1889 / 27 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

bbeeopenen. eK eb.v Ag een r v e. e seree. i

der höheren Etagen erklären. Je mehr man Thüren und Fenster öffnen darf, ohne von Zugluft und Kälte getroffen zu werden, um so rascher wird diese „Ventilation“ die Austrocknung der Wände be⸗ schleunigen, also Heizung, Sonne, Ventilation beugen dem „Zu⸗ stande“ vor. .

Wenn ein älterer Arzt nach den Mühen vieler Jahre beim Ab⸗ schlusse einer Arbeit der Anfangszeit gedenkt, in welcher er als junger Arzt zuerst diese Arbeit begann, so gedenkt er gleichzeitig jener schmerz⸗ lichen Thatsachen, durch welche der jüngere Arzt gezwungen wird, nach neuen Wegen selbständig zu suchen.

Einer meiner Lehrer behandelte die torpide Form der Skro⸗ phulose mit großen Gaben Quecksilber, welche den Kindern in Gaben 0,018 bis 0,0,6 zuerst täglich, bis Abführung erreicht war, dann einen um den anderen Taa, jeden dritten Tag u. s. f. ferner gereicht wurden, bis der Effekt eintraf; ich sah selbst die besten Resultate dieser Methode. Ich wurde beauftragt, ein in einem feuchten Keller wohnen⸗ des Kind in gleicher Weise zu behandeln; es trat jedoch bereits am ersten Tage eine erhebliche Quecksilbervergiftung (Quecksilber⸗Atom⸗ gewicht 200) ein.

Ein zweiter Meister lehrte: Wenn bei Lungenentzündung der Puls hart wird, so lasse man selbst zur, Ader, bis der Puls weich ist; wird er zum zweiten Male hart, so lasse man noch einmal zur Ader, bis der Puls weich ist; allein wird nunmehr der Puls zum dritten Male hart, so stirbt der Kranke durch den Aderlaß an Kollapsus des Herzens. Wie treu habe ich die Vorschrift des hochverehrten Meisters ausgeführt, bis eines Tages mir ein Mann, in einem feuchten Raume wohnend, bereits nach dem ersten Aderlaß an Kollapsus zu Grunde ing. Es war seit jener Zeit Pflicht, für die Skrophulose ohne Queck⸗ sübe und für die Pneumonie ohne Aderlaß Genesung zu suchen.

äßt man den Kranken nur in großen Gaben (6 Kubikfuß etwa) Sauerstoff 02 reichen, so wird die Ader weich, und das läßt sich be⸗ liebig wiederholen. Die Kohlensäure, welche den Puls aufgehäuft hart macht, wird unter pathologischen Verhältnissen vom Sauerstoff so weit ausgetrieben, als sie abnorm aufgehäuft ist, gleichzeitig ver⸗ schwindet die Cyanose ꝛc., kurz jene Erftheinungen welche wir als Symptome aufgehäufter Kohlensaͤure deuten.

Rudolf Lender.

Land⸗ und Forstwirthschaft. 3 Die Vertheilung des Grund und Bodens der Provinz

Schlesien nach den verschiedenen Arten der landwirthschaft⸗

lichen Benutzung geht aus nachstehender Zusammenstellung hervor; nach dem Gemeindelexikon für die Provinz Schlesien waren im Jahre 1885 bgernet ns 8 8 vom Flächen⸗ zu Acker⸗ in den Kreisen: inbhalt land Holzungen ha ha ha Oppeln.. 142 568 58 843 62 527 Groß⸗Strehlitz. 89 515 44 579 33 287 Lublinitz.. 33 671 51 149 Tost⸗Gleiwitz. 47 273 Tarnowitz.. 35 13 525 Beuthen. 8 207 Feie⸗ 12 12 6 857 . 8 857 51 991 43 674 58 213 . 67 457 40 284

zus. 12 Kreise 8 327 5 958 652523 295 833 im Regbez. Oppeln 1 321 671 132 600 97 058 390 793 Aus diesen Zahlen erweist sich, daß der Waldbestand am meisten im Kreise Beuthen geschwunden ist und demnächst in den Kreisen Ratibor und Kattowitz nur auf 16 bezw. 20 % der Kreisfläche kommt; in allen übrigen Kreisen erhebt sich der Antheil der Holzungen auf 30 und bis über 50 % des Areals (Lublinitz). Mit Ausnahme der Kreise Lublinitz und Tarnowitz überwiegt der der Ackerbestellung gewidmete Grund und Boden die Waldungen an Fläche. Dies muß als ein für die Versorgung des Industriebezirks mit Lebensmitteln sehr günstiger Umstand bezeichnet werden; es beweist auch daß je nach der Güte des Bodens der Landmann darauf bedacht gewesen ist, denselben für die Ackerwirthschaft heran⸗ zuziehen. Seit Beginn der sechziger Jahre hat die mit Holzungen bestandene Fläche der obigen 12 Kreise um 16 702 ha, im ganzen Regierungsbezirk um 20 794 ha abgenommen. Für die Verbesserung des Bodens und die Erhöhung der Ertragsfähigkeit des⸗ selben haben neben dem allgemeinen Einfluß, welchen die landwirthschaft⸗ lichen Bildungsanstalten und Wanderlehrer, sowie die wissenschaftlichen Fortschritte der Düngungslehre ausgeübt haben, die fortschreitenden Arbeiten der General⸗Kommission in der Dismembration und Zu⸗ sammenlegung der Güter und ferner die Einrichtung von Ent⸗ wässerungs⸗Genossenschaften gewirkt, letztere insbesondere für die Aufgabe, dem Boden seine kaltgründige Beschaffenheit zu be⸗ nehmen. Auch die Möglichkeit billigerer Beschaffung von Düng⸗ mitteln, die Entstehung chemischer Düngerfabriken im Industrie⸗ bezirk sind der Hebung der Bodenbearbeitung förderlich gewesen. Je weiter man nach Westen der Oder zu kommt, um so angenehmer und fruchtbarer wird das Klima. Schon westlich von Gleiwitz, dann am Südrande des Muschelkalkplateaus hin, bei Salesche und Lendzin, entwickelt sich die Obstkammer Oberschlesiens, der Ratiborer, Rybniker und Plesser Kreis besorgen die tägliche Lrfubr von Lebensmitteln zu den Wochenmärkten in Kattowitz und önigshütte. Kartoffeln und Kraut, die den Grundstock jeder ober⸗ schlesischen Arbeiterhaushaltung bildenden Nahrungsmittel, werden in diesen Kreisen wie im Industrierevier in hochfeinen Sorten erzeugt.

8— Gewerbe und Handel.

Berlin, 26. Januar. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ia. Kar⸗ toffelmehl 26 26 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 26 26 ½ ℳ, IIa. Kar⸗ toffelstärke und Mehl 24 25 ℳ, feuchte Kartoffelstarke loco und Parität Berlin 12,25 ℳ, einzelne Waggons höher bezahlt, gelber Syrup 27 ½ ℳ, Capillair Export 28 ½ 29 ½ ℳ, do. Syrup 28 28 ½ ℳ, Kartoffelzucker Capillair 28 28 ½ 9, do. gelber 27 27 ½ ℳ, Rum⸗Couleur 37 40 ℳ, Bier⸗Couleur 37 40 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 35 ½ 36 ℳ, do. sekunda 31 ½ 32 ½ ℳ, Weizenstärke 875,3 37 38 ℳ, Weizenstärke (großstück.) 41 42 ℳ, Hallesche und Schlesische 40 41 ℳ, Schabe⸗Stärke 31 32 ℳ, Mais⸗ Stärke 35 35 ½ ℳ, Reisstärke (Strahlen) 45 ½ 47 ℳ, do. (Stücken) 43 44 ℳ, Victoria⸗Erbsen 18 21 ℳ, Kocherbsen 16 21 ℳ, grüne Erbsen 19 22 ℳ, Futtererbsen 14 ½ 15 ℳ, Leinsaat 21 ½ 23 ℳ, Mais loco 13 ½ 14 ½ ℳ, Linsen, große 44 56 ℳ, do. mittel 30 44 ℳ, do. kleine 22 28 ℳ, gelber Senf 14 ½ 21 ℳ, Kümmel 46 52 ℳ, Buchweizen 14 15 ℳ, inländische Piß⸗ Bohnen 22 24 ℳ, breite Flachbohnen 25 30 ℳ, ungarische Bohnen 21 22 ½ ℳ, galizische und russische Bohnen 19 21 ℳ, Hanfkörner 17 19 ℳ, Leinkuchen 16—18 ℳ, Mohn, weißer 38 42 ℳ, do. blauer 35 38 ℳ, Raps⸗ kuchen 16 ½ 17 ℳ, Weizenschale 10 ½ 11 ℳ, Roggenkleie 10 ½ 11 ℳ, Hirse, weiße 18 21 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Berlin, 27. Januar. (Wollbericht des Ctrbl. f. d. Te t.⸗Ind.) In den letzten acht Tagen war das Geschäft ruhiger, Fee. n von größerer Bedeutung waren nicht am Platze. Was verkauft wurde, vollzog sich im Kreise der engeren Kundschaft und entzieht sich umeist der öffentlichen Kenntniß. Die Großkäufer erwarten den

eginn der Londoner Auktion, bevor sie an neue Unternehmungen herantreten, da von derselben möglicherweise eine günstige Preis⸗ verschiebung zu erhoffen ist Die inzwischen eingelaufenen Berichte melden indessen eher eine Besserung des Artikels, und so dürfen wir auch in London einem festen Verlauf der Auktion entgegensehen. Die Oppelner Cementfabrik vorm. A. Giesel hat ihren Rechnungsabschluß pro 1888 fertiggestellt. Die in der vorjährigen Generalversammlung vom Vorstande ausgesprochenen günstigen Er⸗

wartungen sind durch den Abschluß übertroffen worden, so daß der Aufsichtsrath in die Lage gekommen ist, nach reichlichen Abschreibungen die Vertheilung von 12 % Dividende pro 1888 der Generalversamm⸗ lung der Aktionäre zur Fvv. vorschlagen zu können. 3

Vom rheinisch⸗westfälischen Ko lenmarkt wird der „Köln. Volks⸗Ztg.“ unterm 28. Januar Folgendes berichtet: Auf dem Kohlenmarkt sind in der abgelaufenen Woche nennenswerthe Veränderungen nicht eingetreten. Im Großen und Ganzen entspricht die Lage jener der Vorwoche; nur scheint es, als ob in der Nachfrage nach Hausbrandkohlen ein kleiner Rückgang ein⸗ getreten sei. Diese Erscheinung ist indeß sehr erklärlich, da die Händler ihren Winterbedarf gedeckt haben, und der größte Theil des Winters bereits verflossen ist. Bei der milden Witterung, welche die gegenwärtige Jahreszeit auszeichnet, hat der Ver⸗ brauch von Hausbrandkohlen ohnehin die sonst übliche Höhe nicht erreicht. Im Gegensatz hierzu zeigt der Bedarf in Gewerbekohlen stetige Zunahme, so daß die Fördermenge der Zechen, trotz des obigen Rückganges, sich auf der bisherigen Höhe erhält. Preisveränderungen sind nur bei Gewerbekohlen eingetreten, und zwar haben Kokskohlen und Koks, namentlich auch Schmiedekohlen, bei stärkerem Begehr eine kleine Preisaufbesserung erfahren. Da auch die Preise für die Erzeugnisse des Eisengewerbes im Steigen begriffen sind, dürfte diese Erhöhung, welche sich übrigens in mäßigen Schranken bewegt, gerechtfertigt erscheinen. Der Kohlen⸗ versandt auf dem Rhein litt empfindlich unter dem niedrigen Wasser⸗ stand, während der mit der Eisenbahn in geregelter Weise vor sich

ing. Durch Zuzug fremder Arbeiter, namentlich aus den östlichen

Hrormner ist der Arbeitermangel beseitigt worden. Eine Eiczene nzahl Zechen ist behufs Unterbringung der Arbeiter genöthigt, grö

Summen für den Bau von Arbeiterwohnungen zu verwenden.

Mit der jüngst erschienenen Nr. 12 des 3. Jahrgangs der von Theodor Martin in Leipzig herausgegebenen „Leipziger Monats⸗ schrift für Textil⸗Industrie’ ist auch das Inhaltsverzeichniß zum letzten Jahrgang veröffentlicht worden. Dasselbe gewährt einen Ueberblick über die Reichhaltigkeit dieser Fachzeitschrift, welche im letzten Jahre mehrere hundert fachwissenschaftliche Artikel mit vielen Text⸗Illustrationen und Kunstbeilagen gebracht hat. Die Abonnenten der „Leipziger Monatsschrift fuͤr Textil⸗Industrie“ erhalten außer⸗ dem noch die Beiblätter „Wochenberichte“ (ein Handels⸗ blatt für bie gesammte Textilbranche) und „Der Muster⸗ zeichner“ (mit zahlreichen Stoffproben, Nouveautés) gratis geliefert. Aus dem Inhalt der letzten Nummer heben wir Folgen⸗ des hervor: Artikel allgemeinen Inhalts: Zur Lage der englischen Baumwollenindustrie; Die textilen Bedürfnisse der Türkei. Kritik neuer Erfindungen: Neue Strangfärbemaschine von Ch. L. Klauder in Philadelphia. Spinnerei: Neue Cardenschleifwalze Patent Morton; Die Herstellung der Noppengarne; Gefahrloser Fangkorb für die Abfallstoffe der Walzenkrempeln. Von Spinnmeifter C. Diedrich. Weberei: Eine neue Zwirnmaschine für die Phantasiestoff⸗Fabrikation. Von G. Buchholz; Schaftmaschine. Von Guido Scheibler in Krefeld; Mechanischer Webstuhl für imitirte Smyrna⸗Teppiche. Von Sallandrouze freres in Aubusson; Vorlagen für Gewebe-Musterung. Wirkerei, Strickerei, Klöppelei ꝛc.: Französischer Rundwirkstuhl mit stetigem Waarenabzug. Von Wilhelm Heidelmann in Stuttgart. Färberei, Bleicherei, Druckerei ꝛc.: Die Anwendung des Gelbholzes in der Wollfärberei; Erhabener Golddruck auf Seidenbändern und anderen gewebten Stoffen. Von Philipp Klopper in Augsburg; Neuerung an Maschinen zum Ausmessen, Anzeichnen, Falten und Ver⸗ packen von Papier, Zeug und ähnlichen Erzeugnissen. Von der Measuring and Packing Company in New⸗ York; Carbonisirapparat. Von James Fitton, James Fitton jun. u. Edgar Fitton in Dewsbury. Verfahren zum Fäͤrben. Von A. Gilliard, P. Monnet und J. M. Cartier in Lyon. Appretur: Die Walken und die Stückwaschmaschinen in der Wollenindustrie. Von Robert

cheuerle. Dampfmaschinen, Transmissionen, Apparate ꝛc.: Selbst⸗ thätiger Temperatur⸗Regulator. Von Fischer u. Stiehl in Essen ag. R. Stimmen der Praxis. Rundschau. Neu ertheilte Patente. Technische Fragen.

Hamburg, 28. Januar. (W. T. B.) Die Hamburger Kommerz⸗ und Diskontobank hat beschlossen, eine Dividende von 7 ¼ % vorzuschlagen.

London, 28. Januar. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗ ladungen angeboten.

Glasgow, 28. Januar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8200 gegen 6700 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 28. Januar. (W. T. B.) Wolle fest, wegen der bevorstehenden Londoner Auktion, welche voraussichtlich fest ist; Garne ruhig, in Stoffen gutes Geschäft.

New⸗York, 28. Januar. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 35 956 000 Bushels, do. an Mais 13 228 000 Bushels.

Verkehrs⸗Anstalten. 8

„Vor etwa 10 Jahren hat die Postverwaltung damit begonnen, an Aussichtspunkten im Gebirge und an anderen Aus⸗ flugsorten, wohin alljährlich in den Sommermonaten der Strom der Wanderer und Forscher sich zu lenken pflegt, Postanstalten mit Telegraphenbetrieb einzurichten. Diese nur während der Reisezeit im Betrieb befindlichen Verkehrsanstalten erfreuen sich eines recht lebhaften Zuspruchs; bei denselben sind, wie aus einer uns vor⸗

ere

liegenden Zusammenstellung hervorgeht, im vorigen Sommer zu⸗

sammen 258 000 Postsendungen und 10 500 Telegramme behandelt worden. Hiervon entfallen auf die Schneekoppe 57 413 Post⸗ sendungen und 2014 Telegramme, Bastei (Sächsische Schweiz) 43 648 und 730, Brocken 47 863 und 2339, Niederwald 12 520 und 548, Inselsberg 19 462 und 566, und Wartburg 41 331 Post⸗ sendungen und 995 Telegramme.

„Hamburg, 28. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rhenania“ der s.e e ehenihes dischen Packetfahrt⸗ ö t hat, von New⸗York kommend, heute Lizard

assirt. London, 28. Januar. (W. T. B.) Der Union⸗Dam pfer „Spartan“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.

Mannigfaltiges.

Ueber Nachahmung der Emaillen von Limoges wird der „Kunst für Alle“ berichtet: Der Vorstand der Meister⸗Ateliers fůür Fansschaftsmalere am Museum für bildende Künste in Breslau Hr. Karl Schirm, will durch das Verfahren ein bildliches Erzeugniß owohl in hbeee Nachbildung der berühmten Emaillen von Limoges n weiß auf dunkelblanem Grunde, als auch in andern hellen Farben auf einem beliebigen dunkleren Grunde ausführen. Hierbei verwendet er nicht nur Glas⸗ und Emailleplatten, sondern auch Blech, Holz oder Papier als Unterlage. Das Verfahren aber beruht auf der Photographie, insbesondere auf der Anwendung einer durch Chromsalz secins h9 emachten Gelatine von eigenthümlicher

usammensetzung. iese 22. aus folgendem Grunde eine besondere ein: Bei dem gewöhnlichen photographischen Verfahren geschieht die Wiedergabe der Vorlagen in dunklen Tönen oder Strichen auf hellem Grunde, wobei die Schatten durch mehr oder weniger große urch⸗ sichtigkeit einer erssetraenen dunklen Masse erzeugt, die Lichter da⸗ gegen von dem stehenbleibenden hellen Grunde gebildet werden. Bei den Emaillen von Limoges dagegen sind die Lichter durch Auftragen einer helleren Faresnaff⸗ auf einem dunkleren Untergrund dargestellt, während die Schatten durch den durchscheinenden oder ungedeckten Untergrund erzeugt werden. Schirm's Nachahmungen sind, nach den vorliegenden Proben zu ur⸗ theilen, ausnehmend schön und ersetzen die Limoges schen Emaillen für dekorative wecke vollkommen. Außerdem erzielt Schirm durch vesderfeß der deckenden Farben und des Grundes eine Mannigfaltigkeit, die den Vorbildern abgeht. Die er⸗ wähnte Gelatine wird auf einer provisorischen Unterlage im

Dunkeln ausgebreitet und zwar dem Charakter der Zeichnung entsprechend bei einer bestimmten höheren oder niederen Temperatur Der Gelatine wird außerdem ein bald feineres, bald gröberes Farb⸗ pulver zugesetzt. Nach dem Trocknen wird die Schicht dem Licht auz⸗ esetzt, worauf man die Unterlage auf den zu verzierenden, dunklen begerien 82 8 bzarmen Fenfle so lange behandelt 8, na ntfernung derselben, dur uflösen der nicht belichteten Theile das Bild entsteht. cteten

Westerland⸗Sylt, im Januar. Ueber den Schaden, den die schweren Stürme des letztverflossenen Jahres unserem Strande zuge⸗ fügt haben sollen, sind jüngst durch verschiedene Zeitungen mehrfach Berichte gelaufen, die Angesichts der Thatsachen als unrichtig und durchaus übertrieben bezeichnet werden müssen.

Zwar waren Herbst⸗ und Winterstürme besonders stark und andauernd, so scheiterten binnen zweier Sturmtage allein drei Schiffe am Westerländer und Rantumer Strande, die von unserer mächtigen Brandung in kurzer Frist zu Trümmern zerschlagen wurden 3— allein auch nicht ein einziges Menschenleben gerieth dabei in Gefahr und der Schaden, den die hohen Fluthwellen am Bade⸗ und Neutralstrande angerichtet, betraf lediglich die vorhandenen Bade⸗ einrichtungen und den Fuß der Dünen. Doch wo die Sturmfluth hier und dort eine Bresche in denselben riß, füllt der ruhelose Sand sie bald wieder aus, und unser schöner, glatter Vorstrand hat, Gottlob, nicht im Geringsten gelitten; denn sobald der Sturm sich legte, überschritt die Fluth ihre alten Grenzen nicht ein einziges Mal, und der ständige Ostwind der letzten Wochen hat wieder hohe Sandlagen auftreiben lassen. Zudem läßt die Staatsregierung sich angelegen sein, den unvergleichbaren Westerländer Strand durch den Bau kleinerer Buhnen, die in den Zwischenräumen der alten, großen als neue Schutzwehren eingefügt werden, aufs Beste und Sicherste zu befestigen, daß wir demgemäß für den nun kommen⸗ den Sommer keine Verschlechterung, sondern wesentliche Verbesserun unseres eigentlichen Strandes erwarten dürfen. Auch bei Munckmars wird auf Kosten der Regierung durch Dampfbagger eine Vertieferung der Wasserfahrstraße hergestellt und bis zum Beginn der nächsten Kurzeit, ein Damm hinausgelegt, der selbst bei niederem und ungün⸗ stigem Wasserstand eine absolut bequeme Landung ermöglicht.

Am Neutralstrande macht die See⸗Badedirektion für dieses Jahr umfassende Neueinrichtungen. An Stelle der alten wird eine be⸗ deutend größere, aufs Komfortabelste eingerichtete Lesehalle erbaut, wie auch zwei neue, große Restaurationshallen. Der schmale Haupt⸗ strandübergang, welcher der stetig wachsenden Frequenz der letzten Jahre so wenig mehr entsprach, wird durch einen schönen, breiten Uebergang ersetzt, von dem bequeme, minder tiefe Treppenanlagen nach der See hinab führen; auch die Wandelbahn erfährt eine allen Anforderungen des Badepublikums entsprechende Verbreiterung und Verbesserung. Am Kurhause läßt die See⸗Badedirektion als Spiel⸗ und Lesezimmer einen großen, luftigen Pavillon anbauen, der mit einer weiten, offenen Veranda versehen wird, die als Wartehalle 88 1 nI und ankommenden Züge der Dampfspurbahn

ienen soll.

Im Badeort Westerland bekundet sich auch in diesem Jahre die immer regere Baulust an „allen beliebten und dem Strande näher gelegenen Straßen durch eine Anzahl neuer, schöner Bauten, Logir⸗ häuser, Villen, die sowohl in ihrer baulichen Einrichtung als auch ihrer inneren Ausstattung fortschreitend der Bequemlichkeit und Be⸗ haglichkeit unserer semmerlichen Gäste weitgehendst Rechnung tragen. So⸗streben und schaffen alle Hände in unermüdlicher Thätigkeit und Alles hofft als den ersehnten und erstrebten Erfolg auf einen ge⸗ segneten Sommer.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Medizinal⸗Zeitung. (Verlag von Eugen Grosser in Berlin.) Nr. 8. Inhalt: Sticker, der Mund⸗ speichel in physiol. u. pathol. Zuständen (Forts.) Rieck, Zur Diphtheriebehandlung mit Hefe. D’ Urso, Drainage der Bauch⸗ höhle. Chowdhaory, Milchkur bei Ascites. v. Krafft⸗Ebing, Hane, Pollutionen beim Weibe. Heddaeus, Manuelle Entleerung der Harnblase. Krelling, Morel⸗Lavallée, Extragenitaler Schanker. Haslund, Multiple indurirte Schanker. e Gonorrhoe beim Weibe. Lohnstein, Antrophore bei Gonorrhoe. Zeitschrift für wissenschaftliche Medizin und mikroskop. Technik. Berlin. Verein für innere Medizin: Fraenkel, Ueber Weil'sche Krankheit. Deutsche Gesellsch. für öffentl. Gesundheitspflege: Nocht, Unterkleider⸗ stoffe. Wien. K. K. Gesellsch. der Aerzte: v. Reuß, Kongenitale

tosis; Roth, Lokale Tuberkulose des weichen Gaumens; Lorenz,

rthopädie der Gelenkkontrakturen und Ankylosen. Paris. Thera⸗ peut. Gesellsch.: Paul, Sulfonal; Gesellsch. für Chirurg.: Lucas⸗ Championnière, Salpingitis. Belgische Akademie der Medizin: Janssens, Kriminelle Aborte; Deneffe, Hämarthrose. Italien. Kon⸗ greß f. inn. Medizin: Feletti, Akupunktur der Milz; Patella, Chorea minor, Weil'sche Krankheit. Collectanea medica: Fitch, Typhoid⸗ Praktische Notizen: Engelmann, Essigsäure als Des⸗ inficiens; Barker, Jodoform äußerlich. Vermischtes: Preußischer Medizinal⸗Etat; Köhler's Medizinalpflanzen; Fortschritte der Kranken⸗ pflege; Formulae magistrales; Pocken in Adrianopel.

Raturwissenschaftlicher Anzeiger der A. Moser'schen Buch⸗ und Antiquariatshandlung Franz Pietzcker in Tübingen. Katalog Nr. 124 (Januar).

Deutsche Kolonialzeitung. Organ der Deutschen Kolonial⸗ gesellschaft. Nr. 4. Inhalt: Gegen den Sklavenhandel. Die Zollsperre des Niger. Von B. Die Bewegung zur Unterdrückung des Sklavenhandels. Die ostafrikanische Vorlage. Die zarabischen“ Kaufleute in Süd⸗Afrika. Von A. Merenskv. Mit⸗ theilungen aus der Deutschen Kolonialgesellschaft. Kleine Mit⸗ theilungen. Eingänge für die Bibliothek. Bekanntmachungen.

Für die Schreibstube. (Schmidt, Berlin C., Neue Friedrich⸗ straße 39.) 5. Jahrgang. Nr. 8. Inhalt: Verbands⸗Kranken⸗ kasse der Rechtsanwalts⸗Bureaubeamten für das Deutsche Reich. heg⸗ Der erste Tag aus meinem Beruf. (Schluß.) Zur Fachfrage in Nr. 4. Vermischtes. Verbandsnachrichten. Vereinsnachrichten. Aufgaben. Briefkasten.

Zeitschrift für Missionskunde und Religions⸗ wissenschaft. Organ des Allg. ev.⸗prot. Missionsvereins, heraus⸗ gegeben von Prediger Dr. Th. Arndt in Berlin, Pfarrer Dr. E. Buß in Glarus und Pfarrer J. Happel in Heubach (Hessen). Berlin, A. Haack. Jährlich 4 Hefte. (Pr. 3 ℳ) IV. Jahrgang. 1. Heft. Inhalt: Urtheile des modernen „gebildeten“ Japans über Religion und Moral I. Von Dr. O. Hering in Tokyo. Authentischer Sittenspiegel der Chinesen. Auszüge aus der Pekinger Gazette, dem Amtsblatt der Kaiserlich chinesischen Regierung. Von Missionar Dr. theol Ernst Faber in Shanghai. Die deutschen Kolonien in der Südsee. III. Von Dr. Rud. Hot in Basel. Land und Leute in Japan I. Nach Prof. Rein’s Werk „Japan“ von Lic. Dr. P. Kirmß, Prediger in Berlin. Literatur. Missionsrundschau. Vereinsnachrichten.

Gesundheit, Zeitschrift für öffentliche und private Hygieine. 8 von G. L. Daube u. Co. in Frankfurt a. M.) Nr. 2.

nhalt: Original; Zur Frage der Ferien⸗Kolonien. Uebersichten: Bericht über die Düsseldorfer Ferien⸗Kolonien, Soolbad und Milch⸗ kuren für krankliche und schwächliche Schulkinder pro 1887. Zur Förderung der Volksgesundheit durch Bäder. usthristen und Mit⸗ theilungen: Bestimmungen der Physikalisch⸗Technischen Reichs⸗Anstalt in Charlottenbursg. Bekanntmachung. Besprechung neuer Schriften; Die Krankenpflege im Hause und im Hospital. Die Sterblichkeit in der Stadt Budapest in den Jahren 1882 1885 und deren Fesgchn. Gesundheitskalender für das Jahr 1889. Haus⸗ Gymnastik für Mädchen und Fra Krankenpflege. Verschiedenes.

Feusleton: Reltlon und

Berlin, Dienstag, den 29. Jannar

““

ilage 1

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, orladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften. 8 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

. 1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

(56515]

Steckbrief gegen den Steindrucker Robert 1e.. zuletzt in Lüdenscheid, vom 21. Dezember 1888 in Nr. 6 de 1889 (52 139) ist erledigt.

Lüdenscheid, den 25. Januar 1889.

Königliches Amtsgericht.

5 Strafvollstreckungsersuchen. cbe⸗ Ucbeter Julius Gottschalk aus Berlinchen ist durch vollstreckbaren Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts hierselbst vom 10. November 1888 wegen Forstdiebstahls mit einer Geldstrafe von 1,50 ℳ, im Nichtbeitreibungsfalle mit einem Tage

gefängniß bestraft. Gee mih 59 Strafvollstreckung und Nachricht zu den Akten A. 20. 88 ersucht. 1 Berlinchen, den 23. Januar 1889 Königliches Amtsgericht

6 l1ögr Strafsache gegen den Kaufmann Carl

ther Fordtran, am 29. Mai 1865 in Greiz 85 daselbst wohnhaft, wegen Hinterziehung der Militärpflicht ist durch Beschluß der Straf⸗ kammer II. des Fürstlichen Landgerichts hier vom 22. Januar l. J. das im Deutschen Reiche befind⸗ liche Vermögen des Angeschuldigten bis zur Höhe von 3300 mit Beschlag belegt worden, was an⸗ durch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Greiz, den 25. Januar 1889. Der Fürstliche Staatsanwalt. LI Hanitsch.

—--

In b Contumacial⸗Untersuchungssache gegen den entwichenen Husar Heinrich Wilhelm Bauer der 2. Escadron 2. Rheinischen Husaren⸗Regiments Nr. 9, geboren zu Wesel am 1. September 1866 und zuletzt in Straßburg wohnhaft, Schreiner, wegen Fahnen⸗ flucht, wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 69 des Militär⸗Strafgesetzbuchs beschaldigt ist, auf Grund der §§. 480, 326 Str.⸗P.⸗O. und §. 246 M.⸗Str.⸗G.⸗O. zur Deckung der den Ange⸗ schuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ strafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3200 das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. SGleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Be⸗ schlagnahme außer im Deutschen Reichs⸗Anzeiger in der Landeszeitung für Elsaß⸗Lothringen verordnet.

Straßburg, den 15. Januar 1889.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.

Krieger. Schimper. Dr. Becker

1 Für richtige Abschrift: Der Landgerichts⸗Sekretär (L. S.) gez. Weber.

8 2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

156546]

In der Zwangsvollstreckungssache der Wittwe des Baukondukteurs Bernhard, Sophie, geb. von Arn⸗ stedt, hieselbst, Klägerin, wider die Ehefrau des Glasermeisters Clemens Börries, Auguste, geb. Göh⸗ mann, hieselbst, Beklagte, wegen Forderung, werden ie Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten nd Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei

Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 22. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden.

Holzminden, 20. Januar 1889.

Herzogliches Amtsgericht. (Unterschrift.) [56550]

Die Zwangsversteigerung des Grundstücks von Niederbarnim Band 70 Nr. 3068 Kolbergerstraße (Nr. 25) des Hubert und des Richard Wernicke und die Termine am 11. Februar d. J. werden auf⸗ gehoben.

Berlin, den 24. Januar 1889.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51. [56553] Aufgebot.

Auf Antrag der verehelichten Professor Eugenie Genauck, geb. Gregor, zu Reichenberg in Böhmen im Beistande ihres Ehemanns, des Professors Karl Genauck ebendaselbst, ergeht an den oder die Inhaber der angeblich abbanden gekommenen, auf den Inhaber lautenden, auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 21. Dezember 1874 ausgefertigten Prioritäts⸗ Obligationen Litt. K. der Breslau⸗Schweidnitz⸗

reiburger Eisenbahn⸗Gesellschaft (Breslau⸗Stettin⸗

winemüde) Emission de 1874:

Nr. 8189, Nr. 8192, Nr. 8193

11“ über je 600 ℳ, iermit die Aufforderung, spätestens in dem auf den 12. Januar 1892, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Am Schweidnitzer Stadt⸗ graben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 des zweiten Stocks,

anberaumten Aufgebotstermine seine beziehunsweise ihre.

echte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Obligationen vorzulegen, g die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird.

Breslau, den 21. Januar 1889.

Königliches Amtsgericht.

[484322 Aufgebot.

Auf den Antrag des Konditors Curt Wiedemann zu Zeitz vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Rümler daselbst wird der Inhaber des an⸗ geblich vernichteten Prima⸗Wechsels de dato Zeitz, den 21. April 1888, über 750 ℳ, zahlbar am 21. Mai 1888 an die Ordre der Herren Kühne & Ernesti zu Zeitz, ausgestellt vom Antragsteller Wiedemann, acceptirt von dem Kaufmann H. Fr. Reiche in Zeitz und eingelöst vom Antragsteller Wiedemann bei den Herren Kühne & Ernesti in Zeitz, aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine den 13. Juli 1889, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Zimmer Nr. 5, anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos wird erklärt werden.

Zeitz, den 10. Dezember 1888.

8 Königliches Amtsgericht. I. Wenzel. [32412] Aufgebot.

Frau Pauline Lehmus, geb. Trübe, hier hat das Aufgebot der von dem Comtoir der Reichs⸗Haupt⸗ bank zur Aufbewahrung verschlossener Depositen dem . Karl Lehmus hier resp. der Frau Pauline

ehmus, geb. Trübe, hier ertheilten Depositalscheine Nr. 19 698 vom 2. Oktober 1886, resp. Nr. 2248 vom 26. Mai 1888 beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 25. April 1889, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel B., part.,, Saal 32, an⸗ beraumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 19. September 1888.

Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 48.

[56543] Das Kgl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 25. Januar 1889 folgendes Aufgebot erlassen:

Es ist angeblich durch Verbrennen zu Verlust ge⸗ gangen ein Depositenschein der bayerischen Vereins⸗ bank vom 7. Juli 1884 Nr. 1872, gezeichnet: Bau⸗ mann und Fester, wonach Frau Clara Deinhard dahier verschiedene Werthpapiere nach Zurück⸗ ziehung weiterer solcher im Restbetrage von 1800 als offenes Depot bei genannter Bank hinterliegen hat. Es wird nun auf Antrag der ꝛc. Deinhard der Inhaber dieses Depositenscheines aufgefordert, seine Rechte spätestens im Aufgebots⸗ termine am Mittwoch, den 25. September lI. J., Vormittags 9 Uhr, in dem diesgericht⸗ lichen Geschäftszimmer Nr. 18/1. (Augustinerstock) an⸗ zumelden, eventuell den Depositenschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen würde.

München, 25. Januar 1889.

Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber: (L. S.) Hagenauer.

56548]

Von Herrn Gutsauszügler Johann Gottlob Winkler in Fremdiswalde ist das Aufgebotsverfahren zur Kraftloserklärung des verloosbaren Pfandbriefs des landwirthschaftlichen Creditvereins im Königreiche Sachsen Ser. II. Litt. A. Nr. 989 über 1500 hier anhängig gemacht worden.

Dresden, den 25. Januar 1889. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I b. Dr. Neubert.

[56549] Beschluß. 8

Folgende Sparkassenquittungsbücher bei der Kreis⸗ sparkasse zu Neustadt O.⸗S.:

1) Nr. 8610, ausgestellt auf den Namen der ver⸗ wittweten Ziegeleibesitzer Natalie Mletzko zu Ober⸗ Glogau, lautend am 1. Januar 1888 über 41,51 ℳ,

2) Nr. 2421, ausgestellt auf den Namen der Ziegeleibesitzertochter Anna Mletzko zu Ober⸗Glogau, lautend am 1. Januar 1888 über 22,71 ℳ,

sind verloren gegangen und werden hiermit auf Antrag der Natalie Mletzko, zugleich als Vor⸗ münderin der Anna Mletzko, aufgeboten.

Die unbekannten Inhaber der Sparkassenquittungs⸗ bücher werden aufgefordert, spätestens in dem im Terminszimmer Nr. 4 unseres Gerichtsgebäudes an⸗ beraumten Termin am 20. August 1889, Vor⸗ mittags 10 Uhr, ihre Rechte unter Vorlegung der Sparkassenquittungsbücher anzumelden, widrigenfall deren Kraftloserklärung erfolgen wird. 8

Neustadt O.⸗S., den 22. Januar 1889.

Königliches Amtsgericht.

8

[328 Aufgebot. Die nachstehend verzeichneten Guthabenbücher der

hiesigen städtischen Sparkasse:

1) Nr. 242 859 über 146,27 ausgestellt auf Carl Jahn in Kolbitzow,

2) Nr. 213 180 über 436,82 ausgestellt auf Margarethe v. Borcke in Bethanien,

3) Nr. 273 630 über 176,02 ausgestellt auf Anna Brauns, Mühlenbergstr. Nr. 19,

4) Nr. 184 418 über 34,056 ausgestellt auf Friedrich Krämer in Armenheide, 8

5) Nr. 295 933 Über 965,16 ausgestellt auf

alkenberg, Deutschestr. Nr. 8,

6) Nr. 275 277 über 332,72 ausgestellt auf Stelse in Bredow, Wilhelmstr. 10,

sind angeblich verloren gegangen.

Das Rufgcbot dieser Guthabenbücher ist und zwar: 1 ¹) von dem Milchfahrer Carl Jahn zu

olbitzow, zu 2) von dem Justizrath Masche zu Stettin,

132854]

zu 3) von der unverehelichten Anna Brauns im Beistande ihres Vaters Gustav Brauns hier, Mühlenbergstr. 19,

zu 4) von dem Friedrich Kraemer zu Stettin, Breitestr. 16,

zu 5) von der verehelichten Schuhmacher Falken⸗ berg, Wilhelmine, geb Bohm, zu Stettin, Löwestraße Nr. 6 im Keller,

zu 6) von der Frau Louise Stelse, geb. Busch, zu Bredow

beantragt. Die resp. Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. April 1889, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 48, anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunden erfolgen wird. Stettin, den 17. September 1888. 8 Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

Aufgebot.

Auf Antrag des Vormundes des minderjährigen August Bleisch, Kretschambesitzers Josef Bleisch zu Wilxen, Kreis Neumarkt, werden die unbekannten Inhaber des Sparkassenbuches Nr. 16 199 der Kreis⸗ sparkasse zu Neumarkt in Schlesien, lautend auf den

tamen August Bleisch von Groß Nädlitz über 2425,32 ℳ, welches verloren gegangen, aufgefordert, ihre Rechte auf dieses Sparkassenbuch spätestens im Termine den 26. April 1889, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des letzteren erfolgen wird.

Neumarkt i. Schl., den 22. September 1888.

Königliches Amtsgericht.

[40006 0) Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu

Neisse Nr. 7645, augestellt für die Häuslertochter Maria Kolasse aus Prockendorf und abschließend mit einem Guthaben von 245 95 ₰, ist angeb⸗ lich verloren gegangen und soll auf Antrag der ge⸗ nannten Maria Kolasse im Beistande ihres Vaters, des Häuslers Johann Kolasse zu Prockendorf, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden.

Es wird daher der Inhaber des bezeichneten Spar⸗ kassenbuchs aufgefordert, spätestens im Termine am 22. Mai 1889, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 9, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe wird für kraftlos erklärt werden.

Neisse, den 28. Oktober 1888. 2

Königliches Amtsgericht. 1 [52163] Aufgebot. 8

Der Leibzüchter Carl Heinrich Kruse, früher zu Halle i. W., jetzt Nr. 130 Holzhausen I. Amts Hausberge wohnhaft, hat das Aufgebot des angeblich verlorenen Sparkassenbuchs Nr. 8893 der Kreis⸗ sparkasse zu Halle i. W., lautend auf den Namen des Carl Kruse in Halle i. W. über eine Einlage von 150 beantragt.

Der unbekannte Inhaber des genannten Spar⸗ kassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. Juli 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 6, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte beim Gericht anzumelden und das Sparkassenbuch vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. ““

Halle i. W., 29. Dezember 1888.

Königliches Amtsgericht.

[56411] Aufgebot.

1) Der Vormund Carl Käsgen von Bruchertseifen, gleichzeitig für sich und für die Minorennen Carl und Wilhelmine Käsgen zu Bruchertseifen,

2) die Wittwe Heinrich Fuchs, Elisabeth, geborne Kaesgen, von Haderschen und 1

3) die Henriette Kaesgen zu Hofacker, haben das Aufgebot des Sparkassenbuches Nr. 3111 der Kreissparkasse zu Altenkirchen, über einen angeb⸗ lichen Betrag von 55 oder annähernd lautend auf den Namen der Wittwe Conrad Käsgen zu Hof⸗ acker, beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. August 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. 8

Altenkirchen, den 22. Januar 1889. 1

Königliches Amtsgericht.

[56537] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Rummels⸗ burg in Pommern, Nr. 743 über 50 17 ₰, aus⸗ gefertigt für die Schmied Carl Rosin'sche Pflegschaft, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den An⸗ trag des Pflegers des Eigenthümers, nämlich des Wilhelm Zielke, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 14. August 1889, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben 1r wird.

Rummelsburg in Pommern, den 3. Januar1889.

Koönigliches Amtsgericht. Cochius. [56547] Aufgebot. 8

Die Wittwe Wilhelm Lauber, Anna Katharina, geb. Homrighausen, zu Wunderthausen hat das Auf⸗

gebot der Sparkassenbücher Nr. 250 und 3208, aus⸗

gestellt von der Sparkasse des Kreises Wittgenstein zu Berleburg, beantragt.

Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. August 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen 8 die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berleburg, den 19. Januar 1889.

Königliches Amtsgericht

[56538] Aufgebot.

Die Eheleute Oberst a. D. Hermann von Michal kowski und Clementine, geb. Roeder, zu Hannove vertreten durch den Rechtsanwalt Kramber Dortmund, haben das Aufgebot der Hypothekenbr folgender drei, durch Erbgang auf die Antragstelle übergegangenen, für den Justizrath Heinrich Geor Roeder zu Dortmund auf dem Grundstück Flur XV Nr. 394/191 Steuergemeinde Dortmund im Grund buch von Dortmund Band IX. Blatt 166 in de Abtheilung III. unter Nr. 2, 3 und 6 eingetragene Hypotheken, nämlich:

a. 300 Thaler Cour. Darlehn nebst 5 % Zinsen aus der Schuldverschreibung vom 5. August 1857, eingetragen ex decreto de 20. August 1857

. 100 Thaler Darlehn nebst 5 % Zinsen un Kosten laut notarieller Obligation vom 7. Sep tember 1858, eingetragen ex decreto vom 14. September 1858, 1

. 300. Darlehn nebst 5 % Zinsen seit dem 29. November 1877 aus der Urkunde vom 1“ 1877, eingetragen am 15. Januar

78, 1

beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf gefordert, spätestens in dem auf den 21. Mai 18889,

Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 21, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Dortmund, 9. Januar 1889.

1 Königliches Amtsgericht.

[56554] Aufgebot.

Auf den Antrag:

1) der verehelichten Häuslerfrau Fechner, Eva Rosina, geb. Gutsche, in Schweinitz II., ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Creutzberger hierselbst, der verehelichten Häuslerfrau Rosina Meißner, geb. Helbig, zu Ober⸗Ochelhermsdorf, vertreten durch den Rechtsanwalt Kleckow hierselbst, der Frau Auguste Pusch, geb. Helbig, in Ber⸗ lin, Bahnhofstraße Nr. 5I., vertreten durch 88 Rechtsanwalt Franzke hierselbst,

werden:

zu 1) deren Ehemann, der Häusler August Fechner,

geboren zu Schweinitz am 23. November 1824, welcher seinen Wohnsitz Schweinitz II. im Januar 1874 mit der Angabe verlassen hat, er wolle nach Heppeus auf Arbeit gehen, dort aber nicht eingetroffen ist und seitdem nichts wieder von ü. hat hören lassen, 2) deren Ehemann, Häusler und Schachtmeister Jpohann Christian Meißner, welcher seinen Ober⸗Ochelhermsdorf vor länger als 20 Jahren verlassen und seitdem seiner Ehefrau keinerlei Nachricht von sich ge⸗ geben hat, 6 deren Vater, Schachtmeister August Helbig welcher seinen Wohnort Bovadel vor etwa 26 Jahren verlassen hat und nach Amerika ausgewandert ist, wie aus einem ein Jahr später von ihm an seine Frau gelangten Briefe hervorgeht, welcher aber demnächst nicht mehr unter der angegebenen Adresse zu ermitteln war und seitdem nichts mehr von sich hat hören lassen, 1 aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine, den 20. November 1889, Vormittags

11 ½⅞ Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer

Nr. 13, anzumelden, widrigenfalls ihre Todeserklä⸗

rung erfolgen wird.

Grünberg, den 17. Januar 1889.

Königliches Amtsgericht. III F.

9

8 ;g. [56541] Ausfertigung.

Ueber das Leben nachbezeichneter Personen:

1) des Schuhmachergesellen Andreas Küfner von hier, geb. am 27. Mai 1814,

2) der Emilie Ullmann, geb. 10. Januar 1854, als Tochter des verstorbenen Rechnungsführers bei der Kgl. b. Eisenbahnbausektion Jettingen, Carl Ullmann,

3) des Herrmann Ullmann, geb. 26. Januar 1825, Sohn des verlebten Decans Dr. Heinrich Lud⸗ wig Anton Ullmann von Kreußen,

4) des Bäckersohnes Johann Georg Amos von hier, geboren 2. September 1812,

5) des Schmiedssohnes Conrad Zimmermann von Frankenhaag, geb. 13. Oktober 1852,

ist seit mehr als 10 Jahren keine Nachricht vor⸗ handen.

Bezüglich ihrer haben nun und zwar

1) des Andreas Küfner seine Bruderssöhne, der Schuhmacher Johann Küfner hier 48, und der Schuhmachermeister Georg Michael Küfner hier, Hs. Nr. 466,

2) u. 3) der Emilie und des Herrmann Ullmann der Pfleger ihres beim Kgl. Amtsgerichte reuth verwalteten Vermögens, der Kgl. Forst⸗ meister Cäsar Ullmann von Vilseck, mit Ge⸗ nehmigung des Pflegschaftsgerichts, M