1889 / 43 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Feb 1889 18:00:01 GMT) scan diff

wiederholen. Ich stehe dem Gedanken, der in den Anträgen des ürsten von Hatzfeldt ausgesprochen ist, durchaus mpathisch gegenüber. Aber, meine Herren, ich bhabe zwei eedenken gegen dieselben. Zunächst glaube ich nicht, daß hier dieses Gesetz der geeignete Ort ist, an dem diese Regelung stattzufinden ben wird. Wir bedürfen für die Hauptsache einer gesetzlichen asis für die Regelung nicht. Das kann auf dem Wege der statutarischen Regelung gemacht werden. Zwei Punkte hat Herr Freiherr von Wilamowitz mit Recht hervorgehoben, welche durch ein Statut nicht geregelt werden können: das sind die beiden in dem Antrage zu a und b bezeichneten Punkte. Aber das sind doch nur nebensächliche Fragen, und wenn Herr Freiherr von Wilamowitz wesentlich darauf Gewicht gelegt hat, der Landesdirektor in der Provinz Posen dürfe doch nicht schlechter gestellt werden als die Landes⸗ direktoren in den anderen Provinzen, so möchte ich ihn daran erinnern, daß in der Rheinprovinz der Landesdirektor schon lange vor der Ein⸗ führung der neuen Verwaltungsorganisation in Funktion gewesen ist, daß er ebensowenig die Disziplinarbefugniß gegenüber den Beamten gehabt hat als dies in der Provinz Posen der Fall ist, und daß sich daraus besondere Schwierigkeiten nicht ergeben haben. Sodann aber muß ich sagen: der Antrag enthält auch in seiner Redaktion so viel⸗ fache Lücken und so erhebliche Mängel, er erreicht zum Theil auch keineswegs das, was Freiherr von Wilamowitz erreicht sehen will, daß ich meinerseits nicht rathen kann, eine derartige Bestimmung in das Gesetz aufzunehmen. Ich möchte wünschen, daß nach dieser Er⸗ klärung, die ich allerdings nur persönlich für mich abgeben kann denn dieser Antrag, welcher erst heute früh in meine Hände gelangt ist, hat ja natürlich im Schoße der Staatsregierung bisher überhaupt nicht Gegenstand der Erörterung sein können daß also der Antrag jetzt nicht als ein Theil des Gesetzes aufgenommen werde, sondern daß Herr Freiherr von Wilamowitz sich mit der Bereitwilligkeit zur thunlichsten Berücksichtigung jener Wünsche begnüge, die ich für meine erson hiermit wiederholt erkläre, und die Frage der statutarischen egelung überlassen möge. Ich bin überzeugt, daß auf diese Weise die sämmtlichen Wünsche, die Seitens der Herren aus der Provinz Posen in dieser Beziehung gehegt werden, ihre volle Befriedigung finden werden. 2 Dr. Dernburg beantragte, den Antrag des Fürsten Hatzfeldt an die Kommission zu Es würde vielleicht dort ge⸗ lingen, eine Verständigung über diesen Antrag, dessen Grund⸗ gedanken die Regierung sympathisch gegenüberstehe, der aber doch ganz neu sei, herbeizuführen, und so diesem Hause und dem Abgeordnetenhause den Gang der Berathung zu erleichtern. von Kleist⸗Retzow glaubte, daß dieser Antrag erst am Schluß der Generaldiskussion hätte gestellt werden. können. An dieser Stelle der Diskussion sei er eine Ueberrumpelung des Ss r. Dernburg verwahrte sich gegen diesen Vorwurf. Es stehe ja Jedem frei, Alles zu sagen, was zur Sache gehöre. Nachdem sich noch Graf Brühl für den Antrag Dernburg wurde derselbe abgelehnt und die Debatte fort⸗ gesetzt. von Koscielski: Die Polen hielten diesen Gesetzentwurf für unvollkommen und den Steisthr Verhältnissen der

Provinz wenig entsprechend. Sie schwärmten zwar nicht für die Kreis⸗ und Provinzialordnung der anderen Provinzen, fühlten sich aber zurückgesetzt, daß man ihnen diese nicht in vollem Umfang geben wolle. Deshalb wollten sie es lieber beim Alten lassen. Sie erblickten in dem Gesetzentwurf ein weiteres Glied in der Kette der antipolnischen Gesetzgebung. Wenn der Referent dies bestreite, so befinde er sich im Widerspruch mit der Be⸗ gründung der Regierungsvorlage. Die Regierung verstehe doch keinen Spaß. Viel werthvoller sei ihnen die Erklärung des Ministers in der Kommission, daß dies kein anti⸗ polnisches sei. Diese Auffassung des Ministers habe in der Provinz Posen sehr wohlthuend gewirkt, wie er denn auch durch eine Verordnung, wonach der Name eines Gutes gegen den Willen des Besitzers nicht geändert werden dürfe, sich die Dankbarkeit seiner (des Landsleute erworben habe, aber der Minister werde nich unmittelbar dieses Gesetz handhaben und selbst der Ober⸗ werde nicht verhindern können, daß die unteren okal⸗ und Polizeibehörden das Gesetz ungeschickt handhabten. Nun sei es eine Ironie des Schicksals, daß deutsche Lands⸗ leute, welche so begeistert bei der antipolnischen Bewegung Vorspanndienste geleistet hätten, nun auch unter der Beamtenherrschaft durch dieses Gesetz mitleiden müßten. Er hoffe, daß dieses gemeinsame Dulden weesentlich dazu beitragen werde, den deutschen Mitbürgern eine objektivere Anschauung der polnischen Verhältnisse einzuflößen. Von diesem Gesichtspunkt aus freue er sich über diese Ketten⸗ kameradschaft. Das Gesetz solle nur eine kurze Etappe auf dem Wege zur vollständigen Gleichberechtigung sein. Wenn man aber damit bis zur vollständigen Germanisirung der Provinz Posen warten wolle, werde man ewig darauf warten müssen. Man möge den ganzen polnischen Groß⸗ grundbesitz auskaufen, die Polen würden doch an ihrem Glauben und ihrer nationalen Eigenart festhalten. Nur durch vollständige Gleichberechtigung könne die Regierung die Polen für sich gewinnen. Ein Gesetz, welches das Tisch⸗ tuch zwischen den beiden Nationatitäten zerschneide, werde nur das Gegentheil von dem erreichen, was eigentlich bezweckt werde. Deshalb warne er, gegen das Polenthum gesetzgeberisch vorzugehen. Es könnte dies später sehr bittere Früchte tragen.

von Kleist⸗Retzow bestritt, daß das den Charakter eines Ausnahmegesetzes trage und geeignet sei, den tyrannischen Druck des unteren Beamtenthums jetzt auf die gesammte, auch die deutsche Bevölkerung der Provinz zu über⸗ tragen. Diese Vorwürfe seien hinfällig; das Gesetz erstrebe ja durch die äeee der Verwaltungsgerichtsbarkeit und des ganz unabhängigen Ober⸗Verwaltungsgerichts gerade die Beseitigung eines solchen Drucks, wenn er etwa wirklich be⸗ standen haben sollte. Die Nationalpolen sollten ja an der Selbstverwaltung der Provinz mehr als bisher be⸗ theiligt werden. Die Einordnung der Provinz in die Ver⸗ waltungsreform sei nothwendig; die besonderen Verhältnisse der Provinz, namentlich bezüglich der Mischung der Be⸗ völkerung, gestatteten nebenher einstweilen die Beibehaltung der städtischen Verfassung, was doch geradezu als Vortheil und VPorzug der Provinz angesehen werden müsse. er Antrag des Fürsten Hatzfeldt enthalte manches Gute; dennoch scheine es unmöglich, schon jetzt die Hauptbestimmungen der Provinzialordnung in das Gesetz hineinzuarbeiten. Den Vorschlag der Kommission halte er fuͤr die Uebergangszeit für den richtigsten Ausweg; auf diesem Wege könne die Provinz zu allen Vortheilen der neuen Ordnung durch ein zu vereinbarendes Provinzialstatut gelangen. Der Antrag des Fürsten Hatzfeldt werde auch vom Minister als eine Erschwerung der Ausführung der gesetzgeberischen Absicht des Entwurfs bezeichnet. Bekanntlich e⸗ dieser Antrag im anderen Hause entworfen und sollte, wenn die Vorlage dorthin gelangt sei, eingebracht werden. Weshalb werde das Herren⸗ haus denn genöthigt, schon jetzt den Antrag anzunehmen?

Man möge doch abwarten ob der Antrag vom anderen Hause wirklich zurückkomme, er (Redner) wolle ihn dann, wenn es sein müsse, mit Freuden annehmen. . 8 von e Der Antrag sei von sämmtlichen Mitgliedern der neuen Fraktion unterschrieben worden. Er sei erst Abend berathen worden und es habe nicht an den Unterzeichnern gelegen, wenn es ihnen nicht möglich gewesen sei, sich mit den Herren der anderen aktion zu verständigen. Das Haus werde ja zu entscheiden aben, ob der Antrag unzulässig sei oder nicht. An der Be⸗ rathung des Antrages seien nicht bloß Mitglieder der Frak⸗ tionen des anderen Hauses betheiligt gewesen, sondern auch solche Herren, die keinem der beiden Häuser angehörten. von Zoltowski erklärte sich gegen das Gesetz, für den Fan sg Annahme aber für den Antrag des Fürsten atzfeldt. Der Entwurf wurde nunmehr mit dem Antrage des Fürsten Hatzfeldt an die Kommission zurückverwiesen. Schluß 3 ½ Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 2 Uhr.

Deutsches Handels⸗Archiv. Februar⸗Heft. Inhalt: Erster Theil. Gesetzgebung und Statistik. Gesetzgebung. Deutsches Reich: Unzulässigkeit der Uebertragung der für eine bestimmte Bren⸗ nerei zu dem niedrigeren Verbrauchsabgabensatz bemessenen Jahres⸗ menge Branntwein auf eine andere Brennerei. Zolltechnische Unterscheidung der gefärbten Glasknöpfe von den gemalten bezw. ver⸗ goldeten oder versilberten. Mischungsverhältniß des Branntwein⸗ Denaturirungsmittels. Niederlande: Vorschriften über die Ein⸗ Aus⸗ und Durchfuhr von Schießpulver. Sv Zolltarif für Tasmanien. Zolltarif für die Fidschi⸗Inseln. Zolltarif für Neufundland. Verordnungen und Erläuterungen zum Zolltarif von Neu⸗Süd⸗Wales. Eingangszoll auf Wein in Flaschen für Lagos. Aenderungen des Zolltarifs für Trinidad. Erklärung von Samarai und Port Moresby in Britisch Neu⸗Guinea als Einfuhr⸗ häfen. Aenderungen in dem Zolltarif für Canada. Canadische Zolltarifentscheidungen. Ausführungsbestimmungen zu dem Marken⸗ schutzgesetz (Waarenzeichengesetz) von 1887. Handhabung des Marken⸗ schutz (Waarenzeichen⸗) Gesepes⸗ Markenschutzgesetz für St. Vincent. Griechenland: Maßregeln zur Verhütung der Einschleppung der Reblaus. Schweiz: Aenderungen des schweizerischen Zolltarifs in Folge Inkrafttretens des Handelsvertrages mit Oesterreich⸗Ungarn vom 23. November 1888 und des Fusaßverteages mit Deutschland vom 11. November 1888. Zollabfertigung von Spritsendungen, welche zur absoluten Denaturirung bestimmt sind. Deklaration im Stickerei⸗Veredelungsverkehr. Beschränkung der Abfertigungs⸗ befugniß für Sprit im Bernischen Jura auf die Hauptzollstätte im Bahnhof Pruntrut. Tarifentscheidungen des eidgen. Zolldeparte⸗ ments im Monat Dezember 1888. gebühren auf Trauben und Traubentrester zur Branntweinbereitung. Spanien: Gültigkeit der von den fremden Konsulaten auf⸗ genommenen Seeproteste China: Herabsetzung des Einfuhrzolles auf Flußeisen. Rußland: Vergünstigungen bei der Wiedereinfuhr von Säcken, welche zur Ausfuhr von Getreide gedient haben. Feststellung des Gewichts bei gleichartigen Eisensorten. Ver⸗ bot der Einfuhr fertiger Senfpflaster. Verfahren bezüglich des von frisch gesalzenen Fellen abgeschütteten Salzes. Zolltarifi⸗ rung von Waaren. Zuschlag zum finnischen Eingangszoll auf Taback. Biersteuer und Sen he ol auf Bier in Finland. Finnische Gewerbesteuer und Einkommensteuer für Ausländer.

innischer Eingangszoll auf g senter, Serbien: Herabsetzung des Eingangszolls auf Lein⸗ und Hanfsaat. Brasilien: Verbot der Einfuhr salicylsäurehaltiger Getränke. Portugal: Erhöhung des Einfuhrzolls auf Weizen und Weizenmehl. Oeffnung der Häfen von Tarrafal und Paul auf den zur Kap Verdeschen Inselgruppe ge⸗ hörigen Inseln S. Thiago bezw. S. Antao für den internationalen Handel. Schweden und Norwegen: Verbot der Einfuhr von Waaren mit unrichtiger Ursprungsbezeichnung. Frankreich: Zoll⸗ freiheit für korsischen Branntwein. Zollbehandlung profilirter Steine. Statistische Gebühr für Ocker. Anrechnungsfähigkeit des in der Form zuckerhaltiger Präparate ausgeführten Zuckers zur Abschreibung auf zeitweilig zugelassenen Zucker. Vereinigte Staaten von Amerika: Zolltarifentscheidungen. Italien: Zollbehandlung des Sassaparilla⸗Syrups Bristol, des Kräuter⸗ Elixirs Grande Chartreuse und des Vomipurgatif Le Roy. Einschiffung ausländischer Waaren für den Schiffsgebrauch. Zollbehandlung sogenannter Jodirung. Einsetzung einer perma⸗ nenten Kommission für die Gesammtverwaltung des Hafendienstes in Genua. Persien: Reglement für den internationalen Verkehr auf dem Karunflusse. Venezuela: Eingangszoll auf Nutz⸗ und Bau⸗ holz Columbien: Aenderungen des Zolltarifs. Mexiko: Erhöhung der Einfuhrzölle. Ecuador: Freigabe des Küsten⸗ handels. Südafrikanische Republik: Eingangszoll auf Vieh. Argentinische Republik: Zolltarif⸗Aenderungen. Verfahren bei der Eintreibung von Forderungen. Statistik. Frankreich: Handel mit Tunis im Jahre 1888. Oesterreich⸗Ungarn: Seefischerei in den österreichischen Küstengebieten während des Betriebs⸗ jahres 1887/88. Costa Rica: Waarenverkehr mit dem Auslande im Jahre 1887. Japan: Produktion, Einfuhr und Verbrauch von Zucker während der Jahre 1885 bis 1887. Rußland: Schiffsverkehr in den russischen Häfen während der letzten Jahre, unter besonderer Berück⸗ sichtigung der deutschen Flagge und des Verkehrs mit Deutschland. Zweiter Theil. Berichte über das Ausland. Europa. Triest: Schiffsverkehr im Jahre 1888. St. Petersburg: Schiffahrt von St. Petersburg und Kronstadt im Jahre 1888. Rußland: Ge⸗ treideausfuhr in den Jahren 1886, 18827 und 1888. Spiritus⸗ ausfuhr in den ersten neun Monaten des Jahres 1888. Asien. Persien: Winke für den Ausfuhrhandel nach Persien. Amoy: Handelsbericht für das Jahr 1887. Afrika. Port Elizabeth: Handelsbericht für das Jahr 1887. Tunis: Handelsbericht für das 1. Halbjahr 1888 Amerika. Handelsberichte für das Jahr 1887 aus: Nicaragua, Columbien, Baltimore, Retalhuleu.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Rundblick auf den Getreidehandel im Januar 1889 Die Preise an den Hauptterminplätzen stellten sich: PTAUnfang Januar Berlin:

Weizen, April⸗Mai 204 Roggen, do. C1I1I11 5 Stettin: 196,5

Weizen, April⸗Mai, alte Us. Roggen, do. 154 Köln: Weizen, per März 20,85 Roggen, do. 15,90 Wien: Weizen, per Frühjahr. 8,25 Fl. Roggen, do. 8 6,33 Amsterdam: Weizen, per März.. 211 Fl. Roggen, do. 111“ 130 8 Paris: b Weizen, per März⸗Juni 27,25 Fr. 26,20 Fr. Mehl, do. 61,25 57,80 London: Ind. Weizen, per Februar 36 sh 33 sh 3 -d red. Winter⸗ 2, do. 8 39 9 d 87 1 New⸗York: red. Winter⸗Weizen, per Febr. 102 ¼½ Cts. 93 Cts. per Mai 106 8 97 ¼

Erhebung von Monopol⸗

Wie aus dieser Tabelle hervorgeht, hat das neue Jahr Den⸗ jenigen, welche von ihm einen neuen Aufschwung des Getreidehandels erwarteten, bisher eine herbe Enttäuschung gebracht, obgleich manche Vorkommnisse einer Werthsteigerung durchaus günstig waren. Es war dies in erster Reihe der scharfe * in der ersten Hälfte des Monats, gegen welchen die Saaten sehr wenig geschützt waren. Eine eigentliche enuhigunq. wegen der Saaten kam indessen nicht zur Arscbesmang. nur aus Oesterreich⸗Ungarn liefen stärkere Klagen in dieser Beziehung ein. Eine für die Situation wichtigere Folge des Foße war der allgemeine Schluß der Schiffahrt und besonders die

erkehrssperrung der südrussischen Häfen. Angesichts der, schon früher eschilderten, allgemeinen Weltlage, war naturgemäß der Schiffahrts⸗ schluß, besonders Odessas von weittragendster Bedeutung, denn Süd⸗ rußland war bis dahin der Hauptversorger der europäischen Bedarfs⸗ länder und hatte die Lücke auszufüllen, welche die Unthätigkeit der atlan⸗ tischen Häfen der Vereinigten Staaten für die Weltversorgung in Aussicht stellte. Diese Aufgabe indeß, in welche sich neben Süd⸗Rußland auch besonders Californien und Oregon, und in geringerem Maße Indien getheilt hatten, war bereits bis zum Beginn des Januar in einer so ausgiebigen Weise vorläufig erfüllt worden, daß nicht nur die Vor⸗ räthe in England, Frankreich, Belgien und anderen Ländern recht umfangreiche geworden waren, sondern daß auch eine mit Weizen be⸗ ladene Flotte zu Anfang des Jahres auf allen Meeren nach Europa schwamm, welche gut ein Viertel Million Wispel Weizen mehr enthielt, als dies zu gleicher Zeit im vorigen Jahre der Fall war. Hierdurch gewann der Konsum eine Beruhigung, daß einer Knappheit zunächst vorgebeugt war, und die Mühlen zeigten äußerste urückhaltung im Einkauf. Das Geschäft in effektiver Waare blieb ein schleppendes und die Hoffnung der Amerikaner, daß Europa nach Lahmlegung des russischen Exports sich den amerikanischen rungen schnell fügen würde, ging nicht in Erfüllung. amit aber war einem großen Theile der amerikanischen Hausse⸗ spekulation der Muth zur Erhaltung ihrer Engagements genommen. In New⸗York wie in Chicago wurden sehr starke Realisationen ausgeführt, durch welche die dortigen Course soweit herabgesetzt wurden, daß eine Wiederaufnahme der atlantischen Verladungen zu erwarten stand. Aber auch diese Er⸗ wartung wurde getäuscht, da auch die europäischen Preise sich wesentlich erniedrigten. Die Sachlage in Amerika hat sich nun so gestaltet, daß die großen Mühlen des Nordwestens, welche bisher zu den Haupt⸗ vertretern der Hausse gehörten, zunächst sich veranlaßt fühlten, einen Theil ihrer großen Mehl⸗Bestände entweder ohne ußen oder gar mit Schaden nach Europa zu verladen, alsdann ihrer Termin⸗ engagements sich zu entledigen und anscheinend sich der Baissepartei anzuschließen. Auch mehrere von den Firmen Chicagos sowie der gesammte Handelsstand New⸗Yorks gingen aus ihrer Hausse⸗ position heraus, und erst als die Course ganz wesentlich gefallen waren, schlossen sich wieder einige Muthige denjenigen Chicagoer Häusern an, welche unentwegt an ihren einmal gefaßten Ideen festgehalten und die Konsequenzen soweit getragen hatten. Dadurch aber konnten sich die Chicagoer Preise immer noch wesentlich besser behaupten als die New⸗Yorks, und die Unrentabilität eines Weizenversandts vom Westen nach New. Pork blieb weiter bestehen. Damit fehlt zugleich vorläufig die Möglichkeit zu einem nachhaltigen Versandt von der atlantischen Küste nach Europa, umsomehr als die kontrolirten Vor⸗ räthe der Vereinigten Staaten, welche zum Beginn des Januar 38 300 000 Bushels betragen hatten, durch den Konsum des eigenen Landes bis auf 35 300 000 Bushels ver⸗ mindert waren. Bemerkenswerth ist, daß die amerikanische Regierung in neueren definitiven Angaben ihre Ernteschätzung abermals erhöht hat und die amerikanische Weizenernte auf 415 Millionen Bushels schätzt. Allerdings fügt sie hinzu, daß, wenn man das durchschnittlich leichte Gewicht des diesjährigen Gewächses in Betracht zieht, und die Anzahl der gemessenen Bushel, auf normale 60 Pfund Bushel berechnet, die Ernte unter 400 Millionen Bushels geblieben sei. Ein amerikanisches Fachblatt kalkulirt dieselbe auf 390 Millionen Bushels. In England war der Schluß der südrussischen Schiffahrt zwar an⸗ fänglich mit einer ziemlich festen Haltung der Waareninhaber beantwortet worden, indessen schwächte sich dieselbe ab, als sich die amerikanische Flaue entwickelte, als besonders die transatlantischen Mühlen telegraphisch bestmögliche Gebote für ihr Mehl einforderten und dementsprechend sich der Konsum äußerst zurückhaltend zeigte. Die Ankünfte waren allerdings nicht immer den Bedürfnissen des Landes entsprechend und mit mancher Partie mußte das Lager aushelfen, indessen fiel dies wenig in die Waagschale, da das schwimmende Quantum, wie schon oben erwähnt, ein sehr umfangreiches geblieben war, und die amerikanischen Preise das Bestreben zeigten, sich dem englischen Werthstande anzupassen. Ein interessantes Bild von der Versorgung Großbritanniens im verflossenen Jahre, deren Gros diesmal sich aus ganz anderen Quellen als sonst zusammen⸗ gesetzt hat, bietet folgende Tabelle der Einfuhren des Vereinigten Königreichs.

Einfuhren nach Großbritannien und Irland vom 1. Januar bis 31. Dezember:

Weizen 1886 1887 1888 aus Cwts. Cwts. Cwts. Rußland .. 1u6“ 3 710 099 5 522 773 21 368 793 Deutschland. 1 318 053 1 551 738 3 264 815 Frankreich 2 560 70 980 20 235 Türkei. 248 626 1 989 182 441 Rumänien 290 248 585 353 1 419 079 e*“ 40 632 197 787 729 781 Ver.⸗St. atlantische Häfen. 13 531 346 20 537 419 6 224 040 do. pacifische .11 089 882 9 967 107 8 423 155 11I1n1“”; Britisch Indien —. 11 028 665

2 206 272 1 485 710

3 8 509 095 8 188 698 Australien. 738 699 Brit. Nord⸗Amerika. 3 080 964

1 347 151 2 315 700 3 964 784 1 089 080 verschiedenen Ländern. 622 875 47 404 344

1 322 237 2513 407

Zusammen. 55 784 685 57 224 934

Gerste . . . ..13 722 609 14 277 180 21 277 477 14642* Erbsen . .. 2 047 153

Bohnen. 2 804 332

Mais .. 30 998 278

öö 10 264 ehl aus

Deutschland... 816 737 1. 114 594 esterreich⸗Ungarn 1 362 285 Vereinigte Staaten. 11 473 192 Brit. Nord⸗Amerika. 770 530 verschiedenen Ländern. 201 894 147 128 413 433

Zusammen 14 739 232 18 056 545 16 912 773

Frankreich bot im Januar ganz abweichend von seiner vorherigen Haltung auch das Bild einer außerordentlichen Lustlosigkeit und weichenden Preistendenz, zu welcher übrigens weniger die Verkaufslust der eigenen Landwirthe, als der vom Auslande herrührende Druck bei⸗ trug. Die Bestände an den Ftape eßehe wurden zu Beginn des Ja hres nach Abzug des Exports mit 3 310 960 Doppel⸗Ctr. beziffert, was ungefähr den doppelten Bestand wie zu gleicher Zeit im vorigen Jahre ausmachte. Am Pariser Markt herrschte durch starke Reali⸗ sationen, besonders für Zwölfmarkenmehl, zeitweise eine herbe Flaue, die ihre Rückwirkung auf die Prepinzen nicht verfehlte. Die aus⸗ ländische Zufuhr Frankreichs seit Beginn der neuen Ernte betrug vom 1. August bis 31. Dezember 9 895 973 Dopp.⸗Ctr. Weizen gegen 4 961 244 zur selben Zeit in 1887 und 5 779 689 im gleichen Zeit⸗ raum 1886.

In den letzten drei Kalenderjahren vom 1. Januar bis 31 zember betrug Frankreichs Ein b

1888 Weizen 11 350 873 Mehl. 277 614 Roggen 477 325

18 737 476 2 420 847

3 010 144 25 338 551 14 846

1 109 179 101 864

1 946 038 12 557 096 785 163

14 468 733 2 990 296 2 447 293

31 123 401

5 522

588 876 97 620

1 390 605 14 873 443 958 873

wurde tro

b in Kähne geladen wurden, d a

ꝗ1886

4 799 437 Gerste. 1 578 481 1 388 175 671 302

Hafer. 3 913 490 2121 788 1 455 552 Tcrootz dieser Mehreinfuhr, von der der obengenannte große Be⸗ stand in den Steuerniederlagen der Häfen noch zurückgeblieben war, ist man sich auch bis heute noch darüber einig, daß der Zuschuß Frankreichs für den weiteren Verlauf der Campagne noch ein außer⸗ ordentlicher sein wird und daß sich die dortigen Preise eben in der Hauptsache nach den Forderungen der Produktionsländer werden richten müssen. Wie für ganz West⸗Europa, so war auch für Frankreich die zum Schluß des Monats eingetretene Wiedereröffnung des Odessaer Fesens insofern von Bedeutung, als man nun einer schnelleren bladung der gemachten Verschlusfe entgegen sehen mußte, als vorher angenommen war, und daß somit der auf die einheimischen Bestände angewiesen gewesene Winterbedarf sehr bald wieder, und ohne die Vor⸗ räthe in dem erhofften Maße reduzirt zu haben, durch auswärtige Sendungen sich mit versorgen konnte. Belgiens Handel ruhte in der 15 während der abgelaufenen Berichtsperiode, da die innenschiffahrt geschlosen war und auch von auswärts wenig eintraf. Genau dasselbe war in Holland der Fall, wo erst die letzten Tage des Monats wieder etwas mehr Leben im Handel erstehen ließen. Wie die eingängliche Tabelle zeigt, haben auch dort die Preise nicht unerheblich nachgelassen. Oesterreich⸗ Ungarn klagte vorzugsweise über den fortgesetzt mangelnden Export, welcher dort um so nothwendiger wäre, als die Inhaber der Waare auch bei den Mühlen nur schwacher Kauflust begegneten. Der im vorigen Jahr die dortige Handelswelt in Aufregung haltende kolossale Maisring, dessen Unternehmer hauptsächlich in aristo⸗ kratischen Kreisen zu suchen waren, fand in diesem Mo⸗ nat nunmehr seine endgültige Erledigung, indem der be⸗ deutende Wiener Vorrath mit enormem Verlust nach auswärts verkauft wurde, nachdem vorher das Gleiche bereits mit dem Wiener Lager geschehen war. „Ueber Rußlands Thätigkeit im Getreidehandel ist für den Januar nicht viel zu berichten. Die Seeausfuhr ruhte gänzlich, und was per Bahn zur Verladung kam, siel für die Allge⸗ meinheit nicht sehr in die Wagschale. Auch Abschlüsse auf spätere Versendung wurden nur in schwacher Zahl nach dem Auslande perfekt, da hoher Rubelcours und steigende Frachten in der Hauptsache solche verhinderten. Die Ausfuhr Rußlands in den letzten Jahren betrug: 1888 1887 1886 in Millionen Pud.

479 502 344 046 238 564

183 927 118 610 79 335

99 501 172 719 59 948

65 270 48 353 33 193

86 804 59 666 33 763

61 15 836 26 514 19 630

Die Bestände Odessas, deren Größe wie ein Alp auf der Unter⸗

Mais.

8 nehmungslust im Weltmarkt lastete, stellten sich zu Beginn des neuen

russischen Jahres, also am 13. Januar, in Quarters 480 Pfd. engl.) auf 1 705 448 Quarters Weizen gegen 919 400 zur selben Zeit im vorigen Jahre. Der vorher je dagewesene größte Bestand betrug 1 134 000 Quarters Weizen, und zwar zu Beginn des Jahres 1884. Die gegenwärtigen Weizenbestände von Nicolajew schätzt man auf ca. 500 000 Quarters. Bemerkenswerthe Nachrichten sind über die Aussichten der im März fälligen Ernte Indiens eingetroffen. Das Anbau⸗Areal für Weizen stellt sich folgendermaßen: 1889 1888 Acres Acres 6 046 200 6 183 000 5 000 000 4 952 354 4 400 000 4 563 000 2 350 000 2 950 000 in Berar. 900 000 931 600

Durch den hierin liegenden Minderanbau allein erwartet man schon einen gegen das Vorjahr geringeren Ertrag von ca. 300 000 t, ab⸗ gesehen davon, daß der Feldstand, mit Ausnahme des Punjabs und Berars, das Aussehen der Saaten kein befriedigendes ist, und auch aus diesem Grunde schon Mindererträge erwarten läßt. Auch die La Plata⸗Staaten Amerikas, welche bis dahin sehr günstige Berichte gesandt hatten, schreiben über außerordentliche Beschädigungen durch schwere Regengüsse, und dementsprechend über erheblich gesunkene Ernte⸗ hoffnungen. Aus Australien bestätigen die letzten Mittheilungen lediglich den deprimirenden Ausfall der letzten Ernte. In Süd⸗ Australien schätzt man das Ergebniß auf nur 3 ½ 4 Bushels per Acre, gegen 9—10 Bushels im vorigen Jahre. Einen Export wird voraussichtlich Australien überhaupt nur durch Zuhülfenahme alter Bestände ermöglichen können.

In Deutschland hat sich in der Lage des Geschäfts im ver⸗ flossenen Monat wenig geändert. Von Roggen zeigt sich die Ernte genau so leistungsunfaͤhig als bisher, und die Verkäufe der Land⸗ wirthe finden in der Hauptsache in deren eigener Um⸗ gebung ihre Verwendung. Berlins Roggenhandel hat in diesem Jahre mit inländischer Waare außerordentlich wenig zu thun, denn einerseits sind die davon eintreffenden Bahnzufuhren an und für sich schon ganz unbedeutend, andererseits enthalten dieselben aber auch noch soviel untergeordnete Qualitäten, daß deren Verwendung für den Konsum fast zur Unmöglichkeit wird. Unsere bies. Mühlen entwickelten aber einen außerordentlichen Bedarf, da ihnen zum Theil wegen des durch Frost und kleinen Wasserstand gehemmten Betriebes der Wassermühlen kaum zu bewältigende Mahlaufträge eingingen, für die sie in Folge geschlossener Schiffahrt mit Deckung im hiesigen Lagerbestande suchen mußten. Abgesehen davon, daß die nicht kontrolirten Mühlenvorräthe sich erheblich ver⸗ ringerten, nahm dadurch auch der Berliner Vorrath um ca. 10 000 Wispel ab, was naturgemäß den Lieferungshandel per Frühjahr zeit⸗ weise fest gestaltete. Die in Hamburg noch eingetroffenen Ankünfte von Roggen waren ziemlich ansehnlich; meist wurden sie elbabwärts dirigirt, und besonders die weniger guten Qualitäten der Donau und Moldau dort billig ausgeboten, ohne viel Kauflust zu finden. Für die schöne füdrussische Waare dagegen zeigte sich mehr Kauflust. Bis jetzt hat die Berliner Haussepartei ihre Position innegehalten, und da man so bald auf neue große Zufuhren hier nicht rechnet, der Bedarf der Mühlen aber weiter am hiesigen Bestande zehren dürfte, so war bei der langsamen Abbröckelung der Course der Werthstand des April⸗Mai⸗

in DNunlbcb in den Nordwestprovinzen in den Centralprovinzen. in Bombay.

Termins immerhin besser behauptet, als der für die mehr offerirten

Sommertermine, wodurch der vorherige Mehrwerth der letzteren schwand und alle Monate gleichartig notirt wurden. Nur Kerbst⸗ cht mußte noch etwas höher als vordere Lieferung bezahlt werden. ür den Berliner Handel wäre es durchaus nicht von Nachtheil,

8 wenn die Witterung zunächst noch größere Wasserankünfte verhindert, da in diesem Falle das Lager sich weiter verkleinern würde und die

enormen Sendungen, welche später von Rußland und der Donau zu

erwarten sind, bessere Verwendung finden würden.

Von Weizen war der Werthstand Berlins durch die seit Januar

in Kraft getretenen neuen Lieferungsbedingungen außerordentlich hoch gehalten, da hiermit auch das Risiko bezahlt werden mußte, welches

er Verkäufer einging, ohne vorher im Besitz derjenigen Erfahrungen

zu sein, welche allein über die Kontraktlichkeit oder Unkontraktlichkeit

ein Urtheil gestatten können. Durch diesen hohen Werthstand aber jenes Risikos Berlin der Anziehungspunkt für den ver⸗ eizen Deutschlands, sodaß in den Provinzen zahlreiche e nur der Eröffnung der Schiff⸗

hrt harren, um nach Berlin abzuschwimmen. Von Schlesien, welches der Hauptverkäufer war, sind allein ca. 10 000 t zu erwarten, von Posen, Pommern und Preußen ca. 5000 Wispel, sodaß hierdurch Berlin zum Fruͤhjahr mit einem Schlage wieder im Besitz eines bedeutenden Lagers sein wird, welches dem Terminhandel dient. An einen Abzug zu den bisherigen Preisen ist allerdings gegenwärtig nicht zu denken. llein bei der Schärfe der Lieferungsbedingungen ist es zweifellos,

fügbaren

88 5e herankommende Weizen fast durchweg gute Waare repraͤsentirt, a

89 schließlich die Berliner Preise von denen anderer Plätze die Dauer isoliren können, so liegt kein Grund

nicht au

Addison'sche Krankheit.

vor, zu bezweifeln, daß bei rentablen Preisforderungen sich die deut⸗ schen Bedarfsgegenden nach hier wenden und größere Käufe be⸗ wirken werden. Damit steht ein Aufschwung unseres Effekrivhandels für Weizen in Aussicht, und geht hoffentlich 827 in Hand hiermit auch eine Belebung des Terminverkehrs. Im Laufe des Januar war das Geschäft ein recht stilles, die flauen auswärtigen Nachrichten d82seg auf die Stimmung und mußten die Preise erheblich reduzirt werden.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Beamten⸗Zeitung. (Berlin sW., Belle⸗Alliance⸗ Platz 8.) Nr. 4. Inhalt: Der Heirathskonsens der preußischen taatsbeamten. Die Rede des Ministers für Landwirthschaft über das Titulaturwesen bei den Beamten und über die Vorbildung der Thierärzte. Eine Reichsanstalt für die Alters⸗ und Invaliditäts⸗ versicherung der Arbeiter. Die Befugniß des Beamten, sich gegen vnberecstigte Störung seiner dienstlichen Thätigkeit zu schützen. Postgehülfen sind bezüglich der Gemeindebesteuerung als Beamte im Sinne des Gesetzes vom 11. Juli 1822 anzusehen. Bestimmungen über die Ausbildung von Turnlehrerinnen. Ein Spaziergang durch nach Spanien (Fortsetzung). Der Umfang des elegraphennetzes und des Fernsprechwesens der Erde. Kleine Mit⸗ theilungen. Gerichtssaal. Bekanntmachungen des Vorstandes und der Zweigvereine. Literatur und Kunst. Briefkasten. Familienanzeigen. 8

Monatschrift für Deutsche Beamte. Organ des S ischen Beamten⸗Vereins. Herausgegeben von R. Bosse, Kaiserl.

irektor im Reichsamt des Innern. Grünberg i. Schl. Verlag von

riedr. Weiß Nachf. (Hugo Söderström). 13. Jahrgang, 1889. .Heft. Inhalt: J. Angelegenheiten des Vereins: Bekanntmachungen der Direktion des Preußischen Beamten⸗Vereins. Aus den Bezirks⸗ vereinen des Preußischen Beamten⸗Vereins: Bezirksverein Breslau. Bezirksverein Kassel. b Münster. II. Rechtsverhältnisse der Beamten: A. Gesetzgebung; Verordnungen; Erkenntnisse. B. Abhandlungen und Nachrichten über Fragen des Beamtenthums: Einige Worte über die „Bemerkungen“ der Ober⸗Rechnungskammer zur allgemeinen Jahresrechnung über den Staatshaushalt der preußi⸗ schen Monarchie. Von Hertel. Uniform der Strafanstaltsbeamten. Warnung. Annahme von Geschenken. Maßregeln gegen den übermäßigen Zudrang zum Staatsdienst. Anstellung der ver⸗ abschiedeten Offiziere im Civildienst. Kann dem Beamten ein An⸗ spruch auf Erholungsurlaub eingeräumt werden? Aus Parlaments⸗ papieren. III. Abhandlungen und Aufsätze allgemeinen Inhalts: Der Trauerfall in Oesterreich⸗Ungarn. Ludwig Philipp Freiherr von Hagen. IV. Vermischtes. V. Sprechsaal. VI. Bücher⸗ schau. Vakanzenliste.

Deutsche Gemeinde⸗Zeitung. Verlag von P. Stan⸗ kiewicz; Buchdruckerei, Berlin SW. 19. Nr. 5. Inhalt: Einiges über die städtische Polizei in Preußen. Die Gewerbegerichte. Gälepertwarf, betreffend die Abänderung und Ergänzung einzelner, die Dienstvergehen der nicht richterlichen Beamten betreffenden Gesetzes⸗ Bestimmungen. Kommissionsbeschluß zur Vorberathung des Volks⸗ schullastengesetzes. Führung von Tagebüchern Seitens der Kreis⸗ Thierärzte. Versicherung gegen Feuersgefahr. Unzulässigkeit der Kirchenkassen⸗Rendanten als Stadtverordnete. Regierungsverfügung, betreffend ärztliche Anmeldungen ansteckender Krankheiten. Kosten der Schiedsgerichte und Verfahren vor denselben nach dem landwirth⸗ schaftlichen Unfallversicherungsgesetz. Genossenschaften für den Ankauf von Bier und Branntwein. Zurückstellung kriegs⸗ tüchtiger Mannschaften für den Mobilmachungsfall. Thier⸗

uälerei bei der jüdischen Methode des Viehschlachtens. osten der städtischen Polizeiverwaltung in Schleswig⸗Holstein. Eheschließung durch einen Standesbeamten, zu dessen G die Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde nicht eingeholt worden ist. Eheschließung in Deutschland bei mangelndem Wohnsitzgoder Aufenthalt. Bewegung der Sparkassenbücher. Säuglings⸗ sterblichkeit in sächsischen Fabrikstädten Zunahme bezw. Abnahme der höberen Schulen in Preußen. Kammergerichtliche Entscheidung, betr. die Rechtsverbindlichkeit des Berliner Milchgesetzes. Etat der Miethssteuer und Haussteuer zu Berlin. Maßregeln gegen die Verbreitung des Kopfgenickkrampfes in Kiel. des städtischen Krankenhauses in Langensalza. Errichtung eines Kreis⸗ Museums in Freienwalde. Verbot des Borgens von Branntwein zu Radeberg. Staatswissenschaftliche Literatur. Beilagen der Nr. 5: 1) Deutscher Gemeinde⸗Anzeiger und Schul⸗Anzeiger Nr. 5. 2) Archiv für Verwaltungsrecht, Bd. XV, Bg. 3.

Nr. 6. Inhalt: Ober⸗Rechnungskammern für größere Ge⸗ meindeverwaltungen. Kommissionsberathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Kosten Königlicher Polizeiverwaltungen in Stadt⸗ gemeinden. Petition beim Abgeordnetenhause, betreffend den Polizei⸗ kostengesetzentwurf. Petitionen beim Abgeordnetenhause. Mit⸗ wirkung der Bauinspektoren der Hochbauverwaltung bei den Orts⸗ polizeigeschäften. Eintragung der von Wittwen und geschiedenen Frauen außerehelich geborenen Kinder in die Standesregister. Einführung von Dreirädern für den Dienst der Chaussee⸗ Aufsichtsbeamten. Unterlassene Anmeldung zur Krankenver⸗ se ihre Folgen. Bewegung der Bevölkerung im Deut⸗ chen Reich im Jahre 1887. Schulbildung im Heere. Oeffent⸗ liches Fuhrwesen zu Berlin. Pfennig⸗Sparkasse zu Frankfurt a. M. Hebung des Fremdenverkehrs in Mainz. Armenpflege in Mainz. Bestätigung von Gemeindebeschlüssen in Kiel. Einführung eines Marktstättegeldes in Spandau. Anstellung eines Schularztes in Forst. Londoner Feuerwehr. Beilagen: 1) Deutscher Gemeinde⸗ Anzeiger und Schul⸗Anzeiger Nr. 6. 2) Archiv für Verwaltungs⸗ recht. Bd. XV. 3) Ortsgesetze. Bd. XX.

Deutsche Medizinal⸗Zeitung. (Verlag von Eugen Grosser in Berlin.) Nr. 13. Inhalt; Sticker, der Mund⸗ speichel in physiologischen und pathologischen Zuständen. (Fortsetzung.) von Jaksch, Nierenaffektionen bei Kindern. Gade⸗Parwins i 1 Raineri, Angiosarkom der Niere. Carmelo⸗Jaccoud, Nierensyphilis. Beschorner, Lokalbehandlung bei Larynxtuberkulose. Gellé⸗Gradenigo, Innervation des Akustikus. Cholewa, Eiterdurchbruch bei Erkrankung des Warzenfortsatzes. Giles de la Tourette, Hypnotismus in forensischer Beziehung. Schreiber, Augenlidkrebs Boldt, Bildungs⸗ oder Kunstfehler. Berlin. Medizin. Gesellschaft. Verein für innere Medizin. Kon⸗ geft für innere Medizin und für Chirurgie. Personalien.

amiliennachrichten. Vakanzen.

Berliner Thierärztliche Wochenschrift. Organ für Thierarzneiwissenschaft und thierärztliche Standesinteressen. (Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin (Richard Schoetz) Berlin NW., Luisen⸗ Fagf Nr. 36.) Fünfter Jahrgang. Nr. 6. Inhalt: Eckardt⸗

erlin: Beitrag zur Beurtheilung der habituellen Kolik des Pferdes. Koch⸗Hagen: Melanosarcome in der Herzmuskulatur. Referate: Berlin: Diagnose und Begutachtung der periodischen Augen⸗ entzündung. Infektiöse Pneunomie bei Kälbern. Drehung des Uterus mit Abee seämn am Muttermunde. Akute und chronische Uterinkatarrhe. Gehirnapoplexie während des Gebärens. Rumpf: Das Phenacetin. Plenis: Zur Creolinfrage. Fränkel: Chlor⸗ inkätzung bei inoperablem Careinom. Schütz: Die erworbene

mmunität. Soyka: Milchreis als Nährboden. Meier: Wie konservirt der Arzt seine Hände. Tagesgeschichte: Das Beamten⸗ hesch und die Bezirks⸗Thierärzte in Baden. Die Landtags⸗Ver⸗ andlungen vom 30. Januar. Kleine Mittheilungen. ꝛc.

Blätter für Genossenschaftswesen, Organ des Allge⸗ meinen Verbandes deutscher Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗ Genossen⸗ chaften, begründet von Dr. Schulze⸗Delitzsch (Verlag: Ernst Keil's

achfolger, Leipzig). Die Nummern 1—6 haben folgenden Inhalt:

Die Iinsfäͤbe im Vorschußgeschäfte in den Jahren 1862—1887.

8 enungen öe d Bigner b 8” FE werth. enschafts⸗, Handels⸗ un echselrecht. Die Vorschußvere

in Rußland. Literarisches. .“

Ausschluß eines Mitgliedes und Kompensation einer Forderung der Genossenschaften an den Ausgeschlossenen mit dessen Guthaben. Strafzinsen im Vorschußgeschäft. Genossenschafts⸗Schiachtereien. Brotversorgung. Aus einzelnen Vereinen und Unter⸗Verbänden. Aus anderen genossenschaftlichen Verbänden. Der Flensburger Arbeiter⸗Bauverein E. G.

Abänderungsanträge zu dem Gesetzentwurf, betreffend die Er⸗ werbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschaften. Ein neues Buch mit alten Fehlern. Das Verhältniß des Vorstandes der Konsumvereine zum Lagerhalter. Genossenschaft zum Erwerb von Landgütern. Mittheilungen über die Verbandstage des Jahres 1888. XXVI. Bericht über den Verbandstag der Konsumvereine der Provinz Brandenburg zu Berlin am 27. Dezember 1888. Der dritte Kongreß der italienischen Genossenschaften.

Zinsrückstände bei den Kreditgenossenschaften. Zur landwirth⸗ schaftlichen Genossenschaftsbewegung. Die badischen ländlichen Kreditvereine.

Der Gesetzentwurf, betreffend die Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗ genossenschaften in der Kommission des Reichstages. Einfluß der Konsumvereine auf die Preisbildung des Kleinhandels. Der preußische Stempelfiskal und die eingetragenen Genossenschaften. Die Ausstellung und das Fest der englischen Genossenschaften im Krpstall⸗Palast zu London am 18. August 188è8. Verein zur Ver⸗ besserung der kleinen Wohnungen in Berlin. Betheiligung der an der Gesellschaft für Verbreitung von Volks⸗ ildung.

Die Tabellen⸗Formulare für den Jahresbericht und die Verbands⸗ Revision. Der Waarenumsatz der Konsumvereine und die Zölle des Deutschen Reichs. Die Heranziehung eingetragener Genossen⸗ schaften zur Kommunal⸗Einkommensteuer in Preußen. Die preußi⸗ schen Sparkassen in Preußen 1887 bezw. 1887/88 Schlachterei⸗ genoffenschaft in Lübeck. Verein für Arbeits⸗Nachweis ländlicher

rbeiter. „Monatsschrift für das Turnwesen mit besonderer Be⸗ rücksichtigung des Schulturnens und der Gesundheitspflege. Heft 2. 8s 1889. R. Gaertner’s Verlagsbuchhandlung, Hermann Hey⸗ elder, Schönebergerstraße 26.) Inhalt: Abhandlungen: Ver⸗ fügungen der Kgl. Lokalschulkommission München, den Turnunterricht betreffend. Von G. 8 Weber⸗München. Geheimer Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Rath Gustav Adolf Waetzoldt. Von Dr. C. Euler. (Schluß.) Die Möglichkeit, auf Körper und Gemüth selbst einzuwirken. Von Geheimen Rath von Nußbaum⸗München. Vermischtes.

Gesundheit, Zeitschrift für öffentliche und Hygieine.

GWfrlag von G. L. Daube u. Co. in Frankfurt a. M.) Nr. 3.

riginal: Zur Schulhygieine. Uebersichten: Ueberfüllung an den Wiener Kliniken. Mittheilungen aus der Schweiz. Zuschriften und Mittheilungen: Ueber die Behandlung der Lungenschwindsucht mit Einathmungen heißer Luft. Erlaß des Königl. Ministeriums des Innern. Besprechung neuer Schriften. Feuilleton: Die Feuerbestattung bei den Römern. Verschiedenes.

Centralblatt für allgemeine Gesundheitspflege. 1. Heft. (Bonn, Emil Strauß.) Inhalt: Ueber bie Aufgaben der Thiermedizin auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege. Von Dr. Schmidt⸗Mülheim in Wiesbaden. Nachweisung über Krankenaufnahme und Bestand in den Krankenhäusern aus 54 Städten der Provinzen Westfalen, Rheinland und Hessen⸗Nassau pro Monat Oktober 1888. Sterblichkeitsstatinik von 54 Städten ꝛc. pro Monat Oktober 1888. Kleinere Mittheilungen. Literaturberichte.

Allgemeine Konservative Monatsschrift für das christliche Deutschland. Februar 1889. Inhalt: Das Testa⸗ ment meiner Muttter. Von Pontus Wikner. Ueber Bluntschli. Von Ernst August Freiherrn von Göler. Homunculus. Modernes Epos in zehn Gesängen von Robert Hamerling. Eine deutsche Dichterin vor hundert Jahren. Von Martin von Nathusius. Die Goßfelder Lisbeth. Die deutschen Siedelungen und die Reichs⸗ deen im Nordosten. Berliner Brief. Monatsschau. Neue

riften.

Volkswirthschaftliche Zeitschrift „Die Sparkasse“, Organ des Deutschen Sparkassen⸗Verbandes. (Herausgeber: Dr. jur. Heyden, Essen.) Nr. 167. Inhalt: Blüthe der Sparsamkeit. Kronen. Staatshaushalts⸗Etat für 1889/90. Preußische Staats⸗Anleihen. Die deutschen Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaften in 1887. Sparkassenwesen: Städtische Sparkasse Schwelm. Kreissparkasse Lüneburg. Ergebnisse der Verwaltung der Spar⸗ kassen im Großherzogthum Hessen im Jahre 1886. Sparkasse Plauen i. Vogtl, Reform des Sparkassenwesens in Schleswig⸗Holstein und an der Mosel, Ratibor Zinssatz 3 %, Hamburger Sparkasse von 1827, Mitweida, Groitsch, Schweidnitz, Zwickau, Löbau, Reichenbach,

reiberg, Bitterfeld, Gelsenkirchen, Bernburg, Frankfurter Pfennig⸗

paranstalt. Finanzverwaltung: Ausloosung. Geld⸗, Bank⸗ und Münzwesen: Preußische Staatsschuld, Privatbanknoten, Kobalt und Nickel, englische Goldmünzen, Denkmünze Napoleon's III., Falsches Geld: 2 ℳ, Düsseldorf, Viersen, Erfurt, Münzfund, Nordhausen. Kreditwesen: Landwirthschaftliche Darlehnskasse Posen. Landwirth⸗ 1heten Central⸗Verein Magdeburg. Versicherungswesen: Lüͤbecker Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft. Zinsfuß der Lebens⸗Ver⸗ 1“ He“ der Versicherung. Verkehrs⸗ wesen: Neue Postmarken. Weingesetz. Gemeinde⸗Angelegenheiten: Anleihen Halberstadt, Elbing, Stettin, Duisburg, Düsseldorf, Heil⸗ bronn. Literatur: Meyer's Konversations⸗Lexikon XII. Blätter für Genossenschaften. A. Triniu's Geschichte des Krieges gegen Frankreich 1870 bis 71. Fr. Förster's Geschichte der Befreiungskriege 1813, 1814 Uust

„Der är“, illustrirte Wochenschrift für die Geschichte Berlins und der Mark (Verlag von H. Schon, Berlin). Nr. (göe⸗ Inhalt: Drei Menschen, Novelle von E. W. von Wald⸗Zedtwitz (Fortsetzung). Johannes Wedigen, eine Berliner Geschichte von Oskar

chwebel (Fortsetzung). Schläge und Schlagen in der Märkischen Sprechweise, von E. Handtmann. Hochzeitsgebräuche in der Mark, von . Schmidt. Der schwarze See und die gebannte Glocke bei Wrangelsburg, mitgetheilt durch von Homeyer. 5 Bürger⸗ briefe, von H. Brendicke. Berliner Pfennige, von Ad. Weyl. Kleine Mittheilungen.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber d.see. und ⸗Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Mag eburg, Creutz'’sche Verlagsbuchhandlung, R. & M. Kretschmann). Nr. 7. Inhalt: Von meinen Edelpapageien. Zur Haltung der Weich⸗ futterfresser II V. Zur Anregung. Mittel und Wege, um die Liebhaberei für den Harzer Kanarienvogel weiter zu verbreiten und mehr Verständniß für ihn beim großen gebildeten und wohlhabenden n erwecken. Aus Haus, Hof, Feld und Wald.

ancherlei. Anfragen und Auskunft. Eingesandte Futterproben. - Iftahen zeit fur alle aturzilfenschat

is. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien

erausgegeben von Dr. Karl Ruß agdeburg, Creutz'sche Ver⸗ agsbuchhandlung, R. & M. Kretschmann). Nr. 7. Inhalt: Thierkunde: Raubfische im Aquarium. Wüstenkäfer (mit Abbil⸗ dungen). Pflanzenkunde: Wie vertheidigt sich die Pflanze gegen thierische Angriffe? Unsere Zimmerpflanzen und ihre zweckmäßige

flege. Reineke, Dachs, Iltis und Ringeltaube. Anlektuncen:

ie Bewohner meiner Terrarien. Vereine und Ausstellungen: Halle; Magdeburg. Jagd und Fischerei. Mancherlei ü und Schriftenschau. i ichnisse