1889 / 23 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

wemn Mannheimer Aktienbr Außerordentliche Generalversammlung.

8 Wir laden hiermit die Herren Aktionäre zu einer außerordentlichen Generalversammlung auf Donnerstag, den 14. Februar a. c., Nachmittags 4 Uhr, in die Winterhalle des „Groszen

LELagesordnung: 8 1) Ausgabe neuer Obligationen. ““ 2) Rückzahlung unserer Hypothek und Heimzahlung unserer 5 % Obligationen.

Mayerhof“ ein.

13“

Die Aktien sind bis zum 12. Februar a. c. auf unserem Comptoir vorzulegen und die Stimm⸗

karte dagegen in Empfang zu nehmen. Mannheim, 22. Januar 1889. Der Aufsichtsrath der Maunnheimer Aktienbrauerei. ““ Der Vorsitzende. Emil Kahn. 8

E1““

Bank für Vandel und Industrie.

Außerordentliche Geueralversammlung.

Wir beehren uns hiermit, unsere nach §8. 32 und 36 der Statuten stimmberechtigten Herren

Aktionäre zu einer Dienstag, den 12. März c., Vormittags 11 ½ Uhr,

in unserem Geschäftslokale dahier stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung einzuladen.

Tagesordnung:

1) Beschlußfassung über den Antrag des Aufsichtsraths und der Direktion auf Erhöhung

des Grundkapitals um nom. 20 Millionen Mark durch

Ausgabe von 20 000 Stück In⸗

haberaktien von 1000 nom., welche für das Jahr 1889 an der Fürher des auf dieses

Jahr entfallenden und statutenmäßig zur Vertheilung gelangenden partizipiren sollen.

eingewinnes ratirlich

2) Ermächtigung des Aufsichtsraths, die Modalitäten der Durchführung dieser Kapitals⸗

Erhöhung zu bestimmen und Festsetzung des

neuen Aktien.

Minimal⸗Emissionscourses der

3) Ermächtigung des Aufsichtsraths, die Bedingungen festzustellen, unter welchen die In⸗

haber von Guldenaktien des bisherigen Grundkapitals von F

I. 35 000 000 zum Umtausch

der Guldenaktien in auf den Inhaber lautende Aktien von je 1000 nom. berechtigt

sein sollen.

4) Beschlußfassung über die durch die Beschlüsse sub 1, 2 und 3 erforderlich werdenden

und hiermit im insbesondere der §§. 4, 7, 8, 9, 12, 23, 32 und 36. 5) Ergänzung des Aufsichtsraths gemäß §. 14 der Statuten.

usammenhang stehenden Ergänzungen und Aenderungen der Statuten,

Der Wortlaut der Anträge, sowie der Aenderungen und Ergänzungen der Statuten steht vom 8

.März cr. ab zur Verfügung der Herren Aktionäre. Darmstadt, den 22. Januar 1889. Die Direktion.

§. 32. (Auszug.) In der Generalversammlung persönlich oder durch einen Bevollmächtigten an den Berathungen, beziehungsweise unter den Voraussetzungen des §. 36 auch an den Beschlüssen Theil zu nehmen, sind diejenigen Aktionäre berechtigt, welche am Tage der Generalversammlung und während

der Dauer derselben eine oder mehrere Aktien besitzen, die seit mindestens vier ununterbrochen bei der Gesellschaftskasse hinterlegt gewesen sind.

ochen vor diesem Tage

. 36. Je zwanzig Aktien geben eine Stimme, doch kann Niemand mehr als zwanzig Stimmen für seine eigenen Aktien und eben so viele als Vollmachtträger führen, so daß eine Person nie mehr als vierzig Stimmen für seine eigenen und für die von ihm vertretenen Aktien in sich vereinigen darf.

[55833] Zilanz per 30. September 1888.

Passiva.

1) Grundstücke.. 189241 70] 1) Aktien⸗Kapital 2) Gebäude. . . . .. . 707161 35 2, Reservefonds I.. . . 2 % Abschreibung .14143 22 693018 3) Reservefonds I.. . 3) Maschinen⸗ und Brauerei⸗Ein⸗ 3 Delcredere⸗Conto. richtungen . . . . . . . .1169388 5) Creditoren .. .. 10 % Abschreibung 16938 152449 6) Gewinn:

4) Eismaschinen und Kellerkühl⸗An⸗ Vortrag von C111111I““ 188/87 3601,04

agen. Gewi Abschreibung .. . 20000 152319 . 10 ) Lagerfässer und Bottiche 161398 37 871Len 219. 10 % Abschreibung. . 16139 84, 145258 6) Transportfässer.. .71103827 ,07 15 % Abschreibung.. 15574 06 7) Mobilien: a. Bureau⸗ u. Haushaltgs.⸗Mobil. 3694 17 15 % Abschreibung . . . 554 1⁄½ 3140 b. Depot Düsseldorf, Inventar. 229 65 Vollständige Abschreibung.. 229 65 ) Pferde und Fuhrpark . 17514114 1 15 % Abschreibung. . 227117 9) Utensilien .. 1993 78 20 % Abschreibung 398 76 1595 10) Kasse und Wechsel.. 77622 24 II8852 44401 30 12) Debitoren: 1 A. Bierkunden abz. zweifelhafter Forderungen. B. Banken und Diverse

13) Vorräthe.

* *

88253

12869

450397 02 159555,11

609952 9 553928 ,34

2724049 20

Dortmund, den 1. Oktober 1888. Der Aufsichtsrath. Melchior. J. Overbeck.

Gewinn- und Verlust-Conto.

Der Vorstand. Dr. Overbeck.

2000000 98563 66 20000 20264 28 301262 12

2724049

Haben.

Gewinn⸗Vortrag aus dem Jahre 1886/87 Bier⸗Conto . Brauerei⸗Abfälle⸗Conto Zinsen⸗Conto. Z

605361 414559

Gerste, Malz und Hopfen... Steuern, Gehalte, Löhne, Betriebs⸗ und Verwaltungskosten.... Abschreibungen: uf Gebäude 2 % Maschinen und Brauerei⸗Ein⸗ richtungen 10 % Eismaschinen und Keller⸗Kühl⸗ “”“ Lagerfässer und Bottiche .10 % Transportfässer. .15 % Mobilien. 1 .15 %

Pferde und Fuhrpark .15 % Utensilien .20 % Vertheilung des Reingewinns: Zuweisung zum Reservefonds 2 Statutgemãße und kontraktliche Tan⸗ ͤe1n]; 10 % Dividende. Vortrag auf neue Rechnung..

14143 22 1693 8.

20000 16139 84 15574 06 554 12 229 65 2271 17 398 76

14017 9 40000

22995 94

Foo Dortmund, den 1. Oktober 1888.

Der Aufsichtsrath. Melchior. stzcbtern.

Der Vorstand. Dr. Overbeck.

3601 1317813 66408 2307

1320730

Nach §. 23 des Statuts erfolgt die Auszahlung der Dividende am 31. März, und zwar mit

1“ 1) bei der Direction der Disconto⸗Gesellschaft in Berlin, J“ 2) bei der Nationalbank für Deutschland in Berlin, 3) bei unserer Gesellschaftskasse in Dortmund.

Löwenbrauerei vorm. Peter Overbe

E16

[55821]

Bilanz per 30. September 1888. Activa.

Saäaldo am 1. Oktober 1887. Abgang in 1887/88 . . . ..

BIe Abschreibung bis 18877.. ca. 2 % . pro 1887/88. An Maschinen und Geräthe:

8 Saldo am 1. Oktober 1887 Zugang in 1887/88 8

Abschreibung bis 1887. 0 8 pro 1887/88.

An Mobilien und Utensilien: Saldo am 1. Oktober 1887 Zugang in 1887/88 .

Abschreibung bis 1887 . . pro 1887/88

ca. 10 „% 8-

An Fuhrwerk: Saäaldo am 1. Oktober 1887. Zugang in 1887/88 .

Abgang

Abschreibung bis 1887 ca. 30 % 5 pro 1887/88 An Lagerfässer und Gährbottiche: Saldo am 1. Oktober 1887 Zugang in 1887/88.

Abschreibung bis 1887. ca. 10 % 8 pro 1887/88 An Trausportfässer: 8 Saldo am 1. Oktober 1887 Zugang in 1887/88 1

Abschreibung bis 18877 . . 0 8 pro 1887/88 .

8 Abschreibung bis 1887 . . . An Vorräthe: Bier, Malz, Hopfen. e 114“ 1““ Pferdefutter. T“*“ G Diverse Vorräthe.. Eis (nicht bewerthet). An Kassen⸗ und Wechselbestand Diverse Debitoren . .. Hypotheken und Darlehne Reservefonds⸗Effecten⸗Conto

An Grundstücke⸗, Gebände⸗ und Areal⸗Conto:

Pferde, Wagen und Geschirre:

Restaurations⸗Einrichtungs⸗ und Mobilien⸗Conto: Saldo am 1. Oktober 1887 und 30. September 1888 .

Assecuranz⸗Conto: vorausbezahlte Versicherungs⸗Prämie J“““ 1988

P 1 an.

1510200 .- 2615 V07585

. 388,581.62 . 30,185.— 330185

1477400

91100 1322

92222 108,661.94 9,222.62 9222

14400 3200

17800 . 23,796.48 1,760.84 1760

38600 9350

77950 60 1600,— 75350

13950

122,660.42 143,950.60

70000 12197

82197 17 125,146.14 8 8,227.17 8227 17

25200 4448

29628 10 125,501.53 9,388.10 9888

. 6,219.39 M1“ A“““ 1310 8 2307

501

236667 8886

145663 55804 79083

2230862

Per Actien⸗Kapital . . . . . . . . . . Prioritäts⸗Anleihe . . . . . ... Prioritäts⸗Anleihe⸗Zinsen⸗Conto:

noch rückständige Zins⸗Coupons. noch nicht erhobene Dividende.. Reservefonds⸗Kapital⸗Conto

Creditoren . . Extra⸗Reserve⸗Conto..

Abschreibungen... 8b

einstimmung gefunden.

per 1. Oktober 1888 fälliger Coupon

8 Deleredere⸗Conto (Reserve für Außenstände) 2

Bruttogewinn incl. Vortrag aus vorigem Jahre

Braunschweig, den 30. September 188ã. . National⸗Actien⸗Bierbrauerei Braunschweig

see. Jürgens). Becker. Vorstehende Bilanz habe ich geprüft und mit den Geschäftsbüchern der Gesellschaft in Ueber⸗

780000 1000000

25000 312 789

78000

1 26831

156604

203558 86 73234 331 130324 . . 2230862

Herm. Heyne, gerichtlich vereideter Bücher⸗Revisor.

[55813]

Die Herren Actionaire des Zörbiger Bank⸗ vereins von Schroeter, Koerner & Co. in Zörbig werden hierdurch zu der auf Donnerstag, den 14. Februar a. c., Nachmittags 2 Uhr, im Gasthof zum schwarzen Adler hier anberaumten 20. ordentlichen Generalversammlung ein⸗ geladen.

Tagesordnung: Bericht des Aufsichtsrathes und der persönlich haftenden Gesellschafter. Beschlußfassung über Verwendung des Rein⸗ gewinnes pro Jahr 1888. Beschlußfassung über Ertheilung der Decharge. Wahl dreier Aufsichtsrathsmitglieder an Stelle der durch den Turnus Herren W. Walter und C. Deuck, Zörbig, und R. Nette, Rieda. Zörbig, den 25. Januar 1889. Der Aufsichtsrath des

Zörbiger Vankvereins v. Schroeter, Koerner & Co. Walter, Vorsitzender.

[55824]

Activa. Cassa. Unkosten.

Bilanz per 22. Dez. 1888. Passiva. .ℳ 23506,97 Actiencapital 100000 1493,03 à 25 % Einzahlung

22000,— 25000,— 25000,—

Etwaige Gläubiger unserer Gesellschaft fordern wir hiermit auf, sich bei uns zu melden.

München, 23. Januar 1889.

Bayer. Handelsgesellschaft in Liquidation.

Der Aufsichtsrath. Pfleiderer, stellvertr. Vorsitzender.

[558300 Bekanntmachung.

Nach Maßgabe der erfolgten Wahlen bestehen im Jahre 1889 die Vorstände der Gasbelenchtungs⸗ Gesellschaft hier aus folgenden Personen:

Der Aufsichtsrath aus:

1“ 8 2

Herrn Rechtsanwalt L. Günther, Vorsitzender (wiederg wählt), .

Herrn Rathsherin O. Hager, Stellvertreter des Vorsitzenden (wiedergewählt),

entier W. Rothe (wiedergewählttu,

errn

Fe Rentier E. Fritzsche,

Herrn Kaufmann E. Rödel,

Herrn Prokurist Th. Baum,

Herrn Kaufmann M. Grumpelt, Herrn Kaufmann E. A. Pietzsch, Herrn Kaufmann H. Lippold,

sämmtlich hier. 2) Das Direktorium (Vorstand) aus:

Fern Rechtsanwalt C. A. Rothe, Vorsitzender, 3

errn Geheimen Baurath R. Enger, Stell⸗ vertreter des Vorsitzenden, Herrn Kaufmann P. Thurm (wiedergewählt), sämmtlich hier. Altenburg, am 21. Januar 1889. Der Aufsichtsrath und das Direktorium

der Gasbeleuchtungs⸗Gesellschaft das⸗ 2. Günther. C. A. Rothe.

Kunstverein für die Rheinlande

und Westfalen.

Nachdem die Jahresrechnung pro 1887/88 durch die in der letzten Generalversammlung gewählten drei Revisoren speziell geprüft und abgeschlossen worden, ist dieselbe gemäß §. 10 des Statuts während acht Tagen, und zwar vom 24. bis inecl. 31. d. Mts. auf dem Bureau des Vereins, Königsplatz 3, zur Einsicht der

aufgelegt. Düsseldorf, 22. Januar 1889. 6 Der Verwaltungsrath. J. A.: Lützeler

zum Deutschen Reichs⸗Anze

Viert

iger und Königlich Preußischen

Berlin, Freitag, den 25. Januar

———

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗ Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗

Staa

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels⸗, Genossenschafts⸗, Zeichen⸗ und Muster⸗Registern, über Patente, Konkurse, Tarif⸗ und Fahrplan⸗Aenderungen der deutschen Eisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central⸗Handels⸗Reg

1889

ister für das Deutsche Reich. n. 224)

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das

Abonnement beträgt 1 50 für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 ₰4.

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30

Anzeigers SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

gh Vom „Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nru. 23 A. und 23 B.

ausgegeben.

Läßt sich ein Bankhaus Werthpapiere für Rech⸗ nung eines Dritten gegen Zahlung des Kauf⸗ preises derselben einliefern, mit der Maßgabe, daß es auf Verfügung des Dritten gegen Rückzahlung des Kaufpreises nebst Zinsen gleichartige Werth⸗ papiere weiter liefere, so ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 22. No⸗ vember v. J, diese Geschäftsoperation einuneigent⸗ liches Lombardgeschäft, welches als An⸗ schaffunasgeschäft gemäß Tarifnummer 4 A zum Reichs⸗ Stempelgesetz zu verstempeln ist. Es waren der Mitteldeutschen Kreditbank Werthpapiere für Rechnung von Maklerfirmen gegen Zahlung des Kaufpreises der Werthpapiere eingeliefert und von der Kredit⸗ bank auf Verfügung der Maklerfirmen gegen Rück⸗ zahlung des Kaufpreises zuzüglich 2 % Jahreszinsen weiter geliefert worden. Die Nummern der einge⸗ lieferten Effekten hatte die Kreditbank den Makler⸗ firmen nicht aufgegeben. Diese Geschäfte erachtete der Stempelfiskus als uneigentliche Lombard⸗ geschäfte und verlangte ihre Versteuerung als Anschaffungsgeschäfte, indem er annahm, daß nach Börsenusance bei den hier in Frage stehenden Geschäften der Kreditbank die Befugniß zugestanden habe, über die bei ihr deponirten Werthpapiere zu verfügen, und auf die Klage der Kreditbank diese Annahme unter Beweis stellte. In beiden Instanzen wurde der Fiskus zur Zurückzahlung des erhobenen Stempels verurtheilt, indem das Berusungsgericht davon ausging, daß die deponirten Werthpapiere an sich Eigenthum der Deponenten gewesen seien, und daß, auch wenn Klägerin nicht die empfangenen Num⸗ mern selbst, sondern nur eine gleiche Qualität eben⸗ solcher Effekten zurückzuliefern gehabt hätte, dies die Geschäfte noch nicht zu Anschaffungsgeschäften machen würde. Auf die Revision des Fiskus hob das Reichs⸗ gericht das Berufungsurtheil auf, indem es begrün⸗ dend ausführte: „Uneigentliche Lombardgeschäfte gelten im Sinne der Tarifnummer 4 des Reichs⸗Stempelgesetzes vom 29. Mai/3. Juni 1885 als abgabepflichtige An⸗ schaffungsgeschäfte. Dies folgt schon aus dem Wesen dieser Geschäfte, sofern danach der Darlehnsgeber befugt ist, an Stelle der ihm zur Sicherheit einge⸗ lieferten Effekten solche von gleicher Art zurückzu⸗ gewähren. Es findet seine Bestätigung aber auch in den Materialien des Reichs⸗Stempelgesetzes vom 29. Mai 1885, indem der Kommissionsbericht zu demselben die uneigentlichen Lombardgeschäfte, ebenfalls unter Hinweis auf das Verfügungsrecht des Darlehns⸗ gebers über die ihm verpfändeten Werthpapiere, ausdrücklich zu den Anschaffungsgeschäften rechnet. Auch das Reichsgericht hat sich in gleichem Sinne bereits durch Urtheil vom 5. März 1888 ausgesprochen.“

Die Abmachung eines Prinzipals mit seinem Handlungsgehülfen, daß dieser bei seinem Austritt aus dem Geschärt des Prinzipals seine Kräfte keinem Konkurrenzgeschäft widme resp. in ein Konkurrenzgeschäft nicht eintrete, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Civilsenats, vom 3. Oktober v. J., rechtlich wirksam und ist in der Regel so zu verstehen, daß der austretende Ge⸗ hülfe innerhalb einer angemessenen Zeitdauer nach dem Austritt weder als Gehülfe in ein Kon⸗ kurrenzgeschäft eintrete, noch ein solches für eigene Rechnung betreibe. Voraussetzung für die Wirk⸗ samkeit des Konkurrenzverbots bildet die Entlassung des Gehülfen aus geschäftlich zu billigenden Gründen, dagegen ist das Verbot wirtungslos, wenn der Prinzipal den Gehülfen ohne gerecht⸗ fertigten Anlaß verabschiedet. Der Handlungsgehülfe P. trat am 1. Januar 1883 in das Geschäft des Kaufmanns W. zu Iserlohn als Reisender ein. Im Engagementsvertrage hieß es unter Anderem: „Hr. P. verpflichtet sich bei einer Konventionalstrafe von 10 000 ℳ, bei seinem etwaigen Austritt seine Kräfte keinem Geschäfte zu widmen, welches mit der Firma des Kaufmanns W. konkurrirt.“ Anfangs des Jahres 1885 erklärte W. in Folge nicht sorgsamer Ge⸗ schäftserledigungen Seitens des P., daß er deshalb genöthigt sein würde, diesem zu kündigen, falls P. nicht vorzöge, seinerseits zu kündigen. P. kündigte hierauf und trat am 1. April 1885 aus seiner Stellung. Am 1. März 1886 trat P. in ein Kon⸗ kurrenzgeschäft des W. als Gesellschafter ein, und W. forderte demzufol ge klagend von P. die Kon⸗ ventionalstrafe von 10 000 W. erstritt in beiden Instanzen obsiegende Urtheile, und die Revision des P. wurde vom Reichsgericht zurückgewiesen, indem es begründend ausführte: „Der Berufungsrichter führt aus, daß sowohl das Ober⸗Tribunal, als das R.⸗ O.⸗H.⸗G. hauptsächlich Fälle entschieden hätten, in welchen das Konkurrenzverbot zeitlich oder örtlich be⸗ schränkt gewesen und daß derartige Vereinbarungen für rechtswirksam erklärt worden seien. Vom Reichs⸗ gericht sei ebenso entschieden; später aber sei an⸗ erkannt worden, daß eine derartige zeitliche oder ört⸗ liche Beschränkung die Verbindlichkeit solcher Stipu⸗ lationen nicht bedinge. Nur dürfe kein von der Ge⸗ werbeordnung geschütztes öffentliches Interesse verletzt sein. Dieser Grundsatz sei auch in concreto anzu⸗ wenden. Ein öffentliches Interesse sei nicht ver⸗ letzt. Die nothwendige Konkurrenz werde nicht zum Nachtheil des Publikums beschränkt, sondern nur das eigene Interesse des Klägers gegen spätere Ausbeu⸗ tung gesichert. Es kann von der Erörterung der Richtigkeit dieser Ausführung abgesehen werden, denn der Berufungsrichter bringt ein anderes Moment. dur Erwägung. Die Worte „bei seinem etwaigen

ustritt“ faßt er so auf, daß nur für eine „an⸗ Vesishe Zeitdauer (modicum tempus)“ nach dem

ustritt das Eintreten in ein Konkurrenzgeschäft verboten sein solle. Er deduzirt nun, daß die

schon im Jahre 1885 vom Beklagten für eigene Rechnung vorgenommenen Verkäufe, des⸗ gleichen der nach Ablauf von nicht ganz einem Jahre erfolgte Eintritt in die Konkurrenzfirma in diesen angemessenen Zeitraum fielen. Diese Be⸗ trachtung entspricht sicherlich der Absicht der Parteien, die wohl hauptsächlich die nächste Zeit im Auge ge⸗ habt haben. Rechtsirrthümlich ist sie keinenfalls, und nach ihr ist die zeitliche Begrenzung vorhanden, welche ja auch nach der strengeren Auffassung den Vertrag rechtsbeständig macht Im Urth. des I. Civils. des R. G. v. 25. Jan. 1888 (Entsch. Bd. XX. Nr. 21) ist ausgeführt: daß Stipulationen des vorliegenden Inhalts in der Regel resp. im Zweifel nur auf den Fall zu beziehen sind, daß der Handlungsgehülfe die Stellung freiwillig, und ohne daß ihm dazu Seitens des Prinzipals Anlaß gegeben sei, auf⸗ giebt, also ohne Kündigung weggeht, oder seiner⸗ seits kündigt, oder daß er durch sein Verhalten dem Dienstherrn gerechten Anlaß zur Kündigung gegeben hat, daß sie aber nicht auf den Fall aus⸗ zudehnen sind, daß der Dienstherr ohne einen vom Handlungsgehülfen gegebenen gerechten Anlaß das Dienstverhältniß einseitig. aufhebt oder kündigt, oder dem Handlungsgehülfen zum seinerseitigen Austritt gerechten Anlaß giebt.“ Weiter kann man sicherlich nicht zum Nachtheil des Prinzipals gehen. Die Absicht der Kontrahenten kann nicht dahin gegangen sein, dem Prinzipal sein Entlassungsrecht zu schmälern, bezw. ihn zu ver⸗ anlassen, einen ungenügenden Handlungsgehülfen bei⸗ zubehalten, um die Gefahr des Eintritts desselben in ein Konkurrenzgeschäft zu vermindern. Nach den Fest⸗ stellungen des Berufungsrichters würde also der Kläger, trotzdem daß er den Beklagten entlassen hätte, zur Einklagung der Konventionalstrafe berechtigt gewesen sein. Er muß also berechtigt bleiben, auch wenn er den Beklagten veranlaßt hat, die Entlassung zu nehmen. Der Einwand des Beklagten, daß ihm nur verboten gewesen, als Reisender in ein Konkurrenz⸗ geschäft einzutreten, nicht aber als Sozius, ist un⸗ begründet: „Seine Kräfte einem Geschäft widmen“ schließt die Thätigkeit im eigenen Namen und für eigene Rechnung nicht aus.

Die Handelskammer zu Kiel hat schon jetzt einen vorläufigen Bericht über ihre Thätigkeit sowie über Lage und Gang des Verkehrs im Jahre 1888 erscheinen lassen. Diesem Bericht, welcher in der öffentlichen Sitzung der Handelskammer am 31. De⸗ zember 1888 erstattet worden ist, entnehmen wir nachstehenden Auszug über die Geschäftslage im ver⸗ flossenen Jahre:

Für den wichtigsten Gewerbszweig Kiels, den Schiffsbau, verlief das Jahr 1888 günstiger als das Vorjahr und darf im Ganzen genommen ein be⸗ friedigendes genannt werden. Die eine große Schiffsbau⸗Anstalt, die Kieler Schiffswerft von Georg Howaldt in Dietrichsdorf, hat ihr Personal von 338 am Schluß des Vorjahres auf 737 erhöhen können. Die Bestellungen sind sowohl am Platze wie von auswärts her zahlreicher als früher eingegangen. Außer mehreren kleineren Schiffsbauten für die Kaiser⸗ liche Marine ꝛc. kamen zur Herstellung bezw. waren bei Erstattung des Berichts noch im Bau: 11 Fracht⸗ schraubendampfer, davon 6 für Kieler Rechnung, je 1 für Apenrade, Bremen, Memel, Kopenhagen und für eigene Rechnung, ferner 1 Fracht⸗ und Passagier⸗ Schraubendampfer für Fiume, 1 Fracht⸗Räderdampf⸗ schiff für Bangkok, 3 Schraubendampfer für Passagier⸗ und Schleppdienst für Kiel, 5 Schraubendampfer für Schleppdienst, davon 4 für Kiel, 1 für Buenos⸗ Ayres, 1 Schraubendampfer für Schleppdienst und als Eisbrecher für Bremen. Sämmtliche Schiffe waren mittlerer und geringerer Größe. Infolge der Steigerung der Rohmaterialienpreise hat sich auch eine langsame Erhöhung der Preise für Schiffsbauten ergeben. Auch die Schiff⸗- und Maschinenbau⸗ Aktiengesellschaft Germania“ in Gaarden verzeichnet ein befriedigenderes Geschäftsergebniß als das vor⸗ jährige. Zur Ablieferung gebracht wurden dort: die Korvette „Prinzeß Wilhelm“ für die Kaiserliche Admiralität, ein kleinerer Dampfer für den Amur und 5 Torpedoboote für die türkische Regierung. Im Bau befanden sich bei Erstattung des Berichts noch: 4 Torpedoboote und 2 sog. Torpedojäger für die türkische Regierung, ein Küstenpanzerfahrzeug zum Schutz des Nord⸗Ostsee Kanals, 2 Dampf⸗ bagger für den Kanal, endlich 3 eiserne Segelschiffe zu je 2200 t Raumgehalt für Hamburger Rechnung. Die Werft beschäftigte ca. 60 Angestellte und 840 Arbeiter. Auch die Verhäͤltnisse der in Kiel bestehenden beiden Dock⸗Unternehmungen haben recht befriedigend ge⸗ legen. Wie die Kieler Dock⸗Gesellschaft berichtet, war die Zahl der gedockten Schiffe im Jahre 1888 nicht unerheblich größer als im Vorjahre, und wenn⸗ gleich hinsichtlich der Preise der Konkurrenz, welche immer mächtiger auftrete, manche Konzessionen hätten gemacht werden müssen, so dürfte das Endergebniß sich doch als ganz zufriedenstellend erweisen und eine höhere Dividende als 1887 sichern. Für das Swentine⸗ Dock hat sich das Geschäft annähernd wie im Vorjahre gestaltet. Die schweren Herbststürme des Jahres 1888 veranlaßten eine etwas ge⸗ steigerte Inanspruchnahme durch havarirte Dampfer. Die Eisengießerei und Maschinen⸗ fabrikation blicken auf ein günstiges Jahr zurück, welches als noch besser denn das Vorjahr bezeichnet wird. Der Absatz hat am Platze sowohl wie in⸗ sonderheit auch auswärts zugenommen. Preis⸗ schwankungen kamen infolge erhöhter Eisen⸗ und Metallpreise vor; die Verkaufspreise unterlagen zum

Theil infolge starker Konkurrenz einem Druck. Das Etablissement der Gebrüder Howaldt beschäftigte 450 Arbeiter gegen 325 im Jahre 1887, die Firma C. Daevel wie im Vorjahr ca. 120 Arbeiter. Die Mühlenindustrie wird durch die beiden großen Anlagen der Baltischen Mühlengesellschaft zu Neu⸗ mühlen und die Kieler Mühle (jetzt Aktiengesell⸗ schaft) vertreten. Das erstere Etabissement nennt das Jahresergebniß günstiger als das des Jahres 1887; auch für die Kieler Mühlen dürfen die Verhältnisse als günstige bezeichnet werden. Der Geschäftsverlauf der Oelfabrikation hingegen wird weniger vortheilhaft als im Vorjahre genannt. Die Fabrikation von Rettungsapparaten, elektrischen Anlagen ꝛc. in Kiel, welche von einem umfangreichen Etablissement betrieben wird, charakterisirt das Jahresergebniß als ein nicht ungünstiges; sowohl am Platze wie nach auswärts hat der Absatz der Erzeug⸗ nisse zugenommen. Auch in der Goldleisten⸗In⸗ dustrie waren die Absatzverhältnisse etwas bessere als 1887. Das Brauereigewerbe erfreute sich einer guten Prosperität. Die Spiritusfabrikation hat nicht günstig, jedenfalls unvortheilhafter als im Vor⸗ jahre gelegen. Die Geschäftslage in der Seifen⸗ fabrikation kann auch für 1888 nicht als eine günstige bezeichnet werden und hat sich im Vergleich zum Vorjahre nicht vortheilhafter gestaltet. Die Papier⸗ fabrikation verzeichnet ein zufriedenstellendes, im Wesentlichen dem vorigen gleich gebliebenes Geschäfts⸗ jahr. Die Ausfuhr hat zugenommen, ohne daß frei⸗ lich die Preise eine Besserung zeigten. Das Buch⸗ druckereigewerbe in Kiel hat wiederum eine Erwei⸗ terung erfahren und im Ganzen genommen ein gutes Jahr gehabt. Für das Baugewerbe begann das Jahr 1888, der Entwickelung der Stadt Kiel ent⸗ sprechend, mit allen Zeichen eines recht guten Ge⸗ schäftsjahres. Jedoch wurde durch einen vierzehn Wochen hindurch anhaltenden Arbeitsausstand der Maurer das Geschäft so beeinträchtigt und alle Bauunternehmungen derartig geschädigt, daß trotz⸗ dem das schließliche Jahresergebniß als ein nicht günstiges bezeichnet werden Die Ziegeleien Kiels und der Umgegend suchten der gesteigerten Nachfrage nach Steinen durch Vergröße⸗ rung ihres Betriebes zu genügen. Die Produktion der Kieler Ziegeleien betrug ca. 20 Millionen Steine, wogegen ca. 25 Millionen seewärts in das Handels⸗ hafen⸗Gebiet eingeführt wurden. Infolge der starken Nachfrage haben die Preise angezogen. Ueber den Fischfang heißt es in dem Bericht: „Der Fischfang in der hiesigen Föhrde fiel im verflossenen Jahre weniger günstig aus als in den letzten fünf bis sechs Jahren. Das Ergebniß läßt sich nur als ein durchaus unbefriedigendes hinstellen. Zu Anfang des Jahres wurden Heringe mit der Wade gefangen, doch waren dieselben nur klein und der Preis dafür ging selten über 1 per Wall hinaus, blieb also ein niedriger. Von Mitte Februar bis Anfang April war die Föhrde voll Eis, die Fischerei mit der Wade mußte deshalb in dieser Zeit ganz ruhen, was die Fischer um so härter traf, als die in der Außenföhrde aus⸗ gestellten Buttnetze bei Eintritt des Eisganges nicht geborgen werden konnten, vielmehr größtentheils ver⸗ loren gingen. Vom Eise aus wurde die Aalfischerei mittelst Stecheisen versucht. Der Aalfang mit der Wade wurde dann von einigen Fischern in der Zeit von Mitte April bis Anfang September be⸗ trieben, während andere mit Stellnetzen vor der hiesigen Föhrde und in der Hohwachter Bucht auf Butt fischten. Diejenigen Fischer, welche Eigenthümer größerer gedeckter Fahrzeuge sind, gaben jedoch wegen des wenig lohnenden Ver⸗ dienstes den Fang bald auf und betheiligten sich an der Steinfischerei, die, namentlich durch den Neubau des Torpedoboots⸗Hafens veranlaßt, ihnen eine bessere Einnahme in Aussicht stellte. Im Sep⸗ tember ist dann der Herings⸗ und Sprottfang mit der Wade wieder aufgenommen, doch war auch da der Ertrag bis jetzt nicht von Bedeutung Das⸗ selbe, was hier betreffs der Kieler Föhrde gesagt ist, gilt von der Herbstfischerei im Eckernförder Hafen, woselbst mit den in diesem Jahre (1888) in Betrieb befindlichen 56 Heringswaden die größte bisher beschäftigte Zahl nur vorübergehend von einzelnen Waden lohnende Fänge erzielt sind. Die Räuchereien und die Versandtgeschäfte in geräucherten Fischen haben trotz des geringen Ertrages an unserer Küste wiederum an Ausdehnung gewonnen; große Sen⸗ dungen von grünen Heringen und Sprotten sind so⸗ wohl im Frühjahr wie auch im Herbst von Faaborg und Marstrand eingeführt, um hierorts und in Ellerbek und Gaarden geräuchert und sodann zum Kon⸗ sum am Platze oder nach auswärts gebracht zu werden.“ Der Bestand der Rhederei des Bezirks (Kiel und Neumühlen) am Jahresschluß 1887 war: 84 Schiffe mit 73 816 chm Tragfähigkeit, darunter 75 Dampfer mit 61 050,2 cbm, wovon sich auf die Stadt Kiel 75 Fahrzeuge mit 65 915,6 cbm und auf Neumühlen 9 Fahrzeuge mit 7900,4 cbm Trag⸗ fähigkeit vertheilten. Im Laufe des Berichtsjahres 1888 kamen 10 Dampfer durch Neubau sowie 2 Dampfer und 1 Segler durch Ankauf hinzu. Ab⸗ gegangen sind dagegen 2 Dampfer durch2 erkauf. Ferner fand innerhalb des Bezirks eine Verschiebung dadurch statt, daß der Heimathhafen von 6 Dampfern von Neumühlen nach Kiel ver⸗ legt wurde. Demnach bestand die Rhederei des Kieler Bezirks am 31. Dezember aus: 95 Schiffen mit 85 604,4 chm Tragfähigkeit, dar⸗ unter 85 Dampfer mit 72 779,2 ebm, wovon sich auf die Stadt Kiel 91 Schiffe mit 85 156,2 chm und auf Neumülen 4 Schiffe mit 448,2 cbm Tragfähig⸗

keit vertheilen. Zur Zeit der Berichterstattung waren noch 8 Dampfer für Kieler Rhedereien im Bau. Das Ergebniß des Rhedereigeschäfts für 1888 wird als ein durchweg günstiges bezeichnet. Wenngleich zu Anfang des Jahres wegen des lang anhaltenden Winters Störungen im Verkehr vorkamen, so seien dieselben durch die lebhafte Nachfrage, welche eine wesentliche Aufbesserung der Frachten zur Folge hatte, reichlich ausgeglichen worden. Namentlich haben die Kohlen⸗ und Getreidezufuhren der Kieler Schiffahrt lohnende Beschäftigung gebracht. Noch günstiger als für die in Nord⸗Europa beschäftigten Schiffe habe sich der sehr lebhafte Verkehr nach und von überseeischen Plätzen, den Mittelmeerhäfen und dem Schwarzen Meer gestaltet. In der chinesischen Küstenfahrt sei das Geschäft, bei befriedigenden Raten, ebenfalls belebt gewesen. Die Kammer bemerkt dazu: „Diese besseren Resultate der Rhederei, die sich sowohl auf Dampfer wie auf Segelschiffe erstreckt und an den meisten Rhederei⸗Plätzen Veranlassung zu mehr oder minder zahlreichen Neubauten gegeben haben, lieferten eine gewisse Deckung für die während einer längeren Periode erlittenen schweren Verluste, über welche wir uns in den letzten Jahresberichten geäußert haben.“ Der Schiffsverkehr des Kieler Hrten⸗ (abgesehen von dem eigentlichen Föhrde⸗Verkehr) hat, dem Be⸗ richt zufolge, wiederum eine ganz wesentliche Steige⸗ rung gegen die Vorjahre aufzuweisen. Es wurden einklarirt (die Zahlen für 1888 sind noch nicht end⸗ gültig festgestellt, dürften aber nur eine geringe Ab⸗ anderung erfahren): 1888: 5647 Schiffe mit 1 484 546 chm Netto⸗Raumgehalt und 861 221 cbm Bestauung; 1887: 4419 Schiffe mit 1 433 068 chm Netto⸗Raumgehalt und 699 566 cbm Bestauung; 1886: 3935 Schiffe mit 1 290 298 chm Netto⸗ Raumgehalt und 631 400 chm Bestauung. Die Schiffahrt war im Berichtsjahre 19 Tage lang für jeden Verkehr unterbrochen. Nachher haben der rege Getreideverkehr und die Heranholung von Bau⸗ materialien für die Zwecke der Marine⸗Verwaltung, den Nord⸗Ostsee⸗Kanal und den Bedarf der regen Bauthätigkeit in der Stadt Kiel die Schiffs⸗ frequenz stark beeinflußt. Auch der Personenverkehr auf den zwischen Kiel und Korsör kursirenden Post⸗ dampfschiffen war in Folge der in Kopenhagen ab⸗ gehaltenen Nordischen Ausstellung besonders rege. Die noch in der Entwickelung begriffene Aktien⸗ gesellschaft „Neue Dampfer⸗Compagnie zu Kiel“ nennt das Fahregergehniß ein verhältnißmäßig zu⸗ friedenstellendes. Ueber das Speditionsgeschäft wird gesagt: dasselbe lasse sich im Allgemeinen als ein günstiges bezeichnen; namentlich habe die zweite Hälfte des Jahres einen recht regen Verkehr gebracht, sodaß sich das Geschäft im Vergleich zum Vorjahr im Ganzen vortheilhafter gestaltet habe. Der Transit⸗ verkehr habe sich im Großen und Ganzen in den vorjährigen Grenzen bewegt. Nur hinsichtlich der Durchfuhr von Sprit sei im Herbst ein Ausfall zu verzeichnen gewesen. Das Ernte⸗Ergebniß der Provinz wird (Folge der außerordentlich ungünstigen Witterungsverhältnisse) quantitativ und qualitativ als recht mittelmäßig be⸗ zeichnet, sodaß der Erlös der Landwirthschaft im Allgemeinen unter Mittel⸗ bleiben werde. Das Getreidegeschäft hat dagegen, wie es in dem Bericht heißt, einen guten Verlauf genommen und ein besseres Ergebniß geliefert als im Jahre zuvor. Das Kohlengeschäst erfuhr eine wesentliche Aus⸗ dehnung: die Zufuhren stiegen von 140 000 000 kg im Jahre 1887 auf 162 000 000 kg. Vorüber⸗ gehend erwies sich die Nachfrage größer als der Umfang der Zufuhren. Außer den englischen Kohlen kamen auch deutsche an, die, abgesehen von dem Verbrauch durch die Kaiserliche Marineverwaltung, meist Haushaltungszwecken dienten. Sowohl für englische wie für deutsche Kohlen wurden höhere Preise gefordert und bewilligt als seit längerer Zeit. Dem Umfange des Geschäfts entsprach jedoch nicht ganz das finanzielle Ergebnisse, da noch viele Jahreskontrakte zu den früheren niedrigen Sätzen vorliegen. Die Holzeinfuhr bezifferte sich auf 134 700 chm gegen 118 600 cbm im Jahre 1887. Das Gesammt⸗ ergebniß wird als günstig und besser als das vor⸗ jährige bezeichnet. Die Holzsägereien nennen das Jahreserträgniß ein befriedigendes. Der Haupt⸗ Ausfuhrartikel der Provinz Schleswig⸗Holstein, die Butter, gewinnt, wie der Bericht sagt, durch die tetige Zunahme der Genossenschafts⸗ und Sammel⸗ Meiereien eine immer größere Bedeutung. Wenn⸗ leich das kalte und nasse Wetter während des

ommers nachtheilig auf den Ertrag einwirkte, so sei doch eine nicht unwesentliche Mehrproduktion feiner Butter gegen das Jahr 1887 zum Versandt gekommen. Die Qualität der Winterbutter lasse sich im Allgemeinen als fein bezeichnen, wogegen die Grasbutter, wie gewöhnlich, in sehr ver⸗ schiedener Güte geliefert worden sei. Im Ganzen habe der Handel in Prima⸗Qualität einen ziemlich befriedigenden Verlauf genommen. Die Winterbutter sei in der knappen Produktions⸗ eit eine an den englischen Märkten sehr gesuchte

aare gewesen. In Kiel sei besonders die haltbare, feine und feste Qualität zur Ausführung überseeischer Ordres gesucht worden. Die mit den Produzenten vereinbarten Lieferungskontrakte seien durchscnittlich zu 3 bis 5 über Börsenpreis abgeschlossen worden und es habe sich der Jahres⸗Durchschnittspreis ca. 4 bis 5 niedriger gestellt als im Jahre 1887. Am Schluß heißt es: „Die Unzufriedenheit mit den 1ene. Notirungen, die den höchstbesahlten Exportpreis bisher nicht brachten, hat zu viel⸗ fachen Klagen und Erörterungen Veranlassung

gegeben. ine Einigung darüber ist unter den