1888 / 315 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Dec 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung. Post⸗Packetverkehr mit Neu⸗Seeland. VVoöon jetzt ab können Postpackete ohne Werthangabe nach Neu⸗Seeland versandt werden. Ueber die Taxen und Versendungsbedingungen erthei die Postanstalten auf Verlangen Auskunft. 16 Berlin W., den 11. Dezember 1888. Der Staatssekretär des Reichs⸗Postamts. on Stephan

Bekanntmachung.

Am 12. d. M. ist die 8,4 km lange Dampfstraßenbahn Degerloch —Hohenheim mit den Stationen Möhringen, Echterdinger Straße, Garbe und Hohenheim dem öffentlichen Verkehr übergeben worden.

erlin, den 13. Dezember 1888. In Vertretung des biet fI Reichs⸗

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Die Nummer 42 des Reichs⸗Gesetzblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 1832 die Verordnung, betreffend die Kautionen der Beamten der Reichs⸗Cisenbahnverwa tung. Vom 5. Dezem⸗ ber 1888. Berlin W., den 14. Dezember 1888. Kaiserliches Post⸗Zeitungs⸗Amt. Didden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Landgerichts⸗Rath Hesse hierselbst zum Direktor bei dem hiesigen Landgericht I zu ernennen; sowie

zu genehmigen, daß der Erste Staatsanwalt Dr. Mantell in Allenstein in gleicher Amtseigenschaft an das Landgericht in Posen versetzt werde; ferner

dem praktischen Arzt Dr. Jungnickel zu Greifen⸗ berg i. P., und

dem praktischen Arzt Dr. Starck zu Demmin den Cha⸗ rakter als Sanitäts⸗Rath zu verleihen.

Berlin, den 14. Dezember 1888.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog von

ecklenburg⸗Strelitz ist gestern Nachmittag nach Neu⸗ Strelitz, und 4 Se. Kaiserliche Nicolajewitsch von Petersburg abgereist.

Hoheit der Großfürst Michael ußland gestern Abend nach St.

vom 21. November 1j8888,.,V

1““ G 8 betreffend die Rangverhältnisse der rishterlichen Beamten. &ꝙ

Auf den Bericht des Staats⸗Ministeriums vom 20. No⸗ ember 1888 bestimme Ich, in Abänderung des Allerhöchsten Erlasses vom 11. August 1879 Gesetz⸗Samml. S. 579 —, etreffend die Rangverhältnisse der richterlichen Beamten und er Beamten der Staatsanwaltschaft bei den mit dem 5 1879 ins Leben tretenden Gerichtsbehörden, was folgt: Die Verleihung eines höheren Amtscharakters mit dem Nange der Räthe vierter Klasse durch die Ernennung zum Landgerichts⸗Raͤth oder zum Amtsgerichts⸗Rath kann die Hafhts der Gesammtzahl der Landrichter und Amtsrichter umfassen. erlin, den 21. November 1888. Wilhelm. von Friedberg. An den Justiz⸗Minister.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Königliche Regierungs⸗Baumeister Mylius in Nathenow, bei den avel⸗Regulirungsbauten beschäftigt, ist als Königlicher Wasser⸗Bauinspektor daelbs angestellt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Die Beförderung des ordentlichen Lehrers am Real⸗ Prohngaffum in Löwenberg, Dr. Hermann Wesemann, zum Oberlehrer an derselben Anstalt, ist genehmigt worden.

Finanz⸗Ministerium. Hauptverwaltung der Staatsschulden. 8 Der bisherige Kassensekretär Stockmar ist zum Buch⸗ halter im Staatsschuldbuch⸗Bureau und der bisherige Kassen⸗

sekretär Eitner zum Geheimen expedirenden Sekretär und Kalkulator ernannt worden.

* 1““ Die Nummer 33 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 9312 die Verordnung, betreffend die Wiederherstellung eines verloren gegangenen Grundbuchs des Amtsgerichts in Worbis. Vom 28. November 1888; unter Nr. 9313 den Allerhöchsten Erlaß vom 21. November

1888 die Rangverhältnisse der richterlichen Beamten; nd unter

Nr. 9314 die Verfügung des ZJustiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Eecfmn 2* Amtsgerichte Moringen und Münden. Vom 5. Dezember

Berlin, den 14. Dezember 1888. Königliches Gese mmlungs⸗Amt. Didden.

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28 grei. 685 dereneng 82, d0 z Haus⸗ m r. Maje aisers und Königs, von Liebenau nach der Göhrde. „F I

Deutsches Reich. 1

8 Preußzen. Berlin, 14. Dezember. Se. Majestät der Kaiser und König ließen Sich gestern nach dem Diner noch von dem Staats⸗Minister Grafen Bismarck Vortrag H und unternahmen um 4 ¼ Uhr eine halbstündige pazierfahrt nach dem Thiergarten. Heute früh 8 ¼ Uhr haben Sich Se. Majestät mittelst Sonderzuges zur Jagd nach der Göhrde begeben. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta empfing gestern den Besuch Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Michael von Rußland sowie Ihrer Königlichen 1e Se 8 Großherzogs und des Erbgroßherzogs von Mecklen⸗ urg⸗Strelitz. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst folgte am Abend einer Einladung Ihrer Majestät zum Thee. FA Von Ihrer Majestät der Kaiserin und

Königin Friedrich ist, wie „W. T. B.“ meldet, dem hiesi⸗ 5 Stadtverordneten⸗Kollegium auf dessen Ge⸗ urtstags-Glückwunsch nachstehendes Dankschreiben zugegangen: Die Stadtverordneten von Berlin haben in wohlthuender Theil⸗ nahme Meines Geburtstages gedacht und dem Ausdruck anhänglicher Gesinnungen an den in Gott ruhenden Kaiser und König Friedrich, Meinen unvergeßlichen Gemahl, von Neuem Worte verliehen, welche gerade in der Ferne Meinem tiefgebeugten Herzen Trost und Muth für die Zukunft gewähren. Ich danke den Stadtverordneten herzlich, und spreche Ich bei dieser Gelegenheit gern aus, wie Meine Theil⸗ nahme für das Wohl der Stadt Berlin und ihrer Bewohner, als ein Vermächtniß an den in Gott ruhenden Kaiser und König Friedrich, nie aufhören wird, Mich ganz zu erfüllen. Schloß Windsor, Novembe. 1888. Victoria, Kaiserin und Königin Friedrich.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzun des Reichstages befindet sich in der Ersten Bellage⸗

In der heutigen (15.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister von Boetticher, und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗Minister Graf Bismarck beiwohnten, stand zunächst auf der Tagesordnung die dritte Berathung des Zusa vertrages zum Handelsvertrage zwischen eutschland und der Füömeif. Der Abg. Graf Hoensbroech kam auf die bei der ersten Berathung bereits angeregte Frage der Einführung eines Ge⸗ müsezolls zurück und bestritt, daß in der Untersuchung dieser veles sich entscheidende Stimmen gegen die Einführung des

olles ausgesprochen hätten. Das Ausland könne, weil es einen Schußpvang und keine so hohen Ausgaben für das Militär habe viel billiger produziren.

Der Abg. Trimborn bedauerte, daß die deutsche Industrie, namentlich die Seidenweberei, durch diesen Zusatzvertrag er⸗ Pebeic geschädigt würde und daß man die Beschwerden dieser Industrie hier im Reichstage nicht einmal eingehend geprüft habe. Er werde gegen den Zusatzvertrag stimmen.

Der Abg. Broemel glaubte, daß auch nach Annahme dieses Zusatzvertrages die Regierung im Stande sei, der Kre⸗ felder Seidenindustrie zu helfen, z. B. durch die zollfreie Ein⸗ fuhr von feinen Baumwollengarnen für die Halbseidenweberei, soweit sie für den Export arbeite.

Der Abg. Dr. Hammacher gestand ebenfalls zu, daß der Minister von Boetticher überzeugend nachgewiesen habe: die Vortheile dieses Vertrages seien bedeutender als der kleine Schaden, der vielleicht durch die Herabsetzung des Seidenzolles entstehen könne. Redner theilte mit, daß die Monteure, welche in Deutschland gefertigte Maschinen in der Schweiz aufstellten, mit einer Gewerbeabgabe belastet würden, was ihm nicht den bestehenden Vorschriften zu entsprechen scheine.

Der Staatssekretär von Boetticher erklärte, daß ihm die Beschwerden der Monteure nicht unbekannt seien, man brauchte aber nicht die Handelsvertragsverhandlungen abzuwarten, um in diesem Falle vfalf. zu schaffen. Von keiner der verbün⸗ deten Regierungen sei der Wunsch ausgesprochen worden, daß die durch diesen Vertrag mit der Schweiz ausgesprochene Bindung der Gemüsezölle aufgehoben werden möge.

Der Abg. Dr. Windthorst bedauerte, daß die Seidenindustrie leichsam durch die Zollherabsetzung überrumpelt sei. Die Ein⸗ uhr würde unter allen Umständen dadurch gesteigert und unsere Fabrikanten geschädigt werden. Krefeld sei von der Halbseide zur Ganzseide übergegangen. Der Uebergang zur Halbseiden⸗ industrie sei v. so leicht wieder zu bewerkstelligen. Wenn man weiter so Handelsverträge mache, wie hier, werde man bald das ganze deutsche Schutzzollsystem ruiniren.

Der Vertrag wird darauf gegen die Stimmen des Centrums angenommen. 1

Es folgt die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die Vorarbeiten für das Nationaldenkmal Kaiser Wilhelm's I., sowie des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Abänderungen des geßfs über die Na⸗ tionalität der Kauffahrteischiffe und ihre Be⸗ fugniß zur 8 rung der Bundesflagge, vom 25. Oktober 1867. Beide werden auf Grund der in zweiter Berathung unverändert angenommenen Vorlagen in dritter Berathung ohne Debatte angenommen.

Der Beschluß des Bundesraths, betreffend die Aufnahme der Anstalten zum Trocknen und Einsalzen ungegerbter Thierfelle, sowie der Verbleiungs⸗, Verzinnungs⸗ und Verzinkungs⸗Anstalten in das Verzeichniß der einer besonderen Genehmigung bedürfenden Anlagen (§. 16 der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich), wird auf Grund des in zweiter Berathung unverändert angenommenen Bundesrathsbeschlusses ebenfalls ohne Debatte in dritter Berathung genehmigt.

Bei Schluß des Blattes beginnt die Berathung des An⸗ trags des Abg. Dr. Windthorst, die Bekämpfung des

Nachmittags

’1 isenbahnamt aufgestellten in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat Oktober d. J. auf deutschen Bahnen (aus⸗ schließlich der bayerischen) beförderten Züge und deren

erspätungen wurden 41 größeren Bahnen b2n. 5 beshen mit einer Gesammtbetriebslänge von 34 1 . befördert: An fahrplanmäßigen Zügen: 15 788 Courier⸗ und Schnellzüge, 146 415 Personenzüge, 75 154 gemischte Züge und 139 820 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen ügen: 2248 Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischte üge und 36 370 Güter⸗, Materialien⸗ und Arbeitszüge. Im anzen wurden 926 876 354 Achskilometer bewegt, von denen 257 389 Achskilometer auf die fahrplanmäßigen Fng⸗ mit Personenbeförderung entfallen. on den 237 357 fahrplan⸗ mäßigen Courier⸗, Schnell⸗, Personen⸗ und gemischten ügen verspäteten im Ganzen 2660 oder 1,12 Proz. (gegen 95 Proz. in demselben Monat des Vorjahres und 1,41 im Vormonat). Von diesen E“ wurden jedoch 994 durch das Abwarten verspäteter Anschlußzüge hervorgerufen, sodaß den aufgeführten Bahnen nur 1 Verspätungen = 0,70 Proz.) zur Last fallen (gegen 0,76 Proz. im Vormonat). n demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf den eigenen Strecken der in Vergleich zu ziehenden Bahnen von 222 759 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personen⸗ beförderun In Folge der Verspätungen wurden 1222 Anschlüsse versäumt egen ormonat). Bei 8 Bahnen sind Zugverspätungen und bei 12 Bahnen Anschlußversäumnisse nicht vorgekommen. In der Nachweisung sind diejenigen Bahnen, auf welchen Zug⸗ verspätungen vorkamen, nach der Verhältnißzahl (geometrisches Mittel) zwischen der Anzahl der auf je eine Verspätung ent⸗ fallenden Züge und Achskilometer geordnet; danach nehmen die Main⸗Neckar⸗Eisenbahn, die Unterelbesche und die Hessische Ludwigsbahn die ungünstigsten Stellen ein. Wird die Reihen⸗ folge der Bahnen statt nach der Zahl der Verspätungen nach der Zahl der Anschlußversäumnisse bestimmt, so treten die Hessische Ludwigsbahn, die Main⸗Neckar⸗Bahn und die bahnen im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion (linksrheinische) zu Köln an die ungünstigsten Stellen.

Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten in der Zweiten Beilage veröffentlichten Nachweisung der auf deutschen Eisenbahnen ausschließlich Bayerns im Monat Oktober d. J. beim Eisenbahnbetriebe (mit Ausschluß der Werkstätten) vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 8 Entgleisungen und 4 Zusammen⸗ stöße auf freier Bahn, 24 Frnolc enhen und 22 Zusammenstöße in Stationen und 134 sonstige Unfälle (Ueberfahren von Fuhr⸗ werken, Feuer im Zuge, Kesselexplosionen und andere Ereignisse beim Eisenbahnbetriebe, sofern bei letzteren Personen getödtet oder verletzt worden 1e2 Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größtentheils durch eigenes Verschulden, 166 Per⸗ sonen verunglückt, sowie 45 SöSee. erheblich und 171 unerheblich beschädigt. Von den beförderten Reisenden wurden 5 getödtet und 12 verletzt, und zwar entfallen je eine Tödtung auf die Hessische Ludwigs⸗Eisenbahn, auf die Königlich württembergischen Staatseisenbahnen und auf die Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen zu Köln (rechtsrheinisch), zu Köln (linksrheinisch) und zu Brom⸗ berg, 4 Verletzungen auf den Verwaltungsbezirk der König⸗ lichen Eisenbahn⸗Direktion zu Hannover, je 2 Verletzungen auf die Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Breslau und zu Berlin, je 1 Verletzung auf die Königlich württembergischen Saateesenbahnen und auf die Verwaltungs⸗ bezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Elberfeld, zu Köln (rechtsrheinisch) und zu Köln (linksrheinisch); von Bahn⸗ beamten und Arbeitern im Dienst wurden beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 23 getödtet und 88 verletzt, von Steuer⸗ u. s. w. Beamten 7 verletzt, von fremden Personen (einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Bahnbeamten und Arbeiter) 19 getödtet und 12 verletzt. Außerdem wurden bei Nebenbeschäftigungen 1 Beamter getödtet und 7 verletzt. Von den sämmtlichen Unfällen beim Eisenbahnbetriebe entfallen auf A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Bahnen (bei zusammen 30 681,05 km Betriebs⸗ länge und 886 283 456 geförderten Achskilometern) 179 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen zu Köln (rechtsrheinisch) (21), zu Köln (linksrheinisch) (21) und zu Breslau (18); ver⸗ hältnißmäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geför⸗ derten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Längen, sind in den Verwaltungsbezirken der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktionen zu Elberfeld und zu Köln (rechtsrheinisch), sowie auf den Großherzoglich oldenburgischen Staatseisenbahnen die meisten Unfälle vorgekommen. B. Größere Privatbahnen mit je über 150 km Betriebslänge (bei zusammen 1782,45 km Betriebslänge und 28 352 645 geförderten Achs⸗ kilometern) 10 Fälle, und zwar auf die Hessische Ludwigs⸗ Eisenbahn 8 Fälle, auf die Mecklenburgische Friedrich⸗Fran Eisenbahn 1 Fall und auf die Ostpreußische Südbahn 1 Fall. C. Kleinere Privatbahnen mit je unter 150 km Betriebslänge (bei zusammen 1658,82 km Betriebslänge und 12 240 253 geförderten Achskilometern) 3 Fälle, und zwar auf die Stargard⸗Küstriner und Glasow⸗Berlinchener Eisen⸗ bahn, auf die Lübeck⸗Büchener und auf die Marienburg⸗ Mlawkaer Eisenbahn je 1 Fall.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königli bayerische Ministerial⸗Rath Heller, ist von 2 sörlt5

„— Der Kaiserliche Gesandte am Königlich dänischen Hofe, 8S. von den Brincken, hat einen ihm Allerhöchst ewilligten kurzen Urlaub angetreten. Während der Abwesen⸗ heit desselben von Kopenhagen fungirt der Legations⸗Sekretär von Below⸗Rutzau als interimistischer Geschäftsträger.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von ohenzollern, General⸗Major à la suite des 2. Garde⸗ ragoner⸗Regiments und Commandeur der 3. Garde⸗Kavallerie⸗ vrigabe, hat sich auf einige Tage mit Urlaub nach Dessau

Hessen. Darmstadt, 12. Dezember. Prinz Alexander hat während der vergangenen Nacht zumeist ruhig geschlafen. Tagsüber wurde noch öfter Nahrung Fns ünen. jedoch schwinden die Kräfte merklich. Um 4 Uhr

igs hat der Prinz auf seinen Wunsch und bei vollem Bewußtsein mit seiner Gemahlin und sämmtlichen hier an⸗

(Darmst. Ztg.)

Negerhandels und der Sklavenjagden in Afrika betreffend. r; . 5

wesenden Kindern und Schwiegerkindern das heili mahl empfangen. 1 2 n das heilige Abe

1288 oder 0,58 Proz., mithin 0,12 Proz. weniger. 3 in demselben Monat des Vorjahres und 1553 im

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 13. Dezember. Th. C.) Der Großherzog empfing am 12. d. M. in außer⸗ licher Audienz den neuerannten Kaiserlich Königlich sterreichisch⸗ungarischen Gesandten, Grafen Choteck, zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens. Nachher zard der Gesandte zur Tafel gezogen.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 13.

.) der gestrigen Sitzung des hauses wurde der Gese Sv; betreffend den Weiter⸗ bau der Eisenbahn ostar —Rama⸗Mündung bis Sarajevo, ohne Diskussion zum Beschluß erhoben und so⸗ dann ee Spezialberathung der Wehrgesetzvorlage fortgesetzt. In der Debatte nahm * der Landesvertheidigungs⸗Minister . MoL. Graf Welsersheimb Theil. Die Verhandlung gedieh s einschließlich . 13 und wird morgen fortgesetzt werden.

Pest, 12. ber. (Prag. Zta.) Das Abgeord⸗ netenhaus nahm die Bedeckung des 47⸗Millionen⸗ kredits an.

Frankreich. Paris, 13. Dezember. (W. T. B.) Der Handelsvertrag mit Griechenland wurde von der Deputirtenkammer, obwohl der Minister des Aeußeren, Goblet, denselben warm befürwortet hatte, mit 268 gegen 257 Stimmen abgelehnt. Der Grund der Ablehnung ist auf. die Beschwerden der Weinbergbesitzer im Süden wegen der Einfuhr von Rosinen zurückzuführen.

Bei den gestrigen Schießübungen des Panzerschiffes

Admiral Duperre“ im Golf von Jouan zersprang ein 34⸗ SePifeict er⸗ e Sct. wodurch 6 Personen, darunter ein Offizier, getödtet wurden. 8“ hge 14. Dezember. (W. T. B.) Dem „XIX. Siscle zufolge wird die Regierung der Kammer einen Gesetz⸗ entwurf vorlegen, welcher die Panama⸗Gesellschaft ermächtigt, ihre Zahlungen auf 3 Monate zu suspen⸗ diren. Der Mnisterrath wird heute Vormittag zusammen⸗ treten, um die Zustimmung der Panama⸗Gesellschaft entgegen⸗ zunehmen. Inzwischen hätte die Panama⸗Gesellschaft gestern beschlossen, die Einlösung der Coupons der Obligationen, welche am 15. d. M. fällig sind, sowie des nächstfälligen Aktiencoupons zu verschieben.

Schweiz. Bern, 13. Dezember. (W. T. B.) Der Nationalrath hat mit 92 gegen 34 Stimmen den Han⸗ delsvertrag mit Oesterreich⸗Ungarn angenommen und ebenso mit 105 gegen 10 Stimmen den Zusatzvertrag zu dem Handelsvertrage mit Deutschland genehmigt.

Afrika. Egypten. (W. T. B.) Einer Meldung des „Standard“ zufolge hätte Osman Digma ein Schreiben an den Befehlshaber der englischen Truppen in Suakim gerichtet, in welchem er mittheilt, daß die vom Nahdi gegen Emin Pascha entsandten Truppen endlich einen Erfolg aufzuweisen hätten. Emin Pascha habe sich tapfer vertheidigt, aber seine Truppen hätten gemeutert und ihn sammt einem weißen Reisenden, der muthmaßlich Stanley sei, den Mahdisten ausgeliefert. Osman habe seine Angaben mit Beweisen belegt.

Zeitungsstimmen.

Die „Berliner Börsen⸗Zeitung“ führt aus:

In einem Leitartikel der „Vossischen Zeitung“, der sich mit dem Ergedniß der ersten Berathung des Altersversorgungsgesetzes beschäftigt, begegnen wir einer sehr interessanten Kritik des Widerstandes der deutschfreisinnigen Partei gegen die sozialpolitische Richtung der Reichs⸗ esetzgebung und einer ebenso treffenden Abfertigung desen. was Herr icert im Punkte der Armenpflege gesagt hat. Das fortschrittliche Blatt räumt willig ein, daß die politischen, kulturellen und sozialen Verhältnisse im des Dampfes einen staatlichen Arbeiterschutz erheischen, der sich nicht nur auf Verbots⸗ gesetze beschränkt, sondern auch positive Maßnahmen ergreift. Die Zustände seien nicht derart beschaffen, daß man von der Freiwilligkeit die unbedingt erforderlichen ökonomischen Ein⸗ richtungen des Arbeiterstandes erwarten dürfe. Das heißt doch dem Nachtwächterstaate der Manchesterlehre einen Fußtritt versetzen und der Sozialpolitik des Reichskanzlers eine nachtraägliche Anerkennung zollen, wie es von dieser Seite auch die Optimisten kaum jemals erwartet hatten. Hr. Rickert fand es in hohem Grade auffällig, daß Hr. von Bennigsen seit 1881 zu einem veränderten Urtheil über die Alters⸗ und Invalidenversorgung der Arbeiter ge⸗ kommen sei. Wir freuen uns, daß ein leitendes Organ der Freisinnigen am Morgen nach der Rickert'schen Verwunderung dieselbe Korrektur des Urtheils nachahmt, nur natürlich in weit erheb⸗ licherem Maße, insofern Bennigsen grundsätzlich doch immer schon für positive Maßnahmen gewesen, während sie der Deutschfreisinn ebenso grundsätzlich verwarf. Noch grimmiger fast verfährt die Vos⸗ sische Zeitung“ mit der Rickert'schen Theorie der Armenpflege. Weder binsichtlich der Personen, noch der Höhe der Sätze, noch des Rechts⸗ grundes der Rente, noch des Ursprungs der Bezüge, noch der poli⸗ tischen Rechtswirkungen, noch der sittlichen Beschaffenheit decke sich diese staatliche Versicherung irgendwie mit der heutigen Armenpflege. Wir haben in der That kein Wort hinzuzufügen.

—. In der „Deutschen volkswirthschaftlichen Correspondenz“ lesen wir: b „Es kann kaum noch einem Zweifel unterliegen, daß die unab⸗ lässig auf die Herbeiführung des „sozialen Ausgleichs“ gerichteten Bemühungen unserer Regierung bereits ehrliche und offene Anerkennung unter den Arbeitern gefunden haben, und immer mehr verbreitet und vertieft sich die Erkenntniß, daß nach Vollendung des nun vorliegenden sozialen Werks in der That im Verhältniß zu dem Gesammtreichthum der Nation noch niemals der Arbeiter eine so günstige Stellung ge⸗ habt hat, wie der heutige deutsche Arbeiter. Allen Staaten voran hat Deutschland diejenigen Wege beschritten, auf welchen Kaiser Wil⸗ helm II., den Intentionen seines erhabenen Großvaters entsprechend, weiter zu wandeln feierlich verkündet hat und auf dem der „Schutz der Schwachen und Bedrängten“ als dasjenige Ziel erreicht werden wird, welches unser Kaiser als die Hauptaufgabe der gegenwärtigen Reichstagssession erklärt hat. 1 „Gerade im gegenwärtigen Augenblick wird, wie bereits früher zu wiederholten Malen, die öffentliche Aufmerisamkeit auf Belgien gelenkt, auf ein Land, welches den sozialpolitischen Reformen bisher in der hartnäckigsten Weise entgegengetreten ist. Die „Frankfurter tung“, in deren Brust bekanntlich zwei Seelen wohnen, indem sie, obwohl demokratisch⸗freihändlerisch und eine Vertheidigerin des „Laisser aller-Systems“, dennoch den Arbeitern die Unzulänglichkeit der Mittel vorhält, aus eigener Kraft die soziale Reform durch⸗ zuführen, spricht sich über die belgischen Zustände folgendermaßen aus: „Das belgische Königreich zeigt so recht abschreckend, wohin man ommt, wenn man, dem manchesterlichen Ideal entsprechend, auf wirtbschaftlichem Gebiet „das freie Spiel der individuellen Kräfte walten läßt.“ Belgien, welches für das wirthschaftliche Gedeihen zweifelsohne die günstigsten Bedingungen besitzt: Kohlen, fruchtbaren Boden, dichte Bevölkerung, alte Kultur, vortheilhafte Lage, eine arbeitsame intelligente Bevölkerung, befindet sich in den denkbar

rvee. (Wien. bgeordneten⸗“

ungünstigsten Verhältnisen. Vom König herab bis zum letzten Arbelter wohnt Alles gleichsam in einem Hause, das mit Dynamit unterwühlt ist und das jeden Augenblick in die Luft fliegen kann, Mord und Zerstörung weithin tragend. Der Staat, dem in jenem Lande allerdings nur die Rolle des Nachtwächters zugewiesen wurde, hat bisher für den Schutz der Armen und Bedrängten so gut wie nichts gethan; kleine Reformen auf dem Gebiet der Frauen⸗ und Kinderarbeit fallen gegenüber dem gewaltigen Werk, zu welchem das Deutsche Reich sich 1 hat, nicht ins Gewicht. Wenn dem nun aber so ist, wenn es nicht geleugnet werden kann, daß das Deutsche Reich, allen Staaten voran, dem sozialen Reformwerk 1neeee seine Aufmerksamkeit widmet, wenn die deutsche Industrie, obwohl sie durch die Lasten, welche sie auf sich nimmt, dem Konkurrenzkampfe der Völker anderer Staaten. insbesondere demjenigen Belgiens gegenüber ungünstiger gestellt wird, so dürfte billiger Weise wohl erwartet werden, daß alle Parteien des Reichs in dem Bestreben glänzen würden, die Regierung auf dem schwierigen Wege, den sie vornehmlich in Bezug auf die Alters⸗ und Invalidenversicherung zu gehen sich entschlossen hat, mit ebenso großer Umsicht wie Loyalität, mit Eifer und Ausdauer zu unterstützen. Daß dies nicht der Fall ist, daran sind lediglich die Anschanungen Derjenigen schuld, welche die Parteiinteressen den⸗ fenigen der. Allgemeinheit vorsetzen und die nicht umhin können, die Unzufriedenheit der Arbeiter selbst mit den allerkünstlichsten und ver⸗ derblichsten Mitteln aufzuregen.

In der „St. Petersburger Zeitung“ wird gesagt:

Es unterliegt keinem Zweifel, daß Kaiser Wilhelm II. zum Wohl und Wehe der ärmeren Klassen dieselbe Stellung einnimmt, wie sein Großvater, der in seinem hohen Alter immer wieder auf die heilige Pflicht des Staats hinwies, durch eine Sozialreform den Arbeitern zu Hülfe zu kommen. Es liegt sicher in den Tendenzen des Kaisers, wenn die bevorstehende Reichstagssession vor Allem der weiteren Durchführung der Sozialreform gewidmet sein wird. In erster Linie wird es sich hierbei um das Alters⸗ und Invalidenversiche⸗ rungsgesetz für Arbeiter handeln. Die Schwierigkeit der Materie, welche zu langwierigen Vorberathungen geführt hat, wird voraus⸗ sichtlich lange und zeitraubende Verhandlungen im Reichstage her⸗ vorrufen, und man würde irren, wenn man auf einen schnellen und glatten Verlauf rechnen würde. Aber die Meinungsverschiedenheiten werden doch in der Hauptsache nicht politischer, sondern rein prak⸗ tischer und technischer Art sein, und es bestebt deshalb die begrün⸗ dete Hoffnung, daß die Verständigung schließlich nicht ausbleiben wird. Jedenfalls ist von der nationalen Majorität des Reichstages zu erwarten, daß sie mit Kraft und Eifer sich der Krönung des von Kaiser Wilhelm I. begonnenen Werks widmen und den ernsten Willen haben wird, die praktischen und technischen Schwieri keiten zu überwinden. Ueber die Hauptprinzipien des Entwurfs besteht g den nationalen Parteien kaum eine Meinungsverschiedenheit mehr.

Statistische Nachrichten.

Ueber die Morbidität in den Heilanstalten (allgemeinen Krankenhäusern, Augen⸗Heilanstalten, Irrenanstalten und Entbindungs⸗ anstalten) im Großherzogthum Hessen im Jahre 1887 giebt die Nr. 423 der „Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Central⸗ stelle für die Landesstatistik“ folgenden Aufschluß: Die Zahl der Betten oder Plätze in der Provinz Starkenburg belief sich anf 647, der Ver⸗ pflegten auf 3763, der Verpflegungstage auf 139 717. In der Provinz Oberhessen gab es 397 Betten oder Plätze, 3113 Verpflegte, 317 537 Ver - pflegungstage. In der Provinz Rheinhessen stellte sich die Zahl der Betten oder Plätze auf 465, die der Verpflegten auf 3332, der Verpflegunas⸗ tage auf 97 076. Im gesammten Großherzogthum stellte sich die Zahl der Betten oder Plätze auf 1509, die der Verpflegten auf 10 208, der Verpflegungstag auf 317 537. Private Anstalten gab es in der Provinz Starkenburg keine, in der Provinz Oberhessen betrug die Zahl der Betten oder Plätze in privaten Anstalten 130, der Ver⸗ pflegten 541, der Verpflegungstage 24 343; in der Provinz Rheishessen 54 Betten oder Plätze, 363 Verpflegte, 12 244 Verpflegungstage, im ganzen Großherzogthum 184 Betten oder Plätze, 904 Verpflegte, 36 587 Verpflegungstage. In den Augenheilanstalten gab es in den öffentlichen 45 Betten oder Plätze, in den privaten 73, Verpflegte in den öffentlichen 578, in den privaten 387; Verpflegungstage in den öffentlichen 13 280, in den privaten 8298. In den Irrenanstalten gab es in den öffentlichen 856 Betten oder Plätze, 1043 Verpflegte, 313 103 Verpflegungstage; private Irrenanstalten existiren nicht. In den Entbindungsanstalten stellten sich die Betten oder Plätze auf 44, die Verpflegten auf 417 in den öffentlichen Anstalten; private giebt

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von Paul Bette, Berlin SW. 12, erscheint dem⸗ nächst ein Kunstbild: Wilhelm II., Deutscher Kaiser, König von Preußen. Dasfelbe zeigt den Kaiser en face in Generals⸗Uniform und ist eine Original⸗Radirung des Professors Gustav Eilers, ordentlichen Mitglieds der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin. Die Bildgröße beträgt 42:33 cm Lebens⸗ größe). Plattenrand 52:38 ecm, Papierrand 90:63 cm. Die Ladenpreise stellen sich folgendermaßen: Remarque⸗Drucke mit der Unterschrift des Künstlers, auf chinesischem Papier 75 ℳ, Drucke vor der Schrift, mit eingerissenem Namenszuge des Künstlers, auf chinesischem Papier 50 ℳ, Drucke mit der Schrift, auf chinesischem Papier 24 (Drucke auf weißem Papier gelangen nicht zur Aus⸗ 85 Die Verpackung wird mit 75 berechnet. Ueber einen Theil der (25) Remarque⸗Drucke wie der (50) Drucke vor der Schrift ist bereits verfügt. Rechtzeitige Bestellungen finden nach der Reihe des Eingangs Erledigung. 1

Im Verlage von Fried. Wilh. Grunow, Leipzig, erschienen: „Erzählungen aus dem Wasgau“, von Ludwig. Der Ver⸗ fasser führt uns hier in eine weniger bekannte Gegend, deren Reize er in fesselnder Weise zu schildern versteht. Wir lernen die eigen⸗ artige Bevölkerung in ihren Sitten und Anschauungen kennen und erhalten ein anziebendes Bild von den dortigen Verhältnissen. Der Verfasser weiß unterhaltend zu schreiben und bekundet in seinen kleinen Novellen ein hübsches Erzählertalent. Die Verlagshandlung hat das Bändchen originell ausgestattet, sodaß es sich zum Geschenk sehr wohl eignet. * K

Die Kalender⸗Literatur für 1889 ist durch eine ganz eigen⸗ thümliche Ausgabe bereichert worden, nämlich durch den „Mann im Mond⸗Kalender“, welcher soeben im Verlage von Friedr. Wil⸗ helm Grunow, Leipzig, erschien. Auf Originalität macht dieser Kalender schon seiner Form wegen Anspruch, denn dieselbe ist diejenige eines Halbmondes, der noch dazu das Profil eines menschlichen Antlitzes zeigt. Vorder⸗ und Rückseite des goldgrundirten Um⸗ schlags sind mit flott entworfenen kolorirten Zeichnungen geschmückt und geben dem fonderbaren Heft ein freundliches Ansehen. Klappt man diesen Halbmond auf, so bietet sich in reicher ein elegant ausgestatteter Text. Eine Erzählung ohne Titel berichtet uns von den Erlebnissen eines Windmüllers und ist mit zahlreichen Holzschnitten, die durchweg künstlerisch ausgeführt sind, illustrirt. Diejenigen Blätter, auf denen das Kalendarium steht, zeigen gleichfalls eine originelle Ausschmückung. Das Tagesverzeichniß des Monats steht oben an der Spitze, darunter eine gereimte wissen⸗ schaftliche Wetterregel; hieran schließen sich Sprüche der Weisheit, sodann folgen Verse politischer Natur und den Beschluß machen Bauernregeln, d. h. nicht solche, welche sich auf Wetter und Landwirthschaft beziehen, sondern die in kerniger Form Regeln und gute Rathschläge für das tägliche Leben geben und recht launig gehalten sind. Der Charakter des Monats findet sich durch flott gezeichnete Bilder angedeutet, welche zur Belebung des Textes beitragen. Den Inhalt des Kalenders beschließen Rezepte

Wie man sieht, bietet der „Mann im Mond“ seinen Lesern vielerlei und wird ihnen durch seine originelle Gestalt eg.er. bereiten. Für den Schreibtisch bildet dieser Kalender eine hübsche

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Das Direktorium der Deutschen Landwirthschafts⸗ Gesellschaft macht uns folgende Mittheilung: Fast gleichzeitig mit der Nachricht aus dem Landes⸗Eisenbahnrath, daß dem Herrn Minister eine Verbilligung der Frachten für Kalidünger empfohlen wird, erhalten wir die sehr erfreuliche Benachrichtigung, daß es in einer am 7. Dezember in Magdeburg. stattgehabten Konferenz der Vertreter der Deutschen Landwirthschafts⸗ Gesellschaft mit denen der Konvention der Kali för⸗ dernden Werke gelungen ist, den Preis des Kainits auf 75 ₰, anstatt bisher 81 per Centner, und den des Karnallits auf 40 ₰, vom 1. Januar ab geltend, festzustellen. Damit ist der Preis für den deutschen Markt bestimmt. Für die Mitglieder der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft sind außerdem Vergünstigungen bewilligt. Für den vaterländischen Ackerbau, namentlich auf den geringen, Kali bedürftigen Böden bedeutet das eine Verbilligung eines werthvollen Produktionsmittels, die in diesen Zeiten doppelt will⸗ kommen ist. Außerdem theilt die Deutsche Landwirthschafts. Gesell⸗ schaft mit, daß sie nach dem Muster der Geschäftsstelle für Dünger⸗ bezug eine Geschäftsstelle für Bezug zuverlässig gezüchteten Saatguts in Berlin, Zimmerstraße 8, errichtet hat, welche die Aufgabe verfolgt, die Interessen des Käufers zu wahren und damit den Bezug guten Saatguts und den erforderlichen Saatwechsel unterstützen.

b 1 Gewerbe und Handel.

Manr schreibt uns aus Chicago unterm 19. November 1888. Nach den Mittheilungen der hiesigen Viehhofsgesellschaft wurden

für den hiesigen Bedarf, d. b. sowohl für den lokalen Verbrauch als

für den Betrieb der hiesigen Großschlächtereien, auf den hiesigen

Markt gebracht

in den Jahren

1885

1“

Rinder 1 161 425 1886 1 259 225 1“ 1 590 525 Nach den Berichten des Sekretärs der hiesigen Produktenbörse (Board of Trade) wurden in den hiesigen Großschlächter schlachtet bezw. weiter verarbeitet: in den Schlachtjahren 1(1. März bis Ende Februar) 1885 18858 . 1886 1887. . 1 608 202 1887 1888 11 963 051 Nach ebenderselben Quelle wird die Zahl der Rinder, welche von den hiesigen Großschlächtereien lediglich zur Versorgung des auswärtigen Marktes, d. h. des Marktes außerhalb Chicagos, jährlich geschlachtet werden, auf 1 400 000 geschätzt 1 Der Hauptauftrieb von Rindern findet in den Monaten August, September und Oktober statt. Die Periode, während welcher in den hiesigen Großschlächtereien die größte Thätigkeit entfaltet wird, ist die Zeit der Wintercampagne, welche vom 1. November bis Ende Februar währt. 8 Die Vereinigten Staaten führten aus in den Fiskaljahren Kunstbutter (1. Juli bis 30. Juni) (imitation butter) 1886 1887. 834 574 Pfd. 1887 1888 1 229 327 in dem Kalenderjahr 1887. 1 163 995 1. Jan. bis 30. Sept. 1888. 2 8

In der heutigen ordentlichen Generalversammlung Aktien⸗Brauerei Friedrichshain wurde die Bilanz

Rinder .1 402 613

Margarin

45 712 985 Pfd. 30 146 595 42 645 139 17 883 431

der

über das abgelaufene Geschäftsjahr von der Verwaltung vorgelegt. Ueber die in dem Geschäftsbericht erwähnte Gesellschaft Belvedere,

Kommanditgesellschaft sei, welche morgen ihren Betrieb eröffnen würde.

Die

tion die Entlastung.

aus Columbien erfährt, habe die deutsche Industrie im Jahre 1887 sich an der Einfuhr von

würden. Mit den unzähligen, meist in deutscher Sprache ab⸗ gefaßten Preisverzeichnissen und sonstigen Drucksachen, welche fort⸗ gesetzt von allen Theilen Deutschlands dorthin gelangen, sei indessen das gewünschte Ziel nicht zu erreichen. In einer Mittheilung aus Swatau werden die Schwierigkeiten betont, die sich der direkten

bieten.

Kataloge besser unterbleiben sollte, da Swatau für eine lange Reihe von Jahren keine Aussicht auf einen Erfolg in dieser Branche bieten dürfte. Bei Weitem geeigneter zum Heraussenden würden Preislisten fertiger Werkzeuge sein, wie sie in den dortigen Distrikten gebrauch werden, landwirthschaftliche Geräthe zum Schneiden von Zuckerrohr ꝛc Wahrscheinlich sei jedoch, daß das europäische Werkzeug mit dem chinesischen im Preise nicht werde konkurriren können. * Frachtgeschäft in Swatau anlangend, so wäre es nach der ge⸗ nannten Mittheilung bei der Beliebtheit, welcher deutsche Schiffe im Allgemeinen daselbst sich zu erfreuen haben, für eine deutsche Gesell⸗ schaft durchaus nicht schwierig, den englischen Gesellschaften, welchen

wenn den Anforderungen des dortigen Platzgeschäfts in einigen Be⸗ ziehungen Rechnung getragen werden würde. Der Hauptpunkt dabei sei und bleibe, daß die Verfügung über die Dampfer dorthin gelegt

werde, damit der Agent mit dem chinesischen Kaufmann, welcher

geschäft und nach Einführung der Telegraphen könne der alte Modus nämlich Charterangebote erst nach Hongkong oder Europa zur Begutachtung vorzulegen, nicht mehr in Anwendung kommen. Aus

heimische Industrie in der Herstellung von Bekleidungswaare vielfach erhebliche Fortschritte mache, die Einfuhr von Webewaaren aller Art im Jahre 1887 wiederum eine Zunahme zu verzeichnen hatte. Wenngleich die europäische Männertracht bisher außerhalb der größeren Städte nur wenig Verbreitung gefunden habe, so seien doch verschieden europäische Bekleidungsgegenstände, z. B. wollene und baum wollene Unterkleider, neben der japanischen Tracht allgemeiner an⸗ genommen worden. Die Verbreitung derselben auf dem Lande sei bereits bedeutend und dauernd im Zunehmen begriffen. Dagegen soll die europäische Frauentracht schon sehr an Beliebtheit v⸗ haben was besonders auf die Kostspieligkeit und die Schwierigkeit.

sei. päischer Toiletteartikel auf die Einfuhr habe, zeige deutlich die Einfuh

fürs Haus, Ehestandswetterregeln, eine Erklärung der Zeichen der sieben Planeten, unfehlbare Wetterregeln und ein Gesundheitsrath.

im Jahre 1885 auf über 4 ¾ Million Stück im Jahre 1887 gestiegen

etwa chartern wolle, schnell zum Geschäftsabschluß kommen könne. Bei der verschärften Konkurrenz der Chinesen in ihrem Produkten⸗

(Margarine Oil⸗)

für 1887/88 mit dem Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto nebst dem Bericht

bei welcher die Brauerei Friedrichshain mit Kapital betheiligt ist, theilte der Vorsitzende mit, daß sie eine aus vier Personen bestehende

Versammlung genehmigte die Bilanz für das abgelaufene Ge⸗- schäftsjahr, ebenso das Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto, setzte die Divi⸗ dende auf 10 % fest und ertheilte dem Aufsichtsrath und der Direk⸗

Wie das „Deutsche Handels⸗Archiv“ (Dezember⸗Heft)

Eisen⸗ und Stahlwaaren stärker als früher betheiligt, auch habe dieselbe angefangen, ihre Erzeugnisse mehr dem Geschmack und den Anforderungen des dortigen Markts anzupassen. Ueberhaupt finde, seitdem einzelne deutsche Häuser sich dazu verstehen, regelmäßig ihre Reisenden mit Mustern nach Columbien zu senden, deutsche Waare daselbst mehr und mehr Eingang, und es sei zweifellos, daß fortgesetzte Bemühungen in dieser Hinsicht sowie die Errichtung deutscher Musterlager recht günstige Erfolge versprechen

Einfuhr europäischer Industrie⸗Artikel nach dem genannten Platz Was insbesondere den Absatz von Maschinen für Dampf⸗ betrieb betrifft, so wird gesagt, daß die Heraussendung kostspieliger

8

bis jetzt einzig und allein die reichen Einnahmen aus dem dortigen Frachtgeschäft zufallen, eine gewisse erfolgreiche Konkurrenz zu machen,

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Japan schreibt man dem „Handels⸗Archiv“, daß, trotzdem die ein⸗

1“

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8

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von baumwollenen Taschentüchern, welche von noch nicht 1 Mill. Stück

den wechselnden Geboten der Mode gerecht zu werden, zurückzuführen Welchen bedeutenden Einfluß die Einbürgerung gewisser eurov-