’
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die Durchführung der allgemeinen landwirthschaft⸗ lichen Ausstellung zu Magdeburg wird der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft wesentlich durch die Stiftung von Preisen Seitens deutscher Landesregierungen, Ver⸗ eine und Gesellschaften erleichtert. So ist die zu Geldpreisen zur Verfügung stehende Summe bereits auf nahe 60 000 ℳ ange⸗ wachsen. Da auch in den namhaftesten deutschen Zuchtbezirken die Beschickung der Schau beschlossen ist und ferner die größten landwirth⸗ schaftlichen Maschinenfabriken bereits enxee haben, so ist eine
uzende Durchführung der Schau gewäbrleistet. Der Schluß des nmeldetermins ist auf den 1. März angesetzt. 8 85 ä
Gewerbe und Handel.
Berlin, 3. Februar. (Wollbericht des Ctrbl. f. d. Text.⸗Ind.) Das Geschäft bewahrte auch in den letzten acht 1- seinen ruhigen Charakter. Der Absatz dürfte sich auf ca. 1 Ctr. belaufen, welche sich zu ungefähr gleichen Quantitaten auf Stoffwollen, welche zu ca. 45 Thlrn. nach der Lausitz gingen, und auf feinere Wollen ver⸗ theilen, welche theils nach der Mark, theils an hiesige Kommissionäre zu 50 — 55 Thlrn. verkauft wurden. Der feste Verlauf der Londoner Auktion hat in Fabrikantenkreisen das Vertrauen zu der Stabilität der Preise wieder erhöht und dürfte größere Umsätze auch am hiesigen Platz wieder zur Folge haben. In ungewaschenen Wollen wurden mehrere hundert Centner nach der Lausitz verkauft.
— Der Aufsichtsrath der Deutschen Gummi⸗ und Gutta⸗ percha⸗Waarenfabrik, Aktiengesellschaft, vormals Volpi und Schlüter, hat beschlossen, der Generalversammlurg die Vertheilung einer Dividende von 5 % pro 1888 vorzuschlagen. Für 1887 erhielten die Aktionäre der Gesellschaft nur 4 % Dividende.
— Vom rheinisch⸗westfälischen Kohlenmarkt wird der „Köln. Volks⸗Ztg.“ unterm 4. Februar berichtet: Veränderungen auf dem Kohlenmarkt sind nur insoweit eingetreten, als der Bedarf in Gewerbekohlen noch immer Zunahme zeigt, während er in Haus⸗ brandkohlen schon seinen höchsten Punkt erreicht zu haben scheint. Die Preise sind gegen die der Vorwoche wenig verändert, und dürften auch, sofern sie Gewerbekohlen betreffen, nur mehr wenig und all⸗ maͤhlich steigen. Das Wintergeschäft in Hausbrandkohlen ist be⸗ deutend ruhiger geworden, doch werden die bisherigen Preise noch immer gezahlt. Eine empfindliche Störung in dem Versandt ist in Folge des niedrigen Wasserstandes des Rheins, der die Koblenschiffahrt nicht zuläßt, eingetreten; die Lager⸗ bestände in den Rheinhäfen bei Ruhrort, Duisburg und Hochfeld sind in Folge dessen bedeutend angewachsen. Der Eisenbahnverkehr nach dem Oberrhein über Deutz⸗Köln ist aus diesem Grunde erheblich ge⸗ stiegen, entwickelt sich indeß in regelmäßiger Weise. Mit dem An⸗ ziehen der Kohlenpreise sind aber auch die für Holz und sonstigen Grubenbedarf in die Höhe gegangen; auch die Arbeitslöhne haben eine Aufbesserung erfahren. Diejenigen Zechen, welche nicht in unmittelbarer Nähe der größern Gewerbestädte gelegen sind, sind gezwungen, durch Errichtung von Arbeiterwohnungen der berrschenden Wohnungsnoth für ihre Arbeiter abzuhelfen, sodaß sich in der Nähe dieser Zechen mit Beginn des Frühjahrs rege Bau⸗ thätigkeit entwickeln wird. Die meisten dieser Zechen sind in der Lage, die Kosten für diese Bauten aus den laufenden Betriebs⸗ einnahmen zu decken, da sie die erforderlichen Ziegelsteine aus den geförderten Bergen herstellen können. Bei der starken Nachfrage nach Kokes und den günstigen Preisen für solche haben mehrere Fettkohlen⸗
zechen eine Erweiterung ihrer Kokesofenanlagen und Kohlenwäschen
vorgenommen. Neuerdings ist man auch bestrebt, durch Vereinigung wera ender Zechen die bisherige Zersplitterung des Bergbaues zu eseitigen.
Königsberg i. Pr., 5. Februar. (W. T. B.) Die Betriebs⸗ einnahmen der Ostpreußischen Südbahn pro Januar 1889 be⸗ trugen nach vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 48 613 ℳ, im Güterverkehr 445 948 ℳ, an Extraordinarien 19 687 ℳ, zusammen 514 248 ℳ, darunter auf der Strecke Fischhausen — Palmnicken 4106 ℳ, im Januar 1888 provisorisch 476 874 ℳ, mithin gegen den ent⸗ sprechenden Monat des Vorjahres mehr 37 374 ℳ, im Ganzen
gegen definitiv 483 596 ℳ mehr 30 652 ℳ „Wien, 4 Februar. (W. T. B.) In der heutigen General⸗ persammlung der Oesterreich⸗Ungarischen Bank, welche vom Prräsidenten mit einer Trauerkundgebung für den Kronprinzen Rudolph eröffnet wurde, gelangte der Bericht des Generalraths zur Verlesung. Die vorgeschlagene Jahresdividende von 43 Fl. 10 Kr., von welcher 28 Fl. 10 Kr. auf das zweite Semester entfallen, wurde genehmigt. Der den beiden Staatsverwaltungen aus dem Reinertrage des Jahres
8 8 Ze1ö1“ 38 London, 4. Februar. (W. T. B.)
ladungen angeboten. — Wollauktion. Preise gut behauptet. Glasgow, 4. Februar. (W. T. B.) Die Verschiffungen
von Roheisen beregen in der vorigen Woche
7300 Tons in derfelben Woche des vorigen Jahres. Bradford, 4. Februar. (W. T. B.) Wolle fester, Export⸗
garne ruhig, mitunter williger, in Stoffen ruht das Geschäft,
reise nominell.
Preis aris, 4. Februar. (W. T. 87 Das Seine⸗Tribunal hat die Auflösung der Panama⸗Ge ellschaft ausgesprochen und Brunet zum Liquidator mit sehr ausgedehnten Vollmachten ernannt.
Mailand, 4. Februar. (W. T. B.) Die Einnahmen des Italienischen Mittelmeer⸗Eisenbahnnetzes während der dritten Dekade des Monats Januar 1889 betrugen nach proviso⸗ rischer Ermittelung: im Personenverkehr 1 133 075 Lire, im Güterverkehr 2 045 774 Lire, zusammen 3 178 849 Lire gegen 3 065 718 Lire in der gleichen Periode des Vorjahres, mithin mehr 113 131 Lire.
New⸗York, 4. Februar. (W. T. B) Visible Supply an Weizen 34 874 000 Bushels, do. an Mais 13 323 000 Bushels.
Submissionen im Auslande.
8 Spanien.
1) 19. Februar 1889. Superintendencia de las Minas de azogue de Almaden: 27 000 Thonröhren mit Oeffnung und 7000 wersegche ohne Oeffnung. Kaution: vorläufig 442 Pes., endgültig
es. .
2) 16. Februar 1889. Dieselbe Verwaltung: Brauner Gips und Portland⸗Cement. Voranschlag 3,50 Pes. pro Metercentner brauner Gips und 15 S pro Metercentner Portland⸗Cement. Kaution vorläufig 166 Pes., endgültig 332 Pes.
Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten.
(Telegramm von Aachen.) Die englische Post vom 4. Februar, 9 Uhr 45 Minuten Vormittags, ist ausgeblieben. Grund: Schneesturm im Kanal.
London, 4. Februar. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ ist heute auf der Heimreise in London an⸗ gekommen, der Dampfer „Norham Castle“ hat heute auf der Ausreise Lissabon passirt.
Theater und Musik.
Deutsches Theater. In der ersten Aufführung von „Arria und Messalina“ am nächsten Freitag, den 8. Februar, findet auch das Debut des jüngst engagirten Mitgliedes, Therese Leithner, statt. Die Künstlerin tritt in der Rolle der „Arria“ zum ersten Male auf und vollzieht damit zugleich ihren Uebergang in ein neues Fach. Die „Messalina“ spielt Marie Pospischil, den „Marcus“ Josef Kainz.
Berliner Theater. Gestern fand unter Leitung des Direk⸗ tors Ludwig Barnay die Dekorations⸗ und Beleuchtungsprobe zum „Kaufmann von Venedig“ statt, der am Sonnabend, den 9. d., zum ersten Mal in Scene geht. Auf Einladung der Direktion wohnte der Probe Hr. F. Lütkemeyer aus Coburg bei, in dessen Atelier die Dekorationen sämmtlich neu hergestellt worden. Nach Skizzen ange⸗ fertigt, denen die besten historischen und landschaftlichen Motive zu Grunde liegen und die zum Theil an Ort und Stelle selbst aufge⸗ nommen sind, bilden diese Dekorationen einen überaus farbenpräch⸗ tigen Hintergrund zur Handlung des Stücks.
Lessing⸗Theater. Das Revpertoire wird in dieser Woche fast vollständig von dem Erfolg bestimmt, den das Schauspiel „Alexandra. von Richard Voß und Clara Heese mit der Darstellung der Titelrolle errungen haben. Auch Paul Heyse's liebenswürdiges Lustspiel „Prinzessin Sascha“ hat nach einigen geringfügigen Aenderungen die volle Gunst des Publikums gewonnen.
Belle⸗Alliance⸗Theater. Die „Münchener“ erzielen mit ihrem „Herrgottsschnitzer von Ammergau“ allabendlich volle Häuser: ein Erfolg, welcher neben der großen Beliebtheit besgs Stücks wohl hauptsächlich auf die außergewöhnlich billigen Ein⸗ trittspreise, die auch während des Gastspiels der „Münchener“ bei⸗ behalten worden sind, zurückzuführen ist. Die morgige Aufführung 1 11u““ ist übrigens die 50. in Berlin und überhaupt
ie 300.
— Das neue Repertoirestück des Adolph⸗Ernst⸗Theaters: „Die junge Garde’ ist musikalisch so reich illustrirt, daß dem bevor⸗ stehenden Erscheinen der beliebtesten Nummern im Musikverlage mit besonderem Interesse entgegengesehen wird. Die Nachfrage
An der Küste 6 We zen⸗-
7600 gegen
1“ 88 WE“ “ “ ich nach dem volkethümlichen Conple er „Fischer und dem „Schmetterlings⸗Terzett“ ist schon jetzt eine überaus teüße Auch der Kassenerfolg des Stücks läßt nichts zu wünschen übrig: aim Sonntag war das Haus abermals schon Vormittags ausverkauft.
— Das achte philharmonische Concert unter Leitung des Hrn. Dr. Hans von Bülow, welches gestern bei sehr zahlreichte Betheiligung des Publikums stattfand, war eins der interessantesten dieser Saison und machte uns mit drei sehr bedeutenden, hier zum ersten Mal aufgeführten Kompositionen bekannt. Eine Serenade für Orchester (D-dur) von Brahms, die sich den beiden, bereits früher ge⸗ hörten (in G-dur und A-dur) würdig anreiht, eröffnete den Abend Der bei den lebenslustigen Wienern schon am Anfange dieses Jahr hunderts beliebten Sitte, größere Nachtmusiken im Fr zu lassen, huldigten die meisten Komponisten der damaligen Zeit, und dies war zugleich der Anlaß zu der genannten musikalischen Form, die, ähnlich den „Suiten“, aus einer größeren An. zabl von Sätzen verschiedenen Inhalts besteht. Die gestentz gehörte Serenade ist von fröhlicher, harmloser Stimmung erfüllt und trägt einen pastoralen Charakter. wei Menuette, durch beson ders einfache und zarte Instrumentirung sich auszeichnend, waren von so bezaubernder Wirkung, daß sie auf allgemeinen Wunsch wiederholt wurden. Der letzte Satz, tiefer und kraftvoller in seiner Gedanken⸗ entwickelung, hat die Form eines Rondos und bildet den Höhepunkt dieses aus sieben Sätzen bestehenden Werkes. Lebhafter Beifall folgte der höchst präzisen und schwungvollen Ausführung desselben. Mit
gleichem Beifall wurde die neue Ouvertare zu der Oper „Le Roi
d'Xs“, von dem französischen Komponisten Edouard Lalo, aufgenommen die durch ihre melodiösen Motive und klare interessante Durchführung sich von manchen bizarren Schöpfungen der modernen Schule vortheilhaft unterscheidet. Die dritte Novität war ein Cello⸗Concert von J. Raff, das sich sowohl durch schwungvolle Themata, wie durch feinsinnige Behandlung derselben auszeichnet und für den Solisten durchweg dankbar geschrieben ist. Hr. Hugo Becker, ein
Sohn des berühmten Gründers des „Florentiner Quartetts“, spielte
dasselbe mit sehr sicherer Beherrschung aller technischen Schwierig⸗ keiten und entzückte die Zuhörer besonders durch eine selten gehörte Klangfülle und Weichheit des Tons. vorruf folgte seinem Vortrage. Nach der von der Philharmonischen Kapelle musterhaft ausgeführten G-moll-Symphonie von Mozart wurde Hr. von Bülow noch mit stürmischen Akklamationen begrüßt, die
derselbe dankend entgegennahm. — Das neunte Concert findet am
18. Februar statt.
Mannigfaltiges.
Für Schüler hiesiger Lehranstalten beginnt am Montag, den 11. d. M., Nachmittags 5 ½ Uhr, im Dorotheenstädtischen Realgymnasium (Georgenstr. 30/31) ein Kursus in der ver⸗ einfachten Neustolze'schen Stenograpbie. Zur Einleitung desselben hält der Parlaments⸗Stenograph Max Bäckler am Don⸗ nerstag, den 7. d. M., 5 ½ Uhr Nachmittags, ebenda einen Vortrag über Wesen und Werth der Stenographie, zu dem der Zutritt unentgeltlich freisteht. 8
Der unter dem Protektorat Sr. Majestät des Kaisers und Königs stehende Moon'sche Blinden⸗Verein hielt gestern Abend unter dem Vorsitz des Geh. Raths Elsasser im Vereinshause (Behrenstraße) seine 29. Jahresversammlung ab. Der Verein, der im letzten Jahre 15 758 ℳ Einnahme hatte, konnte seine Fürsorge über 200 arme Blinde ausdehnen, von denen 12 im Laufe des Jahres starben; 32 der Pflegebefohlenen suchen durch Stricken, 21 durch Stuhlflechten ihren Unterhalt zu beschaffen. An. Unter⸗ stützungen wurden verausgabt 10 418 ℳ Bei der Weihnachts⸗ bescheerung wurden 222 Blinde mit 2602 ℳ bedacht; die Verwaltung erforderte 2216 ℳ Die Gesammtausgabe belief sich auf 15 380 ℳ An Vermögen besitzt der Verein 86 817 ℳ; außerdem besteht ein Asylfonds mit 7790 ℳ
Danzig, 4. Februar. (W. T. B.) Nach hier eingegangener telegraphischer Nachricht ist das hiesige Barkschiff „Theodor Behrend“ an der niederländischen Küste gescheitert; 13 Personen, darunter der Kapitän mit Frau und Kindern, haben den Tod in den Wellen gefunden. 3
Stettin, 4. Februar. (W. T. B.) Heute Vormittag ist der dänische Dampfer „Uffo“ durch Treibeis im Haff unweit der Kaiserfahrt in zwei Theile zerschnitten worden und gesunken. Der Dampfer „Holsatia“, der Gribel'schen Rhederei hierselbst gehörig, erhielt durch Treibeis ein Leck und sank in der Swine. Die Mann⸗ schaft und die Passagiere sind gerettet.
1888 gebührende Betrag beziffert sich auf 167 317 Fl.
5. Februar 1889 orgens.
8 & 8 8
S
red. in Millim.
Gr.
haus.
Temperatur in ° Celsius
1““ [5 °C. = 40 R.
Bar. auf 0 u. d. Meeressp.
Regen bedeckt zwolkig Nebel wolkenlos wolkig bedeckt Schnee
Mullaghmore berdeen.. hristiansund
Kopenhagen.
Stockholm.
Haparanda.
St Petersburg
Moskau.
Cork, Queens⸗ town.. Regen
Cherbourg. bedeckt
Helder... halb bed.
JE11““ heiter
mburg.. bedeckt
winemünde wolkig
Neufahrwasser bedeckt Memel.. wolkig
2 u“ wolkenlos ünster..
bedeckt Karlsruhe.. Schnee Wiesbaden. bedeckt München 761
Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Quitzows.
Donnerstag:
Cäsar. Donnerstag:
d Ie Freitag:
Wien 759 3 Schnee Breslau 761 bedeckt
se d'Aix.. 768 wolkenlos Nizza 755 O heiter Triet 757 NO heiter
Uebersicht der Witterung.
Ein tiefes Minimum unter 745 mm liegt an der mittleren norwegischen Küste, ein Maximum über 772 mm vorm Kanal. Bei schwacher Luftströmung aus nordöstlicher bis nordwestlicher Richtung ist das Wetter über Deutschland kalt und meist trüͤbe, am kältesten, unter Minus 10 Grad ist es auf dem Streifen Hannover— Kassel. Ueber Nordwest⸗Europa
ist wieder Erwärmung eingetreten. . Deutsche Seewarte.
119. Male: Franz Wallner. vard.
8
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ 35. Vorstellung. Lohengrin. Oper in 3 Akten von Richard Wagner.
Schauspielhaus. Prinz von Dänemark. von Shakespeare, nach Schlegel's Uebersetzung für die deutsche Bühne bearbeitet von W. Oe
Opernhaus. 36. Vorstellung. Die Vaterländisches Drama von Ernst von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 38. Vorstellung. Fra Diavolo, oder: Das Gasthaus zu Terracina. 3 Akten von Auber. Dichtung von Scribe, bearbeitet von C. Blum. Anfang 7 Uhr.
ZBeutsches Theater. in der man sich langweilt. König Heinrich der Vierte. Freitag: Zum 1. Male: Arria und Messalina. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Adolf Wilbrandt.
Verliner Theater.
8 ehslne ot, fstellung e1r Chemnitz.. 764 Schnee 8 onnements⸗Vorstellung: e Fenn 8 .. 764 Sre Braut von Messina.
Tessing -Theater. Mittwoch: Alexandra. Schauspiel in 4 Akten von Richard Voß. (Alexandra: Clara Heese, vom Kgl. Hof⸗Theater in München.)
Donnerstag: Alexandra.
Anfang 7 Uhr
Wallner-Theater. Zum 119. Male: in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Neumann. — Der dritte Kopf. Mit theilweiser Benntzung einer englise Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Madame Boni⸗
Se. aremütt. Woß echuenfen. Schrank
In Vorbereitung: Da est. wan
Zum 123. Male: Grant. 12 Bildern
Komantüche Musik von C. A. Raida.
Anfang
37. Vorstellung. Hamlet, Trauerspiel in 5 Akten
Kapitän Grant. In Vorbereitung:
elhäuser.
in 4 Akten
zum 62. Male (in deutscher
Oyer in von A. Sullivan.
Donnerstag: Der Mikado.
Mittwoch: Die Welt, Nervöse Frauen
Wallner. Vorher:
Brandt. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch Julius
spiel der Münchener, unter
bayerisches 5 Aufzügen
Donnerstag: Herrgottschnitzer.
““ Leuchtkugeln.
Letzte Woche. Mittwoch: Madame Bonivard. Schwank
Vorher: Zum osse in 1 Akt. Idee von
Leop. Elv. Görß. Musik von Donnerstag: Di
r. Roth. elbe Vors
Misch acoby.
Victoria-Theater. Mittwoch: Halbe Preise. Die Kinder des Kapitän Ausstattungsstück mit großem Ballet in von D’Ennery und Jules Verne. . — Anfang 7 Uhr.
Donnerstag und folgende Tage: Die Kinder des
1 Germania. stattungsstück von Ernst Scherenberg. Fft
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Mit neuer glänzender Ausstattung, Sprache): Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Anfang 7 Uhr.
Residenz-Theater. Mittwoch u. folgende Tage: Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Toché, bearbeitet von Franz Im Boudvir. Scherz in 1 Aufzuge von Franz Wallner und Th.
Velle-Alliance-Thealer. Mittwoch: 14. Gast⸗ Leitung des Königl. bayerischen Hofschauspielers Hrn. Max Der Herrgottschnitzer von Ammergan. olksstück mit Gesang und Tanz in — euert. Musik von F. M. Prestele. Anfang 3
Gastspiel der Münchener. 8 Der (Herern
Central-Theater. Mittwoch: Zum 45. Male: Gesangsposse in 4 Akten von W. Fee eer. Musik von G. Steffens. Anfang
1 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Votstellung.
Adolph Ernst⸗-Cheater. Dresdenerstraße 72. Mittwoch: Zum 14. Male: Die junge Garde.
Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Anfang 7 ½ Uhr. Altien und
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Margarethe Sasse mit Hrn Reg.⸗ Baumeister Robert Maschke (Berlin). — Frl. Käthe Horneffer mit Hrn. Dr. E. W. Mayer (Rixdorf— Berlin). — Frl. Amslie Lebrun mit Hrn. Max Berger (Breslau) — Frl. Lisbeth Büschler mit Hrn. Rittergutsbesitzer Eugen Paschke (Friederikenthal b. Tharau). — Frl. Bertha Hering
Hrn. Haupt⸗Steueramts⸗Assistenten Karl
Grussendorf (Leiferde —Hannover). — Frl. Anna
Wehnert mit Hrn. Max Weber (Magdeburg —
Halle a. S.). — Frl. Vally von Wentzky und
Petersheyde mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Reinhold
Schröter (Danchwitz — Berlin). — Frl. Armgard
von Koeller mit Hrn. Lieut. Hermann von Wedell
(Schönwalde, Kr. Regenwalde). — Frl. Larissa
Sievert mit Hrn Pfarrer Walther Roedenbeck
(Charlottenburg —-Kl. Glienicke).
8 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major von Ber⸗ nuth (Bonn). — Hrn. Realgymnasiallehrer Um⸗ lauff (Pillau). — Hrn. Hauptmann Müller (Hannover). — Zwei Söhne: Hrn. Stabsarzt Dr. Düms (Leipzig). — Eine Tochter: Hrn. Dr. Max Fellmann (Breslau). — Hrn. Pfarrer Klein (Er. Ottenhagen). — Hrn. Gustav Stümpke (Braunschweig). — Hrn. Dr. Theodor Toeplitz (Breslau). — Hrn. Ernst Lorbeer (Berlin).
Gestorben: Hr. George Duvinage (Berlin). — Fr. Emma Wiese, geb. Helle (Berlin). — Hr. Kanzleirath a. D. Gottlieb Otto (Berlin). — Hr. Dr Fritz Curschmann (Friedberg i. Hessen). — Hr. Oekonomierath Eugen von Schlicht (Potsdam).
Hr. Georg von Münchow (Neu⸗Ruppin). — und Gutsbesitzer Karl Pfafferott
— Frl. Gertrud Schmidt (Wüste⸗
waltersdorf). — Hr. Rentier Louis Müller (Hirsch⸗
berg i. Schl.).
Großes Aus⸗
Burleske Musik
Dramatischer
Hofpaur.
Ober⸗
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
Jacobson und lichen Anzeigers (aee,s eslete auf ktiengesellschaften) für die Woche
vom 28. Jannar bis 2. Feb 1889
94 8 68 8
reien erflinges 8 1
vom 11. Juli 1887 (
französischen
Rauschender Beifall und Her⸗
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗
Erste Beilage
s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
erlin, Dienstag, den 5. Februar
1889.
—
Bekanntmachun
betreffend die Berechnung des Kapitalwerths der
von der 1““ enschaft zu zahlenden Renten.
Vom 26. Januar 1889.
Nach §. 10 elas 1 des Bauunfallversicherungsgesetzes
Reichs⸗Gesetzbl. Seite 287) werden in der Tiefbau⸗Berufsgenossenschaft — abgesehen von der bei ihr errichteten Versicherungsanstalt — die erforderlichen Mittel von den Mitgliedern durch Beiträge aufgebracht, welche so zu berechnen sind, daß durch dieselben außer den sonstigen Lei⸗ stungen der Berufsgenossenschaft der Kapitalwerth der ihr im abgelausenen Rechnungsjahre zur Last gefallenen Renten gedeckt wird. Die Grundsätze für die Berechnung des Kapitalwerths werden durch das Reichs⸗Versicherungsamt festgestellt.
In Ausführung dieser gesetzlichen Vorschriften wird das Folgende bestimmt:
1) Die Berechnung des Kapitalwerths der in Rede stehenden Renten erfolgt auf Grund des nachstehend abge⸗ druckten Tarifs.
2) Als der Tiefbau⸗Berufsgenossenschaft „im abgelaufenen Rechnungsjahre zur Last gefallen“ sind alle diejenigen Renten anzusehen, welche für Unfälle des abgelaufenen Jahres oder früherer Jahre von den Organen der Genossenschaft oder von den Schiedsgerichten oder vom Reichs⸗Versicherungsamt im abgelaufenen Jahre oder vor dem 1. April des laufenden Jahres festgestellt worden sind.
3) Wird eine so festgestellte Rente noch innerhalb des unter Ziffer 2 erwähnten Heha von fünfzehn Monaten wegen Veränderung der Verhältnisse gemäß §. 65 Absatz 1 des Unfallversicherungsgesetzes in Verbindung mit §. 38 Absatz 2 des Bauunfallversicherungsgesetzes anderweit fest⸗ gestellt, so ist das Ergebniß der letzten Feststellung der Berech⸗ nung zu Grunde zu legen. Dagegen bleiben diejenigen Fest⸗ stellungen außer Betracht, durch welche Renten, die schon vor jenem Zeitraum festgestellt worden sind, und deren Kapital⸗ werth deshalb bereits früher zu berechnen und aufzubringen war, vermindert oder erhöht werden. 8 1
4) Nach den vorstehenden Grundsätzen (Ziffer 3) ist auch dann zu verfahren, wenn aus anderen Gründen als wegen Veränderung der Verhältnisse (§. 65 a. a. O.) eine gemäß Ziffer 2 festgestellte oder gemäß Ficfer 3 anderweit festgestellte Rente noch im Laufe des unter Ziffer 2 erwähnten Zeitraums eine Abänderung erfährt. Hierhin gehören beispielsweise die Fälle, wenn ein Verletzter, nachdem die Rente für ihn fest⸗
gestellt ist, in Folge des Unfalls stirbt, und die Berufsgenossen⸗ schaft nunmehr verpflichtet ist, der Wittwe, den Kindern und eventuell auch den Ascendenten eine Rente zu gewähren, oder wenn die Renten von Wittwen, Waisen oder Ascendenten sich wegen Wegfalls einer rentenberechtigten Person erhöhen, oder wenn Ascendenten, welche bisher vom Bezuge der Rente ausgeschlossen waren, weil der Höchstbetrag der Rente für die Wittwe und Waisen in Anspruch genommen wurde, in Folge Wegfalls einer oder mehrerer dieser Personen in den Genuß der Rente treten.
5) Wird die Höhe einer nach den vorstehenden Bestim⸗ mungen festgestellten Rente durch Berufung oder Rekurs an⸗ gefochten, so kommen die in höherer Instanz getroffenen Ent⸗ scheidungen nur insoweit in Betracht, als dieselben noch innerhalb des unter Fifes 2 bezeichneten Zeitraums ergangen sind. Erfolgt eine Herabsetzung oder Erhöhung der Rente Seitens der berufsgenossenschaftlichen Organe während des Laufes des Berufungs⸗ oder Rekursverfahrens, so ist jene neueste Rentenfeststellung der Berechnung des Kapitalwerthes zu Grunde zu legen.
6) Wenn Ehegatten eine Ascendentenrente beziehen, so ist bei des Berechnung nur das Alter des jüngeren in Betracht zu ziehen.
7) Die für fünfzehnjährige Verletzte, sechzehnjährige Wittwen und dreißigjährige Ascendenten ermittelten Zahlen kommen auch dann zur Anwendung, wenn etwa für solche Personen von noch geringerem Lebensalter eine Rente fest⸗ gesetzt sein sollte.
8) Der Berechnung ist das Lebensjahr zu Grunde zu legen, welches die rentenberechtigte Person in demjenigen
Kalenderjahre zurückgelegt hat, in welches der Beginn der Entschädigungspflicht der Genossenschaft fällt. Wenn z. B. im Jahre 1890 für einen Unfall, welcher sich im Jahre 1888 ereignet hat, eine vom 15. Juli 1888 ab laufende Rente fest⸗ gesetzt wurde, so ist nicht das Lebensjahr maßgebend, welches der Rentenempfänger im Jahre 1890 vollendet, sondern das⸗ jenige, welches er im Jahre 1888 zurückgelegt hat.
9) Auf die für die Dauer einer voraussichtlich vorüber⸗ gehenden Erwerbsunfähigkeit zu gewährenden Renten findet der Tarif ebensowenig Anwendung, wie auf die im abge⸗ laufenen Jahre zur Last gefallenen, bereits wieder erloschenen Renten. Für diese Renten ist ein Kapitalwerth überhaupt nicht umzulegen; dieselben werden vielmehr gleich den sonstigen Leistungen der Genossenschaft (Heilverfahrens⸗, Beerdigungs⸗, Verwaltungskosten ꝛc.) bei der Berechnung der Mitglieder⸗ beiträge nur soweit in Ansatz gebracht, wie sie thatsächlich ge⸗ fahlt worden ind.
1 Tarif “ zur Berechnung des Kapitalwerthes der der Tiefbau⸗Berufsgenossenschaft in einem Rechnungsjabre zur Last gefallenen Rente.. 18 Um den Kapitalwerth der Rente zu ermitteln, welche ein im Alter von x Jahren stehender Entschädigungsberechtigter (Spalte 1) vezieht, ist
die Jahresrente zu vervielfältigen bei Verletzten, Wittwen, Waisen und Aszendenten mit
. Spalte 2 — 5).
Alter in zurück⸗ gelegten Jahren. X.
Alter. in zurück⸗ Ver⸗ . gelegten letzte. Ge⸗ Waisen. . ete. tödreter
Ver⸗ letzte.
Aszen⸗ denten.
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Alter ; in zurück. Ver⸗ gn gelegten letzte Ge⸗ Behhen. stödteter
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Berlin, den 26. Januar 1889.
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Das Reichs⸗Versicherungsamt
Bödiker.
In den „Amtlichen Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ folgt hier⸗ nach eine Begründung und Erläuterung der vorstehenden Bekanntmachung und des Tarifs in Form einer „Mittheilung“, deren letzter Satz lautet:
Was endlich den Werth anlangt, den der vorstehend abgedruckte Tarif für die sämmtlichen Berufsgenossenschaften
hat, wenn es sich um den Uebergang von Renten von der einen auf die andere Lenfsgenossenschaft. und die Berechnung des mitübergehenden Reservefonds⸗Antheils handelt, 18S dieserhalb auf das Rundschreiben vom Dezember 1888 R.⸗V.⸗A. I. 22 512 Ziffer 2 Absatz 2 — „Am achrichten des R.⸗V.⸗A.“ 1889 Seite 6 — zu verweisen. 16“ 6
Königreich Preußen.
Privilegium b Ausgabe von 150 000 ℳ vierprozentiger Vorzugs⸗ nleihescheine II. Ausgabe der Westholsteinischen Eisenbahngesellschaft.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.
Nachdem die Westholsteinische Eisenbahngesellschaft darauf angetragen hat, ihr behufs Deckung der Kosten für Erweite⸗ rung der Bahnanlagen, Vermehrung der Betriebsmittel u. s. w. die Aufnahme einer Anleihe von 150 000 ℳ durch Ausgabe auf den In⸗ haber lautender Anleihescheine zu gestatten, wollen Wir in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 (Gesetz⸗Sammlung Seite 75 ff.) durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung zur Ausgabe jener Anleihescheine unter folgenden Be⸗ dingungen ertheilen:
§. 1. Die bis zur Höhe von 150 000 ℳ auszugebenden Anleihe⸗ scheine werden unter der Bezeichnung:
Anleihescheine zweiter Ausgabe der Westholsteinischen Eisen⸗ bahngesellschaft V in Stücken zu 500 ℳ unter fortlaufender Nummer von 1 bis 300 nach dem anliegenden Muster A ausgefertigt. 3
Der Gesellschaft bleibt das Recht vorbehalten, für die im Ein⸗ gang dieses Privilegs bezeichneten Zwecke mit staatlicher Genehmigung eine weitere Anleihe bis zum Betrage von 150 000 ℳ in Anleihe⸗ scheinen zweiter Ausgabe aufzunehmen, welchen für ihre Ansprüche auf Verzinsung und Tilgung dieselben Rechte wie den jetzt auszugebenden Anleihescheinen zustehen.
Auf der Rückseite der Anleihescheine wird dieses Privilegium ab⸗ gedruckt Dieselben werden mit der faesimilirten Unterschrift zweier Mitglieder der Eisenbahn⸗Direktion versehen und von einem Beamten der letzteren handschriftlich unterzeichnet.
Die für diese Anleihescheine nach dem ferner anliegenden Muster B auszufertigenden Zinsscheine sowie die Anweisungen zur Abhebung neuer Zinsscheine nach Muster C werden in gleicher Weise ausgefertigt. Die erste Reihe der Zinsscheine für zehn Jahre nebst esschein. Anweisung wird den Anleihescheinen beigegeben. Beim Ablauf des ersten und jedes folgenden zehnjährigen Zeitraums werden nach vor⸗ heriger einmaliger öffentlicher Bekanntmachung für anderweite zehn Jahre neue Zinsscheine und Zinsschein⸗Anweisungen ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt an den Vorzeiger der Zinsschein⸗Anweisung, durch deren Rückgabe zugleich der Empfang der neuen Zinsscheine bescheinigt wird, sofern nicht vorher dagegen von dem Inhaber des Anleihescheins unter Vorlage desselben bei der Eisenbahn⸗Direktion schriftlich Wider⸗ spruch erhoben worden ist. Im Falle eines solchen Widerspruchs erfolgt die Ausgabe an den Inhaber des Anleihescheins. 8
Werden Zinsschein-Anweisungen nicht innerhalb Jahresfrist vom Tage ihrer Fälligkeit ab zur Erhebung der neuen Zinsscheine benutzt, so erfolgt die Ausgabe der neuen Zinsscheine und Zinsschein⸗Anwei⸗ sungen nur an die Inhaber der Anleihescheine.
§. 2. Der Nennwerth der Anleihescheine zweiter Ausgabe wird mit jährlich vier vom Hundert verzinst. Die Zinsen werden halb⸗ jährlich vom 1. April und 1. Oktober des betreffenden Jahres ab ausbezahlt.
Zinsen, deren Erhebung innerhalb vier Jahren von den in den betreffenden Zinsscheinen bestimmten Zahlungstagen an nicht geschehen ist, verfallen der Gesellschaftskasse.
§. 3. Die Inhaber der Anleihescheine 8 auf Höhe der darin verschriebenen Beträge und der dafür nach §. 2 zu zahlenden Zinsen Gläubiger der Westholsteinischen Eisenbahngesellschaft und daher be⸗ fugt, wegen ihrer Kapitalien und Zinsen sich an das gesammte Ver⸗ mögen der Gesellschaft und dessen Erträge vor den Inhabern der Stamm⸗ und Vorzugs⸗Stammaktien und der zu diesen gehörigen Di⸗ videndenscheine zu halten, stehen jedoch den Inhabern der auf Grund Unseres Privilegiums vom 27. Dezember 1880 aufgenommenen 1. Vor⸗ zugs⸗Anleihe von 700000 ℳ nach.
§. 4. Die Anleihescheine zweiter Ausgabe unterliegen vom Jahre 1894 ab der Tilgung, wozu alljährlich ein Halbes vom Hundert des Nennwerthes, sowie die auf die getilgten Anleihescheine fallenden ersparten Zinsen verwendet werden. Die Tilgung wird durch Aus⸗ loosung bewirkt.
Die Ausloosung findet zuerst im Jahre 1893 und sodann all⸗ jährlich statt und die Auszahlung des Nennwerthes der hiernach zur Rückzahlung gelangenden Anleihescheine erfolgt vom 1. April des auf die Ausloosung folgenden Jahres ab, zuerst also im Jahre 1894.
Der Gesellschaft bleibt das Recht vorbehalten, vom Jahre 1898 ab eine größere als die im Eingang dieses Paragraphen bezeichnete Tilgung vorzunehmen und dieselbe dadurch zu beschleunigen, wie au nach dem Jahre 1898 zu jeder Zeit sämmtliche Anleihescheine dur öffentliche Blätter mit sechsmonatlicher Frist zu kündigen und durch Zahlung des Nennwerthes einzulösen. 1
§. 5. Die Inhaber der Anleihescheine sind nicht befugt, die Rückzahlung der darin verschriebenen Beträge anders als nach Maß⸗ Fab⸗ der im §. 4 enthaltenen Tilgungsbestimmungen zu fordern, es ei denn a. daß fällige Zinsscheine, ungeachtet solche zur Einlösung vorgezeigt werden, länger als drei Monate unberichtigt bleiben,
b. daß der Betrieb der Bahn aus Verschulden der Gesellschaft länger als sechs Monate ganz aufhört,
c. daß die im §. 4 festgesetzte Tilgung der Anleihescheine nicht eingehalten wird.
In den Fällen a und b bedarf es einer Kündigung nicht, das
Kapital kann vielmehr von dem Tage ab, an welchem einer derselben eintritt, zurückgefordert werden, und zwar zu a bis zur Einlösung der betreffenden Zinsscheine, zu b bis zur Wiederherstellung des unter⸗ brochenen Betriebes. In dem unter e gedachten Fall ist eine dreimonatliche Kündigungs⸗ frist zu beobachten, auch kann der Inhaber eines Anleihescheins von diesem Kündigungsrecht nur innerhalb dreier Monate von dem Tage ab Gebrauch machen, wo die Zahlung der Tilgungssumme hätte stattfinden sollen. Die Kündigung verliert indessen ihre rechtliche Wirkung, wenn die Eisenbahngesellschaft die nicht eingehaltene Tilgung nachholt und zu dem Zweck binnen längstens dreier Monate nach er⸗ folgter Kündigung die Ausloosung der zurückzuzahlenden Anleihescheine nachträglich bewirkt. b
§. 6. Die Ausloosung der alljährlich zu tilgenden Anleihe⸗ scheine erfolgt alljährlich — zuerst im Jahre 1893 — in den Monaten Juli bis September am Sitz der Direktion in Gegenwart eines Mitglieds derselben und eines Notars. Die Zeit der bezüglichen Verhandlung, zu welcher den Inhabern der Anleihescheine der Zutritt freisteht, ist 14 Tage vorher durch einmalige Bekanntmachung in 8. im §. 10 erwähnten Blättern zur öffentlichen Kenntniß zu
ringen.
§. 7. Die Nummern der ausgeloosten Anleihescheine werden binnen 14 Tagen nach der Ausloosung einmal öffentlich bekannt
emacht, die Rückzahlung derselben erfolgt bei der Eisenbahn⸗
Frnpitine in Neumünster an die Vorzeiger der betreffenden Anleihe⸗ cheine gegen Auslieferung derselben und der dazu gehörigen noch nicht fälligen Zinsscheine.
Werden die noch nicht fälligen Zinsscheine nicht mit rt so wird der Betrag der fehlenden an dem Kapitalbetrag gekürzt und zur Einlösung der Zinsscheine verwendet, sobald dieselben zur Zahlung vorgezeigt werden. .