n Sn. Regierungsvorlagen, welche den vorjährigen Provinzial⸗ landtag beschäftigten, haben inzwischen ihren Abschluß erhalten durch Gesetz vom 7. Mai d. J, betreffend die Vereinigung der Land⸗ gemeinden Geestemünde und Geestendorf, Gesetz vom 4. Juni d. J., betreffend die Erweiterung der Stadt⸗ gemeinde und des Stadtkreises Harburg, Gesetz vom 5. Juni d. J., betreffend die Verfassung der Real⸗ gemeinden in der Provinz Hannover. ] Auch ist in Uebereinstimmung mit Ihren vorjährigen Verhand⸗ lungen über die in den Provinzen Hannover und We falen auszu⸗ sprechenden Bewilligungen zu den Grunderwerbskosten fuͤr den Schiff⸗ fahrtskanal von Dortmund nach den Emshäfen, sowie mit den in Ihrem Schreiben vom 1. November 1887 ausgedrückten Wünschen, durch Gesetz vom 6. Juni d. J, unter Abänderung des Gesetzes vom 9. Juli 1886 ein entsprechend höherer Betrag der Kosten auf die Staatskasse übernommen. Das insbesondere für die westlichen Theile der S. Unternehmen ist damit der Ausführung erheblich näher gebracht. b 8 Von der Königlichen Staatsregierung wird dem Provinzial⸗
bei Beginn
Erleichterung des Abverkaufes und des Austausches einzelner — Gruadstägen in der Provinz Hannover, vorgelegt werden. Ferner werden Ihnen zugehen: die Uebersichten über die Ein⸗ nahmen und Ausgaben des hannoverschen Klosterfonds und die Jahres⸗ berichte, Jahresrechnungen und Etats der Gewerbekammern. 1
Wie in den früheren Jahren werden auch dieses Mal den Kern hhrer Verhandlungen die Berathungen bilden, welche sich auf die hnen durch die Gesetze überwiesene und die aus eigener Initiative aufgenommene kommunale Thätigkeit beziehen. Je umfangreicher sich diese im Laufe der Zeit entwickelt hat, um so erfreulicher ist auch dieses Jahr wiederum das Bild, welches in den Vorlagen Ihres Ausschusses über die Ergebnisse der Pro⸗ vinzialverwaltung im Jahre 1887, sowie über den Haushaltsplan für das nächste Rechnungsjahr in allen Zweigen Ihrer Verwaltung wachsende Erfolge nagweift, auf einer sorgsam gepflegten finanziellen Grundlage, welche auch zu bedeutenden außerordentlichen Verwendun⸗ gen für gemeinnützige Zwecke die Mittel gewährt. 8 Im Allerhöchsten Auftrage Sr. ajestät des Königs erkläre ich auf Grund des §. 26 der Provinzial⸗Ordnung den zwei⸗ undzwanzigsten Hannoverschen Provinzial⸗Landtag für eröffnet. 1 Nach dem Schluß dieser Ansprache brachte der bisherige Vorsitzende des Provinzial⸗Landtages, Kaiserlicher außer⸗ ordentlicher und bevollmächtigter Botschafter, Erblandmarschall Graf zu Münster⸗Derneburg, ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König aus, in welches die versammelten Mitglieder lebhaft einstimmten.
Bayern. München, 1. November. (W. T. B.) Das 88 Milerer ⸗Verordnungsblatt“ veröffentlicht Kabinetsordre des Prinz⸗Regenten Luitpol 3 „Ich habe Mich entschlossen, der Armee zum Ruhme und zum Vorbilde, ein Denkmal in der von Meinem unvergeßlichen Herrn Vater erbauten Feldherrnhalle zu errichten. Mit der Entwer⸗ fung und Ausführung dieses Denkmals auf Rechnung Meiner Privat⸗ kasse habe Ich den Bildhauer und Erzgießer Ferdinand von Miller beauftragt.“
Oldenburg. Oldenburg, 1. November. Der Groß⸗ herzogliche Hof ist heute aus Eutin nach Oldenburg zurückgekehrt.
Schwarzburg⸗Sondershausen. So ndershausen, 30. Oktober. 8 Eez⸗ Ztg.) Der Landtag ist, nachdem er die Vorlagen der Regierung angenommen hat, am Sonnabend vertagt worden.
Waldeck. Pyrmont, 31. Oktober. (Karlsr. Ztg.) Heute Vormittag 10 Uhr erfolgte unter imposantem Gepränge die vorläufige Beisetzung der Leiche der Fürstin
elene. Am Montag findet die Ueberführung der Hece nach dem Erbbegräbniß der Fürstlichen Familie in Rhoden statt.
Deutsche Kolonien. Die Unruhen in Ost⸗Afrika dauern fort. Nach einem Telegramm der „Times“
hat der kommandirende Admiral des deutschen Geschwaders in Zanzibar nach Bagamoyo, wo allnächtlich Kämpfe stattfinden, eine Garnison von Marinetruppen verlegt. Die Boten, welche die deutsche Gesellschaft zu den Ansiedlern nach Mowapwa sandte, seien am letzten Freitag an der Küste ermordet worden. Dr. Hans Mevyer, dessen Expedition nach dem Kilimands charo aufgelöst wurde, befindet sich in Zanzibar. Angeblich soll, um ihn und seinen Be⸗ 88 Baumann aus den Händen der Eingeborenen zu be⸗
8 8
reien, ein Lösegeld von 1200 Pf. Sterl. gezahlt worden sein. — Der Direktiensrath der Deutsch⸗Ostafrikanischen Gesellschaft hat sich jüngst in dem Sinne schluͤssig gemacht, daß es Pflicht aller Betheiligten sei, die einmal vertragsmäßig gewonnenen Positionen an der Küste Ostafrikas nicht preiszugeben, sondern Alles aufzubieten, um wieder in den Besitz der verloren gegangenen Plätze zu gelangen.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. November. (W. T. B.) Außer Sese sehr gherzlichen Glückwunsch⸗Telegramm des Kaisers an den Kaiser von Rußland anläßlich der glücklichen Errettung der Kaiserlichen Familie bei dem jüngsten Bahnunglück ist von dem Minister des Aus⸗ wärtigen, Grafen Käaͤlnoky, Namens der österreichisch⸗ ungarischen Regierung ein ebenso herzliches Glück⸗ wunsch⸗Telegramm an die russische Regierung ab⸗
esandt worden.
gef Dem heutigen Dankgottesdienst in der russischen Kapelle wohnten der russische Botschafter Fürst Lobanow mit dem Personal der russischen Botschaft, der Minister des Aus⸗ wärtigen Graf Kälnoky, Sektions⸗Chef von Szögyenyi, sowie die Botschafter Prinz Reuß und Paget bei. Vor dem Gottes⸗ dienst hatten der Graf Kalnoky und die beiden Botschafter dem Fürsten Lobanow ihre Glückwünsche ausgesprochen.
— 2. November. (W. T. B.) Gegenüber den unrichtigen Meldungen slavischer und französischer Blätter und der „Indé⸗ pendance belge“ über den wischenfall in Belovar ist das „Fremdenblatt“ in der Lage, aus zuverlässiger Quelle mitzutheilen, daß die vom Kaiser gegen den Bischof Stroßmayer ausgesprochene Rüge vom Va⸗ tikan vollkommen zustimmend aufgenommen worden ist, und daß auch das Entschuldigungsschreiben, das der Bischof in Folge der Aufforderung des Kardinals Ram olla an diesen richtete, den peinlichen Eindruck des s. Z. nach Kiew gesandten Telegramms im Vatikan nicht zu beseitigen vermochte, wenn auch der Papst sich nicht entschließen konnte, weitere Konsequenzen der bereits gerügten Haltung des Bischofs folgen zu lassen.
Großbritannien und Irland. London, 31. Oktober. (A. C.) Die „Times“ ist in der Lage, mitzutheilen, daß ein Vertrag zwischen der britischen Regierung, der bri⸗ tischen Nord⸗Borneo⸗Gesellschaft, dem Radschah von Sarawak und dem Sultan von Brunei zur Er⸗ richtung eines britischen Protektorats über die Gebiete der drei Letzteren abgeschlossen und von diesen bereits unter⸗ zeichnet worden ist. Die Unterzeichnung des Sultans von Brunei erfolgte erst ganz kürzlich in Folge der Mission Sir Hugh Low's nach Bruneirl.
Die Kosten der Expedition nach Sikkim werden auf 150 Lakhs Rupien (1 Lakh = 10 000 Pfd. Sterl.) ver⸗ anschlagt. Dem Vernehmen nach wird der frühere Resident in Leh, Ney Elias, die Friedensunterhandlungen mit dem chinesi schen E beginnen, sobald der Letztere in
natong eingetroffen ist. 8 Aus - vom 28. Oktober, wird der „Times gemeldet: 1“
Der Feldzug nach den Schwarzen Bergen ist thatsächlich zu Ende und der Widerstand des Feindes gebrochen. Es entstebt jetzt die wichtige Frage wie wir dauernd die wilden Bergstämme zwingen wollen, unsere Grenze zu achten. Die Ueberzeugung wächst,
In die Feier schloß sich das Dejeuner an, welches Se⸗ Majestät der König seinem erlauchten Gaste in den prächtig aus⸗
Landtage zur gutachtlichen Aeußerung gemäß der im Schreiben vom 14. Degenker 1886 enthaltenen Bitte ein Gesetzentwurf, betreffend
daß es absolut nöthig sein wird, den Indus zur Grenze zu machen,
um weitere Streifz weile hat
erhalten, nach
Mäanner.
ein, wo er die dort befindlichen Regimenter besichtigte. Darauf
dab er sich nach Ma hanner. Bach Kaschmir⸗Solda
Chagarzais verhalten sich streng neutral. Die Parari Sayads hingegen sind noch trotzig. 1 ausgezeichnet bewährt; ihre Beweglichkeit ist namentlich im Guerillakriege höchst verwendb Maidan (Indien),
haben sich
telegraphirt: 1g. Hassanza
britischen Unterthanen, welchen sie im vorigen Jahre gefangen genommen hatten, ausgeliefert. Hierdurch ist ihre völlige Unterwerfung dargethan. Die dritte Kolonne marschirt auf britisches Gebiet zurück. Ein Häuptling wollte die
sönlich unterwerfen. ihn vor. Die
aus Rangun u.
„Ta⸗do und Nga⸗Chak, zwei berüchtigte Insurgenten⸗ führer, sind von der Polizei im Pakoku⸗Distrikt getödtet worden. — Die Lieutenants Gastrell und
Prätendenten vo
einer stark befestigten Stellung nach zweistündigem Gefecht daraus. Unser Verlust beträgt 4 Todte Verwundete. „Das Lager des Feindes wurde Chins baben einen Raubzug von
und verwundet.
eine Anzahl Frauen ermordet. Es wird
gegen den Häuptling
das Land der uns tributpflichtigen Stämme eingefallen ist und sich weigert, unsere Herrschaft anzuerkennen. 8 Ober⸗ und Unter⸗Birma in zwei Divisionen aufbrechen, und wir
werden die westlichen
Frankreich. dem heutigen Mi
Auswärtigen mit, daß er eine Depesche erhalten habe, in welcher die glückliche Errettung des Kaisers
land und der Eisenbahnunfall in
den Vertreter Frankreichs in St. Petersburg, beauftragt, dem Minister von Giers die Glück wünsche der französischen Regierung auszusprechen, suchen, dieselben dem Kaiser und der Kaiserlichen Familie zu
übermitteln.
Rußland und
aus Moskau vom heutigen Tage,
1 ¼ Uhr trafen der Kindern hier ein
Stadt nach der Kathedrale zu dem
bilde, woselbst sie die Majestäten nach
und nach der Uspenski⸗Kathedrale.
Nachmittags erfolgt nach Gatschina.
Nach weiteren Meldungen aus Moskau wurden der Kaiser
und die Kaiserin
Behörden, den Ständen und vielen Deputationen auf dem Bahn⸗ hofe feierlich begrüßt und unternahmen alsdann unter dem Geläute aller Glocken im offenen Wagen eine Fahrt in die Stadt und nach dem Kreml.
angelegt. Dichtgedr Lehranstalten stande auf den Straßen.
Kirchen Aufstellung
der Kaiser und seine hohe
hinaus und begrüßt 2. Novembe über die Borki
weiter bei
Verkehrs⸗Ministers. nur mit einer
aber die Stöße
wagens waren so heftig, daß sie vor und hinter Verwüstungen anrichteten und Wagen, in welchem sich die Ma jestäten befanden, wurde der Boden herausgerissen; damm und wurden mit dem Waggondach bedeckt. Die Groß⸗
fürstin Olga nach rechts
unverletzt. Eltern in
Schritte vom Kaiser
reichte, und der Hund des Kaisers neben ihm getödtet wurden.
Niederlande. Zustand des Kön dung ungünstiger fahr vorhanden sein.
heute telegraphisch nach Schloß
bald dahin begeben
Abend ein offizielles Bulletin
ausgegeben werden.
Griechenland. Während des gestern stattgehabten großen
versammelte Volksmenge hörlich Ovationen dar. aus, die Königsfamilie sah, umgeben von den dem prächtigen Schauspiele vom Balkon des
hund wurde vom Volke jubelnd begrüßt.
Herzog von Sparta
dmiral von Sterneck hatte seinen Platz neben dem Kron⸗ prinzen. Nach dem Diner hielten — Der Herzog von Edin burg wird am nächsten Montag
auf der „Alexandra“ König, die Mitgliede
der 5m General
ako Gegend zu erforschen. Die Thakoti haben 1500 wehrfähige d General M.
gesammten militärischen Operationen werden voraus⸗ sichtlich in etwa 5 Tagen beendigt seir.
Ueber die neuesten Vorgänge in Birma wird der „Times“
für nẽthig gehalten, eine Expeditiou zn ihrer Bestrafung abzusenden.
Kaiserlichen Familie bei dem schweren
1 berichtet nicht die Lokomotive,
Geschwindigkeit von 40 Werst
hinausgeschleudert fiel den Bahndamm hinab, blieb jedoch glücklicher Weise Großfürst demselben unter den Trümmern, Von der ungeheuren Heftigkeit des erhielt, sowie von der Majestäten schwebten,
diner, welches im Palais stattfand, trugen
üge dieser Stämme zu verhihdern. Mittler⸗ MeQueen Befehl zu rücken und die gesammfe eQueen traf am Mittwoch im 4 e⸗ iden und inspizirte die Beiga⸗ des Generals rai und Ghari sind verbrannt worden. 800 ten sind nach Mandehar gerückt. Die
Die im Khyber ausgehobenen Leute
ar.
vom 30. Oktober, is haben ihre Buße gezahlt und den zweiten
Allai⸗ dagegen sich nicht per⸗ deshalb morgen gegen
auferlegte Buße zahlen, Die erste Kolonne rückt
d. 27. Oktober berichtet: 8
Alkinson griffen am 25. d. M. den a mit 123 Mann Millitärpolizei in in Kyouksee an und vertrieben ihn
n Setky
Atkinson wurde schwer zerstört. Die Indin aus unternommen, und Kinder weggeschleppt und 9 Personen
Lieutenant
Ein anderer Zug wird im Dezember der östlichen Karennees aufbrechen, welcher in
Die Expedition wird von
Karennees wahrscheinlich zu Verbündeten haben.“
Paris, 1. November. (W. T. B.) In nisterrath theilte der Minister des
von Ruß⸗ Borki mitgetheilt wird. Er
habe deshalb Laboulaye,
mit dem Er⸗
Polen. St. Petersburg, 1. Povember. Telegramm des „Regierungs⸗Anzeigers“ meldet: Heute Nachmittag Kaiser und die Kaiserin mit ihren und begaben sich vom Bahnhofe durch die Iwer'schen Mutter⸗Gottes⸗ ihre Andacht verrichteten. Hierauf fuhren dem Kreml, in das Tschudow'sche Kloster Um 4 Uhr 40 Minuten
e die Weiterreise der Kaiserlichen Familie
bei ihrem Eintreffen von den Spitzen der
Alle Häuser hatten Festschmuck ängte Volksmassen, sowie die Zeglinge der n zur Begrüßung des Kaiserlichen Paares Die Geistlichkeit hatte vor den Thüren der genommen. Im Kreml angelangt, traten Gemahlin auf die rothe Treppe en wiederholt das jubelnde Volk. r. (W. T. B.) Wie dem „Grashdanin“ Ursache des Eisenbahnunfalls wird, entgleiste eigentlich zuerst sondern der massive Waggon des Allerdings ging der Kaiserliche Extrazug pro Stunde, schweren Minister⸗ demselben Wagen zertrümmerten. Von dem
des entgleisten die Insassen stürzten auf den Bahn⸗
nächsten wurde.
saß im Wagen,
welcher Die
Prinzessin
Michael, der sich mit seinen Wagen befand, lag einige Minuten wurde aber gleichfalls nicht verletzt. Stoßes, den dieser Wagen Größe der Lebensgefahr, in der die zeugt die Thatsache, daß ein nur zwei stehender Diener, der ihm soeben Kaffee
Haag, 1. November. (W. T. B.) Der igs hat sich in Folge einer Halsentzün⸗ gestaltet, doch soll keine unmittelbare Ge⸗
Der hiesige Arzt Dr. Vinkhuyzen wurde Loo berufen und hat sich als⸗ Vernehmen nach wird heute über den Zustand des Königs
Gutem
Athen, 1. November. (W. T. B.) nach dem Tedeum im Königlichen Schloss Empfanges brachte die vor dem Palais
dem Königlichen Paare unauf⸗ Die Illumination fiel aufs Glänzendste ürstlichkeiten, losses aus zu, Bei dem Familien⸗ der König und der das Großkreuz des Stephans⸗Ordens⸗ die Majestäten Cercle.
ein Dejeuner geben, zu welchem der
wird
i
halten haben. —
des Königs, der veeeee des fremden Fürstlichkeiten,
anwesenden Spezial⸗Abgesandten
griechischen Ausstellung statt.
Rumänien. Bukarest, 2.
grad ernannt.
rettung des Kaisers
Ge und Gruic in längerer Audienz.
Schweden und Norwegen. Wie die heutige „Post⸗
sitzung eine Erklärung darauf hinweist, daß in die Produkte und Fabrikate fremder tend erhöhten Branntweinsteuer die
bei einer normalen Entwickelung des kommen könne. einen oder den anderen Zweck von die Gesellschaft befördern zu können, in Erwägung zu nehmen, wie die
munen, Verminderung der Lasten des platten Landes der Schiffahrt. Nachdem ihre Zustimmung zu dieser
betraut. Auf den Antrag
sofortige Niedersetzung stehenden Zweck.
Die nen haben in lieferungen an das Staatscomtoir 1 100 000 Kronen mehr als in der jahres betragen.
Amerika. Washington, 30. Staatssekretär Bayard richtete an den E“ Clev er den wesentlichen Inhalt d Briefes und der Antwort resümirte. Murchison habe dem schwiegenheit versichert, welche durch den Vermerk „Privatim“ Sackville habe einem Bürger ertheilt, wie er sein Wahlrecht
wie es in seinem Schreiben an Anderer zu beeinflussen. Der briti
kani Vorgehen und internationalen Verkehr fehlen lasse,
ständen erhebe sich die Frage, ob es
vereinbar Fete. btischeg,
egierung angethane Be chimpfungen Mißbilligung zu beantworten, sonder seiner Erwiderung noch zu wiederhole
Ertheilung von Rathschlägen an ihres Verhaltens als amerikanische seines S britischen Regierung sei auf das Be gelenkt worden, aber ohne Erfolg.
wendig, daß die amerikanische Regier
Erwägung ziehe, ob sie noch fernerhin
unterhalten könne.
Heute fand in Gegenwart diplomatischen Corps und der hier
esene Vacaresco ist zum diesseitigen Ges e
Serbien. Belgrad, 1. November. (W. T. B.) Der König und die Regierung ließen heute dem russischen Minister⸗Residenten Persiani anläßlich der glücklichen Alexander bei Eu ihre Glückwünsche ausdrücken.
ern empfing der König Jovan Ristic, Garaschanin
Stockholm, 30. Oktober. die heuk och Inr.⸗Tidn.“ mittheilt, König in einer am 12. d. abgehaltenen Staatsraths⸗
zu Protokoll gegeben, in welcher er Folge der erhöhten Zollabgaben auf
so große Ueberschüsse haben werde, daß dung zu den laufenden jährlichen Staatsausgaben selbst
Die sich hierdurch darbietende Aussicht, den
einnahmen am vortheilhaftesten zu verwenden seien. König erinnerte diesbezüglich zunächst an eine Altersversiche⸗ rung für Arbeiter, Erleichterung der Steuerlasten der Kom⸗ Grundsteuern und der militärischen sowie an Maßnahmen sämmtliche Staatsrat Anregung ausgesprochen wurde der Finanz⸗Minister mit den erforderlichen Anordnungen
nut. Auf 2 dieses Ministers genehmigte der önig in einer gestern abgehaltenen Staatsrathssitzung die einer Kommission zu dem in Frage
rutto⸗Einnahmen der St
6 den drei ersten Quartalen dieses Jahres 15 833 399 Kronen oder 1 841 151 Kronen mehr und die Ab⸗
der zu bewahren wünschte. der Vereinigten Staaten Rath 1 bei der Wahl eines und Vize⸗Präsidenten der Vereinigten Staten ausüben solle, um, edeutet ist, auch die Stimmen che Gesandte habe ferner in seinen Aeußerungen gegenüber Vertretern der 85
schen Regierung gemachten Vorwür e,
len lasse, nicht gut gemacht oder desavouirt, trotzdem seine Aufmerksamkeit darauf gelenkt wurde.
heit, 7a e und Souveränetät der
ei, dem Vertreter einer fremden Regierung zu ge⸗ der politischen Handlungsweise
inneren Angelegenheiten der Vereinigten Staaten zu mischen durch frühere Landsleute bezüglich
reibens sagt Bayard: die
Selbstachtung und der Unantastbarkeit ihrer Einrichtungen, in
britannien durch Vermittelung des ge enwärtigen
Königlichen Hauses, der
die Eröffnung der
November. (W. T. B.)
andten in
Er⸗ dem jüngsten
hat der
Länder sowie der bedeu⸗ Staatskasse künftig deren Verwen⸗
Budgets nicht in Frage
größerer Bedeutung für mahne daran, bei Zeiten Ueberschüsse der er
ur Hebung zamit lieder atten,
aatseisenbah⸗
5 100 000 Kronen oder gleichen Zeit des Vor⸗
Oktober. (R. B.) Der sesnemn ein Schreiben and, in welchem Murchison'schen Lord Sackville’'s Gesandten seine Ver⸗ Letztere gleichfalls Lord
e es
Präsidenten
e die der ameri⸗ daß sie in ihrem es an Treue und Glauben Unter diesen Um⸗ der Würde, Sicher⸗ Vereinigten Staaten
mit
der amerikanischen zu empfangen und ohne n vielmehr dieselben in n und sich ferner in die
Bürger. Am Schluß ufmerksamkeit der nehmen Lord Sackville's Es erscheine somit noth⸗
ung, in Wahrung ihrer
Beziehungen mit Groß⸗ Ges ndten
Die Heimkehr Kaiser Alexander's von fahrt, welche er nach dem Süden seines heit nach
den kaukasischen Provinzen unter
dem Hofzuge begegnete und wurde. Mittlerweile im Fahrdienstbetriebe seine fahren; die freudige Erregung des Errettung seines Herrschers aus sch nicht minder groß und äußerte sich
auf
für den Monarchen und sein Haus. digungen,
Alexander's bilden, zu einer vom Aeanggdic Ketie und liefern den unwiderleglichen Bew
inmitten seines Volkes auf Herz und Und auch diesseits der russischen Grenze welches Kaiser Alexander von seiner Reise nicht gering schätzen im Hinblick darauf, da zu den überzeugten An Politik gehört. für Europas Schicksal ebenso wichtig, meinung jenes verhängnißvoll werden würde,
zumal nicht an Bestrebungen mangelt,
die der Huldigungstribut, den
r der Königlichen Familie, die fremden
gegenwärtigen Repräsentanten desselben,
Zeitungsstimmen. Das „Deutsche Tageblatt“ schreibt: ungeheueren Reichs, insonder⸗
Augenmerk der öffentlichen Meinung in höh⸗ als alle vorhergegangenen Stadien der Reise, des Unfalles wegen, der in alarmirendster hat der wirkliche Sachverhalt — ein authentische russischen werer Gefahr bleibt darum
Kaiserliche Zug anhielt, in den begeistertsten Lovalitätsbezeigungen ũ So schließen sich die Hul⸗ welche das charakteristische Moment und, man kann sagen, den wesentlichen Inhalt der gesammten Kaukasusfahrt Kaiser
tare Gewalt, welche das persönliche Erscheinen des russischen Herrschers
durch den Süden bheimbringt,
ängern einer friedlichen und versöhnlichen Die bekannte Willensmeinung Kaiser Alexander's ist als eine g mächtigen Monarchen dem es in Rußland ohnehin
folgen und nur vor der Autorität des Insofern kommt schaften im Süden des Reichs dem russischen
Rußland von der Besuchs⸗
nommen hatte, sollte das eerem Maße auf sich lenken, Weise gedeutet Fehler Klarstellung er⸗ Volkes ob der
allen Stationen, wo der
zum Ende ununterbrochenen eis für die geradezu elemen⸗
Sinn desselben ausübt. wird man das Ergebniß,
ß der nordische Souverain
gentheilige Willens⸗ rieden der Welt
kriegerische Ziele ver⸗ Kaisers sich beugen. soeben zahlreiche Völker⸗ Zarenthum und dem
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richtet haben, auch der Allgemeinheit zu Gute, welche in der Erbhal⸗ iang und Befestigung des Weltfriedens das erstrebenswertheste und allein volksthümliche Ziel der europäischen Staatenlenker erblickt und recht wohl weiß, wer in Rußland das ungestüme Drängen des Pan⸗ slavismus einzügelt.
In dem „Deutschen Tageblatt“ lesen wir unter der Ueberschrift „Die wahren Gründe der Brotvertheuerung“: 8 Der ursächliche Zusammenbang zwischen Getreidezöllen und Brot⸗ vertheuerung ist ein wirthschaftliches Dogma, dessen die freisinnnige Parteileitung im Interesse ihrer agitatorischen Bearbeitung des Volks zu Oppositionszwecken durchaus nicht entrathen kann, und dessen sie auch jetzt wieder im Hinblick auf die soeben vollzogenen Wahlen in ausgiebigster Weise in Wort und Schrift sich bedient hat. Wie chlecht es um die sachliche Begründung dieses Tendenz⸗Dogmas aus⸗ eht, ist seinen Verkündigern schon oft genug nachgewiesen, von ihnen aber stets ignorirt worden. Nicht, um jene Leute zu belehren, die nicht belehrt sein wollen, sondern zur der objektiven wissen⸗ schaftlichen Erkenntniß von den wahren Ursachen der gegenwärtigen Brotpreiserhöhung sei deshalb auf die Vorgänge verwiesen, denen der amerikanische Getreidemarkt zur Zeit zum Schauplatz dient. In einem New⸗Yorker Briefe des streng freihändlerischen „Journal des Débats“ beißt es:
„Gerade in dem Augenblick, wo die Pariser Blätter uns die Einzelbeiten aus den durch die Brotpreiserhöhung in St. Quen und St. Denis verursachten kleinen Volksauflaäͤufen mittheilen, sind wir von demselben Mißgeschick bedroht, aber aus einem ganz anderen Grunde. Bei Ihnen ist der Brotpreis gestiegen, weil, wie es den Anschein hat, der Getreidevorrath nicht zulangt. Hier ist er gestiegen, weil wir zu großen Getreideüberfluß haben, weil wir Getreide aus⸗ führen können und weil die Spekulation sich dieses Umstandes be⸗ mächtigt hat, um à la hausse zu spielen. An einem einzigen Tage stieg der Scheffel Weizen von 1 ½ auf 2 Dollars, das Foß Mehl von 1t auf 1 ¾ Dollar, je nach der eschaffenheit. Dieser Börsencoup wurde durch Mr. Hutchinson aus Chicago ausgeführt, dem alten „Hutch“, wie man ihn nennt; er soll bei diesem Geschäft 3 Millionen Dollars, das sind mehr als 15 Millionen Francs, vder⸗ dient haben. Mehrere Häufer sind zusammen ebrochen, und nichts⸗ destoweniger ist der wirkliche Preis, den die Bäcker zahlen müssen, furchtbar aufgeschlagen. Seit Jahren hat der normale Preis des Scheffels immer etwa einen Dollar betragen, eher weniger, denn mehr. So oft er den Eindollarsatz erreichte, oder gar um ein Geringes überschritt, herrschte an der Hrodukterböre jedesmal große Aufregung. Heute sind wir bei zwei Dollar angelangt, unter dem Vorwande, daß die Ernte in Europa überall fehlgeschlagen sei und der Ueberschuß der “ Getreideerzeugung zur Deckung des Ausfuhrbedarfs nicht inreiche.
„So der New⸗Yorker Korrespondent des genannten Pariser Blattes. Wäre das deutschfreisinnige Dogma, daß die Getreidezölle den wirk⸗ lichen Grund der momentanen Brotpreiserhöbung bildeten, zutreffend, so müßte folgerichtig das Brot in Deutschland theurer sein — der höheren Getreidezölle wegen — als in Frankreich, in Frankreich wieder theurer als in dem kornzollfreien England; in Amerika aber müßte man das Brod nahezu geschenkt erhalten. Thatsächlich ist das gerade „Gegentheil der „Fall, und zwar, wie leicht zu ersehen ist, deshalb, weil nicht der Zollbetrag, sondern die Zügellosigkeit der Getreidespekulanten den Preis der
rotstoffe und damit in letzter Instanz des Brotes normirt. Wir finden daher die geringsten Preisschwankungen da, wo die Spekulation sich am meisten durch den regulirenden, stabilisirenden Einfluß von Getreidezöllen gezügelt sieht, die abenteuerlichsten Sprünge aber dort, wo das Börsenspiel seiner Willkür freien Lauf lassen kann. Auch ein französisches Fachblatt, „Le Travail national“, weist auf diese
irkungen der Spekulation hin. Es bemerkt u. ga.:
„Wer fällt nun dieser Spekulation zum Opfer? Einmal der Produzent, dann aber nicht minder auch der Konsument, welche beide gezwungen sind, unter dem kaudinischen Joch der Spekulation zu schreiten, einer Spekulation ohne Gewissen, welche sich auf beider Kosten be⸗ reichert. So geschieht es, daß in Amerika trotz riesigen Getreide⸗ überflusses, der einen billigen Preisstandpunkt hätte herbeiführen sollen, im Gegentheil Theuerung eingetreten ist. So geschieht es, daß der Brotpreis künstlich in die Höhe geht, keineswegs immer in olge Unzulänglichkeit des Getreidevorreaths und daraus herrührender Vertheuerung, sondern in Folge des Treibens der Spe⸗ kulanten, welche das Naturgesetz zu ihrem Profit über den Haufen werfen... Wird man Angesichts solcher Thatsachen, die nicht so selten sind, als Viele denken, noch zu behaupten wagen, daß der dem ausländischen Getreide beim Eintritt in Frankreich auferlegte ärmliche Zoll von 5 Fr. für 100 Kilo Ursache der gegenwärtigen Vertheuerung sei? In der That beruht diese Ursache, wie wir ge⸗ sehen haben, weit mehr in der Spekulation, und die wahren „Marquis des theuren Brotes“ sind nicht unsere unglücklichen Landleute, wie man schäbigerweise in Frankreich selbst gesagt hat, sondern die inter⸗ reiss teh Spekulanten, welche nach ihrer Laune in Hausse und Baisse „machen“.“
— Der „St. Petersburger Zeitung“ wird aus Deutschland geschrieben:
Die Festlichkeiten in Folge des Zollanschlusses von Hamburg, denen Kaiser Wilhelm beiwohnen wird, lassen einen Rückblick auf die Handelsentwickelung dieser Hansestadt in den letzten vierzig Jahren, seit 1850, zeitgemäß erscheinen. Nach den darüber vorliegenden Mittheilungen aus amtlicher Quelle hat sich der Einfuhrverkehr seewärts wie land⸗ und flußwärts gehoben von 1 249 300 Doppel⸗ Centnern im Jahre 1850 auf 76 865 000 im Jahre 1887. Der Werth der Einfuhr ist gestiegen von 475 Millionen Mark auf 2285 Millionen Mark, also eine Zunahme um 615 bez. um 480 %. Die Ausfuhr ist gestiegen seit dem Jahre 1850 im Gewicht von 9 Millionen Doppel⸗Centner auf 37,6 Millionen, und zwar die eigentliche Ausfuhr seewärts um das Achtfache, die Ausfuhr landwärts um das Dreifache; auch im Werth hat die Ausfuhr seewärts sich um über das Vierfache, die Ausfuhr binnenwärts um über das Doppelte, von 199 bez. 348 Millionen auf 968 bez. 876 Millionen Mark vermehrt. Namentlich in den letzten 10 Jahren ist eine sehr erhebliche und stetig zunehmende That der alten Hammonia zu dieser tü tigen Entwickelung in de Vergangenheit Glück wünschen. Es liegt darin eine schöne Bürg⸗ schaft, daß das neue Hamburg, nachdem so viel für die Erleichterung der Verkehrsverhältnisse auf Grund des Zollanschlusses gethan worden ist, einer an gedeihlicher Entwickelung ent⸗
—
die Steigerung Uewefern, Man darf in der
gegengeht.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
10. Heft 34. Bandes (1888) von „Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes Geographischer Anstalt“ (herausgegeben von Prof. Dr. A. Supan; Gotha, Justus Perthes) hat folgenden Inhalt: Ueber die Temperatur⸗ und Regen⸗ 8 verhältnisse der japanischen Inseln, von Professor Dr. J. Hann; Die Eisverhältnisse des südöstlichen Theils von Baffin⸗Land, von Dr. F. Boas; Neue Generalstabsaufnahmen von Europa, von C. Vogel (a topographische Karte eines Theiles der Balkan⸗Halbinsel [Bul⸗ garien und Ost⸗Rumelien), d. topographische Karte von Serbien, c. topographische Karte von Spanien); Die Veränderungen, welche der Mensch in der Flora Kaliforniens bewirkt hat, von Heinrich Semler (Schluß); Zur Stastistik Griechenlands, II, von Dr. Bernhard Orn⸗ 1 stein; Geographischer Monatsbericht, Bibliographie; Beilage: Literatur⸗ bericht. — Karten unter Redaktion von Dr. B. Hassenstein: Taf. 17: Temperatur und Regenkarte von Japan, von rof. Dr. J. Hann; Taf. 18: Die Eisverhältnisse des südöstlichen Theiles von Baffin⸗
aiser Alexander III., ent⸗
Land, nach den Beobachtungen amerikanischer Walfischfänger, von Dr. F. Boas (mittlerer Maßstab 1: 6 000 000). 8— b
hauptsächlich
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