Tpielen wird nach dem neuen Syvstem schnell und leicht erlernt. Die To in Verhindung mit einer patentirten Vorrichtung. die für den Anfänger auf die Klaviatur ges⸗ t wird, geben sämmtliche Noten des Fünflinien⸗Spstems wieder; dabei fallen alle Vorzeichen für das 2. sche Klavierspiel fort und bleiben auch für die Theorie nur in eschräͤnktem Maße bestehen. Die neue Erfindung ist in jehn europäischen Staaten und in Nord⸗Amerikg patentirt und erfreut sich günstiger Beurtheilung Seitens bewährter Fachleute Berlins, wie der Professoren Alsleben und Breslaur. Jedes Noten⸗ stück des Fünflinien⸗Systems läßt se mittelst eines gleich⸗ falls patentirten Uebertragers mechanisch in das neue Spystem umsetzen. Die Rhpthmik ist anschaulich und für jeden Laien leicht ausführbar dargestellt. Eine werthvolle Ergänzung findet das neue Spstem durch die von demselben Autor herrührende „freie Finger⸗ gymnastik“, durch welche die Hand systematisch schnell und leicht aus⸗ ebildet wird und die zeitraubenden Fingerübungen auf dem Klavier ast gänzlich fortfallen. Zur stillen Vorübung von Musikstücken ist eine auf den Tisch zu legende Klaviatur in Originalgröße beigegeben. Lindstaedts „Selbstklavierlehrer“ ist nur durch die Pianofortefabrik von W. Gutzeit in Berlin zu beziehen und kostet 10 ℳ
Mannigfaltiges.
Preußische Klassenlotterie. 6 (Ohne Gewähr.) .“ Bei der vorgestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 179. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 2 Gewinne von 15 000 ℳ auf Nr. 100 909. 152 523. 1224 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 9731. 10 189. 14 307. 27 766. 28 093. 38 752. 43 379. 52 476. 63 174. 67 980. 69 034 77 851. 83 530. 94 510. 112 161.ü 113 125. 125 011. 129 766. 147 055. 149 871. 158 199. 160 723. 161 682. 184 863. 22 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 5351. 19 551. 19 784. 27 051. 31 385. 32 163. 43 490. 53 345. 53 359. 53 837. 63 587. 65 965. 66 472. 82 682. 93 967. 94 899. 121 341. 125 096. 126 026. 154 018. 160 512. 169 290. 46 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 6700. 9159. 14 513. 17 799. 21 290. 22 770. 32 187. 34 160. 36 929. 43 471. 7 972. 49 218. 54 918. 60 011. 62 106. 64 451. 69 902. 76 004. 85 205. 98 067. 99 699. 105 329. 117 318. 124 486. 124 904. 127 051. 129 176. 130 100. 131 963. 133 631. 140 474. 141 127. 148 040. 154 027. 157 888. 158 163. 162 942. 164 256. 169 130. 175 493. 175 557. 178 298. 179 534. 183 696. 183 932. 186 388.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 179. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗
mittagsziehung: T Gewing von 30 000 ℳ auf Nr. 108 820
liegt denn auch die Vertretung der Familie und die Erziehung der 1en ob. e
1 Gewinn vön 10 000 ℳ auf Nr. 31 49. Pes “ von 5000 ℳ auf Nr. 49 739. 82 449. 89 277.
37 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 807. 1497. 3136. 9953. 11 075. 22 999. 24 592. 37 963. 48 728.54 752. 62 484. 64 195. 65 177. 70 426. 75 880. 83 704. 83 838. 90 532. 92 804. 94 519. 106 597. 112 404. 114 213. 116 637. 117 780. 125 181. 134 016. 142 268. 152 332. 156 290. 163 869. 168 553. 175 178. 175 613. 177 689. 180 930. 189 549.
32 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 11 937.“15 108. 30 274. 32 566. 39 053. 39 467. 39 521. 44 284, 49 310. 75 279. 76 770. 84 781. 86 746. 98 009. 112 321. 116 954. 120 024. 122 838. 130 562. 133 407. 135 679. 136 433. 143 611. 146 870. 150 914. 159 431. 160 219. 164 114. 166 505. 168 907. 171 178. 184 798.
51 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 3354. 9546. 9672. 15 634. 18 910. 19 656. 22 661. 23 934. 27 213. 34 162. 45 807. 51 749. 60 656. 65 762. 71 049. 71 826. 73 637. 85 331. 85 620. 85 652. 86 914. 100 476. 101 165. 103 832. 104 055. 107 079. 108 454. 111 553. 112 505. 113 219. 116 595. 120 810. 121 412. 125 535. 127 088. 131 130. 138 411. 139 502. 140 296. 144 828. 145 244. 145 658. 150 380. 153 371. 158 286. 159 436. 159 765. 162 388. 171 177. 175 810. 189 711. —
. In der Aula des Seminars für Orientalische Sprachen hielt Prof. Dr. J. Kohler am Sonnabend Abend einen Vortrag „über das Mutterrecht“, der sich, sowohl was Stoff, wie Form anbetraf, würdig den bisherigen öffentlichen Vorlesungen des Se⸗ minars anschloß. „Nicht immer hat man, so 1e ee führte Redner aus, mit dem Begriff „Familie“ im engeren Sinne das verstanden, was man jetzt darunter begreift: einen Mann mit der seinen Namen annehmenden Gattin und den gemeinsam erzeugten, gleichfalls nach dem Vater genannten Kindern. Es hat viel⸗ mehr lange Zeiten kulturhistorischer Entwickelung gegeben und es giebt deren bei den Naturrölkern noch heute, wo die Orga⸗ nisation der Familie eine wesentlich andere war. Auf die ursprüng⸗ lichste Bildung der Familie war bestimmend das gleiche Blut. Sie war daher basirt auf jenem natürlichen Verhältniß, welches das Kind mit der Mutter verbindet. Nur mit der Mutter ist das Kind in Wirklichkeit gleichen Blutes. Daraus folgt als⸗ dann die Vorstellung einer ausschließlichen Mutterverwandtschaft, und darauf baute sich wieder das Mutterrecht auf, von dem sich die Spuren bis in unser deutsches Kulturleben hinsichtlich der Stellung der illegitimen Kinder erhalten haben. Das Kind ist vom Geblüte der Mutter und darum nach der Auffassung des Mutterrechts nur der Mutter allein und durch sie jenen Personen verwandt, die aus derselben Quelle des Lebens ihr Dasein schöpfen. So ist dem Weibe der nächste männliche Blutsverwandte der Bruder, und ihm, nicht dem Vater,
Das Verhältniß zwischen Bruder, und Schwester
daher auch ein ungemein inniges. In der „Edda“,
1 Gewinn von 15 000 ℳ auf Nr. 70 101.
dem ursprünglichen Nibelungenliede, nimmt daher auch nicht
Gudrun, die spätere Kriemhilde, für den Tod des Gatten Rache an den Brüdern. Neben dem Mutterrecht entwickelte sich nun aber bald das Vaterrecht: der Mann raubte die Frau und damit durchschnitt er alle Bande mit deren Familie; die Frau wurde die Sklavin, und auch die Kinder blieben naturgemäß in der Gewalt und der Obhut des Vaters. Mit der fortschreitenden Gesittung trat an Stelle
des Raubes der Kauf, aber Spuren von Scheinraub erhielten sich
noch Pn-. nebenher, und es finden sich solche Spuren bei vielen Völkern. Der Uebergang zum Vaterrecht kennzeichnet an sich schon einen großen Kulturfortschritt, sowohl ethisch, wie auch für die Wahrung der Machtstellung von Familie und Staat. Das Vaterrecht war, wenn auch nicht die Quelle, so doch Panzer und Beschützer der Kultur. Die heutige Familie ist eine Kombination von Vater⸗ und Mutterrecht; der Vater ist zwar das Haupt der Familie, das erbrechtliche 12eeegn, der Frau und deren Kinder zu ihrer Familie entspricht jedoch den Grundsätzen des Mutterrechts. Die Stellung der 18228 ist dadurch freilich ge⸗ schwächt, und das ist thatsächlich ein Uebel der Zeit, wenn auch an⸗ erkannt werden muß, daß viele Pflichten der Familie jetzt vom Staat übernommen sind.“
Aus Stuttgart, vom 18. Januar, wird der „M. Allg. Ztg.“ berichtet: Der in den letzten Monaten durch verschiedene Umstände etwas in den Hintergrund Plan der Errichtung eines Denk⸗ mals für den Kaiser Wilhelm I. in der Hauptstadt Schwabens ist nunmehr einen Schritt seiner Verwirklichung näher gekommen, in⸗ dem, Dank der Initiative Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm, in einer giltemn abgehaltenen, sowohl von hier als von auswärts zahlreich besuchten Comits⸗Sitzung die schwierige Platzfrage ‚einer glücklichen Lösung entgegengeführt worden ist. ser Prinz bezeichnete unter allseitiger Fünin⸗ mung den Platz zwischen dem alten Schloß und dem Waisen⸗ haus als den für das Denkmal am besten Fertsneten und machte die allgemeine Befriedigung hervorrufende Mittheilung, daß Se. Majestät der König (der Platz ist Krongut) seine Genehmigung hierzu ertheilt habe. Unter diesen Umständen wird man wohl den anderweitig ge⸗ faßten Gedanken der Errichtung des Kaiser Wilhelm⸗Denkmals auf dem Hohenstaufen fallen lassen, um einer Zersplitterung der Mittel vorzubeugen. Die Kosten für das Denkmal in Stuttgart — es soll ein Reiterstandbild sein — werden auf etwa 200 000 ℳ berechnet. Vorhanden sind bereits 102 000 ℳ, davon 12 000 ℳ im Lande und 90 000. in Stuttgart ge⸗ stiftet. Unter diesen 90 000 ℳ sind 20 000 ℳ, welche der Gemeinde⸗ rath vorerst bewilligt hat. Was die Ausführung des Denkmals an⸗ belangt, so ist man noch nicht einig darüber, ob man dieselbe unserm zweifellos ersten einheimischen Bildhauer, Prof. Donndorf, übertragen oder verschiedene Künstler mit der Anfertigung von Skizzen beauftragen soll. Vermuthlich wird der letztere Weg gewählt werden.
München, 19. Januar. (W. T. B.) Die Akfrikareisenden Andreas Kuentzel, Ingenieur Gerstäcker und von Stransky sind nach Witu in Ost⸗Afrika abgereist.
Neapel, 21. Januar. (W. T. B.) Der Vesuv zeigt in letzter Zeit wieder größere Thätigkeit; ein unterirdisches Ge⸗ töse ist hörbar, starker Rauch steigt auf, und am südöstlichen Ab⸗
hange des Berges strömt Lava aus.
Wetterberi
cht vem 20. Januar 1889, 8 U
r Morgens.
&
V
Wallner-Theater. Madame Bonivard.
vom 21. Januar 188ĩ9,
Morgens. Dienstag:
sp.
f0 Gr. eeres Millim. peratur n 0 Celsius M.
50C. = 409
Wetter. Stationen.
Bar. au u. d. M red. in Tem i
Neumann. Wetter.
Temperatur in 0Celsius 0 C. = 40 R
. Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Vorher: Zum 104. Male: Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Beqatzang vner clischen Idee von Franz Wallner. Anfang
r. Mittwoch und die folgenden Tage: Madame
Prem.⸗Lieut. Curt von Gallwitz gen. Dreyling mit F Helene Rotte (Neisse). — Hr. Eisen⸗ bahn⸗Baumeister Karl Kaeser mit Frl. Antonie Coermann (Ratkau i. E. — Mülhausen i. E.). — Hr. Konrad Rackles mit Frl. Johanne Igel (Frankfurt a. M. — Chemnit). — Hr. Post⸗ sekretär Maximilian Steinberg mit Frl. Hermi
Künne (Altena i. Westf.). — Hr. Theodor He⸗ mierdinger mit Frl. Felicie Francesconi (Berlin).
Zum 104. M.:
—
abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in
11111““
Deutsches Reich.
Zuckermengen, 3 welche in der Zeit vom 1. bis 15. Januar 1889 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem auf Steuervergütung
en freien Verkehr zurüclgebracht worden sind.
[710: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens
90 Proz. 1 sogenannte Krystalls ꝛc. 8
712: Aller übrige harte Zucker, kene Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]
Kandis und Zucker in w
eißen vollen harten Broden ꝛc., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,
sowie aller weiße trockene (nicht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in
—
—
Staaten bezw. Verwaltungs⸗Bezirke.
NMNiit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt:
Aus öffentlichen Niederlagen oder Privatniederlagen unter
zur unmittelbaren Ausfuhr
amtlichem Mitverschluß wurden
gegen Erstattung der Vergü⸗
tung in den freien Verkehr zurückgebracht
zur Aufnahme in eine öffent⸗
liche Niederlage oder eine
Privatniederlage unter amt⸗ lichem Mitverschluß
711 kg
712 kg
710 kg
711 kg
711 712² kg kg
710 kg
Preußen. Provinz Westpreußen. Brandenburg. Pommern. hersie 1““ ö15. Sachsen, einschl. der schwarzb. Unterherrschaften . . .. Schleswig⸗Holstein. annover. 1 Westfalen. Rheinland.
Sa. Preußen
Bayern. . ..
Baden.
Mecklenburg . . . ..
Braunschweig “
Anhalt. 1 1
Bremen.
Hamburg. JZJEöbb626 Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet.
Hierzu in der Zeit vom 1. August 1888 bis 31. Dezember 1888 ..
Zusammen In demselben Zeitraum des Vorjahres ³)
150 009
1 300 006 200 000 100 000
625 665 44 586
1 457 389 50 000
8 209
26 478 14 850 115 456
2 908 998 52 050 300 000
482 800
4 959 4 942
258 310] 2 225 900
3 224 333 200 000 1 424 837 100 000 830 110
295 952 382 988
850 000 122 456
11I1!
800 000
2 000 114 1 430 436
—
107 681
29 645 29 580 ee [1433 441
379 999
—
bb
61 240 20 000
3 900 632 351 923 44 452
840 614
3 935 864 595
300 016 225 479 399 537 949 994 3 249 165 Shes
4 251 197 1 018 537
1 712 636
8 848 200 300 000
150 003 139 739
137 326
—
100 000
II
¹) 9 060 650 5 137 621 158 596 468 49 531 510
482 4322)9 437 942 7 415 966 118650371
137 326] 5 269 734 1 356 174 18 627 796
1 812 636
5 649 268 1728 832
665 684
167 657 118 54 669 131
7 898 398 128088313 182 245 514 52 384 065/ 3 231 315773 390 967 13 559 863
Aberdeen..
Christiansund
Kopenhagen. . 3 aparanda..
St Petersburg Moskau...
heiter wolkig Nebel bedeckt halb bed. 3 Schnee wolkig
759 757
Neufahrwasser 756
Memel
wolkig Regen wolkenlos wolkenlos wolkenl. ¹) bedeckt bedeckt bedeckt²)
Münster.. Karlsruhe.. Wiesbaden.
nchen.. Chemnitz.. Berlin...
Wien. Breslau...
766 769 788 767 767 763 766 763
Nebel bedeckt) ill bedeckt Schnee bedeckt bedeckt wolkig bedeckt
Triest..
— H ꝗA —
766
.Sen Abend etwas ³)
achts Schnee.
oLL-ZJgnevneee 2,LLee=
wolkenlos
Regen. ²) Nachts Regen.
Uebersicht der Witterung.
Die Devression,
welche gestern über Nord⸗
skandinavien lag, ist südostwärts nach Finnland fort⸗ eschritten, während auf dem Ocean, westlich von land, ein hohes harometrisches Maximum erschienen ist. Bei an der Küste ziemlich frischen, im Binnen⸗ lande meist schwachen, südwestlichen bis nordwest⸗ lichen Winden, ist das Wetter über Deutschland veränderlich und, insbesondere im Norden, mild. In Süddeutschland herrscht noch leichter Frost.
— ‚ʒeee Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗
haus. 21. Vorstellung. Der Prophet. Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Dichtung nach sesccha des Scribe, deutsch bearbeitet von L.
stab. Ballet von P Kahl.
Regisseur: Schauspielh aus.
oder: Der Markt komische Oper in 4 Dichtung (theilweise
882522 von W. Friedrich. Anfang 7 Uhr.
S 23. Vorstellung.
Brantfahrt. 4 Akten von H. Lubliner r.
auspielhaus. Bürger). Anfang 8
aul Taglioni. Dirigent: Herr Herr Salomon. Leyden: Herr Sylva, als 8286 Anfang 7 Uhr.
22. Vorste Barnhelm, oder: Das Soldaten in 5 Akten von G. E. Lessing. Mittwoch: Opernhaus. 22. Vorstellung. Martha,
Deutsche Seewarte.
dem Fran⸗
ell⸗ (Johann von ung. Minna von lück. Lustspiel Anfang 7 Uhr.
n Richmond. Romantisch⸗ kten von Fr. von Flotow. nach dem Plane des St.
Auf der
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
aparanda.
t Petersburg Moskau..
Cork, Queens⸗ towmw. Cherbourg. Helder.. Sylt. 0 0 0 amburg.. winemünde Neufahrwasser Memel.. Münster.. Karlsruhe.. Wiesbaden. München.. Chemnitz. Berlin.. Wien. Breslau..
vee halb bed. wolkig Nebel wolkenlos Nebel) bedeckt Schnee
2Le⁴ο 5
756 767
774 768 768 764 766
3 8eh 3 halb bed. 1 wolkig 1 heiter²) 2 Nebel³) 765 2heiter*) 761 3 bedeckt 760 3 bedeckt 1 1 U 1 1 2 1 3
767 bedeckt 768 bedeckt 768 bedeckt5) 766 Nebels) 767 bedeckt 766 bedeckt 766 bedeckt 764 bedeckt
Triest 762 3 Regen
¹) Nordlicht, ²) Reif. ³) Dichter Nebel, Rauh⸗ reif. *) Reif. ⁵³) Nachts Schnee, Reif. ⁶) Nachts e.
Schne Uebersicht der Witterung.
Eine breite Zone niedrigen Luftdrucks erstreckt sich von Nordwest⸗Rußland südwärts nach der Balkan⸗ halbinsel, barometrische Maxima liegen westlich von Irland und über Südrußland. Ueber Centraleuropa ist bei schwachen, im Norden nordwestlichen, im Süden umlaufenden Winden das Wetter trübe und durchschnittlich etwas kälter. In Deutschland herrscht
meist leichten Frost. Deutsche Seewarte.
Beutsches Theater. Dienstag: Der Wider⸗ spänstigen Zähmung.
Mittwoch: Don Carlos. Donnerstag: Die Welt,
in der man si langweilt. 81
Geburtstag: Minna von Barnhelm. 8 Mittwoch: Die wilde Jagd. 8 Donnerstag: Cornelins Voß.
Verliner Theater. Dienstag: Zu Lessing's
8 “ .“ “ SEe Dienstag: Ein Fallisse⸗ ment. Schauspiel in 5 Akten von Björnst Björnson. (Advokat Berent: Ernst Po 118 Fetgs ittwoch: Cyprienne. Vorher: Die Lerche. Hehzerstag; g Foße aüeeg süin e reitag: Zum 1. Male: uzessin Sascha. aagtbes p. 4 Akten von Paul bevse. ag
Bonivard. Der dritte Kopf.
Victoria-Theater. Dienstag: Zum 29. Male: Ali Baba. Ausstattungsstückk mit großem Ballet in 3 Akten und 7 Bildern von Ch. 1 Text von Panloo und Busnach. Für das Victoria⸗Theater “ von Dr. Max Bauer (Rusticus). Anfang
r. Mittwoch und folgende Tage: Ali Baba.
Friedrich-Wilhelmstädtisches
Dienstag: Mit neuer glänzender Ausstattung, zum 47. Male (in deutscher Sprache): Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipn. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Eilbert. Musik von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr. 16
Mittwoch: Der Mikado. “
Theater.
Residenz-Theater. Dienstag u. folgende Tage: Nervöfe Frauen. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Tochs, bearbeitet von ranz Wallner. Vorher: Im Bondoir. Dramatischer
Scherz in 1 Aufzuge von Franz Wallner und Th. Brandt. Anfang 7 ½ Uhr. Fe
Velle-Alliance-Theater. Dienstag: Der Ver⸗ schwender. Original⸗Zaubermärchen in 3 Aufzügen von Ferdinand Raimund. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Erstes Gastspiel der Münchener Mitglieder des Königl. Theaters am Gärtnerplatz, unter Leitung des Kgl. bayerischen Hofschauspielers Hrn. Max Hofpaur. Der Prozeßhannsl. Ober⸗ bayerisches Volksstück mit Gesang in 4 Akten von Pedic Hanghofer und Hans Neuert. Musik von
.Voith.
Central-Theater. Dienstag: Zum 30. Male:
Leuchtkugeln. Gesangsposse in 4 Akten von W. 2e Musik von G. Steffens. Anfang
r. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72 Dienstag: Zum letzten und 164. Male: Die drei Grazien.
Mittwoch, der Vorbereitungen wegen für die
Novität, keine Vorstellung.
Donnerstag: Zum 1. Male: Die junge Garde. Sesanposie, in “ Fon g 2 eop. 8 ie Gesangstexte theilweise vo ust. Görß. Musik von Fr. Rokb⸗ 8
Familien⸗Nachrichten.
8 8 Verlobt: Frl. Marie Weismantel mit Hrn. Julius Kißling (Stuttgart —Ulm), — Frl. Elise Jacobson mit Hrn. Gymnasiallehrer Dr. Georg Lejeune Dirichlet (Königsberg). — Frl. Natalie Kumpf mit Hrn. Postsekretär Jacob Rueß (Ulm). Verehelicht: Hr. Hauptmann von Besser mit
Fe—s 2 1“
Frl. Helene von Wallenberg (Zoppot).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister von Longchamps⸗Berier (Berlin). — Hrn. Dr. med. Otto Denk (Herrenalb). — Hrn. Reg.⸗Baumeister O. Hahn (Paßsazarch, — Eine Tochter: Hrn. Dr. med. Haßlacher (Berlin). Hrn. Rektor Pingel (Tessin). — Hrn. Gymnasiallehrer Dr. Bernecker (Lyck)h. — Hrn Hch. Lünne (Weveling⸗ hoven). —! Hrn. Landrath Robert⸗Tornow (La⸗ biau). — Hrn. Prem.⸗Lieut. von Rosenberg⸗ Gruszczynski (Frankfurt a. O.).
Gestorben: Frau Major Auguste Lange, geb. Thomas (Berlin). — Hr. Kanzlei⸗Rath a. D. David Müller (Berlin). — Hr. Masor Ottomar Adolph von Baczko (Lötzen). — Frau verw. Julie Werner, geb. Moldähnke (Danzig). — Hrn. Haupt⸗ mann Hoffmeister Sohn Kurt (Einbeck). — Hr. S Hermann Meyer — Frau Kreis⸗Medizinal⸗Rath Dr. Marie Groß
geb. Dihlmann (Ellwangen). — Hr. Kanzlei⸗Rath Eduard Taenzer (Frankenstein i. Schl.). — Frau Ernestine Hobohm, gebh Pfeil (Magdeburg). — Hr. Fabrikant Daniel Straub (Geislingen a. St.).
[55227] Nachruf.
Am 17. dieses Monats Abends verschied plötzlich und ganz unerwartet
Herr Professor Dr. Ludwig Verrig
hier, im Alter von nahezu 73 Jahren am Herzschlage.
Der Verstorbene war viele Jahre hindurch Mitglied des unterfertigten Aufsichtsrathes und nahm mit lebendigem Interesse an der Entwickelung der Gesellschaft „Friedrich Wilhelm“ Theil.
Sein Hinscheiden läßt eine fühlbare Lücke bei uns zurück. 8 S
„CEhre seinem Andenken!
Berlin, am 19. Januar 18389.
Der Aufsichtsrath
der „Friedrich Wilhelm“ Preußischen Tebens- und Garantie- Versicherungs-Actien-Gesellschaft.
Victor Herzog von Ratibor, Präsident.
n-
J. V.: Siemenroth.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wühflmftraße Nr. 82.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), (105)
und ein Brennmaterialien⸗ Preisconraut der Firma A. W. Berger & TCo. RNachfolge
Redacteur: Berlin:
— Hr.
zu Berlin NW., Unter den Linden 43.
¹) Darunter 907 396, ²) desgl. 200 000 kg. Die Abweichungen von der vorjährigen .
Berlin, im Januar 1889. 8
178 832 96
665 684 303 749
1 493 500/[23 897 530 801 613ʃ12 481 924
7 461 904
welche bereits in den Vormonaten abgefertigt, jetzt aber erst nachgewiesen worden sind. ebersicht beruhen auf nachträglich eingeg Berichtigu
igungen
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 21. Januar. Im weiteren “ der vorgestrigen (23.) Sitzung des Reichstages erklärte au die von dem Abg. Bebel gemachten Ausführungen, daß seine Partei gegen die im Etat vorgesehene Mehrforderung von 14 000 ℳ für den Staatssekretär des Innern stimmen würde und auf den von ihm gestellten Antrag: die verbündeten Regierungen zu ersuchen, in Zukunft die Jahresberichte der mit der Beaufsichtigung der Fabriken betrauten Beamten in wörtlichem Abdruck dem Reichstage zur Kenntniß zu bringen, der Staatssekretär von Maltzahn: Der Herr Vorredner hat seine Rede mit einem Angriff auf die Fhhsrns he. Fües n. reen ehnseetrs umn den KAeigt⸗ 8 des Perrn V 1 “ In der, Naütieung, er sühner jenigen seiner Parteigenossen gab, gegen “ de en ge. hat er allerdings weniger diese Po⸗ sition angegriffen, als das in der Höhe entsprechende Gehalt des Herrn Staatssekretärs des Auswärtigen Amts. Wenn der Herr Vorredner sachlich eine Kritik dieser letzten Forderung beabsichtigt hätte, so wäre meines Erachtens der richtige Ort dafür die Berathung des Etats des Auswärtigen Amts gewesen. So⸗ viel ich weiß, ist bei der Berathung des Etats des Aus⸗ wärtigen Amts ein derartiger Angriff nicht erfolgt, sondern die Forderung im Etat des Auswärtigen Amts ist, wie sie 5 begründet ist, vom Reichstage ohne Anstand bewilligt worden. Ich wünsche und hoffe, daß auch an dieser Stelle der Reichstag die orderung der verbündeten Regierungen bewilligen werde; denn sie ist voll und ganz sachlich begründet, und ich glaube, alle Diejenigen, welche die Verhältnisse einigermaßen kennen, werden die Be rüͤndung gerade dieser Forderung anerkennen, ohne 8e es hier nöthig wäre, daß ich des Naͤheren noch darlege, weshalb died epräsentationspflichten des Herrn Staatssekretärs des Innern der ganzen seiner Stellung“ nach ganz hervorragende und stärkere sind, als bei uns übrigen Staatssekretären im Deutschen Reich. 8 b Abg. von Bennigsen: Die Anregung zu dieser Gehalts⸗ verbesserung sei nicht von den verbündeten Regierungen oder von der Reichsregierung, am allerwenigsten von dem Inhaber der Stelle ausgegangen; es sei vielmehr hier im Reichstage in den Kreisen der Reichsvertretung dieses Bedürfni als durchaus berechtigt und dringend anerkannt worden. Er möchte nur darauf hinweisen, daß dem Staatssekretär des Innern durch eine Stellung im Bundesrath und zum Bundesralh nicht allein, sondern auch dadurch, daß in sein Ressort eine ganze Reihe von erschiedenen Aemtern und Behörden eingefügt sei, ganz be⸗ deutende Repräsentationspflichten naturgemäß oblägen. Alle wüßten doch aus Erfahrung, daß gerade der Staatssekretär des Innern mit 85n. großen Last verantwort⸗ licher Geschäfte zu kämpfen habe. zu 1 ZBö “ 5 Söbobes 81 1 . wichtigen Stelle auch noch finanzielle Opfer zumuthen wollte. Aümechr fabitgen⸗ Er hätte nicht geglaubt, daß diese Forderung, nachdem sie in der Bud etkommission bewilligt worden, zu einer hier Anlaß geben würde. Da es aber einmal geschehen sei, so . er Namens seiner Freunde erklären, daß seine Partei dem escluß der Kommission zu⸗ stimme. Er halte diese Forderung für noch begründeter,
tage verlangt wird.
Dann wäre es doch zu viel
die für den Staats ffresar des Nesschhecgen Amts, und bitte, die Position möglichst einstimmig zu bewilligen.
Posin Kalle⸗ ätte der Bebel'sche Antrag Aussicht auf Erfolg, dann hätte Kollege Lingens schon längst seinen ent⸗ sprechenden Antrag wieder eingebracht. Hr. Lingens müsse also das Bewußtsein in sich tragen, daß er damit nicht durch⸗ dringen würde. Vom praktischen Standpunkt aus sei die jetzige Form der Berichte den Sammelberichten entschieden vorzuziehen. Es komme vor Allem darauf an, zu ersehen, wie die einzelnen gesetzlichen Bestimmungen über Kinder⸗ und Frauenarbeit, das Lehrlingswesen u. s. w. sich bewährten. Das müsse man aber mit einem Blick übersehen können. Anders läge ja die Sache, wenn die jetzige Form der Berichterstattung eine subjektive und tendenzibse wäre. Dieser Vorwurf sei ihr aber selbst von Hrn. Bebel nicht gemacht worden. Einverstanden sei er mit Hrn. Bebel, daß die Zahl der Fabrikinspektoren möglichst vermehrt werde, einmal wegen ihrer erhöhten Revisionsthätigkeit und dann, damit sie noch mehr als bisher eine Vermittlerrolle zwischen Arbeitgeber und Arbeiter übernehmen könnten. Ebenso wünsche auch er, daß die Fabrikinspektoren nähere Angaben über die verschiedenen Arbeitszeiten machen möchten. Es sei ihm gestattet, noch einen anderen Punkt zur Sprache zu bringen. Im vorigen fahre habe der Abg. Miquel die Frage angeregt, ob es nicht an der da sei, von Reichswegen ein Wohnungsgesetz zu erlassen. s seien nur zwei Gründe gegen diesen Vorschlag angeführt, die x und daß die Reichsgesetzgebung auf diesem Gebiet nicht viel zu thun habe. Die Hauptsache liege in der Privatinitiative, und leider habe sich in Deutschland der Sinn und das Verständniß für soziale Pflichten in dieser Richtung noch wenig entwickelt. Die Kompetenz des Reichs könne nicht zweifelhaft sein, denn nach Artikel 4 der Verfassung liege es dem Reich ob, in gesundheitlichen Ftgen gesetzgeberisch einzugreifen. Seit dem vorigen Jahre hätten sich die Ver⸗ ältnisse entschieden zu ihrem Vortheil geändert. An ver⸗ haültnesen Orten habe man die Sache erörtert und auf Abhülfe hingewirkt, so in ie Lägen aber die Sachen so, dann sei es sehr an der Zeit, daß die Gesetzgebung helfend eintrete, man laufe sonst Gefahr, daß die Bestrebungen der rivaten und gemeinnützigen Vereine auf Schwierigkeiten tießen und zu “ führten, welche die ganze Be⸗ wegung vielleicht auf Jahrzehnte 88 würden. Bei dem mangelnden Sinn der kleinen Leute fuüͤr die Wohl⸗ that gesunder Wohnungen sei eine gesetzliche Beschränkung der ungesunden Wohnungen umsomehr am Platz. Schließlich noch eine Bitte. Aus den Berichten der Fabrikinspektoren gehe ervor, daß die Arbeitgeber für Einrichtungen zur häuslichen usbildung von Fabrikarbeiterinnen wenig Sinn hätten, und daß sie vor Allem nicht recht wüßten, wie sie die Sache an⸗ fangen sollten. Nun habe auf Anregung der Kaiserin Augusta der deuische Verein der Armenpflege sich mit der Frage der hauswirth⸗ schaftlichen Ausbildung der Mädchen ärmerer Klassen beschäctit und eine ständige Kommission eingesetzt, die in Gemeinschaft mit dem deutschen Frauenverein sich die Aufgabe gestellt habe,
ach Möglichkeit die nöthigen Veranstaltungen ins Leben zu
Person werde für den Antrag Bebel stimmen.
rufen. Man habe nun die Absicht, dadurch zu wirken, daß man kurze Erläuterungen über die Sgesnnsen derartiger Einrichtungen in die Oeffentlichkeit bringe. Er möchte nur den Staatssekretär bitten, er möge, wenn einmal so wie so an die Fabrikinspektoren ein Cirkular erlassen werde, ihnen anempfehlen, daß sie sich dieser Bewegung auch annehmen und in Arbeiterkreisen auf jene Publikation hinwiesen.
Abg. Lingens: Wenn bei den Betheiligten schon ein leb⸗ haftes Interesse für die Wohnungsfrage existire, dann sollte man doch erst ihre Initiative abwarten und nicht mit gesetz⸗ lichen Anordnungen eingreifen, welche die Städte und Ge⸗ meinden finanziell belasten würden. Uebrigens existirten les schon polizeiliche Bestimmungen gegen gesundheitsschädliche Wohnungen. Auch in Aachen würde man gern für solche Zwecke Aufwendungen machen, wenn die Opfer nicht zu groß wären. Mit der letzten Anregung des Herrn Vorredners sei er einver⸗ standen und möchte nur darauf hinweisen, daß nirgendwo besser für die häusliche Ausbildung der jungen Mädchen ge⸗ sorgt werde, als in klösterlichen Genossenschaften. Wenn jener ihm aber suppeditire, daß er seinen Antrag wegen der Sammelberichte als erfolglos nicht so befinde jener sich in einem Irrthum. Er (Redner 1868 8
Arbeitgeber hätten daß auch ihnen die Berichte zugänglich gemacht würden, um die guten
ein Interesse daran,
Rathschläge der Fabrikinspektoren mehr als bisher benutzen zu
können. Die Wohlthat humanitärer Einrichtungen sei in den Berichten genügend hervorgehoben. Die religiösen Bedürfnisse der Arbeiter hätten aber fast gar keine Würdigung gefunden. Aus Chemnitz werde berichtet, daß an den Sonntag⸗ Vormittagen fast durchweg gearbeitet werde. Nach einer der dortigen Fabrikordnungen hätten die Arbeiter sich nicht zu weigern, am Sonntag zu arbeiten, und die Stadtverordneten⸗ Versammlung habe diese Fabrikordnung gebilligt! Man müsse im Einzelnen vergleichen können, was die Fabrikinspektoren aus den einzelnen Bezirken berichteten. ebrigens liefere Preußen und Sachsen die besten Berichte; die aus Bayern, Baden und den thüringischen Ländern ließen auch Vieles zu wünschen übrig, weil die Bezirke zu groß seien. Ueberflüssige Dinge würden die Fabrikinspektoren wohl von selbst auslassen, und schon deshalb der Bericht nicht zu sehr anschwellen; geschähe es dennoch, so könnte Remedur geschaffen werden.
Abg. Frhr. von Stauffenberg: Es lasse sich nicht leugnen, daß die gesundheitlichen Verhältnisse der Hausindustrie noch viel⸗ fach im Argen lägen, er meine vor Allem die Spiegelindustrie. Es sei das große Verdienst einer Reihe von Aerzten in Fürth, wo diese Industrie ihren hauptsächlichsten Sitz habe, mit
roßem Nachdruck die Nachtheile dieser Industrie für die Ar⸗ beuter hervorgehoben zu haben. Was von Seiten des Dr. Meier und Anderen sei, sei sehr anerkennenswerth. b Hr. Bebel habe auch auf die Broschüre des Dr. Schönlank Bezug genommen. Obwohl nicht geleugnet werden könne, daß in derselben auch sehr stark übertriebene Ausführungen enthalten seien, so sei sie doch sehr geeignet, zu einem sehr ernsten Nach⸗ denken aufzufordern, und zu Erwägungen, wie diesen Ver⸗ hältnissen abgeholfen werden könne. Die ärztlichen Gutachten, welche in dieser Broschüre abgedruckt seien und das statistische Material würden jeden Leser auf das Tiefste erschüttern müssen. Allerdings sei in neuerer Zeit auch eine Reihe von Maßregeln getroffen worden, welche zu einer Verbesserung der Verhältnisse Anlaß geben können, und im Großen und Ganzen hätten sich die Verhältnisse auch etwas besser gestaltet; daß aber diese Uebelstände ganz abgestellt werden könnten, sei schwer⸗ lich zu erwarten, so lange es nicht der menschlichen Er⸗ findung gelinge, ein anderes Material für die Spiegelbelegung zu finden. Die Belegung mit Silber habe sich S halten können, weil der Silberpreis zu hoch sei. So viel habe man wenigstens gehört, daß gerade im gegenwärtigen Augenblick sich die Sache in Fluß besinde. Von einem Verein der Spiegelbeleger sei ein Preis ausgeschrieben worden zum Schutz der Gesundheit der Arbeiter in dieser Industrie. Ueber die eingelaufenen Arbeiten werde demnächst ein Preisgericht ent⸗ scheiden. Es sei zu hoffen, daß diese ungünstigen Verhältnisse durch das, was hier vorgeschlagen werde, nachhaltig verbessert wüͤrdg. tssekretä n Boetticher aatssekretär vo 1
Die Uebelstände in den Spiegelbelegungsanstalten sind schon öfter hier zur Sprache gebracht worden, und ich habe, glaube ich, das letzte Mal im vergangenen Jahre, als der Gegenstand angeregt wurde, er⸗ klären können, daß die verbündeten Regierungen daxauf aus sind, übereinstimmende Vorschriften zu erlassen, welche die Gefahren dieses Gewerbebetriebs thunlichst einschränken. 8
Es ist nun neuerdings, nachdem man mit den Einrichtungen, die man hier in Berlin in den Spiegelbelegungsanstalten getroffen hat, günstige Erfahrungen gemacht hatte, gerade wegen der bayerischen Spiegelbelegungsanstalten mit der Königlich bayerischen Regierung verhandelt, und ich habe allen Grund zu der Hoffnung, daß diejenigen Einrichtungen, welche hier in Berlin zur Vorbeugung der Gefahren getroffen worden sind, auch demnächst in Fürth und den anderen Orten getroffen werden, in denen Spiegelbelegsanstalten sFisttesn. Die Gefahren sind ja außerordentlich groß, und es ist sehr dankenswerth, daß sich die medizinische issenschaft mit der Beseitigung dieser Gefahren beschäftigt. Ich kann es be sonders freudig begrüßen, daß der Grund für die Queck⸗ silberkrankheit von dem Kaiserlichen Gesundheitsamt aufgedeckt “ worden ist. Eine Beseitigung der Fabrikation, wie sie der Abg. Bebel anregte, wird man, glaube ich, um so weniger ins Auge fassen können, als, wie gesagt, die Möglichkeit vorliegt, die Gefahren auf ein Minimum einzuschränken, einmal dadurch, daß man den Gewerbebetrieb nur in großen, luftigen Räumen vornehmen läßt, und dadurch, daß man Einrichtungen trifft, welche das Verstauben des Quecksilbers — das ist der gefährlichste Feind des Arbeiters — möglichst verhindert, und weiter b-ve. Nee; man die Arbeitszeiten in diesen Anstalten auf ein Minimum verkürzt. Dazu kommt weiter in Betracht, daß man in neuerer Zeit ja auch anderes Material für das Belegen der Spiegel nutzbar verwendet; aber, meine Herren, dieses Material ist doch noch so theuer, daß man einen großen Theil der Bevölkerung, glaube ich, in der Benutzung der Spiegel einschränken ande. wenn man die Quecksilberbelegindustrie vollständig untersagte. Ich habe, wie gesagt, die Erwartung, † 188 1 die Fors en der Medizin als auch die Thätigkeit der Polizeibehörden und endlich
die Fortschritte der Technik dazu führen werden, daß dieser gefährliese Ie gegeel demmach wmaestheic genast naa...
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