1888 / 320 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Dec 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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und schottischen Roheisensorten mit Erfolg widerstehen. Gußwaaren, zumal Röhren, gehen über Schlesien hinaus nach den Ostseeprovinzen bis in die Fofgplhe; nach Oesterreich und Rußland hat der Absatz dieser Waaren in Folge der Eingangszölle abgenommen. wogegen ein solcher nach Rumänien und den Donauländern lebhafter geworden ist, da die oberschlesischen Werke den Wettbewerb der öster⸗ reichischen Erzeugnisse mit Erfolg überwinden. Für die Walzwerks⸗ fabrikate haben die oberschlesischen Werke sich ein weites Absatzgebiet eschaffen. Im Westen über die Elbe hinausgehend, gehören die 3 Mark, wenngleich in Konkurrenz mit den westfälischen Werken, dann Posen und die Ostseeprovinzen zum eigensten Absatzgebiet; ebenso werden Flach⸗, Bandeisen, Huf⸗ und Schlossereisen in großen Mengen nach Dänemark ausgeführt; feine Bandeisensorten haben mit Erfolg die englische Konkurrenz geschlagen, Dampfkesselbleche von Borsig⸗ werk sind nach Enaland selbst bezogen worden. Nach Rußland wie nach Oesterreich war bisher eine bedeutende Auesfuhr trotz der bedeutenden Zölle im Gange, zumal nach ersterem Lande für Spezialitäten, wie feine Bleche, welche dort nicht erzeugt werden Ferner hat die oberschlesische Industrie ihren Absatz in lechen, Draht und Handelseisen sowie Eisenbahnschienen über Oesterreich hinaus nach Rumänien, Serbien und Bulgarien bis in die Türkei hinein, zu den Häfen des Schwarzen, ja selbst des Kaspischen Meeres erstreckt. Nach einem jüngsten Uebereinkommen mit dem österreichi⸗ schen Walzeisenkartell ist der rumänische Markt dem deutschen Markte überlassen worden und soll für den serbischen Markt von Fall zu Fall eine Verständigung erfolgen. 1 8 8 In der Generalversammlung der Aktionäre der Wies⸗ badener Kronen⸗Brauerei vom 15. d. M. wurde der Ver⸗ waltung einstimmig Decharge ertheilt und die Dividende (gegen 7 % im Vorjahre) pro 1887/88 auf 7 ½ % festgesetzt. 1 1 Die Generalversammlung der Nürnberger Aktien⸗Bier⸗ brauerci, vormals Heinr. Henninger, vom 19. d. M. genehmigte die Bilanz, sowie die vorgeschlagene Dividende von 2 ½ % und ertheilte der Direktion und dem Aufsichtsrath Entlastung. In der außerordentlichen Generalversammlung der Tabacks⸗ Gesellschaft Union, vormals Leopold Kronenberg in Liqu. in Warschau theilte der Vorsitzende mit, daß die Ver⸗ sammlung berufen worden, um die Bilanz für 1887 zu genehmigen, da nach russischem Gesetz dies vor Ablauf des Jahres 1888 erforder⸗ lich sei. Aus der Bilanz ergiebt sich, daß in den letzten 7 Monaten des Jahres 1887 sich der Verlust um weitere 25 746 Rbl. vergrößert und am 31. Dezember 1887 505 385 Rbl. betragen hat. Die Ge⸗ nehmigung der Bilanz wurde hierauf ertheilt und dem Aufsichtsrath und den Liquidatoren die Entlastung für das verflossene Jahr ein⸗ stimmig ausgesprochen. Demnächst wurde das Entlassungsgesuch des Liquidators Jäger genehmigt. Aus diesem Anlaß wurde eine weitere Bilanz per 31. Oktober 1888 vorgelegt, welche eine weitere Er⸗ höhung des Verlustes um 5400 Rbl. ergiebt, so daß der Gesammtverlust bis 31. Oktober 1887 nunmehr sich auf 510 798 Rbl. beziffert. Die Versammlung ertheilte alsdann den Liquidatoren und dem Aufsichtsrath einstimmig die Entlastung bis 31. Oktober 1888 und genehmigte die Entlassung des Liquidators Jäger in Warschau, der aber von der Versammlung aufs Neue zum Liquidator gewählt wurde, da der Vorsitzende weiter bemerkte, daß Aussicht vorhanden wäre, innerhalb der nächsten vierzehn Tage einen Verkaufsabschluß zu Stande zu bringen. Sollte der Verkauf nicht zum Abschluß gelangen, so wäre eine Verpachtung der Fabrik in Aussicht genommen, damit die Gesellschaft jedenfalls vor dem Konkurs bewahrt bliebe. Wien, 20. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 9. bis 15. Dezember 1888 915 482 Fl., Mehreinnahme 172 911 Fl. Ausweis der Südbahn vom 10. bis 16. Dezember 1888 802 226 Fl., Mehreinnahme 25 164 Fl. 88 London, 19. Dezember. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten.

8 Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 20. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Albingia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von Westindien kommend, heute Lizard

passirt. Theater und Musik.

Tüchtigkeit.

Sätzen bestehende Komposition mehr eine Unterhaltung zwischen Solo⸗ bv5 8.2 Orchester als es sonst bei Klavierconcerten üblich ist. Die Motive sind originell und meistens gut durch⸗ geführt. Sehr zu loben ist es, daß bei dieser Form eines Zwiegesprächs die zu rauschenden Klangeffekte des Orchesters. die so oft das Klavier übertönen, überall vermieden sind, und -. mehr die Streichinstrumente zur Geltung kommen. eschmack⸗ volle, dem Charakter der Klavierwirkung angeraßte Figurationen ziehen sich oft in sehr geschickter und fein konstruirter Weise durch die Partie der Solisten hindurch oder werden von denselben aufgenommen und weitergeführt. Besonders wirksam tritt in dieser Beziehung das Andantino hervor, wenn die sehr frische Tempobewegung desselben auch gerade nicht die den beiden Hauptsätzen gegenüberzastellenaa erforderliche Ruhe in die Komposition hineinbringt. Lebhafter Beifall des zahlreich erschienenen Publikums folgte auf den Vortrag dieses Werkes, das der Komponist in Gemeinschaft mit der Philbarmonischen Kapelle sehr schwungvoll und mit großer Präzision ausführte. Außer dieser Novität wurden eine hier gleichfalls zum ersten Mal gespielte Ouverture zu „Maria Stuart“ von Zwillen van Nijevelt und eine Serenade von J. Mannheimer mit großem Beifall aufgenommen. Den Schluß des Concerts bildete Beethoven's Musik zu „Egmont“, in welcher die Sopranistin Fr. Herrmann⸗Prätorius die gesangliche Partie und Frl. Morgenstern die deklamatorische mit künstlerischer Einsicht ausführten. Das beliebte Lied „Freudvoll und leidvoll“ wurde auf allgemeines Verlangen wiederholt. Das Orchester bewährte unter Leitung des Hrn. Kogel wiederum seine anerkannte

5 81*

M Mannigfaltiges.

Morgen, Freitag, den 21., findet Königliche Par⸗ force-Jagd, und zwar die letzte in diesem Jahre, statt. Rendezvous Mittags 12 ³¾ Uhr zu Jagdschloß Grunewald, 1 ¼ Uhr an der Saubucht. .

In der hiesigen Kunst⸗Akademie findet gegenwärtig eine Aus⸗ stellung von antiken Porträts aus hellenistischer Zeit statt, welche wohl geeignet ist, das Interesse aller Künstler, Kunst⸗ freunde und Alterthumsforscher in hohem Grade zu erregen. Wird doch hier denselben Gelegenheit geboten, sich über ein Gebiet der antiken Kunst zu informiren, von dem sich so wenig Spuren auf die Gegenwart hinübergerettet haben, über die antike Porträtmalerei, von deren Erzeugnissen wir hier eine stattliche Sammlung vertreten sehen. Ein Wiener Großhändler, Hr. Theodor Graf war es, welcher diese seltene Sammlung erwarb, ihre Ueberführung nach Europa bewirkte und sie dem Egyptologen Prof. Georg Ebers zur Ansicht stellte. Der betreffende Gelehrte hat über dieselbe seiner Zeit in der Münchener „Allgemeinen Zeitung“ Bericht erstattet und nennt als Fundort das heutige Fajjum, eine gesegnete, von einem Nilzweige und seinen zahlreichen Ausläufern bewässerte große Oase, die sich jenseits des libyschen Höhenzuges im Westen des egyptischen Frucht⸗ landes mit Feldern vund Eärten zwischen dem 29. und 30. Grad nördlicher Breite ausstreckt. Die Hauptstadt der Oase, Medinat el⸗Fajjuͤm, liegt unweit der Trümmerstätte des alten Kro⸗ kodilopolis, das unter den Ptolemäern den Namen Arsinoë empfing. Dieses Arsinocs war noch unter den römischen Kaisern eine blühende Provinzialstadt, und wenn Fajjum als Fundstätte der Bilenisse ge⸗ nannt wird, so liegt die Vermuthung nabhe, sie seien für verstorbene Bürger und Bürgerinnen von Arsincé hergestellt worden. Aber die Gras'schen Agenten fanden sie in einer Felsenhöhle bei Rubajjät in der Nähe von Roda, und dies war 22 km von Arsinoé entfernt, sodaß kaum anzunehmen ist, die Bewohner dieses Orts hätten ihre Verstorbenen in Felsenhöhlen bestattet, die so schwer von ihrem Wohnplatz erreichbar waren. Ebers spricht sich dahin aus, daß die Bildnisse die verstorbenen Insassen eines kleinen Ortes Kerke (Aepz) zur Darstellung bringen, der sich vormals in der Nähe von Rubajjat erhob und mit Arsinos nur in äußerst lockerer Verb indung gestanden haben kann, da er zu einem anderen als dem arsinoitischen Gaue gehörte. Inschriften auf hölzernen Tafeln lehren, daß die Begräbnißstätte von Rubajjät zu dem Hafen oder Landungs⸗ platz von Kerke gehörte, während auf der größten und kleinsten ausdrücklich bemerkt wird, daß dieser sich innerhalb der Grenzen des mem⸗ phitischen Nomos oder Gaues befand. Nicht Arsinoer sondern Memphis war also die Hauptstadt, in der die auch für Kerke kompetenten Ober⸗

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114“ 8 131““ 1“ u der Entstehung dieser Bildwerke möchte zwischen der völligen Konsolidirung des hellenistischen Lebens in Egypten und den Edikten des Theodosius gesetzt wissen, jedenfalls sei als früheste Zeit die Mitte oder der A ones des ersten Jahrhunderts vor Christus anzunehmen. Diese Bilder verdanken ihren Ursprung der unter den heidnischen Egyptern üblichen Sitte, das Bildniß der Verstorbenen auf der Lein⸗ wandhülle der Mumien anzubringen. Man klebte dasselbe mit Pech auf die Umhüllung der Leiche und schlug, um das Herabfallen völlig unmöglich zu machen, einen Streifen Leinwand wie einen Rahmen um den Rand des Porträttäfelchens her. Darauf befestigte man diesen wiederum mit Pech erst an das Holz und dann an die Mumie. Die Bildnisse sind meistens auf dünnen Platten von Syvkomoren⸗ bolz gemalt und fast alle mit Wachkefarben; in enkaustischer Manier, auf einigen ist auch Temperamalerei angewendet. Der Typus der dargestellten Personen ist ein gemischter, es sind äthiopische, semitische und hellenische Gesichtszüge, welche auf den internationalen Charakter der betreffenden Gegend schließen lassen. Der Werth dieser malerischen Erzeugnisse, wie sie sich hier dem Beschauer bieten, ist ein verschiedener. Eine ganze Reihe derselben ist handwerksmäßiges Fabrikat, oft wie nach der Schablone gearbeitet, auf Aehnlichkeit dürfte bei vielen von ihnen kaum Rücksicht genommen sein; sie werden nächstens von Leuten hergestellt sein, die schwerlich eine künstlerische E“ haben und erinnern zum Theil in der Art der Ausführung an unsere primitiven Schildermalereien. Aber es fehlt nicht an solchen, welche künstlerische Auffassung und Behandlung verrathen, wie zum Beispiel das Bildniß eines jungen Mädchens aus guter Familie; hier ist auf den seelischen Ausdruck Gewicht gelegt und selbst das Technische zeigt einen gewissen Grad der Vervollkommnung. Ihm ebenbürtig ist Nr. 19, gleichfalls eine vornehme junge Dame darstellend, deren Mundpartie fauber und energisch behandelt ist, während in Nr. 45 auf die Augen besondere Aufmerksamkeit verwandt wurde. Das Antlitz auf Nr. 6 ist plastisch heraus gearbeitet, Nr 43 zeigt das realistisch ge⸗ zeichnete Gesicht einer alten Frau, ein Bild, das man für eine Skizze eines unserer modernen Maler ansehen könnte. Nr. 18 muthet uns gleichfalls wie eine moderne Pastellstudie an, während Nr. 15, ein Männerkopf, aus dem Gemälde eines italienischen oder niederländischen Meisters entnommen zu sein scheint, sowohl, was Farbe wie Zeichnung angeht. Nr. 23 stellt eine vornehme Dame mit grauem gewellten Haar dar, Nr. 34 sieht aus wie ein Ausschnitt aus einem nachgedunkelten alten Gobelin. Aus vielen dieser Bilder ersehen wir zu unserer Ueberraschung, daß die antike Porträt⸗ malerei derjenigen unserer Tage vielfach verwandt ist, und daß die alten Griechen, deren bloßer Einfluß auf das Kunstleben fremder Völkerschaften diese zu derartigen veranlaßte, es selbst in der Porträtmalerei recht weit gebracht haben müssen. Man könnte sich wundern, daß gerade in Egypten, dem Lande der typischen, an kanonische Regeln gebundenen Vortragsweise der bildenden Künste, Werke wie diese entstehen und auf so echt egyptische Dinge wie Mumienhüllen geheftet werden konnten. Aber diese Verwunderung schwindet, sagt Ebers, sobald man sich vergegenwärtigt, daß in hellenistischer Zeit sowohl auf dem Gebiet der Skulptur als der Malerei die griechische Kunst es ver⸗ standen hat, zeitig mit der einheimischen egyptischen aufzuräumen, und die Gebildeten in allen das höhere geistige Leben betreffenden Dingen sich bedingungslos an die ihnen weit vorangeschrittene Nation schlossen, die nunmehr das Reich ihrer Väter beherrschte. Den realistischen Charakter dieser Bildwerke erklärt Ebers aus der Gewohnheit der in Egypten eingewanderten Griechen, sich dem namentlich in Alexandria alle Kreise des materiellen und geistigen Lebens beherrschenden Realismus hinzugeben. Aber auch dieser Realismus besaß ein Ideal und das war die Wahrheit; dafür legen diese Bildnisse ein gültigeres Zeugniß ab, als irgend eine andere Gruppe von erhaltenen Kunstwerken aus der gleichen Epoche; denn sie sind ebenso frei von der idealen Steigerung wie von dem Stempel des Typus, welchen die einer früheren Zeit entst ammenden Kunstwerke dieser Art aufweisen; dazu aber zeigen sie nicht mehr das Geringste von der durch Kanon und Norm bedingten Gebundenheit der alt⸗ egyptischen Vortragsweise, selbit von der der späteren Antike so oft eigenen Absichtlichkeit halten sie sich fern; die einzige Absicht, die ihren Schöpfern den Pinsel führte, war, das lebendige Vorbild möglichst treu, wahr und überzeugend zur Anschauung zu bringen.

Wien, 20. Dezember. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Bosnien sind am 18. cr. Abends in Rogatica, Cajnica,

heftige Erdstöße wahrgenommen

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. abends⸗Aufführung des „Mikado“ findet zum Besten des Kinder⸗

gartens der Hamburger Vorstadt statt.

In dem gestrigen Concert der Philharmonie, für das

ein besonders anziehendes Programm aufgestellt war, neues Werk von dem Komponisten Gyula Major aus Pest kennen. Unter dem Titel „Concert symphonique für Klavier und Orchester“ bot die von hervorragender künstlerischer Begabung zeugende, aus drei

Die Sonn⸗

Verstorbenen; lernten wir ein

m 20. Dezember 1888, Morgens.

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55 C. = 30 8

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in ° Celsins

S tationen. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. Temperatu

u. d. Meeressp. red. in Millim

2 wolkig 2 bedeckt 4 wolkig 2 Nebel

Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. 2 Stockholm still bedeckt Haparanda. 2 Nebel St Petersburg 75. 1 bedeckt Moskau.. 1 bedeckt Cork, Queens⸗ 1 1 heiter Cherbourg. - S 5 wolkig 8 1 Nebel S 0 SS. 1 Dunst S 1 Nebel Swinemünde WSW 1 Nebel Neufahrwasser 7 W 1 Dunst Memel 759 W 3 bedeckt

1 wolkenlos

Münster.. Karlsruhe.. still Nebel Wiesbaden. still Nebel München.. Ss 3 Dunst Chemnitz.. 63 1 wolkigi) 3 Berlin.. 1 bedeckt2) 1 ““ 2 Nebel Breslau still Nebel

Triest still Nebel

1¹) Nebel, Reif. ²) Reif.

Uebersicht der Witterung

Ein barometrisches Minimum liegt nordwestlich von Schottland, ein Theilminimum vorm Kanal, während der Luftdruck über Ungarn am höchsten ist. Ein Luftdruckmaximum ist über Finnland in der Entwickelung begriffen. Ueber Central⸗Europa ist das Wetter vorwiegend trübe, stark neblig und fast überall wärmer; im deutschen Binnenlande herrscht Frostwetter.

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Deutsche Seewarte.

von Kirchfeld.

ꝛNeumann.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Fchauspiele. Freitag: Ovpern⸗ haus. 249. Vorstellung Fidelio. Oper in 2 Akten von L. van Beethoven. Dichtung nach dem Franzö sischen von F. Treitschke. (Hr. Niemann) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 193. Vorstellung. Wallen⸗ stein’'s Tod. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller (Max Piccolomini: Hr. Matkowsky, vom Stadt⸗ Theater in Hamburg, als Gast) Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. Fünfte Symphonie⸗ Soirée der Königlichen Kapelle. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 194. Vorstellung. Othello der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Akten von Shakespeare. (Othello: Hr. Matkowsky, vom Stadt⸗Theater in Hamburg, als Gast.) Anfang 7Uhr. 11113“

11““ 8 1 Deutsches Theater. Freitag: Der Pfarrer

Sonnabeny: Zum 1. Male: Die glücklichen Bettler. Morgenländisches Märchen in 3 Aufzügen von Carlo Gozi, frei bearbeitet von Paul Heyse

Sonntag: Die glücklichen Bettler.

1“

Verliner Theater. Freitag: 14. Abonnements⸗ Vorstellung. Eva. Sonnabend: Die wilde Jagdb. Sonntag: Die wilde Jagd.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 73. Male:

Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Vorher: Zum 73. Male: Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benutzung hengenGlischen Idee von Franz Wallner. Anfang r.

Sonnabend und die folgenden Tage:

Bonivard. Der dritte Kopf.

Madame

8

Bictoria-Theater. Freitag: Mit neuer Ausstattung, zum 36. Male: Die Reise in die Pyrenäen. Ausstattungsposse mit Gesang und

behörden weilten. Kerke war eine bevorzugte Nekropole, der Begräbniß⸗ platz an seinem Hafen ward zum Sammelplatz von künstlerisch aus⸗ gestatteten Mumien verschiedener und darunter auch sehr hochgestellter man sandte von außerhalb nach dorthin die Mumien, und so hält Ebers es für möglich, daß sich unter den betreffenden Porträts mehrere befinden, die von Künstlern gemalt wurden und reiche Söhne G schen Bürgerschaft dieser Stadt zur Darstellung bringen. Die Zeit

worden.

hervorragenden alexandrinischen und Töchter der helleni⸗

Plevlje und Poljancic

Paris, 19. Dezember. Schiff „Astracana“ . fand heute früh 5 ½ Uhr vor dem Hafen von Cherbourg eine Kollision statt. an „Astracana“ wurde von der „Borussia“ gerettet.

(W. T. B.) Zwischen dem englischen und dem deutschen Dampfer „Borussia“

Die aus 19 Mann bestehende Besatzung der

Ballet in 5 Akten und 9 Bildern von Paul Ferrier. Musik von Louis Varneyv. Im 8. Bilde: Großes Ballet. 1) Bolero. 2) Habanera. 3) Stiergefecht. Anfang 7 Uhr. ; 8 Dienstag, den 25. Dezember: Mit glänzender Ausstattung. Zum 1. Male: Ali Baba.

Priedrich-Milhelmstädtisches Theater. Freitag: Zum Besten des Vereins für Weihnachts⸗ Bescheerung armer Kinder der Oranienburger Vorstadt. Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipn. Burleske Operette in 2 Akten von W. E“ Musik von A. Sullivan. Anfang

r. Sonnabend: Der Mikado.

Residenz-Theater. Freitag u. folgende Tage: Abbé Constantin. Schauspiel in 3 Akten von Ludovic Halévy, Hector Cremieux und Paul De⸗ courcelle. Anfang 7 ½ Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Freitag: Geschlossen

wegen Vorbereitung zu: „Das Damenbad“. Voranzeige.

Sonnabend: Zum 1. Male: Das Damenbad. Schwank in 3 Akten von E. Durand.

Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Zum 1. Male: Die Heinzelmännchen. Weihnachtskomedie in 7 Bildern von O. Klein. Musik von F. Votbach.

Billetsbestellungen werden schon jetzt an der Kasse entgegengenommen.

Central-Theater. geschlossen.

Sonntag: Zum 1. Male: Leuchtkugeln. Posse mit Gesang in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens.

Freitag und Sonnabend

Dolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

Zum 133. Male:

Die drei Grazien. in 4 Akten

Freitag: von Leon Treptow.

Gesangsposse

Couplets von Göͤrß. Anfang 7 ¼ Uhr. 8 Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Musik von Franz d

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Theo Döpper mit Hrn. Dr. pbil. H. Winnacker (Duisburg). Frl Marie Schultzt mit Hrn. Ober⸗Ingenieur H. Lusensky (Zabrze O.⸗S). Frl. Anna Vorlaender mit Hrn. Ger.⸗ Assessor Karl Seel (Siegen). Frl. Charlotte von Werthern mit Hrn. Prediger Christoph Koehler (Rhöndorf a. Rh. —Halle a. S.)

Verehelicht: Hr. Paul Reibe mit Frl. Gertrud Conrad (Berlin) Hr. Dr. pbil. Alexander Schmitz mit Frl. Louise von Ferrier (Stuttgart).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Reinhold Schön⸗ rock (Berlin). Hrn. Major v. Petersdorf (Bernburg). Hrn. Postsekretär Erich Pritsch (Danzig). Hrn. Notar Boden (Grumbach). Hrn. Dr. Bartels (Flensburg). Hrn. Attilio Gititerdi (Düsseldorf). Eine Tochter: Hrn. Dr. Hassenstein (Angerburg). Hrn. Hauptmann Brodrüͤck (Metz). Hrn. Reg.⸗Baumeister Albert Wendt (Köln.) Hrn. Pr. Lieut. Hoeppner (Dieden⸗ bofen). Hrn. v. Jeetze (Pilgramshain). Hrn. Pastor R. Mans (Grabow a. O.).

Gestorben: Hr. Rittergutsbesitzer Otto von Rosenthal (Brynnek). Hr. Superintendent Theod. Holscher (Horka). Hr. stud. jur. Arthur von Brandt (Berlin). Hr. Prem⸗Lieut. a. D. Felix Prager (Liegnitz). Hr. Stadtger.⸗Sekretaͤr a. D. Karl Gustav Rabe (Charlottenburg). Femn u““ Wilh. Aug. Muttray

ilsit).

28 Redacteur: J. V.: Siemenroth. rlin: Verlag der Expedition (Scholz)

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagẽ⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗

320.

1

Anzeiger und Königlich Preußis

ge

Berlin, Donnerstag, den 20. Dezember

1. Steckbriefe und dnterln heg.. en. 2. Zwangsvollstreckungen, usgebote. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

orladungen u. dergl.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften. 1“ 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Tachen.

[48923] „Steckbrief.

Gegen den Bäcker Joseph Sindermann aus Neustadt a. W., zuletzt hier wohnhaft, geboren am 13. März 1862, welcher sich verborgen hält, soll eine ihm durch Urtheil des unterzeichneten Amts⸗ erichts vom 25. April 1888 auf Grund des §. 360 Frr. 3 Str⸗G.⸗B's. zuerkannte Haftstrafe von zwei Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefäng⸗ niß abzuliefern.

Hartenstein, den 17. Dezember 1888.

Königliches Amtsgericht. 1 Flemming. 8 [48890] Steckbrief.

Gegen den Knecht Michel Girgsdies, früher in Karkeln, jetzt unbekannten Aufenthalts, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Dieb⸗ stahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu ver⸗ und in das Justiz⸗Gefängniß zu Ruß abzu⸗ iefern.

Ruß, den 13. Dezember 1888.

Königliches Amtsgericht. [48893 Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der unterm 15. November 1886 in den Akten J. Ia 582. 86 hinter die unverehelichte Amalie Marie Bachmann, geb. am 6. Mai 1858 zu

Potsdam, erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert.

Berlin, den 14. Dezember 1888. Konigliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

[48892 Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der gegen den Schlosser Paul Henken wegen Diebstahls in den Acten U. R. I. 973. 83 unter dem 29. Dezember 1883 erlassene Steckbrief wird erneuert.

Berlin, Altmoabit Nr. 11/12 (NW.), den 17. De⸗ zember 1888. Königliches Landgericht I.

Der Untersuchungsrichter: Johl.

[488911 Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der hinter den Losmann August Michalski aus Borawsken, Kreis Oletzko, unter dem 2. Februar 1884 erlassene in Nr. 36 pro 1884 aufgenommene Steckbrief wird hiermit erneuert.

Aktenzeichen JII. 1361/83.

Lyck, den 5. Dezember 1888. 8

Der Erste Staatsanwalt

[49049] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Arbeiter Johann Carl Ernst Krause, geboren am 24. April 1845 zu Hohenbucko, Kreis Schweinitz, wegen schweren Diebstahls unter dem 25. April 1882 erlassene und unter dem 5. Juli 1882 und 30. Juli 1883 erneuerte Steckbrief wird zurückgenommen. 8 Potsdam, den 13. Dezember 1888. „Der Untersuchungsrichter 8 bei dem Königlichen Landgericht. 8

8

[ĩ47943] Bekanntmachung.

Die Wehrpflichtigen:

1) Carl Hermann Heinrich Bergemann, geboren am 27. Februar 1864 zu Stralsund, zuletzt dort wohnhaft,

2) der Albert Emil Hugo Hertramph, geboren am 10. Juli 1864 zu Stralsund, zuletzt dort wohnhaft,

3) der Max Carl Hermann Johann Schmidt, geboren 15. Dezember 1864 zu Stralsund, zuletzt dort wohnhaft.

4) der Hermann Carl Emil Malte Schult, ge⸗ boren 3. Januar 1864 zu Stralsund, zuletzt dort wohnhaft,

5) der Carl Heinrich Martin Vogler, Seefahrer, geboren 12. Mai 1864 zu Stralsund, zuletzt dort wohnhaft,

. 6) der Friedrich August Saegert, Commis, ge⸗ boren 21. April 1862 zu Stralsund, zuletzt dort wohnhaft,

7) der Matrose Carl Friedrich Nicolaus Auls, geboren 15. September 1864 zu Hermannsdorf, zu⸗ letzt zu Fuhlendorf wohnhaft,

8) der Johann Friedrich Ludwig Behrens, ge⸗ boren 23. Juli 1866 zu Gr. Cordshagen, zuletzt dort wohnhaft,

9) der Wilbelm Carl Friedrich Bollmann, ge⸗ boren 25. Juni 1866 zu Franzburg, zuletzt dort wohnhaft,

10) der Matrose Johann Carl Friedrich Boy. geboren 10. Februar 1864 zu Hermannshagen⸗Hof, zuletzt dort wohnhaft.

11) der Matrose Franz Carl Ernst Brookmann, geboren 16. April 1864 zu Bodstedt, zuletzt dort wohnhaft,

12) der Christoph Johann Friedrich Bull, ge⸗ boren 2. November 1866 zu Redebas, zuletzt zu Fahrencamp wohnhaft,

13) der Johann Friedrich Wilhelm Bumann, geboren 9. Februar 1866 zu Bebrenwalde, zuletzt dort wohnhaft,

14) der Matrose Carl Ludwig Christian Busch, geboren 5. März 1864 zu Barth, zuletzt dort wohnhaft,

„15) der Hermann Theodor Carl Dämlow, ge⸗ boren 14. Juni 1866 zu Spiekersdorf, zuletzt zu Stormsdorf wohnhaft,

16) der Carl Ludwig Joachim Doy, geboren 165 Sehhember 1866 zu Carnin, zuletzt dort

nhaft,

17) der Matrose Johann Friedrich Heinrich Ehlert, geboren 18. Januar 1864 zu Frauendorf, zuletzt zu Barth wohnhaft,

18) der Friedrich Martin August Ehlert, ge⸗ boren 11. Januar 1862 zu Katzenow, zuletzt dort wohnhaft, 1

19) der Theodor Johann August Geil, geboren 24. April 1866 zu Papenhagen, zuletzt dort wohnhaft,

20) der Carl Christian Martin Gollenbogen, geboren 10. Juni 1861 zu Kindshagen, zuletzt dort wohnhaft,

21) der Matrose Friedrich Jacob Johann Graff, 1. April 1864 zu Müggenburg, zuletzt dort wohnhaft,

22) der Matrose Carl Friedrich Johann Griese, geboren 19. Februar 1864 zu Saaldorf, zuletzt dort wohnhaft, 1 .

23) der Matrose Carl Wilhelm Johann Grimm, geboren 5. Juni 1864 zu Damgarten, zuletzt dort wohnhaft, 6

24) der Christoph Johann Friedrich Theodor Hausen, geboren 2. Dezember 1866 zu Martens⸗ dorf, zuletzt dort wohnhaft,

25) der Matrose Hermann Friedrich Johann Hoppe, geboren 3. Oktober 1864 zu Barth, zuletzt dort wohnhaft,

26) der Carl Heinrich Hubert, geboren 11. Ok⸗ tober 1866 zu Fuhlendorf, zuletzt dort wohnhaft,

27) der Mrtrose Albert Ludwig Ihrke, geboren 13. Juni 1864 zu Fuhlendorf, zuletzt dort wohnhaft,

28) der Matrose Heinrich Johann Martin Kraeft, geboren 11. Dezember 1864 zu Zingst, zuletzt zu Müggenburg wohnhaft,

29) der Matrose Carl Johann Christoph Ladwig, geboren 19. März 1864 zu Steinhagen⸗Dorf, zuletzt zu Stralsund wohnhaft,

30) der Johann Carl Friedrich Lange, geboren 13. Februar 1866 zu Velgast⸗Dorf, zuletzt zu Ziepke wohnhaft,

31) der Knecht Abraham Carl Bernhard Martens, geboren 9. Juni 1864 zu Ziepke, zuletzt dort wohnhaft,

32) der Johann Friedrich Moritz Christian Orthmann, geboren 25. Februar 1866 zu Lassentin, zuletzt dort wohnhaft,

M33) der Helmuth Carl Friedrich Peters, geboren 22. Juni 1866 zu Wolfshagen, zuletzt dort wohnhaft,

34) der August Wilhelm Max Räth, geboren 7. Mai 1864 zu Ober⸗Mützkow, zuletzt zu Zanders⸗ hagen wohnhaft, 8

35) der Matrofe Carl Ehrenfried Theodor Rubarth, geboren 19. Dezember 1864 zu Lüdershagen⸗ Dorf, zuletzt zu Stralsund wohnhaft,

36) der Carl Julius Max Schaepe, geboren 3. Februar 1866 zu Behrenwalde, zuletzt dort wohnhaft,

37) der Matrose Carl Friedrich Heinrich Schrader, geboren 18. August 1864 zu Born, zu⸗ letzt dort wohnhaft,

38) der Matrose Ferdinand Johann S Segebarth, geboren 2. November 1864 zu Zingst, zuletzt dort wohnhaft,

39) der Matrose Rudolf Theodor Christoph Steinort, geboren 10. November 1863 zu Wieck, zuletzt dort wohnhaft,

40) der Matrose Johann Carl Heinrich Teßnow, geboren 5. Oktober 1864 zu Saal⸗Dorf, zuletzt zu Langendamm wohnhaft,

41) der Matrose Wilhelm Johann Heinrich Tiede, geboren 26. Mai 1864 zu Lüdershagen⸗ Dorf, zuletzt dort wohnhaft,

42) der Fabrikarbeiter Friedrich Johann Carl Todenhagen, geboren 18. Juni 1866 zu Hugols⸗ dorf, zuletzt dort wohnhaft,

43) der Matrose Albert Friedrich Wilhelm Töpper, geboren 16. August 1864 zu Barth, zu⸗ letzt dort wohnbaft,

44) der Matrose Friedrich Carl Ferdinand Weyer, geboren 26. April 1864 zu Barth, zuletzt dort wohnhaft,

45) der Matrose Carl Friedrich Wilhelm Wolter, geboren 30. Oktober 1864 zu Hermannshagen⸗Hof, zuletzt zu Saal⸗Dorf wohnhaft,

46) der Matrose Christoph Friedrich August Zor⸗ now, geboren 13. Februar 1864 zu Müggenburg, zulege zu Zingst wohnhaft,

47) der Matrose Erhard Christian Ludwig Zor⸗ now, geboren 1. April 1864 zu Zingst, zuletzt dort wohnhaft,

48) der Matrose Robert Johann Friedrich Krüger, geboren 8. November 1863 zu Barth, zu⸗ letzt dort wohnhaft,

51) der Seefahrer Bernhard August Wilhelm Reppin, geboren 13. Oktober 1863 zu Anklam, zu⸗ letzt zu Stralfund wohnhaft,

sind durch rechtskräftiges Urtheil der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Stralsund vom 17. September 1888 wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht ein Jeder zu einer Geldstrafe von 160 ℳ: eventuell zu einem Monat Gefängniß verurtheilt.

Ich ersuche die deutschen Strasvpollstreckungs⸗ behörden, mir im Falle der Aufenthalt einer jener Personen bekannt wird, Nachricht zu geben.

Greifswald, 20. November 1888. 8

Der Erste Staats⸗Anwalt.

Siemon

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[427641 Aufgebot.

Die mit Nr. 6776 bezw. Nr. 29 bezeichneten Sparkassenbücher der Spar⸗ und Leihkasse des Pyrmont, über 115 bezw. 100

X lautend, sind den Eigenthümern Haussohn August Oerke zu Lichtenhagen bezw. Fräulein

Adolfine Müller zu Oesdorf angeblich gekommen. 1, Auf Antrag der Eigenthümer werden die Inhaber dieser Sparkassenbücher aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 15. Juni 1889, Vormittags 10 Uhr, angesetzten Termine bei dem unterzeichneten Gerichte ihre Rechte anzumelden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls deren

Kraftloserklärung erfolgen wird. Pyrmont, den 14. November 1888. Fürstliches Amtsgericht.

abhanden

1“”

[48897] Aufgebot. 8

Der Lehrer A. Oberthür zu Bödexen hat das Aufgebot der angeblich verloren gegangenen Police Nr. 56555 der Deutschen Lebensversicherungs⸗Gesell⸗ schaft zu Potsdam, Inhalts welcher derselbe bei der gedachten Gesellschaft mit einem Kapitale von 3000 versichert ist, beantragt.

Demgemäß wird der unbekannte Inhaber der vor⸗ gedachten Police aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Juli 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Police vorzulegen, widrigenfalls solche für kraftlos erklärt werden wird.

Höxter, den 11. Dezember 1888.

Königliches Amtsgericht. [48879 Aufgebot.

Auf Antrag des Rittergutsbesitzers G. von Schuck⸗ mann auf Gottesgabe b. Schwerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Stooss, wird der unbekannte Inhaber des am 13. Juni 1888 von dem Magazin⸗ verwalter des lübeckischen Wollmagazins für den Antragsteller ausgefertigten Lagerscheins Nr. 26 über eingelieferte 2299 Pfd. Wolle, welcher abhanden ge⸗ kommen, hierdurch aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche an diesen Lagerschein spätestens in dem auf Dienstag, den 25. Juni 1889, Vormit⸗ tags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin anzumel⸗ den, auch den Schein selbst vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Lübeck, den 13. Dezember 1888.

Das Amtsgericht. Abtheilung I. Asbsschenfeldt, Dr. 1““ Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber.

[48900] Aufgebot. „Auf den Antrag des Kaufmanns Alhert Kordes in Thorn, als alleinigen Inhabers der Handlung L. Dammann & Kordes daselbst, wird der Eigen⸗ thümer derjenigen 700 Einthalerstücke aus der Zeit von 1750 1805 und 1100 alter Einguldenstücke, früher im Werthe von je 10 Silbergroschen, welche beim Ausgraben der Erde in den dem Antragsteller gehörigen Kellerräumen seines zu Thorn belegenen Grundstücks am 11. Mai 1888 durch den Maurer⸗ polier Lau gefunden sind, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 2. April 1889, Vor⸗ mittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 4) seine Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls ihm nur der Anspruch auf Herausgabe des durch die Entdeckung des Schatzes erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs noch vor⸗ handenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht aber ausgeschlossen werden wird. Thorn, den 5. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht. [48902] Folgende Besitzer: 1) der Schneidermeister Anton Graw, 2) der Käthner Joseph Fox, 3) der Käthner Johann Schwenzfeier, 4,]) der Besitzer August Graw, 8 sämmtlich aus Queetz, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Porsch in Guttstadt, behaupten, daß sie Eigenthümer einer im Dorfe Queetz nahe am Zaun⸗ See belegenen, von den Ländereien der Besitzer Bernhard Bludau, Peter Grimm und August Neu⸗ mann in Queetz begrenzten Fläche von 3,29,10 ha mit 11,91 Thlr. Rein⸗Ertrag sind, welche im Ka⸗ taster als Bestandtheil des Grundstücks Queetz Nr. 42 verzeichnet und in Kartenblatt 1 der Ge⸗ markung Queetz unter Nr. 61, 62, 63 und 64 auf⸗ geführt ist, im Grundbuche von Queetz Nr. 42 aber als Bestandtheil nicht eingetragen steht. Sie haben unter Ueberreichung einer Bescheinigung der Orts⸗ behörde Queetz, daß sie die genannte Fläche eigen⸗ thümlich besitzen und einer Versicherung, daß außer ihnen keine anderen ihnen bekannte Eigenthumsprätendenten und dinglich Berech⸗ tigten vorhanden seien, das Aufgebot der oben näher bezeichneten Liegenschaften behufs Anlegung eines neuen Grundbuchblatts beantragt. Auf diesen Antrag werden deshalb die unbekannten Eigenthums⸗ prätendenten und dinglich Berechtigten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spä⸗ testens im Aufgebotstermine den 13. Februar 1889, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren An⸗ sprüchen werden ausgeschlossen werden. Guttstadt, den 14. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht. 8

[48899)] Aufgebot eines Grundstücks.

Das Eigenthum des Grundstücks Schulitz Nr. 62 (Band II. Blatt 166), dessen Besitztitel gegenwärtig berichtigt ist für: t

1) die Wittwe Bogumila Pfefferkorn, geb. Prze⸗ wankowska,

2) die Geschwister Pfefferkorn:

a. den Schiffer Anton Adalbert Vincent Pfeffer⸗

korn, b. 8. Schiffer Johann Robert (Hubert) Pfeffer⸗

orn, 8 c. Adolf Stephan Pfefferkorn, 8

Aufgebot.

1

8 11u“

d. Marianna Franziska Pfefferkorn,

e. Andreas Pfefferkorn,

soll für den Restaurateur August Schilling in Graudenz eingetragen werden.

Auf den Antrag des Letzteren werden deshalb alle etwaigen Eigenthumsprätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens im Aufgebotstermine den 30. März 1889, Vorm. 11 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (im Landgerichtsgebäude Zimmer Nr. 9) anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlossen werden, auch die Eintragung des Antragstellers als Eigen⸗ thümer erfolgen wird.

Bromberg, den 11. Dezember 1888.

Königliches Amtsgerich.

[37888] Aufgebot.

Auf den von dem Arbeiter Georg Jungmann in Oberpeißen an seinen Sohn, den Arbeiter Gottlieb Jungmann daselbst am 6. September dieses Jahres verkauften Grundstücken:

1 a. Wohnhaus mit Zubehör P. 13 K. d. B. 13

in Oberpeißen,

1 b 1“ Plan K. 62 in Oberpeißen'’scher Flur,

2) Ackerstück, Plan K. 12 ebendaselbst,

3) Ackerstück, Plan K. 369 der Karte von Berg⸗ stadt⸗Bernburg,

stehen ad 1 und 2 im Grundbuche von Oberpeißen Band II. Blatt 129, ad 3 in den Grundakten des Herzoglichen Amtsgerichts zu Bernburg Reg. II. 935 in Rubr. III. folgende Posten eingetragen:

1 a. 60 an Dorothee Ulrich in Oberpeißen,

1 b. 60 an Friederike Ulrich daselbst,

beides unverzinslich bis zu deren Verheira⸗ thung oder bis dieselben das 24. Lebensjahr erreicht haben,

laut Uebereignungsvertrag vom

1849 und Verhandlung vom 4./8. Februar

1850 —,

2) 150 für den Arbeitsmann Gottfried Ulrich und dessen Ehefrau Marie Elisabeth, geb. Harth, in Oberpeißen mit 4 % Zinsen,

aus der Hypothekbestellung vom 4./8. Fe⸗ bruar 1850 —.

Der frühere Eigenthümer, Arbeiter Georg Jung⸗ mann, welcher die Tilgung der Hypotheken behauptet, hat behufs Löschung derselben das Aufgebot dieser Posten und der darüber ausgefertigten abhanden ge⸗ kommenen Dokumente beantragt.

Es werden hierdurch alle Diejenigen, welche an den bezeichneten Posten oder Dokumenten Ansprüche oder Rechte zu haben vermeinen, aufgefordert, die⸗ selben spätestens in dem auf den 14. Mai 1889, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 1, anberaumten Termin anzumelden, ihre Rechte wahrzunehmen, resp. die betreffenden Dokumente vorzulegen, widrigenfalls sie ihrer An⸗ sprüche und Rechte verlustig erklärt, die Posten zur Löschung gebracht und die Dokumente für kraftlos erklärt werden werden.

Urkundlich unter Gerichtssiegel und Unterschrift.

Bernburg, den 15. Oktober 1888.

Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. W3

[22118] Aufgebot. 1) Die Ehefrau des Großköthers Fritz Dörries, Caroline, geb. Düe, und die Ehefrau des Gastwirths Carl Warnecke, Anna, geb. Kohlenberg, Beide zu Rühle, haben als Erben des verstorbenen Klein⸗ köthers Heinrich Kohlenberg daselbst das Aufgebot der gerichtlichen Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 13./30. Mai 1868, laut deren dem ꝛc. Kohlenberg wegen eines Darlehns von 72 Thlr. nebst Zinsen eine Hypothek mit dem Schaper'⸗ schen Anbauerwesen Nr. 18 zu Breitenkamp be⸗ stellt und im Grundbuche eingetragen ist; 2) die Wittwe des Kaufmanns Isaak Hallenstein, Johanne, geb. Elkan, zu Halle i. Br. hat als Erbin ihres genannten Ehemannes und in Gemeinschaft mit dem Vormunde der Minna Kick zu Hunzen das Aufgebot der gerichtlichen Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 6./14. März 1878, Inhalts deren der Minna Kick, Tochter des verstorbenen Häus⸗ lings Wilhelm Kick zu Hunzen, wegen eines Darlehns von 150 nebst Zinsen mit dem Brünig'schen Anbauerwesen Nr. 19 zu Tuchtfeld Hypothek bestellt und im Grundbuche ein⸗ getragen ist, ü6

beantragt, auch den Verlust der Urkunden, wie ihre

Berechtigung zur Beantragung des Aufgebotsver⸗

fahrens glaubhaft nachgewiesen.

Es werden daher gemäß §§ 838—850 C. P. O. und §. 7 Nr. 5 des Braunschweigischen Ausfüh⸗ rungsgesetzes alle unbekannten Inhaber der Urkunden aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. März 1889, Vormittags 10 Uhr, bestimmten Auf⸗ gebotstermine unter Vorlegung der Urkunden ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls dieselben sowohl den Eigenthümern der verpfändeten Grundstücke als den persönlichen Schuldnern gegenüber für kraftlos erklärt werden sollen. 3

Eschershausen, den 7. Juli 1888.

Herzoglich Braunschw. Amtsgericht. gez. v. Seelen. Beglaubigt und veröffentlicht: (L. S.) Bruncke, Reg.⸗Geh.

[48420] Aufgebot behufs Todeserklärung. Der am 16. Okt. 1818 geborene Seemann Hans Holm Siemsen aus Thielen, welcher seit vielen aahren verschollen ist, wird, falls er noch am Leben