1888 / 310 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Dec 1888 18:00:01 GMT) scan diff

der jetzigen Versicherung. Bei dem gefahrvollen Beruf der Bergleute trete die Invalidität weit früher ein, als beispielsweise bei der Landwirthschaft. Auch gebe es ungesähr 400 000 Knappschaftsgenossen, während es sich hier um eine Arbeiterzahl von 11 bis 12 Millionen handele. Bei der Vertheilung der Beiträge sei ein Reichszuschuß nicht zu entbehren. Die Berufsgenossen⸗ schaften besonders seien schon zu hoch belastet. Da der Ent⸗ wurf wesentlich das Interesse der Gesammtheit umfasse, halte seine Partei es auch für gerechtfertigt, wenn das Reich zu den Kosten mit beitrage. Das Umlageverfahren sei in der Vorlage nur für den Reichszuschuß eingeführt, aber es werde noth⸗ wendig sein, dasselbe auch für die Beiträge der Arbeiter und Arbeitgeber einzuführen. Die Industrie würde sonst plötzlich mit zu hohen Ausgaben belastet werden, was im Interesse der Konkurrenz auf dem Weltmarkt nicht zu empfehlen sei. Daß es daher schwierig sein werde, die beim Umlageverfahren stetig steigenden Beiträge einzuziehen, erscheine ihm nicht richtig, denn die Beiträge würden daher ebenso im Zwangsverfahren eingetrieben werden, wie die Steuern. Das Umlageverfahren habe sich übrigens bei den Knappschaftskassen bereits gut bewährt. Auch dieser Entwurf werde schließlich nicht alles Elend aus der Welt schaffen; berechtigte Klagen aber würden abnehmen, wenn dem Arbeiter jetzt ein Recht auf den Bezug einer Rente gesichert werde. Auch die ab⸗ lehnende Haltung der sozialdemokratischen Führer werde seine Partei nicht irre machen, denn sie vertrete ebenfalls die Arbeiter und wolle ihnen helfen mit Thaten, nicht mit Worten. Er beantrage, den Entwurf einer Kommission von 28 Mit⸗ gliedern zu überweisen.

Badischer Bevollmächtigter Freiherr von Marschall: Der Abg. Schrader habe seine gestrigen Ausführungen in Widerspruch bringen wollen mit einer Rede, die er (Redner) 1881 gehalten habe. Er brauchte eigentlich kaum Anstand zu nehmen, dieses zuzugeben, denn es erscheine ihm nicht als ein Verdienst, in diesen so unendlich schwierigen Fragen im Jahre 1888 noch genau auf dem Punkte zu stehen, wie 1881. Aber der Widerspruch existire nicht, und der Abg. Schrader würde sich davon über⸗ zeugt haben, wenn er die damalige Vorlage heranziehen würde. In dem heute berathenen Entwurf solle dem alt oder invalide gewordenen Arbeiter ein Zuschuß aus Reichsmitteln gegeben werden, damals habe in einer gewissen Lohnklasse der Versicherungsbeitrag vom Reich, statt vom Arbeiter ent⸗ richtet werden sollen. Gegen diese Unterstützung völlig ge⸗ sunder und zum Theil in jugendlichem Alter befindlichen Personen habe er sich damals gewendet mit den Ausführungen, auf die der Abg. Schrader hinziele. Er habe von diesen nichts zurückzunehmen.

Abg. Schrader: Der Vorredner sei ungerecht gegen ihn, wenn er meine, seine (des Redners) heutige Rede sei gehalten, um dessen gestrige Ausführungen zu widerlegen. Gestern habe jener sich mit der Frage beschäftigt, ob Ls sich hier um die Armenpflege handle oder nicht. Davon habe er (Redner) gar nicht g'sprochen, sondern nur darauf hingewiesen, daß Herr von Marschall im Jahre 1881 sich dagegen erklärt habe, daß den Arbeitern Beiträge für die Unfallversicherung vom Reiche abgenommen würden. Heute handle es sich um genau dasselbe. Die Rente solle allerdings den Invaliden gewährt werden. Dies aber sei bei der Unfall⸗ versicherung ebenso der Fall. Wenn man einer Klasse von Arbeitern Beiträge für die Unfallversicherung abnehme, ver⸗

lören sie, wie Hr. von Marschall gesagt habe, das Selbst⸗

man allen Arbeitern Beiträge auf Kosten des Reichs erlassen. Das werde dieselbe Wirkung haben, die damals Herr von Marschall so treffend auseinandergesetzt habe, daß er (Redner) es gar nicht besser darlegen könnte.

Um 4 ½ Uhr wird die weitere Berathung bis N 12 Uhr vertagt. u“ ““

vertrauen. Hier wolle

kontag 5 8 Dem Reichstage ist folgender Zusatzvertrag zu dem Handelsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz vom 23. Mai 1881 zugegangen: 8 Majestat der Deutsche Kaiser, König von Preußen im (s Dculschen Reichs, und der Bundesrath der Schweizerischen essenschaft, von dem Wunsche geleitet, die Handels beziehungen zwischen beiden Löndern mehr und mehr zu befestigen und auszudehnen, n beschlessen, den bestehenden Handelsvertrag vom 23. Mai 1881 einen Zusatzvertrog zu ecrgänzen, und haben zu diesem Zweck zu der Deutsche von

Kaiser, König

Preupen: rich von Boetticher; bher BundesrathderSchweizerischen Eidgenossenschaft: Seinen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minis Dr Arnold Roth, g

en Nationalrath Conrad Cramer⸗Frey und

den Landammann Eduard Blumer, welche, nach gegenseitiger Minheilung ihrer in guter und gehöriger Form befundenen Vollmachten Folgendes vereinbart haben:

Artikel 1.

Die in dem beiliegenden Tarif 1 bezeichneten Gegenstände schwei⸗ zerischer Herkunft oder Fabrifation werden bei ihrer Einfuhr in Deutschland zu den durch diesen Tarif festgestellten Bedingungen zu⸗ gelassen.

Die in dem beiliegenden Tarif 2 bezeichneten Gegenstände deutscher Herkanft oder Fabrikation werden bei ihrer Einfuhr in die Schweiz zu den durch diesen Tauif festgestellten Bedingungen zu⸗ gelassen.

8 Artikel 2.

a Der im Artikel 6 Litt a des

Der 1 rrrages verein⸗ barte zollfreie Veredelungsverkehr für

zu

88

bestehenden Ve tricken wird auf

V Garne zum Zwirnen ausgedehnt. b. Der im Artekel 6 Litt. d des bestehenden Vertrages verein⸗

S F

er barte zoüfreie Veredelungsverkehr für Seide zum Färben wird auf Sei e zum Umfärben ausgedehnt.

c. Ein Nachweis der einheimischen Erzeugung der zum Zweck des Färbens oder Umfärbens in das andere Gebiet ausgeführten Seide wird nicht verlangt.

Artikel 3.

Der gegenwärtige Zusatzvertrag foll vom 1. in Kraft treten.

Der Vertrag vom 23. Mai 1881 mit den durch den gegenwär⸗ tigen Zusatzvertrag herbeigeführten Aenderungen und Ergänzungen soll bis zum 1. Februar 1892 in Kraft bleiben.

Im Falle keiner der vertragschließenden Theile zwölf Monate vor diesem Tage seine Absicht, die Wirkungen des Vertrages auf⸗ hören zu lassen, kundgegeben haben sollte, bseibt derselbe nebst den erwähnten Aenderungen und Ergänzungen bis zum Ablauf eines Jahres von dem Tage ab in Kraft, an welchem der eine oder der andere der vertragschließenden Theile ihn gekündigt haben wird.

Januar 1889 an

Artikel 4. Gegenwärtiger Vertrag

soll ratifizirt und die Ratifikations⸗

urkunden sollen spätestens am 31. Dezember 1888 in Berlin aus⸗

gewechselt werden.

Zu Urkund dessen haben die beiderseitigen Bevollmächtigten diesen

Vertrag unterzeichnet und ihre Siegel beigedrückt. So geschehen zu Berlin, den 11. November 1888.

(L. S.) Karl Heinrich von Boetticher.

(L. S.) A. Roth. (L. S) C. Cramer⸗Frey. (L. S.) Blumer.

6 Anlage

Zollfätze bei der Einfuhr in Deutschland.

Deutscher Zolltarif Nr

Artikel.

n für 100 kg

Baumwollengarn, eindrähtiges, roh, über Nr. 60 englisch . .. eindräbtiges, roh, über Nr. 79 englisch..

8 zweidrähtiges, wieder⸗ holt gezwirntes, roh, gebleicht, gefärbt; auch akkommodirter, zum Einzelverkauf hergerichteter Baumwollenzwirn jeder Art

Baumwollengewebe, rohe, undichte..

Stickereien, baumwollene . . . . . ..

Müllereimaschinen, elektrische Maschinen,

Baumwollspinnmaschinen, Weberei⸗ maschinen, Schiffsmaschinen, Dampf⸗ maschinen, Dampfkessel, Maschinen für Holzstoff⸗ und Papierfabrikation, Werk⸗ zeugmaschinen, Turbinen. Transmissio⸗ nen, und zwar je nachdem der über⸗ wiegende Bestandtheil gebildet wird: a. aus Holz. 1“ 5. aus Gußeisen r aus schmiedbarem Eisen 3. aus anderen unedlen Metallen.

Dampfmaschinen und Dampfkessel zur Ver⸗ wendung beim Schiffsbau. 8* Gewaac Taschenuhren, Werke und Gehäuse zu solchen: in goldenen Gehäusen . . . . . .. in silbernen Gehäusen, auch vergoldeten oder mit vergoldeten oder plattirten Rändern, Bügeln oder Knöpfen.. in Gehäusen aus anderen Metallen Werke ohne Gehäuse... Gehäuse ohne Werte.

Stickereien, leinrre.. 11111424“*“; Floretseide, gekämmt, gesponnen oder ge⸗ zwirnt, jedoch nicht gefärbt Zwirn ars Rohseide (Nähfeide, K seide ꝛc), gefärbt und ungefärbt. Waaren aus Seide oder Floretseide Stickereien, seidene.. 8 Bänder mit offenen Geweben: *) k1114* k134*“ Seibtenn Bänder anderer Art aus Seide oder Floret⸗ seide, in Verbindung mit Baum wolle, Leinen, Wolle ꝛc 11““ Wollengarn, roh, einfach .. Wollengarn, roh, dublirt Stickereien, wollene.. L1ö“ *) Unter offenen Geweben sind solche verstande

30

frei

200 ein Stück 0,80

0,60 0,40

100 kg 150 20

frei

150 600 600

800 450 600

450 8 10

7f

300

m denen die

Entfernung von einem Kettenfaden zum anderen größer ist, als die

Dicke des Fadens selbst.

Anlage 2.

Zollsätze bei der Einfuhr in die Schweiz.

1 Artikel.

Zoll für 100 kg Franken.

Amlung einschließlich Reisstärke, roh und geröstet, Stärkegummi (Dextrin)

Bau⸗ und Nutzbolz in der Längenrichtung gesägt oder gespalten (Schnittwaaren, Schindeln ec.):

1ö11“ ““

Grobe Korbflechterwaaren, von geschälten, gespaltenen Ruthen, von Rohr oder Holzspänen, gebeizt oder ungebeizt

Grobe Bürstenbinderwaaren in Verbindung mit Holz oder Eisen, nicht lackirt, nicht

Feine Bürstenbinderwaaren...

Portland⸗Cement

Kaffeesurrogate

Zucker, roffinirter in Hüten, Platten, Blöcken oder Abfällen

Zucker, raffinirter, geschnitten oder fein ce6*

Naturwein in Fässern.... ...

Andere fette Oele,*) nicht medizinische, aller Art in Fässern; Pflanzenwachs

Faserstoffe zur Papierfabrikation, in nassem

-0 ‧6*“

Baumwollengarn auf Spulen, in Knäueln oder kleinen Strängchen (für den Detail⸗

verkauf hergerichtet), sowie drei⸗ und mehrfach gezwirnte, gefärbte Garne in

Sammetartige Gewebe aus Baumwolle.

Elastische Gewebe aller Art aus Kautschuk in Verbindung mit Baumwolle, Wolle,

Feine Snoh⸗, Rohr⸗ und Bastwaaren

Kleidungsstücke und Leibwäsche und andere fertige Waaren mit Näharbeit aus Baumwolle666

Kleidungsstücke, Leibwäsche und andere fertige Waaren mit Näharbeit aus Seide und Halbseid ..

362 Herrenhüte aller Art, ausgerüstet (garnirt)

370 V. *

390 Seltseder

411 a Lampen, fertige, ganz oder theilweise zu⸗

sammengesett . . .

*) Andere als: Olivenöl in Fässern und Speiseö

oder Blechgefäßen (Pos. 257 und 258)..

. 4

aller Art, in trockener

8

2 2

l in Flaschen

Gewerbe und Handel.

Berlin, 7. Dezember. Butter, Käse und Schmalz. Butter. Hof⸗ und schaftsbutter Ia. 117 122 ℳ, IIa. 112 116 ℳ, IIIa. —,— ℳ,

donbfallende 95 105 ℳ, Land⸗, Hreußische 95 —9s ℳ, Netzbrücher

93 98 ℳ, Pommersche 93 98 ℳ. Polnische 90 —-95 ℳ, Bavyerische Sennbutter 1 10 115 ℳ, do. Landbutter 90 95 ℳ, Schlesische 87 90 ℳ,

Galizische 75 78 Margarine 40 65 Käse: Schweizer,

Emmenthaler 85 90 ℳ, Bavyverischer 60 70 ℳ, do. Ost⸗ und West⸗ preußischer Ia. 60 70 ℳ, do. IIa. 45 55 ℳ, 75 85 ℳ, Limburger 32 38 ℳ, Quadratmagerkäse 15 24 Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 54,00 ℳ, reines, in Deutsch⸗

land raffinirt 56,50 ℳ, Berliner Bratenschmalz 59,00 61,00

Fett, in Amerika raffinirt 52,00 ℳ, in Deutschland raffinirt 53,00

56,00 Tendenz: Butter: Bei kleinen Zufuhren befestigten sich die

Preise weiter. Schmalz: unverändert fest. „— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt

berichtet die „Schles. Ztg.“: In den laufenden Monat wurden fol⸗

gende schmelzende übernommen: Antonienhütte 1, Borsig⸗

werk 2, Betblen⸗Falvahütte 2, Donnersmarckhütte 2, Friedenshütte 3, Hüttenamt Gleiwitz 1, Hubertushütte 2, Julienhütte 3, Königshütte 6,

Laurahütte 5, Redenhütte 1, Tarnowitzer Hütte 1, zusammen 29 Oefen. Nach den Ankünften von heimischem Schmelzmaterial auf den Hütten zu schließen, war die Thätiskeit auf den Eisenerzförderungen und Eisen⸗ steingräbereien eine sehr angespannte. Die Erzeugung von Roheisen verschiedener Qualitäten paßte sich dem Bedarf der Walzwerke und Stahl⸗

hütten an, doch wurde örtlich auch einer Vermehrung von grauem Roh⸗

eisen für Maschinenguß Rechnung getragen, soweit für solchen nicht das geeignetere, aber auch theurere Holzkohlen⸗Roheisen herangezogen wird. Für die besseren Roheitensorten dürften die für das kommende Vierteljahr sich herausstellenden Bedarfsdeckungen einer Aufwärts⸗ bewegung der Preise günstig sein. Auf den Eisengießereien sowie auf den Maschinenfabriken und Wagenbauanstalten hat sich das Arbeitsmaß soweit gehoben, daß die Einstellung neuer Arbeits⸗ kräfte erfolgen konnte, und waren namentlich arbeitsgewandte Leute gesucht. In der Fabrikation von gewalztem und geschmiedetem Eisen und Stahl erhielt die Nachhaltigkeit eines aufnahmefähigen Markis den Werken eine regelmäßige Thätigkeit. Es muß hervorgehoben werden, wie sowohl die andauernd bessere, als auch lohnendere Beschäftigung der Werke den⸗ selben die Möglichkeit gewährt, nicht nur durch Zahlung besserer Löhne einen tüchtigeren Arbeiterstand zu halten, sondern auch in den Vorrichtungen der Werke mit zeitgemäßen technischen Verbesserungen vorzugehen und dadurch eine größere Leistungsfähigkeit der Werk felbst herbeizuführen. Die Strecken für Grob⸗ und Sorteneisen sind rege beschäftigt, und der Begehr für Qualitätseisen erfordert oft be⸗ schleunigte Lieferungen; Grob⸗ und Feinbleche begegneten umfang⸗ reicher Nachfrage. Der gewerbliche und Fabrikenbedarf erzeugte eine reichlichen Absatz, auch die Ausfuhr über die östliche und südöstliche Landesgrenze hielt in befriedigendem Maße an. Einzelbestellungen auf Vorzugsartikel bedingten nicht unerhebliche Aufbesserungen der Normalverkaufspreise. Als letztere galten im Hüttenbereich: Stab⸗ eisen 14—14,25 ℳ. Profileisen 16 16,50 ℳ, Grobbleche 16,50 17,50 Auf dem Zinkmarkt herrschte in letzterer Zeit wäh- rend der Verhandlungen zur Erneuerung der Zinkkonvention eine ge⸗ wisse Abschwächung der Preisrichtung. Unter dem Druck derselben zeigte sich Seitens der Produzenten mehr Entgegenkommen bei neuen Abmachungen. Zur Zeit haben die Preise gebesserte Richtung. Noti⸗ rungen: Ia. raff. Zink, W. H. von Giesche’s Erben 37,80 ℳ, Schles. Vereinsmarke 36 ℳ, Ia Blockblei 28 29

Zuckerbericht der Magdeburger Börse, den 7. De⸗ zember, Mittags Rohzucker. Während letztverflossener acht Tage hatten wir ein sehr lebhaftes, zeitweise sogar erregtes Geschäft. Das für die Jahreszeit ungewöhnlich warme Wetter steigerte die Befürch⸗ tungen wegen Haltbarkeit der Rüben und veranlaßte Raffineure und Ausfuhrhäuser zu starken Einkäufen. Nur an einem Tage kam eine lustlose Stimmung zur Herrschaft, die Reflektanten zu niedrigeren Geboten veranlaßte; dieselbe wurde jedoch durch günstige Berichte auswärtiger Märkte bald überwunden und aufs Neue trat rege, von Vertrauen getragene Kauflust an ihren Platz. Unter diesen Verhält⸗ nissen zogen Preise successive um ca. 80—90 durchschnittlich für alle Qualitäten an. Umgesetzt wurden ca. 385 000 Ctr. Raffinirte Zucker Die Tendenz unseres Marktes war während der verflossenen Woche eine dem Artikel fortdauernd günstige und erfreute sich derselbe daber anhaltend recht guter Beachtung, so daß Abgeber für die ver⸗ kauften Brote und gemahlenen Zucker bei ansehnlichen Umsätzen, sowohl in daseiender als in Lieferungswaare, nach nach 25 bis 50 für den Centner höhere Preise durchzusetzen vermochten. Preise für greifbare Waare ab Stationen: Ohne Verbrauchssteuer: Granulatedzucker, inkl. 21,25 21,50 ℳ, Kornzucker, exkl., 92 Gd. Rendem. 18,30 18,60 ℳ, do. exkl. 88 Gd. Rendem. 17,60 18,00 ℳ, Nachprodukte, exkl. 75 Gd. Rendem. 14,00 15,70 fur 20 kg. Mit Verbrauchsstener: Bei Peosten aus erster Hand: Krystallzucker, I., über 98 % ℳ, do. II., über 98 % ℳ, Raffinade, ffein, ohne Faß 29,00 ℳ, do. fein, ohne Faß 28,75 ℳ, Melis, fsein, ohne Faß 28,50 ℳ, Würfelzucker, I., mit Kiste ℳ, do. II., mit Kiste 29,75 30 ℳ, Gem. Raffinade I., mit Sack ℳ, do. II., mit Sack 28,25 28,75 ℳ, Gem. Melis, I., mit Sack 27,00 ℳ, do. I., mit Sack ℳ, Farin mit Sack für 50 kg. Melasse: bessere Sorte, zur Entzuckerung geeignet, 42—43 Grad Beé. (alte Grade) ohne Tonne 3,40 3,50 bei sofortiger Lieferung, spätere Monate billiger, 80 82 Brix, ohne Tonne ℳ. geringere Sorte, nur za Brennzwecken passend, 42 43 Grad Bé, (alte Grade) ohne Tonne ℳ, 80 82 Gr. Brix ohne Tonne —. Unsere Melasse⸗Notirungen verstehen sich auf alte Grade (42 Gr.

= 1,4118 spec. Gewicht).

Frankfurt a. M., 6. Dezember. (Getreidemarktbericht von Joseph Straußf.) Der Verkehr unseres Marktes vermochte eine ausgesprochene selbständige Tendenz nicht zu dokumentiren, er zeigte sich von den auswärtigen Schwankungen abhängig, in der Rich⸗ tung nach abwärts, jedoch nur in sehr gemäßigtem Tempo; Weizen ab unserer Umgegend 19 ½ ℳ, frei hier 19 ½ bezahlt, kurhessischer und norddeutscher stramm 19 ¾ ℳ, norddeutscher 2041/10 ℳ, russischer und ungarischer 21 ¾ 22 Roggen verkehrte bei willigem Angebot aus dem vorhandenen Lager in mäßig abgeschwächter Tendenz, hiesiger 15 ¾ - 16 ¼ ℳ, russischer selbst pr. Januar⸗ Februar 16 bezahlt, soll sogar prompte Licferung mit 15810 gethan sein. In Gerste trat bei sehr schwachem Geschäft und unausgesprochener Tendenz keine Aenderung ein, Franken⸗, Ried⸗ und Wetterauer 15 - 16 ½ ℳ, Saal⸗, Thüringer und ungarische wurden für exquisit Phantasiepreise bejahlt. In Hafer begegnen die zahlreichen Offerten von minderen und untergeordneten Qualitäten wenig williger Aufnahme, eine nennenswerthe Preisabschwächung ist aber nicht eingetreten, feine Qualitäten bleiben andauernd gefragt, wir lassen gute Mittelsorten 13 ¼ ½ ℳ, prima 14 ½ ℳ, hochfein 15 Mais (mixed) bleibt vernachlässigt, 13 ¾ ½ ver⸗ langt. Raps fehlt; taxiren 29 32 Malz findet nur zu gedrückten Preisen Absatz, die Notiz 26 ½ 28 bleibt. Mehl hatte beschränktes Geschäft ohne notable Preisveränderung, doch war die Haltung das Marktes im großen Ganzen etwas minder fest, als in der Vorwoche, unsere kleinen Provinzmühlen drücken. Roggen⸗ mehl 0/1 ab Berlin stramm gehalten. Chilisalpeter und Thomas⸗ phosphatmehl ruhig, Abschlüsse kamen uns nicht zu Ohren. Hiesiges Weizenmehl Nr. 0 31 ½ 33 ½˖ ℳ, Nr. 1 29 ½ 31 ¼ ℳ, Nr. 2 26 ½ 27 ½ ℳ, Nr. 3 26 27 ℳ, Nr. 1 21 2 ℳ, Nr. 5 18 19 ℳ, Milchbrot⸗ und Brotmehl im Verbande 56 59 Nord⸗ deutsche und westfälische Weizenmehle Nr. 00 28 Hiesiges Roggenmehl Nr. 0 25 ½ 26 ℳ, Nr. 0/1 23 ½ 24 ℳ, Nr. 1 21 ½ 22 ℳ, Nr. 2 18 19 Roggenkleie 4¼¾ 5 ℳ, Weizenkleie 4 ½ ℳ, Spelzspreu 2 ℳ, Malzkeime 4,80 (Sämmtliche Artikel bei Abnahme von 200 Ctrn. an.) Rüböl im Detail 67 ℳ%

Amtliche Preisfeststellung für Genossen⸗

Holländer

(46373] Johannes

der hinter dem

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und

½ 310.

Königlich Preußischen

Berlin, Sonnabend, den 8. Dezember

ger. 1

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien 'u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.

7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

8

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Drechslergesellen Friedrich Carstens, geb. 11. Ok⸗

sober 1852, Ricklingen, zuletzt in Wilster, welcher

sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen

Diebstahls im wiederholten Rückfalle und Unter⸗ schlagung verbängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzu⸗ liefern, auch hierher zu den Akten J. I. 1973/88 Nachricht zu geben.

Altona, den 1. Dezember 1888.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Beschreibung: Alter: 36 Jahre. Statur: groß und schlank. Haare: dunkelblond. Bart: ohne oder dunkler Schnurrbart. Gesichtsform: länglich. Ge⸗

sichtsfarbe: frisch. Sprache: Plattdeutsch. Kleidung:

Arbeitsanzug und runder schwarzer Hut.

[46378] Steckbrief. 8

Gegen den Matrosen Bernhard Hein aus Karkeln, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Ruß vom 13. April

1888 erkannte Geldstrafe von 15 event. Haftstrafe

von 3 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, die Geldstrafe einzuziehen und im Nichtbeitreibungsfalle die Haftstrafe zu vollstrecken, auch zu den Akten C. 31/87 hierher Nachricht zu geben. 8 Ruß, den 30. November 1888. Königliches Amtsgericht.

[46376] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Arbeiter Friedrich Wilhelm August Staar (Stahr) wegen inteilektueller Urkunden⸗ fälschung in den Akten U. R. II. 350 88 unter dem 30. Oktober 1888 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.

Berlin, den 4. Dezember 1888. 3 Königliches Landgericht 3. Der Untersuchungsrichter.

0

Bekanntmachung. 8 Königlichen Amtsgericht zu Ruß ist Arbeiter Jurs Mikloweit von Skirwitell im Anz. pro 1887 S. 253 Nr. 36 131 erlassene Steckbrief erledigt.

[46377] Von dem

[46374] In der Strafsache gegen: 8 1 1) den Bäöcker Wilbelm Paul August Hiersack, zuletzt in Nordhausen wohnhaft gewesen, 2) Karl Hermann Otto Ehrlich, zuletzt in Nordhausen wohnhaft gewesen, 1 wegen Entziehung der Wehrpflicht

wird

da die Angeschuldigten des Vergehens gegen 3 140 Absatz 1 Nr. 1 des Steqfoesch. uchs beschuldigt sind, auf Grund der §§. 48 325 326 der Strafprozeß⸗Ordnung, zur Deckung der die Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens, der Arrest auf Höhe von je 300 in das bewegliche Vermögen der Angeschuldigten ange⸗ ordnet.

Durch Hinterlegung von je 300 (in Buch⸗ staben: Dreihundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt, und werden die Angeschul⸗ digten zu dem Antrage auf Aufhebung des voll⸗ zogenen Arrestes berechtigt.

Nordhausen, den 24. November 1888. Königliches Landgericht. Beschließende Strafkammer.

[463722 ¶Oeffentliche Ladung. Die dem Aufenthalt nach unbekannten Wehr⸗ pflichtigen:

1) der Förstersohn Heinrich Friedrich Oskar Pohl, zuletzt in Festenberg, geboren am 19. Mai 1864,

2) der Freistellersohn Josef Augusft Kondziela, zuletzt in Seh geboren am 21. Mai 1865,

3) der Freistellersohn August Stasch, zuletzt in Dobrzetz, geboren am 20. November 1865,

4) der Commis Albert Emil Alois Nixdorf, zu⸗ letzt in Militsch, geboren den 15. Mai 1864, 1

5) der Jakob Skiba, zuletzt in Stadt Bralin, geboren am 5. Juni 1864, b

6) der Bahnarbeitersohn Josef Wittek, zuletzt in Groß⸗Tabor, geboren am 3. August 1864,

7) der Knechtsohn August Friedrich Wilhelm Standke, zuletzt in Mechau, geboren am 30. August 1864,

8) der Bauersohn Philipp Pietrus, zuletzt in Fürstlich⸗Neudorf, geboren am 21. Mai 1864,

9) der Tischlergeselle Josef Vinzenz Domogalla, zuletzt in Trembatschau, geboren am 1. April 1864,

10) der Arbeiter Josef Krowiorz, zuletzt in Trem⸗ batschau, geboren am 26. November 1864,

11) der Arbeiter Josef Thomesch, zuletzt in Tschermin, geboren am 3. September 1864, 1

12) der Arbeiter Paul Tutschek, zuletzt in Tschermin, geboren am 21. August 1864,

13) der Einliegersohn Peter Reimann, zuletzt in Bralin, geboren am 17. Oktober 1865, 1 .

14) der Fleischersohn Karl Roßa, zuletzt in Klein⸗ Tabor, geboren am 21. Oktober 1865,

15) der Arbeitersohn Franz Wosjeik, zuletzt in Klein⸗Tabor, geboren am 16. April 1865,

16) der Josef Paul Seider, zuletzt in Rippin, ge⸗ boren am 25. November 1865,

17) der Schuhmacher Franz Josef Krowiorz, zu⸗ letzt in Sterzendorf, geboren am 6. Januar 1861,

18) der Paul Josef Walzog, zuletzt in Bernstadt, geboren am 15. April 1866,

19) der Inwohnersohn Karl Heinrich Junger, zuletzt in Briese, geboren am 8. November 1866,

20) der Knechtsohn Karl Josef Paul Kluge, zu⸗ letzt in Dobrischau, geboren am 4. September 1866,

21) der Johann Karl Gottlieb Schütze, zuletzt in Groß⸗Ellguth, geboren am 9 April 1866,

22) der Karl Robert Sroka, zuletzt in Polnisch⸗ Ellguth, geboren am 13. Dezember 1866,

23) der Knechtsohn Ernst Wilbelm Wuttke, zu⸗ Polnisch⸗Ellguth, geboren am 25. September 866,

24) der Knecht August Kaschner, zuletzt in Gimmel, geboren am 26. Juli 1866,

25) der Ernst Wilhelm Lucas, zuletzt in Gimmel, geboren am 2. September 1866,

26) der Knechtsohn Karl August Kulla, zuletzt in Groß⸗Graben, geboren am 24. Januar 1866,

27) der Knechtsohn Ernst Karl August Hubrig, zuletzt in Gutwohne, geboren am 23. September

(1866,

28) der Ernst Julius Karl Abend, zuletzt in Hundsfeld, geboren den 15. März 1866,

29) der Inwohnersohn Karl Wilhelm Kirsch, zu⸗ letzt in Kraschen, geboren am 10. Januar 1866,

30) der Knechtsohn Karl Ernst Ludwig, zuletzt in Kurzwitz, geboren am 6 Februar 1866,

31) der Inwohnersohn August Robert Mischke, in Lampersdorf, geboren am 14. November 1866,

32) der Lohngärtnersohn Paul Robert August zuletzt in Ludwigedorf, geboren am 30. Juli

33) der Häuslersohn Ernst Wilhelm Matzke, zuletzt in Maliers, geboren am 15. Januar 1866,

34) der Knechtsobn Ernst Paul Heinrich Briegert, zuletzt in Neudorf, geboren am 21. Juni 1866,

35) der Knechtsohn Karl Wilbelm Günther, zu⸗ letzt in Neudorf, geboren am 23 März 1866,

36) der Karl Paul Max Gaste, zuletzt in Oels, geboren am 18. November 1866,

37) der Karl Wilhelm Schüttelhelm, zuletzt in Oels, geboren am 30. Januar 1866,

38) der Gustav Friedrich Wilhelm Walter, zu⸗ letzt in Oels, geboren am 9. Mai 1866,

39) der Knechtsohn Johann Gottlieb Dzwinsky, zuletzt in Postelwitz, geboren am 4 November 1866,

45) der Knechtsohn Christian Robert Heinrich, zuleßt in Nieder⸗Schmollen, geboren am 6. August 1866,

41) der Knechtsohn August Herrmann Rossallek, zuletzt in Nieder⸗Schmollen, geboren am 18. De⸗ zember 1866,

42) der Knechtsohn Karl Wilhelm Fitze, zuletzt in Ober⸗Schönau, geboren am 6. Mai 1866,

x43) der Knechtsohn Karl Friedrich Wilhelm 1 zuletzt in Schwierse, geboren am 8. März 1866,

44) der Lohngärtnersohn August Julius Matzke, zuleßt in Stein, geboren am 24. Januar 1866,

45) der Knechtsohn Friedrich Bilhelm Ständer, zuletzt in Stein, geboren am 7. Januar 1866,

46) der Lohngärtnersohn Friedrich Wilhelm Kopale, zuletzt in Süßwinkel, geboren am 31. Mai 1866,

47) der Knechtsohn Ernst Wilhelm Gafert, zu⸗ letzt in 1Set geboren am 8. Juli 1866,

48) der Karl Gottfried Kubicke, zuletzt in Groß⸗ Zöllnig, geboren am 2. Dezember 1866,

49) der Wilhelm August Mücke, zuletzt in Aller⸗ heiligen, geboren am 4. Maͤrz 1867,

50) der Knechtsohn Karl Robert Broda, zuletzt in Randowhof, geboren am 7. Juli 1867,

51) der Knechtsohn Karl Johann Seuft, zuletzt in Randowhof, geboren 15. August 1867,

52) der Inwohnersohn Ernst Gottlieb Gott⸗ schalk, zuletzt in Bohrau, geboren am 24. August 1867,

53) der Schäfersohn Karl Gottlieb Schreiber, zuletzt in Crompusch, geboren am 25. Mai 1867,

54) der Freigärtnersohn Paul Herrmann Robert Butter, zuletzt in Klein⸗Ellguth, geboren am 13. Dezember 1867, 1

55) der Lohngärtnersohn Karl August Muche, zuletzt in Hundesfeld, geboren am 5. Juni 1867,

56) der Knechtsohn Karl Friedrich Wilhelm Spaete, zuletzt in Jackschönau, geboren am 8. Ok⸗ tober 1867, b

57) der Inwohnersohn Ernst August Georg Hindemith, zuletzt in Dorf Juliusburg, geboren am 13. April 1867,

58) der Ernst Friedrich Buchwald, zuletzt in Ludwigsdorf, geboren am 29. September 1867,

59) der Vogtsohn Gotifried August Pruß, zu⸗ letzt in Nieder⸗Mühlatschatz, geboren am 23. Juli 1867,

60) der Lohngärtnersohn Karl Friedrich Wilhelm hen. zuletzt in Naucke, geboren am 20. Januar 867,

61) der Lohngärtnersohn Karl Friedrich Wilhelm Wetz! y, zuletzt in Neudorf b. J., geboren am 22. Dezemder 1867,

62) der Paul Josef Hecht, zuletzt in Klein⸗Oels, geboren am 1. Oktober 1867,

63) der Zahlmeistersohn Franz August Josef - zuletzt in Oels, geboren am 21. Februar

64) der Schauspielersohn Karl Anton Alexander Sg zuletzt in Mirkau, geboren am 11. Februar 65) der Arbeitersohn Erdmann Gustav Wilhelm Wallasch, zuletzt in Oels, geboren am 6. Juni 1867,

66) der Lohngärtnersohn Ernst August ge⸗ zu⸗ letzt in Ostrowine, geboren am 6. Januar 1867,

67) der Lohngärtnersohn Karl Friedrich Wilhelm Heinrich Krause, zuletzt in Sackrau, geboren am 6. Dezember 1867, 8 8

68) der Knechtsohn Heinrich Schöps, zuletzt in Schickerwitz, geboren am 16. Mai 1867, 88

69) der Karl August Weize, zuletzt in Schwierse, geboren am 18. Juni 1867, G

70) der Inwohnersohn Heinrich David Hill⸗ mann, zuletzt in Ulbersdorf, geboren am. 12. No⸗ vember 1867,

71) der Karl Robert Wiesner, zuletzt in Wabnitz, geboren am 28. September 1867,

72) der Eduard Andreas Herrmann Ganke, zu⸗ 8 Groß⸗Weigelsdorf, geboren am 3. Oktober

1.

73) der Inwohnersohn Karl Friedrich Wilhelm Langner, zuletzt in Wildschütz, geboren am 20. April 1867,

74) der Inwohnersohn Karl August Hautke, zu⸗ letzt in Woitsdorf, geboren am 30. Dezember 1867,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab⸗ sicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Reichsgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Reichs⸗ aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140

bsatz 1 Nr. 1 des Reichs⸗Straf⸗Gesetz⸗Buchs. Die⸗ selben werden auf den 29. April 1889, Vor⸗ mittags 9 ½ Uhr, vor die Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Oels zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von den Königlichen Landräthen zu Groß⸗Warten⸗ berg, Brieg und Oels, als den zuständigen Civil⸗ Vorsitzenden der Militär.Ersatz⸗Kommissionen der betreffenden Aushebungsbezirke, über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklä⸗ rungen verurtheilt werden.

Zugleich wird das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der Angeklagten bis zum Betrage von je 160 zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafen und Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt. 1

Oels, den 29. November 1888. 8

Königliche Staatsanwaltschaft. [46457] Bekanntmachung. 1

Ich gebe bekannt, daß die durch Beschluß des K. Landgerichts Straubing vom 16. Juni l. J. über das Vermögen des Bauers Josef Koller von Thiernstein verhängte Beschlagnahme durch Beschluß desselben Gerichts vom 3. I. M. wieder aufgehoben wurde.

Straubing, 4. Dezember 1888.

Der K. I. Staatsanwalt.

2

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[46416] Aufgebot.

Das Quittungsbuch der Kreis⸗Sparkasse zu Beuthen O. S. Nr. 15 344 über 492,66 ℳ, aus⸗ gefertigt für Johann Olschofski in Deutsch Piekar, welches angeblich verloren gegangen ist, soll auf An⸗ trag des genannten Eigenthümers amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 17. Juni 1889, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgerichte im Herrmann’'schen Hause auf der Gerichtsstr. Nr. 4, Zimmer Nr. 7, seine Rechte an⸗ zumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Beuthen O. S., den 24. November 1888

Königliches Amtsgericht.

[46403] Aufgebot. 8 Der Gemeinde⸗Vorstand von Gleinitz, bestehend aus dem Schulzen Ludwig Schwarz und den beiden Gemeindeältesten Ignatz Kozak und Franz Ciesla, hat das Aufgebot eines von der städtischen Spar⸗ kasse zu Schmiegel auf den Namen der Schulkasse zu Gleinitz ausgefertigten, über den Betrag von 141 38 lautenden Sparkassenbuches Nr. 4866/4549, welches angeblich am 13. Oktober 1887 auf dem Wege von Schmiegel nach Kriewen verloren gegangen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Juni 1889, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Schmiegel, den 1. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht.

[38382] Aufgebot. 1

Die Julie Molitor zu Hüsten und die Christine Wiese in Eversberg haben das Aufgebot des Spar⸗ kassenbuchs der Stadtsparkasse Meschede Nr. 2254 über noch 129 ℳ% 32 ₰, welches von der früheren Kreissparkasse Meschede unter Nr. 17 930 für den verstorbenen Pfarrer Franz Anton Wiese in Evers⸗ berg ausgestellt war, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. Mai 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. 8

Meschede, den 23. Oktober 1888.

Königliches Amtsgericht. [19707] Aufgebot. 8

Es ist das Aufgebot folgender angeblich verloren he aangener Sparkassenbücher der städtischen Spar⸗ nse u Berlin beantragt worden:

2 die zum Sparkassenbuch Nr. 175 914, lautend auf den Namen Weigmann, August, Werkführer, Wilhelmstraße 22, gehörig gewesenen Quittungen über ein eingelegtes Guthaben von 106 ℳ% 15 ,.

von dem Werkführer August Weigmann hier, Wilhelmstraße 2), . 6

vX“

b. Nr. 194 102 über 10,33 ℳ, lautend auf den

Namen Adolf Kaffka, Wienerstraße 53, von dem Kaufmann Heinrich August Mette hier, Mauerstraße 53,

c. Nr. 119 575 über 154,24 ℳ, lautend auf den Namen Gertrud Mellmann, Tochter des Schneiders Mellmann, Potsdamerstraße 128,

von dem Kaufmann Willy Schultze hier, Pots⸗ damerstraße 1,

d. Nr. 230 957 über 39,03 ℳ, lautend auf den Namen des Schlossers Albert Wilken, Wiesen⸗ straße 39,

von dem Schlossergesellen Albert Wilken hier, Belforterstraße 3. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 15. März 1889, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, an⸗ beraumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 30. Juni 1888.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 49.

[46104] Aufgebot.

Der Vorstand der katholischen Pfarrkirche zu Goniembice hat das Aufgebot der nachstebenden, auf den Namen der Kirchenkasse zu Goniembice ausgestellten, angeblich am 11. April 1888 in der Stadt Schmiegel verloren gegangenen Sparkassen⸗ bücher der städtischen Sparkasse zu Schmiegel, nämlich:

Nr. 4746/4131 lautend über 699 ℳ% 68 4747/4132 464 17 4748/4133 290 95 4810/4495 19 4811/4496 52 86 4952/4633 88 51 49522/4633a 76 40 5010/4687 1 5072/4748 8 165 beantragt. Der Inhaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Juni 1889, Vormittags 10¾ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die qu. Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls di Kraftloserklärung der obenbezeichneten Urkunden erfolgen wird. Schmiegel, den 29. November 1888. Königliches Amtsgericht.

[4642505)

Das auf Antrag der Wittwe Carl Grewe zu Holtheim eingeleitete Aufgebot der beiden Quittungs⸗ bücher Nr. 2456 und 10470 der hiesigen Kreis Sparkasse, mit dem Aufgebotstermine vom 11. Apri 1889, ist wieder aufgehoben.

Büren, den 1. Dezember 1888.

Koönigliches Amtsgericht.

[46406] Aufgebot. 28

Nachdem die Ehefrau des Kaufmanns Paul Hart⸗ mann, Anna, geb. Gotthard, aus Heidenheim, z. Zt. in Braunschweig, glaubhaft gemacht hat, daß der ihr gehörize Kurhessische Prämienschein Serie 195 Nr. 4852 feit dem Jahre 1882 ihr unbekannt wie? abhanden gekommen sei, so wird das öffentliche Auf gebot dieses nach der Bescheinigung der Haupt⸗ rerwaltung der Staatsschulden vom 23. November 1888 in deren Büchern noch offen stehenden Prämien scheins hierdurch erlassen. Jeder, welcher Ansprüche auf denselben zu erheben vermag, wird aufgefordert, solche spätestens in dem auf den 4. Juli 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 19, anberaumten Aufgebotstermine geltend zu machen und denselben vorzulegen, widrigen⸗ falls seine Kraftloserklärung erfolgen wird. 32

Kassel, den 30. November 1888.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. (gez.) Theobald.

Wird veröffentlicht. Der Gerichtsschreiber Ruppe

[40649] Aufgebot. 1

Auf den Antrag der Kassirer⸗Wittwe Elise Bo⸗ deutsch, geborenen Meyer, zu Berlin werden die In⸗ haber der angeblich verloren gegangenen 4 prozentigen Westpreußischen Pfandbriefe I. Serie Emission B. Litt. E. Nr. 03699 und 03700 über je 300 auf⸗ gefordert, ihre Rechte auf die Pfandbriefe spätestens im Aufgebotstermin den 29. Mai 1889, Mit⸗ tags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 9) anzumelden und die Pfandbriefe vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Letzteren erfolgen wird. W Marienwerder, den 30. Oktober 1888.

Koöhnigliches Amtsgericht.

[34759] 8¹”

Das Königliche Amtsgericht München I., Abthei⸗ lung A. für Civilsachen, hat am 1. Oktober 1888 folgendes Aufgebot erlassen:

&⸗ ist zu Verlust gegangen der Versicherungsschein der bayerischen Hypotheken⸗ und Wechselbank A1 a. Nr. 15 863 vom 19. Januar 1886, unterzeichnet vom Direktor Sendtner und Prokuristen Krüll, wonach das Leben des Holzhändlers Karl Konrad in Kaisers⸗ lautern für die Summe von 5000 versichert ist, welche Summe gezahlt wird nach eingetretenem Tode des Versicherten. Nach Antrag des Rechtsanwaltes Eduard Brinz dahier vom 28. vorigen Monats wird der Inhaber dieses Lebensversicherungsscheines aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, am Montag, den 6. Mai 1889, Vormittags 9 ¼ Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungszimmer Nr. 18/1 (Augustinerstock) seine Rechte bei dem ge⸗ fertigten Gerichte anzumelden und die Lebensver⸗