1889 / 27 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

ein öffentlicher Aktus abgeh ie Kaserne war mit Tannengrün hübsch bekränzt, in der Mitte die Kaiserkrone und darunter das W. eingetretenen Kavalierstraße nicht stattfinden können im Saale des Bahnhof⸗Hotels zu Ehren des Ka Festessen. An demselben nahmen etwa 100 Per den Toast auf den Kaiser brachte Oberst von He Am Abend wurden verschiedene armonie im Tivolisaal. elischen Männer⸗ und Jünglingsvereins in seinem al eine Kaiser⸗ Kriegerverein Bahnhof⸗

zu fördern, drichs⸗Gymnasiums bestrebt, aber sie bezweifle die Gewiß sei der Bauernstand Staats; Niemand sei so thöricht, Es sei aber keine wahre Liebe zur während als schwach und gedrückt

ch zu bezeichnen.

Die Landwirthschaft ei auch des Redners Pa Richtigkeit der gewählten Mitt

die solide Grundlage des

sie erschüttern zu wollen.

Landwirthschaft, sie immer und im Rückgange befindli

Schluß des Blattes nahm der Minister für Land⸗

aft ꝛc., Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen, das Wort.

se Gesandte am hiesigen Aller⸗ enfeld⸗Köfering, hat sich rung auf einige der Abwesenheit desselben von ath Freiherr von Tucher als

arade hatte Schneefalles auf der Uhr begann ertages ein ouen Theil; idwolff aus. Festlichkeiten veranstaltet, so Dann wurde Seitens

wegen des

vom Verein des Evan Vereinslo

Der Königlich bayeris öchsten Hofe, Graf von Ler hmigung seiner Regie München begeben. Während Berlin fungirt der Legations⸗R Geschäftsträger.

Der Köni Bundesrath,

Der General⸗Lieuten mandeur der 13. Division, ist Lieutenant von Versen, General⸗ es Kaisers und Königs und Comm us Erfurt hier eingetroffen.

Württemberg. Stuttgart ute Morgen besuch

eier abgehalten. Der Militär⸗ altete seine Kaiser⸗Feier ehemaliger Kameraden estkommers. ches Schau⸗ Heute feiert der Verein

mit Gene Tage nach

und der Verein arde⸗Corps in Diener's Restaurant einen Das Herzogliche Hoftheater gab ein vaterländi

spiel: „Lenore“ von C. von Holtei.

glich württembergische Bevollmächtigte Finanz⸗Rath Fischer ist hier angekommen.

ant von Kretschman, Com⸗ aus Münster, und der General⸗ Adjutant Sr. Majestät andeur der 8. Division,

ngerkreis den Kaiser⸗Geburtstag im Hofjäger und der ilitär⸗V Dessau in Heine's Salon.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 28. Januar. Der gestrigen Soirée bei dem deutschen Bo Prinzen Reuß, wohnten,

.T. B.) schafter, wie die „Wiener Abendpost“ meldet, die Erzherzöge Carl Salvator und Leopold die Erzherzogin Maria Theresia, und Gustav von Oberst⸗Hofmeister ofämter, der Nuntius Sir Paget, Botschafter schafter Merry del Val, der scha, ferner die

27. Januar. (St.⸗A. f. W.) Prinzessin

ten der Prinz und die Gottesdienst

ilhelm sowie die Prinzessin Pauline den Nachmittags fand zur Feier des des Kaisers bei Ihren Königlichen es Festmahl statt, zu chen Hauses, die Angehörigen der Minister⸗Präsident, ster, der kommandirende General, die General⸗ hier anwesenden Hofstaaten der Königlichen noch einige hochgestellte Persönlichkeiten, im nen, Einladungen erhalten hatten. Während der Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser petercorps des Ulanen⸗ war mit der Tafelmusik beauftragt. Der Sonntag begann trüb und gegen Mittag brach die Sonne ö nd. Sämmtliche Staats⸗ viele Privatgebäude hatten gewöhnlichen Kirchen zu den Festgottesdiensten. Loge der Schloßkapelle erschienen Wilhelm von Württemberg mit hohe Tochter Pauline, Weimar mit hohe Festgottesdienst lei Singchors

Salvator,

in der Schloßkirche. Prinzen

Geburtstages Hoheiten im Wilhelmspalast ein groß dem die Mitglieder des Königli der preußischen Gesandtschaft,

Philipp von Sachsen⸗Weimar, ohenlohe, die Chefs sämmtlicher alimberti, anzösische Botschafter Decrais, ürst Lobanow, der spanische Bot türkische Botschafter Saadullah Pa Minister von Bauer und von Kallay, sämmtliche ö Minister, der Präsident des obersten Rechnungs Hohenwart, der Präsident des Reichsgericht der Generalstabschef Beck und die Sektionsche Baron Falke.

Der Kaiser empfing heute Mittag den neuen serbischen Gesandten Petronievic behufs Entgeg Beglaubigungsschreibens. 8. Januar. nahmen bei der heute fortgesetz der Berichterstatter Münnich und Graf Apponyi das Apponyi forderte am Schluß seiner aus auf, in der letzten Stunde noch die Vorlage abzulehnen; zwischen einer vorübergehenden Regie⸗ Bürgschaften der könne eine Wahl gar nicht fraglich sein. Beifall der Opposition, sodaß die Debatte Zeit unterbrochen werden mußte.) Hierauf erho Minister⸗Präsident von Tisza und legte währenden Zwischenrufen der Opposition dar, des §. 11 des bestehenden Gesetzes dem Sinne des §. 14 der neuen Vorlage genau entspreche. nebenbei, daß Gesetzes nicht verpflichtet, s und trat sodann für die übrig namentlich betreffs der Einjä

Botschafter Kriegs⸗Mini Lieutenants, Majestäten und Ganzen 34 Persor Tafel erhob sich und brachte den Das Trom

emeinsamen erreichischen hofes, Graf 8, von U Regiments König Karl s Pasetti und Weiter wird ge⸗ regnerisch, allein durch, und es blieb schön die sowie die städtischen und geflaggt, und mehr als an

ennahme seines

(W. T. B.) Im Unterhause Sonntagen ten Berathung des Wehrgesetzes der Königlichen ottesdienst Prinz n und Prinzessin ferner der Prinz Hermann zu r Gemahlin und Prinzessin Tochter. tete das Doppelquartett des Königlichen ein mit der Motette von Christian Fink: „Jauchzet dem alle Welt“. Hofprediger, Prälat Dr. von gottesdiensten in den Garnisonkirchen Corps vollzählig und von den Deputationen, ferner viele verabschiede In der Hospitalkir erzogin Wera mit ihren beiden Töcht Olga und Elsa, dem Festgottesdienst bei. des Gottesdienstes fand gegen 10 ¾ der Lindenstraße Musik des Grenadier⸗

ihren Schlußreden. zweistündigen Rede das H

Verfassung (Stürmischer auf kurze b sich der unter fort⸗ daß der Sinn

8 Festpredigt Zu den Fest⸗ waren die Offizier⸗ hiesigen Truppentheilen te Offiziere im Parade⸗ sche wohnte die Frau rinzessinnen Nach Schluß Uhr in der Staatsturn⸗ Parole⸗Ausgabe statt, Regiments Königin Als Tagesparole wurde „Es lebe Se. Von 11 Uhr Vor⸗ lich preußische Gesandte, Graf onen, welche ihre Glückwünsche Herrn persönlich darbringen inz zu Sachsen⸗Weimar, sodann

Der Minister⸗Präsident zur Durchbringung des

Anzuge erschienen. t erklärt habe,

ondern nur berei en Bestimmungen der Vorl rig⸗Freiwilligen und betre sprache nochmals auf das Entschiedenste chluß seiner Rede ersuchte der Minister⸗Präsident das welche von den Rechten der im Interesse der ungarischen Die Majorität nahm die n auf. Kurz vor dem Schluß 's hatte die Linke noch einen Tumult herbei⸗ weil sich auf der Zuhörertribüne Ge befänden; erst als der Präsident erklärte, Personen habe entfernen lassen, trat wieder gelangen noch Ugron und Bolgar zum die Abstimmung.

29. Januar. haus nahm nach der Generaldebatt namentlicher Abstimmung mit 267 Die Spezialberathung beginnt morgen.

Frankreich. Paris, 28. Januar. dem heute Vormittag abgehaltenen Ministerr all einer versuchten Ruhestörung in sident Carnot konferirte mit derselbe ist, wie verlautet, Entschiedenheit und Kalt⸗ 1 chkeit, welche die Lage ihm auf sich zu nehmen und die Gewalt, Verfassung übertragen sei, nicht vor der s der Hand zu geben. gewillt sein, zu demissioniren, wenn die Demission im Interesse der Repu im anderen Falle soll derselbe ent⸗ zu ergreifen, die eignet era cht eine große Er⸗ ist das Kabinet für eine nd für Ausschreibung pril nach Abänderung die allen auf die Vor⸗ rieben vorbeugen würde.

energische Maßregeln General Campenon u beauftragen. ats und der Depu⸗ fen ohne jeden Zwischenfall. wegen Verbes

der Armee während die Olga konzertirte. Majestät der Kaiser“ ausgegeben. mittags an empfing der Köni von Wesdehlen, zahlreiche Per zum Feste seines Königlichen wollten. Es waren u. A. der Pr die Hofmarschälle Freiherr von Wöllwarth, Graf v. Leutrum, Freiherr von Baldinger, welche Namens der Höchsten Herrschaften Diner bei dem kommandirenden eneral von Alvensleben, am Sonnabend Abend 6 nahm Se. Königliche Hoheit der Prinz Uniform als Oberst der Garde⸗ zu Sachsen⸗Weimar, die General⸗Lieutenants von Wölckern, von Kottwitz, von Gleich, Feldpropst Prälat Dr. Beamten des Königlichen Die Speiseordnung war durchaus e glänzte auf goldenem Grunde das gepreßte Bild Sr. Majestät des Kaisers , das Ganze umrahmt von einem Lorbeer⸗ end Abend von dem Königlich n Festmahle wohnten die sämmt⸗ usnahme des Kriegs⸗Ministers), r, die Gesandten von Oesterreich, Jägermeister Graf Wöllwarth sowie Das Hoch auf der Minister⸗ e Offiziere der um 1 Uhr, veranstaltet

aus, die Vorlage anzunehmen, erfassung nichts preisgebe und Sprache einen Fortschritt bedeute. Rede mit begeisterten Beifallsrufe der Rede Tisza heimpolizisten daß er die fraglichen . Ruhe ein. Morgen ratulirten. Wort, darauf erfolgt (W. T. B.) Das Abgeordneten⸗ e das Wehrgesetz in gegen 141 Stimmen an.

Wilhelm in der Husaren Theil, ferner Prinz Hermann der Kriegs⸗Minister von Steinheil, Freiherr von General⸗Majore Freiherr Schott von Schottenstein, von Müller, sowie die Offiziere und General⸗Kommandos. deutsch; an ihrer Spitz in Silber erhaben mit der Kaiserkrone kranze. Dem am Sonna preußischen Gesandten gegebene lichen Staats⸗Minister (mit A der Staatsrath von Griesinge Rußland, England und Bay von Uxkull, der Hofmarschall Freiherr von das gesammte Gesandtschaftspersonal bei. Se. Majestät den Deut Präsident Dr.

T. B.) In

Falkenstein, ath wurden

Freiherr von

Maßregeln für den F Erwägung gezogen.

vielen politischen Persönlichkeit fest entschlossen, seine Pflicht mit blütigkeit zu thun, jede Verantwortli auferlegen werde, welche ihm von der festgesetzten Zeit au Floquet soll Kammer seine bik für noth⸗

ern, der Ober⸗ wendig erachte,

schlossen sein, alle die Maßnahmen er zum Wohle der Republik für ge In parlamentarischen Kreisen herrs Dem Vernehmen nach Auflösung der Kammer un allgemeiner Wahlen im A des Wahlge setzes in einer We nahme eines Plebiszits gerichteten Umt Mehrere Deputirte sprechen sich für gegen Boulanger aus und empfehlen, den mit der Bildung eines neuen Kabinets z Die heutigen Sitzungen des Sen tirtenkammer verlie enehmigte die Vorlage äfen und den 42 Millionen zur Ausführun bourg. Die Interpellation?

schen Kaiser brachte

Freiherr von Mittnacht aus. Di hiesigen Garnison fanden sich am Sonntag, in ihren Kasinos ein, waren. Die Bürgerf tag des Kaisers mit der Liederhalle, wozu die bür hatten ergehen lassen. Die zahlreich vertreten, daneben Präsident von Hohl u Abgeordnete waren unter den Dr. von Hack führte den Vorsitz. Den To brachte Professor Dr. Frohnmeyer aus.

nhalt. Dessau, 28. Januagr. (Anh. St.⸗A.) Des rs Geburtstag wurde in Dessau lande festlich begangen. Bereits am Vora liche Realgymnasium in Dessau das der Aula. Abends dur begleitung die Stadt, spielend. Zu Ehren des Kaiserli aktive Turnerschaft des auch turnerischen Aufführung Centralhalle,

woselbst Festmahle chaft Stuttgarts feierte den Geburts⸗

einem Festessen im Concertsaal rgerlichen Kollegien die Einladung se selbst waren denn auch sehr Beamte, Industrielle, Kauf⸗ nd mehrere hier wohnende Ober⸗Bürgermeister

ast auf den Kaiser serung der Kriegs⸗

in derselben geforderten Kredit von von Hafenarbeiten in Cher⸗ ouvencel 's über die von der zu ergreifenden Maßregeln, um den öffentlichen Ge⸗ chaffen, wurde auf Jouvencel's, von arteien unterstützten Antrag auf die Tagesordnung vom nächsten Donnerstag gesetzt. langer hat anzeigen lassen, findenden Si

räsident Floquet

ruppen der Linken vor über die zu ergreifenden Vorsitzenden der Bure

Floquet

und im ganzen Anhalt⸗ bend beging das Herzog⸗ est durch einen Actus in chzog die Militärkapelle unter Fackel⸗ musikalischen Zapfenstreich chen Geburtsfestes hielt die Turnvereins zu Dessau sowohl als ein hier eine Feier ab, bestehend in en und Kräünzchen, ersterer in der In allen Schulen heils am Sonntag, en geschmückt, Vor⸗ dienst. Um 12 Uhr ens des Herzoglichen

chtung zu ver allen republikanischen

daß er der am Donnerstag statt⸗ ung der Kammer beiwohnen werde.

Abends. (W. T. B.) Der Minister⸗ hat eine Plenarversammlung aller eschlagen, um sich mit denselben aßregeln zu ver aux der einverstanden,

6 lle, der andere im Kaisergarten. fanden Feierlichkeiten, theils am Sonnabend, t statt. Am Festtage war die Residenz mit Fahn mittags war in den Kirchen der Stadt Gottes wurde in der Aula des Fridericianum Seit

8 1“

Gesetzentwürfe wegen Wiedereinführung der Arrondissementswahl und wegen Unterdrückun von Umtrieben zur Herbeiführung eines Plebiszits vorzulegen. ach dem letzten Gesetzentwurf sollen gewisse öö und Manöver, wie sie gegenwärtig Boulanger zur

ast gelegt werden, dem Senatzur Aburtheilung überwiesen werden die Strafbefugniß des Senats würde sogar das Aussprechen der

Strafe der Deportation in sich schließen. Ob beide Gesetz⸗ entwürfe bereits morgen oder erst nächsten Donnerstag einge⸗ bracht werden, ist noch unentschieden. Die Bureaux der Linken wünschen, daß die Einbringung der Gesetzentwürfe, um der von Jouvencel beantragten Interpellation zuvorzukommen bereits morgen erfolgt. Der Ministerrath wird sich in einer morgen früh stattfindenden Sitzung mit der Frage beschäftigen.

Der „Temps“ spricht sich sehr entschieden gegen etwaige Ausnahmemaßregeln aus. Man solle sich nicht auflehnen gegen das Verdikt, das die unabhängi ste Be⸗ völkerung, die es auf der Welt gebe, ausgesprochen habe. Der „Temps“ bezweifelt, daß Boulanger konspirire, denn er habe das nicht nöthig. Jede neue Agitation würde nur der Sache Boulanger's zu Gute kommen, die Wähler hätten vor Allem ihre Stimmen gegen die Kammer Ahgee ben, die unfähig und ohnmächtig sei. Das Blatt empfiehlt, daß die Kammer sofort die Wiedereinführung der Arrondissementswahl beschließen, hierauf das Budget pro 1889 votiren und sich dann bis zum Oktober vertagen solle. Bis zu der Vornahme der allgemeinen Wahlen müsse man sich ausschließlich mit der Ausstellung beschäftigen, in⸗ zwischen aber die Verwaltung des Landes mit Klugheit führen und auf die von Thiers befolgte Politik zurückkommen, um so das Vertrauen des Landes zu gewinnen, denn ohne eine solche Politik gebe es weder eine demokratische, noch eine liberale Regierung, die lebensfähig sei. Das Programm Nlacuetn, sofern derselbe an der Spitze des Kabinets bleiben

ollte, würde, nach dem „Temps“, darin bestehen, den Kammern einen Gesetzentwurf wegen Verhinderung und Bestrafung von

Umtrieben zur Herbeiführung eines Plebiszits vorzulegen.

Mehrere republikanische Organe fordern als eine der ersten von der Regierung zu ergreifenden Maßregeln die Auflösung der Patriotenliga Déroulsède's, welche lediglich eine politische Verbindung zum Zweck des Sturzes der Republik geworden sei, sodann aber die Einsetzung einer Untersuchungskommission betreffs der gestrigen Wahl.

Die Gruppe der Rechten und die Boulangisten beschlossen, sich in Bezug auf die augenblickliche Lage jeder Initiative zu enthalten und das weitere Vorgehen der repu⸗ blikanischen Majoritäten abzuwarten.

29. Januar. (W. T. B.) In parlamentarischen Kreisen wird erklärt, Floquet werde heute nur eine Vorlage wegen Wiederherstellung der Arrondisse⸗ mentswahl einbringen und am nächsten Donnerstag die allgemeine Politik des Kabinets darlegen.

Die „République fran Lgaise“ verlangt eine Re⸗ gierung, die stark und fähig sei, die Freiheit zu retten, willkürliche und freche Uebergriffe zu ahnden und die Diktatur zu bekämpfen. Solche Regierung dürfe man aber nicht unter den Radikalen suchen. Dem „Matin“ zufolge hätte Boulanger gestern erklärt, er werde am Don nerstag auf’'s Neue einen Antrag auf Auflösung der Kammer einbringen. .

Bei einer gestern Abend stattgehabten Kundgebung von etwa 600 Studenten wurde auf der Place Sorbonne ein Bild Boulanger's verbrannt; als von anderer Seite hiergegen protestirt wurde, entstand ein Handgemenge. Eine andere Ruhestörung fand auf der Place Maubert statt; die Studirenden versuchten vor dem Bureau der „Presse“ zu manifestiren, wurden aber von der Polizei daran verhindert. In den übrigen Theilen von Paris herrschte Ruhe.

Rußland und Polen. Nowgorod, 28. Januar. (W. T. B.) Die Ueberreichung der Fahnenbänder an das Wyborger Regiment durch den deutschen Militär⸗ Bevollmächtigten, Obersten von Villaume, fand gestern in der festlich mit russischen und deutschen Flaggen geschmückten Regiments⸗Mangge statt. Der Feier wohnten in den Logen zahlreiche Damen bei. Das Regiment stand in Parade⸗Ausrüstung. Oberst von Villaume, welcher in Be⸗ gleitung des Divisions⸗Commandeurs General⸗Lieutenants von Rauch erschien, schritt, nachdem die Begrüßung statt⸗ gefunden hatte, die Front des Regiments ab und überreichte dann das Verleihungs⸗Reskript des Kaisers Wilhelm. Hierauf erfolgte die feierliche Befestigung der Fahnenbänder durch den Obersten von Villaume, den Divisions⸗, Brigade⸗ und Regiments⸗Commandeur. Nach der Feier wurde ein Gottesdienst vor der Front des Regiments abgehalten. Alsdann wurde das Regiment ins Freie geführt und eine photographische Aufnahme desselben gemacht. Die Photographie soll dem erlauchten Chef des Re⸗ giments überreicht werden. Bei dem hierauf folgenden Frühstück in der Mandge brachte der Divisions⸗Commandeur einen Toast auf den Kaiser Wilhelm, Oberst von Villaume einen Toast auf die russische Armee und der Re⸗ giments⸗Commandeur einen solchen auf die deutsche Armee aus. Der Regiments⸗Commandeur hielt eine weitere Ansprache, in welcher er die Bedeutung der dem Regiment von seinem hohen Chef zu Theil gewordenen Auszeichnung und die Gefühle gegen⸗ seitiger Achtung zwischen der preußischen und der russischen Armee betonte, welche beide ihre 8 e gg während der Be⸗ freiungskriege erhalten Föen ie Rede schloß mit einem Toast auf den Kaiser Wilhelm. Oberst von Villaume ant⸗ wortete hierauf in russischer Sprache, hob die Freundschaft der beiden Monarchen hervor und toastete auf den Kaiser Alexander. Das Regiment richtete hierauf ein Tele⸗ S an den Kaiser Wilhelm, in welchem

llerhöchstdemselben der Dank für die verliehene Auszeichnung. ausgesprochen wird und die ehrerbietigsten Glückwünsche zum Geburtstage dargebracht werden. Dem Oberst von Villaume wurde von den Offizieren des Nowgoroder Regiments ein Album mit Ansichten von Nowgorod und vom Regiments⸗ Kapellmeister ein von demselben komponirter Marsch „Nasch Priviet“ überreicht. 3

Warschau, 28. Januar. (W. T. B.) Die deutsche Kolonie feierte gestern den Geburtstag des Kaisers Wilhelm mit einem Diner im „Hotel Europa“, an welchem sich 65 Gäste unter dem Vorsitz des deutschen Konsuls be⸗ theac,g e. Es wurden Toaste auf den Kaiser Wilhelm und den Kaiser Alexander ausgebracht.

Italien. Rom, 27. Januar. (W. T. B.) Mittels Dekrets des Königs wurden zu Senatoren ernannt: der Admiral San Bon, die Generäle Dezza und Avogadro, der

ist vorüber, da unser theures Vaterland der leidende Gegenstand aus⸗ wärtiger Politik und die deutschen Gaue der Tummelpla auf dem fremde Nationen ihre Kriege ausfochten. uns aber nicht bloß die lebendige Verkörperung des Einheitsgedankens, der so lange unser Volt beseelt hat und endlich in glorreicher Weise Wahrheit und Wirklichkeit geworden ist: seine Person mit ihren Eigenschaften wie in ihrer äußeren Erscheinung ist uns lieb und werth geworden, es sind herzliche und gemüthliche Beziehungen, die ein festes Band um Kaiser und Volk schlingen. Und diese gemüthliche Beziehung des deutschen Volks zu seinem Kaiser

deutscher Treue

Drientalist Ascoli, der Archäologe Fabretti, Cneeri (?), der Astronom Schiaparelli, Durante, der Richter Ellero, der Histori frühere Deputirte.

Januar, Abends.

Vereine mit Bannern versa

außerhalb Roms bei dem P

innerungsfeier anlä

Jahre 1871 zu begehen.

1000 Personen geschätzt w

ö 1]

Balkon einer Landschänke bei

Der Vize⸗Präsident

ein Schreiben des Maires von Dijon.

Redner der beaufsichtigende Polizei beamte das Wort entziehen

wollte, entspann sich zwischen den Manifestanten und der

Polizeiwache ein Kampf, in welchem vier Polizisten

Manifestanten

nach der

tti, der Rechtsgelehrte die Aerzte Fodoro und ker Carutti und mehrere

(W. T. B.) Acht politische mmelten sich heute Nachmittag Ponte Pomentand, um eine Er⸗ ßlich der Kämpfe bei Dijon im den Zuschauern, die auf orden, befand sich auch

der Brücke sprachen mehrere des Veteranenvereins verlas Als einem späteren

warmherzig von Karl V. Blut“ gesprochen und seine Deutschen ermahnt, zu Kaiser und Reich zu stehen gegen welsche

f Es war ein edles Vertrauen, das warten ließ für unser deutsches Volk von einem Mann, der ein blieb und seine Mißachtung er äußerte: spanisch rede er mit französisch mit Freunden, italienisch Wie ganz anders stellt

gegen türkische ihn Gutes er⸗

in demselben war und desselben auch darin kund gab, daß seinen Beamten und Soldaten, mit Frauen und deutsch mit sei unser Kaiser, auch ein „edles junges Blut“, sich zu seinem deutschen Volk, dessen Geschichte ihm ein kostbares Heiligthum, dessen Macht Sicherheit seine Sorge, dessen Blüthe seine Freude und sein Leidenschaft ß unser Volk von der Hütte bis zu den Palästen, sein Verhältniß zeichnet durch das Wort: am Geburtstag unseres Kaisers wird dadurch noch erhöht, d in dem Bild des Gefeierten so manche Züge erblicken, deutschen Gemüth lieb und werth sind. ste Pflichtgefühl, das den jugendlichen Kaiser gleich die ersten zu Tagen angestrengtester Arbeit machen hieß, enheit und Aufrichtigkeit, mit der der Kaiser Italien ein Wort über wahre und falsche hierher gehört das bei aller männlicher Anschauungen und Aeußerungen des Kaisers, und Christenmuth, der aufrichtige Bekenntniß des Glaubens mit staatsmännischer Ach⸗ tung fremder Ueberzeugungen zu vereinigen weiß. Und wenn von Zeiten her Sinn für Familienglück ein Charakterzug der Deut⸗ gewesen ist, und wir heute noch darin einen Vorzug unseres vor anderen Nationen und ein wichtiges, seine Gesundheit ver⸗ wer hätte auch nach dieser Richtung mehr Namen eines echten Deutschen als unser Kaiser, der in Gemahlin und seinen Kindern seinem ganzen Volk ein leuchtendes Vorbild ist, der als ein in seltenem Maße beglückter Gatte und Vater an der Spitze seines Volks steht und auch nach dieser Richtung unser Stolz und unsere Freude ist!

Zu der Berathung der Kolonial⸗Vorlage im bemerkt die „Magdeburgische Zeitung“:

Die allgemeine Besprechung der ostafrikanischen Vorlage ist im Reichstage an demselben Tage, an dem sie begonnen, auch zu Ende geführt worden. Die Kommission, an welche die Vorlage verwiesen ist, wird voraussichtlich auch keine lange Arbeit machen; die zweite dritte Lesung

ß Bestimmtheit Angelegenheit

verwundet unter fortwährendem Toben n Porta Pia erließ die Polizei eine Aufforderung zum Aus⸗ einandergehen, welche jedoch mit Steinwürfen und einigen Revolverschüssen beantwortet wurde. Polizeiagent wurde durch einen Steinwurf abermals am Auge schwer verwundet, andere durch Stockhiebe und mit den Schäften der Banner übel zugerichtet. geeilte militärische Mannschaften verhinderten die Ma⸗ nifestanten, die Stadt zu betreten. haftet werden, obwohl deren Genossen hartnäckige Anstren⸗ gungen machten, dieselben zu befreien. (W. T. B)

Ein bereits verwundeter

seinem Kaiser 8 um Treue. Unsere Zur Hülfe herbei⸗ , die gerade dem 16 Personen konnten ver⸗ Hierher gehört in erster Linie Lage seiner Regierung hierher die deutsche Off bei seiner Rückkehr aus Ergebenheit hören ließ, Energie Maßvolle in den jener gesunde Mannes⸗ keit und festes

Die bei dem heutigen Wiederzusammentritt der Kammern gehaltene Thron⸗ rede sagt über die finanzielle Lage Italiens: Die finanziellen Verhältnisse legen uns die Pflicht auf, die Ausgaben in den engsten Grenzen zu halten und bei strikter Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen hinsichtlich der öffentlichen Arbeiten und der militärischen Maßnahmen Unternehmungen zu suspen⸗ diren, welche neue Kosten auflegen. Die Regierung vertraut auf die Mitwirkung des Parlaments, um das Budget im Gleichgewicht zu erhalten. In Bezug auf die äußere Politik sagt die Thronrede: Italien ist in Folge seiner durch Allianzen ver⸗ stärkten Kräfte nach wie vor ein Element des Friedens in der Welt. „Ein hoher und meinem Herzen sehr wohlthuender Besuch ist Italien in seiner Hauptstadt gemacht worden. Dieser Besuch zeigt, wie eng die Bande sind, welche Italien und mich mit Deutschland und seinem Kaiser verbinden. Diese Bande sind ein Pfand des Friedens, dessen Erhaltung nicht nur Italien, sondern alle Staaten lebhaft wünschen, weil er nothwendig ist für die Wohlfahrt der Nationen und den Fortschritt der Civilisation, und der Friede wird, ich ver⸗ sichere es, von uns erhalten werden.“

28. Januar. (W. T. B.) Der heutigen Eröffnung der Kammern wohnten auch die Königin, der Kron⸗ prinz und die Herzöge von Aosta und Genua bei. Der König und die Königin wurden bei ihrem Er⸗ scheinen mit lebhaften Zurufen begrüßt; auch beim Ver⸗ lassen des Saales, sowie während der Rückfahrt wurden dem Königlichen Paare begeisterte Ovationen dargebracht. Thronrede wurde mit Beifall aufgenommen, insbesondere die Stellen, welche sich auf die Armee und die Marine sowie auf die Reise des Königs durch die Romagna, den Besuch des Deutschen Kaisers, die auswärtige Politik un erhaltung des Friedens beziehen.

Rumänien. Bukarest, 28. Januar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat heute Catargi als Präsi⸗ zum Vize⸗Präsidenten

bürgendes Kleinod erblicken, Recht auf den seiner Liebe zu seiner hohen

Reichstage

Tagen mit Erledigung Das Ergebniß wird nahme der Vorschläge der Regierung sein, ein erfreuliches Er⸗ gebniß, dessen Bedeutung noch erhöht werden wird, wenn, wie sich g. Windthorst wohl erhoffen läßt, die rlage zur Annahme gelangt, eine geradezu Selbst aus der Mitte der Partei, die sich so recht eigentlich zur Vorkämpferin der Kolonisationsgegner aufgeworfen hat, wird, wenn auch nur vereinzelt, auf Zustimmung zu der Vorlage zu rechnen sein. 8 Unter diesen Umständen wird dem großen Streite, welchem die Verhandlungen im Reichstage am Sonnabend gegolten, nur geringe Bedeutung beizumessen sein. Hr. Bamberger hat es für angezeigt erachtet, die Frage für oder wider die Kolonien noch einmal zur De⸗ m das nicht; obschon eine akademische am in einem Augenblicke ausnimmt, wo wir mit beiden Füßen bereits inmitten kolonialer Unternehmungen stehen. Die Vertheidigung des Satzes, daß Kolonien für uns nicht er⸗ strebenswerth seien, berührt nicht die Achtbarkeit dessen, der ihn auf⸗ rn. Bamberger aber mit Recht verübelt werden kann, ist, daß er die Gerechtigkeit, die er für sich selbst fordert, Anderen angedeihen zu lassen nur so wenig geneigt ist. Mit geringschätziger Selbstgefälligkeit hat er geglaubt, den „lehrreichen, doktrinren“ Vor⸗ trag des Hrn. Wißmann bei Seite schieben zu können; als ob das, was er selber an kritischen Bemerkungen den Ausführungen desselben entgegenzustellen gehabt, auf jahrelangen persönlichen Erfahrungen Lampe zusammen⸗ so oft die

nach den Erklärungen des Ab Mehrheit, mit welcher die Vo erdrückende wird.

d die Aufrecht⸗

batte zu stellen. Wir verübeln i

8 8 Erörterung dieser Art sich selt denten wiedergewählt; g. diese sich

Protopopesco gewählt.

Belgrad, 28. Januar. legentlich des gestern zu Ehren der Mitglieder des Ver⸗ fassungsausschusses gegebenen Galadiners sprach der König den Mitgliedern seinen Dank aus für ihre au Thätigkeit um das Zustandekommen d nicht nur das serbische Volk befriedig

Serbien. (W. T. B.) Ge⸗ stellt. Was

er Verfassung, welche t, sondern auch die An⸗ gebildeten Europas errungen habe. Was die gehe, so habe er die Absicht, in kurzer Zeit Ristic brachte einen ic einen solchen auf den

erkennung des Ministerkrise an einen Ministerwechs Toast auf den König, Tauschanov Kronprinzen aus.

Amerika. Washington, 28. Januar. (W. T. B.) Der richtung eines General⸗

nicht mühsam I Bücherweisheit gewesen wäre. „oft Schalen bitteren Spottes über die Häupter Derer geleert, die, indem sie den Schein des Schönen zerstören, eine Sache leidig und wider⸗ Und doch ist er selbst hier bemübt, durch seine spöttische Kritik dem frischen Wagemuth die Schwingen zu binden, der für die Bethätigung der Arbeitskraft unseres Volkes neue Er hat so oft sich über persönliche Angriffe beklagt und hat doch seiner Kritik der bisherigen Kolonialpolitik eine so ver⸗ letzende persönliche Spitze zu geben kein Bedenken getragen.

Mit wahrer Freude werden im Lande die Reden gelesen werden, in denen der Herr Reichskanzler sowohl wie Herr von Bennigsen Frage der kolonialen Unternehmungen Ausdruck Wie oft ist bis in die letzten Tage hinein nicht über den „Einsiedler“ in Friedrichsrub geklagt worden, der in der seiner Wälder Regungen der Volksseele verloren habe.

el eintreten zu lassen.

wärtig zu machen suchen.

Senat genehmigte heute die Er Konsulats in Apia.

Afrika. (W. T. B.) Ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus Suakim, vom 27. Januar, meldet: fmann, der aus Khartum am 4. Dezember v. J. ab⸗ Derselbe erklärte: er habe am eißen Gefangenen des Mahdi gesehen, st für Emin hielt; es sei jedoch derselbe ein egyptischer Eine Abschrift des Briefes an den Gefangennahme durch Emin zu⸗ zum Kampfe gegen die Mahdisten zu ermuthigen. In der Nähe von Halaib ist ein Negerschiff mit 40 Sklaven an Bord gekapert worden.

(W. T. B.) Telegramm aus

Ziele aufgestellt.

ihrer Stellung zu der

gereist war, traf in Agig ein. verliehen haben. 19. November einen w den man daselb

Offizier und si

Fühlung mit Man muß die Reden Herrn Bamberger . gleichen, um zu verstehen, wo in Wahrheit der Zusammenhang mit den Empfindungen und Bestrebungen des Volkes zu finden ist. Das zwer Augen hat, zu sehen, der sehe!“ ist auch an Die gerichtet, die scheinbar mitten im Leben stehen. Vor einer Schützenfe die uns wie ein Irrlicht in böfe⸗ Sümpfe verlocken könne, und er selbst hat sich in einer Todtenfest⸗ stimmung von Visionen bethören lassen, die ihm in Ost⸗Afrika ein anderes Massovah oder ein anderes Mexico für das Deutsche Reich vorspiegelten. b 8 Die nüchternen Erklärungen, welche der Herr Reichskanzler über die Ziele der deutschen Politik auf kolonialem Gebiet abgegeben, sehen nicht danach aus, als ob sie uns zu einer Politik der Abenteuer hinüberführen, und als ob die tausend Schwarzen, die jetzt ange⸗ worben werden sollen, nur die Vorhut für einen neuen Kreuzzug sein sollten, den Kaiser Wilhelm demnächst über das Meer in das des heidnischen Afrikas

Einsamkeit cherlich nicht Emin.

Khedive sei dem Gefangenen vor der gestellt worden, um

Nach einem in London eingegangenen ststimmung

Zanzibar, vom 27. Januar, hat der Sultan dem deutschen General⸗Konsul einen Gala⸗ esuch abgestattet, um demselben anläßlich des Geburts⸗ sers Wilhelm seinen Glückwunsch ab⸗

Hr. Bamberger gewarnt,

tages des Kai

Zeitungsstimmen.

Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers bt der „Schwäbische Merkur“: 8 Mit freudiger herzlicher Theilnahme und mit aufrichtigen Glück⸗ auch unser württemberger Land und unser urtstag des jugendlichen Fürsten au hron, der als Deutscher Kaiser auch unser Kaiser ist, in ganz besonderem Sinn, seitdem er bei seinem ersten in unserem Lande in feinsinnigster Weise zum Schwabenlande Kaisers ist ja von Jahr eworden; wir werden uns an

unternehmen bheabsichtigt.

nicht besetzien Erde vorüber⸗

In den dem deutschen noch viele

und Segenswünschen feiert schwäbisches Volk den Geb preußischen T

renden Antheil zu sichern. offen gehaltenen fehlschlagen, und doch werden es unsere Nachkommen uns Dank wissen, uns jetzt geboten si hat sich der Herr

Unternehmungen

t verschmäht eichskanzler darauf berufen, daß er nicht nur den nächsten Donnerstag im Auge haben zukunft seiner Landsleute denken müßte en würden, wenn er nicht einen Besitz sicherte, welcher mit der Zeit ein guter geworden sein wird.

amburgische Korrespondent“ sagt über ebatte am Sonnabend:

Die Debatte über die ostafrikanische Vorlage zeigt den Reichs⸗ kanzler in einem Licht, welches vielfach überra neue Erscheinung aufgefaßt wird 5 d

wir die Besitztite

seine Zugehörigkeit 1 Mit vollem

der Geburtstag des Deutschen zu Jahr mehr ein Festtag au demselben immer von sache bewußt, daß der Traum der Besten unseres Volks chkeit geworden, daß wir endlich tr Brüdern geworden reude die Wahrheit des Wortes erleben dürfen; Einig aiser sehen wir die Jahrhunderte lang urch seine Zerrissenheit schwachen Volks ch verkörpert, und es ist uns Freude und Erhebung, immer Neuem es uns zum Bewußtsein zu bringen:

betont hat.

sondern auch an die ihm zum Vorwurf ma zur Wirkli grämlicher Reichs⸗ nörgler ein eini In dem Deutschen K. die Reichstag entbehrte Einheit unseres d

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die schmachvolle Zeit Kanzler, welcher

selbst in völlig aussichtslosen Fragen, wie u. A. bezüglich des Taback⸗ monopols, sich nicht nur nicht in der Richtung der populären Strö⸗ 8n bewegt, sondern sich derselben mit voller Energie entge en⸗ gestellt hat, jetzt vor der auf die Entwickelung der Kolonialpolitik gerichteten nalionalen Strömung kapitulirt, mag in der That bei oberflächlicher Betrachtung in diesem Licht erscheinen. Allein es ist weitaus nicht das erste Mal, daß Fürst Bismarck, wenn es sich darum handelt, neue und in ihren Folgen nicht im Voraus sicher zu übersehende Bahnen einzuschlagen, erst dann sich für deren Wahl entschied, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die in der Mehrbeit des Reichstages zum Ausdruck gelangende überwiegende Ansicht des Volkes hinter ihm stehe. Den bezeichnendsten Vorgang dieser Art bildet wohl der Uebergang von der mehr frei⸗ händlerischen Richtung zu der jetzt herrschenden Schutzzollpolitik. Auch damals ist Fürst Bismarck nicht eher mit dem bekannten Brief vom 15. Dezember 1878 entschlossen für den Uebergang in mehr schutzzöllnerische Bahnen eingetreten, als bis die Bildung der schutzzöllnerischen Vereinigung der 204 den verschiedensten Parteien angehörigen Mitglieder des Reichstages vorangegangen und dadurch der Beweis einer überwiegend protektionistischen Strömung in der Bevölkerung erbracht war. Wenn der Vorgang sich aber auch nicht als eine neue Seite der Bismarck'schen Staatskunst darstellt, so bildet er doch einen neuen Beleg dafür, wie hoch gerade Fürst Bismarck die Bedeutung einer kräftigen Bewegung der Volksseele würdigt und wie hoch er die Kraft schätzt, welche aus dem Anschluß der Regierung an sie dem ganzen Staatswesen erwächst. -

Es ist ferner nicht unwahrscheinlich, daß dem Kanzler die „Ka⸗ pitulation“ vor der kolonialen Strömung aus dem Grunde leichter geworden ist, weil ihr 1g in der Stärkung und Wiederbelebung des Nationalgefühls zu suchen ist und mithin ihrerseits wieder zur Hebung des letzteren wesentlich beiträgt. Der Hinweis in der Rede des Kanzlers auf das Jahr 1882, in welchem er dem deutschen Volk vorher zurufen mußte, das Nationalgefühl wieder leuchten zu lassen, ist sicher nicht ohne Bedeutung nach dieser Richtung. 3

Umgekehrt liegt ja, wie dies wiederholt betont ist, gerade in dem Zusammenhang der Kolonialpolitik mit der Hebung und Stärkung des Nationalbewußtseins einer der Hauptgründe für die entschiedene Gegnerschaft, mit welcher die Führer der Deutschfreisinnigen wie des Centrums von Anbeginn an die Kolonialpolitik verfolgten. Wie Hr. von Kardorff das wahre Motiv der Bebel'schen Bekämpfung der ostafrikanischen Vorlage mit Recht in der Befürchtung einer von der Kolonialpolitik zu erwartenden Stärkung des Reichs und seiner Einrichtungen erblickte, so war ohne Frage eine der wesentlichen Triebfedern der Bekämpfung der Kolonialpolitik Seitens jener Politiker die Befürchtung einer Ver⸗ mehrung der Aussicht der nationalen Parteien durch die von denselben zu gewärtigende Stärkung des Nationalbewußtseins. Hr. Dr Windt⸗ 89 hat unter dem doppelten Drucke des päpstlichen Eintretens in die Antisklaverei Bewegung und der Stimmung in der eigenen Partei seine frühere Stellung aufgeben und, wenn auch mit etwas sauer⸗ füßer Miene, für die ostafrikanische Vorlage eintreten müssen, während die deutschfreisinnige Partei unter alleiniger Unterstützung von Seiten der Sozialdemokraten nur zu um so schärferer und prin⸗ zipiellerer Bekämpfung 1der Kolonialpolitik übergezangen ist. Mit Recht konnte sie daher Hr. von Bennigsen auffordern, aus ihrer Jsolirung eine Mahnung zur Einkehr zu nehmen. Anscheinend ohne Erfolg; wenigstens künden die freisinnigen aus parlamentarischen Kreisen bedienten Blätter eine Erneuerung des Kampfs für die dem⸗ nächstige zweite Lesung an. Soll derselbe mit bestem Erfolg eführt werden, so werden die Deutschfreisinnigen ihrem Arsenal allerdings wirksamere Pfeile entnehmen müssen, als hier Hrn. Dr. Bamberger am Sonnabend zu Gebot standen. Sein schwerstes Geschoß, der Vergleich mit der abenteuerlichen mexikanischen Politik Napoleon's III., welche als der Wendepunkt in der Machtstellung Frankreichs bezeichnet zu werden pflegt, glitt jeden⸗ falls wirkungslos an den völlig ruhigen, vorsichtig abwägenden, von nichts weniger als einer Schützenfeststimmung zeugenden Darlegungen des Kanzlers ab. Ob daher nicht die gänzliche Aussichtslosigkeit für eine Bekämpfung der Vorlage, deren Zustandekommen, und zwar mit der wünschenswerthen Beschleunigung, völlig gesichert ist, bei ruhiger Ueberlegung die freisinnige Kampfesstimmung dämpfen wird, erscheint nicht undenkbar.

Die sämmtlichen Londoner Blätter von gestern Morgen besprechen die Rede des Fürsten Bismarck in der Sitzung des Reichstages am Sonnabend und heben hervor, daß dieselbe einen ungewöhnlich guten Eindruck hervorgebracht habe. Der „Standard“ glaubt, die Rede werde viel dazu beitragen, die Lösung der ostafrikanischen Frage zu verein⸗ fachen. Das Blatt betont besonders den Hinweis des Fürsten Bismarck, daß Deutschland und England alte historische Bundes⸗ genossen seien, und bemerkt dazu, ganz sicherlich hege England keinen anderen Wunsch, als mit Deutschland auf dem Fuße der Freundschaft und Sympathie in Betreff aller Dinge zu verkehren, welche seine koloniale Entwickelung berührten.

Die „Times“ hebt den herzlichen Ton der Auslassungen des Fürsten Bismarck über England hervor und sagt, der Reichskanzler und das deutsche Volk mögen versichert bleiben, daß die Politik auf nichts stetiger gerichtet sei, als auf die Aufrechterhaltung der traditionellen Allianz mit Deutschland in demselben Sinne, in welchem der Reichskanzler

das Wort Frrece.

Der „Daily Telegraph“ bezeichnet die Rede als eine befriedigende. Die klare, feste und freundliche Sprache des Fürsten werde hoffentlich die Kommentatoren zum Schweigen bringen, welche in den Zwischenfällen Geffcken und Morier Stoff zu einem Streit zwischen verwandten Staaten erblickten.

Die „Morning Post“ glaubt, die Rede des Fürsten Bismarck werde die letzten Zweifel darüber verscheuchen, ob Lord Salisbury weise handelte, in Ost⸗Afrika mit dem natür⸗ lichen Bundesgenossen Englands zusammenzugehen. Furst Bismarck bekunde jede Neigung, die Ansprüche und Erforder⸗ nisse Englands mit Ehrlichkeit und Höflichkeit zu behandel Kalt bei Seite zu stehen, während sich die Schwierigkeiten für beide Länder mehrten, würde kurzsichtig und unpolitisch gewesen sein.

Theater und Musik.

Im Deutschen Theater fand vorgestern Abend die erste Auf⸗ führung von Shakespeare’s „König Heinrich der Vierte’ statt. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers wurde vor dem Beginn der Vorstellung von Frl. Marie ospischil ein stim⸗ mungsvoller und erhebender Prolog gesprochen, dessen Schluß ein „Hei dem Kaiser“ bildete und von Fanfaren degleitet wurde. Die Bühne war zu dieser schönen Feier in einen ernsten, stillen Blumenhain verwandelt, welcher im Vordergrunde auf einem Sockel, der mit dem bermelin⸗ verbrämten Königsmantel geschmückt war, die in elektrischem Licht strahlende Büste Sr. Masestät zeigte. König Heinrich de Vierte“, welchen der Dichter in zwei selbständigen Dramen bdehandel erschien hier zu einem Schauspiel zusammengezogen. Während einerseits die Kriegs⸗ und Verschwörungsscenen bedeutend eingeschränkt wurden, nahmen die ö einen verhältnißmäßig um so breiteren Raum ein. f diese Weise ist ein Stück geschaffen worden, dessen Aufführung zwar viel Zeit in Anspruch nimmt, das aber auch in konsequentem Zusammendang die Entwichelung des leichtfinnigen Prinzen einz zum zukünftigen groß und 1 Heinrich V. vorführt. Neben dem

üstlichen Falstafffigur steht der junge