1888 / 296 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Dec 1888 18:00:01 GMT) scan diff

8 2 herantreten wird, verschwinden der sozialpolitischen Wichtigkeit nach sowohl die Reform des Genossenschaftswesens, wie die ebenfalls an⸗ gekündigte Abänderung der Krankenversicherungsgesetze, welche beide ja nur den Zweck haben, den mit den geltenden Gesetzen ge⸗ machten Erfahrungen zu ihrem Rechte zu verhelfen. Außerdem aber dürfen wohl noch einige Nachträge zur ⸗Unfallversicherung zu erledigen sein. Gelingt es dem Reichstage, diese gewaltigen ihm gestellten sozialpolitischen Aufgaben zu erledigen, was ja um so eher zu hoffen sein wird, als die bezüglichen Vorlagen schon im Anfang der Session ihm unterbreitet werden dürften, so wird schon damit eine so schwerwiegende Arbeit für das deutsche Volk ge⸗ leistet sein, daß die kommende Session zahlreiche andere an Wichtig⸗ keit übertreffen würde. Noch mehr aber würde dieses der Fall sein, falls, wie es den Anschein gewinnt, dieser Reichstagssession ferner vorbehalten sein sollte, einschneidende Beschlüsse über die weitere Behandlung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs des Deutschen Reichs und des dazu gehörigen Spezialgesetzes zu fassen. Man darf also auf eine hochwichtige Tagung des Reichstages rechnen, die freilich kaum einen geeigneten Stoff für „große“ Tage der parla⸗ mentarischen Opposition und sensationelle Redeschlachten bieten möchte, dafür aber dem Wohl des Vaterlandes desto ersprießlichere Dienste zu leisten in Aussicht stellt.

Ueber einen neuen Erfolg der deutschen Industrie wird der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ ge⸗ schrieben:

Durch einen Privatbrief aus Manila bin ich in die angenehme Lage versetzt, Ihnen von einem neuen Erfolge unserer deutschen Industrie im Auslande zu berichten, welcher um so erfreulicher ist, als er auf dem bisher von den Engländern beherrschten Gebiet des Maschinenbaues errungen worden. Der Bahnbrecher auf diesem Ge⸗ biet, der Erbauer der Torpedoboote, Geheime Kommerzien⸗Rath F. Schichau, ist es, dem man jetzt auch in Manila die verdiente An⸗ erkennung zollt. Auf dieser größten der Philippinen⸗Inseln ist die erste Eisenbahn (Tramway) erbaut worden, und für dieselbe hat Schichau die Lokomotiven (4 Stück) geliefert. Der frühere König⸗ liche Lokomotivführer Gustav Herrlich von Elbing hat dieselben nach dort überführt und ist als Maschinenmeister von der Tramwaybahn⸗ Geäsellschaft angestellt worden. Am 29. September fand die Eröffnung der Strecke Manila Malabonn statt ......

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

In Carl Heymann’'s Verlag in Berlin ist soeben das erste eft des ersten Bandes von dem „Archiv für bürgerliches Recht mit Einschluß des Handelsrechts“, herausgegeben von Pro⸗ fessor Kohler und Assessor Ring erschienen. In der Einleitung weist Prof. Kohler auf die Ziele des neven Organs Fin: Dasselbe wird das heutige Recht zwar als historisches Ergebniß einer Jahr⸗ hunderte langen Ideenentwickelung begreifen, aber stets der Gedanken⸗ welt unserer Zeit mit Verständniß entgegentreten, neu auftauchenden Problemen folgen, die Praxis des Rechtslebens vornehmlich wider⸗ spiegeln, indessen auch, namentlich in Berichten über Werke und Zeit⸗ schriften, den Stand der Wissenschaft beleuchten. Diesem Programm entsprechend, bringt das erste Heft eine größere Abhandlung von dem Amtsrichter Dr. Schwartz: „Die Geschichte der privatrechtlichen Kodifikationsbestrebungen in Deutschland und die Entstehungs⸗ geschicte des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich.“ Dieselbe knüpft an die Rezeption des römischen Rechts in Deutschland an und behandelt die Geschichte der Privat⸗ rechtskodifikationen und die Kodifikationsversuche der deutschen Staaten und des Bundes, insbesondere seit dem 18. Jahrhundert, und unter Wiedergabe des Inhalts längst vergestener Schriften den literarischen Kampf um eine Kodifikation des Privatrechts für ganz Deutschland, wie er seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts dauernd geführt worden ist; endlich die genaue Vor⸗ und Entstehungsgeschichte des Entwurfs. Eine weitere Abhandlung von Assessor Ring giebt die bisherigen, bercits sehr zahlreichen Beurtheilungen des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs unter kritischen Bemerkungen in thun⸗ licher Kürze wieder und stellt eine Zusammenfassung dieser Urtheile von allgemeinen Gesichtspunkten in Aussicht. Das Archiv erscheint in Bänden von 2 bis 3 Heften. (Preis des Bandes 8 ℳ)

Die jetzt fertig vorliegende fünfzehnte Auflage von Schuster⸗ Regniers' Wörterbuch der deutschen und französischen Sprache giebt in ihrem, auf Grund der neuesten Sprachforschungen und mit Zugrundelegung der neuen deutschen Orthographie bearbeiteten Inhalt die Bürgschaft. daß dieses bewährte und geschötzte Wörterbuch in seiner neuen Gestalt wiederum auf Jahre hinaus unter die besten lexikographischen Hülfsmittel gezählt werden darf. Die typographische

Wetterbericht vom 22. November 108 8 Uhr Morgens.

4* R.

Stationen. Wind.

bruch. In

in 0Celsius

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. Temperatur

red. in Millim.

5⁰ C.

Sonnabend: Freischütz. Weber. märchen:

7 bedeckt

3 wolkig

1 halb bed. 3 Nebel

2 wolkenlos

Mullaghmore 759 SW Aberdeen. 748 SW Christiansund 744 SO Kopenhagen. 757 W Stockholm. 750 W Haparanda. 745

St Petersburg 746 NNW lI bedeckt

7 ½ Uhr. Moskau 752 SW 2 bedeckt

Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele.

kaus: 222. Vorstellung. ländisches Drama in 4 Akten von Ernst v. Wilden⸗ Scene (Dietrich von Quitzow: Hr. Friedrich Mitterwurzer, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schausvpielhaus.

Opernhaus 223. Vorstellung. Der Oper in 3 Akten von C. M. von Dichtung zum Theil nach einem Volks⸗

„Der Freischütz“ (Aennchen: Frl. Herzog, vom Königlichen Hof⸗ und National⸗Theater in München, als Gast.)

Schauspielhaus.

2

Ausstattung dieses in seiner Art vollständig zu nennenden Wörterbuchs (2300 dreigespaltene Kl.⸗Quartseiten), Papier, Druck und Einband sind nach jeder Seite hin vortrefflich, bei allen diesen Vor⸗ zügen aber das Ganze auch außergewöhnlich preiswürdig Es sei allen denen empfohlen, welche von einem Wörterbuch etwas mehr als das gewöhnliche beanspruchen: „Es wird nicht versagen“: die Aus⸗ drücke der Literatur und Presse, der Lehr⸗ und Rechtssprache, des Konversations⸗ und Volkslebens, des Handels, der Industrie, Technik und der gesammten Naturwissenschaften, Gallicismen und Germanis⸗ men, sprüchwörtliche Redensarten und figürliche Ausdrücke haben möglichste Berücksichtigung gefunden. Der wissenschaftliche Werth des Buches ist im 8 der Jahre allseitig anerkannt und es wird denselben in der jetzigen 15. Auflage nach allen Richtungen hin zu bewahren und zu vermehren wissen. (2 Bände in starkem Einbande. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Preis 16 ℳ)

Von dem laufenden Jahrgang der Salon⸗(Großoktav⸗) Ausgabe von „Ueber Land und Meer“” (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗ Anstalt) liegt der erste Band (Heft I bis V) nunmehr abgeschlossen vor. Reicher Inhalt an gediegenen novellistischen Schöpfungen wie an gefällig geschriebenen Aufsätzen aus allen Gebieten desjenigen Wissens, das für jeden Gebildeten von Interesse ist, geht hier Hand in Hand mit einer künstlerischen Ausstattung ersten Ranges. Nament⸗ lich aber ist den bedeutsamen Zeitereignissen der jüngsten Monate, vom Tode Kaiser Friedrich’s an bis zu den großen, einem Triumphzug gleichenden Reisen Kaiser Wilhelm'’s II. und den Vorbereitungen für die Regierungs⸗Jubelfeier Kaiser Franz Joseph's, als deren Vorläufer die großen Wiener Ausstellungen und die Eröffnung des neuen Hof⸗ burg⸗Theaters gelten dürfen, in Wort und Bild eingehend und glänzend Rechnung getragen. Kunst und Leben reichen sich hier die Hand zu inniger Verbrüderung. Dabei wollen wir den ungemein billigen Preis des Journals nicht unerwähnt lassen, der für den vorliegenden, auf das Reichste illustrirten Band von fast 700 Seiten nur 5 ℳ, für jedes einzelne Heft nur 1 beträgt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Melbourne, 21. November. (R. B.) Die in Australien herrschende anhaltende Dürre verursacht den Landwirthen und Weidenbesitzern großen Schaden: die Weizenernte und die Woll⸗ produktion dürften unter dem mittleren Durchschnitt ausfallen.

Gewerbe und Handel.

Wien, 22. November. (W. T. B.) Ausweis der Süd⸗ ahn vom 12. bis zum 18. November 853 463 Fl., Mehreinnahme 7 229 Fl. Ausweis der österreichisch⸗ ungagrischen Staatsbahn in der Woche vom 11. bis 17. November 842 248 Fl., Mehreinnahme 39 691 Fl.

London, 21. November. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen⸗ ladungen angeboten.

New⸗York, 9. November. (New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.) Wochen⸗ bericht. Der Wahlkampf ist glücklich vorüber, und obwohl die Wogen der politischen Erregung in der mit dem heutigen Tage beendeten Woche noch immer hochgingen, so ist doch zu konstatiren, daß das legitime Geschäft in Anbetracht der Verhältnisse einen recht zufrieden⸗ stellenden, gelegentlich soger einen animirten Verlauf ge⸗ nommen hat; letzteres gilt besonders von Baumwolle, Zucker und Reis, in denen die Verschiffungen eine relativ bedeutende Höhe erreicht haben. Aus Boston, Baltimore, Sarannah, New⸗Orleans, Pittsburg, Chicago, Minneapolis sowie San Francisco wird größere Thätigkeit im regulären Verkehr signalisirt; die Handelsausweise dieser Plätze heben sich vortheilhaft von denen der korrespondirenden Periode des Vorjahres ab. Unser Platz will aus seiner Lethargie noch immer nicht recht heraustreten; doch ist es, unseres Er⸗ achtens, nur eine Frage ganz kurzer Zeit, daß auch er dem ihm von anderen großen Handelscentren der Union gegebenen Impetus wird folgen müssen. Wir stellen der Weiterentwickelung des legitimen Geschäfts für die restirenden drei November⸗ wochen ein entschieden günstiges Prognostikon, hauptsächlich darauf basirt, daß Europa schließlich an unseren Ueberschuß in Cerealien, Baumwolle ꝛc. in für uns wirksamer Weise zu appelliren genöthigt sein wird. Spezieller Erwähnung müssen wir noch der Belebung in der Koks⸗ und Kohlenindustrie in Pittsburg, Pa., thun; die Produktion von Anthracitkohlen in den pennsylvanischen Kohlendistrikten hat, bis zum heutigen Tage, die des Vorjahres um mehr als 12 % über⸗ stiegen, wobei zu berücksichtigen, daß dieselbe schon damals eine sehr beträchtliche gewesen.

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 21. November. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Spartan“ hat heute auf der Ausreise Madeira passirt.

Theater und Musikr.

Central⸗Theater. Den Besuchern der morgigen Jubiläums⸗

Vorstellung der 100. Aufführung der Gesangsposse „Schmetterlinge“ von W. Mannstädt steht noch ein besonderer Genuß bevor, indem Direktor Emil Thomas die gefeierten Wiener „Schrammeln“ zur Mitwirkung in der Vorstellung gewonnen hat. Die trefflichen Musiker werden an diesem Abend ein ganz besonders gewähltes Programm zur Ausführung bringen. Die Concertsängerin Frl. Thekla Friedländer, welche, früher in Leipzig wirkend, jetzt nach einem mehrjährigen Aufenthalt in England wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist, hatte gestern im Saale der Sing⸗Akademie einen Lieder⸗Abend ver⸗ anstaltet, in welchem sie etwa 20 Lieder verschiedener Komponisten vortrug. Ihre kleine und zarte Stimme eignet sich nicht für den Concertvortrag in größeren Sälen. Bei aller Anerkennung einer gewissen Lebendigkeit des Ausdrucks merkt man do. gerade in den Momenten leidenschaftlicher Erregtheit, wie die hohen Töne ge⸗ zwungen, ja mitunter sehr scharftönend erklingen. Lieder wie Schubert's „Erlkönig“, „Frühlingsnacht“ von Schumann und Rubinstein's „Es blinkt der Thau“ sind deswegen für sie am wenigsten geeignet, während ihr „Des Baches Geplauder“, neugriechisches Lied von Rubinstein, sowie Griep's „Unter Rosen“ und „Ich liebe dich“ weit besser gelangen. Auch drei sehr hübsche Lieder von Umlauft, einem jüngeren Komponisten, die ihrer Stimme besonders zusagten, sang die Künstlerin recht lobenswerth, und es trugen ihr dieselben reichen Beifall des zahlreich erschienenen Publikums ein. Der Pianist, Hr. Dr. Ernst Judliczka, durch frühere Concertvor⸗ träge hierselbst bereits vortheilhaft bekannt, unterstützte den Lieder⸗ Abend durch den sehr gelungenen Vortrag mehrerer Stücke von Tschaikowski, Chopin, Rubinstein und Liszt und erwarb sich durch sein virtuoses und zugleich sehr ausdrucksvolles Spiel lebhafte und wohlverdiente Beifallsbezeigungen.

Morgen, Freitag, Abends 7 ½ Uhr, veranstaltet im goßen Saale der Philharmonie Hr. Reinhold Becker unter Mit⸗ wirkung der Hof⸗Opernsängerin Fr. Pierson⸗Brethol, des Königlich sächsischen Kammersängers Hen. Paul Bulß, der Dresdener Liedertafel und des Berliner philharmonischen Orchesters ein Concert.

Mannigfaltiges.

Morgen, Freitag, den 23. d. M., findet Königliche Parforce⸗Jagd statt. Rendezvous Mittags 12 ¾4 Uhr zu Jagdschloß Grunewald, 1 ¼ Uhr an der Saubucht. 8

Der Verein deutscher Maschinen⸗Ingenieure hatte für das Jahr 1887/88 zwei Preisausschreiben erlassen, deren ersteres sich auf den Entwurf einer Anlage zur Erzeugung und Lieferung von Hochdruckwasser bezog, wie solche gegenwärtig für Hafenanlagen (Hamburg, Bremen, Frankfurt a. Main, Mainz, Berliner Packhof) und bei Eisenbahn⸗Bahnhöfen (Frankfurt a. Main und Berlin) zum Betriebe von Wasserdruck⸗Motoren, Heben von Lasten u. s. w. aus⸗ gedehnte Verwendung finden, während das zweite eine Abhandlung über das Wassergas und seine Verwendung in der Technik zum Gegenstande hatte. Auf beide Ausschreiben sind die jetzt ausgesetzten Preise ertheilt worden: für die erste Aufgabe (Beuth⸗ Aufgade) den Herren Königl. Regierungs⸗Bauführer Große in Köln und Ingenieur Klausmann in Düsseldorf, für die zweite Aufgabe Hrn. Ingenieur im Kaiserlichen Patentamt Geitel in Berlin. Der Verein hat von der ihm durch den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten ertheilten Berechtigung Gebrauch gemacht und die Arbeit des Hrn. Große dem technischen Ober⸗Prüfungsamt zur Anrechnung auf die Baumeister⸗Prüfung vorgelegt. Die Abhandlung, betreffend Wasser⸗ gas und seine Verwendung in der Technik, wird in „Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen“ vom 1. Januar 1889 ab zum Abdruck gelanger; dieselbe mit über 100 Illustrationen ausgestattet dürfte bei der immer mehr zunehmenden Bedeutung des Wassergases des „Brennstoffes der Zukunft“ von allgemeinerem Interesse sein.

Breslau, 21. November. (W. T. B.) Bei den heutigen Stadtoorordneten⸗Wahlen der 1. Abtheilung wurden sämmtliche Kandidaten der Liberalen gewählt.

Bremen, 21. November. (W. T. B.) Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger meldet aus Westerland: Am 21. November von der auf Sylt gestrandeten Kuff „Katharina“, Kapitän Ducken, 4 Personen durch Hülfe der Station Westerland gerettet.

1 Ausstattung, zum 9. Male: Freitag: Opern⸗ Pyrenäen. B Die Quitzows. Vater⸗ 1 w Musik von Louis Varney. gesetzt vom Direktor Anno. Ballet. 1) Bolero. Anfang 7 Uhr.

Keine Vorftellung.

Freitag: Pariser Leben.

Pr vred di LC1“ Halévy, von Treumann. Offenbach. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Pariser Leben. Offenbach.

Anfang

1e“

Keine Vorstellung.

Pictoria-Aheater. Freitag: Mit neuer Die Reise in die Ausstattungsposse mit Gesang und Ballet in 5 Akten und 9 Bildern von Paul Ferrier.

Im 8. Bi

Bilde:

2) Habanera. 3) Stiergefecht.

Triedrich-Wilhelmstödtisches Theater. -

Komische Operette

in 4 Akten nach dem Französischen des Meilhac und Musik von

Operette von J.

Couplets von Görß. Musik von Franz R. Im 2. Akt: Landpartie⸗Duett. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Großes

““ 1“ 8 Verlobt: Fr 1s Willy Sander (Berlin) Frl. Emmy Cramer mit Hrn. Karl Hecker (Berlin —Kl. Lauden). Frl. Pauline Ziegler mit Hrn. Georg Plenio (Siewen Lyck). Frl. Johanna Ebermagier mit Hrn. Rechtsanwalt Eduard Greiff (Düsseldorf Halle in Westf.). Frl. Luise Reiß mit Hrn. Postsekretär Hugo Reisiger (Oppeln-—Breslau). Verehelicht: Hr. Dr. med. Max Voelsch mit rl. Therese Reissert (Königsberg). Hr. Adalbert

Jacques

n Reichs⸗Anzei

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 22. November

ger und Königlich Preußischen Staats⸗

Statistische Nachrichten.

Die Berliner Innungen Ende 1886. (Stat. Corr.) Einen werthvollen statistischen Beitrag zur Entwickelung des Innungs⸗ wesens bietet die für das Jahr 1886 auf Grund der Angaben der Innungsvorstände aufgestellte und in einer Extrabeilage des ⸗„Kommunal⸗ blattes“ veröffentlichte „Nachweisung über die Verbältnisse der In⸗ nungen u. s. w.“. Es waren hiernach in Berlin 64 Innungen vor⸗ handen, welche Ende 1885 15 581, Ende 1886 dagegen 16 551 Mit⸗ glieder zählten, sodaß sich im Berichtsjahre eine Vermehrung um 6,22 % ergiebt. Die Stärke der einzelnen Innungen ist natürlich eine sehr ungleiche; während die der Schuhmacher 2424, die der Schneider 1422, diejenige der Tischler 1404 und die der Weber 1203 Mitglieder zählten, diese 4 Innungen zusammen also fast zwei Fünftel der Gesammtzahl der Innungsmitglieder ausmachten, trafen auf die Seifensieder und die Brunnenbauer nur je 17, auf die Weißgerber 13, auf die Schwertfeger 8, auf die Tuchscheerer und auf die Zinngießer nur je 5 Mitglieder. Verhältnißmäßig sehr stark ist die Vermehrung der Mitglieder bei den Gastwirthen (von 188 auf 334); eine Anzahl meist kkeiner -Innungen weist eine Abnahme der Mitglie derzahl auf. Die Bäcker, die Barbiere und Friseurs, sowie die Böttcher sind durch je 2 Innungen vertreten.

An Kapitalvermögen gaben 1886 sämmtliche Innungen zusammen 674 065 nebst zwei Grundstücken an; hiervon entfielen allein auf die Tuchmacher (162 Innungsmitglieder) 419 000 ℳ, auf die Schlächter (551 Mitglieder) 134 000 ℳ, auf die Schneider 39 261 ℳ, auf die Weber 15 182 ℳ, auf die Müller (65 Mitglieder) 15 000 ℳ, auf die Schuhmacher ein Grundstück im Werth von 120 000 Die Jahresbeiträge der Mitglieder schwanken im Allgemeinen zwischen 2 und 6 ℳ; bei den Webern, Lackirern, Bürstenmachern, Kammmachern und Klempnern betragen sie nur 1, bei den Schuhmachern 1,20 ℳ, dagegen bei den Damen mäntelschneidern 7,80 ℳ, bei den Gelb⸗, Kunst⸗ und Metallgießern 10 ℳ, bei den Zahnkünstlern 12, bei den Bau⸗, Maurer⸗ und Zimmer⸗ meistern 20, bei den Schornsteinfegern 24 Die höchsten im Etat für 1887 ausgeworfenen Ausgaben für Innungszwecke haben die Bau⸗, Maurer⸗ und Zimmermeister mit 9100 (bei 227 Mitgliedern), denen sich die Tischler mit 8530 ℳ, die eine Bäckerinnung (656 Mit⸗ glieder) mit 7974, die Schuhmacher mit 6485, die eine Innung der Barbiere und Friseurs (764 Mitglieder) mit 6039 anschließen. Die Gesammtausgaben der Innungen im Jahre 1886 haben 95 230 betragen.

Der verschiedenen Bedeutung der einzelnen Innungen und der Eigenthümlichkeit der betreffenden Gewerbe entsprechend, ist auch die Zahl der von den Innungen beschäftigten Gesellen eine sehr ungleiche. Am höchsten stehen Ende 1886 die Bau⸗, Maurer⸗ und Zimmermeister mit 4000 Gesellen; es folgen die Schneider mit etwa 3000, die Bäcker mit rund 1400, die Gastwirthe mit etwa 1000 Gesellen; voll⸗ ständig sind die Angaben hierüber leider nicht.

Was nun die Leistungen der Innungen auf den einzelnen ihnen gesetzlich zugewiesenen Gebieten, insbesondere für Fachschulen, Hülfs⸗ kassen aller Art, Meister⸗ und Gesellenprüfungen, Herbergswesen, Arbeitsnachweis und Innungsausschüsse betrifft, so kann es auf den ersten Blick befremden, daß zahlreiche Innungen sich auf dem einen oder anderen dieser Gebiete oder auf mehreren derselben völlig unthätig verhalten haben. Bei näherer Betrachtung findet man aber, daß dies zumeist nur die kleinen und schwachen, unbedeutende Gewerbe um⸗ fassenden Innungen sind, während die übrigen in vielen Beziehungen eine recht eifrige Thätigkeit auszuüben scheinen, und mit dieser Maßgabe wird man das Bild, welches die nachfolgenden Ziffern an⸗ deuten, als ein ungünstiges im Allgemeinen nicht ansehen können.

Fachschulen waren von 24 Innungen errichtet oder unterstützt,

2. Die Beiträge der Innungen zu den

Unterhaltungskosten dieser Schulen nach dem Etat von 1887 waren vielfach nur gering, am bedeutendsten bei den Schuhmachern mit 1300, den Malern (315 Innungsmitglieder) mit 1200, der einen Bäcker⸗ innung mit 1000, der einen Innung der Barbiere und Friseurs, sowie bei den Zahnkünstlern (80 Mitglieder) mit 900 ℳ; am meisten be⸗ sucht war die Fachschule der Barbiere und Friseurs, nämlich von 195 Lehrlingen und 63 Gehülfen, im Ganzen 258 Personen, von denen 215 bei Innungsmitgliedern, 43 bei anderen Personen beschäftigt waren; nächstdem folgt die Fachschule der Bau⸗, Maurer⸗ und Zim⸗ mermeister mit 251, die der Tischler mit 230 und die der Maler mit 206 Besuchern.

Die meisten Berliner Innungen sind mit einer Kranken⸗, Sterbe⸗ oder Unterstützungskasse für Meister oder mit mehreren solchen Kassen versehen; Krankenkassen für die Gesellen besaßen nur 8, näm⸗ lich die eine Innung der Barbiere und Friseurs mit 1100, die Damenmäntelschneider mit 2000, die Glaser mit 254, die Pfeffer⸗ küchler mit etwa 150, die Schmiede mit 789, die Schornsteinfeger mit 181 Mitgliedern, sowie die Strumpfwirker und Weber. Fast alle größeren Innungen haben Gesellenprüfungen, ein groser Theil von ihnen auch Meisterprüfungen veranstaltet.

Von den 64 Innungen besaßen 40 eine Herberge; die Auf⸗ wendungen für dieselben aus Innungsmitteln sind wieder vielfach sehr gering. An der Spitze steht die eine Innung der Barbiere und Friseurs mit 2400 (einschließlich des Beitrags für den Arbeits⸗ nachweis), sodann die Schmiede mit 1000 ℳ; die Herberge der einen Bäckerinnung hat im Jahre 1886 zusammen 5475, die der einen Barbierinnung 4015 Gesellen beherbergt. Einen Arbeits⸗ nachweis besaßen 47 Innungen; von denjenigen, welche 100 Mit⸗ glieder und mehr zählten, waren nur die Damenmäntelschneider, die Gürtler und die Tischler welche auch keine Herberge be⸗ saßen ohne Arbeitsnachweis; bei 22 Innungen war letzterer mit der Herberge verbunden, bei 25 selbständig. Bei den meisten Innungen sind die Kosten des Arbeitsnachweises nur geringfügig ode gleich Null; außer den Barbieren und Friseurs machen nur die Bäcker (2100 bezw. 730 ℳ), die Schuhmacher (1000 ℳ), die Schneider (400 ℳ), die Tapezierer, sowie die Weber, die Stell⸗ und Rademacher (je 200 ℳ), endlich die Glaser (125 ℳ) nennens⸗ werthe Ausgaben für denselben. Einnahmen aus dem Arbeits⸗ nachweis verzeichnen nur die beiden Bäckerinnungen (mit 50 für die Meldung und 1994 bezw. 1107 Gesammteinnahme), die Schuhmacher (mit 20 vom Meister, 10 vom Gesellen. 580 Gesammteinnahme), die Tapezierer (20 für die Mel⸗ dung, 300 Gesammteinnahme) und die Goldschmiede (15 Ge⸗ sammteinnahme). An Meldungen bezw. Nachweisungen zählten die Arbeitsnachweis⸗Bureaux bei der einen Bäckerinnung 3706 bezw. 2964, bei der zweiten 2215 bezw. 2150, bei den Barbieren und Friseurs 2654 bezw. 2568, bei den Klempnern etwa 2000 bezw. 900, bei den Malern 3593 bezw. 3440, bei den Schläͤchtern 3000. bezw. 2400, bei den Schmieden 2000 bezw. 1810, bei den Schneidern 1060 bezw. 845, bei den Schuhmachern etwa 2000, bei den Stell⸗ und Rademachern 1058 bezw. 853 und bei den Tapezierern 1680 bezw. 1500.

Die Frage, ob sämmtliche Innungsausschüsse, namentlich auch der Gesellenausschuß, konstituirt seien, hatten 42 Innungen mit „ja“ beantwortet, die Hutmacher und die Kammmacher mit dem Zusatze, daß die Gesellen ihr ümt wieder niedergelegt hätten. Das Privi⸗ legium des §. 100 e der Gewerbeordnung (des Lehrlingsparagraphen) besaßen 9 Innungen, nämlich je eine von den Bäckern, sowie den Barbieren und Friseurs, ferner die der Bau⸗, Maurer⸗ und Zimmer⸗ meister, der Maler, der Perrückenmacher, der Sattler und Riemer, der Schmiede, der Schornsteinfeger und der Tapsezierer.

Gewerbe und Handel.

Bericht über den Handel mit Stärke, zusammengestellt nach Mittheilungen der Vertrauensmänner des Vereins der Stärke⸗ Interessenten in Deutschland. (Woche vom 14. bis 20. November 1888.) Die günstige Stimmung, welche für Kartoffelfabrikate in der vorigen Berichtswoche herrschte, dauerte auch im Laufe dieser Berichtswoche weiter fort. Für Ia. Kartoffelstärke und Mehl wurden abermals höhere Preise erzielt, während viele Abgeber noch mit Abschlüssen zurückhalten. In Prima⸗Kartoffelmehl wurden uns Verkäufe zu 28,40 frei Stettin ab Station in der Neumark (200 Sack), zu 27 per Cassa ab Station im Reg.⸗Bez. Königsberg (100 Sack), zu 29,50 frei Bahnhof Hamburg (200 Sack) und zu 27 frei Kahn in der Provinz Posen gemeldet, während Gebote von 27,75 frei Station im Reg.⸗Bez. Merseburg Seitens der Produzenten zurückgewiesen wurden. In trockener lIa. Kartoffelstärke wurden gleich zu Anfang der Berichtswoche 200 Sack zu 27 ℳ, lieferbar Dezember⸗ Januar, frei Station der Berlin⸗Anhalter Bahn verkauft, dagegen dieser Preis ab derselben Station für Februar⸗März⸗Lieferung ab⸗ gelehnt. Im Laufe der Woche wurden uns dann weiter Verkäufe zu 26,50 ab Station in Niederschlesien (200 Sack), zu 27,50 frei Breslau, lieferbar zu Februar⸗März (100 Sack), zu 27 (1000 Sack sofort lieferbar und 500 Sack lieferbar bis ult. Dezember) ab Station in Niederschlesien, zu 28 frei Station an der Berlin⸗ Anhalter Bahn, lieferbar Dezember, und zu 28 netto Cassa frei Magdeburg, lieferbar November⸗Dezember (200 Sack), gemeldet, während wiederum andererseits Gebote von 27,50 frei Station in Niederschlesien nicht acceptirt wurden. Für feuchte Stärke waren die Preise in der Berichtswoche schwankende; bald hoben sie sich, bald sanken sie wieder; im großen Ganzen erhielten sie sich auf der Höhe der in der vorigen Woche ge⸗ meldeten. Verkauft wurden zu Anfang der Berichtswoche 200 Sack zu 13,75 und 13,80 ab Station in Hinterpommern = 14,79 und 14,84 Parität Berlin, 200 Sack zu 14,75 frei Station der Berlin⸗Anhalter Bahn, 300 Sack zu 13,70 netto Cassa ab Station der Berlin⸗Stettiner Bahn = 13,96 Parität Frankfurt a. O. und 19,91 Parität Küstrin, 500 Sack zu 13,68 ab Station an der Niederschlesisch⸗Märkischen Bahn, ebenfalls 500 Sack zu 13,75 frei Frankfurt a. O., lieferbar November⸗Dezember, und 3 Waggons zu 14,35 ab Station im Mecklenburgischen; späterhin 3 Waggons zu 13,80 frei Station in der Uckermark = 14,30 Parität Berlin, 300 Sack zu 13,75 ab Station im Reg.⸗Bez. Frankfurt a. O., zwei Posten zu 13,40 ab Station in der Neumark = 14,30 Parität Berlin, 100 Sack zu 14,10 ab Station in Niederbarnim = 14,23 Parität Berlin, 200 Sack zu 14,10 ab Station in Niederschlesien, 113 Sack zu 14,50 frei Berlin ab Station in Vorpommern, 300 Sack zu 14 frei Station im Reg.⸗Bez. Frankfurt a. O. = 14,37 Parität Berlin, 5 Waggons zu 14,25 frei Station in der Neumark, 100 Sack zu 14 ab Station in Niederschlesien, 100 Sack zu 14,25 frei Fabrik zu Frankfurt a. O. und zum Schluß 200 Sack zu 14,30 frei Station in der Prignitz. Da⸗ gegen wurden Gebote von 12,80 ab Station in der Neumark = 13,55 Parität Berlin, ferner von 12,60 ab Station in Hinterpommern und 14,25 ab Station in der Neumark Seitens der Produzenten abgelehnt.

In der Generalversammlung des Märkisch⸗Westfälischen Bergwerks⸗Vereins wurden der Geschäftsbericht, die Bilanz und das Gewinn⸗ und Verlustconto genebmigt, und die Dividende auf 12 % festgesetzt. Ueber die Geschäftslage des laufenden Jahres wurden sehr erfreuliche Mittheilungen gemacht. Der Verein verfügt über ein Bankierguthaben von 600 000 und gedenkt per 2. Januar 1890 die gesammte Grundschuld von 600 000 zu kündigen, eventuell bereits jetzt mit kleinem Agio die Grundschuldbriefe anzukaufen.

mnTIS ern

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. ¶.. 2 9 AH. „H V Zwangsvollstreckungen, Ausgebote⸗ Vorladungen u. dergl. I¶h Ev 1 IE er S 1 er 4 8 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 68 8 82 21 84 42 8 . 8 9 &

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch 6. Berufs⸗Genossenschaften.

7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[43134] Steckbrief. Gegen den Weber Alois Joseph, geboren am 14. September 1869 zu Wiesa in Ober⸗Schlesien, z. Z. unbekannten Aufenthalts, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen vorsaͤtzlicher Körper⸗ verletzung mittels eines Messers in den Akten J. 2020/88 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern.

Potsdam, den 15. November 1888.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe mittel, Statur schlank, Haare roth, Nase und Mund ge⸗ wöhnlich, ohne Bart, Kinn spitz, Gesicht oval, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Schielt mit einem Auge.

sicht, sich

Angeschuldigten

aus Graudenz, geboren am 31. Mai 1865, zu in Hannover, jetzt unbekannt wo, welcher hinreichend verdächtig erscheint, als Wehrpflichtiger in der Ab⸗ dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 1 des St. G. Bs.

das Hauptverfahren vor der Strafkammer I. des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet.

Das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des wird in Gemäßheit des §. 326 der St. P. O. mit Beschlag belegt. II. M. 117/88.

Hannover, den 13. November 1888.

Königliches Landgericht, Strafkammer IIa. gez. Meder. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt:

iletzt [43175]

verlassen und nach erreichtem

den 11. Februar 11 Uhr,

Lindenberg. Brovmann.

209]

82

Mandel, [43

Nach heute erlaͤssenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Ab⸗ druck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des auf den Namen des Fritz Asmus verlassenen Wohn⸗ hauses Nr. 222 mit Zubehör zu Sülze Termine statt

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Montag, 1889,

2) zum Ueberbot am Montag, den 4. März 1889, Vormittags 11 Uhr. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 27. Januar 1889 an auf der Gerichtsschreiberei. Sülze, den 20. November 1888. Großherzogliches Amtsgericht

In Sachen der Ehefrau des Maurers Wiedenbein,

[37307] Aufgebot. Die Erben der zu Körnbach, Reg.⸗Bez. Kassel,. verstorbenen Elisabeth Trost, vertreten durch den Schmied Joseph Busold zu Oberufhausen, haben das Aufgebot des Quittungsbuches Litt. B. 7 Fol. 325 der städtischen Sparkasse zu Köln, ausgestellt auf den Namen „Trost, Elise, Köchin, Breitestraße 108“, und lautend zur Zeit des angeblichen Verlustes Oktober 1886 über einen Betrag von 1196,27 ℳ, berechnet auf den 1. April 1882, beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 21. Mai 1889, Vormirtags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, an ordentlicher Gerichtsstelle, an⸗ beraumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. 8

Köln, den 15. Oktober 1888. Das Königliche Amtsgericht. Abth. XI.

Vormittags

Cork, Queens⸗

towm 768 WSW 4 wolkig Cherbourg. 769 NW Regen Helder 762 SW bedeckt Sylt 759 WSW 2 balb bed. ¹1) Hamburg.. 762 WSW A heiter²) Swinemünde 760 WSõW 3 wolkig Neufahrwasser 755 WSW 2 bhalb bed. Memel 753 halb bed.

Münster 765 bedecktz) Karlsruhe.. 770 bedeckt“) Wiesbaden 769 bedeckt5) .. 769 wolkige) . 7767 SW wolkig .. 763 WNW Zwolkenlos .. 761 NW bedeckt

2’SSS

k&bddenne

U.

üdb

-—902 o Seddo mr ,qn oShSn

1) Abends starke Böen. 2²) Gestern Nachmittag starke Böen und Regen. ³) Gestern Mittag Ge⸗ witter. ¹) Gestern Regen und Hagel. ⁵) Gestern Regen und Graupeln. ⁶) Gestern Mittag Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Ein neues tiefes Minimum ist nördlich von Schottland erschienen, während die Winde über Großbritannien und dem Nordseegebiet mit ab⸗ nehmender Stärke nach Südwest zurückgedreht sind; über Deutschland ist bei vorwiegend trüber Witte⸗ rung die Temperatur meist etwas gesunken und nähert sich wieder ihren normalen Werthen; allenthalben ist Regen gefallen, in München 23 mm. Wilhelmshaven, Münster und München hatten gestern

Deutsche Seewarte.

Beutsches Theater. Freitag: Die Jüdin von Toledo.

Sonnabend: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Sonntag: König Richard der Dritte.

Die nächste Aufführung von Götz von Ver⸗ sichiggen findet am Montag, den 26. November, statt.

Verliner Theater. Freitag: 10. Abonnemenes⸗ Vorstellung. Uriel Acosta. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Zum 1. Male: Eva von Richard Voß. (Eva: Fr. Hedwig Niemann.) Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Eva. (Eva: Fr. Hedwig Niemann.) Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 46. Male: Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Neumann. Vorher: Zum 46. Male: Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benutzung einer englischen Idee von Franz Wallner.

Sonnabend: Madame Bonivard. Der dritte Kopf. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Einmaliges Gastspiel des Hrn. Felix Schweighofer: Einer von unsre Leut'. Charakter⸗ bild mit Gesang in 3 Akten (6 Bilder) von O. F. Berg und D Kalisch. Musik von Stolz und Con⸗ radi. (Isaac Stern: Felix Schweighofer als Gast)

Montag und die folgenden Tage: Madame Bonivard. Der dritte Kof.

Residenz-Theater. Freitag und Sonnabend: Papa Gnstave. Schwank in 3 Akten von Alfred va. Deutsch von Fritz Brentano. Anfang

2 hr.

Sonntag: Die Wildente.

Belle-Alliance-Theater. Freitag: Mit durchweg neuer Ausstattung: Zum 296. Male: Der NRattenfänger von Hameln. Phantastisches Volksstück mit Gesang in 12 Bildern. Nach Sprenger's Geschichte und Ehrich's Chronik der Stadt Hameln, frei bearbeitet von C. A. Görner. Musik von E. Catenhusen. Anfang 7 ½ Uhr.

8 Voranzeige!

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Letzte Kinder⸗ Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen. Der Rattenfänger von Hameln.

Central-Theater. Freitag: Jubiläums⸗Vor⸗ stellung. Zum 100. M.: Schmetterlinge. Ge⸗ sangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. 6. Auftreten der „Wiener Schrammel'n“. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung. 7. Auftreten der „Wiener Schrammel'n“.

Adolph Ernst-Theater. Dresbvenerstraße 72.

Freitag: Zum 104. Male: Die drei Grazien.

Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. 1“ 8— 88 8 8

1—“

Vatermann mit Frl. Marie Pfaff (Bonn). Hr. Dr. Ernst Ebel mit Frl. Hedwig Thiedig (Seeburg). Hr. Wilhelm Brügmann mit Frl. Käthe Schock (Kirchstück). Hr. Faßritbesgher Max Dehne mit Frl. Emma Minet (Halle a. S.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗Rath Paul Meyer (Köln). Hrn. Postsekretär Muschner (Breslau). Hrn. Dr. Wilfried Schleicher (Ant⸗ werpen). Hrn. Eduard Welter (Stolberg, Rheinland). Hrn. J. W. Dehn (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Felix Penzhorn (Berlin). Hrn. Rittmeister v. Hirschfeld (Hannover). Hrn. Major Müller (Mainz).

Gestorben: Hr. Gutsbesitzer Hermann Puhan (Kruschin, Kr. Kulm). Konventualin Frl. Fanny von Bernuth (Freienwalde a. O.) Hr. Amts⸗ gerichts⸗Rath a. D. Gustav Prin (Berlin). Hr Lehrer Theodor Götting (Berlin). Hr. Rechnungs⸗Rath a. D. Joseph Köller (Arnsberg). Hr. Versicherungs⸗Inspektor Albert Wegbrett (Stettin). Hr. Apothekenbesitzer Theodor Hein⸗ rich Peise (Berlin).

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

[43131] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Hausdiener Gustav Wilhelm Julius Aleidt wegen Unterschlagung unter dem 4. Juli 1888 in den Akten U. R. I. 307. 88 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. 1

Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 17. November 1888.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

[43133]

„Der gegen den Cigarrenmacher, früberen Buch⸗ händler Karl Albert Alexander Pahseckel wegen unbefugter Veranstaltung einer öffentlichen Lotterie in den Akten J. III c. 756/81 unter dem 24. No⸗ vember 1881 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.

Berlin, den 13. November 1888. Königliche Staatsanwaltschaft. I

[43132) Steckbriefs⸗Erledigung.

Der unterm 14. April 1888 hinter den Maschinen⸗ bauer (auch Schlachtergesellen und Seemann) Gustav Robert Max Fingerhut, geb. 4. oder 5. März 1867 zu Magdeburg, erlassene Steckbrief (Stück Nr. 62 379 de 1888) ist erledigt.

Altona, den 19. November 1888.

Deer Erste Staatsanwalt.

[43163] Beschluß. Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Kellner Georg Franz Adalbert Rodd

2) Zwangsvollst Rusgebote, Borladungen u. dgl. [43172, 8

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem

Proclam finden zur Zwangsversteigerung des zum Nachlasse des Hauszimmerzesellen Keller ge⸗ hörigen, in der Blücherstraße hieselbst unter Nr. 1987 belegenen Hauses Termine: 1 *

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen, sowie zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse des⸗ selben gehörigen Gegenstände am Montag, den 4. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr, zum Ueberbot am Montag, den 25. Fe⸗ bruar 1889, Vormittags 11 Uhr,

fhe. Zinftseg Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes att. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 19. Ja⸗ nuar 1889 an auf der Gerichtsschreiberei Die Besichtigung des Hauses ist nach vorgängiger Anmeldung bei dem Sequester, Mandatar P. Schroe⸗ der hieselbst, gestattet.

Wismar, den 17. November 1888. Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:

Der Gerichtsschreiber E. Guth, Akt „Geh.

Johanne, geb. Wöhler, hierselbst, Klägerin, gegen den Dachdecker Heinrich Lutze hierselbst, Beklagten, wegen rückständiger Kosten, wird, nachdem auf An⸗ trag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Be⸗ klagten gehörigen, sub No. ass. 630 in der Kreuz⸗ breite hierselbst belegenen Wohnhauses nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durckh Beschluß vom 8. November cr. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 8. November cr. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Freitag, den 8. März 1889, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Blanken⸗ burg angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Blankenburg, den 15. November 1888.

8 Heerzogliches Amtsgericht.

Ribbentrop.

[35496] Aufgebot. 1

Der Müller Eduard Reinhold Barth in Parchanie hat das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten Sparkassenbuchs Nr. 3813 der Kreissparkasse zu Inowrazlaw, welches Ende 1887 auf den Betrag von 154 33 lautete, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Mai 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Inowrazlaw, den 8. Oktober 1888.

Königliches Amtsgericht.

[43173] Aufgebot.

Der Former Claus Scheer aus Rickert hat das Aufgebot folgender auf seinen Namen ausgestellten CT1 der Spar⸗ und Leihkasse zu Büns⸗ dorf:

1) Nr. 4227 vom 2. Januar 1883 über 100 ℳ,

2) Nr. 4430 vom 2. Januar 1884 über 100 ℳ, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 18. Juni 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Eckeruförde, den 16. November 1888. Königliches Amtsgericht. I. gez. Mommsen. 8

Veröffentlicht: Schröder, Erster Gerichtsschreiber.

[43170] Aufgebot. 1

Das Sparkassenbuch des Vorschußvereins zu Wansen eingetragene Genossenschaft über 198 95 ₰, ausgefertigt für die verehelichte Caroline Gieschler zu Gusten ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Eigenthümerin, nämlich der verehelichten Caroline Gieschler im Beistande ihres Ehemannes Gottlieb Gieschler zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 12. Juni 1889, Vorm. 11 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das