1889 / 54 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1889 18:00:01 GMT) scan diff

die Anhörung des Provinzial⸗Landtages hierüber nicht für unzu⸗ lässig, aber ich kann sie auch nicht für nöthig erachten.

Ich meine überdies, die Königliche Staatsregierung hatte umso⸗ weniger Veranlassung ihrerseits eine solche Anhörung berbeizuführen, als einmal schon früher der Provinzial⸗Landtag von 1882, wenn auch in einer etwas formloseren Art, sich für die Theilung ausgesprochen hat, und auch ferner bei der Vorbereitung der Kreisordnung die Ver⸗ trauensmänner, die damals zugezogen worden sind, sich mit einer halben Ausnahme denn auch Hr. Francke hat keinen direkten Widerspruch erhoben damals für das Projekt erklärten. Und da möchte ich doch glauben, daß demn Hrn. Abg. Francke sein Gedächtniß etwas untren geworden ist, wenn er glaubt, daß diese Vertrauens⸗ männer nur aus der Ritterschaft gewählt wären. Ich kann ihm sofort 4 nennen, die ihr nicht angehört haben; das Verhältniß war, wenn ich mich recht erinnere, etwa so, daß 5 oder 6 aus der Ritter⸗ schaft angehörten, 4 jedenfalls nicht.

Was nun aber weiter die Frage anlangt, ob der neu zu wählende Provinzial⸗Landtag oder der jetzige Landtag angehört werden soll, so möchte ich zunächst darauf hinweisen, daß, wenn der Antrag der Hrrn. Abgg. von Zedlitz und Francke angenommen wird, dann ja das Ziel erreicht ist, was die Herren im Auge haben, und welches ja in der „Nationalzeitung“ ganz deutlich und direkt aus⸗ gesprochen ist, nämlich für diese Session die ganze Sache zu Fall zu bringen. Denn, meine Herren, die bloße formelle Zurückverweisung an die Kommission, die geschieht eben in der sicheren Ueberzeugung, daß die Kommission nicht mehr in der Lage sein wird, die Sache

wiederum vor das Haus zu bringen. Nun möchte ich die Herren doch darauf aufmerksam machen, welche Folgen das für die Provinz haben würde. Zunächst würde die ganze Aenderung, die durch die Neuorganisation bedingt wird, die Umänderung auf dem Gebiete der regiminalen Verwaltung, die Ein⸗ führung der Verwaltungsgerichtsbarkeit mit einem Bezirksausschuß, zunächst nur für eine Regierung in Schleswig ausgeführt werden. Und wenn dann der neue Provinzial⸗Landtag sich für die Theilung ausspricht, und dann auch nach den Aeußerungen des Hrn. Abg. Francke er und seine Freunde für dieselbe stimmen, dann wird die Operation bs. nächsten Jahre noch einmal gemacht werden müssen, und alle 8 die Schwierigkeiten, welche ein solches Uebergangsstadium für eine Provinz hat, werden binnen Jahresfrist zweimal erneuert werden.

Meine Herren, ich kann wirklich sagen, ich weiß kaum, ob man twas ersinnen könnte, was zweckwidriger und für das Einleben in die neue Verwaltungsorganisation erschwerender sein könnte.

Was dagegen den Antrag des Hrn. Abg. von Rauchhaupt an⸗ langt, so habe ich ja schon gesagt, ich halte den Antrag nicht für nothwendig. Ich glaube, es ist über die Stimmung der Provinz in

er Weise, wie sie amtlich und in vollgenügender Weise konstatirt werden kann, bereits das Erforderliche durch die frühere Anhörung des Provinzial⸗Landtages und die Anhörung von Vertrauensmännern fest⸗ gestellt. Wenn der Hr. Abg. von Zedlitz mit größter Bestimmtheit agt: Die Stimmung im Lande ist eine durchaus andere, so glaube ich, verwechselt er die Stimmung im Lande mit der Stimmung einiger Mitglieder seiner Fraktion.

Wenn nun also der Antrag von Rauchhaupt angenommen werden sollte, ist zunächst die Möglichkeit gegeben, die Sache hier i dieser Session noch zum Abschluß zu bringen. Denn der Pro⸗

vinzial⸗Landta ist bereits zum 10. nächsten Monats berufen; es kann lso der Beschluß desselben mit größter Beschleunigung herbeigeführt werden; es ist dann möglich, die Sache vor Beendigung der Etats⸗ erathung hier zum Abschluß zu bringen. Und dies muß schon deshalb geschehen, weil die Frage wegen der Kosten des Regierungsgebäudes n Kiel bis nach Beschlußfassung über dieses Gesetz ausgesetzt worden st. Wenn aber erst der nach dem 1. April neu gewählte Provinzial⸗ Landtag gehört werden soll, so ist die Sache mindestens um ein Jahr erzögert.

An sich ist meines Erachtens dieser Antrag des Hrn. Abg. von Rauchhaupt deswegen auch der logisch richtigere, weil doch in der Aufforderung, den Provinzial⸗Landtag zu hören, wie ich bereits vorhin rwähnte, gewissermaßen der Vorwurf gegen die Staatsregierung liegt, sie nicht den Provinzial⸗Landtag schon vor der Einbringung des Gesetzes offiziell gehört habe; und sie hätte natürlich nur den Provinzial⸗Landtag hören können, der wirklich jetzt auch vorhanden ist.

Nun kann ich aber die Einwendungen, die der Hr. Abg. Francke gegen diesen Landtag erhoben hat, meinerseits keineswegs für be⸗

gründet erachten. Was das Verhältniß der holsteinischen Abgeordneten

zu den schleswigschen anlangt, so ist das in dem jetzigen Landtage nach

Prozentsätzen genau dasselbe, als wie es in dem künftig neu zu ählenden Landtag der Fall sein wird.

Es ist mir übrigens interessant gewesen, von dem Hrn. Abg. von Meyer den entschiedenen Widerspruch und das Mißtrauenevotum gegen inen ständisch zusammengesetzten Provinzial⸗Landtag zu hören und die

rklärung, daß dieses Votum ihm gegenüber der Ansicht eines Land⸗ ages, der nach der neuen Kreis⸗ und Provinzialordnung gewählt würde, durchaus leicht wiege. Er hat allerdings heute sich auch für das Majoritäteprinzip in einer so entschiedenen Weise erklärt, daß er sogar gesagt hat: ich lege auch auf die Anzahl der Stimmen innerhalb dieser Majorität noch ein ganz besonderes Gewicht.

Meine Herren, was nun die Frage anlangt, ob die Kreistags⸗ wahlen bereits vorgenommen sind, so ist mir amtlich nichts bekannt, daß sie bereits vorgenommen sind; sondern ich glaube mit Sicherheit annehmen zu können, daß sie zwar in einigen der Kreise ausgeführt sind, keineswegs aber in allen. Denn ich habe die Provinzialbehörden veranlaßt, mir sofort Anzeige zu erstatten, sobald die Wahlen statt⸗ gefunden haben; und ich habe diese Anzeige bis heute noch nicht er⸗ halten. Aus Zeitungsnachrichten sind mir nur Kreistagswahlen von einzelnen Kreisen bekannt.

Nun möchte ich doch auf das durchschlagende Argument hinweisen, welches dem Antrage des Hrn. Abg. Francke und Freiherrn von Zedlitz entgegensteht, diese Frage jetzt als Wahlparole für die Wahl des Provinzial⸗Landtages oder gar noch für die Wahl der Kreistags⸗ mitglieder hereinzubringen.

Meine Herren, wenn Sie in diese Wahl den Zankapfel lokaler Interessen hineinwerfen denn im Grunde genommen sind es wirk⸗ lich hier lokale Kirchthurmsinteressen wenn Sie mit diesem Schwergewicht die neue Vertretung von Anfang an belasten, so nehmen Sie damit die Möglichkeit, daß dieselbe in der objektiven Weise für das Wohl der Provinz wirken kann, wie das gerade von der ersten neu gewählten Provinzialvertretung mit Nothwendigkeit erwartet werden muß. Meine Herren, gerade um die Sache möglichst bald zum Abschluß zu bringen, wird, wenn Sie überhaupt darauf bestehen, daß der Provinzial⸗Landtag noch einmal gehört werden solle, es nothwendig sein, daß der zeßr zusammentretende Landtag, der auch sonst noch Beschlüsse von erheblicher Wichtigkeit für die Provinz zu fassen hat, auch noch mit dieser Frage befaßt werde. Ich glaube, es wird eine solche schnelle Entscheidung sehr im Interesse der Sache liegen, denn, meine Herren, wenn hier davon gesprochen ist, es sei ein Sturm der Entrüstung in Schleswig und den angrenzenden Kreisen über dieses Projekt entstanden, so glaube ich, wenn eine solche Aufregung vorhanden ist, ist sie nur entstanden durch die Agitation, welche die Einbringung des Gesetzentwurfs in unbeabsichtigter Weise hervorgerufen hat, und ich bin uͤüberzeugt, daß, wenn erst die Ent⸗ scheidung erfolgt ist, sich die durch diese Agitation aufgeregten Wogen des Sturmes „im Glase Wasser“ bald wieder legen.

Abg. Krah schloß sich den Ausführungen des Abg. Freiherrn von Zedlitz und Neukirch an, die auch von dem Minister nicht widerlegt worden seien. Eine weitere Klärung der Frage durch ein Gutachten des jetzigen Provinzial⸗Landtages sei nicht zu erwarten. Der Einwand gegen den Vorschlag, den neuen Provinzial⸗Landtag zu befragen, daß damit eine lebhafte Agitation in die Wahlen hineingeworfen werde, sei hinfällig, da die Wahlen zu den Kreistagen, aus denen der Provinzial⸗ Landtag hervorgehe, zum größten Theil beendet seien. Bis zu einem gewissen Grade sei aber sogar lu wünschen, daß die Stellungnahme zu dieser Frage ein Rolle spiele. Daß eine

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Verzögerung des Zustandekommens der Vorlage durch die Einholung eines solchen Gutachtens erfolge, könne gegenüber ihrer weittragenden Bedeutung nicht in die Wagschale fallen.

Abg. Johannsen: Es müsse auffallen, daß die Väter der Stadt Schleswig ein Angstgeschrei erhöben, weil sie den Sitz der verlieren sollten. Heute wollten diese alten Brüder von der Schlei die preußischen Beamten um keinen Preis los sein; vor ungefähr 50 Jahren aber hätten sie gesagt: wir brauchen keine Preußen! Der Abg. Christophersen habe von einer schrecklichen Dänenzeit enac in der Schleswig viel gelitten und wofür es jetzt entschädigt werden müsse. Er wisse davon nichts, die Dänenzeit sei die schönste Zeit seines Lebens gewesen. Man habe von der hohen politischen Bedeutung der Vorlage gesprochen. Ertragen würde man sie schon, zärtliche Behandlung sei man ja nicht gewohnt. Ihm habe man von an⸗ derer Seite wieder nachgesagt, er beabsichtige, hier von der Tribüne in hellen Jubel über die Theilung auszubrechen. Nun, das sei über⸗ trieben. Aber geweint habe er gerade auch nicht, als er von der Trennung gehört habe. In dem Kommissionsbericht heiße es, daß einzelne Mitglieder der Ansicht gewesen seien, daß durch die Theilung der Provinz in kleinere Bezirke die dänische Agitation gefördert werden werde; andere Mitglieder hätten gemeint, daß der Regierungs⸗Präsident nach der Theilung erst recht in der Lage sein werde, die Dänen zu überwachen. Die Herren schienen bloß darüber uneinig zu sein, wie man den Dänen besser zu Leibe gehen könne. Er glaube aber, daß in diesem Kampf gegen die dänische Nationalität schon jetzt energisch genug vorgegangen werde; Theilung oder Nicht⸗ theilung habe dabei nichts zu sagen. Dann sei wieder der Art. V. des Prager Friedens angeführt worden. Der ver⸗ schwinde nicht aus den Vorstellungen der Bevölkerung, wie die Geister jener Menschen immer wieder erscheinen sollten, die bei Lebzeiten unrechtmäßige Grenzpfähle verrückt hätten Dieser Geist des Art. V werde wieder⸗ kommen, bis die Pfähle an der rechten Stelle ständen. Er sei mit dem Abg. Lassen für §. 1. Die unglückliche Ehe müsse aufgehoben werden, er sei für die Scheidung. Er freue sich, daß die Regierung die Meinung geäußert habe, mit der Theilung besser regieren zu können. Bisher habe sie also nicht gut regiert. Wolle man absolut den Provinzial⸗ Landtag befragen, so befrage man den jetzigen und nicht den zukünftigen. Der zukünftige sei ja noch ein Kind im Mutter⸗ leibe, welches der Gefahr ausgesetzt werde, nicht einmal ruhig geboren zu werden. Er stimme also für §. 1, event. für den Antrag von Rauchhaupt.

Abg. Rickert: Den Provinzial⸗Landtag zu hören, scheine ihm gerade nicht unzulässig, aber doch unnöthig, denn derselbe sei nicht maßgebend für die Organisation der Verwaltung und andere Staatsangelegenheiten. Er habe die sofortige Ab⸗ lehnung der Vorlage gewünscht, und nur der Abg. Dr. Seelig habe gute Gründe, für die Vorlage einzutreten. Durch Ver⸗ weisung an den neuen noch zu wählenden Landtag schaffe man eine gefährliche Agitation. Nur der Umstand, daß die Vorlage noch auf ein Jahr hinausgeschoben werde, spreche bei ihm für die Verweisung an den Landtag. Es handele sich bei ihr um ein Präcedens von großer finanzieller Bedeutung, nicht um eine Lumperei. Auf Grund der hier vorgebrachten Argumente werde die Regierung nicht umhin können, andere Bezirke, wie die von Königsberg und Düsseldorf, zu theilen. Ausschlaggebend sei für ihn aber das Bedenken hinsichtlich der Verwaltung. Mit den neuen Verwaltungsgesetzen habe man eine Ent⸗ täuschung nach der anderen erfahren. Man habe die Kreis⸗ ordnung nur gemacht in dem vollen Vertrauen, daß eine neue Landgemeindeordnung vorgelegt werden werde. Auch die Ver⸗ sicherung, daß die Selbstverwaltung den bureaukratischen Apparat verringern werde, sei durchaus nicht eingetroffen, ein Grund, weshalb er sich gegen jede Vermehrung des Bureau⸗ kratenthums, wie sie hier vorgeschlagen sei, wehren werde.

Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst: Er werde für den Antrag von Rauchhaupt ohne das Amendement von Zedlitz⸗Krah stimmen. Wenn eine Versäumniß der Regierung, den jetzigen Landtag nicht schon gehört zu haben, wirklich be⸗ stehe, so könne er dieses aus den bestehenden Uebergangsver⸗ hältnissen entschuldigen. Er wisse nicht, weshalb dieser Land⸗ tag unfähig sein solle, diese Frage zu entscheiden. Der neue aber werde durch die Agitation für diese Frage von vornherein vergiftet, er werde dann nicht fähig sein, die ihm bevorstehende Aufgabe zu lösen, einen versöhnenden Uebergangszustand aus den alten Verhältnissen heraus zu schaffen.

Die Diskussion wurde geschlossen.

Das Amendement von Zedlitz wurde mit 132 gegen 110 Stimmen abgelehnt, der Prinzipalantrag von Rauchhaupt dagegen gegen die Stimmen der Deutschfreisinnigen und Nationalliberalen angenommen; die Vorlage selbst ging die Kommission zurück.

Schluß 4 ½ Uhr. Nächste Sitzung Freitag 11 Uhr.

Die in der gestrigen Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten bei der Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗ trefsend die allgemeine Landesverwaltung und die Zuständigkeit der Verwaltungs⸗ und Ver⸗ waltungsgerichtsbehörden in der Provinz Posen, hen dem Minister des Innern, Herrfurth gehaltene Rede autete:

Meine Herren! Wenn ich zunächst von dem letzten Herrn Redner absehe, so haben die anderen Herren Vorredner, welche zu dieser Position das Wort ergriffen haben, gewissermaßen denselben Stand⸗ punkt eingenommen. Denn, wenn sie auch gegen das Gesetz ein⸗ geschrieben gewesen sind, haben sie im Prinzip für dasselbe gesprochen; und wenn sie für dasselbe gesprochen haben, haben sie doch eine Reihe von Einwendungen gegen dasselbe erhoben. Diese Einwen⸗ dungen richten sich zum einen Theil gegen den Inhalt des Gesetzes zum andern Theil gegen die Art der Begründung desselben, und gegen die letztere ist wesentlich nur die Rede gerichtet, welche soeben der Hr. Abg, Bachem gehalten hat. 8

Meine Herren, ich habe bereits Gelegenheit gehabt in dem andern Heys⸗ die mißverständliche Auffassung zu berichtigen, als ob dieses Gesetz als ein Kampfgesetz oder ein Ausnahmegesetz gedacht worden sei und als solches von der Regierung benützt werden sollte.

„Mieine Herren, wenn dies Mißverständniß angeknüpft wird an einen Passus in den Motiven, welcher von der Bedeutung des Gesetzes über die Einsetzung der Ansiedelungskommission, von dem Gewicht, welches der Jessseegbbelt⸗ in dem nationalpolitischen Kampf in dieser Provinz hat, spricht, so möchte ich Sie doch darauf aufmerksam machen, daß dies in einer ganz anderen Tonart von dem Hrn. Abg. Bachem geltend gemacht wurde, als wie das von dem ersten Herrn Vorredner von der polnischen Fraktion, und wie das namentlich Sfätehe ver Vertreter der polnischen Fraktion in dem anderen Hause geschehen ist.

Ich kann, wenn auch der letzte Herr Vorredner besonders betont hat, daß er diese Einwendungen vom deutschen Standpunkt aus er⸗ hebe, mir doch diese schärfere Tonart nicht gut anders erklären, als

daß er doch im Innern vielleicht polnischer gesinnt ist als die Polen.

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Meine Herren, ich mache meinerseits durchaus kein Hehl daraus, daß die besondere Gestaltung, welche dieser Gesetzentwurf erhalten hat, insbesondere die Abstandnahme von der sofortigen Einführung einer Kreisordnung und einer Provinzialordnung bedingt ist durch die eigenthümliche ethnographische Gestaltung, durch die besonderen nationalpolitischen Verhältnisse der Provinz Posen.

Meine Herren! Wenn nicht diese besonderen nationalpolitischen Verhältnisse in der Provinz Posen obwalteten, so würde dieselbe bereits im Jahre 1872 einfach mit in den Geltungsbereich der damals erlassenen Kreisordnung hineingezogen worden sein. Diese besonderen nationalpolitischen Verhältnisse sind es gewesen, welche damals die Staatsregierung und dieses hobe Haus veranlaßt haben, von der Ein⸗ führung der Kreisordnung von 1872 Abstand zu nehmen. Diese nationalpolitischen Verhältnisse sind es, welche die späterhin wieder⸗ holt gemachten Versuche, eine Kreis⸗ und Provinzialordnung für die Provinz Posen zu erlassen, erfolglos haben sein lassen, und diese Gründe sind es, welche dazu geführt haben, daß man späterhin einen solchen Versuch, von dessen Erfolglosigkeit man sich durch die Erfahrung überzeugt hatte, nicht wieder aufgenommen hat. Meine Herren, es ist auch unzweifelhaft meine Pflicht, diese sozialpolitischen Ver⸗ bältnisse in der Provinz bei der Gestaltung einer Regierungsvorlage für die Einführung der Verwaltungsorganisation in derselben nie⸗ mals aus dem Auge zu lassen. Das aber ist nicht richtig, daß dies Gesetz als ein Kampfgesetz gedacht sei oder als ein Kampfplatz in den Motiven bezeichnet sei. Nein, meine Herren, dieses Gesetz für sich allein soll nicht zum Kampfe, sondern zum Frieden führen, es soll einen neutralen Boden schaffen, auf dem beide Nationalitäten unter Beiseitelassung nationaler Sonderbestrebungen, unter Abstandnahme von nationalen Streitigkeiten und Zwistigkeiten in gemeinsamer Arbeit für das Wohl der Provinz sich vereinigen.

Aber die Rücksichtnahme auf die nationalpolitischen Verhältnisse der Provinz hat allerdings dazu geführt, daß eine erhebliche Be⸗ schränkung der Vorlage über die Einführung der neuen Verwaltungs⸗ organisation in dieser Provinz hat eintreten müssen.

Nun richten sich alle die Einwendungen, welche bisher gegen den Inhalt der Vorlage gemacht worden sind, nicht eigentlich gegen das, was sie bringt, sondern gegen das, was ihr fehlt Der Regierung wird nicht ein Vorwurf gemacht aus dem, was sie gethan hat, sondern aus dem, was sie unterlassen hat. Insbesondere ist ja der Hauptangriffspunkt die Unterlassung der Ausdehnung der Provinzial⸗ und Kreisordnung auf die Provinz Posen.

Nun, meine Herren, möchte ich doch fragen: hat wirklich Jemand erwartet, ernstlich erwartet, daß die Staatsregierung eine Vorlage bringen werde, in welcher die Kreis⸗ und Provinzialordnung nach dem Muster der in den übrigen Provinzen bestehenden Organisation auf die Provinz Posen in dieser Session ausgedehnt wird? Ich möchte glauben, die Frage verneinen zu sollen, und ich glaube, ich kann auch den Beweis dafür liefern. Meine Herren, Ich erinnere Sie an die Verhandlungen, die gerade vor Jahresfrist in diesem hohen Hause über den Erlaß einer Kreis⸗ und Provinzialordnung für die Provinz Schleswig⸗Holstein geführt worden sind. Nicht nur hier vom Ministertisch aus auch aus diesem hohen Hause ich nehme namentlich Bezug auf die Rede des Hrn. Abg. Seelig vom 4. Mai vorigen Jahres ist ausdrücklich davon ausgegangen, daß mit dem Erlaß einer Kreis⸗ und Provinzialordnung die gesammte Ver⸗ waltungsorganisation nunmehr zu einem Abschluß gebracht werden soll. Die Sorge für die Provinz Posen ist als eine cura posterior einer unbestimmten Zukunft überlassen worden. Wenn jetzt die König⸗ liche Staatsregierung mit einer Vorlage kommt, welche die Organi⸗ sation auf dem Gebiet der Landesverwaltung und die Verwaltungs⸗ gerichtsbarkeit im vollen Umfange der Provinz gewährt und auch ein⸗ zelne Aenderungen auf dem Gebiet der Kreis⸗ und Provinzialordnung bietet, so thut sie mehr, als sie versprochen hat, mehr, als von ihr

gefordert ist. Meine Herren, ich will hieraus

besonderes Verdienst für die Königliche Staatsregierung her⸗ leiten, es war meine Pflicht, zu prüfen, ob es nicht mög⸗ lich sein möchte, die gesammte neue Verwaltungsorganisation auf die Provinz Posen zu übertragen. Denn daran kann wohl Niemand zweifeln, daß es im Interesse der Provinz nur im höchsten Grade erwünscht sein würde, wenn die Verhältnisse es gestatten sollten, die Einheitlichkeit der Organisation sowohl auf dem Gebiet der Landes⸗ verwaltung als auch auf dem Gebiet der Kreis⸗ und Provinzial⸗ Verwaltung dadurch zu sichern, daß auch die Provinz Posen in diesen Organismus eingegliedert werde. Aber ich habe, wie ich bereits vorher hervorgehoben habe, den Gesichtspunkt zunächst ins Auge fassen müssen, ob dies möglich sein würde, ohne die nationalpolitischen Rücksichten und Interessen, welche allerdings für die Staatsregierung in erster Linie stehen, hierbei irgendwie zu schädigen. Ich habe meinerseits diese Frage verneint, insoweit es sich um die Einführung der Organisation auf dem Gebiet der allgemeinen Landesverwaltung handelt. In dieser Beziehung ist, abgesehen von einzelnen Kautelen, welche die besonderen Verhältnisse der Provinz Posen nothwendig gemacht haben, alles gegeben, was in den übrigen Provinzen gilt, und ich glaube, auf diesem Gebiet kann wohl kaum irgend eine begründete weitergehende Forderung an die Königliche Staatsregierung gestellt werden. Ich habe aber meinerseits im Einverständneß mit dem einstimmigen Votum des anderen Hauses die Frage, ob es möglich sei, die Grundprinzipien der Kreisordnung und der Provinzialordnung jetzt schon in der Provinz Posen einführen zu können, verneinen

müssen.

Meine Herren, ich will ganz ausdrücklich hervorheben namentlich mit Rücksicht auf dasjenige, was der Abg. von Dziembowski hier gesagt hat die Staatsregierung hat keineswegs die Absicht, in Betreff der Kreisordnung jetzt ein Definitivum zu schaffen, oder den bisherigen Zustand auf unbestimmte Zeit zu perpetuiren; sie sieht genau so, wie der Abg. von Dziembowski das angeführt hat, dieses Gesetz als eine Etappe an zur vollen Einführung der Verwaltungsorganisation auch auf dem Gebiete der Kreis⸗ und Provinzialordnung. Ich glaube, an dieser Absicht der Staatsregierung können und dürfen Sie nicht zweifeln, weil von der autoritativsten Stelle aus, nämlich in der Thronrede ausdrücklich darauf hingewiesen worden ist, daß neben der selbständigen Bedeutung dieser Vorlage, welche auf dem Gebiet der allgemeinen Verwaltungsorganisation liegt, sie den Werth habe, den Weg zu ebnen zur vollen Einführung der Kreis⸗ und Pro⸗ vinzialordnung. 8

Aber die Königliche Staatsregierung glaubt aus den in den Motiven angegebenen Gründen zur Zeit das eine Hauptprinzip der neuen Kreisordnung, welches sich auf die Bildung und Gestaltung der Kreisvertretung bezieht, in der Provinz Posen noch nicht einführen zu können; und weil auf diesem Prinzip auch die Gestaltung der Pro⸗ vinzial⸗Landtage aufgebaut ist, ist aus demselben Grunde auch die Einführung der Provinzialverwaltung in dieser Provinz zur Zeit für die Regierung noch nicht gegeben.

Meine Herren, ich will ja zugeben, daß eine Reihe von Fragen noch in der Mitte liegt, die auf dem Gebiet der Kreis⸗ und Pro⸗ veeis mesne von einer gewissen Bedeutung sind, und die dennoch diese national⸗politischen Bedenken, welche jenem Hauptprinzip ent⸗ gegenstehen, nicht gegen sich gelten lassen können, und ich muß auch zugeben: die Königliche Staatsregierung hat selber den Weg beschritten, einen Theil derartiger Bestimmungen mit in das Gesetz aufzunehmen.

Die ursprüngliche Absicht der Königlichen Staatsregierung und ich beziehe mich nach der Richtung hin auf diejenigen Mitglieder dieses Hauses, die ja auch an den vorbereitenden Verhandlungen theil⸗

enommen haben ging dahin, eine strenge Sonderung eintreten zu assen, nur die volle Organisation auf dem Gebiet der allgemeinen Landesverwaltung einzuführen, und im Uebrigen nicht das Geringste zu ändern auf dem Gebiet der Kreis⸗ und Provinzialverwaltung. In Folge der bei der Vorbereitung von den Vertrauensmännern der rovinz mir vorgetragenen dringenden Wünsche ist allerdings die önigliche Staatsregierung in einer Beziehung hiervon abgewichen, indem sie die Bestimmung über die Kreisabgaben ihrerseits mit in den Gesetzentwurf aufgenommen hat. Aber diese Konzession hat ihre bedenkliche Seite sofort gezeigt, indem man nach dieser Richtung

keineswegs irgend ein

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nun schon in dem anderen Hause sehr erheblich viel weiter ge⸗

gangen ist.

„n Mieine Herren, ich stehe meinerseit; den Beschlüssen des anderen Hauses durchaus nicht unsympathisch gegenüber, ich hätte aber doch gewünscht, daß man nicht so weit dort gegangen wäre, daß man insbesondere der Königlichen Verordnung einen größeren Spielraum gelassen hätte, und ich habe deshalb auch, obwohl ich diese meine persönliche Stellung zu erkennen gegeben habe, die Beschlußfassung Henger ich möchte dringend bitten, doch immer dabei zu erwägen: es der Königlichen Staatsregierung bezüglich der Annehmbarkeit dieser Bestimmung noch vorbehalten müssen, bis eben übereinstimmende Beschlüsse der beiden Häuser nach dieser Richtung hin vorliegen.

Ich möchte aber doch dringend warnen, auf diesem Wege noch

weiter zu gehen.

die der hier zu bildenden

schlagen.

Meine Herren, nach allen den verschiedenen Wünschen, Kommission mit gegeben sind, kann ich mich doch einer gewissen Befürchtung nicht ent⸗ Ich muß sagen, nachdem einmal diese Vorlagen auf das parlamentarische Menü gekommen sind, da sieht man: l'appetit vient en mangeant, und ich möchte doch darauf hinweisen, daß ein Ueber⸗ maß in der Beziehung recht üble Folgen haben kann.

andelt sich hier nur um eine Etappe, es soll die Organisation auf dem Gebiet der allgemeinen Landesverwaltung voll eingeführt und bis zu dem Zeitpunkt, wo es auch möglich sein wird eine Kreis⸗ und Provinzialordnung dort einzuführen, soll das bisherige Verhältniß dort

auf den Weg Ewigkeit

weder

selbstredend gern Meine

beibehalten werden. gehende Aenderungen zu machen, als ob diese gewissermaßen nun in

fortbestehen innerlich möchte doch die Herren daran

An diesen bisherigen Verhältnissen nun ein⸗

sollten, das ist meines Erachtens noch praktisch zweckmäßi Ich erinnern, daß die Regierung bereit ist, alle Abänderungs⸗Anträge zu disettafa⸗

gerechtfertigt

doch möglicherweise gerade durch die Häufung derselben sie schließli in die Lage kommen würde, dasjenige zurückziehen zu müssen, was sie gern geboten hat. daß sie mit Verbesserungs⸗Anträgen kommen wollen, denen möchte ich doch zu bedenken geben, daß vielleicht an keinem Orte mehr als hier das Wort gilt, daß das Bessere der Feind des Guten ist.

Und allen den Herren, die jetzt bereits ankündigen,

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, 1b Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentliche

Anzeiger.

ZHWE111

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossens 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

aften.

11““

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Kaufmann (Arbeiter) Karl Wil⸗ helm Ernst Hotzel aus Jena unterm 2. Februar 1884 erlassene Steckbrief ist erledigt.

Potsdam, den 25. Februar 1889.

Königliche Staatsanwaltschaft. [62872] Seteckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Erdarbeiter Carl Bitzer, geboren zu Lennep, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Körperverletzung ver⸗ hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichts⸗Gefängniß zu Lüdenscheid abzuliefern.

Lüdenscheid, den 23. Februar 1889.

Königliches Amtsgericht.

Beschreibung: Alter 322 Jahre, Größe 1,65 m, Statur mittlere, Haare blond, Augenbrauen blond, Augen blau, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichts⸗

Oeffentliche Ladung. tehenden Mannschaften:

1) Reservisten, Wilhelm Eduard Rast, geboren am 18. März 1862 zu Memel,

2) Wehrmann, Franz Johann Oskar Scoda, ge⸗ boren am 24. Dezember 1856 zu Spandau,

3) Wehrmann I. Aufgebots, Tischler Franz Geier, geboren am 4. März 1857 zu Hertwigswalde, Kreis Münsterberg,

4) Gefreiten der Reserve, Maler Gustav Adolf Otto Grohmann, geboren am 7. Oktober 1860 in Berlin,

5) Reservisten, Gymnasiasten Hermann Johann Rudolf Richard von Höpfner, geboren am 10. Ok⸗ tober 1864 in Alt⸗Tarnowitz, Kreis Tarnowitz,

6) Vizefeldwebel der Landwehr I. Aufgebots, Kaufmann Max Herrlinger, geboren am 3. Ok⸗ tober 1856 in Eventin, Kreis Schlawe, 8

7) Wehrmann I. Aufgebots, Lackirer Carl Gott⸗ lob Eberspächter, geboren am 8. April 1856 in Heilbronn, 1

8) Wehrmann I. Aufgebots, Zimmermann Josef Grabarz, geboren am 16. Juli 1855 in Polajewo, Kreis Obornick,

9) Wehrmann I. Aufgebots, Sattler Julius Herrmann, geboren am 25. Mai 1852 in Wies⸗ baden,

10) Reservisten, Arbeiter Carl Hampel, geboren am 14. Juli 1858 in Alt⸗Popplau, Kreis Oppeln,

11) Wehrmann, Arbeiter Ludwig Daniel Liersch, geboren am 5. April 1855 in Targowagorka, Kreis Schroda,

12) Reservisten. Schlosser Johann Lux, geboren am 14. Januar 1861 in Nowag, Kreis Neisse,

13) Gefreiten, Barbier Otto Hermann Kuhnow, geboren am 1. März 1861 in Rothenburg a. Oder, Kreis Grünberg,

14) Reservisten, Fleischer Eduard Franz Kluckow,

geboren am 21. Januar 1860 in Gonsawar, Kreis

Schubin, 8

15) Reservisten, Arbeiter Johann Carl Samuel Liersch, geboren am 17. Juni 1859 in Bensko, Kreis Kosten,

16) Gefreiten, Zimmermann Albert Heinrich Kersten, geboren am 6. März 1858 in Kathkow, Kreis Bütow,

17) Wehrmann, Arbeiter Hermann Krause, ge⸗ boren am 15. April 1855 in Drendkau, Kreis Grünberg, 8

18) Wehrmann, Maurer Adolf Georg Kierstein, geboren am 25. Mai 1858 in Wormditt, Kreis Braunsberg,

19) Wehrmann, Schmied Hermann Eduard Rein⸗ hold Kersten, geboren am 20. Januar 1857 in Beierort, Kreis Arnswalde, 8

20) Wehrmann, Kaufmann Isidor Lewy, geboren am 14. Juli 1857 in Woltersdorf, Kreis Nieder⸗ barnim, . 1

21) Wehrmann, Tischler Louis Wilhelm Peter Kayser, geboren am 18. Januar 1859 in Rogasen, Kreis Obornick,

22) Wehrmann, Tapezierer Carl Gustav Adolf Albert Kierstein, geboren am 3. November 1856 in Berlin, .

23) Wehrmann, Arbeiter Johann Wilhelm Ernst Kopsch, geboren am 19. November 1853 in Dobersaul, Kreis Krossen a. O.,

24) Wehrmann, Arbeiter Johann Friedrich Leo⸗ pold Breuß, geboren am 8. Februar 1851 in Loch⸗ wiß Kreis Krossen a. O,

5) Wehrmann, Klempner Eduard Ferdinand Benjamin Pfenning, geboren am 25. November

1854 in Osterode, Schuhmacher Hermann Ernst

26) Wehrmann, 1 August Ramm, 8 am 7. Juli 1849 in ebus,

Müuͤncheberg, Kreis

27) Reservisten, Lithographen Bernhard Radlauer, geboren am 8. September 1859 in Polawowitz, Kreis Kreuzburg,

28) Wehrmann, Metzger Carl Josef Alexander Michalke, geboren am 1. März 1853 in Prausnitz, Kreis Militsch,

29) Unteroffizier, Arbeiter Gustav Eduard Paetz⸗

nick, geboren am 10. Dezember 1856 in Glashütte,

Kreis Czarnikau, 30) Wehrmann, Kellner Carl Wilhelm Mundt, eboren am 11. Dezember 1851 in Lenzen, Kreis estpriegnitz, 31) Wehrmann, Maurer Johann Christof Paasch, eboren am 7. Januar 1854 in Schneidemühl,

reis Kolmar,

32) Reservisten, Oekonomen Erich Oswald Mar⸗ kurth, geboren am 13. Januar 1864 in Döllen, Kreis Ostpriegnitz,

33) Wehrmann, Knecht Ernst Leberecht Prawitz, geboren am 25. Februar 1858 in Nieder⸗Wutzow, Kreis Königsberg in der N.⸗M.,

34) Reservisten, Schlächter August Adolf Carl Rumpel, geboren am 13. Oktober 1861 in Unter⸗ Lindow, Kreis Lebus,

35) Reservisten, Schlächter Wilhelm Reek, geboren am 2. Januar 1864 in Bielawy, Kreis Wirsitz,

36) Reservisten, Tischler August Hugo Müller, geboren am 19. März 1848 in Berlin,

37) Reservisten, Arbeiter Georg Johann Mar⸗ quardt, geboren am 3. August 1864 in Müllheim,

38) Reservisten, Tischler Carl Ferdinand Georg Runge, geboren am 30. November 1859 in Leipzig,

39) Wehrmann, Commis Christian Moritz Philipp Marquardt, geboren am 21. Oktober 1858 in Friedland O.⸗Pr.,

40) Ersatzreservisten, Infanterie, Sekretär Gustav Julius Wilhelm Krieg, geboren am 27. August 1860 in Trebbin, Kreis Teltow,

41) Ersatzreservisten, Infanterie, Tapezierer Adolf Ferdinand Fandrei, geboren am 17. September 1862 in Neu⸗Beelitz, Kreis Bromberg,

42) Ersatzreservisten, Infanterie, Knecht Johann Martin Klimpel, geboren am 21. Juli 1862 in Grune, Kreis Fraustadt,

43) Wehrmann, Metalldrechsler Ernst Max Albert Hetz, geboren am 30. November 1851 in Berlin,

44) Wehrmann, Schmied Friedrich Hackbarth,

eboren am 17. Dezember 1850 in Groß⸗Kartzen⸗

urg, Kreis Schlochow,

45) Wehrmann, Handelsmann Simeon Haase, geboren am 22. Januar 1854 in Miloslaw, Kreis Wreschen⸗

46) Gefreiten, Kaufmann Carl Gehrhardt, ge⸗ boren am 11. April 1850 in Holzminden

47) Gefreiten, Weber Julius Hornisch, sehosen am 4. Februar 1851 in Katscher, Kreis Leobschütz,

48) Wehrmann, Schlächter Eduard“ Johann Lud⸗ wig Hering, geboren am 8. Februar 1852 in Polczen, Kreis Bütow, b

49) Wehrmann, Tischler Franz August Gottlieb Hartung, geboren am 31. Oktober 1850 in Halle a. S.

50) Wehrmann, Maurer Julius Carl Golz, ge⸗ boren am 26. Juli 1853 in Annafeld, Kreis Teltow,

51) Wehrmann, Kellner August Gudeword, ge⸗ boren am 28. November 1852 in Jessen, Kreis Schweinitz,

52) Wehrmann, Arbeiter Gustav Ewert, geboren am 22. November 1851 in Ackmenischken, Kreis Heidekrug,

53) Wehrmann, Opernsänger Hermann August Wilhelm Hovemann, geboren am 9. August 1853 in Friedland, Kreis Neu⸗Brandenburg,

54) Wehrmann, Handlungsdiener Paul Richard Max Hentschel, geboren am 5. Juli 1851 in Grünberg, G

55) Wehrmann, Musikus Gustav Rudolf Köhl, geboren am 21. April 1853 in Berlin, .

56) Wehrmann, Destillateur Friedrich Wilhelm Lehmann, geboren am 2. Dezember 1851 in Kronheide, Kreis Greifenhagen, b

57) Gefreiten, Geheimen Kanzlei⸗Die tar Richard Carl Kluge, geboren am 6. Juni 1851 in Rippach, Kreis Reeines 1 u

58) Wehrmann, Glaser Amadeus August Friedrich Fheretigh. geboren am 16. Januar 1852 in Schievel⸗ ein,

59) Unteroffizier, Kaufmann Emil Limann, ge⸗ boren am 31. Oktober 1851 in Berlin,

60) Wehrmann, Schankwirth Carl Wilhelm Lube, geboren am 28. Juli 1852 in Jacobsdorf, Kreis Lebus,

61) Sergeant, 9 boren am 5. November 1852 in Brüssow, Prenzlau,

62) Wehrmann, Brauer Eugen Rudolf Kriegel, gegees am 18. Oktober 1850 in Wigora, Kreis Thorn, 1“

63) Unteroffizier, Kaufmann Johannes Friedrich Wilhelm Krüger, geboren am 27. Dezember 1853 in Podelzig, Kreis Lebus,

64) Gefreiten, Kaufmann Oskar Koch, geboren am 27. April 1852 in Halle a. S.,

65) Wehrmann, Böttcher Albert Louis Katschke, geboren am 11. April 1851 in Königl. Freist, Kreis

Lauenburg, 8 Wehrmann, Gustav Liehr, geboren am 24. No

vember 1855 in Kiaulacken, Kreis Stallu⸗

Tischler Julius Kaeding, ge⸗ Kreis

pönen,

67) Wehrmann, Knecht Johann Christian Kublank, geboren am 29. Mai 1847 in Glöwen, Kreis West⸗

riegnitz, Pricg ehrmann, Zimmermann Friedrich Wilhelm Koch, geboren am 16. Februar 1851 in Neu⸗ Schöneberg, Kreis Teltow,

69) Wehrmann, Knecht Friedrich Kurth, geboren am 27. Oktober 1850 in Herzsprung, Kreis Ost⸗ Priegnit,

70 ehrmann, Schneider Ferdinand Friedrich Wilhelm Porath, geboren am 10. Februar 1851 in Teschendorf, Kreis Regenwalde,

71) Gefreiten, Arbeiter Friedrich August Adolf Meles, geboren am 24. Dezember 1850 in Berlin,

72) Wehrmann, Kaufmann Ignatz iger. geboren am 18. April 1851 in Silbach, Kreis Brilon,

73) Wehrmann, Schneider Heinrich August Wil⸗ helm Peckmann, geboren am 18. Dezember 18 in Bendorf, Kreis Neuhaldensleben,

74) Wehrmann, Knecht Franz Runau, geboren am 4. Juli 1854 in Oppen, Kreis Braunsberg, 75) Wehrmann, Weber Ernst Emil Münch, ge⸗ boren am 3. November 1853 in Merane, Kreis Glauchau,

76) Wehrmann, Maurer Carl Prömel, ge⸗ boren am 19. November 1850 in Nikeln, Kreis Fraustadt,

77) Wehrmann, Kaufmann Paul Franz Münch⸗ meyer, geboren am 8. August 1850 in Havelberg, Kreis West⸗Priegnitz,

78) Wehrmann, Schuhmacher Carl Mielewsky, geboren am 20. April 1852 in Margrabowa,

79) Wehrmann, Kutscher Christian Reschke, ge⸗ boren am 11. April 1848 in’ Schönfeld, Kreis

rossen,

80) Wehrmann, Tischler Johann Gottlieb Rieten⸗ bach, geboren am 7. November 1849 in Petersdorf, Kreis Wehlau,

81) Wehrmann, Tischler Eduard Müller, ge⸗ boren am 28. Juni 1852 in Dolsenheim, Kreis 82) Wehrmann, Arbeiter Johann Carl Ernst Mathiske, geboren am 31. August 1851 in Trebschen, Kreis Züllichau,

83) Wehrmann, Hausknecht Wilhelm Pernow, ehcfen am 3. Juli 1852 in Ballethen, Kreis Dar⸗ eehmen,

84) Reservisten, Schuhmacher Johann Carl August Wilhelm Kobryn, geboren am 25. Februar 1862 in Berlin,

85) Wehrmann, Rechtsanwalt Georg Dyrenfurth, geboren am 21. September 1853 in Magdeburg, Kreis Magdeburg,

86) Wehrmann, Kommis Friedrich Adolf Heinrich Martin Trilke, geboren am 17. Oktober 1856 in Schwerin, Kreis Schwerin,

87) Wehrmann, Kaufmann Louis Leopold Eduard Tepper, geboren am 2. Januar 1861 in Berlin,

88) Gefreiten der Landwehr, Schlächter Carl Wilhelm Otto Osburg, geboren am 3. Februar 1853 in Görlitz, Kreis

89) Wehrmann, Arbeiter Johann Cypris, ge⸗ boren am 7. März 1855 in Rosengarten, Kreis Angerburg, .

90) Wehrmann, Schneider Ernst Louis Friedrich, geboren am 10. Juli 1855 in Lubast, Kreis Witten⸗ berg,

91) Gefreiten, Kaufmann Gottlieb Heinrich Carl Stein, geboren am 16. März 1858 in Staßfurth, Kreis Kalbe a. S., h

92) Wehrmann, Schneider Gustav Julius Schlaak, geboren am 6. November 1859 in Jastrow, Kreis Dt.⸗Krone,

93) Wehrmann, Schneider Ludwig Hermann Scheel, geboren am 2. Dezember 1858 in Giesen, Kreis Dramburg,

94) Gefreiten, Korbmacher Friedrich Wilhelm geboren am 13. Januar 1862 in Tilsit,

95) Reservisten, Schlosser Franz Sadowski, ge⸗ boren am 28. Februar 1859 in Graudenz,

96) Wehrmann, Sattler Rudolf Seeberger, ge⸗ boren am 12. Juli 1855 in Wolfsdorf, Kreis Heilsberg,

97) Unteroffizier, Kaufmann Paul Oskar Hermann Sperrlich, geboren am 31. Juli 1853 in Berlin,

98) Wehrmann, Arbeiter Ferdinand Carl Joachim Stielow, geboren am 28. September 1856 in Zettun, Kreis Bublitz, 1u“

99) Wehrmann, Steindrucker Georg Friedrich Wilhelm Zinn, geboren am 16. März 1859 in Berlin, 1

100) Reservisten, Commis David Schüler, geboren am 6. April 1860 in Mohrungen, b

101) Wehrmann, Kellner Carl Friedrich Wilhelm Schmidt, geboren am 2. Oktober 1857 in Neustadt a. Rh., Kreis Hildburghausen,

102) Reservisten, Zimmermann Johann Georg Suppmann, geboren am 7. Juli 1861 in Coburg,

103) Reservisten, Schiffer Wilhelm Julius Richard Brüning, geboren am 6. Oktober 1860 in Berlin,

104) Resekvisten, Arbeiter Johann Wensierski, P.ihens am 10. November 1853 in Schwetz, Kreis

wetz,

densb Gefreiten, Arbeiter Johann Heinrich Christof Braun, geboren am 30. Oktober 1859 in Trienke, Kreis Kolberg,

106) Gefreiten, Schneider Adolf Witteck, ge⸗ boren am 4. Mai 1859 in Sensburg, Kreis Sens⸗ burg,

107) Wehrmann, Büchsenschmied Albert Wei⸗ nitschky, geboren am 27. Februar 1854 in Potsdam,

108) Unteroffizier, Kaufmann Emil Bischoff, ge⸗ doe am 6. Februar 1856 in Borne, Kreis Neu⸗ markt,

109) Portepse⸗Fähnrich Friedrich Wandelt, ge⸗ boren am 26. Juli 1861 in Tornow, Kreis Posen.

110) Ersatz⸗Reservisten, Infanterie, Bautechniker Ernst Julius Richter, geboren am 17. Juli 1858 in Muckendorf, Kreis Jüterbog⸗Luckenwalde,

111) Ersatz⸗Reservisten, Infanterie, Gelbgießer Johann Georg Christian Ludwig Weber, geboren am 20. Dezember 1859 in Baltimore in Amerika,

112) Ersatz⸗Reservisten, Infanterie, Commis Josef Malick, geboren am 4. März 1859 in Klein⸗ Schimmitz in Schlesien, 1

113³) Reservisten, Arbeiter Albert Heinrich Fried⸗ rich Daleske, geboren am 28. Mai 1860 in Adlich⸗ Luckow, Kreis Schlawe 1

114) Gefreiten der Reserve, Schlosser Gottfried Julius Heinrich Fiscber, geboren am 7. April 1859 in Küstrin, Kreis Königsberg N.⸗M., Auguft

ugu

115) Wehrmann, Hausdiener Anto

Fe geboren am 27. Oktober 1858 in Alt⸗ ippnow, Kreis Deutsch⸗Krone,

116) Gefreiten der Landwehr, Tischler Hermann Schaum, geboren am 16. Dezember 1850 in Kunzendorf, Kreis Sorau,

117) Gefreiten der Landwehr, Kaufmann Hermann Schroeder, geboren am 1. August 1850 in Glöwen, Kreis Westpriegnitz,

118) Wehrmann, Tischler Otto Zotta, geboren am 11. November 1851 in Ragösermühle, Kreis Angermünde,

119) Wehrmann, Kaufmann Gustav Schlutius, geboren am 19. Februar 1855 in Konitz, Kreis Konitz,

120) Gefreiten der Landwehr, Schiffer Ferdinand Schubert, geboren am 20. Oktober 1850 in Hohen⸗ see, Kreis Schrimm,

121) Gefreiten der Landwehr, Korbmacher Wil⸗ helm Sperling, geboren am 21. Dezember 1852 in Eilenburg, Kreis Delitzsch,

122) Gefreiten der Landwehr, Schneider Hermann Schersching, geboren am 3. September 1853 in Wepers, Kreis Mohrungen,

123) Wehrmann, Böttcher Wilhelm Schrowe, geboren am 9. Februar 1851 in Berlin,

124) Gefreiten, der Landwehr, Zimmermann Her⸗ mann Scheibel, geboren am 1. Juli 1852 in Nord⸗ hausen, Kreis Nordhausen,

125) Wehrmann, Fleischer Josef Schwarzer, geboren am 7. Februar 1851 in Schwommelwitz, Kreis Neisse,

126) Wehrmann, Tischler Ferdinand Seyfert, geboren am 11. September 1852 in Berlin,

127) Unteroffizier der Landwehr, Musikus Gustav ü“ geboren am 23. Oktober 1854 in

erlin,

128) Unteroffizier der Landwehr, Kaufmann Fedor Zernick, geboren am 13. April 1852 in Ratibor, Kreis Ratibor,

129) Unteroffizier der Landwehr, Gürtler Her⸗ mann Frauboes, geboren am 11. Mai 1850 in Berlin,

130) Wehrmann, Maurer Wilhelm Donath, ge⸗ boren am 22. Dezember 1850 in Schönfeld, Kreis Königsberg N. M,

131) Gefreiten der Landwehr, Schlosser Louis Trill, geboren am 20. November 1851 in Köpenick, Kreis Teltow,

132) Wehrmann, Tischler Paul Dinter, geboren am 2. Juni 1852 in Posen, Kreis Posen,

133) Wehrmann, Buchbinder Julius Dietrich, geboren am 31. Januar 1850 in Liebenwalde, Kreis Nieder⸗Barnim,

134) Gefreiten der Landwehr, Tischler Jacob Noé, geboren am 9. Mai 1852 in Aachen, Kreis Aachen,

135) Wehrmann, Commis Hermann Trinkaus, geboren am 1. Juni 1850 in Stettin, Kreis Randow,

136) Wehrmann, Glaser Jacob Friedeberg, ge⸗ boren am 10. April 1851 in Golanz, Kreis Won⸗ growitz,

u h Wehrmann, Cigarrenhändler August Neu⸗ mann, geboren am 24. November 1850 in Berlin,

138) Wehrmann, Zimmermann August Dittmann, geboren am 18. Februar 1850 in Röhrsdorf, Kreis Fraustadt,

139) Unteroffizier der Landwehr, Sattler Carl Junge, geboren am 22. November 1850 in Wronke, Kreis Samter,

140) Wehrmann, Arbeiter August Tschikardt,

F am 11. Februar 1851 in Dittersbach, Kreis

üben,

141) Unteroffizier der Landwehr, Fleischer Ernst Junghaus, geboren am 20. April 1853 in Großen⸗ hain, Kreis Meißen,

142) Wehrmann, Friseur Wilhelm Fischer, ge⸗ boren am 31. Mai 1856 in Kassel, Kreis Kassel,

143) Wehrmann, Knecht August Teske, geboren am 19. November 1853 in Lüben, Kreis Dt. Krone,

144) Wehrmann, Musiker Josef Nicolini, ge⸗ boren am 24. Oktober 1856 in Hitdorf, Kreis Solingen,

145) Unteroffizier der Landwehr, Buchhalter Albert Viert, geboren am 12. Juni 1854 in Tiefenthal, Kreis Karthaus,

146) Wehrmann, Tischler Hermann Albrecht, ge⸗ boren am 18. April 1850 in Berlin,

147) Gefreiten der Landwehr, Kaufmann Max HB geboren am 6. Oktober 1850 in

erlin,

148) Gefreiten der Landwehr, Gärtner Albert Berg, geboren am 2. Oktober 1850 in Dammen, Kreis Stolp,

149) Wehrmann, Diener Albert Witte, geboren 8 21. Mai 1850 in Deutsch⸗Krone, Kreis Deutsch⸗

rone,

150) Wehrmann, Diener Johann Brandt, ge⸗ boren am 25. August 1858 in Pasenow, Kreis Neu⸗ brandenburg,

151) Gesteiten der Landwehr, Albert Adolf, ge⸗ boren am 17. März 1851 in Reetzer⸗Hütten, Kreis Zauch⸗Belzig,

152) Wehrmann, Tuchmacher August Beßz, ge⸗ am 26. März 1850 in Neu⸗Tuchel, Kreis

oni 18) Wehrmann, Knecht August Busjahn, ge⸗ boren am 7. Oktober 1850 in Stresen, Kreis Pyritz,

154) Wehrmann, Arbeiter Carl Werner, geboren am 9. Oktober 1851 in Tempelhof, Kreis Teltow,

155) Wehrmann, Tischler Carl Wallot, geboren am 30. April 1851 in Naumburg, Kreis Naumburg,

156) Gefreiten der Landwehr, Hermann Vor⸗ mann, geboren am 18. Juni 1853 in Unter⸗ Barmen, Kreis Barmen,

157) Wehrmann, Schuhmacher Albert Bartsch,