1
40 m Höhe über der Sohle in Krümmungen von 75 m Halb5. messer und in Steigungen von 1:50. Der verlangte Entwurf soll W“ III1“ “ “ als Muster für die Ueberbrückung dieser Schluchten dienen. le näheren Bedingungen, welche sich nicht nur auf die baulichen Ver⸗ 8 8 1“ 8 8 hältmisse der Bahn, sondern auch auf die —2 der Materialien 88 1v. — Schiff. die vef . — 3 D t R 5 8 A äfte u. s. f. bezi und die Aufgabe zu einer besonders anziehenden 8
8b Mitglleder versandten Ausschreiben näher eu chen ei — n
Berlin, Montag, den 14. Januar
Deutsches Reich. Nachweisung
angegeben. Der erste Preis soll mindestens 500 ℳ betragen. Die der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1888 bis zum Schluß des Monats Dezember 1888.
Nuanci einer Sprechweise zeugten von einer Feinheit und Scarfe; 8g9, 2 einer vornehmen Komik, wie sie in so Fehab⸗ Grade nur Fr. Haase eigen ist. Den jugendlichen Prinzen oder Cornelius
Voß, spielte Herr Stahl . elegant. Zuletzt, aber nicht als
Vverkehrs⸗Anstalten.
8 amburg, 12. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer veg. va fia2 der dSener. d. Eiro)isJhen Packetfahrt⸗ Aktienges 8* beßt it. von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen.
12. Januar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Spartan“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.
Bukarest, 14. Januar. T. B.) In Folge von Schnee⸗ fällen ist der Verkehr auf den meisten Eisenbahnlinien
unterbrochen.
Letzter mu r. Barnhy gerühmt werden, der die Fn⸗ des hgifhre Liebhabers „Arnold Bäckers“ übernommen hatte und diese heikelste vund gefahrvollste Rolle des Stücks mit hinreißender Liebenswürdigkeit durchführte; als herzensguter, aber in geistiger Beziekung von der Natur etwas knapp bedachter, unbeholfener junger Mann, welcher nie weiß, was er mit sich an⸗ fangen soll, wird er von aller Welt als Dummkopf verlacht, bis die eistvolle Baronin von Feldheim sein Herz entdeckt und fürsich beansprucht.
elbst in den gewagtesten Momenten erhielt sich der geniale Künstler durch seinen licbenswürdigen umor die Sympathien des Publikums. In einer kleinen Rolle erwarb sich auch Hr. Kraußneck Anerkennung. Im Ganzen ist also nur von einem durch stürmischen Beifall be⸗ kundeten Erfolg zu berichten, welcher den Verfasser wie die Darsteller mehrfach vor die Gardine rief.
erfolgen. . 8
Die Büste des um die Entwickelung des Ackerbaues hochver⸗ dienten Nationalökonomen Johann Heinrich von Thünen, — welche 114 angesehene Parlamentarier und Landwirthe für die hiesige Landwirthschaftliche Hochschule gestiftet haben, ist gestern Nachmittag feierlich übergeben worden.
Am Donnerstag, den 24. Januar, Abends 7 ½ Uhr, veranstaltet der Lyriker und Recitator Petrowitsch im großen Festsaa des Grand Hôtel de Rome eine Wohlthätigkeits⸗Soir ée, in welcher u. A. die Pianistin Frl. Ottilie Lichterfeld und Fr. Agnes Freund sowie der Königl. Kammermusikus Hr. Eugen Sandow mitwirken werden. Fr. A. Freund wird zwei Wildenbruch'sche Balladen, der Arrangeur 3 zwei selbstverfaßte Balladen: „Reichthum und Verstand“ und „Das 28 Kind der Bettlerin“ nebst einigen humorvollen österreichischen Ge dichten zum Vortrag bringen. I. Im Reichs⸗Postgebiet.
Fhansgiberg
Das Ball⸗Fest des Vereins „Berliner Presse“ zu 3 schmücken, das am Sonnabend, d. 26. d., in den Sälen der „Phil⸗ Gumbinnen harmonie“ stattfindet, hat eine Reihe unserer hervorragendsten Danzig. Künstler sich verbunden. Strauß und Millöcker sandten launig Berlin. reizvolle musikalische Neuschöpfungen. Die eigenartige Damenspende otsdam ein kunstgewerbliches Erzeugniß, das der Festidee so recht entspricht rankfurt a. O. ist mit einem reichen künstlerischen Aufputz versehen. Döpler jun tettir. garnirte ihn mit der liebenswürdigsten zeichnerischen Ausführung eine Köslin. launigen Gedankens, und auch an klingender poetischer Begleitung Posen “ fehlt es der Damenspende nicht. Außerdem werden noch andere klein “
Liegnitz. Oppeln.
— —
lichen Schiedsgerichten seien aber von dem Antragsteller unter⸗ schätzt. Eine Klippe habe er zu umschiffen geglaubt: das Wort „obligatorisch“. Er habe richtig ausgeführt, daß seine Reso⸗ lution gleichlautend sei mit einer 1886 von der Arbeiterschutz⸗ Kommission vorgeschlagenen und vom Reichstage in zweiter Lesung angenommenen, nur daß dort von einer obligatorischen Einführung die Rede sei, die von der Kommission und dem Reichstage gewünscht worden sei. In der Kommission habe sich gegen diese nur eine Minderheit von 7 Stimmen gefunden, unter denen damals der Antrag⸗ steller und seine Person sich befunden hätten. Nur in den Gründen seien Beide nicht einig gewesen. Man könne nicht vorschreiben, Gewerbegerichte sollten in jedem kleinen Städtchen und Dörfchen, gleichviel ob ein Bedürfniß vorliege oder nicht, eingeführt werden. Wo in großen Bezirken an den Schieds⸗ erichten wenig oder garnicht interessirte Ortschaften sich änden, gingen die Vortheile des Instituts, Schnelligkeit der Prozed ur und Kenntniß der örtlichen Verhältnisse und Per⸗ sonen verloren. Das Wort „obligatorisch“ könnte nur da zur An⸗ wendung kommen, wo ein Bedürfniß vorliege. Ueber das Vorliegen des Bedürfnisses könne aber nicht das Gesetz, sondern nur die Behörde entscheiden. Bei dieser liege es aber, schon heute Gewerbegerichte einzuführen. Im Plenum des Reichstages hätten damals die Abgg. Baumbach und Schneider einen Unterantrag eingebracht, um das Wort „obligatorisch“ zu ent⸗ fernen, der aber abgelehnt worden sei. Der Abg. Baumbach sei sich wohl auch der großen Schwierigkeiten der Sache be⸗ wußt gewesen, sonst hätte er einen artikulirten Gesetzentwurf vorgelegt. Er (Redner) wollte sich mit einer gewissen Freudigkeit an die schon seit 1871 den Reichstag beschäf⸗ tigende Sache machen. Von einer großen Zahl von Centren des städtischen Gewerbefleißes und der Intelligenz seien seitdem Gewerbegerichte durch Ortsstatut eingeführt und Erfahrungen gesammelt. Aber die Ausarbeitung eines Ent⸗ wurfs scheine ihm je länger je schwerer. Denn die obliga⸗ torische Einführung bestehe ja bereits und sei auch bereits mehrfach benutzt worden. So sei in Leipzig ein Schiedsgericht eingerichtet worden, das nach Mittheilungen des Vorsitzenden an ihn (Redner) sich sehr gut bewährt habe. Von bescheidenen An⸗ fängen im Jahre 1878 sei das Gericht 1887 dahin gelangt, 2760 Sachen zu erledigen, wovon 1741 durch gerichtlichen Vergleich und nur 59 durch Schiedsspruch; die übrigen au andere Weise. Die Statuten dieses Gerichts hätten si
bewährt und seien dem Gericht in Frankfurt a. M. vor⸗ bildlich geworden. Auch Berlin habe auf dem Umweg über Frankfurt die Leipziger Statuten nachgebildet. In diese fakultative Entwickelung gesetzgeberisch einzugreifen seit nicht rathsam, sie nochmals zu proklamiren zwecklos. Das neue Gesetz könnte nur die Bedeutung eines Normal⸗ statuts haben, wie schon 1874 Lasker es ausgesprochen. Dieser habe durch ein Normalstatut dem heutigen §. 108 der Gewerbeordnung nachhelfen wollen. Heute sei daher ein solches zwecklos, denn die Entwickelung habe sich auch ohne ein solches rasch vollzogen. Durch Gesetze zur Ausführung der Kaiser⸗ lichen Botschaft von 1881 und durch das Innungsgesetz sei man bereits weiter gegangen. Die Innungen könnten Schieds⸗ gerichte für Streitigkeiten zwischen Meistern und Gesellen be⸗ stellen, die zur Hälfte aus Arbeitgebern, zur Hälfte aus Arbeitern zusammengesetzt würden. Auch Fur die Schlich⸗ tung von Streitigkeiten zwischen Meistern und Lehr⸗ lingen seien Instanzen geschaffen. Die Sorge, daß durch gegenwärtige Gesetzgebung eine Zerrissenheit ent⸗ theile er nicht. Es bestehe kein Bedürfniß, die
Theater und Musfik.
Das Berliner Theater hat am Sonnabend mit der Aufführung des Lustspiels „Cornelius Voß“ von Franz von Schönthan einen durchschlagenden Erfolg erzielt, der freilich in
Linie nicht einem geistigen Vollgehalt des Stücks, sondern der — 8 ö“ fester it rücichen Berfregeag verdanken ist. Die eigentliche Lessing⸗Theater. Die erste Aufführung von „Olivia“ wird p
andlung ist in dem neuen Lustspiel sehr knapp bemessen; desto reicher nicht, wie ursprünglich angekündigt, am Mitiwoch, sondern zerst Ihnger sind die Verzierungen und Ausschmückungen, welche am Donnerstag stattfinden, da die dichterische Eigenart dieses sich in reizvollen Windungen um dieselbe herumziehen. Ein junger Werkes, bei welchem Alles auf intime Stimmung und behut⸗ deutscher Prinz soll stc mit einer ihm ganz gleichgültigen same scenische Kleinmalerei ankommt, noch eine weitere Prinzefsin vermählen; der Kabinetsrath Graf von Pernwald wird Probe wünschenswerth erscheinen läßt. Uebrigens gestattet auch der nach Berlin geschickt, um den lebenslustigen Fürstensohn nachhaltende Erfolg von „Cyprienne“, die am Sonntag wieder vor dort ausfindig zu machen und in seine Heimath zurück⸗ überfülltem Hause eine geradezu enthusiastische Aufnahme gefunden zuführen. Der Graf, in dessen Begleitung sich eine liebenswürdige hat, eine größere Gemächlichkeit bei der Vorbereitung von Novitäten. junge Tochter befindet, trifft im Hause der Baronin von Feldheim, — sur das Concert, welches Hr. O. Eichberg mit seinen Ge⸗ einer Anverwandten, mit dem Prinzen zusammen, den er für den sangsklassen gestern im Saale der Sing⸗Akademie gab, war eine Maler Cornelius Voß hält; unter diesem Namen nämlich hatte sich uswahl von etwa 30 Gesangsstücken im Programm angegeben, die der Prinz den Beiden vor zwei Jahren in Gastein vor⸗ trotz der Auslassung einiger derselben doch noch reichhaltige und sehr gestellt. Nachdem der diplomatische Kabinetsrath drei Akte interessante Kunstgenüsse darbot. Unter den zahlreichen Vorträgen hindurch von dem Pseudomaler dupirt worden ist, erfolgt begnügen wir uns den der Schubert schen Lieder durch Frl. A. Voges, im vierten die glückliche Lösung. Der junge Prinz heirathet der Arie „Aus der Tiefe des Grames“ von Bruch durch Frl. Herms, des Grafen Töchterlein, der Oheim Herzog die verschmähte Prinzessin sowie der vortrefflichen Gesangsleistungen der Hrrn. Schmalfeld und und die liebenswürdige Baronin, deren Haus der Schauplatzdes tollen Daffis besonders lobend zu erwähnen. Ein Duett aus der Jugend⸗ Wirrwars der E“ sich S v r. Deer Wagners ⸗„Hie „Fern. fsowie dos, svanische iedersgieh von sers, der eine prächtige Nebenfigur in dem Stück spielt. e⸗ umann erregten das lebhafteste Interesse b ⸗ t 6 werd och ander interessant 85 veiginel be- wie man sieht, der Stoff, schienenen Publikums. Sämmtliche Vorträge gaben Zeugniß von Festüberraschungen verheißen. üe Lee E partgtebihs 18 die durch welcher auf oft dagewesenen Voraussetzungen beruht, nicht; dem gründlichsten Studium und von dem stets sorgfältigen Eingehen Mitglieder des Vereins eingeführten Gäste beträg aber sehr wirksam erwies sich die geschickte Art, in welcher in den Inhalt der Werke, und wurden mit großem Beifall auf⸗ 11““ wird, der „M. Allg. Ztg“ be Dppelne Schönthan diesen Stoff scenisch bearbeitete. Es schwirrte genommen. Aus b vohn 81e epg; 8 n2 9. 3 9. 56 in dem Lustspiel von graziösen lustigen Einfällen, von humorvollen 8 richtet: Sei ges tern ist die Au gr defüh da n 5 8 efurt Ueberraschungen und auch von zart empfundenen Scenen, welche das mal der Gebrüder Grimm von namhaften euts ig ün 2498 “ Interesse des Publikums fortdauernd reizten und zuweilen stürmische eingesandten Entwürfe dem großen Publikum zugänglich gemach “ eiterkeit hervorriefen. Nur ganz vorübergehend verursachte die zum Dieselbe umfaßt Schöpfungen von R. Bärwald (Berlin), Bergmeye Henngve . Lein⸗ unvollkommene Charakteristik der Personen ein leises Unbehagen, (Berlin), Eberle [München), Eberlein (Berlin), Echtermeyer (e Münste eeeia keicegac. enh, i ger bersbwach ie Wer⸗ seic)c Hrfsenpstug eafel), R. rmne sace Flesilee daben recsan Arnsberg.. aupt haben an uns vorüberziehen sehen; allerdings war auch jede Rolle 1 1— Sn,be bereits künstlerisch vblh bewährten Kraft besetzt. Als Baronin von den sa s h.r bas. vnbringung rfstaden 5 Is “ Feldheim legte Frl. Nuscha Butze wieder Zeugniß ab von ihrer eigen⸗ druck zu verhelfen. Die Entwürfe 9 arcfüetHonsc artigen und seltenen Begabung für die Verkörperung geistvoller und schreibens e “ theils N- 88 889 e Brunnen liebenswürdiger Salondamen. g8 berrascht aufs 1 8 tionen, theils als reine Monumentalwerke g . 2 Natürlichkeit, die ungesuchte Einfachheit ihres Spiels wie ihr viel⸗ 8 11“ seitiges Ausbeuaovermögen, welches die Bühnengestalten dem Leben bat 8 p 1 2. Se 1“ 87 täuschend ähnlich nachbildet. Frl. Odilon war als urwüchsige, fast etwas bat das hs e re 2 ehn 11. öJ Wagner übernommen. Dasselbe lautet: „Gern übernehme
9 ent “ 9 Se. am Plat, “ Uge endene indli isweilen mit inniger Empfindung zu 18 8 8 1111“ 8. Herzenstönen zu voller Wirkung damn. in Hamburg, welche zur Ertheilung von e den Betrag Ich, Ihrem Ansuchen vom See 1 Heh he Als Kabinetsrath Graf von Pernwald hat Friedrich Haase eine neue von 1000 ℳ zur Verfügung gestellt haben. Die genannte tektorat und will, eingeden c Ccecges nteresse i2 bin mustergültige Charge geschaffen. Der von seiner Wichtigkeit durch⸗ Eisenbahn überschreitet auf der Strecke von Caracas nach Haan, Schirmer und Schützer des Un ene sfmin sün. 88 5 85b drungene, fortwährend dupirte alte Diplomat voll jugendlicher Eitel⸗ La Victoria eine 8 Zahl tief eingeschnittener Schluchten ntention I 1 48 der FAatte sesten 8 . Wirkens i keit gewann die gute Meinung der Zuschauer im Sturm; die von etwa 100 m Breite in Höhe der Bahnkrone und mit etwa dem so theuren ayreuth mmer reichere Förderung ü “ traßburg i. E.
8 8 Metz.
1 1889 Wetterberi om 14. Januar 1889, Berliner Theater. Dienstag: Die wilde Central-Theater. Dienstag: Zum 23. Male 2,- 1 88 .“ - orgens. 1 Leuchtkuͤgeln. Gesangsposse in 4 Akten von W
1 Mnzctdt Musik von G. Steffens. Anfan Mittwoch: Dieselbe Vorstellungn. 1 6 — . 562 990 30
Adalph Ernst⸗Theater. Dresdenerstraße 72 114“
Dienstag: Zum 157. Male: Die drei Grazien. 8 Ilterei d ichs⸗ 1 Geenstag;. 89 4. Akten von Leon Treptom Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts
Counplets von Görzs. Musik von Franz Roth 8
Anfang 7 ½ Uhr. Letzte Woche. 8 3 1 Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. 89 ine Herren, ich glaube, der Grund, der damals von dem ’1 79 Herrn Stelcertreter des Reichskanzlers angegeben ist für die Nicht⸗ die
Einlieferung der Arbeiten muß spätestens zum 7. Februar d. J.
““ 2. 3. 4. 5. 6. Einnahme in dem⸗ In 1888 selben Zeitraume + mahr
Zusammen des Vorjahres (Spalte 4) — weniger
ℳ ₰ ℳ
8 2₰ 8 “
Einnahme im Monat Dezember
Hierzu Einnahme in den Vormonaten
E; ℳ ,2 ℳ
Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke
85 777 20 27 942 — 74 986 80 74 176 40 673 289 — 639 899 80 29 814 70 28 07 — 53 807 30 52 432 61 893 56 461 11 409 10 12 234 80 39 225 80 40 838 80 22 079 60 21 417 55 108 453 — 119 731 30 67 285 — 68 326 — 39 908 70 43 686 20 122 443 15 118 394 70 60 840 40 60 573 60 106 185 70 101 732 80 46 211 60 43 222 30 56 360 90 53 922 50 17 331 50 17 164 20 42 112 40 41 008 — 136 525 20 134 771 40 42 008 70 43 247 50 236 890 20 244 156 80 130 283 50 130 690 — 63 511 64 620 50 31 785 50 28 804 40 341 563 90 337 160 60 15 101 50 13 961 20 116 804 70 113 593 20 341 639 80 348 520 35 171 146 70 171 866 70 54 862 70 51 720 20 98 954 60 95 579 90 19 009 05 19 005 — 30 622 50 31 281 50 43 544 — 47 475 50 127 445 70 126 156 80 557 451 70 549 208 40 143 125 80 139 143 70 28 218 90 26 420
4 476 448 40 453 445 70 186 934 90
1“ 10 016 — 1“”“ 2 874 80 “ 7 701 10 76 518 40 3 105 60 6190 — 6 943 40 1 772 60 4 099 40 2 860 30 12 198 50 10 092 7. 4 539 20 14 453 80 6 193 50 12 483 — 5 226 20 6 250 80 1 926 50 4 718 30 15 921 80 3 819 90 23 096 20 14 622 90 6 944 20 3 766 80 36 636 — 1707 60 11 201 — 34 108 80 18 145 30 5 628 80 10 897 30 2 164 20 3 496 40 4 932 10 14 192 80 62 077 30 17 268 90 3 331 60
75 777 50 23 645 80 67 285 70 596 770 60 26 709 10 47 617 30 54 949 80 9 636 50 35 126 40 19 219 30 96 254 50 57 192 30 35 369 50 107 989 54 646 90 93 702 70 40 985 40 50 110 10 15 405 — 37 394 10 120 603 40 38 188 80 213 704 — 115 660 60 56 567 28 018 70 304 927 90 13 393 105 603 70 307 531 — 153 001 40 49 233 90 88 057 30 16 844 85 27 126 10 38 611 90 113 252 90 495 374 40 125 856 90 24 887
85 793 50 26 520 60
Soo Sccheahneede—
Offizieller Jagd⸗Rapport. Bei der am Sonnabend, den 12. d. M., auf dem Domanium und den Rustical⸗Feldmarken von Buckow und Groß⸗ Ziethen abgehaltenen Hofjagd wurden in zwei Standtreiben 193 Hasen gestreckt. Se. Majestaät der Kaiser und König, Allerhöchstwelcher in beiden Treiben in der Wehr streiften, erlegten
deren 151.
Eine Preisbewerbung für den Entwurf zu einem Viadukt aus Eisen für die Große Venezuela⸗Eisenbahn ist, wie das „Centralblatt der Bauverwaltung“ mittheilt, als außer⸗ ordentliche Preisaufgabe im Berliner Architektenverein aus⸗ geschrieben worden, und zwar auf Ersuchen der Direktion der Dis⸗ konto⸗Gesellschaft in Berlin im Verein mit der Norddeutschen Bank
Bri
öl 8 Aachen. Koblenz. Düsseldorf. Trier. eipzig.. Karlsruhe. Konstanz Darmstadt. Schwerin i. M. Oldenburg.. Braunschweig. Bremen.
494 124 — 48 585 80 20 280 50
3 982 324 40 404 859 90 166 654 40
4 424 382 50 459 768 30 189 70 —
1 + 44αα11α‿11 ’IllreIIInnnee
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12
Jahd. Mittwoch: Cornelins Voß. Donnerstag: Eva.
3 8
50 C. = 4⁰° .
Wetter. 4 553 83 8 70 5 116 8299 —
Stationen.
Wetter.
Wind. 5 073 890
Pessing-Theater. Dienstag: Cyprienne. Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und E. de Najac. Bühnenbearbeitung von Oscar Blumen⸗ thal. Vorher: Die Lerche. Lustspiel in 1 Akt von Edmond Gondinet und Albert Wolff
Mittwoch: Cyprienne. Vorher: Die Lerche.
Donnerstag: Zum 1. Male: Olivia. Schauspiel in 4 Akten von W. G. Wills. (Nach O. Gold⸗
Temperatur
in ° Celsius
50 C. = 45 M. Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim
Temperatur
Biester.
bedeckt bedeckt halb bed. bedeckt wolkig
Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
wolkig bedeckt wolkenl. ¹) bedeckt
WSW
v
c ghmore 8 OSO
Fhechüenfa d ristiansun Stockholm.
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SO S bedeckt
anda.. ipee wolkenlos
Moskau. Cork, Queens⸗
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+
heiter
+
0 —1 —7
— 11 — 11
—1
Neufahrwasser Memel.. Karlsruhe.. Wiesbaden. München.. Chemnitz. Berlin..
Wien.. Breslau..
Triest.
heiters) bedeckt wolkenl.z) — 2 Nebel — 5 bedeckt 1 halb bed. — 4
S 1 bedeckt — 2 761 SDO stillswolkenlos — 8
755 O 5 heiter 4
¹) See ruhig. ²) Dunst. ⁴) See ruhig. ⁵) Nachts mäßig bewegt. ⁶⁸) Gestern Schnee.
Uebersicht der Witterung.
Der Luftdruck hat fast allgemein zugenommen, be⸗
sonders stark über Großbritannien. Das Maximum liegt in Höhe von über 789 mm auch heute über Ust⸗Ruß and, das Minimum mit einer Tiefe von etwa 750 mm über dem Mittelmeer. Demzufolge hält über Central⸗Europa bei veränderlicher Be⸗ wölkung und Frostwetter die schwache bis frische üdöstliche und östliche Luftströmung an. In Süd⸗ eutschland fielen vereinzelt geringe Niederschläge. Obere Wolken ziehen über Norddeutschland aus
zstli Richt 8 “ Deutsche Seewarte.
See leicht bewefte ) Stegger ürmisch,
aparanda. St Petersburg Moskau.
1b in 0Celsius
Schnee wolkenlos bedeckt
Sbonddne g*g 1. 22
Cork, Queens⸗ towmw. Cherbourg. elder.. Sylt amburg.. winemünde Neufahrwasser Memel .
766 768 767 770 772 776
bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt wolkenlos wolkenlos heiter heiter
764 763 763 761 766 768
Münster.. Karlsruhe.. Wiesbaden. München.. Chemnitz.. Berlin. Wien.. Breslau.
U98 9
A
—. mübbSaSnbeneneeeen
765 st
bedeckt bedeckt
wolkenl. ¹) wolkenlos ill bedeckt
2 wolkenlos
Triest 757 OnO ¹) Nebel, Reif.
Zbedeckt
Uebersicht der Witterung. Das barometrische Maximum über dem Innern Rußlands ist über 790 mm Begesttegen und entsendet
einen Ausläufer über das O
hinaus nach den britischen Inseln hin.
„ und Nordseegebiet Ueber
Central⸗Europa dauert die schwache östliche Luft⸗ strömung bei kalter, stellenweise heiterer Witterung, ohne meßbare Niederschläge fort. Im nördlichen
Deutschland herrscht strenge Kälte. Swinemünde 14, Königs⸗
meldet 8, Hamburg 9,
Wilhelmshaven
berg 16, Moskau 26 Grad unter Null. Deutsche Seewarte.
ähsii66¶ m· cfsegã8k McKt. Trceꝛ r r r l ³ ³°⅓ A nnnnEEEEͤ,5,5 des Quinault, übersetzt von J. v. Voß.
Theater⸗Anzeigen.
Khöhnigliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗
haus. 14. Vorstellung. Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von Paul S Musik von Pugny und P. Hertel. Anfang
Schauspielhaus. 15. Vorstellung. Die Pieco⸗ lomini. Schauspiel in 5 Akten von Schiller. Vorher: Wallenstein’s Lager. Schauspiel in 1 Akt von Schiller. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Opernhaus. 15. Vorstellung. Armide. Große hervpische Oper in 5 Abtheilungen, nach dem
usik von Gluck. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 16. stein’s Tod. Anfang 7 Uhr.
Heutsches Theater. — Unter vier Angen. Mittwoch: Romeo und
3. Vorstellung. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller
Dienstag:
Ballet von Paul Taglioni.
Wallen⸗
Eine Lüge.
ulia.
Donnerstag: Der Send enaszen Zähmung. Die nächste Aufführung von Fanst findet am
Freitag, den 18. Januar, statt.
smith's „Vicar von Wakefield“.) Anfang 7 Uhr.
Wallner-Theater. Dienstag: Zum 97. Male:
Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Neumann. Vorher: Zum 97. Male: Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benutzung v. englischen Idee von Franz Wallner. Anfang
½ Uhr. Mittwoch und Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Voranzeige. Freitag: Zum Besten des Wallner⸗Theater⸗ Pensionsfond: Zum 100. Male: Madame Bonivard. Der dritte Kopf
Victoria-Theater. Dienstag: Zum 22. Male Ali Baba. Ausstattungsstück mit großem Ballet in 3 Akten und 7 Bildern von Ch. Lecocq. Text von Panloo und Busnach. Für das Victoria⸗Theater
7
Uhr. Mittwoch und die folgenden Tage: Ali Baba.
Friedrich -Wilhelmstädtisches Theater.
Dienstag: Mit neuer glänzender Ausstattung, zum 40. Male (in deutscher Sprache): Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Musik von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Der Mikado.
Residenz-Theater. Dienstag u. folgende Tage: Nervöse Frauen. (Les femmes nerveuses.) Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Tochs, bearbeitet von Franz Wallner. Vorher: Am Telephon. Lustspiel in 1 Akt nach dem Französischen von Wilhelm Mejo. Anfang 7 ½ Uhr.
Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Zum 22. Male: Die Raupe. (Le bain des dames.) Schwank in 3 Akten von E. Durand. Anf. 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Volks⸗Vorstellung zu halben Kassen⸗
preisen. Der Verschwender.
bearbeitet von Dr. Max Bauer (Rusticus). Anfang
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Therese Bethe mit Hrn. Gusta
Verehelicht:
Geboren:
Balzer (Helmstedt — Magdeburg). — Frl. Paul Jegler 8 rn. Amtmann drg) Havemann (See⸗- hausen —-Ribnitz). — Frl. Pauline Malich mit Hrn. Cuno Scholtz (Bernstadt i. Schl.). — Frl Else Erdmann mit Hrn. Ober⸗Inspektor Ernst Jeschke (Schönfeld⸗Czaycze).
Hr. Sec.⸗Lieut. Ernst Zimmerman mit Frl. Therese Kleinmichel (Frauenhayn). — Hr. Pastor Franz Gebauer mit Frl. Marth Rumpelt (Sprottau). Ein Sohn: Hrn. Karl Goth (Hannover). — Hrn. Albert Coqui (Magdeburg) Hrn. H. Quehl (Berlin). — Eine Tochter Hrn. Rechnungs⸗Rath Otto Gebauer (Berlin). - Hrn. von Glasow (Balga, Ostpr.). — Hrn. Dr. E. Trommershausen (Frankfurt a. M.). — Hrn Reg.⸗Referendar Fritz von Heimburg (Dresden — Hrn. Dr. med. M. Stauff (Köln). — Hrn Ernst Mayer (Rittergut Frohburg). — Hrn. Ober Reallehrer Dr. L. Hasberg (Kiel).
Gestorben: Hr. Apotheker Gustav Adolf Schubart
(Berlin). — Hr. Oberlehrer Dr. Joh. Friedrich
ischer Staud. —. Hr. Reg.⸗Bauführer Otto Meyer (Berlin) — Hr. Major a. D. Adolf von der Marwitz (Berlin). — Hr. Geh. Ober Tribunals⸗Rath Wilhelm Lympius (Berlin). Frau Oberst Luise von Voigts gen. von Köni geb. von Schmidt (Bruchsal). — Fraäu verw Baronin von der Goltz, geb. von Wegern (Berlin — Hr. Partikulier Friedrich Fehler (Magdeburg — Frau General Brinckmann Tochter August (dege-. — Hr. Dr. med. Arthur Arnsdor (Zinten). — Frau Postsekretär Bertha Hartmann geb. Schörnig (Nei — Hr. Pastor Wilhel Seidel (Woltersdorf b. Lüchow).
Berlin:
Redacteur: J. V.: Siemenroth. Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag
stalt, Berlin SW., Wilhelmstraße N . Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Preußen. Berlin, 14. Januar. Im weiteren Verlauf der vorgestrigen (19.) Sitzung des Reichstages erklärte bei fortgesetzter Debatte über den Antrag der Abgg. Baum⸗ bach und Genossen, betreffend die Einführung von Ge⸗ erbegerichten, der stellvertretende Bevollmächtigte zum undesrath, Geheime Regierungs⸗Rath Loh mann:
8 Meine Herren! Ich kann heute im Wesentlichen nur diejenigen
Erklärungen wiederholen, welche der Herr Stellvertreter des Reichs⸗
Fen ss unn 17. Januar 1888 und am 20. Februar desselben Jahres egeben hat.
T Der Inhalt derselben ging dahin, daß gegen die gesetzliche Re⸗
elung der Gewerbeschiedsgerichte durchaus keine prinzipielle bneigung bestehe, daß man aber diese Angelegenheit angesichts der roßen und schwierigen Aufgaben der Gesetzgebung nicht besonders eschleunigen zu müssen glaube. Es wurde besonders darauf hin⸗ gewiesen, daß die Möglichkeit, zu gewerblichen Schiedsgerichten zu ge⸗ langen, schon gegenwärtig vorhanden sei, indem überall durch Orks⸗ statut solche Schiedsgerichte begründet werden könnten. Nun hat der Herr Antragsteller heute hervorgehoben, daß dieser Weg doch ein etwas mangelhafter sei, und zwar aus zwei Gründen: einmal, weil die Ortsstatute für die einzelnen Gemeinden nicht so leicht zu Stande zu bringen seien, und zweitens deshalb, weil dadurch eine Rechts⸗ ungleichheit in den verschiedenen Theilen Deutschlands herbeigeführt werden würde.
Was den ersten Punkt anbetrifft, so hat der Herr Antragsteller insonderheit Bezug genommen auf das Schicksal des für die Stadt Berlin beschlossenen Ortsstatuts; er hat aber zugleich, wenn ich ihn recht verstanden habe, aus diesem Ortsstatut Bestimmungen hervor⸗
ehoben, die er selbst nicht als unbedenklich ansieht. (Widerspruch.) —
Eo habe ich mich darin verhört. Jedenfalls liegt aber die Sache nach
meiner Information formell so, daß die Genehmigung zu diesem
Ortsstatut lediglich deshalb noch nicht ertheilt ist, weil einige Be⸗
stimmungen in demselben enthalten sind, die zu Bedenken Anlaß ge⸗
geben haben. Ich muß mich enthalten, hierauf näher einzugehen, da mir eine amtliche Kenntniß davon nicht beiwohnt.
Was aber die Rechtsungleichheit betrifft, die durch das Betreten des Weges der ortsstatutarischen Bildung von Gewerbegerichten herbe igeführt werden würde, so gestatte ich mir, darauf aufmerksam zu machen, daß, wenn man im Wesentlichen denjenigen Weg ein⸗ schlagen will, der auch in dem Gesetzentwurf von 1878 eingeschlagen st und damals die Billigung des Reichstages gefunden hat, man gerade in denjenigen Punkten, die der Herr Antragsteller hervor⸗ seboben hat, auch nicht zu einer Rechtsgleichheit für Deutsch⸗ and kommen würde. Denn auch in diesem Gesetzentwurf war namentlich das Wahlverfahren für die Schiedsgerichte der statu⸗ tarischen Regelung überlassen, und ich meine auch, meine Herren, es war das durchaus verständig. Denn ich könnte mir doch wohl denken, daß, wenn man in einem Gesetze das Wahlverfahren allgemein regeln wollte, man sehr leicht zu Ordnungen kommen würde, welche nicht für alle örtlichen Verhältnisse gleich passend wären. Es scheint mir das ein Gegenstand zu sein, der sich aller⸗ dings für die ortsstatutarische Regelung eignet.
dringlichkeit dieser Angelegenheit, bleibt vollständig bestehen, und im Uebrigen, glaube ich, wird doch auch zu berücksichtigen sein, daß seit 1878 gewisse Veränderungen in der Lage der Verhältnisse eingetreten sind. Der Herr Antragsteller hat, wie ich meine, selbst eingeräumt, daß das Verlangen nach gewerblichen Schiedsgerichten mit der Dringlichkeit gegenwärtig nicht mehr auftrete, wie es damals aufgetreten ist. So⸗ weit ich die öffentlichen Verhandlungen über diesen Gegenstand habe verfolgen können, bin ich auch der Meinung, daß das Drängen nach dieser Institution nicht mehr mit derselben Kraft auftritt, wie es in den siebziger Jahren der Fall war. Ferner mache ich darauf auf⸗ merksam, daß inmittelst durch die Novelle zur Gewerbeordnung von 1881 die Innungen das Recht erhalten haben, Schiedsgerichte zu be⸗ gründen, und daß durch die Novelle von 1887 die Wirksamkeit dieser Schiedsgerichte auch auf die außerhalb der Innung stehenden Ge⸗ werbetreibenden und deren Gehülfen ausgede hnt worden ist, sofern 858 durch Bestimmung der höheren Verwaltungsbehörde angeordnet ird.
„Ferner, meine Herren, glaube ich, haben wir zu beachten, daß wir in Folge der Unfallgesetzgebung auch wiederum eine große Reihe von Schiedsgerichten, wenn auch nicht für dieselben Streitsachen, so doch für dieselben Personen, um die es sich hier handelt, bekommen haben, Eben jetzt liegt der Gesetzentwurf über die Alters⸗ und Invalidenversicherung vor, der wiederum, wenn er Gesetz werden sollte, die Bildung einer neuen Reihe von Schiedsgerichten zur Folge haben würde. In dieser Weise kommt eine Organisation zu der anderen, und es ist gewiß nicht ganz unzweckmäßig, wenn man nun erst mal abwartet, zu welchen Organisationen wir auf Grund der be⸗ reits erlassenen Gesetze und der vorliegenden Gesetzentwürfe gelangen, und dann noch einmal prüfen, wie wir diese weitere Organisation am besten zu gestalten haben. Ich glaube, man wird jedenfalls nicht zu dem Ergebniß kommen daf⸗ wie es in der vorigen Resolution des Reichstages ausgesprochen st, diese gewerblichen Schiedsgerichte obligatorisch sein sollen, man wird es vielmehr, wie es in der Novelle von 1878 geschehen ist, zunächst der ortsstatu⸗ tarischen Regelung überlassen und nur unter gewissen Vor⸗ aussetzungen irgend einer staatlichen Instanz die Befugniß geben, an Stelle der Gemeinde zu bestimmen, daß ein gewerbliches Schieds⸗ gericht errichtet werden soll. Wenn man aber auch nur in diesem Umfange die Errichtung der gewerblichen Schiedsgerichte durch Gesetz vorschreiben würde, so würde man immerhin den Gemeinden wieder eine nicht unerhebliche organisatorische Arbeit aufbürden. Solange Staats⸗ und Gemeindebehörden durch die Ausführung der sozialpolitischen Gesetze ohnehin in einem hohen Maße in Anspruch genommen werden, scheint es mir nicht unrichtig, diese Angelegenheit nicht als eine so überaus dringende zu behandeln, vielmehr abzuwarten, bis die er⸗ lassenen Gesetze und vorliegenden Gesetzentwürfe zur vollen Aus⸗ führung gekommen sind und mehr Kraft und Zeit für andere Aufgaben gewonnen sein wird.
Abg. Dr. Hartmann: Angelegenheiten, welche auf dem Boden eines einzelnen ö ich bewegten, auch von Standesgenossen zu leiten, sei eine uralte deutsche Ueberliefe⸗
rung und habe noch heute feste Wurzeln in unserem Volks⸗ leben. Die Schwierigkeiten der Ausführung bei den gewerb⸗
siehe, Dinge für das ganze Reich nach einer und derselben Schablone zu regeln und die Autonomie der Gemeinden zu beein⸗ trächtigen. Die Bewegung, welche bereits im Gange sei, werde nicht zum Stillstand kommen, bevor das Ziel erreicht sei, das vom Abg. Baumhach, wie von ihm, eifrig erstrebt werde. Der Antrag des Abg. Baumbach sei also vollkommen eehe; wenn er nicht dem Bundesrath gegenüber die
edeutung einer Mahnung haben solle. Um eine solche Mahnung zu erlassen, liege aber kein Grund vor. Gegen das Wahlsystem bei den Schiedsgerichten habe er nie etwas eingewendet, denn die Stellung der Standesgenossen innerhalb derselben erwecke das größte Vertrauen, weil sie durch das allgemeine Stimmrecht L4““ wären. Die Bedenken dagegen sei anderen Rücksichten entnommen und träfen hier nicht zu. Gegenüber den eingehenden spinösen Erörterungen aus den siebziger Jahren werde es fast erheitern, wenn man sehe, wie einfach 6 B. in Leipzig die Dinge nach den fest⸗ fesebten Statuten sich abwickelten. Nichts sei von den Wahl⸗ isten vorhanden; Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gäben getrennt nach Ausweis ihrer Persönlichkeit ihre Stimme ab. Wenn man Gewerbegerichte weiter einführe, würde man gut thun, sich an diese Bestimmungen anzuschließen. Er bitte, den An⸗ trag Baumbach abzulehnen.
Abg. Struckmann: Die heutige Haltung des Abg. Hart⸗ mann weiche von derjenigen ab, die seine Fraktion vor drei Jahren eingenommen 5 e. Zu jener Zeit sei der Abg. Klemm mit der damaligen Resolution, einschließlich des Wortes „obli⸗
atorisch“ einverstanden gewesen. Die Nationalliberalen timmten im Großen und Ganzen für die heutige Resolution. Seit Jahren beschäftige das Haus eine Reihe von Angelegen⸗ eiten, die sich mehr und mehr in das Bewußtsein des
olkes eingelebt hätten und endlich einmal der Lösung be⸗ dürften. Die Regierung sollte endlich ernstlich die Hand an⸗ legen, um diese Fragen von der Tagesordnung verschwinden zu lassen, indem sie ihr selbst Fmesge orschläge mache, wenn diese auch nicht gerade alle Wünsche befriedigten. Die Bevölkerung würde solche positiven Vorschläge dankbar aufnehmen. Das gelte auch in Betreff dieser Frage. Dem Bedürfniß nach Schiedsgerichten sei mit der bisherigen Gesetz⸗ gebung noch nicht genügt. An manchen Orten, z. B. in seiner eigenen Stadt Hildesheim, habe sich die Regelung durch die Ortsbehörde sehr gut bewährt. Daher würde er die Einfüh⸗ rung obligatorischer Schiedsgerichte für afseblt halten. Da⸗ beßend Köoe anderswo die Verhältnisse anders, und esonder
von Streitigkeiten vorkomme, könnten regel⸗
veonge in größeren Gemeinden, wo eine größere nza mã ige Gewerbegerichte wünschenswerth sein, um Arbeit⸗