London, 15. Februar. (W. T. B. ladungen angeboten. — Wollauktion.
Iaaege r, 15. Februar. (W. T. B.) 30r Water Taylor 9, 20r Water Leigh 8 ½, 30r Water Clayton 8 ½, 32r Mock Brooke 81, 40r Mayoll 9, 46r Medio Wilkinson 10 , 32r Warpcops Lees 8 ⅛, 36r Warpcops Rowland 9 ½¼, 40r Double Weston 9 ½, 60r Double courante Qualität 12 ⅛⅞, 32“ 116 vds 16 % 16 grey Printers aus 32r/46 169. Fest.
ew⸗York, 15. Februar. (W. T. B. Baumwollen⸗
Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 137 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 77 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 50 000 Ballen, Vorrath 878 000 Ballen.
Submissionen im Auslande.
Italien.
.1) 22. Februar. Spezia. Direzione Armamenti E. Marina: Tischwäsche für die Messen der Königlichen Kriegsschiffe. Vor⸗ anschlag 40 000 Lire. Certificat.
2) Mailand. Direktion der Mittelmeerbahn: a. Stahl⸗ schienen, 2240 t nebst dem zugehörigen Kleinmaterial an Laschen, Bolzen, Schrauben u. dgl. für die Strecke Roccasecca —-Rocca d'Evandro, Linie Rom— Neapel. Voranschlag 516 571,75 Lire.
b) Stahlschienen, 55 404 m für die Linie Chiusi —- Empoli. Voranschlag 448 000 Lire.
c. Stahlschienen, 760 t nebst zugehörigem Kleinmaterial für die Linie Tarento —Reggio. Voranschlag 175 505 Lire.
Im Projekt:
Anlage eines elektrischen Trambahnnetzes 14 800 m Länge, nämlich:
v von der Piazza della Stazione nach der Galleria St. Brigida
m,
b. von der Piazza della Stazione nach der Casina Cinese 2200 m, von der Piazza della Stazione nach der Neuen Universität
m,
d. von der Piazza della Stazione nach der Marina 2460 m,
e. von der Piazza del Plebiscito nach dem Corso Vittorio Emanuele 3600 m, 1
abgesehen von eventuellen Verlängerungen.
Naͤheres bei den Ingenieuren Cigliano und Fer
8
in Neapel von
Verkehrs⸗Anstalten.
(W. T. B.) Die Post von dem am 16. Januar aus Shanghai abgegangenen Reichs⸗Postdampfer „Bayern“ ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlich am 18. Vormittags zur Ausgabe.
— Der Verkehr auf den Wasserstraßen Berlins, welcher im Jahre 1887 einen sehr erheblichen hüile wang, und zwar muthmaßlich infolge der durch Einführung der neuen Bauordnun hervorgerufenen gesteigerten Bauthätigkeit genommen hatte, ist, na dem „Centralbl. d. Bauverw.“, während des Jahres 1888 auf der vorjährigen Höhe geblieben. Das Gesammtgewicht der zu Wasser an⸗ e Güter hat eine geringe Steigerung erfahren, während
etreffs der durchgehenden und abgegangenen Güter eine unerhebliche
Verminderung eingetreten ist. Das Gesammtgewicht betrug in Tonnen: 1884 1885 1886 1887 1888
a. durchgehende — 308 883 316 735 344 707 326 111
b. angekommene 3 074 900 3 426 415 3 632 690 4 228 170 4 229 540
c. abgegangene 273 384 314 613 296 050 355 595 339 748
Die Anzahl der Schiffe zeigt eine Verminderung gegenüber dem
Vorjahre: 1884 1885 1886 1887 1888
a. Durchgehende 4 447 4 016 3 917 4 270 3 657 b. angekommene 37 837 41 359 45 057 49 168 46 307 c. abgegangene 37 043 40 980 44 562 48 935 46 187
Unter den angekommenen Schiffen befanden sich 5721 Personen⸗ dampfschiffe, 1845 Schleppdampfer, 325 Tau⸗ (bezw. Ketten⸗) Schiffe, 496 Güterdampfschiffe (davon 34 unbeladen) mit einer Tragfähigkeit von 49 085 t, beladen mit 31 774 t Gütern, 37 923 Segelschiffe (davon 2284 unbeladen) mit einer Tragfähigkeit von 4 353 959 t, beladen mit 4 197 766 t Gütern. — Unter den abgegangenen Schiffen waren 5717 Personendampfer, 1914 Schleppdampfer, 325 Tau⸗ (bezw. Ketten⸗) Schiffe, 486 Güterdampfschiffe (davon 58 unbeladen) mit 28 280 t Gütern, 37 749 Segelschiffe (davon 33 842 unbeladen) mit 311 468 t Gütern. — Unter den durchgehenden Schiffen waren 3 Schleppdampfer, 3654 Segelschiffe (davon 910 unbeladen) mit 326 111 t Gütern.
sind 82 gx. . v... angekommen Anzabl Tonnengehalt Anzahe. Tonnengehalt
der 12 516 170 12 740 18888 153 11 554 122 11 203
Allenstein, 15. Februar. (W. T. B.) Das Königliche Eisenbahn⸗Betriebsamt macht bekannt, der Betrieb auf der Strecke Soldau bis Neidenburg ist wieder hergestellt.
Koblenz, 16. Februar. (W. T. B.) Das Eisenbahn⸗ Betriebsamt Koblenz macht bekannt: Der gesammte Trajekt⸗ verkehr Bingerbrück — Rüdesheim ist seit heute Morgen wieder eröffnet.
Hamburg, 15. Februar. (W. T. B.) Die Postdampfer „Borussia“ und „Holstein“ der Hamburg⸗Amerika⸗ nischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft haben, von New⸗ York kommend, heute Vormittag Lizard passirt. 3
— 16. Februar. (W. T. B.) Die Postdampfer „Wie⸗ land“ und „Thuringia' der v’’ Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft sind, von hier kommend, er⸗ sterer gestern um 4 Uhr Nachmittags in New⸗York, letzterer an demselben Tage in St. Thomas eingetroffen.
London, 16. Februar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Spartan“ ist am Donnerstag auf der Heimreise in Capetown
angekommen. Theater und Musik.
Deutsches Theater. Morgen, Sonntag, wird „Doktor Klaus“ gegeben; am Montag geht das vieraktige Lustspiel „Krisen“ von Eduard Bauernfeld neu einstudirt in Scene. Das weitere Re⸗ pertoire der Woche ist folgendermaßen festgestellt: Dienstag, 19., „Die Jüdin von Toledo“, Mittwoch, 20., „Faust“, Donnerstag, 21., „Krisen“, Freitag, 22., „König Heinrich der Vierte“, Sonnabend, 23., „Arria und Messalina“, Sonntag, 24., „Krisen“.
Berliner Theater. Das Wochen⸗Repertoire ist folgender⸗ maßen festgestellt: Sonntag, den 17.: „Der Kaufmann von Venedig“. Montag: „Die wilde Jagd“. Dienstag: „Cornelius Voß“. Mitt⸗ woch: „Haus Fourchambault“. Donnerstag: „Der Kaufmann von Venedig“. Freitag (23. Abonnements⸗Vorstellung): „Haus Four⸗ chambault“. Sonnabend: „Der Kaufmann von Venedig’“. .
Lessing⸗Theater. „Die Rosa⸗Dominos“ bleiben auch in dieser Woche für drei Abende auf dem Repertoire. Außerdem bringt das Wochenprogramm am Dienstag eine Wiederholung von „Cyprienne“ mit Lilli Petri in der Titelrolle und am Freitag eine Wieder⸗ aufführung von „Nora“, die wahrscheinlich in Gegenwart des Dichters stattfinden wird. 1 1
Belle⸗Alliance⸗Theater. Die „Münchener“, welchen das Schauspiel „Almenrausch und Edelweiß“ noch immer vielen Besuch bringt, werden dasselbe dennoch zu Anfang kommender Woche absetzen, um einer anderen, durch ihre Veranlassung besonders bemerkenswerthen Vorstellung Platz zu machen. 1 8
— Der Wagner⸗Verein Berlin hatte gestern im Saale der Philharmonie ein Concert zum Gedächtniß des (am 13. Februar 1883 verstorbenen) großen Meisters veranstaltet, welches äußerst würdig verlief und durch die Gegenwart des Allerhöchsten Protektors, Sr. Majestät des Kaisers, sowie Ihrer Majestät der Kaiserin eine besondere Weihe erhielt. Zur Aufführung kamen Bruchstücke aus dem „Parsifal’ und den „Meistersingern“. An der Ausführung waren als Solisten betheiligt die Damen Leisinger und Wegner sowie die Herren Betz, C. Hill, Winkelmann und Lieban. Die Gesammtleitung hatte Prof. Klindworth über⸗ nommen. Solisten, Chor (der Klindworth'sche) und Orchester leisteten Vorzügliches, und das überaus zahlreich erschienene distinguirte Publi⸗ kum erkannte dies auch durch reichen Beifall an.
— Für den letzten Beethoven ⸗Abend des Hrn. Dr. Hans von Bülow, welcher gestern im Saale der Sing⸗Akademie stattfand, hatte derselbe die Sonaten op. 2 Nr. 3, op. 10 Nr. 1, op. 7, op. 31 Nr. 1 und op. 53 zum Vortrag auserwählt. Außer diesen fünf Sonaten enthielt das Programm noch acht Bagatellen und die selten gehörten sechs Variationen über den Marsch aus den „Ruinen von Athen“. Das unübertreffliche, durch die feinsinnige Auf⸗ fassung der Beethoven'schen Werke so höchst anziehende Spiel Hans von Bülow's ist allgemein anerkannt. Am gestrigen Abend schien eine gewisse Unruhe und mitunter äußerlich sichtbare Erschöpfung den gefeierten Künstler zu beeinflussen, und es gelang ihm nicht Alles so, wie es sonst der Fall ist. Es erschien auch die Tempobewegung mancher Allegrosätze schneller und stürmischer, als man dieselben sonst zu hören pflegt. Nach dem Vortrag einer jeden Sonate wurde
r. von Bülow mit sehr lebhaften Beifeleehengungen begrüßt.
besonders zündend war die geistvolle Ausführung der Bagatellen sowie der erwähnten Variationen. Blickt man nach diesem letzten Abend zurück auf die Fülle von Kunstgenüssen, die uns der bald am — t, bald am Flügel unausgesetzt thätige Künstler in wenigen Monaten bereits dargeboten hat, so möchte man behaupten, daß dies wohl ohne Beispiel in unserer Musikwelt dasteht, und daß die hiermit verbundenen geistigen An⸗ strengungen fast über menschliche Kräfte hinausgehen. Eine größere Schonung derselben dürften wohl alle warmen Verehrer dem Meister anzurathen geneigt sein. Wir bemerken schließlich noch, daß ungeachtet der gleichzeitig stattgehabten Gedächtnißfeier für Richard Wagner
sämmtliche Plätze der Sing⸗Akademie besetzt waren. 1t
Mannigfaltiges.
Demnächst wird von dem Steallmeister Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten von Schwarzburg⸗Sondershausen, Berthold Schönbeck, im Verlage von Friese u. von Puttkamer in Dresden ein „Fahrhandbuch' erscheinen, welches die Aufmerksamkeit aller interessirten Kreise auf sich lenken dürfte. Der Verfasser, dessen im vorigen Herbst erschienenes Werk: „Das Scheuen der Pferde“ einen bedeutenden Erfolg erzielte, tritt hier wiederum mit seiner langjährigen Erfahrung für eine Sache ein, welche für unser ganzes Verkehrsleben von Bedeutung ist. 8
Zur Leipziger Fahrrad⸗Ausstellung, welche vom 23. d. M. bis 3. März abgehalten wird, schreibt man uns: Die Ausstellung wird eine außerordentlich vielseitige werden und dürfte weiteste Kreise interessiren. So will u. A. der Deutsche Radfahrer⸗Bund eine land⸗ schaftliche Gruppe nebst Bundes⸗Ehrenzelt senden. In letzterem werden nur Sachen enthalten sein, die einerseits von dem Umfange und der Bedeutung des Deutschen Radfahrer⸗Bundes Zeugniß geben, andererseits sich auf den Beginn des Radfahrsports in Deutschland beziehen. Im Mittelpunkt des Zelts wird sich die lebensgroße Büste des Freiherrn von Drais, des Erfinders des Fahrrades, befinden und darunter die von Bundesmitgliedern errungenen Ehrenpreise von ekrönten Häuptern, Fürstlichkeiten oder sonstigen Stiftern außer⸗ halb des Bundes, meist Sachen von hohem künstlerischen Werth. Gau⸗ und Vereinsbanner werden das Ganze abschließen. Zu dem an drei Abenden abzuhaltenden Konkurrenzfahren sind nicht weniger denn 81 Nennungen erfolgt, die sich wie folgt vertheilen: Kampf um die Meisterschaft von Europa im Kunstfahren auf dem Zweirad fünf, und zwar sind hierbei vertreten die Städte Bernburg, Töthen, Han⸗ nover, Nürnberg und Ottensen bei Altona; für das Einzel⸗Kunstfahren liegen acht Nennungen vor, darunter außer den eben genannten noch Berlin und Köslin; am Reigenfahren betheiligen sich vier resp. fünf Klubs, am Kürfahren zehn und am Fußradfahren fünf Herren. Als Preise sind ausgesetzt neben einem goldenen Meisterschafts⸗Ehrenzeichen künstlerisch ausgeführte Ehren⸗Urkunden und Werthgegenstände. Auf der Ausstellung werden ca. 150 Aussteller des In⸗ und Auslandes vertreten sein, besonders auch England. Neben Fahrrädern aller Kon⸗ struktionen, Fabriken und Marken kommen auch historische Fahr⸗ räder zur Ausstellung, darunter das vom Erfinder, Freiherrn von Drais selbst gebaute und gefahrene. Auch Einzeltheile werden selbst⸗ verständlich ausgestellt sein und Zeugniß für die große Bedeutung abgeben, welche das jüngste Kind der Eisen⸗ und Stahlindustrie ge⸗ wonnen hat. Nach den bisherigen Anfragen und Anmeldungen zu schließen, läßt sich auf einen ganz bedeutenden Fremdenzufluß rechnen. Das geschäftsführende Comits besteht aus den Herren: G. Adolf Simon CCöö86 Theophil Weber (Schriftführer) und Rob. Höfer (Kassirer). as Ehren⸗Comité wird von den Spitzen der höchsten Behörden in Leipzig gebildet. Für genügende und möglichst billige Unterkunft wurde nach Möglichkeit Sorge getragen, und giebt der Schriftführer auf Anfragen gern Auskunft. Dauerkarten, gültig zu fortgesetztem Besuch der Ausstellung und sämmtlichen Festlichkeiten ö Eröffnungsfeierlichkeiten, werden zum Preise von 10 ℳ ab⸗ gegeben.
Chartres. 15. Februar. (W. T. B.) In dem Central⸗Bureau der hiesigen Post fand heute eine heftige Explosion statt, welche auf eine in einem Briefkasten befindlich gewesene Dynamitpatrone zurückgeführt wird. Drei Personen wurden dabei schwer verwundet. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Brüssel, 15. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Reforme“ ist in dem Kohlenbergwerk bei Maurage in Folge eines Seilbruchs der Fahrstuhl im Einfahrtschacht herab⸗ gestürzt, wobei 13 Personen verwundet und 1 getödtet wurden.
““
vom 16. Februar 1889 r Morgens. 8 2 Kahl.
£—
— —⁰
8S8
. märchen.
red. in Millim Temperatur in ° Celsius
50C. = 40 R
Montag:
G 8
Regen bedeckt wolkig Dunst wolkenlos halb bed.
ckholm. Anfang 7 ½ Uhr.
S üvewn. 8 t Petersburg
Moskau..
StstseGC
A
Q
8 mbbdedeeese
bedeckt Dienstag:
8 G
wolkig 767 wolkig 765 760 761 757 751 751 762 766 765 764 762 759 758 756
1) Elbmündung voll Treibeis. Uebersicht der Witterung. Wind und Wetter über Westeuropa stehen unter Domino’s. dem Einfluß eines barometrischen Maximums, und A. dessen Kern über Frankreich liegt. Bei mäßigen nordwestlichen Winden und meist langsam sinkender Temperatur ist das Wetter über Centraleuropa vorwiegend trübe, vielfach sind geringe Niederschlaͤge gefallen. Westdeutschland ist L Deutsche Seewarte. und
hghEhéEẽEèéUéUéé&E&E&E²EE&ECuéUéUéU2ẽ ⏑α,—FR Réẽ!RéRèUéUéèèẽVτV—N—RAèqéR6éẽVFVéèUèℛèèUCUéééMUMUMᷓUUU Theater⸗Anzeigen.
Königliche Fchauspiele. Sonntag: 52 45. 111. e Der RJe
— 88 8
wolkig nfang 7 Uhr.
wolkenl. ¹1)
SS 1 88
wolkenlos Montag:
wolkig bedeckt bedeckt Schnee bedeckt wolkig bedeckt bedeckt
Dienstag:
Montag: Dienstag:
Eeeeagüöeeüeeesbssehdeedne
Montag: Dienstag:
Die Lerche. A. Wolff.
Vorstellung): vard. Antonie Mars.
Opern⸗ Oper in r
zösischen des Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rell⸗ stab. Ballet von Paul Taglioni. Regisseur: Herr Salomon. Schauspielhaus. 47. Vorstellung. Ein Schauspiel in 4 Akten von Shakespeare, für die deutsche Bühne neu übersetzt und bear⸗ beitet von Franz von Dingelstedt. von Flotow. Tanz von E. Graeb. Opernhaus. lustigen Weiber von Windsor. phantastische Oper Dichtung nach Shakespeare’'s gleichnamigem Lust⸗ spiele von H. S. von Mosenthal.
Schauspielhaus. Schnee spiel in 4 Akten von Francis Stabhl. Opernhaus. fliegende Holländer. 3 Akten von Richard Wagner.
Schauspielhaus. wolkig Aang. Volksschauspiel in 5 Akten von Paul Heyse.
Schnee 1 Neu einstudirt: spiel in 4 Aufzügen von Eduard Bauernfeld.
Die Jüdin von Toledo.
Mittwoch: Faust.
Tessing-Theater. Sonntag 1
Victorien Sardou und E. de Najac. Luftspiel in 1 Akt von E
Anfang 7 Uhr.
Wallner-Theater. Sonntag (Letzte Sonntags⸗
Zum 130. Male: Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und
Dirigent: Herr Anfang 7 Uhr. inter⸗
Montag und Dienstag: Der dritte Kopf. Mittwoch: Zum 1. Male:
usik von Fr. Anfang 7 Uhr. 46. Vorstellung. Die
Komisch⸗ Germania.
Dichtung von Ernst Scherenberg.
A. Raida. Tanz von Hoguet. fang 7 Uhr.
48. Vorstellung. Tilli. Lust. Montag und folgende Tage: Anfang 7 Uhr. 8 Vorftelung Der
omantische Oper in Anfang 7 Uhr. Sonntag;
49. Vorftellung. Weltunter⸗ zum 73. Male
von A. Sullivan. Montag: Der Mikado.
heiter Beutsches Theater. Sonntag: Doctor Klans. 1“
Residenz-Theater. Sonntag: Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Tochés, bearbeitet von Franz AWalnef. „Vorhen: Zuns J. Wogl
8 L e ustspiel in von Jose rünstein. Berliner Theater. Sonntag: Der Kauf⸗ 7 ½ Uh maun von Venedig. ö1“ Die wilde Jagd. Cornelius Voß.
Krisen. Ein Lust⸗
Nervöse Frauen. Wallner.
—r- 8
Vorher:
Hofschauspielers Hrn. Max
Vorher:
zügen von Dr. Müller. Anfang 7 ½ Uhr.
Vorher:
Leuchtkugeln.
Madame Boni⸗
Neumann. Kopf. Gesangsposs 4 v1111A16“X“ .“
Deutsch von Emil N Der
Akten v
Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benutzung einer englischen Idee von Franz Wallner. Madame Bonivard.
Das Schützenfest. Schwank in 3 Akten von R. Misch und W. Jacoby.
Victoria-Theater. Sonntag: 1 Großes nationales Ausstattungsstück in 3 Akten von O. Nicolai. in 4 Akten und 12 Bildern mit Ballet und Chören.
Inscenirt von Gustav Scherenberg. An⸗
Germania.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Mit neuer glänzender Ausstattung, (in deutscher Sprache): Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. G Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert.
Anfang 7 Uhr.
r. Montag: Dieselbe Vorstellung.
Belle-Alliance-Theater. Sonntag: 25. Gast⸗
1gs 111“ 8 spiel der Münchener Mitglieder des Königl. Theaters Die Rosa⸗ am Gärtnerplatz, unter 8eg des Königl. bayer. verbrannt. Lustspiel in 1 Akt von Eugsène Labiche. Dieselbe Vorstellung.
Cyprienne. Lustspiel in 3 Akten von
Voltaire wird Charaktergemälde mit Gesang und Tanz in 5 Auf⸗ Hermann von Schmid.
Montag: Almenrausch und Edelweiß.
eäaee Central-Theater. Sonntag: Zum 56. Male: Sr Gesangsposse in 4 Akten von W. WMannstädt. Musik von G. Steffens. Anf. 7 ½ Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Sonntag: Zum 25. Male: 829 junge Faeenn
Leop. Ely. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 7 Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung. Anfang 7 ½ Uhr.
Faäamilien⸗Nachrichten.
8
Verlobt: Frl. Nanny Schnehage mit Hrn. Albert Töbing (Lüchow—Bevensen). — Frau Auguste Kuhn, geb. Menzel, mit Hrn. Arthur Keller (Frei⸗ burg i. Schl. — Meerane i. Sachsen.)
Verehelicht: Hr. Richard Gößler mit Frl. Hed⸗ wig Krümling (Berlin — Magdeburg). — Hr. Karl Teige mit Frl. Margarete Neumann (Berlin). — Hr. Otto Strohmever mit Frl. Adelheid Stroh⸗ meyer (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hr n. Rittergutsbesitzer Müller (Dom. Reichenforst). — Hrn. Dr. Weise
Hannover). — Hrn. Prem.⸗Lieut. Münter
Metz). — Hrn. Ger.⸗Assessor Rusche (Magde⸗ burg). — Hrn. Max Heller (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. Rud. Mann (Berlin). — Hrn. Major von Schulz (Dresden). — Hrn. Oberförster Rahm (Danzig). — Hrn. Paul Riecke (Kriebstein b. Waldheim). — Hrn. Reg.⸗Assessor Gesch (Breslau).
Gestorben: Hr. Lehrer C. L. Jahn (Berlin). — Hr. Sanitätsrath Dr. Robert Fischer (Berlin). — Frau Wilhelmine Schilling, geb. Zieschang (Berlin). — Frl. Philippine Spohn (Brandenburg a. H.) — Hr. Albert Molineus (Barmen). — Frau verw. Pauline von Wedell⸗Burghagen, geb. von Lettow (Pumptow). — E. Frhrn. M. von Bethmann Tochter Marie Luise (Frankfurt a. M.). — Frau Klara Maercker, geb. von Seelhorst, (Berlin). — Hr. Oekonom Christoph Paul (Uhrs⸗ leben). — Frau Professor Mathilde Mauch, geb. Schwenk, (Ulm). — Hr. Ingenieur erner Reissiger (Chemnitz). — Hr. Dr. med. W. Gitter⸗ mann (Stadtilm). — Hr. Lehrer emer. Traugott Hielscher (Danzig).
Anfang 7 ½ Uhr.
Zum 2. Male:
Musik von C.
Burleske Musik
Zum 51. M.:
Ballabend. Anfang
Zum 6. M.: Oberbayerisches
Musik von
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen
acobso
reußen Nr. 120, die Aussicht auf Anstellung
za Nℳo. 43.
Er t e Beil a 9 e zeiger und Königlich Pr
Berlin, Sonnabend, den 16. Februa
— 8
8.
n Staats⸗
amnn vbelschtckh *
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
Im aktiven Heere. Berlin, 9. Fee. Busch, Hauptm. von der 2. Ingen. Insp., als Comp. Chef in das Niederschles. Pion. Bat. Nr. 5, Giertz, Hauptm. und Comp. Chef vom Riederschles. Pion. Bat. Nr. 5, in die 3. Ingen. Insp. versetzt.
Berlin, 12. . Wackermann, Oberst⸗Lt. und Eisen⸗ bahn⸗Linien⸗Kommissar in Köln, v. Hugo, Oberst⸗Lt. à la suite des
1. Hess. Inf. Regts. Nr. 81 und Eisenbahn⸗Linien⸗Kommissar in
Sachsenhausen, unter Verleihung eines Patents ihrer bisherigen Charge, der Charakter als Oberst verliehen.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 13. Februar. Theremin, Pr. Lt. vom 7. Thür. Inf. Regt. Nr. 96, der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. Berlin, 9. Februar. Wirth, Sec. Lt. von den Pionieren 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ham⸗ burg, Wick, Sec. Lt. von den Pionieren 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Mülhausen i. E., der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. Berlin, 12. Februar. Dr. von
Coler, Generalarzt 1. Kl. und Abtheil. Chef bei der Medizinal⸗ Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums, zum General⸗Stabsarzt der Armee, Chef des Sanitäts⸗Corps und der Medizinal⸗Abtheil. im Kriegs⸗ Ministerium, sowie zum Direktor der militärärztlichen Bildungs⸗ anstalten ernannt.
Königlich Bayerische Armee. 8
Abschiedsbewilligungen. Im Beurlaubtenst e. 30. Januar. Frhr. v. Redwitz, vormal. Pr. Lt. der Landw., die Erlaubniß zum Tragen der Uniform der aus der 1. Inf. Brig. verab⸗ schiedeten Landw. Inf. Offiziere ertheilt.
Im Sanitäts⸗Corps. 5. Februar. Dr. Salger (II. München), Stabsarzt von der Landw. 1. Aufgebots, zur Res. des Sanitäts⸗Corps versetzt.
XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. 10. Februar. v. Raab, Oberst und Com⸗ mandeur des 1. (Leib⸗) Gren. Regts. Nr. 100, unter Beförderung zum Gen. Major, zum Commandeur der 5. Inf. Brig. Nr. 63 er⸗ nannt. v. Minckwitz, Oberst und Commandeur des 9. Inf Regts. Nr. 133, in gleicher Eigenschaft zum 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100 versetzt. v. Mangoldt, Oberst⸗Lieut. und etatsmäß. Stabsoffizier im Schützen⸗ (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, unter Beförderung zum Obersten, zum Commandeur des 9. Inf. Regts Nr. 133 ernannt. Preußer, Oberst⸗Lt. und Commandeur des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, zum Obersten befördert. Schreiber, Oberst⸗Lt. und Commandeur des Landw. Bezirks Meißen, der Charakter als Oberst verliehen.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 3. Fe⸗ bruar. Barthel, Hauptm. und Comp. Chef im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, in Genehmigung seines Abschieds⸗ gesuchs mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Fort⸗ tragen der Regts. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disposition gestellt.
8. Februar. Lommatzsch, Gen. Major und Commandeur der 5. Inf. Brig. Nr. 63, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der Seree. enieJoß mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disposition gestellt.
Im Beurlaubtenstande. 9. Februar. Breyer, Pr. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Chemnitz, der Abschied bewilligt.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. 9. Februaär. Frhr. v. Hügel, SeczLt. der Res. des 4. Inf. Regts. Nr. 122, im aktiven Heere als Sec. Lt. im 4. Inf. Regt. Nr. 122, mit einem Patent unmittelbar hinter dem Sec. Lt. Frhr. v. Gültlingen I. des 3. Inf. Regts. Nr. 121 angestellt. Münzenmaier, Hauptm. und Battr. Chef im 1. Feld⸗ Art. Regt. Nr. 13, unter Ueberweisung zum Generalstabe der 27. Div. (2. Königl. Württemberg.), in den Generalstab zurückver⸗ setzt. v. Reinhardt, Hauptmann im Generalstabe der 27. Di⸗ vision (2. Königl. Württemberg.), als Compagnie⸗Chef in das 4. Inf. Regt. Nr. 122, Strebinger, Hauptm. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, als Comp. Chef in
das Inf. Regt. König Wilhelm Nr. 124, Fritsch, Hauptm. 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, unter elassung in seinem Kommando beim Großen Generalstabe, als Battr. Chef in das 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 13, versetzt. Graf v. Reischach, Sec. Lt. im 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, zum Pr. Lt. befördert. Vischer, Major z. D., zuletzt Comp. Chef im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, unter Verleihung eines Patents seiner Charge, zum Commandeur des Landw. Bezirks Ellwangen ernannt. Graf v. Linden, Sec. Lt. im ren. Regt. Königin Olga Nr. 119, Lutz, Flammer, Sec. Lts. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Frauer, Sec. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen Nr. 120, Riedel, Sec. Lt. im 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern,
Dinkelmann, Sec. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von
Preußen Nr. 125, — in das Train⸗Bat. Nr. 13, versetzt.
Im Beurlaubtenstande. 9. Februar. Dr. Barthel⸗ meß, Pr. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bez. Ulm, zum Hauptm., Ma yer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Ravensburg, König, Sec. Lt. der Res. des 3. Inf. Regts. Nr. 121, Beger, Sec. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bez. Ulm, Hofmeiste r, Sec. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bez. Ravensburg, Kräutle, Sec. Lt. der Res. des 3. Inf. Regts. Nr. 121, zu Pr. Lts. befördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 9. Fe⸗ bruar. v. Imle, Major z. D., unter Verleihung des Charakters als Oberst⸗Lt, von der Stellung als Commandeur des Landw. Bezirks Ellwangen enthoben. Liebherr, Hauptm. und Comp. Chef im
Gren. Regt. König Karl Nr. 123. Majer, Hauptm. und Comp.
Cvhef im 4. Inf. Regt. Nr. 122, in Genehmigung ihrer Abschieds⸗ gesuche mit Pension und mit der Regts. Uniform, unter Verleihung
des Charafters als Major, zur Disp. gestellt. Hummel, Haupt⸗
mann und Compagnie⸗Chef im S ee—9 König Wilhelm
Nr. 124, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Grenadier⸗Regiments König Karl Nr. 123, Freiherr v. Pagenhardt, Rittm. und Escadr. Chef im 2. Drag. Regt. Nr. 26, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, der Abschied bewilligt. Grundler, Hauptm. ga. D., zuletzt Pr. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm Kähhig von im Civildienst verliehen. Im Beurlaubtenstande. 9. Februar. egelmaier, auptm. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks eilbronn, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform, ytel, Pr. Lt. von den Landw. Pionieren 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Eßlingen, v. Maur, See. Lt. der Res. des Drag. Regts. Köntgin Olga Nr. 25, der Abschied bewilligt.
1u“
„ IIIIem 2. 8
r
AKiichtamtliches.
Preußen. Berlin, 16. Februar. Im weiteren Verlauf der gestrigen (3.) Sitzung des Herrenhauses bemerkte bei dem Eintritt in die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die allgemeine Landesverwaltung und die Zuständigkeit der Verwaltungs⸗ und Ver⸗ waltungsgerichtsbehörden der Provinz Posen, der Berichterstatter der Kommission, Ober⸗Bürgermeister Mueller: Die Kommission habe sich von der Zweckmäßigkeit des von der Re⸗ gierung in dem Gesetzentwurf vorgeschlagenen Weges zur Durch⸗ führung der Verwaltungsreform für die Provinz Posen überzeugt, indem sie zunächst von einer der Kreis⸗Kommunal⸗ und Provinzial⸗Kommunalordnung absehe und sich auf die Einführung des Geseges über die allgemeine Landesverwaltung und des Gesetzes über die Zuständigkeit der Verwaltungs⸗ und Verwaltungsgerichtsbehörden beschränke. Die Gleichheit der Verwaltung und der Zuständigkeit in allen Provinzen sei eine stäatliche Nothwendigkeit, die Kommunalverwaltung sei dagegen eine interne Angelegenheit der einzelnen Provinz. Aber mit Rücksicht auf die nationalen Gegensätze in der Provinz Posen seien gewisse Kautelen nothwendig, daß licht diese Gegensätze in das Kommunalleben eingriffen. Ursprünglich habe man die Verwaltungsreform der Provinz Posen mit der Kreis⸗ und Provinzialordnung an⸗ fangen wollen, habe aber diesen Weg als unpraktisch wieder aufgegeben. Auch die Erwägung der Regierung theile die Kommission, daß bei der Bildung der Laienkollegien in den Kreisen, den Regierungsbezirken und der Prvvinz durch die besonderen Verhältnisse der Provinz Posen eine Modisikation der freien Wahl der Laienmitglieder dieser Kollegien durch einen Vorbehalt des staatlichen Bestätigungs⸗ bezw. Er⸗ nennungsrechts auf Grund von Vorschlagslisten geboten sei. Dieser Vorbehalt der staatlichen Einmischung diene in Wirklichkeit zum Schutz der Minorität und zum Nutzen beider Nationalitäten, sei aber nicht als eine Maßregel gegen die polnische Nationalität zu erachten. Das in der Kommission geäußerte Bedenken, daß ein Kreisausschuß, der sich lediglich mit der allgemeinen Landesverwaltung zu befassen habe, den Mit⸗ gliedern keine befriedigende Thätigkeit gewähre, weil ihnen die Theilnahme an der Kommunalverwaltung fehle, sei nicht wegzuleugnen, die Kommission habe aber zunächst keinen anderen Ausweg gefunden. Durch Wahl einer Kreiskommunal⸗ Verwaltungskommission werde sich aber auf indirektem Wege jenes gewünschte Resultat auch erreichen lassen. Die Regierung wolle ihr Bestätigungs⸗ und “ ledig⸗ lich gebrauchen, um eine nationalpolitische Agitation aus der Verwaltung fernzuhalten. Die Kommission spreche das Vertrauen aus, daß die Kreistage in wohlverstandenem Intexesse der Bevölkerung Personen, bei denen eine national⸗ politische Agitation zu erwarten sei, von ihren Vorschlags⸗ listen ausschließen würden. Besonders wichtig sei es, ein geeignetes Organ für die Wahlen zum Provinzial⸗Ausschuß und zum Provinzialrath 5 finden. Die jetzige ständische Provinzialvertretung zerfalle nach den verschiedenen Zweigen der Verwaltung in vier ständische Verwaltungskommissionen; die wichtigste von diesen, die provinzialständische Ver⸗ waltungskommission, habe die Kommission nicht als Wahl⸗ körperschaft für diese Wahlen für geeignet gehalten und daher ein neues Organ in einem Provinzial⸗Ausschuß dafür schaffen
wollen; die Regierung erkläre aber, trotz der Anerkennung des
Wunsches der Bevölkerung nach einheitlicher Verwaltungs⸗ organisation werde durch diesen Vorschlag das Gesetz gefährdet. Die Kommission habe deshalb von diesem Vorschlage abgesehen, die Mehrheit habe aber bereits in diesem Gesetz ausdrücken wollen, daß ein solches einheitliches Organ der Kommunal⸗ verwoltung zu erstreben sei, um zu einem mit den anderen Provinzen konformen Zustand zu gelangen. Man habe sich damit einverstanden erklärt, daß die Bildung einer solchen Körperschaft einem Statut vorbehalten werde und bis dahin als Nothbehelf die Einrichtung getroffen werde, daß man von den jetzigen vier ständischen Fersgagegeasteeaes chen die beiden wichtigsten, die provinzialständische Verwaltungskommission und die Kommission für Chaussee⸗ und Wegebauten, zu einer Wahlkörperschaft kombinire, welche sich in dieser Form mit
lasse. Der heute gestellte Antrag habe der Kommission noch nicht vorgelegen; er könne deshalb Namens derselben darüber
nicht sprechen.
Vom Fürsten von Hatzfeldt⸗Trachenberg, unterstützt von 14 anderen Mitgliedern des Hauses, waren die folgenden Abänderungsvorschläge zur heutigen Berathung eingebracht worden: 8 I. den ersten Absatz des Artikels II „In den Fällen der §§. 10, 11, 12, 28, 29 des Gesetzes vom 30, Juli 1883 tritt an die Stelle des Provinzial⸗Aueschusses die provinzialständische Verwaltungs⸗ kommission“ zu streichen; II. den ersten Satz des Artikels V, wie folgt, zu fassen: „Hinsichtlich der Angelegenheiten der Provinz und der Kreise werden folgende Bestimmungen getroffen“; III im Artikel V Abschnitt A unter Nr. 3 folgende Bestimmung hinzuzufügen: 3) die Ver⸗ waltung der Angelegenheiten des provinzialständischen Verbandes der Provinz Posen wird einem Provinzial⸗Ausschuß übertragen, dessen Mitglieder von dem Provinzial⸗Landtag gewählt werden und der Bestätigung durch den Minister des Innern bedürfen. Zur Wahr⸗ nehmung der laufenden Geschäfte der kommunalen Provinzial⸗ verwaltung wird ein Landesdirektor bestellt, welcher von dem Provinzial⸗Ausschuß auf mindestens 6 bis höchstens 12 Jahre zu wählen ist und der Bestätigung des Königs bedarf. Die näheren Bestimmungen über die Zusammensetzung des Provinzial⸗Ausschusses und die von demselben zu erledigenden Geschäfte, sowie über die Stellung des Landesdirektors und der übrigen Provinzialbeamten werden durch eine nach Anhörung des Provinzial⸗Landtages zu er⸗ lassende Königliche Verordnung getroffen. Diese Königliche Ver⸗ ordnung bestimmt auch a. inwieweit der Königliche Landtags⸗ kommissarius, die zu seiner Vertretung oder Unterstützung abgeordneten Staatsbeamten, die Mitglieder des vreetaf us⸗ schusses, der Landesdirektor und die oberen Beamten des Provinzial⸗ verbandes den Berathungen des Provinzial⸗Landtages und seiner Ausschüsse beizuwohnen befugt sind, b. mit welchen Maßgaben die
Vorschriften des Gesetzes vom 21. Juli 1852 (GesetzeSamml.
S. 465) in Betreff der Dienstvergehen der Provinzialbeamten An⸗ wendung finden. 88
i Liebe
den EE1ö“ der anderen Provinzen vergleichen
Baͤssis gänzlich ver
reiherr von Wilamowitz⸗Möllendorff: Die Auffassun der Minorität in der Kommission über den Gesetzentwu finde ihren Ausdruck in dem vom Fürsten Hatzfeldt en
beue es ihn ( ), daß die Regierung Schritte thue den Ausnahmezustand zu beseitigen. Was zu einer Assimi⸗ lirung beitragen könne, werde Jeder zugestehen müssen nur werde man nicht zu weit gehen dürfen, um nicht vielleicht nachher eine rückläufige Bewegung her beizuführen. Er stimme zu, daß bis auf Weiteres hi etzige Zusammensetzung der Kreistage und des Provinzial⸗ andtages beibehalten werde. Durch Wahlen zum Kreistage würden die nationalen Gegensätze noch erheblich mehr in die kommunalen Verhandlungen hineingetragen werden. Die Bildung der Bevölkerung, besonders der ländlichen, berechtigte noch nicht zur Hoffnung auf eine gedeihliche Theilnahme an den Verhandlungen; wenn auch einzelne Kreise mit Rech ähnliches erstrebten, würden sie sich doch der Einheitlichkeit zu liebe fügen müssen. Dem Provinzial⸗Landtage fehlten bis jetzt noch die Elemente und Organe, damit er di Funktionen der übrigen Provinzial⸗Landtage erfüllen kön Auf ein im Jahre 1882 vom Landtage aufgestelltes Regulativ, wonach der Provinzial⸗Ausschuß und der Lande direktor wie in anderen Provinzen die Verwaltung führen sollten, sei ein vlegocgr Landtagsabschied erfolgt, der die Regelung der Angelegenheit der Provinzialordnung überließ Da jetzt feststehe, daß diese hier nicht eingeführt werde, müsse die Regelung auf anderem Wege erfolgen, entweder durch Statut oder durch Gesetz. Für eine gesetzliche Regelun sprächen viele Gründe, so z. B. die Disziplinar befugniß des Landesdirekors gegenuͤber den veamten Der Landesdirektor von Posen würde im Falle einer statutarischen Regelung auch eine viel ungünstigere Stellung haben als die übrigen Landesdirektoren. Es werde ferner ein Organ geschaffen werden müssen, welches das ersetze, was in anderen Provinzen der Provinzial⸗Ausschuß sei. Die formalen Bedenken, die von der Regierung in der Kommission diesem Wunsche entgegengehalten worden seien, reichten ni aus. Der Antrag des Fürsten Haßzfeldt wolle durchaus nicht die für andere Provinzen maßgebenden Bestimmungen in diese ““ hineinarbeiten; es werde dem Ermessen der Regierung hier noch sehr viel anheimgegeben. Er bitte den Gesetzentwurf mit dem Antrag des Fürsten Hatzfeldt nochmals der Kommission zu überweisen. Jeden⸗ ör. aber richte er an die Regierung die Bitte, der Provinz obald wie möglich zu einer einheitlichen und geordneten V waltung ihres Provinzialvermögens und ihrer Provinzi anstalten, Gebiete, auf denen noch viele Aufgaben zu erfüllen seien, ln verhelfen, dann aber auch ihre Organe nicht schlechte zu stellen, als die anderer en; Ein derartiges
würde außerordentlich viel dazu beitragen, die Interessen de Provinz mit denen des Gesammtstaates auszugleichen, di Provinz schnell den übrigen Theilen der Monarchie zu a miliren.
Minister des Innern, Herrfurth:
Meine Herren! Ich bin aufrichtig dankbar für die objektive Beurtheilung und für die überaus wohlwollende Aufnahme, welche diese Vorlage sowohl in der Kommission als auch soeben hier im Hause Seitens des Herrn Referenten und des Herrn Freiherrn von Wilamowitz⸗Möllendorff gefunden hat. Meine Herren, die Bedeutung dieser Gesetzesvorlage ist in der Thronrede bereits nach ihren beiden Seiten hin klargelegt worden. Durch diese Vorlage soll einmal die Provinz Posen bezüglich der allgemeinen Landesverwaltung vollständig eingegliedert werden in den Organismus der Verwaltungsbehörden, wie er in der ganzen übrigen Monarchie besteht. Es soll andererfeits der Weg gebahnt werden, um nach dem Vorgange der für die übrigen Landestheile bestehenden Kreis⸗ und Provinzialordnungen auch auf dem Gebiet der Kreis⸗ und Provinzialverwaltung demnächst eine entsprechende Regelung herbeizuführen. Die Vortheile, welche mit der Vorlage in ersterer Beziehung verbunden sind, sind in so ausführlicher und lichtvoller Weise in der Kommission, von dem Herrn Referenten und dem geehrten Herrn Vorredner dargelegt worden, daß nach dieser Richtung hin mir nicht viel übrig bleibt. Nur eine einzige kleine Bemerkung möchte ich mir gestatten, bezüglich eines Passus in dem schriftlichen Kommissionsbericht, welcher besagt, daß durch Einführung der Rechtskontrole die staatliche Exekutive sich wesentlichen Beschränkun⸗
en unterwerfe, „welche unter Umständen auf ihre Initiative recht emmend einwirken könnten“. Meine Herren, ich möchte das in dieser scharfen Fassung nicht zugeben. Jene Beschränkung kann nur auf Diejenigen hemmend einwirken, die nicht gewohnt sind, mit Umsicht vorzugehen. Sonst ist die Rechtskontrole durchaus keine Hem⸗ mung für die Initiative der Staatsregierung, hat sich nir⸗ gends als solche erwiesen und wird süs auch in Posen nicht als solche erweisen Hat nun aber die Absicht, die Or⸗ ganisation der allgemeinen Landesverwaltung auch in Posen, nur mit einigen Modifikationen, einzuführen, allgemeine Billigung gefunden, so sind andererseits gegen den Vorschlag der einstweiligen Beibehaltung der ständischen Kreisverfassung bis jetzt weder in der Kommission, noch von denen, welche die vorliegenden Abänderungsanträge gestellt haben, Bedenken erhoben worden. Ich muß aber vom Standyunkt der Königlichen Staatsregierung ausdrücklich hervorheben, daß keineswegs die Absicht bestehe, diese ständische Verfassung dauernd beizubehalten. Es liegt vielmehr die Absicht vor, auch bezüglich der Kreis⸗ und Provinzialverfassung eine Regelung eintreten zu lassen genau in derselben Weise, wie sie in den anderen Provinzen stattgefunden sah sobald die national⸗ politischen Verhältnisse der Provinz es gestatten. Es ist mir in der Kommission gewissermaßen ein Vorwurf daraus gemacht worden, daß der Grund, weshalb diese Regelung nicht schon jetzt stattfinden soll, mit einer etwas zu großen Aufrichtigkeit ausgesprochen worden sei. Ja, meine Herren, wenn ich es nicht ausgesprochen hätte, wenn das Gesetz ohne jede Motive an Sie gelangt wäre, — es würde Jeder doch ganz genau den Grund gewußt haben, warum für Provinz osen doch in einer etwas andern Sh verfahren wird, ai bei den üͤbrigen Provinzen der Fall gewesen ist. Ich kann aber aussprechen, daß, soweit im Uebrigen ein Bedürfniß sich geltend macht bezüglich der Angelegenheiten der Provinz und der Kreise, namentlich bezüglich des Punktes, den Herr von Wilamowitz erwähnt, bezüglich der Kpeis⸗ abgabenvertheilung und bezüglich der Einrichtung der Provitial⸗ verwaltung bis zur demnächstigen vollen Einführung einer meuen Provinzialordnung, welche wiederum so vollständig auf der Keis⸗ ordnung Fsfien de sie ohne Einführung ihre natürliche ieren wuüͤrde, daß also, sage ich, auf Hiesem Gebiet die Königliche Regierung sehr gern bereit ist, den Wünschen der Prppins möglichst Ich habe bereits eine derartige Erksärung nd kann sie bie⸗, nur e “
fennen, vntrag⸗ Als Angehöriger der Provinz Posen ner
in der Kommission abgegeben u
“ 188 28 b 14“