Um den letzteren Zweck zu erreichen, müßte auch die portugiesische ruft sindet am i 5 Di v⸗ gö meegf die “ as beuft s und nachaontag, Kachmittag,5n 19 dath, ie Iler⸗ 1— rikanischen Besitzungen zu verbieten, da si 1 die Insurgenten in den südlichen Häͤfen hes Sultanats von Zan⸗ nach b2 1. We Der Kais 88 zibar sonst durch ihre Verbindungen mit den arabischen Händlern S reich wird zu den Beisetzungsfeierlichkeiten in Mozambique verproviantiren können. Was die Blokade be⸗ am Sonntag Morgen hier eintreffen. — Herzog Maxi⸗ trifft, so würden von derselben hauptsäͤchlich die arabischen Segel⸗ milian in Bayern war der rangälteste General der bayerischen schiffe, welche den Verkehr zwischen den festländischen Küstenhäfen und Armee; er rückte in die Generalscharge am 24. Mai 1857, mit Zanzibar vermitteln, betroffen werden. Die Notifikation der an welchem Tage er zum General der Kavallerie befördert Blokade an alle bei dem dortigen Verkehr betheiligten Mächte würde wurde. Nunmehr ist der älteste in der Liste der Aktiven 2 L. beider alliirten Regierungen und des Sultans, erfolgen stehende General der bayerischen Armee der General der In⸗ . fanterie, Joseph Ritter von Maillinger, welcher am 29. De⸗ zember 1877 in diese Charge gelangte.
Der Kaiserlichen Regierung würde es erwünscht sein, über di vorflehenden Vorschläge die Ansicht der gemünsch aeigesbes bie
Mecklenburg⸗Etrelitz. Neustrelitz, 15. November. (Meckl. Nachr.) Heute fand die Taufe des dem Erb⸗
Regierung kennen zu lernen. Für den 5 Ul eines prinijpiellen Ein⸗ “ “ dis zur Abefü ba des gemanschazascer ionsprogramms erforderlichen näheren Instruktionen vereinbart 1 1 1uX“ 8 8 m 88. großherzoglichen Paare am 10. Oktober geborenen Prinzen statt. unttest . tschen und b Zamibar über u der Heier waren bereits gestern Abend der London, den 8. Oktober 18. 8 8 nhalt, Vater der Erbgroßherzogin, sowie die Prinzessin b 1 8 “ Alexandra und die Prinzen Eduard und Aribert hier ein⸗ 2 Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für ds Seewesen und für Rechnungswesen hielten heute eine Sitzung.
getroffen. “
8
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 16. November. (W. T. B.) Im Abgeordnetenhause gedenkt Präsident Dr. Smolka des schmerzlichen Verlustes, welchen das Kaiserliche Haus durch das Ableben des Herzogs Maximilian in Bayer n, des Vaters der Kaiserin Elisabeth, erlitten habe, und erbittet die Fhancs des Hauses, um den Ausdrudk der tief⸗ sten Theilnahme und Trauer an die Stufen des Thrones gelangen zu lassen. Das Haus erhebt sich. Sodann wurde von der Re⸗ gierung auf die Interpellation des Abg. Doblhammer, betreffs angeblicher Einführung eines Transittarifs für russisches Ge⸗ treide auf den österreichischen Bahnen nach der Schweiz erwidert, daß die von der Verwaltung der Karl⸗Ludwig⸗Bahn erbetene Genehmigung eines solchen Tarifs durch einen Erlaß vom 29. Juni cr. verweigert worden sei.
„In der heutigen Sitzung des Gemeinderaths gab der Bürgermeister dem innigsten Antheil der Reichshaupt⸗ stadt anläßlich des Ablebens des Herzogs Maximilian in Bayern Ausdruck. „Der Bürgermeister wurde ermäch⸗ tigt, dem Kaiser das tiefste Beileid der Versammlung zu g. hab
ie die Abendblätter wissen wollen, ist der Vize⸗Präsident der galizischen Statthalterei, Loebl, zum Shen 8 lter von gen 1n 8
1 November. (W. T. B.) Auf Befehl des Kaisers legt der Hof für weiland den Herzog Maxi⸗ milian in Bayern eine achtwöchige Trauer an, und zwar die ersten fünf Wochen tiefe Trauer.
Die amtliche „Wiener Zeitung“ veröffentlicht die Er⸗ nennung des Vize⸗Präsidenten der Statthalterei in Lemberg, .“ Fnn Sta x 111 1 ola, 16. November. (W. T. B.) Der Erzherzo ‚G : Es kann dahin⸗ Ste an empfin j s e
Ler. Feg g esgr 1n das Stück Eichenholz, bei dessen Fernn nnr bepfing, bFuffr den 8 Hatschen Geisch Schiffs⸗ “ 8. hech nfall getroffen hat, rechtswidrig oder, Kommandanten. Abends fand im elektrisch beleuchteten Kasino weil mit Vorwissen des Sohnes seines⸗Arbeitgebers oder ein Galadiner zu Ehren der Gäste statt, woran auch E Ues nctcfctch i cat eten fErnehmigung t8 Seteeiss. Stephan Theil nahm, welcher den ersten Tauch er haazos
. Jedenfalls aber kann die in Ab: Wi Cont; wesenheit des Arbeitgebers sowie des Sohnes desselben vor⸗ Zateln, aüsbracsae, Shefe. dmürah S esgg Bahe 6
genommene Bearbeitung des Stückes Holz zu einem s ür den eigenen Hausbedarf des Klägers beftinmten Kinder⸗ da dis verngrabschaft C.e rten, zicf den Feünden
bettpfosten als eine zum Sägemühlenbetrieb seines Arbeit⸗ 4 gebers gehörende Verrichtung nicht angesehen werden. Wenn Großbritannien und Irland. London, 16. November. es an sich schon in hohem Grade unwahrscheinlich und künstlich (W. T. B.) In der heutigen Unterhaussitzung theilte der ist, den Kläger bei Verrichtung der in Rede stehenden Arbeit Unter⸗Staatssekretär Gorst mit, daß Dinizulu gestern in für den eigenen Bedarf als den Auftraggeber seines Arbeit: Natal und Tchingana im Zululande verhaftet gebers und Arbeiter des Letzteren in einer Person aufzufassen worden seien. — Der Unter⸗Staatssekretär Fergusson erklärte, —er müßte dann auch zugleich als Bevollmächtigter seines daß der Oberbefehlshaber der englischen Kriegs⸗ Arbei tgebers der Uebernehmer des Auftrags gewesen sein —, schiffe an der Küste von Zanzibar keine speziellen so erscheint doch im vorliegenden Falle ein solches Verhältniß Instruktionen in Betreff der Sicherheit der englischen Unter⸗ um deswillen ausgeschlossen, weil er nicht bloß ohne Vor⸗ thanen, denen der englische Konsul jede erforderliche Warnung habe zu Theil werden lassen, erhalten hätte. Die Blockade sei
wissen seines Arbeitgebers, sondern auch ohne die Ge⸗ — um eine Woche verschoben worden, damit sich die englischen
nehmigung des Letzteren überhaupt erhoffen zu können a7 gearbeitet, ja bewußtermaßen gegen dessen Willen ge⸗ “ aus den bedrohten Positionen zurückziehen en.
handelt hat. Daß der Arbeitgeber die Vornahme der in 9 — 17. November. (W. T. B.) Bei der in Dewsbury
Rede stehenden Arbeit nicht geduldet haben würde
mußte sich aber auch dessen bewußt sein; er hat selbst einge⸗ an Stelle des bisherigen Deputirten Simon (liberal), der sein
räumt, daß die Kreissäge, an der er verungluͤckt ist, zu Ar⸗ Mandat niedergelegt hatte, der von der Partei Gladstone’s aufgestellte Kandidat Oldroyd mit 6071 Stimmen gewählt;
beiten der hier vorliegenden Art nicht bestimmt war; er mußte n. I als ein mit der Sägearbeit vertrauter Arbeiter auch wissen, daß der unionistische Kandidat Arnold Forster erhielt 3969 Stimmen. Portugal. Liss gbon, 16. November. (W. T. B.)
für 9 von ühn beabscchigte Leistung völlig ar und nur mißbräuchlich hierzu verwendet wer⸗ Die Korvette Reinha d 8 2 2 92 22 90 mit der Kreissäge ausdrücklich verboten hatte * Wenn er I vII1 — die Kreissäge zu seinen eigenen Zwecken in bewußt ecs d g venenpgemebrͤger Weise benutzte, so hat er sich damit D ehege. Bukarest, 17. November. (W. T. B.) es Betriebs seines Arbeitgebers gestellt. Wenn er General Floresco (konservativ) ist zum Präfidenten des Senats gewählt worden. Afrika. Egypten. Kairo, 15. November.
nun auch der Unfall durch eine Einrichtung der Betriebsanlage veranlaßt worden ist, so 1gr er doch nicht
General Grenfell erklärt, daß Suakim in seiner Politik der Aufrechthaltung der Defensive vorläufig Nenitit
als bei dem versicherten Betriebe vorgekommen angesehen gestellt ist, daß aber, wenn die Belagerung noch lange fort⸗
werden. — Die 2. Escadr 1 s 2 on des 2. Hessischen Husaren⸗ dauert, es nothwendig sein werde, den Feind anzugreifen und u vertreiben. In militärischen Kreisen ist man indeß der
Regiments Nr. 14 wird am 1. Oktober 1889 von Roten⸗
burg an der Fulda nach K 12 2 F ch Kassel verlegt werden. nsicht, daß dies ohne eine wesentlich größere Truppenmacht schwierig sein würde.
—— Der Bervollmächtigte zum Bundesrat württembergische Ober⸗Reglerungs⸗Rath Schi er hier abgereist. 1
Bayern. München, 14. November. (Allg. Zt Der Prinz⸗Regent hat nachstehenden, vom arlegsneief. gegengezeichneten Armeebefehl erlassen: „Ich bestimme hiermit, daß die Offiziere des 3. Chevauleger⸗Regiments, uw „ Die „Deutsche volkswirthschaftliche das Andenken ihres in Gott entschlafenen Regiments⸗ spondenz“ schreibt:
Inhabers, des Generals der Kavallerie Herzog Maxi⸗ ze Haben wir schon mehrfach Gelegenheit genommen, darauf hinzu⸗ milian in Bayern, Königliche Hoheit zu ehren weisen, d der gegenwärti noch geführte Kampf für unsere freihänd⸗ 7 Tage Trauer (Flor um den linken Ober z. lerischen Gegner nichts Anberes als ein recht eigentlicher Ver⸗ anzulegen haben. Die Trauer beginnt am 185, 5 M= arm) zweiflungskampf ist, weil sie das Volk nicht zur Ruhe kommen und Leiche des Herzogs wird in Sen Marmorf 1 de — Die es nach ihrer Meinung nicht geschehen lassen dürfen, daß die neue an der Ludwigsstraße aufgehahrt “ Wenttsch afgeäelitik sortgesest dbr⸗ See eüe 88S een
ublikum am Sonnabend die esichtigung gestattet sein. Am unerbittliche Logi Fbatfachen ung vnd Aicht ihhe. Neak aenee
— — gik der Thatsachen uns und t i 8 Fonntag Nachmittag 2 Uhr wird der Sarg nach der Theatiner⸗ so lehrt ein nur einigermaßen eögehender Brdich heng hhech 1 2 “ überführt, dort bis Nachmittag 6 Uhr beigesetzt, worauf Ein⸗ und Ausfuhr seit dem Jahre 1880, daß in der That aller Grund fir ve nc. 1 Lshlassen Funn di Hech. üch 5 Feblicenen unsere Gegner vorhanden ist, den Kampf, den sie kämpfen, mehr und „ ebe rung
Die Aushändigung einer verbotenen sozial⸗ demokratischen Druckschrift in einzelnen Exemplaren oder Nummern an drei verschiedene Personen ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 21. Sep⸗ tember d. J., als Verbreitung im Sinne des §. 19 des Sozialistengesetzes zu bestrafen, auch wenn eine weitere Ver⸗ breitung nach den Umständen des Falls ausgeschlossen ist.
— Im Anschluß an die Rekursentscheidung Nr. 500 — „ mtliche Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ von 1888 Seite 196 — wurde vom Reichs⸗Versicherungsamt unter dem 24. Sep⸗ tember d. J. (Nr. 610) erkannt, daß die Entschädigungspflicht der Berufsgenossenschaft f die Folgen eines Unfalls dann weg⸗ fällt, wenn der Verletzte einer ausdrücklichen ärztlichen An⸗ ordnung zuwider, ohne Grund das Krankenhaus verläßt, und wenn dieses Zuwiderhandeln nach glaubhafter sachverständiger Versicherung zur Folge hat, daß der Heilungsprozeß, welcher sonst ein vollständiger, jedwede Erwerbsunfähigkeit ausschließen⸗ der gewesen wäre, derart unterbrochen wird, daß eine theil⸗ weise Erwerbsunfähigkeit zurückbleibt. Die letztere ist in diesem Falle nicht sowohl die Folge des Betriebsunfalls, als vielmehr der freien Handlungsweise des Verletzten.
— Ein Arbeiter war in der Werkstätte seines Arbeit⸗ gebers an einer Kreissäge verunglückt, als er die letztere in
(A. C.)
Königlich ist von
Corre⸗
setige Besserung olitische Lage eine derartige, daß, wenn unsere Gegner am R wären, sie sicherlich für ein Darniederliegen ——— dei däcder in der Konkurrenz mit dem Auslande wohlfeile Gründe in Masse bereit haben würden. Nun aber geht es vorwärts velas. 12— aber EEEE“ 9 völlig berechtigt⸗
se Besserung zu einem ansehnlichen Theil auf Re 1 Wirthschaftspolitik zu setzen. 8 Ddie Einfuhr von Robprodukten steigt; das bedeutet, daß unsere eigene Verbrauchsfähigkeit sowohl, wie unsere Verarbeitungsfähigkeit zugenommen hat. Ein großer Theil unserer Industrie beruht auf der Verwendung ausländischen Rohmaterials, wie der Wolle, der Baum⸗ wolle, der Jute, des Flachses u. s. w.; steigt hierin die Einfuhr, so findet offenbar ein industrieller Fortschritt statt. Ebenso beweist aber die Zunahme der Einfuhr an Kolonialwaaren u. s. w., daß die Zah⸗ lungsfähigkeit im Allgemeinen wächst-
Die Einfuhr von Industrie⸗Erzeugnissen, welche wir ebenso gut selbst herstellen könnten, nimmt fast durchgebends ab. Da nun offenbar der Grund hierfür nicht in verminderter Verbrauchsfähigkeit liegt, so muß er darauf beruhen, daß diese ausländischen Waaren mehr und mehr von unseren eigenen verdrängt werden. Ist auf diesem Gebiet auch die geringe Zahl derjenigen Artikel, welche nur 1 “ I“ 8— Uühns Zunahme zeigen, eine immer 1 u große, so tritt doch auch hierbei deutlich zu 8 i fortschreitende Besserung stattfindet. “
Unsere Ausfuhr von Industrie⸗Erzeugnissen steigt;
nichts Anderes, das heißt
als daß ansere Konkurrenzfähigkeit auf dem Welt⸗ markte zugenommen hat, und nicht daß dieselbe, wie uns vor Jahren hoch und theuer versichert wurde, sich vermindert habe. Es giebt kaum einen erheblicheren Industrie⸗Artikel, welcher nicht hierbei be⸗ theiligt wäre; und wenn gewisse Eisenfabrikate in diesem Jahre eine Verminderung der Ausfuhr gezeigt haben, so ist dies einfach dadurch entstanden, daß ihr Konsum im Inlande eine derartige Steigerung erfuhr, welche einen Wettbewerb im Auslande bei dessen verminderter Nachfrage auch weniger dringend nothwendig erscheinen ließ. Im Uebrigen ergiebt sich aber, daf die Zölle nicht ein „Faulbett“, wie unsere Gegner in Aussicht stellten, gewesen sind, sondern unserer EE“ 1ht haben, deren dieselbe be⸗ durfte, em Auslande ebenbürtig und mit 1 ’ ü zu können. 1 „Heäeißt es trotzdem auf gegnerischer Seite noch, die Besserung hab mit den Zöllen nichts zu thun, sie sei nicht wegen, sondern 8 der⸗ selben erfolgt, so können wir derartigen Insinuationen schließlich das⸗ jenige Wort des Staats⸗Ministers von Boetticher entgegenhalten Z Jahren im Reichstage bei der Zolldebatte 9: öge die Besserung wegen oder tro 5 nea vua f g weg tz der Zölle erfolgt sein, Unsere Gegner haben kben nicht ein einziges Argument, um di Richtigkeit ihrer Ansicht beweisen zu können, mögen gis es sich also 8e ET Lüff. bch.nols die 89- Wirthschaftspolitik . zatsächlich eingetretene Besserung im Lichte v s Wirkung betrachten. b 3 Kg. eh .
— In einem Artikel des mit der Ueberschrift: heißt
8 eshalb ist die Verstaatlichung der großen preußischen Privat⸗ eisenbahnen gefördert und unter so allseitigem van pre fiheae hhe en⸗. dem der Opposition quand même, durchgeführt worden? Weil die Verwaltungen dieser Bahnen schlecht waren? Nein, gewiß nicht. Niemand, am allerwenigsten die Staatsregierung oder gar Herr von Mavybach, hat die Anerkennung versagt, daß die Rheinische, die Köln⸗Mindener, die Berlin „Anhaltische, Potsdam⸗Magdeburger Berlin⸗Hamburger Eisenbahn in ihrer Art und für ihren Zweck ganz vorzüglich verwaltet waren. Wenn nicht, würde der Herr Minister keinesfalls die Mehrzahl der geschäftsführenden Direk⸗ toren jener Gesellschaften in den Staatseisenbahndienst aufge⸗ nommen und an hervorragende Stelle gesetzt haben. Daß der andere Theil dieser Direktoren die Anträge auf Uebernahme in den Staats⸗ dienst, und somit der Allgemeinheit ihre Kräfte und Kenntnisse in ernster Zeit zur Verfügung zu stellen, abgelehnt hat, ist, abgesehen bei wenigen Ausnahmen, von dem Herrn Minister nicht am wenigsten bedauert worden. Die Schlechtigkeit der Verwaltungen hat also nicht den Privatbahnen das Grab gegraben, auch nicht die Anerkennung der Theorie, daß Priratbahn⸗Verwaltungen überall nicht e istenz⸗ berechtigt seien, und noch viel weniger die egoistische Gier des Staats die Goldader des Bahnbetriebs allein und für sich selbst auszubeuten. Rein! was gegen die Privatbahnen gesprochen hat, was allein die Zerfahrenheit der Verhältnisse unseres ganzen Verkehrswesens herbeigeführt hatte, und was mit Noth⸗ wendigkeit beseitigt werden mußte, um das Verkehrswesen den Erfordernissen einer gesunden Handelspolitik anzupassen, war eben jenes kaufmännische Element, welches die Privatbahn ⸗Verwaltungen naturgemäß beherrschte. eie haben diese Verwaltungen unstreitig geleistet, ohne sie wäre ebenso unbestritten das preußische Eisenbahnwesen vielleicht überhaupt nicht, jedenfalls nicht so rasch zu der reichen Entfaltung und schönen Ausbildung gelangt, deren es sich jetzt erfreut. Aber der Endzweck ihres Daseins, zu welchem allein diese Unternehmungen von dem Kapital ins Leben gerufen worden waren, nämlich möglichst viel und also auf jedem gang⸗ baren Wege Geld für die Aktionäre zu verdienen, war auf die Dauer unvereinbar mit der unabweisbaren Forderung, daß die Eisenbahnen, weil von ausgesprochen monopolistischem Charakter, der Allgemeinheit als öffentliche Verkehrswege dienlich, Jedem unter der gleichen Bedienung nutzbar sein müßten. Deshalb und nur deshalb hat das Privatbahnsystem dem System der Staatsbahnen weichen müssen, und von diesem Gesichtspunkte aus kann nur Derjenige diesen Wechsel beklagen und das Staatsbahnsystem bekämpfen, der entweder von dem ganzen Elend des Tarifkampfs der Privatbahnen, von deren geheimen Begünstigungen des einen Transportinteressenten vor dem andern, von der Belastung durch übergebührlich hohe Fracht⸗ sätze dort, wo die Tariffreiheit der Privatbahn und das Nichtvorhanden⸗ sein einer Konkurrenz dies gestattete, niemals Kenntniß gehabt hat, oder die Thatsachen schon wieder — wie das in unserem raschlebenden Zeit⸗ alter so häufig zu beobachten ist — vergessen hat, oder der lediglich aus Sonderinteresse, das damals, als man unschwer die Privatbahnen seinen Wünschen gefügig machen konnte, besser, wenn auch unter Verletzung der berechtigten Interessen Anderer, blühen konnte, die Zeiten der Fischerei im Trüben zurückwünscht. Alle aufrichtigen Anhaͤnger aber einer gesunden wirthschaftlichen Weiterentwickelung Preußens und der Ermöglichung einer gleichmäßigen Vertheilung der Vortheile des Eisenbahnverkehrs werden unentwegt das Staatsbahnsystem als das einzig richtige für einen reich entwickelten Industrie⸗ und Handels⸗ staat hochhalten. Eben diese werden aber anerkennen, daß dieses System nur dann aufrecht erhalten werden kann, wenn es gestützt wird durch einen gediegenen, zuverlässigen, unbestech⸗ lichen Beamtenstand. Um aber diese Grundlage zu gewinnen, muß nothwendig ein ganz bestimmtes Maß der Vorbildung ver⸗ langt, eine gewisse Abstufung der Rangklassen eingeführt und unter den gleichmäßig Vorgebildeten beim Vorrücken in höhere Stellungen an dem der Anciennetät thunlichst festgehalten werden. Auf diesem Wege ist das in der ganzen Welt als unüber⸗ trefflich anerkannte preußische Beamtenthum herangezogen worden. Dasselbe hat stets allen ihm gestellten Aufgaben gerecht zu werden gewußt, und gerade im Staatseisenbahnwesen Großes geleistet. Nur mit diesem Beamtenthum konnte eine so überaus große und gefähr⸗ liche Aufgabe, wie sie die Uebernahme der großen Privatbahnunter⸗ nehmungen in den Staatsbetrieb in selten dagewesenem Umfang darbot, so schnell, so ruhig, so sicher gelöst werden, und konnten wäh⸗ rend der Ueberführung dieser einzelnen Unternehmungen in die Ge⸗ meinsamkeit der Formen der Staatsbahnverwaltung gleichzeitig die aus der großen Entwickelung des Verkehrs und der gewaltigen Er⸗ weiterung des preußischen Staatsbahnnetzes durch die Erbauung von
de „Hannoverschen Courier“ „Für oder gegen die Staatsbahn?“
mehr für einen verlorenen zu halten. Wenn wir auch zugeben, da 2 Tegernsee verbracht wird. Tegernsee wird der Sarg 8
jene Zahlen, die die fortgesetzte Besserung ersehen lassen, nicht als ts 2 Uhr ausgestellt sein. Te Beisetzung in er Familiers eklatant und in die Augen springend zu erachten sind, so stellt es sich
doch langsam und sicher heraus, daß auf allen Gebieten sich eine
wunden werden..
Sekundärbahnen erwachsenden weiteren Aufgaben mit Leichtigkeit über⸗
8
herausbildet. Dabei ist die allgemeine handels⸗
A.
eine Tarifmaßnahme zu Gunsten eines Theils der Interessenten bat
Daß die Staatsbahnverwaltung noch immer besser ausgebaut werden kann, daß noch manche Wünsche hinsichtlich der Verkehrs⸗ und Tariffragen in berechtigter Weise gehegt werden, aber auch gewiß tbunlichst bald zur Erfüllung gelangen, soll nicht bestritten werden. Aber hierbei handelt es sich gegenüber dem, was durch Annahme des Staatsbahnsystems bereits erreicht ist, nur noch um Kleines. Das Staatsbahnsystem hat in weiten Gebieten des Handels und Verkehrs reichen Segen gebracht, ihm allein verdanken wir die Möglichkeit und die strenge Durchführung einer zum Segen der Allgemeinheit dienenden, auf dem Grundsatz der Unparteilichkeit beruhenden Tarifpolitik, eine stetige Besserung aller Verkehrsverhältnisse durch gute Einrichtungen im Betriebsdienst, zahlreiche und bedeutungsvolle Tarifermäßigungen, einen hervorragenden Einfluß auf die Erhöhung der Staatseinnahmen Diesem Allen gegenüber ist es ungeheuerlich, die kleinen Unbequemlichkeiten, die dann und wann daraus erwachsen, daß man mit einem in strenger Disziplin zu haltenden und streng kontrolirten Beamtenthum zu thun haben muß, oder die unbefriedigte Ungeduld, daß nicht alle wünschens⸗ werthen Erleichterungen sofort gegeben werden, oder den Aerger, daß
abgelehnt werden müssen, weil sie mit den mindest gleichberechtigten Interessen Anderer nachgewiesenermaßen unvereinbar war, zu Vor⸗ würfen gegen die ganze Verwaltung aufzubauschen. Aber weil dies Vorgehen lediglich ein verkappter Angriff gegen das Staatsbahnsystem als solches ist, so ist es nöthig, ab und zu diesem Gebahren energisch entgegenzutreten.
— gur ostafrikanischen Frage bemerkt der „Schwä⸗ bische Merkur“:
Die Anfänge der deutschen Koloniegründungen hatten sich bisher in sehr leichter und glatter Weise vollzogen; aber daß solche Unter⸗ nehmungen unter Umständen auch Schwierigkeiten, Opfer und Ge⸗ fahren mit sich bringen würden, konnte sich von vornherein Niemand verhehlen. Mit welchen Schwierigkeiten haben erst andere europäische Völker auf diesem Thätigkeitsfelde zu kämpfen gehabt und noch jahr⸗ aus jahrein zu kämpfen, ohne daß sie dadurch in ihrer Unternehmungs⸗ lust irre würden oder kleinmüthig das kaum begonnene Werk im Stich ließen! Wem würde es in England einfallen, alsbaldigen Rück⸗ zug zu fordern, wenn irgendwo einmal ein Krawall mit wilden Ein⸗ geborenen oder widersetzlichen Sklavenhändlern ausbricht? Nein, ein Gebiet, von welchem der deutsche Unternehmungsgeist einmal Besitz ergriffen hat und für welches der Schutz von Kaiser und Reich feierlich verheißen worden ist, darf nicht bei dem ersten Auftauchen einiger Schwierigkeiten und Mißhelligkeiten preisgegeben werden. Das würde der Todesstoß für alle deutschen Kolonialunternehmungen sein und würde weit darüber hinaus die ganze überseeische Stellung der Deutschen und die Ehre des Reichs selbst beeinträchtigen. Das wird ohne Zweifel auch die Anschauung der vhean sein und es wird ihr nur erwünscht sein, wenn auch der Reichstag keinen Zweifel an dem vollen Ernst läßt, mit welchem die Mehrheit des deutschen Volkes in die koloniale Bewegung eingetreten ist. Mittel, in diesen Gegenden wirksamen Ernst zu zeigen, giebt es genug, ohne daß darum deutsche Armee⸗Corps in Bewegung gesetzt zu werden brauchten, und die Reichsregierung wird die geeigneten Maßnahmen schon ergreifen, wenn sie der Zustimmung und Unterstützung der Nation dabei sicher ist.
— Der „Monatsschrift fuͤr Textil⸗Industrie“ wird über den Geschäftsgang in Aachen mitgetheilt:
Die verflossene Saison ist eine recht gute gewesen; die Tuch⸗ fabriken waren alle voll beschäftigt und viele haben ihre Ordres nicht rechtzeitig fertig stellen können. Trotz der vielen mechanischen Lohn⸗ webereien, die hier am Platze in den letzten 2 Jahren entstanden sind, war doch Arbeit genügend vorhanden. Augenblicklich haben wir Saison morte, so daß viele Fabrikanten, welche keine Sommerwaare fabriziren, in Staäpelartikeln auf Lager arbeiten und sich etwas ein⸗ schränken. Allerwärts rüstet man sich durch Anfertigung neuer Kollektionen für die neue Saison, welche wieder schöne Sachen in Mittelwaare aufweisen wird. Unser Platz hat in den letzten Jahren ganz bedeutend in der Tuchfabrikation gewonnen, namentlich ist es die Kammgarnfabrikation, welche hier riesige Fortschritte gemacht hat. Rohe Kammgarne sind hier gestiegen und wollen viele Käufer die nächste Lor doner Auktion abwarten, bevor sie neue Abschlüsse machen. der steigenden Kammgarnpreise sind Waarenpreise nicht herauf⸗ zu ringen. 11.“ “ 8 ““ 89
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 47. — Inhalt: Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Civilstands⸗Akten. — Einziehung eines Vize⸗Konsulats ꝛc. — Exequatur⸗Ertheilung. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Bestellung eines Stations⸗Controleurs. — Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende Oktober 1888. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. .
Armee⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 28. — Inhalt: National⸗ dank für Veteranen. — Veränderung in der Dislokation des 2. Hes⸗ sischen Husaren⸗Regiments Nr. 14. — Wiederbesetzung des katho⸗ lischen Feldpropsteiamts. — Wegfall der Verweisung der Beamten auf den früher geleisteten Diensteid. — Feststellung von Gehalts⸗ ꝛc. Gebührnissen bei Erhöhung bez. Verminderung im Laufe eines Monats. — Besetzung von zwei Freistellen bei der Königlichen Landesschule Pforta. — Dienst⸗Fahrplan der Militär⸗Eisenbahn. — Ranglisten⸗Veränderungs⸗Nachweisungen für Dezember 1888. — Ab⸗ änderung der Anleitung für die Verdingung von Lieferungen und Lei⸗ stungen im Bereich des Festungs⸗Bauwesens. — Kartuschen für Karabiner⸗Munition. — Wohnungsgeldzuschuß für die Offiziere des Ingenieur⸗ und Pioniercoros. — Meldung nach Berlin beurlaubter Offiziere. — Abänderung zu dem „Entwurf“ Schießregeln für die Feld⸗Artillerie — Berlin 1883. — Anstellung als Konstabler bei der Freien und Hansestadt Hamburg. — Aufbebung von Tarispreisen und Neuausgabe eines Preisverzeichnisses. — Bekanntmachung der Lebens⸗ versicherungs⸗Anstalt für die Armee und Marine. — Gebührnisse der Militäranwärter. 1
Marine⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 25. — Inhalt: Geschäftsanweisung für die Verpflegungsämter. — Verwaltungs⸗ bestimmungen über die Uebungsmunition. — Stations⸗Intendanturen. — Höherer Marine⸗Verwaltungsdienst. — Bekleidungsbestimmungen. — Blaue und weiße Hemden. — Lebensversicherungsanstalt. — Lafetten⸗ beschreibungen. — Schiffsbücherkisten. — Proviantlieferungsverträge. Eil⸗ und Schnellzüge. — Personalveränderungen. — Benach⸗ richtigungen.
Justiz⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 43. — Inhalt: All⸗ gemeine Verfügung vom 12. November 1888, betreffend die Anrech⸗ nung auf die Nachzahlung von Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträgen. — Erkenntniß des Reichsgerichts vom 14. Oktober 1887.
Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 30. — Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 31. Oktober 1888, betreffend Verwaltung und Betriebsleitung der Bahnstrecken 1“ en — Inowrazlaw und Montwy—Kruschwitz. —
achrichten.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 46. — Inhalt: Amtliches: Personal⸗Nachrichten. — Nichtamtliches: Die Westfront des Domes in Mailand. — Erhaltung alter Denkmäler und Bau⸗ reste — Beschädigung und Ausbesserung der Molen des Nordseehafens bei Nmuiden. — Drahtseil⸗Hängebrücke im Park von Antwerpen. — Der Neubau eines Parlaments⸗Palastes in Rom. — Vermischtes: Senkung der Pfeiler des gothischen Martins⸗Chörleins im Dome zu Mainz. — Preisbewerbung für Bebauung des „Cafs David“ in Halle a. S. — Preisbewerbung für ein Gerichtsgebäude in Lissabon. — Kunstgewerbe⸗Museum in Berlin. — Verwittern von Materialien. — Prüfung von Thermometern. — „Die Wasserstraße. — Neue
Patente.
Summarische Uebersicht
der im Prüfungsjahre 1887/88 bei den Königlich preußi⸗ schen medizinischen und pharmazeutischen Prüfungs⸗ Kommissionen geprüften Doktoren und Kandidaten der Medizin und Kandidaten der Pharmazie.
v111“
Bei den Prüfungs⸗Kommissionen zu
Münster.
Marburg.
Greifswald.
Halle. iel Königsberg.
Göttingen.
8 I. Doktoren und Kandidaten der Medizin V V sind aus dem vorigen Jahre wieder 1u616“ in die Prüfung getreten... 9 26 3/13 26 7 5 6 — neu eingetreten.. 71158 61 33,30 68,77,45 37,38.— zusammen. 70 59 33 81 1** 52 42 44 — Davon haben die Prüfung als 1““ Arzt bestanden: mit der Censur ⸗genügend⸗ 8 36 27 6 1“ . BHe1“ 2 2 9 88 gut“
93 10/ 22 82,47 251 — 51—2 zusammen.. 175 62/48 29 nicht bestanden resp. zurückgetreten. 68 8/11 4
II. Kandidaten der Phar⸗ V V
mazie
sind aus dem vorigen Jahre wieder in die Prüfung getreten
neu eingetreten “
36 . 14 5 5 18 31 10/228 zusammen. 1 14 5 5 21 32 10/[264
Davon haben die Prüfung als I.“ I111“ Apotheker bestanden: 11. mit der Censur „genügendd.. 8/11 2 2 1— 3 58 „gutt.. 8 20 5 9 4 2 145 „sehr gut“ .13 4]] 38 zusammen. 87,23/39 812 20 32 10241 nicht bestanden resp. zurückgetreten. 9 3 6 2 2 — — 1 — —]23
— Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 4. No⸗ vember bis inkl. 10. November cr. zur Anmeldung gekommen: 353 Ehe⸗ schließungen, 893 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 542 Sterbefälle. — Ungarische Finanzen. — Folgende, dem kürzlich ver⸗ öffentlichten ungarischen Staatsvoranschlage für das Jahr 1889 ent⸗ nommene Aufstellung aller bei der bevorstehenden Konversion zu berück⸗ sichtigenden ungarischen Staatstitres, deren Zinsen⸗ und Amortisations⸗ Erforderniß mag einen Ueberblick über den Umfang des beabsichtigten
Geschäfts geben: b1) In Gold ee ; insen⸗ I. erforder⸗ sations⸗ niß quote in Tausenden Gulde 71 228 3553 88
2 ⸗ Amorti zu⸗
sammen
Ungarische Eisenbahn⸗Anleihe. 1871er 30 Millionen⸗Anleihe 19 705 985 1872er 54 Millionen⸗Anleibe 37 341 1 865 Ostbahn⸗Prioritäten II. Emission 29 9886 1 499 Ostbahn⸗Prioritäten III. Emission 9 735 486 Gömör. Eisenbahn⸗Pfandbriefe 5 248 482 Investitions⸗Anleihe. . 9 740 287
zusammen 182 983 9 155
2) In Silber und Papier verzinsliche Anleihen.
5 % Grundentl.⸗Obligationen 159 656 8 440 Weinzehent⸗Obligationen 4 552 24 Kettenbrücke⸗Prioritäten.. 900 Ostbahn⸗Prioritäten I. Emission 43 936 Theiß⸗Eisenbahn⸗Prioritäten 19 358 Siebenbürg.⸗Bahn⸗Prioritäten. 20 398 Donau⸗Drau⸗Bahn⸗Prioritäten 6 796 Alföldbahn⸗Prioritäten 19 897
Zusammen 275 493 12 144 26 395
Die Gesammtschuld, welche bei der Konvertirung in Betracht
kommt, beträgt also rund 183 Millionen Gulden in Gold und 275 ½ Millionen in Silber und Papier.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. 6 Eiin illustrirtes Verzeichniß von hervorragenden Werken, die sich durch prachtvolle Ausstattung und billigen Preis vorzüglich zu Festgeschenken eignen, versendet auch zum diesjäh⸗ rigen Weihnachtsfest die wohlbekannte Verlagsbuchhandlung von Ebner und Seubert (Paul Neff) in Stuttgart. Aus der Fülle und Mannigfaltigkeit der aufgeführten Werke, denen Prospekte, Preisangaben und vortreffliche Probe⸗Illustrationen bei⸗ gefügt sind, greifen wir nur einige der Hervorragendsten heraus: Da finden wir zunächst die jedem Kunstfreunde werthen und unent⸗ behrlichen „Denkmäler der Kunst“ (5. Auflage) von Prof. von Lübke und Dr. W. von Lützow (ein Kunstmuseum für das Haus, 193 Tafeln mit über 2000 Abbildungen) sowie die seiner Zeit ebenfalls an dieser Stelle gewürdigte „Goldene Bibel“, illustrirt von den größten Meistern der Kunstepochen, herausgegeben von Alfred von Wurzbach. Dann folgen Weißer’s „Bilder⸗Atlas zur Weltgeschichte“, Prof. von Lübke’s zu einem Haus⸗ und Familienbuch gewordener „Grundriß der Kunst⸗ geschichte“ (10. Auflage) sowie die anderen epochemachenden Werke des wohlbekannten Verfassers: „Geschichte der Renaissance in Deutsch⸗ land, in Italien, in Frankreich“. „Die Geschichte des Barockstils in Italien“ hat neuerdings Cornelius Gurlitt in seinem so betitelten reich illustrirten Werk anziehend und gründlich behandelt. Für Freunde der Malkunst und ihrer Geschichte empfehlen sich „Die Klassiker der Malerei“ und die „Rembrandt⸗Galerie“ von Alfred von Wurzbach. Moris von Schwind's köstliche Kompositionen zu den deutschen Märchen von der schönen Melusine und den sieben Raben sind jedem, der für den Zauber der Romantik nicht unter den brutalisirenden Einflüssen der jüngsten Dichter⸗ und Malerschule abgestumpft worden, ein erquickender poetischer Bronnen. Emil Engelmann's illustrirte Bearbeitungen der alten deutschen Heldenlieder, von Parzival, den Nibelungen, Gudrun wenden sich speziell an die Jugend. Ein schönes und sehr wohlfeiles Geschenk ist ferner: „Natur und Dichtung, deutsche Lieder und Zeichnungen“ (40 landschaftliche Kompositionen von Gustav Cloß, neue billige Ausgabe, geb. nur 10 ℳ). Landschaftliche Prachtwerke sind die Publikationen „Aus dem Schwabenland“ und „Bilder aus Elsaß⸗Lothringen“. Endlich sei noch Professor Hermann Weiß' berühmte Kostümkunde (Geschichte der Tracht und des Geräths, 3 Bände mit 1229 Holzschnitten und 16 Farbendrucktafeln) als Fest⸗ geschenk von bleibendem Werth besonders hervorgehoben. Die sämmtlichen in dem Verzeichniß aufgeführten Werke des Neff’schen Verlages sind in eleganten und billigen Einbänden durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen. . 8 4 Bis zum Kaiserthron. Biographische Erzählung über Kaiser Wilhelm II. und Seine Gemahlin, Kaiserin Augusta Victoria. Von Bruno Garlepp. Verlag von A. Stephany, Berlin SW., Belle⸗Alliancestraße 26. (Pr. 2 ℳ) — In lebens⸗ frischer, fesselnder Darstellung führt uns der Verfasser einzelne Episoden aus dem Lebensgange unseres Erlauchten Herrscherpaares
zu Geschenken für die reifere Jugend zur Pflege Gesinnung. 11 — Im Verlage von Carl Winter's Universitätsbuchhandlun zu Heidelberg erschien: „Zwei Kaiser⸗Gräber, ein Weihe⸗ Lied’, von Chrusen. (Pr. 1,60 ℳ) — Diese Dichtungen haben das Hinscheiden der beiden Kaiser und die tiefe Volkstrauer um dieselbe zum Gegenstande der Schilderung. Sie sind mit lebendiger Phantasie erfunden, geschickt erzählt und bilden ein patriotisches pietätvolles Andenken an die beiden heimgegangenen Kaiser. Von Emil Frommel, dem bekannten und beliebten Volks⸗ schriftsteller, erscheint rechtzeitig vor Weihnachten, im Verlage von Hugo Klein in Barmen, eine Sammlung Erzählungen, betitelt: „Beim Lichtspan“, welche die zahlreichen Freunde des gemüth⸗ vollen Erzählers sehr willkommen heißen werden. Wir gedenken auf die Arbeit später zurückzukommen. Die Habe eines Habenichts. Hinterlassene Papiere des Hrn. Hans Pfaffenberger. Herausgegeben von Professor G. Boyle, Verfasser von „William I.,“ „The English and American Poets and Dramatists of the Victorian Age“ u. s. w. Oranienburg, Ed. Freyhoff’s Verlag. (Pr. eleg. brosch. 2 ℳ, in Prachtband mit Goldschnitt 3 ℳ). — Diese Novellen besitzen ihren Reiz und ihr Interesse in der anheimelnden Lieblichkeit, dem freundlichen HDumor und 8 der feinen Satire. Alles Ueberschwengliche vermeidend, entwickeln sich die Erzählungen natürlich und einfach, ohne Sucht nach Effekthascherei und ergötzen in ihrem Verlauf durch Lebenswahrheit und natürliche Frische. 8 Nicht wie die Menschen sein sollen, sondern wie sie sind, verwerthet sie der Verfasser. Daher wechselt Natürlichkeit mit geschminkter Eitel⸗ keit, Derbheit mit Empfindelei, Charakter mit Halbheit, Treue mit Schein ab und verleihen den Novellen Wahrheit in der Dichtung. — „Zur Literaturgeschichte der Staats⸗und Sozial⸗ wissenschaften“ Von Gustav Schmoller. Leipzig, Verlag von Duncker u. Humblot. 1888. (Pr. 6 ℳ.) — In dem vorliegen den Buch, welches dem ord. Professor der Staats⸗ und Kameral⸗ wissenschaften, Kgl. sächs. Geh. Rath Dr. Wilhelm Roscher zum 50jährigen Doktorjubiläum gewidmet ist, und in welchem, um de Persönlichkeit des Jubilars einen lebendigeren Hintergrund zu geben, die denselben behandelnde Skizze den Mittelpunkt bildet, legt der Verfasser ein paar ältere literargeschichtliche Arbeiten und einige neuer da und dort veröffentlichte Bücheranzeigen und Schriftstellercharakte⸗ ristiken seines Fachs in theils unveränderter, theils umge⸗ arbeiteter Form vor. „Obwohl über 25 Jahre sich erstreckend“, sagt Schmoller in der Vorrede, „haben alle diese Arbeiten doch in der zusammenhängenden literargeschichtlichen Bewegung unseres Jahrhunderts, in demselben methodologischen Standpunkt und in der gleichen Art, Autoren und Bücher zu schildern und zu erklären, ihre innere Einheit. Die Reihenfolge der behandelten Schriftsteller deutet, soweit es Deutsche sind, den Entwickelungsgang unseres wissen schaftlichen Denkens von dogmatischer Spekulation zu empirischer Er fassung der Wirklichkeit an. In den älteren, wie in den neueren erörterten Schriften spiegelt sich die Thatsache ab, daß die Stellung zu den allgemeinen Problemen der Nationalökonomie abhängig ist von den politischen und philosophischen Ideen, von der Staats⸗ und Ge sichtsauffassung des Verfassers. Es liegt das theilweise in der Jugend und Unentwickeltheit unserer Wissenschaft, theilweise in der Natur der Sache. In ersterer Beziehung gilt es, die unseren Wissensgebiet eigenthümlichen Methoden und Forschungsweisen weiter auszubilden, in letzterer ist bewußt daran festzuhalten, daß die Wissenschaft vom ökonomischen Leben sich nie von der der Psychologie, der Ethik, der Ge⸗ schichte, der Staats⸗ und Gesellschaftslehre und den einschlägigen Hülfsdisziplinen ganz loslösen soll und kann.“ — Inhalts⸗ angabe: Friedrich von Schiller's ethischer und kulturgeschichtlicher Standpunkt (1863). — Johann Gottlieb Fichte. Eine Studie aus dem Gebiete der Ethik und der Nationalökonomie (1864/65). — Friedrich List (1884). — Henry C. Carey (1886). — Lorenz von Stein (1866). — Wilbelm Roscher (1888). — Die neueren Ansichten über Be völkerungs⸗ und Moralstatistik (1869). — Karl Knies (1883). — Albert C. Fr. Schäffle (1879 — 88). — Th. Funck Brentano (1876). Henry George (1882). — Theodor Hertzka. Freihändlerischer Sozialismus (1886). — Die Schriften von K. Menger und W. Ziatbeh jur Methodologie der Staats⸗ und Sozialwissenschaften 883). 8 — „Erfahrungen eines Hadschi“, von E. Budde (Leip⸗ zig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow). — Der Verfasser ist kein grünbeturbanter Muselmann, sondern ein guter Deutscher, der als Hadschi reist, weil er seine Hauptaufgabe darin erblickt, im gelobten Lande nicht nur nach den christlichen Heiligthümern zu pilgern, son⸗ dern sich auch nach den jüdischen und mubammedanischen umzuschauen und die Verhältnisse der dort lebenden Christen. Juden und Muham⸗ medaner in gleicher Weise zu erforschen. Er schildert das au der Reise von Beirut und Jaffa nach Jerusalem, Beth⸗ lehem, Jericho, Nazareth, dem See von Tiberias, Damaskus, Palmyra, Baalbeck Erlebte und Gesehene mit feiner Beobachtungs⸗ gabe in anziehender, oft humoristischer Weise — allerdings in der Regel mit einem gewissen Galgenhumor — aber immer belehrend, auf Grund sorgfältiger Reisevorbereitung und vorgängigen wissenschaft⸗ lichen Studiums. Das Buch wird Niemand, der sich für das gelobte Land interessirt, unbefriedigt aus der Hand legen, wenngleich ihm während des Lesens gewiß viele seiner Illusionen schwinden dürften. Der Preis des sauber ausgestatteten Werks beträgt gebunden in Lein⸗ wand 4 ⅛, in Halbfranzband 5 ½ ℳ — Hausgymnastik für Mädchen und Frauen. Eine Anleitung zu körperlichen Uebungen für esunde und Kranke des weiblichen Geschlechts, herausgegeben von E. Angerstein, Dr. med., Stabsarzt a. D., städtischer Ober⸗Turnwart, und G. Eckler, Oberlebrer der Königlichen Turnlehrerbildungs⸗ anstalt. Mit vielen Holzschnitten und einer Figurentafel. Berlin 1888, Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin (Richard Schoetz), Louisen- straße Nr. 36. — Der glänzende Erfolg, den die beiden in der Turnerwelt bekannten Verfasser mit der im vorigen Jahre heraus- gegebenen „Hausgymnastik für Gesunde und Kranke“ erzielt haben (das Buch hat in kaum Jahresfrist 8 Auflagen erlebt), hat dieselben ermuthigt, ein neues, jenem ähnliches Buch zu verfassen, das im Be⸗ sonderen dem weiblichen Geschlecht gewidmet ist. Dasselbe giebt denjenigen Mädchen und Frauen, die solche Uebungen für nöthig halten oder Gefallen daran finden, eine angemessene und sachgemäße Anleitung. Die Schilderung ist überall klar und durch vortreffliche, nach photographischen Aufnahmen hergestellte Abbildungen veranschau⸗ licht. Für die Verwendung der Uebungen werden eingehende Winke ertheilt und Uebungsbeispiele gegeben, die nach genauster Prüfung zuerst nach Altersstufen, sodann für die einzelnen körperlichen Leiden, die man damit bekämpfen zu können meint, zusammengestellt sind. Goethe's Iphigenie. Festvortrag, gehalten in Weimar am 26. Mai 1888, bei der dritten Generalversammlung der Goethe⸗Gesellschaft, von Kuno Fischer. Heidelberg, Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1888. 8⁰ S. 60. (Pr. broschirt 1 ℳ 20 ₰.) — Der gründliche Kenner Goethe'scher Dicht⸗ und Denkweise be⸗ zeichnet in dem ersten Abschnitt dieses Vortrages (S. 11) die Ent⸗ stehung der Iphigenie⸗ des jugendlichen Dichters als die größte poetische Geburt des Jahres 1779. Die ernste Grundstimmung des Dichters, worin er eine große und heilsame Mission vor sich sah, hatte etwas der Grundidee seiner Dichtung Verwandtes. Im ersten Wurf war das Werk aus einem Euß fertig: am 14. Februar 1779 wurde es be⸗ gonnen, am 28. März vollendet. Nachdem die Iphigenien⸗Sage in ihrer antiken Auffassung vom Verfasser dargestellt ist, wird im 2. Abschnitt als Ziel der Rede angegeben (S. 20), den religiösen Charakter der Iphigenie näher zu beleuchten. Diese konnte ihre Sendung nicht erfüllen, wenn nicht ihre Seele von den Stürmen der Leidenschaften, die in dem Hause der Tantaliden gewüthet haben und fortwüthen, völlig unberührt geblieben wäre. Sie lebt in jenem Gemüthszustande einer stillen und tief nach innen gerichteten Fassung, welche Fischer mit dem Ausdruck des Meister Eckart „Gelassenheit“ nennt, als die Windstille der Begierden, die Gott ergebene Willensruhe (S. 25). Das Göttliche in uns erleuchtet uns das Wesen der Gottheit und bildet den Grund unseres Glaubens, nur soll es nicht
patriotischer
vor. Das Büchelchen, mit einem wohlgelungenen Porträt Sr. Majestät ückt und sehr geschmackvoll ausgestattet, eignet sich insbesondere
bloß gesagt,
sondern erlebt und erfüllt sei Von diesem