1889 / 20 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

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schiede nicht mehr gemacht würden; diese hätten eben ein⸗

essehen, daß sie dann gerade die intelligentesten Arbeiter aus⸗ schließen müßten. Würde das Reich, das hier als der rößte Arbeitgeber auftrete, an jenem Unterschiede fest⸗ alten, so wäre, abgesehen von der Ungerechtigkeit, aller Agitation wieder Thür und Thor geöffnet.

Alle diese Wälle gegen die Sozialdemokratie nützten

nichts. Außerdem würden die Leute bei dieser Auffassung der

Kanalkommission zur Heuchelei und Lüge erzogen werden.

Denn um Arbeit zu erhalten, würden sie ihre Ueberzeugung

verleugnen müssen. Es nütze der öffentlichen Moral viel

mehr, wenn diese ungerechten Forderungen nicht gestellt würden, zumal der Zweck doch nicht erreicht werde. Wohin das führe, habe man vor acht Tagen in Breslau gesehen. Dort hätten sich 12 000 königstreue Arbeiter

u einem Fackelzug vereinigt, die Kartellparteien jubelten

arüber und hofften, bei der nächsten Wahl diese

Gesinnung in baarer Muünze ausgedrückt zu sehen. Von

diesen königstreuen Arbeitern aber hätten bei der Wahl vor

8 Tagen keine 1400 in diesem Sinne gewählt. Sie hätten

den Fackelzug eben nur mitgemacht, um nicht entlassen zu

werden. Wenn beim Kanalbau zwischen den Unternehmern und den Arbeitern das erfreulicherweise bestehende gute

Verhältniß erhalten bleiben solle, so müsse die Be⸗

schäftigung nur von der HQualifikation und nicht

von 88 politischen Gesinnung abhängig gemacht werden.

Das Blechschild gefalle ihm auch nicht; es gebe andere Mittel

und Wege, um die Arbeiter als zum Kanalbau gehörig zu

kennzeichnen. Bei den schon schlechten materiellen Verhältnissen der Arbeiter würden diese dadurch noch vielleicht dazu ge⸗ zwungen, sich eine besondere Mütze zu beschaffen, und da wesentlich Militärs mit der Leitung der Arbeit betraut seien, so würden diese Herren darauf sehen, daß, wie sie es in der aktiven

Truppe gewöhnt seien, Alles in Reih und Glied und Uniform sich

vor ihren Augen präsentire. Ferner sollten bei der Auszahlung ewisse Abzüge einbehalten werden, um bei eventuellen Ent⸗

assungen der Arbeiter für etwaige Strafgelder Reserve zu

behalten. Er halte die Kanalkommission nicht einmal civil⸗ rechtlich für berechtigt, irgend etwas einzubehalten für den Fall, daß sich ein Arbeiter etwas zu Schulden kommen lasse. Ein solches Verhältniß wäre nichts weiter, als das der Sklaven zu ihren Damit sei er jedoch zufrieden, daß die achtarbeit und Sonntagsarbeit ausgeschlossen sei. Er bedauere aber, daß die Kanalkommission die Festsetzung der Länge der täglichen Arbeitszeit außer Acht gelassen habe. Bei dem Bestreben der verbündeten Regierungen und besonders des Staatssekretärs des Innern, vernünftige Zustände für die Arbeiter zu be⸗ schaffen, wäre auch eine solche Bestimmung wünschenswerth. Die Ausschließung von Arbeitern einer bestimmten politischen Richtung sei um 7 weniger gerechtfertigt, weil von den Steuern dieser Arbeiter das ganze Werk mit bezahlt werde. Sonst müßte man diese Arbeiter auch von den Steuern befreien. Wenn die verbündeten Regierungen darnach strebten, bessere Zu⸗ stände für die Arbeiter zu schaffen und immer behaupteten, der Arbeiterschutz sei in ihren Händen am besten aufgehoben, dann dürfe man solche Vorschriften nicht erlassen. Dadurch würden nur, um mit den verbündeten Regierungen zu sprechen, die Brutstätten der Sozialdemokratie vermehrt. Die Sozial⸗ demokratie schaffe man dadurch nicht aus der Welt, sondern nur durch Einrichtungen, unter welchen die Arbeiter so leben könnten, wie sie es durch ihre Arbeit und ihren Fleiß verdienten.

Staatssekretär von Boetticher:

Meine Herren! Der Herr Vorredner hat sich in einen Eifer hineingeredet, der wirklich ganz unbegründet ist; denn namentlich das, worüber er mehrfach, wie zuletzt noch in den Ausführungen seiner Rede sich beklagt hat, steht nicht in den allgemeinen Vertrags⸗ bestimmungen. Allerdings will ich um gerecht zu sein, gleich sagen, g- im ursprünglichen Ausschreiben der Kanal⸗Kommission für die ersten Loose folche Paragraphen enthalten waren. Bei Prüfung dieser allgemeinen Bedingungen aber ist dieser Paragraph im Reichsamt des Innern gestrichen worden, und die Bedingungen, welche den Verträgen zu Grunde gelegt worden sind, enthalten eine solche Vorschrift, daß sozial⸗ beneteatece oder anarchistisch gesinnte Arbeiter nicht beschäftigt wexrden dürfen, nicht. Das ist nun freilich nicht geschehen, um der sozialdemokratischen Propaganda Vorschub zu leisten, von diesem Verdacht werden Sie uns frei wissen, sondern es ist lediglich deshalb geschehen, weil man diese Vorschriften für vollständig überflüssig hielt und weil wir voraussahen, daß, wenn sie stehen geblieben wären, wir dann solche Reden, wie wir eben zu hören bekommen haben, hier im Reichstage erleben würden. Dem wollten wir begegnen. Im Allgemeinen bin ich damit einverstanden, daß man den Arbeiter mehr prüft nach seiner Arbeitsbefähigung als nach der Seite seiner Gesinnung. Auf der anderen Seite aber und in dieser Beziehung stehen uns ja auch ausreichende Mittel zu Gebote werden wir bei dem Bau des Nord⸗Ostsee⸗Kanals niemals dulden dürfen, daß der sozialdemokratische Arbeiter Propaganda und Agitation treibt, und das wird der Hr. Abg. Singer auch selber uns nicht ansinnen, daß wir als Unternehmer dieses Baues dadurch der Sozialdemokratie Vorschub leisten, daß wir das dulden. Aber, wie gesagt, dafür haben wir andere Mittel in Händen, und ich hielt diese Bestimmung für entbehrlich; sie ist in Folge dessen gestrichen worden.

Was nun die übrigen Fragen des Herrn Abgeordneten anlangt, so habe ich in meiner ersten Erklärung, was die Lohnhöhe anlangt, natürlich nicht sagen wollen und auch nicht sagen können, daß eine Garantie dafür gegeben sei, daß der Arbeiter in minimo 2,50 verdient, sondern ich habe nur berichten können, daß der Minimallohn augenblicklich 2,50 beträgt. Das haben wir ja gar nicht in der Hand und können es auch nicht in unsere Hand nehmen: Verträge mit den Unternehmern zu schließen, welche die Unternehmer verpflichten, eine ganz bestimmte Lohnhöhe innezuhalten. Dafür sind die Bedin⸗ gungen des Arbeitsmarkts maßgebend. Es ist für den Unternehmer unmöglich, von vornherein zu sagen: Ich will den und den Lohn zahlen, und für den Bauherrn, zu sagen: Du mußt den und den Lohn zahlen, sondern das hängt von den Konjunkturen, von Angebot und Nachfrage ab, auf die der Unternehmer ebensowenig wie der Bauherr entscheidenden Einfluß hat.

Was sodann die Strafgelder anlangt, so lautet der betreffende Paragraph folgendermaßen:

Drrdnungsstrafgelder der Unternehmer und Arbeiter fließen in eine besondere, durch die Kanalkommission zu verwaltende Kasse, aus welcher die Kosten gemeinnütziger Veranstaltungen für die Ar⸗ beiter bestritten und außerdem Unterstützungen an letztere gewährt werden können.] 13

Nun sind bis jetzt diese Strafen vermöge der ausgezeichneten Führung

der Arbeiter minimal gewesen, sodaß überhaupt noch eine Verwen⸗

dung aus diesem Strafgelderfonds nicht hat eintreten können, es ist aber in Aussicht genommen, nicht einseitig durch die Kanalkommission die Verwendung eintreten zu lassen, sondern es ist in Aussicht ge⸗

v- r⸗ über die Verwendung auch die Arbeiter resp. ihre Vertreter

zu ren.

Ich komme nun zu der Klage, die der Herr Abgeordnete darüber geführt hat, daß man den Kanalarbeitern ein Erkennungszeichen ge⸗

eben hat. Dieses Erkennungszeichen kann ich hier auf den Tisch des auses niederlegen, es ist sehr geschmackvoll, trägt einen Reichsadler mit der Umschrift: „Bau des Nord⸗Ostsee⸗Kanals“ und wird, wie man

een Arbeitern gern getragen. bei diesem Abzeichen durchaus fern gelegen hier sind noch me Exemplare es hat fern gelegen, eine die Freiheit des Arbeiters be⸗ schränkende Kontrole einführen zu wollen.

das Abgzeichen

eingerichteten Baracken des Abends von anderen Leuten, Bau des Nord⸗Ostsce⸗Kanals nichts zu thun hatten,

aufgesucht wurden, um sich ein billiges Nachtquar Ich finde in diesem Abzeichen, das i möchte, wirklich nichts L ,der Hr. Abg. Singer wird

mir sagt, von d Man hat aber schon den bereits die Er⸗

empfunden, eingeführt war,

die mit dem mit Vorliebe tier zu verschaffen. eher eine Auszeichnung nennen ebensgefährliches für die Arbeiter, sich auch dabei berubigen. Daß den Kanalarbeitern dort Alles in Reih und Glied, in Uniform abgemacht werden soll, ist keineswe dings ist die Absicht, daß der Betrie die Haltung der Arbeiter eine or

Das aber aller⸗ ein ordnungsmäßiger, und daß dentliche und gemäßigte ist, und - Strafvorschriften solche Zustände sicher zu stellen, und daß in diesem Falle auch das Blechschild dient, das, glaube ich, kann nicht getadelt werden.

Was endlich die Festsetzung der Arbeitszeit anlangt, auf die es ch ankam, so bemerke ich, daß die Nummer 6 die Führung der Arbeiten ausdrücklich dahin

Die tägliche Arbeitszeit ist durch die Kanalkommission festzusetzen.

Nachtarbeit darf nur mit Genehmigung der Kommission stattfinden. Es ist also hier bereits eine Vorschrift dabin enthalten, daß eine Festsetzung der Arbeitszeit durch die Kanalkommission erfolgen soll. Allgemein und ganz übereinstimmend für alle Thätigkeiten beim Kanal laͤßt sich die Arbeitszeit nicht festsetzen, weil auch hier die Noth⸗ wendigkeit bestebt, daß der eine Betrieb den anderen vorbereitet und daß der andere sich dann dem ersteren anschließt. Also man müßte das der Kanalkommission überlassen, und ich glaube, auch hierin haben unsere Vorschriften das Richtige getroffen.

Abg. Peters: Die Ausstellungen des Abg. Münch bezüg⸗ lich des Beköstigungszwanges seien nicht begründet. Nach der Lage der meisten Arbeitsstellen fern von Städten und Dörfern könne nur auf diese Weise eine geordnete Verpflegung der zahlreichen Arbeiter gesichert werden. In der Provinz Schles⸗ wig⸗Holstein bestehe auch kein Zweifel darüber, daß die Kost auskömmlich, kräftig und gut, den besonderen Bedürfnissen der Arbeiter angepaßt sei und sich billig stelle. racken betreffe, so sei zu bedenken, daß Leute der mannigfachsten Art am Kanalbau zusammenkommen. daraus entstehen könnten, werde am besten vorgebeugt dadurch, daß man die Arbeiterschaft in Baracken zusammenfasse; es diene dies zur Ordnung und Sicherheit der Arbeiter selbst wie der Umwohnenden. Die Einrichtungen der Kanalkommission hätten sich mit Nothwendigkeit aus den Verhältnissen ergeben und bildeten eine Wohlthat für die Arbeiter. Klagen von Ar⸗ beitern seien ja auch nicht in die Oeffentlichkeit gelangt.

Abg. Graf Ballestrem: Die Mittheilung des Staats⸗ rotestantische Konsistorium sich bereit er⸗ klärt habe, kostenlos für die religiösen Bedürfnisse seiner Kon⸗ fession zu sorgen, während der Bischof von Osnabrück einen efordert habe, könnte den Anschein erwecken, als ob antischen Kirchenoberen bereitwilliger die Seelsorge Das wäre ein arger Irrthum. Es sei zu einer Gegend mit aus⸗ ch protestantischer Bevölkerung, wo also auch die pro⸗ testantischen Geistlichen leichter zur Stelle seien, gebaut werde, und daß andererseits die eigenthümliche Verfassung der katholischen Kirche eine umfassende Seelsorge voraussetze. Für solche Ausgaben habe der Bischof keinen Fonds. sei als christliches Reich verpflichtet, dafür zu sorgen, daß die Ar⸗ beiter am Kanal die gehörige Seelsorge erhalten, und müsse die nöthigen Mittel dazu hergeben. mellen Gründen den Zuschuß nicht geben, so würde er bitten, das bei Zeiten zu sagen; das Centrum würde dann einen Aufruf erlassen, um durch freiwillige Beiträge die Mittel auf⸗

die Absicht.

dem Herrn Vorredner no unserer Grundsätze über

Was die Ba⸗ Den Gefahren, die

sekretärs, daß das

übernähmen. der Kanal

Das Reich

Sollte das Reich aus for⸗

; ebenso ohne Debatte das Extra⸗ tizverwa

Der Titel wird bewillig ordinarium der Reichs⸗Ju Eine Forderung von 500 000 zum Neubau einer Kaserne für drei Escadrons Kavallerie war zu nochmaliger Prüfung in die Budgetkommission ver⸗ Die Kommission beantragt nunmehr, die

in Darmstadt

wiesen worden. Position zu streichen. Kriegs⸗Minister Bronsart von Schellendorff:

3 Wenn ich meine ganze parlamentarische Er⸗ innerung zusammenfasse, so kann ich mich nicht einer so groß raschung erinnern als derjenigen, Seitens meines Herrn Vertreters gemeldet wurde, in der Kommission wäre diese Position mit erheblicher Mehrheit abgelehnt worden. Bekanntlich hatte über diese Frage sich, wenn ich nicht irre, mit überwältigender Majorität für die Bewilligung dieser Position ausgesprochen, und als dann im Plenum hier der Antrag gestellt wurde, nochmals in der Kommission diese Sache zu verhandeln, da habe ich mit großer Freudigkeit diesem Vorschlage beigestimmt, weil ich wirklich nicht annehmen konnte, da Nun liegt ja die Gefahr se

Meine Herren!

die ich empfunden habe,

die Kommission Berathung

einstimmig,

ein solches Resultat eintreten

r nahe, daß das Plenum sich dem neuesten Beschluß seiner Kommission anschließt, und bei der ganz besonderen Bedeutung, das Wohl und das Wehe eines unserer Regimenter hat, halte ich mich für verpflichtet, hier nochmals in der eingehendsten Weise vor dem Reichstage und vor dem ganzen Lande die Stellung der verbündeten Regierungen zu prätisiren und den Nachweis zu führen, daß diese eine der dringendsten Positionen ist, die überhaupt von der Militärverwaltung in diesem Jahre angefordert worden sind.

Meine Herren, unter welchen Gesichtspunkten soll denn von Seiten des Reichs, also von Seiten der verbündeten Regierungen und des Reichstages, eine solche Frage behandelt werden? Entschieden doch in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der dienstlichen Intere Truppentheils, in zweiter Linie unter dem Gesichtspunkt der verhältnisse und dann mag in dritter Linie auch unter Umständen ein partikulares Interesse, wie es Seitens der Stadt Babenhausen vertreten wird, mit in Rücksicht

Was die dienstlichen Interessen anbetrifft, so ist die Grundlage rieden eine ausreichende Unterkunft von Mann ier in dem vorliegenden Falle, wie ich Ihnen spreche zunächst also

gerade diese Kasernirungsfrage

ezogen werden.

alles Dienstes im und Pferd. Die fehlt h das näher nachweisen werde, vollständig. Ich von der baulichen Einrichtung, um die es sich hier handelt.

Die Mannschaften in Babenhausen liegen mit 2 Escadrons in Wir wollen einmal die Frage unerörtert lassen, inwirweit da das dreizehnte Jahrhundert oder das siebzehnte Unter allen Umständen ist es ein altes bautes Schloß. In Einrichtung irgend möglich. eitens des Herrn Referenten hier gesagt worden ist, 4 Thürme, in welchen die Eingänge pach den oberen Die oberen Stockwerke sind nicht mit einander verbunden, und es besteht also, da diese Treppen ungemein eng sind, eine erhebliche Feuersgefahr, auch eine erhebliche Störung des Dienst⸗ betricbes wegen der Engigkeit der Treppen. Nun find aber auch in

dem Gebälk, Regiments⸗Commandeur,

einem uralten Schlosse. Jahrhundert von Einfluß ist. andere Zwecke Ihnen das au

Stockwerken liegen.

neuerer Zeit

Truppenbefehls⸗

baber sowohl, als auch eine Seitens der Militärverwaltung nach Babenhausen entsendete Kommission von Bauverständigen einen weiteren Aufenthalt in diesem Schloß nur überhaupt bei der aller⸗ größten Aufmerksamkeit auf gewisse in neuerer Zeit beob⸗ achtete Risse in dem Mauerwerk für zulässig und daher immerhin für bedenklich erklärt bat. Denn bei der geringsten Vernachlässigung würden schwere Nothstände und Unglücksfälle zu befürchten sein. Das Schloß ist außerdem gebaut von einem porösen Stein, in Folge dessen die Grundfeuchtigkeit im Steigen begriffen ist, und es ist kon⸗ statirt, daß selbst in den hohen Stockwerken eine feuchte und kellerartige Luft herrscht. Eine Escadron liegt in einem abgesonderten Gehöft wo die Mannschaft größtentheils über alten Stallungen liegt, nur durch Holzdecken getrennt von den Stallungen und eingebaut in das Dach in einer höchst unangenehmen für Winter und Sommer gleich schlechten Weise. Die Pferdestaͤlle sind, um das gleich noch mit zu erwähnen, für die beiden Schwadronen, die im Schloß liegen, aus 2 Lattenverschalungen bergestellt und mit Mocs verstopft. Meine Herren, darüber kann doch gar kein Zweifel sein, daß das keine Stallung für ein Kavallerie⸗Regiment ist, sondern daß es sich hier nur um ein Provisorium gehandelt haben kann, und ich werde Ihnen auch nachweisen, daß es sich von Hause aus nur um ein Provisorium in der ganzen Sache gehandelt bat.

Nun komme ich auf die Gesundheitsverhältnisse zu sprechen. Wie ich höre, sind Seitens eines Herrn in der Kommission Zahlen dort enannt worden. Ich weiß in der That nicht, wo die Zahlen her⸗ ommen, sie sind jedenfalls vollkommen unrichtig. Wir haben bis zum Jahre 1886 in Babenhausen ein eigenes Lazareth gehabt, dann aber dasselbe aufgeloͤst und bringen nun diejenigen Kranken, welche absolut einer systematischen Lazarethbehandlung unterzogen werden müssen, nach Darmstadt; dagegen werden diejenigen Kranken, welche über den Begriff des eigentlichen Revierkranken an ihrer Ge⸗ sundheit Schaden haben, die aber auch andererseits im Quartier zu behandeln sind, in der Kaserne in Babenhaufen in besonders dazu eingerichteten Revierkrankenstuben behandelt. Daher kann es ja viel⸗ leicht kommen, daß dem Herrn Abgeordneten so ganz falsche Zahlen zugegangen sind, indem entweder nur die nach Darm⸗ stadt beförderten oder die in Babenhausen in den be⸗ sonders eingerichteten Revierkrankenstuben behandelten Kranken zu seiner Kenntniß gelangten. Jedenfalls steht nach dem sehr eingehenden Rapport, den ich eingefordert habe, unzweifelhaft fest: der Gesammtkrankenzugang in Babenhaufen aus den letzten sechs Jahren ist höher als der Durchschnitt der gesammten Armee, er ist höber als der Durchschnitt des XI. Armee⸗Corps, in dessen Bezirk Babenhausen liegt, und er ist endlich wesentlich höher als bei den beiden in Darmstadt untergebrachten Escadrons desselben Regiments. Nun handelt es sich aber gar nicht allein um die Ziffer, sondern es handelt sich wesentlich um Lecheietnsen. die in den Krankheits⸗ zuständen bervorgetreten sind und die besondere Aufmerksamkeit ver⸗ dienen. Nämlich wir hatten auf 100 der Durchschnittskopfstärke in

den letzten 6 Jahren an Tuberkulose Erkrankten in Babenhausen 3,7

und bei den beiden Schwadronen in Darmstadt 1,0, ferner an Brust⸗ fellentzündung auf 100 in Babenhausen 4,6 Erkrankungen, bei den beiden Schwadronen in Darmstadt nur 2,6. Meine Herren, das sind doch Dinge, die Beachtung verdienen, und unsere militärärztlichen Autoritäten nehmen auch gar keinen Anstand, zu erklären, daß die auch anderweitig fest⸗ gestellten schlechten Verhältnisse dieses Kasernements Schuld daran tragen, daß dieser Krankheitszustand in Babenhausen überhaupt ein größerer ist, und daß namentlich diese auch das Leben der betreffenden Menschen bedrohenden, ihre Gesundheit wenigstens auf die Dauer in Frage stellenden Erkrankungen in größerer Zahl in Babenhausen vor⸗ kommen und auf das schlechte Kasernement zurückzuführen sind. Ziffernmäßig noch schlechter gestaltet sich das Ver⸗ hältnis mit den Pferden. Man kann das alles schon aus den Bauten konstruiren, aber man kann doch sehen, daß sich das thatsächlich auch so verhält. Wir hatten also in Babenhausen im Durchschnitt der Jahre 40 äußerliche und 54 innerliche Erkran⸗ kungen, außerdem 250 an Influenza Bei den innerlichen Erkran⸗ kungen waren 36 Kolikfälle, wovon 28 auf die besonders schlechten Stallungen in der Schloßkaserne kommen. In Darmstadt waren nur 11 solcher Kolikfälle. In Babenhausen gingen 12 tödt⸗ lich aus, in Darmstadt nur einer. Sie sehen also daraus, meine Herren, daß auch die Erkrankungen bei den Pferden in Babenhausen einen erbeblich größeren Prozentsatz und eine erheblich stärkere Intensität zeigen.

Das sind doch entschieden Gesichtspunkte, die hier darzulegen ich mich für verpflichtet halte, und Erscheinungen, die aufs Dringendste der Abhülfe bedürfen.

Nun, meine Herren, kommt die Frage der Ausbildung der Truppe. Der Hr. General⸗Lieutenant von Hänisch, auf den wohl noch der rößte Theil der Herren sich besinnen wird, hat vor einigen Jahren ier die Bemerkung gemacht, die dienstlichen Verhältnisse wären ja im Ganzen ziemlich gut, aber er hat doch mir auch erklärr und, soviel ich mich erinnere, auch im Hause oder ich habe es ge⸗ wissermaßen in seinem Namen erklärt, daß Darmstadt doch in Bezug auf die besonders guten Verhältnisse seiner Umgebungen mit die beste Kavalleriegarnison wäre, die wir überhaupt im ganzen Reich haben, während bei Babenhausen, wie ich es neulich schon hier ausgeführt habe, doch verschiedene Mängel sich ergeben. 1

Nun hat man versucht, meine Darlegungen durch einzelne An⸗ führungen zu widerlegen, namentlich dadurch, daß, wie es in einer Petition beißt und wie es auch mündlich, glaube ich, hier vertreten worden ist, daß fast in jedem Herbst der in Darmstadt stehende Theil des Dragoner⸗Regiments Nr. 23 zu den Regimentsübungen nach Babenhausen gezogen würde. Das ist auch nicht wörtlich zu nehmen, es verhält sich das nämlich ganz anders. Ich habe hier folgende Uebersicht: 1883 exerzierte das Regiment bei Babenhausen, 1884 bei Darmstadt, 1885 bei Babenhausen, 1886 bei Darmstadt, 1887 bei Dudenhofen (Kreis Offenbach), 1888 bei Darmstadt, also in den 6 Jahren zweimal bei Babenhausen, dreimal bei Darmstadt; man kann also nicht behaupten, daß das Regi⸗ ment fast immer bei Babenhausen exerziere. Außerdem sind die Regimentsübungen der Kavallerie, wozu das Regiment zusammen⸗ ezogen wird, wesentlich Exerzierübungen; es kommt aber für die Rusbildung im Felddienst das weiter herumgelegene Terrain wesent⸗ lich in Betracht. Der Exerzierplatz entspricht den Bestimmungen eines Exerzierplatzes für ein Kavallerie⸗Regiment nicht, sondern es hat alljährlich Terrain hinzugepachter werden müssen, um das Exerzieren des Regiments in hinreichender Ausdehnung vornehmen zu können.

Im Uebrigen kann ich versichern, man ist nicht nach Babenhausen gegangen, dem Exerzierplatz und dem Terrain zu Liebe, sondern es sprechen dabei viele andere Rücksichten mit. Nehmen Sie z. B. den Fal an, die Brigade exerziert auf einem Punkt, der, wenn man von Darmstadt nach Vaben aufen sieht, jenseits Babenhausen liegt, denn es ist ja richtiger, die zwei Schwadronen von Darmstadt nach Babenhausen zu ziehen und weiter marschieren zu lassen nach dem Brigade⸗Uebungsplatz. Ein anderes Mal kann das umgekehrte Verhältniß obwalten. Man kann daraus, daß man nach Babenhausen, wie ich ausgeführt habe, in den letzten 6 Jahren zwermal gezogen ist, nicht sagen, daß das wegen der besonders günstigen Verhältnisse von Babenhausen geschehen ist. 1 .

Nun, meine Herren, kommt noch ein weiteres sehr wesentliches Moment in Frage, das ist das der Mobilmachung. Es ist schon hbervorgehoben, daß die Mobilmachung eines Kavallerie⸗Regiments sich in einer Art und Weise vollzieht, welche es sehr erwünscht erscheinen läßt, daß die sämmtlichen Escadrons in derselben Garnison oder doch so nahe bei einander liegen, daß ohne die geringsten Schwierigkeiten der Austausch von Mannschaft und Pferden stattfinden kann. Der Herr Abgeordnete, der sich speziell in dieser Angelegenheit immer hören läßt, hat zwar mir ganz richtig, wie ich glaube, ent⸗ gegengehalten, daß sich auch noch andere Kavallerie⸗Regimenter im Deutschen Reich befänden, welche diesen Vortheil der Zusammen⸗ ziehung nicht genössen. Ja, meine Herren, das wäre doch nur ein Argument gegen mich, wenn etwa der Rückblick auf eine Rangliste vor 20 Jahren nicht zeigte, daß seitdem in der Vereinigung der Kavallerie⸗ Regimenter, aller 5 Escadrons in einer Garnison sehr erheblich

stigter, Wirklicher Geheimer ische Regierung verkenne nicht nhausen durch die Verlegung Nach der Reichsverfassung r das Recht zu, innerhalb Nassaus die Bloß die Verlegung halb Nassaus finde einige Schranken in der Dennoch habe sich die hessische Regierung tliche Gründe gegen die geplante

Hessischer Bundesbevollmä Rath Dr. Neidhardt: Die hes die Nachtheile, welche der Stadt Babe der Garnison erwachsen würden. stehe Sr. Majestät dem Kaise Garnisonsorte Truppen außer Militärkonvention. sagen müssen, daß sie rech Aenderung nicht geltend machen könne. der Militärverwaltung seien ieser Frage Mobilisirungsrücksichten geltend gemacht sische Regierung geglaubt, ihren die Verlegung der Garnison

sind, und das wird sich ergeben, wenn der nung machen will. Wir können damit eiten, wie wir möchten, weil wir uns nicht be⸗ aus diesem Grunde eine detachirte Kavallerie⸗ so lange nicht gleichzeitig die Unterkunftsverhält⸗ au oder einen einem Neubau gleich⸗ Vor dieser Situation befinden wir uns n wir diese Gelegenheit, und das liegt menzuziehen in eine

ortschritte gemacht worden

err Abgeordnete die nicht so schnell vorschr rechtigt halten, bloß garnison aufzugeben, nisse dazu n. n Umbau v

öthigen, einen Neub orzunehmen. zu bestimmen. benhausen und da benutze

Interesse des Reichs, das Regiment zusam

st auch an mich schon der Gedanke herangetreten, man Escadrons aus Darmstadt nach Babenbausen verlegen, sie ja zusammen. Das würden wir gerne thun, wenn als besseren Garnisonsort anerkennen könnten. all; im Gegentheil, Darmstadt ist die alb gehen unsere Wünsche nach dieser

komme ich auf die zweite Seite der Frage, die zur Be⸗ bt, nämlich auf die finanzielle Seite. Darmstadt besonders günstige Verhältnisse. anden und braucht nicht gekauft zu werden; wir sind dort die Kaserne mit verhältnißmäßig geringen es nicht ganz billig, aber doch mit verhältniß⸗ und jedenfalls müßten wir, wenn dasselbe dafür bezahlen. nicht in Babe

komme ich auf den dritten Punkt, dem ich Rücksicht einräumen will auf die Ent⸗ nämlich die Interessen der betreffenden ch erinnern wollen, wie viele höherer Rücksichten haben aufgeben daß hier bei Babenhausen noch ganz tsprechen, wie besondere und hervor⸗ die Garnison dazulassen.

eine alte Garnison.

möchte die2 dann wären wir Babenhausen Das ist aber nicht der bessere Garnison und des

worden, deshalb habe die hes ursprünglichen Widerstand gegen

inister Bronsart von Schellendorff: Ich bin genöthigt, auf einige Ausführungen des der ja mit besonderem Geschick und besonderer nteressen der Stadt Babenhausen vertritt, hier Er hat meine Ziffern, die ich Ihnen in Bezug auf die Sanitätsverhältnisse von Babenhausen gegeben habe, zu ent⸗ Zahlen, die er genannt hat. Rapporte des Truppentheils und des die meinerseits noch gestellt unbeabsichtigte Irrthum in diesen ch kenne nun nicht die Quelle des Herrn mißbilligen, aber sie erscheint

Kriegs⸗M. Meine Herren! Herrn Abgeordnete Nachhaltigkeit die Einiges zu erwidern.

Meine Herren,

urtheilung ste

wir haben in

Mitteln natürlich ist

gen Mitteln zu bauen, kräften gesucht durch andere

Grundlage sind die offiziellen Lazareths. Bei den mehrfachen Anfragen, sind, glaube ich, daß jeder porten ausgeschlossen ist. J Abgeordneten, ich will sie auch nicht mir unzuverlässig.

Der Herr Abgeordnete hat dann gesprochen von den besonderen die ich gemacht habe über eine besondere Art von zu vermeiden bestrebt sind, näm⸗ rkulose, das Auftreten von Lungen⸗ w. Ja, meine Herren, daß häufig er Anlage zur Tuberkulose in die Armee eintreten, ist mir wohl bekannt, obgleich wir uns bei der Aus⸗ hebung danach erkundigen, ob die Eltern a also jede Vorsicht anwenden. jelleicht ist es der Herr Abgeordnete und er würde berlegen sein können so habe ich mich doch soviel um Militärheilanstalten Minister bin, daß die Tuberkulose nach den neueren Forschungen Aufenthalt in bestimmten Lokalitäten, in Stoffe aufgelagert sind; es ist mir Was nun die Lungenentzündung an⸗ nothwendig, daß Jemand sich auf dem Ich kann sogar aus meiner langjaͤhrigen gewöhnlich und zwar,

mäßig gerin wir in Babenhausen bauen, verhältnisse stehen dem nicht entgegen, daß wir m sondern in Darm Nun, meine Herren, ko ja auch immerhin eine gewisse schließungen in solchen Fragen, Meine Herren, wenn Städte ihre Garnison wegen müssen, so kann ich nicht sag ausnahmsweise Umstände mi nde Billigkeitsrücksi Babenhausen ist k Großherzoglich hessische Babenhausen ein Abkommen gttroffen, scadrons in Garnison bekäme, sich rt also namentlich die Gewährun 46 200 Gulden, wobei dann abgemacht war akteristisch daß wenn vor Ablauf von 2 Escadrons vermindert gten Kapital

stadt bauen.

Ausfübrungen, Krankheiten, die wir doch recht sehr lich über die Entwickelung der Tube entzündung, Brustfellentzündung u. Erst im Jahre 1869 Leute mit Disposition, mit erbli wonach die Stadt, wenn sie zu gewissen Dingen ver⸗ eines zins⸗

n derartigen Krankheiten

gelitten haben, Indessen, wenn ich auch

nicht Arzt b

Dahin gehö 1 zt b mir darin ü

Darlehns von und das ist höchst char

10 Jahren die Garni ich Kriegs⸗

viel gelesen, sich fortpflanzt durch den Au welchen von früber her derartige das wenigstens gesagt worden.

betrifft, so ist es ja nicht Exerzierplatz selbst erkältet.

der Rückkehr vom Dienst in der Kaserne zer Gewissenhaftigkeit darauf gehalten wird,

son auf wenitzer als tadt dasjenige von ihrem angelegte ben werden sollte, was nicht inzwischen durch die die an die Stadt so lange erfolgte, und durch den von den epferden entnommenen Düng meine Herren,

er amortisirt wäre.

daß die Großherzoglich hessische tpunkt von zehn Jahren in Aussicht nahm, Babenhausen sich auf diesen Punkt sicherte. Nun 2 dieses ganze Kapital amortisirt worden; die mmen, sie hat nur während der desmaligen Kapitalbestande ent⸗

Sie sehen also, Regierung diesen Zei daß auch die Stadt ist bis zum Jahre 188 8 Stadt bat also ihr Geld zurückbeko Jahre 1869 bis 1882 die dem je chenden Zinsen entbehren müssen. Es ist also einmal nicht richtig, in dieser Beziehung eine große Auf ist es richtig, wenn man von einer Stadt die Garnison w 1874 haben die militärischen Instanze

ausen beantragt; das Kriegs⸗Ministerin stellt, weil dringendere Bedürfnisse zu

80er Jahre erscheint aber diese Reichstage.

wenn nicht mit gro

r nicht in unserer Hand haben, das ist diese ch im Schloß zu Babenhausen auch bei der besten

Aber etwas, was wi 1— feuchte, kellerartige Luft, wie sie si önnen wir nicht entgegenwirken,

Nun ist die Influenz Herr Abgeordnete s überall, so kann ich Es wäre wirklich

wenn man sagt, die Stadt habe dung gemacht und am wenigsten Plötzlichkeit spricht, mit der der Bereits im Jahre nstanzen die Wegverlegung aus Baben⸗ um hat damals die Sache zu befriedigen waren Seit osition auch hier as hat die Stadt keit kann also gar nicht die

Anzahl Häuser gebaut

a noch zur Sprache gekommen. ch seinen Nachrichten herrsche die Influenza zum Glück der Armee erklären, daß das nicht der ein sehr trübes Verhältniß, wenn die erall und dauernd berrschte und nicht ausginge. Ein Ort, wo cht und nicht ausgeht, wenigstens epidemischist t immer das aber eine solche Garnison ist

eggenommen wer

Influenza üb 1 die Influenza dauernd herrs in großen Orten, andere Pferd an Influenza leide mir zum Glück nicht bekannt.

Was das Prozentverhältni ehungsweise in

em Anfang der schon in den auch Abes gewußt; Rede sein. 1 Nun behauptet die Stadt, sie bätte eine er verheiratheten Offiziere u. s. w. M. Babenhausen ja natürlich 8 sind nur 2 Häusfer neu gebaut, sie einer Offiziersfamilie in ihren ganzen und in einem dieser Häuser wohnt dann ß nicht, ob der Besitzerfamilie eine Häuser ein einzelner

Verhandlungen mit dem

von einer Plötzlich wie Berlin, kann vielleich

der Todesfälle an Influenza Babenhausen betrifft, so habe ich hlen hier nicht zur Stelle; ich habe Ihnen aber die ja auch zu denken giebt, nämlich, daß Babenhausen 12 Todesfälle und in Darmstadt 1 gehabt baben, obgleich der Unterschied in der Ziffer der Erkrankungen nicht

Nun ist der Herr 1 gekommen und hat sich zu diesem dient. Ja, meine Herren, ich glaube, das war auch sehr g dem betreffenden Herrn:

ur Unterkunft s sind seit dem Jahre 1869 in ahl von Häusern gebaut; ie derartig sind, daß man Verhältnissen anbieten kann, eeben einer andern ich wei Offiziersfawilie,

Babenhausen thatsaͤchlich MNun wird uns auch 1— der Exerzierplatz ist in gewiss nicht die Dimensionen, Quadrat für einen Kavallerie⸗ aben wir jetzt nur 680 m Länge un Eine gewisse Beschädigung der atürlich nicht zu leugnen, um Forstterrain der heruntergeschlagen wurde,

ingetreten ist. in 10jähriger Z ns Auge gefaßt war, 0 Jahren weggehen, das ssischen Regierung vollständig d

in Darmstadt, bezi allerdings diese Za vorhin eine Zahl gegeben, wir an Kolikerkrankungen in

eine große

ein so großer war. Abgeordnete dann auf eine Darstellung der Bauten Photographie be⸗

in einem anderen der ö st alles das, was nach dieser Richtung die Stadt für sich in Anspruch nehmen dürfte.

ch der Exerzierplatz vorgehalten. Ja, meine er Beziehung ganz gut; aber er wie sie jetzt nöt Exerzierplatz brauchen,

weck auch einer

der Photographie, hineingeht, es einem schon lange nicht mehr nete bat ja selbst ge⸗ graphie ist vielleicht altes Schloß macht es wahrscheinlich auch h Nun bin ich darau

wir 1000 m im cht glänzend, aber die Photo⸗ Das kann sehr schön sein, aber ein sich meistens von Weitem am besten

Stadt im Jahre 1869 ist ja es wäre ni

Holz der Exerzierplatz gehört tadt noch nicht vollständig schlagreif also eine volle Verwerthung des Holzes nicht bitte nicht zu vergessen, daß dagegen nur eitraum für das Behalten der Garnison eigentlich indem zugestanden wurde: wenn wir nach steht in dem Abkommen mit der Groß⸗ arin, daͤnn hat die Der Exerzierplatz ent⸗ ddreißigsten Theile des ge⸗ tadt Babenhausen; daraus mögen die eine verhältnißmäßig

indem das 4 und so ist

f angeredet worden, daß das Babenbausener Gesuch, hiermit einzuwirken bei der Feststellung des baulichen 3 Ministeriums abgelehnt worden wäre, und der Hr. Ab Punkt auch hervorgeboben. Meine Herren, lich; die Babenhausener sagen nicht r Regel exerziert, und nachber stellt dritten Theil geschehen ist. Magistrat, die Bürgermeisterei,

Seitens des Kriegs⸗ 1 von Strombeck hat dann diesen das ist ebenso eigenthümlich; sagen: es ist dort oft oder in de sich beraus, daß das nur zum Schreiben an den Babenhausener

Es wird auf die Eingabe erwidert, daß nicht allein die Baufälligkeit der Kaserne und Ställe in Babenhausen, sondern auch militärische Gründe es erfordern u. s. w.

Wenn nun der Magistrat in der Petition rium hätte es abgelehnt, weil die Baufällig dann ist doch diese Angabe, ich will mal sagen, sie hätte vollständiger sein können.

Was nun die Ausbildungsmö

em neunun besitzes der Stadt 1 ß auch diese Leistung nicht als s ich Ihnen hier gesagt, glaube

3 Escadrons

sammten Forst

Herren ermessen, da roße angesehen werden kann.

Meine Herren! Nach Allem, wa

Ihnen nachgewiesen zu 1 8b L“ agt, das Kriegs⸗Ministe⸗

eit nicht der Grund wäre, nicht ganz vollständig,

Verlegung dieser erforderlich Babenhausen Dieser Frage steht anscheinend die Groß⸗ tral oder selbst wohlwollend gegen⸗ sind hier doch nicht dazu da, weder die hrer Totalität, noch die Militärverwal⸗ nteressen einzelner Städte zu pflegen, gegenüberstehen. Ich kann kann sich nicht darauf ein⸗ wir können bloß Reichspolitik

daß die Gesundheitsverhältnisse in e seien. Die Zunahme von Lungen⸗ entzündung hänge nicht zusammen Ansteckende Krankheiten, die auf Zreienk

ustand der erde chloß mit den Neben⸗ eiten frei und sei für die Unter⸗ eignet. Für einen Anbau ebäudes würde die Stadt geben bereit sein. bilmachung wären nicht so groß. ow tritt den Ausführungen des Kriegs⸗ Nothwendigkeit des Neubaues sei glänzend würden dafür stimmen. Die Gründe des Kriegs⸗Ministers ig der Garnison in Babenhausen hätten Die militärischen Interessen würden von ns so überwogen, daß der olitik leicht ertragen könne. e sich einstimmi

der Stadt Babenhausen. herzoglich hessische Regierung neu über. Aber, meine Herren, verbündeten Regierungen in ih ung, noch der Reichstag einseitige Inter wo so gewichtige Interessen des Reichs immer nur sagen: die Militärv assen, Kirchthurmspolitik zu treiben;

Abg. Böhm bestreitet, Babenhausen so ungünsti tuberkulose und Brustfe mit dem Kasernement. r die Bodenbeschaffenheit zurückzuführen Zahl vor. Auch d. ein befriedigender. räumen liege nach allen S bringung der Garnison durchaus und etwaige Verbesserungen des Babenhausen einen Zusch Schwierigkeiten Abg. von Mass Ministers bei. bewiesen, die Konservativen Abg. von Strombeck: gegen die Beibehaltun ihn nicht übe den vitalen

glichkeit anbetrifft, so hat der Herr erschiedenen Richtungen hin den Beweis zu fübren umliegende Terrain und die

er ist auch no

Abgeordnete nach v gesucht, daß das

verhältnisse sehr günstig wären; zurückgekommen, indem er den General⸗ möchte nur dem H 1 en Verhandlungen dieses Tages durch⸗ damals Butzbach und Babenhausen ngs in Bezug auf Butzbach, wo

nzen Garnison⸗ einmal darauf Lieutenant von Hänisch citirte.

empfehlen, doch einmal die ganz zulesen, da würde er finden, daß dar Frage standen, und da hat a erdi

Unterkunftsverhältnisse Lieutenant von im Gegensatz dazu Ausbildungs⸗ ber immerhin sage ich, Wir würden

avallerie gräßlich 1 Babenhausen nun ganz richtig in Bezug auf die ausstreichen können. armstadt sind ja sebr viel besser. usgehen und würden nicht sagen: militärischen Gründe, wenn wir tes Kasernement hätten, wenn also

verhältnisse etwas her die Verhältnisse in D ja aus Babenhausen jetzt nicht hera wir wollen da weg wege in Babenhausen ein sehr gutes nicht die schlechte Unterkunft uns drängte, hera Worten, die mir der Herr Abgeordnete ich gesagt habe, wir können in denn, daß neu gebaut würde, ch selbst die Position vertheidigte, bauen, doch ganz entschieden nicht ausdr in Babenhausen Alles sehr g befriedigt erklären können mit dem r Sie das Geld für Babenhausen, dann sind wir auch zufrieden. habe ich aber nicht gesa Nlun ist der einmal nicht bei Babenhausen, - den hat. Ja, für mich. Gerade Dudenh „Wenn es also bei Babenl wir mit beiden n gegangen und hätten

in geringster

vorgehalten hat, wo ar nicht bleiben, es sei er in dem Augenblick, die Kaserne in Darmstadt zu ücken wollen, daß im Uebrigen denn dann hätte ich mich Bau und sagen: dann bewilligen

Babenhausen

bei der Mo habe ich a

urückgekommen, daß sondern bei Dudenhofen die Regiments⸗ meine Herren, das spricht gerade ganz

liegt ziemlich nahe bei Babenhausen. ausen so außerordentlich günstig wäre, Escadrons aus Darmstadt lieber auf dem Baben⸗

t. nteressen Babenhause bg Böhm auch darauf

Ort den Vorwurf der Kirchthurmsp zweite Ständekammer i ür Babenhausen erklärt.

einer Zeit gar nicht bestritten, ung der Truppen brauchbar sei.

n Darmstadt habe General von Hänisch habe aue daß Babenhausen zur Ausbil⸗ dann wären

nach Babenhausen

hausener Exerzierplatz, wo wir nur eine wi zuzupachten brauchten, exerziert. Nein, wir sind nach udenhofen ge⸗ angen, weil der Pla bei Babenhausen auch gar nicht so efonders gut ist. Allerdings haben wir uns einen Punkt gewählt, auf dem wir zur Noth noch die Garnison von Babenhausen mit zu den Uebungen haben beranziehen können. Nun kommt endlich noch mal das Verhältniß der detachirten Escadrons. Das ist ganz richtig, wie der Herr Abgeordnete vor⸗ gezählt hat, daß wir noch in Baden und an anderen Orten diesen Uebelstand haben; da sind aber die Kasernementsverhältnisse sehr gut, und ich möchte wissen, was hier erwidert worden wäre, auch von Seiten des Herrn Abgeordneten, wenn ich gesagt hatte: gut, mit Babenhausen wollen wir es nun mal lassen; jetzt wollen wir Bruchsal nehmen u. s. w., wo wir eine gute Kaserne haͤben. So kann ich doch gar nicht kommen mit der allemeinen Verbesserung der Verhältnisse der Kavallerie⸗Regimenter; ich muß immer da anfangen, wo die Unter- b so eölegen ist, daß man da nicht bleiben kann, und daß man neu auen muß. 4 Da komme ich eben noch auf den Punkt, mit dem der Hr. Abg. von Strombeck seine Ausführungen eingeleitet hat. Er hat sich an mein Wort „Kirchthurmpolitik“, was ich wirklich, wie ich glaube, als treffenden Ausdruck hier ausgesprochen habe, gehängt und hat seine Betrachtungen daran geknüpft und gesagt, es wäre gar nicht so übel u. s. w. Ich wäre auch bereit Kirchthurmpolitik zu treiben; mich hindert nur das eine daran: in Deutschland sind zu viel Kirchthürme. Abg. Langerhans: Nach dieser Theorie müßte man jede Kaserne, in welcher ansteckende Krankheiten wiederholt vor⸗ gekommen seien, abreißen und eine neue bauen. Die medi⸗ zinische Wissenschaft habe Mittel genug, um in solchen Fällen Abhülfe zu schaffen. Ab. Böhm bittet nochmals, eher einen Umbau des Baben⸗ 888 Schlosses als eine Verlegung der Garnison vorzu⸗ nehmen.

Kriegs⸗Minister Bronsart von Schellendorff:

Meine Herren! Ich möchte mich vor allen Dingen gegen ein Mißverständniß verwahren. Ich glaube, ich habe bier nach keiner Richtung hin meine Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, daß, wenn die Mittel für einen Aus⸗ oder Neubau des Kasernements in Baben- hausen bewilligt würden, wir dann mit den Escadrons in Babenhausen bleiben; ich habe vielmehr ganz bestimmt erklärt, daß wir jede Gelegenheit, die aus einem mangelhaften und nicht zu haltenden Unterbringungsverhältniß sich ergiebt, benutzen müssen, um zu einer besseren Dislokation aus dienstlichen Gründen überzugehen.

Im Uebrigen möͤchte ich der Hoffnung, die der Herr Abgeordnete hier noch ausgesprochen hat, daß es mit einer Summe von ein paar Hunderttausend Mark möglich sein würde, das Schloßkasernement jetzt umzubauen und zweckmaͤßig und sicher zu gestalten, doch entgegen⸗ treten, indem ich Ihnen hier einen Satz aus dem amtlichen Bericht, der nach mehrfachen Untersuchungen, Superkommission von unseren Baubeamten aufgestellt ist, verlese. Da steht Folgendes drin, daß bei den Dächern des nördlichen und südlichen Flügels die Dachgerüste, theils aus Eichen⸗, Nadelholz, vom Holzwurm und Fäulniß stark an⸗ gegriffen sind; dann heißt es, daß das Regiment si bedenklich über

ewisse Verbältnisse dort geäußert hätte, die gefährlich für die Mann⸗ chaft erschienen, worauf es dann weiter heißt:

eine Ansicht, die leider durch später eintretende 1” an Wahrscheinlichkeit gewann. Bereits im Dezember dess. J. zeigten sich im südlichen Theil erhebliche Senkungen des Dachstuhles infolge eines zusammengedrückten Dachbinders in einer Montirungskammer, sodaß das Ausweichen eines Theils der an dieser Stelle befindlichen Frontwand be⸗ vorstand; wäre die Senkung nicht rechtzeitig bemerkt worden, so hätte das Leben der unter diesem baufälligen Tbeil befindlichen Mannschaften in Frage gestanden. Im Juli 1887 senkte sich die zwischen der Kochküche und dem Vorrathsraum befindliche Wand G um 12 ecm, da der Unterlagebalken verfault war. Zum Glück befand sich unter der Stelle keine Unterkellerung, sonst hätte der Halaenegfh der Mauer die ernstesten Folgen haben müssen. Angesichts derartiger Ueberraschungen kann nicht mehr behauptet werden, daß die Kaserne noch längere Zeit bewohnbar sei; der Regiments⸗Commandeur hat bereits nach dem zweiten Fall jede Verantwortung für das Leben der Mannschaften abgelehnt, und drei Garnison⸗Bauinspektoren, welche die Kaserne nach einander untersucht haben, kommen übereinstimmend zu dem Schluß, daß zur Vermeidung von Gefahr eine unausgesetzte, außergewöhnlich aufmerksame Beobachtung der einzelnen Bautheile erforderlich sei; die Bewohner der Kaserne stehen somit fortwährend unter dem Bewußtsein, daß bei etwaiger Vernachlässigung der Aufsicht oder trotz derselben ihrem Leben Gefahr drohe. Nun, meine Herren, wenn derartige Schilderungen, die also hier von vereidigten Beamten gegeben werden, vorliegen, so kann ein solches Urtheil doch meiner Ansicht nach nicht unberücksichtigt bleiben. Wenig⸗ stens kann ich versichern, daß die Militärverwaltung jede Verantwort⸗ lichkeit für diese nun dort entstehenden Verhältnisse ablehnen und nach anderen Mitteln suchen muß, sich dieser Verantwortung zu entledigen. Die Etatsforderung wird entsprechend dem Kommissions⸗ antrag mit geringer Mehrheit gestrichen. Dafür stimmen nur die Konservativen, die Freikonservativen und einige Centrums⸗ mitglieder. Das Extraordinarium des Reichs⸗Schatzamts wird ohne Debatte bewilligt. 1 „Der Präsident von Levetzow theilte mit, daß die Trauer⸗ eier für den verstorbenen Admiral Grafen von Monts auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers am difsfstag 1 Uhr im Dienstgebäude der Kaiserlichen Admiralität attfindet. Schluß 4 ¾ Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr.

Aus dem dem Hause der Abgeordneten zu egange⸗ 1 nen Bericht uͤber die Segeg. g. des Betriebs der

für Rechnung des preußischen Staats verwalteten Eisenbahnen im Betriebsjahre 1887/88 geht hervor: Die Gesammt⸗Einnahmen sind von 677,586 974 im Jahre 1886/87 auf 730 522 511 im Jahre 1887/88 gestiegen, haben mit⸗ hin im Berichtsjahre um 52 936 437 oder 7,8 % zugenommen.

Von diesen Einnahmen entfielen: 1886/87. 1887/88

auf den Personenverkeht . . . . 176 925 725 184 630 171 auf den Güterverkebr .. .. 473 228 133 517 511 49 auf die sonstigen Einnahmen . .27 432 216 28 380 861 Demnach sind die Einnahmen aus dem Personenverkehr um

7 704 446 oder um 4,4 %, die Einnahmen aus dem Güterverkehr um 44 283 346 oder um 9,4 %, und die sonstigen Einnahmen um 948 645 oder um 3,5 % gegen das Vorjahr gestiegen 8 Neben der durch den Hinzutritt der Berlin⸗Dresdener, Nord- hausen⸗Erfurter und Aachen⸗Jülicher Eisenbahn bewirkten Vermehrung der Einnahmen (rund 6 000 000 ℳ) ist ein erheblicher Theil des Zugangs (rund 11 600 000 oder 20,8 % der auf die seit dem 1. April 1887 eingetretene Frachtberechnung für die bisher auf den eigenen Strecken der einzelnen Direktionsbezirke frachtfrei beförderten Dienst⸗ güter zurückzuführen. Letzterer Betrag erscheint in der Betriebsrechnung in gleicher Höbe als Mehrausgabe. Im Weiteren ist die Vermehrung der Verkehrseinnabmen (rund 35 936 000 ℳ) zum Theil der Ver⸗ größerung des Bahnnetzes um rund 600 km neu eröffneter Strecken zuzurechnen, in der Hauptsache jedoch durch die in Folge der gunsti⸗ geren Gestaltung der allgemeinen Verkehrsverhältnisse eingetretene um⸗ fangreiche Steigerung sowohl des Personen⸗ als des Güterverkehrs herbeigeführt worden. Diese Verkehrszunahme fällt um so mehr ins Gewicht, wenn in Erwägung gezogen wird, 5 durch die außergewöhn lich ungünstigen Witterungsverhältnisse im letzten Viertel des Be⸗

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