1888 / 286 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Dec 1888 18:00:01 GMT) scan diff

ö 1“ * 8 ““

Zeit in welcher der freiheitdürstend Mann⸗ sein Recht in der Fauft Den Bür ermeister Perwe t6 i i a w. Den b erts . 1 rsten G rme nitz gab Hr. Reicher mit trefflicher Schärfe/ Wirkung war. i b— 8₰q He- 8 8 vnde Klarb 2 in ider L F. euen als FSife börte Spmphonie 2e Hhccs, degns nneta lachte 8 88 09 be. Grenzen der Selbstherrlichkeit durchbricht und auch der Ritter welchen das cbrlich 8 ** 8— rorenen’ Berliner Scherzen, hinter „Egmont⸗⸗Ouverture von Beethoven folgte. Wenn man an diesem an das Poltswohl. un Beicß und Meiülenb den, ücht der züitter Plchen das ö e ber e die Lacher stets auf seiner Abend ganz besonders Ursache hatte, die unermüdliche Ausdauer, das Bruder Dietrics. Conrad d Ouitzow; in der Klosterschule sn ünverr A rggraf „Friedrich von Hohenzollern“ fand in Hrn. Gedächtniß und die Energie des Dirigenten, Hrn. Dr. von Bülow zu be⸗ ch's, C 92 ; Ludwig einen edlen, hoheitsvollen Vertreter. Alle Mitwirkenden wund di äcis w erzogen, hat er einen milderen Sinn, und mit Entsetzen hat er die Schreckens⸗ spielten übrigens, von Begeift t ffli ead ger.eh. Nn. egdereeseetch, süese Fa. sce.e,ze seiten der zügellosen Naub⸗ und Kriegszüge kennen gelernt, wie sie nden, muüßte Ale nennen, um iheisterung entflammt, trefflich, und man Ausführung der Kapelle lobend hervorgehoben werden. Laute Beifalls⸗ we 2 er nt, b 8 . gerecht zu werden. rufe erschollen ä ausgezehrten, abgehärmten Gesichtern der Fluͤchtlinge ausgedrückt Deutsches Theater. Morgen, Sonntag, wird das Lustspiel ü2 S .e Cfti dicser NR 9

Beilage s-Anzeiger und Königlich Preußische

Berlin, Sonnabend, den 10. November

8 e1“ 11“

n Sta

waren, die in Berlin eine Zuflucht fanden. Als Vermittler des Alten Die beiden Leonoren“ und st“ jli 1 ne 8G 1 ⸗„D 2 am Montag „Faust“ gegeben. Das Betheiligung des i 2 b K.1- 2 Se 89 vere Küe eos⸗. 821 Dienstag, 5 Sn 8 Srfedere ö Sounabenda- 7 ½ Uhr) 286. 1, E— Vatersorbedenrake Glfene . „2 n Leonoren“; Mittwoch, 14. „Der Königslieutenaut“, ein Concert von den Damen Frl. Emma Koch und Fre Kl ächti W“ gewonnen (Anfang 7 ½ Uhr); Donnerstag, den 15. „Der Pfarrer von Kirchfeld’; Schulz⸗Lili 1, i 1vAd. und mächtig geworden, muß er der kraftvollen Ordnung, verkörpert Freitag, 16. „Die beiden Leonoren“; Sos Tie Iüdin von ulz⸗Li lie (aus Genf) statl. in welchem das Philbarmonische 3 2 8 ¹ —. 8 7 2 . . Leono 3 S b 1“ 7 ; SwRe; 9— Friedrich von Hohenzollern, den Sieg wünschen, welcher das Toledo“; Sonntag, 18. „Die * e. e Me,2 bn 9 Orchester unter Kapellmeister Gust. F. Kogel's Leitung mitwirkt Verderben der Quitzows bedingt. Wildenbruch's dramatischer Genius „König Richard der Dritte⸗. G 1 1 bügs ec in der Entwicklung der Volksscenen, welche das ganze Drama Frisch und flott gespielt feierte im Friedrich⸗Wilbhelm⸗ W“ Mannigfaltiges. 8 5 ziel S in der Entwickelung des Konflikts im vollsten Glanze. städtischen Theater am gestrigen Abend Offenbach's übermüthige Am Di t d Der erste versetzt uns mitten hinein in die aufgeregte Zeit, wie Operette: „Kakadu“ das Fest der fröhlichen Auferstehung und fre⸗ —8 Dienstag, den 13. d. M., findet Königliche Par⸗ 1, im Berliner Volksleben abfpiegelt; die Berlinische Mundart, dürfte sich eine ganze Zeit hindurch auf dem Repertoire erhalten force⸗Jagd statt. Rendezvous Mittags 12 ³¾ Uhr zu Jagd⸗ welche auch vor sehr derben Ausdrücken nicht zurückschreckt, klang un⸗ Das lustige Treiben in einem Mädchenpensionat, die Abenteuer eines schloß Grunewald; 1 ¼ Uhr an der Saubucht. 1 3 z gewohnt und doch nicht fremdartig aus dem Munde der alten Volks⸗ unerfahrenen Burschen, der zum ersten Mal in die Welt kronen Kronen K rivatrech⸗ markstücke rkstück arkstücke pfennig⸗ pfennig“ pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke Fven; man gewahrte mit Verwunderung, daß das Berlinische kommt, einen Vorgeschmack ihrer Frecden genießt und dann Wie das Sekretariat des Vereins für Hinderni heep ahe 8 2 8 E1 Fbrtsch üfineme Mustern gearbeiteten Drama in seine früheren Verbältnisse zurückkehrt, allerhand kleine Liebes⸗ Rennen bekannt macht, finden wegen anbaltenden Fioftes nn 2* * *— 2* * 2 * 2 8o16 Se M. lichen bilft und auf lebendige Weise Zeit und Volk tändeleien, sie machen den Inhalt des munteren Librettos aus, das morgen, Sonntag, angesetzten Rennen erst am Mittwoch 8 Berlin 20 138 220 20 138 20 644 33 1e. 88 Rathmannen ZEE16e CqTö1“ euich im B Pers aber durch die graziöse 14. November, Mittags 12 Uhr, statt. 1 München —8 344 735 s 2.es 11s 8 b inn 8— end w Gro usik und drollige Scenen die Aufmerksamkeit der Zuschauer EIu“ . fn 8” gn e u und zugleich der Hen. Spott der Ber⸗ rege hält. Um die Darstellung machte sich in erster Sn Frl. Das Schillerdenkmal vor dem Schauspielhause trug h 1.“ b * 8 111 280 21 600 14 100 öu ZZZZEZ1ö“ Ferient, deen. ben b mit der ihr am Geburtstage des Dichters, sinnigen Schmuck. Der denn bfste, Karlsruhe . . . . †) 7 270 Das Gast . zu . eigen mche m hewandtheit spielte und durch den Verein Schiller“ batte ei rächtigen 2 ; 4 ““ Bües gen fübrung. Das Gastmahl, welches die Berliner dem Dietrich von hübschen Vortrag der Gesangpiècen die Ohren der Zuhörer auf Prr ettn, en prüchtigen Lorbe⸗shen 51555v 5 5257 327253. S” . 2 p hü; Quitzow im Hohen Hause in der Klosterstraße geben, reiht sich in ergötzte. Hr. dell Zopp müßte beim Singen denn doch etwas mehr literarische Verein Schiller“. D rug: „Dem Dichterfuͤrsten „Der 1 Summe 1. 20 138 220⁰ 64 510 n20 210 000 344 735 111 2800 21 600 14 100 8 rertsche Beziekung würdig on und eben,o die,Huldigung der Colen die Prust mitwirken lassen, der flache Ten erhant noch Sasran nehr literarische Berkin chller., Der Geftalt der Lvrf 2) Vorber waren geprägt⸗).1 649 892 160 475 990 360727969.925 882.812. 630,78.145 9007103 892 018,178 990 334 50 116 60-124 861.892 8 6213 207 44 8* —* tädte, welche Friedrich von Hohenzollern am Marienberge nasalen Klang etwas wenig Angenehmes; Hr. Klein gefiel uns als anderen allegorischen Figuren des Denk 8 B6“ 3) Gesammt⸗Ausprägung 1 670 030 3801176 054 870,27 969 925 853 022 630773 490 6351104 006 2981178 990 334 ee“ 3 Z sichvangt. 59 8 88 1 ö“ besser. Tüchtig wie immer war Hr. Binder in 8 ndes Denkmals geschmückt. 4) Hiervon wieder eingezog. 947 140 818 230 9 205 6 650 6 968 6 134 5 80 548 10 202 6 24 86 „erwies sich auch aus anderen Gründen als der schwächste der Rolle des Binet. Die Damen Frl ron H Ei ih L fei s 5) Bleiben 1 669 083 240[475 236 640[27 960 720 73 483 985 [103 999 330178 984 200]1 71 483 906 50 2 571 710 80 24 875 444 70 527318ö’5v5 und am wenigsten wirksame. Aus 1 b2 1 8 .“ 1 n Herger, Fine weihevolle Lutherfeier hatte gestern der Berli ) 1 240ʃ45 2* 72 33 98. 399 33011 22 n2 N. Figuren der beiden Duitßowo Aafaich dewon hesnah ee E1111ö1““ u“ Kräften mit Zweigverein des Evangelischen Bundes in der Aula des 8 2 172 280 600 450 667 338,70 8 39 759 859,50 10 499 857,13 1 5 3 ine überraschende Leistang in Gymnasiums zum Grauen Kloster veranstaltet. Der Kirchenchor †) Diese 7270 waren der Privat⸗Goldausprägung von Karlsruhe nachträglich hinzuzusetzen. 8 *) Vergl. den „Reichs⸗Anzeiger“ vom 11. Oktober 1888 Nr. 260. Berlin, den 9. November 1888.

Dentsches Reich. .. 8 1— 1“ Uebersicht 85 8 der in den deutschen Münzstätten bis Ende Oktober 1888 stattgehabten Ausprägungen von Reichsmünzen.

Goldmünzen Silbermünzen Nickelmünzen EEE1ö1“”

1) Im Monat Oktober 1888 sind geprägt Doppel⸗ Halbe auff Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ Zwanzig⸗ Zwanzig⸗ Zehn⸗ Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗

2 81‿ι ⁷‿

EE O0 0ο

25

&☛l 80 S. —+½ —Srs -lmts

29 Orts”

2

10

2

28 ——

ρ D

aus dem Haupt des Zeus entsprang, das wilde Faustrecht und die der Tanzkuns f rkat wet e Zei sche , 1“ zkunst bot Hr. Wellhof als Baladon und erregte durch von Nicolai eröffnete die Fei i Di SeEe hene Neit rrb Aber in diesen seine grandiosen Pas die allgemeine Heiterkeit. Daß Frl. ESchmidt Th. Krause, komponirten 2 veete ea e Brschöpft⸗ 8 si 8 ie esta tungskraft des Dichters nicht ihrer Rolle die komischen Seiten abzugewinnen verstand, bedarf wohl Wort“. Alsdann nahm der Reichstags⸗Ab u” rophetisches ersche⸗ Zöbhr 8 EEEE’“ der Schlosser⸗ keiner besonderen Erwähnung. Delbrück das Wort zu einer Rede über die Einmisch Dr. H. Andere 8 Zeugniß, daß der vctmeister, Suelk u“ viele Sones berse des R be acges⸗ a. 82 mergigeng. 88 benden dhen 8 I. Varan sänane de Valne wakehafte Menschen, scheit. abch znn egee sar tecetag ⸗Rattenfänger von Hameln“ sind die Voraus⸗ der Vorsitzende, Lic. Weser, noch Luther's Bedeutung. Zum Schluß 6 b . Mensch . 8 gen von Billets bereits so zahlrei e a V ng ste ver 8- Tonart, welche an Haus mit Sich bels⸗ zu 4.C. 11 sang die Bersammlung stehend den letzten Vers des Lutherliedes. 1e Beit itspricht. Der lustige Scherz, derber Spaß und wollen wir noch, daß der Beifall, welchen das poesievolle Volksstück Weimar, 9. No 6 8 g ief f . ferrige Leidenfdef 6 ““ 8 evolle Vo 9. November. Die „T 30 1 ei und feurige Leidenschaft am ersten Abend gefunden, durch die folgenden Vorstellungen noch schreibt: Weimar erfreut sich Eesssondemn E15.* . Ueber alledem schwebt der bekräftigt worden ist. gaben, des Glücks, die zweitgesündeste öö“ An⸗ den möͤrklschen ö“ 6 16 in . .. und Treue an Gestern fand im Saale der Philharmonie vor einer sein: die Sterblichkeitsziffer betrug für tausend zmvwaön 8nh e Fäbengt eeee 8” 1 1 ö e das 8. ritte Phil⸗ Zeitraum von 1882 —- 1886 nur 19,3; nur Ludwigsburg steht mit 178 Se Dobeni Ipro Ausdruck g. -re, armonische Concert unter Leitung des Hrn. Dr. Hans günstiger da. Die Herstell 4 sserlei 57,412 sandige Mark mit ihren mannhaften, zähen Einwohnern erscheint verklärt von Bülow se ; 9 .. Die Herstellung der Wasserleitung und Kanalisati EEE1 öhnern er 1— ow statt. Eine Ouverture zu Lord Byron’'s „Corsar“ in Weimar, die seitdem zum Abschluß 84 . vhm, Havch der Fee ein Triumph, welcher ihr in so gewaltigem ron Berlioz eröffnete den Abend. Wildromantisch, aber zu⸗ sundheitsverhältnisse noch ist, wird die Ge⸗ Maße vesch 8 zu⸗ Theil geworden ist. Neben diesen Vor⸗ gleich voller Gemüthstiefe, macht dieses Werk einen ernsten und zügen verschwinden die Mängel, welche dem Werke anhaften, wie der sehr nachhaltigen Eindruck auf den Hörer Hierauf folgte eine Hamburg, 9. November. (W. T. B.) In dem Sozialiste Gesangsszene „Philipy von Artevelde“, die, sehr kriegerisch gehalten, Prozeß gegen Lassen und Genossen wurden, wegen Vergehens 1

Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.

gliedervertreter an der Kassenverwaltung darf geschlossen werden, daß eine einsichtige Würdigung der guten Zwecke und Absichten unter den Arbeitern immer mehr Raum findet und greifbare Vortheile auf die Dauer von ihnen nicht verschmäht werden.

Da die Pensionskassen in ihrem gegenwärtigen Umfang erst kurze Zeit bestehen und, sofern die Arbeitsunfähigkeit oder der Tod nicht die

Erlaubn zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts., in die Kategorie der mit Pension verabschiedeten Offizitere über⸗ getreten.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Potsdam, 3. November. Prinz zu Hohenlohe⸗Oehringen, Pr. Lt. à la suite des Garde⸗Kür. Regts, vom Regt. ausgeschieden und mit Belassung seiner bisherigen Folge einer aus der Arbeit herrührenden Krankheit oder Verletzung Uniform zu den Offizieren à la suite der Armee übergetreten. ist, eine zehnjährige Wartezeit für die Ansprüche auf die Kassenbezüge Potsdam, 6. November. v. Grävenitz, Gen. Lt. und Com⸗ Ueber die Arbeiter⸗Pensions⸗ und Krankenkassen vorgeschrieben ist, so kann die Zahl der Empfänger naturgemäß noch mandeur der 53. Inf. Brig, behufs Verwendung als Divisions⸗Com⸗ und die Unfallversicherung bei den preußischen Staats⸗ nicht groß sein; immerhin ist jedoch die Zunahme der Zahl von mandeur nach Preußen kommandirt und ihm gleichzeitig das Kom- bahnen hat der Königliche Geheime expedirende Sekretär im 2543 auf 2836 Personen bemerkenswerth. Am Jahresschluß hbatten mando der 12. Division übertr. v. d. Osten, Oberst und Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Hr. W Hoff im⸗Arciv für Eisen⸗ 4797 Betriebsarbeiter und 2409 Werkstättenarbeiter, zusammen 7106 Commandeur des Infanterie⸗Regiments Nr. 32, unter Beförderung bahnwesen“ (Heft 6, 1888) einen Aufsatz veröffentlicht, der den Beweis 8— älteren 91 übernommene Kassenmitglieder die zehnjährige artezeit zurückgelegt.

Statistische Nachrichten.

v1A1A““

Schnee vor der Sonne. Im Dialog machten sich manchmal beschwer⸗

liche Längen bemerkbar, welche den Lauf der Handlung aufhielten; auch erschien, wie erwähnt, der letzte Akt am wenigsten günstig; die eine Hälfte nahm ein kleinstädtisches Idyll ein, die andere das Ende der beiden Quitzows, welches nicht so leidenschaftlich herbeigeführt wird, wie es dem stürmischen Verlauf des Dramas entsprechen würde. Den ergreifendsten Eindruck machten die Scenen zwischen den beiden Brü⸗ dern, und da wieder die Scene, in welcher sich die Seelen der beiden sich früher zärtlich zugethanen Brüder zu offener Feindschaft durchringen. Von da ab wurde der Dichter nach jedem Aktschluß stürmisch gerufen. Die Darstellung gestaltete sich zu einem Triumph für die Mitwirken⸗ den. Allen voran glänzte Hr. Mitterwurzer als Dietrich von Quitzow; seine gereifte Männlichkeit diente ihm hier als Folie, welche den Glanz seiner Leistung erhöhte; die wuchtige Stimme, die markige Er⸗ scheinung im Eisenbemd verkörperten den wilden Trotz, den unauslöschlichen Freiheitsdurst, welcher Gesetz und Recht als eine zwingende Fessel empfindet. Der jüngere Quitzow wurde von Hrn. Matkowsky mit hinreißendem Feuer der Leidenschaft gespielt; das Entsetzen beim An⸗ blick des menschlichen Elends, der rührende Eifer, lindern und trösten zu helfen, trat mit hastiger Erregbarkeit in die Erscheinung; die heiße, bewundernde Bruderliebe, die keusche Sprödigkeit bei dem Kuß der heißblütigen Barbara, der leidenschaftliche Trotz des Quitzows, alle diese verschiedenen Seiten des menschlichen Gemüths wurden in wunderbarer Harmonie wiedergegeben.

die Gefahr der von den Franzosen bedrohten Stadt Gent schildert,

und zu den Waffen ruft. Der Komponist Franz August Gevaöërt, Direktor des Konservatoriums zu Brüssel, hat diesen Inhalt mit

außerordentlich scharfer Charakteristik, dem französischen Balladenstil

sich nähernd, musikalisch wiedergegeben und konnte si i de 1 keinen bessern Interpreten für sein Werk decleen a en Kommersänger dem Beifall aufgenommen wurde. Der berühmte, zur Zeit i Wien lebende Klaviervirtuos Hr. Alfred Grünfeld, Bruder .“ ausgezeichneten Cellisten, trug hierauf Rubinstein'’s in neuester Zeit so beliebt gewordenes Concert (op. 70) vor und erntete gleichfalls durch seine musterhafte Ausführung, bei der außer der großen Kraft und technischen Fertigkeit ganz besonders der edle, gesangreiche Anschlag des Künstlers zu bewundern war, reichen Beifall und Hervorruf. Hr. Blauwaërt, der Alles in französischer Sprache sang, trug sodann aus der „Faust⸗Legende“ von Berlioz, „Faust's Verdammung“ be⸗ titelt, die Serenade des Mephistopheles vor und brachte den sarkastischen Hohn und die teuflische Natur so vortrefflich zur Gel⸗ tung, daß ein lauter da capo-Ruf erscholl, dem der Sänger sofort bereitwilligft Folge leistete. Eingeleitet war diese Serenade durch den „Tanz der Irrlichter“ von demselben Komponisten, der, durch das Phil⸗ harmonische Orchester meisterhaft ausgeführt, von ebenso zündender

vortrefflichen Barytonisten, Kaiserlich Königlichen

rn. Blauwaërt, dessen Vortrag mit rauschen⸗

die öffentliche Ordnung, Lassen zu einer viermonatlichen, drei A

4 2, Lufl 7 n⸗ geklagte zu zweimonatlicher, sechs zu einmonatlicher und acht zu vierzehntägiger Gefängnißstrafe verurtheilt.

Havre, 9. November. (W. T. B.) In der Nacht vom Dien⸗ stag zum Mittwoch hat, einige Meilen von Kap Lizard, nern. sammenstoß zwischen dem deutschen Vollschiff „Theodor und dem englischen Dampfer „Nantes“ stattge⸗ funden. Ersteres sank eine halbe Stunde nach dem Zusammenstoß; die Bemannung flüchtete in zwei Booten Der Dampfer „Nantes“ wurde zwischen der Maschine und dem niedergeworfenen Schornstein eingestoßen; über sein Schicksal ist bis jetzt nichts bekannt. Die Zahl der Verunglückten ist bisher noch nicht festgestellt.

Cbristiania, 9. November. (W. T. B.) Der Dam „Fox“, welcher auf der Fahrt von Grönland d0 Farsund, Bhesr Norwegen, hier eingetroffen ist, meldet: die Expedition Nansen’'s sei am 4. Oktober über das Binnenlandeis Grönlands glücklich in Godthaab angekommen. An Bord Alles wohl.

New⸗York, 10. November. (W. T. B.) In den Minen Pittsburg fand eine Explosion statt, wodurch 160 Gruben⸗ arbeiter verschüttet wurden; man befürchtet, daß alle verloren sind.

t vom 10. November 1888 r Morgens.

H*

Temperatur

Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. red. in Millim. in 0Celsius 50 C. = 40⁰ R.

E“

. 2 58 erdeen. 8 wolki Christiansund I wolkeglos —2 Kopenhagen. V 2 bedeckt 2

schlossen.

Stockholm still bedeckt 3 aranda. t Petersburg

Cork, Queens⸗

towwm. Cherbourg. 1“ EEW“

amburg..

winemünde Neufahrwasser Memel.. 774 Paris... 761 Münster.. 766 Karlsruhe. 765 Wiesbaden 766 München. 763 O 5 wolkenlos Chemnitz. 771 SO 4 wolkenl. ²) Berlin... 773 OSO 4 wolkenlos O

NW lI bedeckt —6

8.,¶ 8

6090890

06 9U0

4 wolkenl. ¹) 3wolkenlos bedeckt still Nebel 1 wolkenlos 3 wolkenlos 4 wolkenlos 2 wolkenlos

Egge

Leonoren.

7 ½ Uhr.)

Wien.. 771 still wolki Breslau. 773 1 wolkenlos 8 Ile d'Aix. 760 SSW 3 heiter Niza 756 NO 5 wolkig Triest.. 764 ONO S heiter

1¹) Reif. ²) Reif. Uebersicht der Witterung.

von über 770 mm über dem Ostseegebiete und Um⸗

mische südöstliche, über Central⸗Europa durchschnitt⸗ lich mäßige, meist östliche Winde. Das Lechsch ist über Deutschland kalt, trocken und fast überall wolkenlos. Die größte Kälte: minus 7 bis 9 Grad herrscht in dem Streifen München—Charkow. Deutsch

C16““

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 211. Vorstellung. Die Hugenotten. Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Dichtung nach dem essischen Nhen. übersetzt von Castelli.

allet von Paul Taglioni. i G 5 b Regisseur: Hr. .e . be Kahl. sischen von Meilhac und Nuitter. Schauspielbaus. Keine Vorstellung.

Im Opernhause: b. 9 w 8 tag: pernhaus. 212. Vorstellung. Z still wolkenlos 15 1 Malt wied g 8.

11n bderholt: Die Qui 8 . f

V läeglsces Beams 8 tzows. Vater⸗ ente. Anfang 7 ½ Uhr. 8 4 ildenbruch. (Dietrich von Quitzow: Hr. Friedr. 1 egen : als Gast. Konrad ge- 2 wo atkowsky, vom Stadt⸗Theater in Hamburg,

2 heiter Gast.) Anfang 7 Uhr. b h 2 heiter V Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Montag: Faust. Dienstag: Die beiden Leoren. Mittwoch: Der Königslientenant. (

lientenant. (Friedrich Haase.) Anfang 7 Uhr. Montag: Uriel Acosta. (Friedrich Haase.) Dienstag: Demetrius. Anfang 7 Uhr.

88 Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

8 1 Sonntag: Zum 92. Male: Die drei

Wallner Theater. Sonntag: Zum 34. Male: Gesangsposse in 4 Akten von 8 SSease Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Couplets von Görß. Musik von Franz Roth Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Im 2. Akt: Landpartie⸗Puett. Anfang 7 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung. Anfang 7 ½ Uhr. —x—xxrnBNBNNRRNN

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Agnes Hermes mit Hrn. ko⸗ nomie⸗Inspektor Karl Meyer He rl. Lina Struve mit Hrn. Apothekenbesi . H. Bünting (Oldenburg— Westerstede). Frl. Klara Dechert mit Hrn. Brauereibesitzer

Neumann. Vorher:

Ein tiefes Minimum von etwa 740 mm liegt an sse i 8 ilweis der westirischen Küste, gegenüber einem Maximum C“ Piit the afcfer Benutzung

gebung. Ueber Großbritannien wehen vielfach stür⸗ 1“ 7 ½¼ Uhr

Bictorin-Theater. Sonntag: Zum 112. M.:

2 Die Kinder des Kapitän Gra u 2 e Seewarte. 12 Bildern ü82 A Z

Theater Anzeigen. 1 Verne. Musik von C. A. Raida. zeig Severini. Im 8. Bilde: Regenbogen⸗Ballet.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Sonntag: Zum 3. Male: Kakadu. (Vert-vert.) Komische Operette in 3 Akten nach dem Franzö⸗

Dritte Symphonie⸗Soirée der

in 4 Akten von Ernst von Montag: Die Wildente.

Geschichte und Ehrich's Chronik de

Beutsches Theater. Sonntag: Die beiden frei bearbeitet von C. A. Görner.

E. Catenhusen. Anfang 7 ½ Uhr.

fänger von Hameln.

Central-Theater. Sonntag:

Berliner Theater. Sonntag: Der Königs⸗ Schmetterlinge. Gesangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. Anfang

7 ½ Uhr.

Zum 34. Male: Der dritte

Ballet von

1 1 Deutsch von Julius Hopp. Musik von Jacques Offenbach.

Montag: Bleiben die Königli „Anfang 7 Uhr g ie Königlichen Theater ge nne: Hum 4. Male; Haahn.

Residenz-Theater. Seonntag:

Belle-Alliance-Theater. Sonntag:

einstudirt mit durchweg neuer Ausstattung: Der Rattenfänger von Hameln. Phantastisches Volks⸗ TT stück mit Gesang in 12 Bildern. Nach Sprenger's r Stadt Hameln. Musik von

Montag und die folgenden Tage: Der Ratten⸗

Madame

d'Ennery und Jules

Herm. Embrich (Pilsen Peilau). Frl. Aanes Pape mit Hrn. Gymnasiallehrer Rudolf Merklein (Bernburg). Frl. Margarethe Moritz mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Gustav Evers (Berlin Bielefeld).

Verehelicht: Hr. Separations⸗Landmesser Gustav Göttsche mit Frl. Auguste Georg (Northeim). Se Reg.⸗Baumeister Knothe mit Frl. Klara Kaßner (Lüben i. Schl. Köslin). Hr. Rechts⸗ anwalt Dr. jur. Hermann Colshorn mit Frl. El⸗ friede Mever (Hannover). Hr. Pauli Buki mit Frl. Meta Hayn (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amtsrichter Sellnick (Goldap). Hrn. Reg.⸗Baumeister J. Mühlen (St. Vith). Hrn. Oberlehrer Haesler (Hanno⸗ ver). Hrn. Gesandtschafts⸗Sekretär Arthur F. G. Leveson Gower (Bern). Hrn. Prem.-⸗Lieut. Rudolf ron Asmuth (Magdeburg). Hrn. FErich Kast (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Prediger Spengler (Trebbin). Hrn. Hofarzt Dr. Guß⸗

eh refeld). Hrn. Redacteur Dr. Rich. Nitsche (Breslau). 8

Gestorben: Hr. Prem.⸗Lieut. Georg Rothe II (Göttingen). Hr. Rechnungs⸗Rath Oskar Wo⸗ zek (Berlin). Hr. Kgl. Hofmaler C. J. Fallen⸗ tinsen (Berlin). Hr. Konrektor emer. Friedrich Lange (Buckow i. M.). Hr. Mühlenbesitzer C. Münder (Wellersen)). Frau Ober⸗Regie⸗ ö von v (Stuttgart). Hr. Haupt⸗Steueramts⸗Controleur Richard Jeschke (Osterode i. Ostpr.).

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei . Anstalt, Berlin SW., Wiülbeluffnege⸗” 8 8

Sechs Beilagen

Berlin:

(iinschließlich Börsen⸗Beilage,

sowie eine Extra⸗Beilage, enthaltend das Rest⸗ Verzeichniß der von der Direktion der Han⸗ noverschen Landes⸗Credit⸗Anstalt in den Jahren 1886 und 1887 zur baaren Rück⸗ zahlung gekündigten Obligationen.

S

zum General⸗Major und Versetzung zu den Offizieren à la suite liefert, daß die sozialpolitische Gesetzgebung den Urbeitern unschätzbare

der Armee, behufs Uebernahme des Kommandos der 53. Inf. Brig., nach Württemberg kommandirt. v. Tippelskirch, Oberst, beauf⸗ tragt mit der Führung der 31. Inf. Brig., unter Beförderung zum Gen. Major, zum Commandeur dieser Brig. ernannt. v. Taysen, Oberst und Abtheil. Chef im Neben⸗Etat des Großen Generalstabes, Frhr. v. Dörnberg, Oberst und Kommandant von Altona und über die in Hamburg garnisonirenden Truppen, v. d. Knese⸗ beck, Oberst und Commandeur der Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Brigade, Küper, Oberst u. Commandeusr der 6. Feld⸗Artillerie⸗Brigade, Andreae, Oberst und Inspecteur der 1. Ingen. Insp., zu Gen. Majors befördert. v. Horn, Oberst und Kommandant der Feste Boven, der Charakter als Gen. Major verliehen. Frhr. Boecklin v. Boecklinsau, Oberst⸗Lt. und etatsmäßig. Stabsoffiz. des Inf. Regts. Nr. 79, mit der Führung des Infant. Regts. Nr. 32, unter Stellung à la suite desselben, beauftragt. v. Graba, Major vom Füs. Regt. Nr. 33, unter Beförderung zum Oberst⸗Lt. als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 79 versetzt. Rosentreter, Major vom Füs. Regt. Nr. 33, zum Bats. Commandeur ernannt. v. Ziegler u. Klipphausen, Hauptm. und Comp. Chef vom Gren. Regt. Nr. 7, unter Beförderung zum überzähl. Major, in das Füs. Regt. Nr. 33, v. Radetzky⸗Mikulicz, Pr. Lt. vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, unter Beförderung zum Hauptm. und Comp. Chef, in das Gren. Regt. Nr. 7, v. Kemnitz, Hauptm. à la suite des Gren. Regts. Nr. 2, unter Entbindung von dem Kom⸗ mando als Adjutant bei der 2. Landw. Insp., als Comp. Chef in das Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, versetzt. Fleck, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 10, unter Stellung à la suite des Regts., als Adjut. zur 2. Landw. Insp. kommandirt. Graf v. Pfeil, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 95, in das Grenadier⸗Regiment Nr. 10 versetzt. Keppler, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 49, unter Be⸗ lassung in dem Kommando als Erzieher bei der Haupt⸗Kadettenanstalt, in das Inf. Regt. Nr. 95 einrangirt. v. Schmidt, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des Inf. Regts. Nr. 14, mit der Führung des Füs. Regts. Nr. 90, unter Stellung à la suite desselben, beauf⸗ tragt. v. L'oeillot de Mars, Major vom Inanterie⸗ Regt. Nr. 52, unter Beförderung zum Oberst⸗Lt., als eltatsmäß. Stabs⸗ offizier in das Infanterie⸗Regiment Nr. 14, ““ Major vom Grenadier⸗Regiment Nr. 5, als Bataillons⸗Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 52, Rudorff, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 128, unter Beförderung zum überzähl. Major, in das Gren. Regt. Nr. 5 versetzt. v. Beneckendorff u. v. Hinden⸗ burg, Oberst⸗Lt. und Commandeur des Garde⸗Schützen⸗Bats., mit der Fuͤhrung des Gren. Regts. Nr. 11, unter Stellung à la suite desselben, beauftragt. v. Scholten, Major vom 4. Garde⸗Gren. Regt., zum Commandeur des Garde⸗Schützen⸗Bats. ernannt. v. Ploetz, Major vom Inf. Regt. Nr. 78, unter Entbindung von dem Kom⸗ mando als Adjut. bei dem Generalkommando des IX. Armee⸗Corps, als Bats. Commandeur in das 4. Garde⸗Gren. Regt. versetzt. v. Wedell, Hauptm. aggreg. dem 2. Garde⸗Regt. zu Fuß unter Wiedereinrangirung in das Regt., als Adjut. zum Generalkommando des IX. Armee⸗Corps kommandirt. Erbprinz zu Isenburg⸗ Birstein, Sec. Lt. à la suite des Kür. Regts. Nr. 4, vom Regt. ausgeschieden und mit Belassung seiner bisherigen Uniform zu den Offizieren à la suite der Armee übergetreten. Prinz zu Hohenlohe⸗ Schillingsfürst, Sec. Lt. à lasuite des 3. Garde⸗Ulan. Regts., unter Wiedereinrangirung in das Regt., auf ein Jahr zur Dienstleistung als zweiter Offizier bei dem Statthalter in Elsaß⸗Lothringen kom⸗ mandirt. v. Zansen gen. v. d. Osten, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 9, in dem mittelst Allerhöchster Kabinets⸗Ordre vom 21. Inni er. verfügten einjährigen Kommando von der Botschaft in Konstantinopel zur Gesandtschaft in Brüssel übergetreten. v. Dewitz, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 1, kommandirt zur Dienstleistung bei diesem Regt., früher im Drag. Regt. Nr. 3, im aktiven Heere, und zwar als Sec. Lt. mit Patent vom 13. Oktober 1880 bei dem Drag. Regt. Nr. 1, wiederangestellt. 8 Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Pots⸗ dam, 31. Oktober. v. Kracht, Rittm. a. D., zuletzt Pr. Lt. im Ulan. Regt. Nr. 8, die Erlaubniß zum Tragen der Armee⸗Uniform ertheilt. Potsdam, 6. November. v. Spangenberg, Gen. Lt. und Commandeur der 12. Division, in Genehmigung seines Abschieds⸗ gesuches, mit Pension, v. Bennigsen, Oberst und Commandeur des Füs. Regts. Nr. 90, v. Natzmer, Oberst und Comman⸗ deur des Grenadier⸗Regiments Nr. 11, in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche als General⸗Majors mit Pension, zur Disposition gestellt. v. Tresckow, Gen. Lt. von der Armee, mit Pension der Abschied bewilligt. v. Branconi, Major z. D., zuletzt Rittm. und Escadr. Chef im Kür. Regt. Nr. 7, unter Ertheilung der

Wohlthaten erwiesen hat. Wir entnehmen diesem Aufsatz Folgendes: Nach den S. 863 bis 878 abgedruckten Tabellen sind im Jahre 1887 bei den Pensionskassen im Rechnungsjahr 1887/88 gezahlt worden: a. Ruhe⸗ löhne, Wittwen⸗, Waisen⸗, Sterbegeld und Unterstützungen an dauernd erwerbsunfähig gewordene Eisenbahnarbeiter und an die Hinter⸗ bliebenen verstorbener Arbeiter aus den Pensionskassen rund 280 000 ℳ, aus den Eisenbahnbetriebs⸗ und der Verwaltung zur Verfügung stebenden Hülfsfonds außer den Unterstützungen hülfsbedürftiger, noch nicht erwerbsunfähiger Arbeiter rund 355 000 ℳ, zusammen 635 000 ℳ; b. Krankheitskosten (ärztliche Be⸗ handlung, Arznei, Krankenpflege, Krankengeld durchschnittlich rund 1 neben freier ärztlicher Behandlung und Arznei —, Sterbegeld und dergleichen) bei Erkrankungen unter den Mitgliedern und in deren Familien nach Abzug der von den Eisenbahn⸗Betriebsfonds er⸗ statteten, unter c. mitgezählten Beträge rund 2 860 000 aus den Krankenkassen; c. Renten, Abfindungen, Heilungskosten, Sterbegelder und dergleichen an die bei den Betriebsunfällen verletzten Arbeiter und die Hinterbliebenen verunglückter Arbeiter auf Grund der Unfall⸗ versicherungsgesetze rund 390 000 und der Haftpflichtgesetze 1 012 000 ℳ, zusammen 1 402 000 aus den Eisenbahn⸗Betriebsfonds.

Die Entschädigungssummen sind gegenüber dem Vorjahre in weit höherem Maße (um 186 %) als die Zahl der Verunglückungen (35 %) gestiegen. Die Mehraufwendung war insbesondere auch größer, als die Verminderung der Entschädigungen, welche auf Grund des Haftpflichtgesetzes noch aus früherer Zeit an verunglückte Eisenbahn⸗ arbeiter oder an deren Hinterbliebene zu zahlen sind: diese Zahlungen beliefen sich im Rechnungsjahre 1886/87 für 2480 Personen auf 1 050 000 ℳ, im Rechnungsjahre 1887/88 für 2420 Personen auf 1 012 000

Die bedeutendste Erhöhung der Unfallbezüge entfällt auf die Renten der Verletzten; jeder Verletzte erhielt durchschnittlich 277 gegen 204 im Jahre 1886. Die durchschnittliche Jahresrente einer Wittwe erhöhte sich von 95 auf 124 und diejenige eines Kindes von 63 auf 78 Auch die Durchschnittssätze des Jahres 1887 bleiben indessen hinter dem wirklich angewiesenen Betrag der Jahresrente noch erheblich zurück, weil die Zahl der im Laufe des Jahres hinzugetretenen Rentenempfänger sehr viel größer war, als die Zahl der aus dem Rentenbezuge ausgeschiedenen Personen, mithin in der Zahl der Rentenempfänger ein Beharrungszustand noch nicht vorhanden ist. Unter den Ausgaben sind die Mehrbeträge an Krankengeld, welche vom Beginn der fünften Woche bis nach Ab⸗ lauf der dreizehnten Woche nach dem Unfall neben dem statutmäßigen Krankengelde der Krankenkassen an die Verletzten auf Kosten der Eisenbahnverwaltung gezahlt sind, nicht enthalten. Diese Mehr⸗ beträge haben sich auf insgesammt etwa 9000 belaufen. Die Ge⸗ sammtaufwendung des Eisenbahnbetriebsfonds auf Grund der Unfall⸗ versicherungsgesetze ist danach auf rund 390 000 zu beziffern, zu welcher Summe an besonderen Verwaltungsausgaben noch rund 4250 hinzutreten.

Am Schluß des Jahres waren 75 062 Arbeiter bei den Pensions⸗ kassen, und einschließlich der von Unternehmern bei Eisenbahnbauten beschäftigten Personen 164 473 Arbeiter bei den Krankenkassen be⸗ theiligt, während in den unfallversicherungspflichtigen Betrieben durch⸗ schnittlich täglich ausschließlich der von Unternehmern bei Eisenbahnbauten beschäftigten Personen 158 350 Arbeiter thätig waren. Laufende Beiträge hatten die Arbeiter zu den Pensions⸗ und Krankenkassen und zwar durchschnittlich für das Jahr, soweit sie Mitglieder der Pensions⸗ und Krankenkasse waren, etwa 34 ℳ, soweit sie nur der Krankenkasse an⸗ gebörten, 13,25 zu zahlen, während die Eisenbahnverwaltung einen Baarzuschuß in Höhe der Hälfte der Mitgliederbeiträge beisteuerte, die Kosten der Rechnungs⸗ und Kassenführung trug und die Haft⸗ pflicht⸗, und Unfallentschädigungen neben den Aufwendungen an Unter⸗ stützungen aus eigenen Mitteln zu bestreiten hatte. Am Schluß des Jahres verfügten die Pensions⸗ und Krankenkassen der Eisenbahn⸗ arbeiter über ein Vermögen von insgesammt nahezu 11 Millionen Mark.

An den Arbeiter⸗Pensionskassen nahmen 1887/88 (und 1886/87) Theil 57 412 (34 130) Betriebe und 25 989 (21 776) Werk⸗ stätten, zusammen 83 401 (55 906) Arbeiter. Die Mitgliederzahl hat danach erheblich zugenommen, umfaßt aber gleichwohl noch nicht die Gesammtzahl der dauernd beschäftigten Arbeiter. Der erhebliche Zu⸗ gang rührt daher, daß außer den neu beschäftigten, zum Beitritt ver⸗ pflichteten Arbeitern 16 424 Betriebsarbeiter (mit Einschluß von 62 weiblichen Bediensteten) und 3251 Werkstättenarbeiter, welche be⸗ reits vor Neuerrichtung der Pensionskassen beschäftigt waren, auf

Grund der ihnen durch den ersten Nachtrag zu den Kassenstatuten er⸗

theilten Berechtigung noch nachträglich freiwillig den Kassen bei⸗

getreten sind. Hieraus, sowie aus der regen Theilnahme der Mit⸗

Ueber das für die Pensionskassen besonders wichtige Lebensalter der Kassenmitglieder und Empfänger von Kassenbezügen, namentlich auch über das für die Bestimmung des Beitragssatzes maßgebende Lebensalter beim Eintritt in die Kassen geben die Beilagen A und B Sp. 865—68 nähere Auskunft. Die freiwillig beigetretenen Kassen⸗ mitglieder hatten zum Theil bereits ein hohes Lebensalter erreicht. Von allen Altersklassen war diejenige von 25 Jahren bei den Werk⸗ stättenarbeitern und diejenige von 27 Jahren bei den Betriebsarbeitern am stärksten bei dem Eintritt betheiligt. Das durchschnittliche Lebens alter betrug bei der Pensionskasse für die

Betriebs⸗ Werkst.⸗ Arbeiter arbeiter arbeiter überhaupt v““ Jahre Jahre Jahre für die im Laufe der Jahre in den

Bezug von Ruhelohn oder Unfall⸗

rente getretenen Mitglieder 50,60 49,20 50,13

.ʒfür die verstorbenen Empfänger 56,02 59,97 57,74

für die Verstorbenen mehtr. 5,42 10,77

für die 225 + 124 Wittwen, welche

von den im Laufe des Jahres ver⸗

storbenen Kassenmitgliedern, Ruhe⸗

lohn⸗und Rentenempfängern hinter⸗

II1e6

für die von denselben Mitgliedern

und Empfängern hinterlassenen

431 + 243 Kinder unter 15 Jahren

Die Gesammtsumme des veranlagten Lohneinkommens der durch⸗ schnittlich täglich betheiligt gewesenen 62 846 + 478 = 63 324 Mit⸗ glieder aller drei Lohnklassen betrug 52 550 000 ℳ, die Gesammt⸗ summe der laufenden Mitgliederbeiträge (einschließlich der Nach⸗ zahlungen) 1 318 674 + 17 070 = 1 335 744 oder 2,52 Hundertstel des gesammten rechnungsmäßigen Lobneinkommens. Auf jedes Mitglied entfiel durchschnittlich ein rechnungsmäßiges Jahreslohn⸗Einkommen von rund 830 ℳ, von welchem 2,52 Hun⸗ dertstel als Jahresbeitrag beizusteuern waren.

Die Jahresausgabe der Pensionskassen betrug bei den Betriebs⸗ arbeitern 283 648 (197 719 ℳ) oder 17,44 % (17 %) der Ein⸗ nahme, bei den Werkstättenarbeitern 306 503 (127 252 ℳ) 43,55 (15,70) %, zusammen 680 151 (224 971) = 26,81 (16,47) %. Die Steigerung der Ausgaben ist, wenn die aus der einen in die andere Pensionskasse gemachten Ueberführungen, welche im Vorjahre noch nicht vorkamen, außer Betracht bleiben, vorerst nur eine mäßige, zumal sich auch die Wirkungen der Unfallversicherungsgesetze zum Vortheil der Pensionskassen geltend machen; schon für das abgelaufene Jahr würden die Pensionskassen gegen 20 000 mehr gezahlt haben, wenn die verletzten Kassenmitglieder und die Wittwen ver⸗ unglückter Kassenmitglieder nicht Unfallrenten aus dem Eisenbahn⸗ betriebsfonds erhalten hätten. Der durchschnittliche Ruhelohn eines Kassenmitgliedes betrug rund 245 ℳ, das durchschnittliche Wittwengeld rund 100 und das durchschnittliche Waisengeld rund 32 für das Jahr; diese Durchschnittssätze werden im Laufe der Jahre sich er⸗ höhen, da mit dem Mitgliedsalter sich auch die Ansprüche steigern.

Da die Mehrzahl der nach langjähriger Dienstzeit dauernd erwerbsunfähig gewordenen oder verstorbenen Arbeiter die zehnjährige Wartezeit noch nicht vollendet hatte, so haben wiederum erhebliche Bewilligungen aus den Mitteln des Eisenbahnbetriebs und anderen Fonds (355 000 ℳ) stattgefunden.

Die Verwaltungskosten betragen rund 0,45 % der Einnahmen. Sie setzen sich im Wesentlichen aus den Ausgaben an Tagegeldern und ersetzten Lohnausfällen der Mitgliedervertreter sowie aus den Kosten der für die Kassenmitglieder bestimmten Drucksachen die Kassen⸗ und Rechnungsführung geschieht auf Kosten der Eisenbahn⸗ verwaltung —, die sonstigen Ausgaben aus den Unterschiedsbeträgen zwischen dem Tages⸗ und der angekauften Werthpapiere zusammen.

Die Ueberschüsse der Einnahmen über die Ausgaben und das am 31. März 1888 vorhandene Vermögen, die Werthpapiere zum Tages⸗ werthe gerechnet, betrugen überhaupt: Ueberschüsse*) 1 873 833 ℳ, Gesammtvermögen 7 586 548 ℳ, durchschnittlich für jedes Mitglied 1887/88 30,0 bezw. 120,7 ℳ, 1886/87 42,4 bezw. 142,7

Trotz der erheblichen Steigerung der Ueberschüsse und des Ver⸗

mögensbestandes der Kassen sind die auf ein Mitglied entfallenden

*) Wird die Erhöhung des Tageswerthes der im Besitz der Kassen befindlichen Werthpapiere mit in Betracht gezogen, so betragen

die Ueberschüsse 1 441 819 und 614 065 ℳ, zusammen 2 055 884