jede Kirche sei ihrem Wesen nach intolerant; ferner: die “ des Gewissens, der wissenschaftlichen Forschung. Diese Grundsätze würden anderswo als allgemeine Grundrechte des Menschen bezeichnet. Die Verletzung dieser Grundsätze könne sich der Staat nicht gefallen lassen, auch wenn ihr Gegentheil als Dogma aufgestellt werde. Seinen Freunden aber komme eg am allerwenigsten darauf an, den Kulturkampf zu erneuern. A treffe die Schuld allein den Abg. Dr. Windthorst, der durch feinen neulichen Antrag die alten Leidenschaften wieder anzufachen versucht habe. Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst: Seine Freunde beanspruchten gar nichts Anderes, als Namens derjenigen Katholiken zu sprechen, die sie gewählt und ihnen damit das Mandat gegeben hätten, hier ihre Interessen zu vertreten. Katholiken, wie den Abg. Seidel, zu vertreten, erhöben sie keinen Anspruch; er brauche auch kein Vertrauen zu ihnen zu haben. Bezüglich des Aufsichtsrechts des Staats befinde er Redner) sich nicht im Widerspruch mit dem Abg. Dr. Windt⸗ orst, sie ständen vielmehr auf demselben Standpunkt. Er sage nur, der Staat dürfe nicht dulden, daß gelehrt werde, was die Ordnung des Staats störe oder vernichte. Das habe mit der Frage nichts zu thun, ob der Staat das Recht habe, die Lehre der Kirche unter seine Kontrole zu stellen. Ausschreitungen im Religionsunterricht sei der Staat berechtigt zu verhindern, aber deswegen brauche er nicht die ganze Religionslehre in seine Hand zu nehmen. Der Abg. Dr. Friedberg habe in seiner zweiten Rede seine Anschauung über moderne Kultur etwas geändert; er habe selbst das Bedürfniß gefühlt, seine ersten Ausführungen aufzugeben. Unter moderner Entwickelung verstehe der Abg. Dr. Friedberg eine Reihe von Grundsätzen, die der Staat acceptirt habe. Diese Grundsätze seien aber wandelbar, und er wisse nicht, ob der Abg. Dr. Friedberg sie jedesmal anzunehmen bereit sein werde. Zu diesen Grundsätzen rechne der Abg. Dr. Friedberg namentlich die Toleranz. Diese habe aber Jeder zu üben. Wenn sie von anderer Seite nicht ver⸗ letzt werde, seine Freunde würden sie nicht verletzen. Er seinestheils habe in den Arbeiterkreisen immer dahin gewirkt, daß die katholischen Arbeiter Frieden mit den anderen Kon⸗ fessionen halten möchten. Man möge diese Angriffe, In⸗ toleranz und Beschimpfungen nicht in die Kreise der Arbeiter und ungebildeten Massen tragen! Diese Saat könnte eine fürchterliche Ernte geben. Diese Kreise kämpften nicht mit Worten; sie stritten mit dem Messer, und es flösse Blut. Abg. von Eynern: Die Debatte nehme ja eine ganz er⸗ freuliche Wendung. Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗ Alst erhebe keinen Anspruch, der Vertreter des Abg. Seidel und ähnlicher Katholiken zu sein. Ja, wo blieben denn die 8 Millionen Katholiken, die hier immer vergeiahr. würden? Finter dem Abg. Seidel stehe noch eine große Zahl von Katholiken. Der Kulturkampf sei nur ein Kampf zur Abwehr der Herrschaft der römischen Kurie gewesen; man sei nicht den Katholiken zu Leibe gegangen, sondern den Ansprüchen der römischen Kurie. Der Abg. Dr. Freiherr von Schor⸗ lemer⸗-Alst wolle mit seinen Ausführungen beruhigend wirken. Ob dies im Lande der Fall sein werde, möchte er doch bezweifeln. Er habe nicht über die Lehre von Dogmen in katholischen Volksschulen gesprochen, sondern nur gefragt, ob Lehren, wie sie jener Professor in vhagg ausgesprochen, in der katholischen Volksschule gelehrt würden. keine Antwort erhalte, müsse er annehmen, daß dies der Fall
sei. Wenn in der katholischen Fe solche Lehren vorge: scheinlich, daß auch die katho-:-:
tragen würden, so sei es wahr lischen Volksschullehrer mit ähnlichen Anschauungen getränkt würden. Die neueste Nummer der „Katholischen Schul⸗ zeitung“ bringe einen Artikel: „Wer hat die Aufsicht über den eligionsunterricht, der Staat oder die Kirche?“ Derselbe schließe mit den Worten: „Die Lösung dieser Frage hängt ab von den Bestimmungen der Kriterien der Freihene wir stehen also vor der Frage, ob die Menschen durch die Kirche oder den Staat freigemacht werden, durch Gott oder den Teufel.“ In dieser Form schrieben die Leute in den Blättern, die für die katholischen Volksschullehrer bestimmt seien. Deshalb habe er das Recht, zu fragen, ob derartige Lehren verbreitet werden dürften, ohne daß der Staat eingreife. Die Angreifer säßen sonst im Centrum und nicht bei seinen Freunden. Er freue sich, daß heute der Spieß umgedreht fei, daß dem Abg. Dr. Windthorst nichts übrig ge⸗ blieben sei, als Aeußerungen zurecht zu setzen und sich fort⸗ während zu vertheidigen.
Abg. Dr. Windthorst: Er störe nicht gern die Freude des Abg. von Eynern; er freue sich aber, wenn von Neuem solche Zeugnisse laut würden, wie er sie heute hier gehört habe, damit das ganze katholische Volk und die gläubigen Pro⸗ testanten hörten, wohin die Reise gehe; dann werde es dem Centrum auch in Zukunft an Bundesgenossen nicht fehlen. Der Abg. Dr. Friedberg habe einen Widerstreit der An⸗ schauungen zwischen ihm und dem Abg. Dr. Freiherrn von Schorlemer⸗Alst zu konstruiren versucht. Er habe sich darin gründlich geirrt; sein Freund, der Abg. Freiherr von Schorlemer⸗Alst, habe ihm das mit wünschenswerther Deutlichkeit nachgewiesen. Man führe immer an, daß zahlreiche Katholiken die Ansichten des Centrums nicht theilten. Wo sei denn der Einfluß dieser Herren? Was sei aus der SSee, gegl Bewegung geworden? Wohin hätten die großen Adressen von angesehenen Herren geführt? Staats⸗ pfarrer habe man ernannt, und jetzt quäle man sich ab, sie wieder los zu werden. Alle diese mißglückten Versuche berech⸗ tigten ihn wohl, zu sagen, daß seine Freunde die Vertreter des katholischen Volks seien. Daß der eine odere andere Katholik ihre Meinung nicht theile, sei ohne Bedeutung. Der Abg. Seidel erkläre, daß das Centrum ihn nicht vertrete. Fuc. bünn wolle er künftig sagen: 15 Millionen weniger
inen!
Abg. Dr. Sattler: Ueber die Art der Ertheilung des Religionsunterrichts in der Volksschule ständen seine Freunde nicht weit entfernt von dem Abg. Dr. Windthorst, denn er selber habe gesagt, volle Freiheit in der Ertheilung des Religions⸗ unterrichts sei zu gestatten, „wenn derselbe in angemessener Weise ertheilt werde“. Das sei 85 ein prinzipielles Zu⸗
eständniß; der Stgat aber habe ein Interesse, darüber zu wachen, daß bei der Ertheilung des Religionsunterrichts keine Lehren gelehrt wuürden, welche andere Konfessionen verletzten. Bei den Fortschritten unserer Kulturentwickelung werde der „Staat seinen weltlichen Arm nicht mehr leihen, um einem einseitigen Bekenntniß seine Hülfe zur Durchfuhrung der een und zur Umerwerfung der anderen Konfessionen unter
e Lehre zu pieten, wie es früher ssschhen sei. Die ver⸗
ich i
schule Lehren vorgetragen würden, welche andere Konfessionen angriffen. Er sei mit dem Abg. Dr. Freiherrn von Schor⸗ lemer⸗Alst ganz der Meinung, daß man das Trennende nicht in den Vordergrund stellen solle. Habe denn aber nicht erade der Abg. Dr. Windthorst in diesen Tagen die Gegen⸗ se e wieder verschärft? Wer habe ihm denn Grund zum An⸗ griff gegeben? Der Abg. von Eynern habe davon vnn daß die Inquisition in der genannten Weise beurtheilt werde; daraus deduzire nun der Abg. Dr. Windthorst, daß der Abg. von Eynern das Dogma der katholischen Kirche beaufsichtigt wissen wolle. Man möge doch nicht immerfort den Kultur⸗ kampf beschwören, und in den Angriffen gegen die Evangelischen Maß halten.
Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst: Seine Partei habe die Gegensätze keineswegs verschärft, sie beabsichtige nicht, den konfessionellen Anschauungen Anderer irgendwie zu nahe zu treten, diese möchten nur dasselbe thun. Der Abg. von Eynern habe doch die ganze Inquisitionsfrage überhaupt hier angeregt und gemeint, Millionen seien durch die Ausführungen des Bonner Professors erschreclt worden. Er (Redner) wisse nichts davon. Wahrscheinlich sei der Abg. von Eynern der einzige 1 Mann, der sich dagegen erhoben, die Uebrigen seien so erschreckt, daß sie nichts sagen könnten. Er begreife gar nicht, wie gerade die, welche doch auf dem Boden der freien Forschung und Wissenschaft ständen, sich so darüber echauffiren könnten, daß ein Professor seine Meinungen drucken lasse. Sie bekämpften ihn gar nicht wissenschaftlich, sondern gingen zum Minister und sagten: „Komm mit dem Polizei⸗ staat!“ Das sei ihre freie Wissenschaft und Forschung!
Abg. Pfaff konstatirte, daß er von Dogmen gar nicht ge⸗ sprochen habe. Er wolle nur nicht, daß in Schule und Kirche Lehren gelehrt oder gepredigt würden, die in den Dogmen gar nicht enthalten seien.
Abg. von Eynern bemerkte seinem Fraktionsgenossen Dr. Sattler gegenüber, daß er diesmal allerdings der An⸗ greifer gewesen sei. Ihm mache dies Vergnügen und dem Abg. Dr. Windthorst Aerger
„Abg. Dr. Sattler stellte fest, daß seine eetahe nicht die freie Wissenschaft und Forschung angefochten, sondern nur ver⸗ langt hätten, daß solche nach ihrer Ansicht verderblichen Lehren nicht in die Schule drängen. Der Abg. von Eynern sei aller⸗ dings diesmal ein glücklicher Angreifer gewesen, jedenfalls aber sei der Friedensstörer der Abg. Dr. Windthorst.; ..
Die Diskussion wurde geschlossen.
Das Ministergehalt wurde darauf bewilligt; für den Unter⸗Staatssekretär wurden statt der geforderten 20 000 ℳ dem Antrage der Budgetkommission gemäß nur 15 000 ℳ genehmigt. Die übrigen Ausgaben des Ministeriums wurden ohne Debatte bewilligt; ebenso die Ausgaben für den evan⸗ gelischen Ober⸗Kirchenrath, für die evangelischen Konsistorien und für die evangelischen Geistlichen und Kirchen.
Bei dem Kapitel „Katholische Bisthümer“ und zwar bei den Ausgaben für das Bisthum Ermland führte der Abg. Krebs (Braunsberg) Beschwerde über die zu niedrigen Be⸗ soldungen der Verwaltungs⸗ und Kassenbeamten des Bisthums.
üu.
So lange er darauf aus den Reihen des Centruns
größeren oder geringeren Grad der Kulturähnlichkeit. Je stärker die
guch nicht mehr sehr neue Statistik des Standes vom 1.
ehaen Kaonfesscouen koönmen frieb ebeneinanber leben. Die 8s Verhaͤltni gestört, wenn in der Volks⸗
Print Gedce] 1883) bes
Abg. Dr. Mosler schloß sich diesen Beschwerden an. Der Titel wurde bewilligt. Hierauf vertagte sich das Haus.
Schluß 3 ¾ Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr.
Statiistsche Nachrichten.
Vertheilung der eingewanderten Deutschen in den Vereinigten Staaten von Amerika. (Stat. Corr.) — Ob⸗ gleich die aus dem Deutschen Reiche fortgezogenen Personen größten⸗ theils von Unzufriedenheit mit den hiesigen Zuständen erfüllt waren, nahmen sie doch ihr deutsches Gemüth und die eigenthümliche Sitte, welche bei aller landsmännischen Verschiedenheit sich von den Sitten anderer Nationen deutlich abhebt, in das neue Aufenthaltsland hinüber und haben inmitten ihrer eigenen Kämpfe um den Unterhalt oft genug eine herzliche Theilnahme für das „alte Vaterland“ bezeugt. Viele von ihnen wurden sich erst in der Fremde ihrer Besonderheit und der Aufgaben bewußt, welche dem deutschen Volk als einem wesentlichen Theile der Menschheit obliegen, und darum sehen wir das vorzüg⸗ lichste Bindemittel desselben — die deutsche Sprache — namentlich in jenem mächtigen Gemeinwesen, das die allermeisten Auswanderer freundlich aufgenommen hat, und besonders seit dem politischen Auf⸗ schwunge Deutschlands zunehmend gepflegt. Zerbröckelungen dieses Elements in der Union können freilich nicht verhindert werden, sind jedoch nicht in dem Maße, wie es gewöhnlich geschieht, zu beklagen, weil sie etwas von deutscher Art dem Volkscharakter beimischen; über⸗ dies bleibt eine so große Menge von Deutschen schaarenweise beisam⸗ men, daß der geträumte Untergang deutschen Wesens in englisch⸗ameri⸗ kanisches nicht zu besorgen ist.
Wie viele Bewohner der Vereinigten Staaten von Amerika sich noch der deutschen Sprache im Umgange bedienen, weiß man nicht; hierüber schweigt die dortige, in so vielen anderen Beziehungen vor⸗ treffliche Statistik ganz und gar. Eine Schätzung kommt auf 7, eine andere auf über 9 Millionen, wobei jedoch der Einfluß der Entdeutschung — der ältere, mächtigere und der 8 heute fort⸗ dauernde — zu niedrig angeschlagen sein wird. Die amtliche Statistik verzeichnet nur das Geburtsland der Fremdgeborenen und unterscheidet z. B. bei den aus dem Deutschen Reiche stammenden nicht. wie viele von ihnen dänisch oder polnisch reden. Aber wenn es um deutsche Kultur sich handelt, darf man zwar die wenigen Dänen, welche gleich den Auswanderern aus den drei skandinavischen Königreichen ihre Nationalität ziemlich schnell einbüßen sollen, nicht aber die polnisch Sprechenden durchweg aussondern; denn diese ver⸗ danken ihren jetzigen Kulturzustand dem deutschen Einfluß und sind trotz des Sprachunterschieds den Deutschen in gewissem Sinn ver⸗ wandter geworden, als die der französischen Bildung mehr als billig zugänglichen Holländer und Vlämen, mit denen sich doch der Nieder⸗ deutsche ohne erhebliche Schwieriskeit bald verständigt.
„Za, noch weiter erstreckt sich der erwähnte deutsche Einfluß, näm⸗ lich zunächst auf die aus Luxemburg, der Schweiz, der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie und dem russischen Reiche ausgewanderten Deutschen, welche letzteren neuerdings sehr zahlreich zu werden scheinen, sowie auf die minder beträchtlichen Kanadier, Australier ꝛc. deutschen Geblütes, deren Ausscheidung ganz unmöglich ist. Sodann ist die Bildung der unter Slawen aufgewachsenen Juden selbst da, wo die⸗ selben unsere Sprache nur radebrechen, und sogar die der auswan⸗ dernden Tschechen, Galizier ꝛc. großentheils und trotz aller früheren nationalen Feindschaft dermaßen durch den Verkehr mit Deutschen beeinflußt, daß dieselben auf dem neutralen amerikanischen Gebiete, wie mancherlei Berichte erzählen, lagg⸗ eit eng mit den Deutschen zusummenstehen. Von irgend einer Anhänglichkeit an Deutschland kann dabei natürlich nicht die Rede sein, sondern nur von einem
slawische Auswanderung in den jüngsten Jahren angeschwollen ist, desto mehr allerdings wird sich demen Besonderheit 66 vnecg. über gerade diese, Erscheinung, verankaßt uns, auf die letzte, wenn uni 1880
(Gompendium of the 39 Genauns. Wpshington [Government 3
der Vereinigten Staaten von Amerika zu ziehen. Faßt man die Einzelstaaten und Bundesterritorien in geographische Gruppen zu⸗ sammen, so findet man
in den Gruppen
₰ Proz. der
Bevölke⸗ rung
Proz. der Fremd⸗ bürtigen aus Ruß⸗ land, der
S Schweiz ꝛc. Proz. der Fremd⸗ bürtigen
—2 90 90⁰0
Neu⸗England 793 612 mittlere Ost⸗
staaten 2 148 569 Südosten. 106 114 Südstaaten der
Mitte . . 214 757 Centralstaaten 2 657 534 Weststaaten . 324 507 Pacifiestaaten 434 850 31,198 54 722. 12,584 14 845 3,414
überhaupt 6 679 943 13,318 1 966 742 29,443 321 286 4,810
„Ain ähnlichsten verhalten sich die Einwanderer aus dem Deutschen Reiche und aus den sonst hier herangezogenen Staaten gegen den äußersten Nordostwinkel der amerikanischen Union, der seinen Zuzug weit überwiegend aus britisch Amerika empfängt, und gegen die Central⸗Staaten am Ohio und Missouri, wo mehr als die Hälfte von beiden Gruppen ihre neue Heimath gefunden haben. Sie weichen andererseits am stärksten ab in ihren Beziehungen zu den am letzten bebauten Steppen⸗Staaten, wo das Leben im Allgemeinen die wenig⸗ sten Annehmlichkeiten bietet. Aber die Landsmannschaften sind hierbei wohl zu unterscheiden; denn der von ihnen im Jahre 1880 erreichte Stand bietet mannigfache Abweichungen dar.
Theils nach den Beglaubigungsscheinen der Eingewanderten, theils nach ihren persönlichen Erklärungen führt die amerikanische Statistik auf: geboren in Rußland 35 722, in Polen 48 557, in Ungarn 11 526, in Böhmen 85 361, in Oesterreich (Austria proper) 38 663, in der Schweiz 88 621 und in Luxemburg 12 836. Untersuchen wir nun die Reihenfolge der Einzelstaaten, in denen die absolut zahlreichsten Ein⸗ gewanderten vorkommen, unter Voranstellung der für „Deutsche“ (ab⸗ seaen statt „im Deutschen Reich Geborene“) sich ergebenden Reihe, o sehen wir: 8
36 338 648 018 41 902
66 219 1 044 212 75 331
. — f. . — A — —έ
3,461 2,775
—
2
17,363 1,440
2,954 16,841 16,579
30,156 39,489
30,835 13 361 6,221 39,293 166 454 6,263 23,214 44 813 13,810
0 nAE —
New⸗York Wisconsin
6“ Deutsche Russen. Polen. Ungarn Böhmen. Oesterreicher
..““ . 192 597 184 328 168 426 10) 610 16) 312 8)1 040 7)2 039 4)5 263 5)3 790 2)1 477 5) 447 3)1 168 5)8 748 2)13 408 7)6 232 1)13 848 13)1 058 1)6 530 4)2 608 9)1 681 Schweizer 2)10 721 3)8 881 1)11 989 Luxemburger 5) 527 4)1 610 6) 484
zusammen 404 316 271 222 217 109
106 800 14) 340 13) 801
7) 354 b 73 342 2)4 601 7)2 317 10)1 655 5)6 283 4)6 343 6)6 064 3)2 232 12) 117 10) 207
217 314 184 259 119 563
355 913 235 786 3)5 438 7)1 276 1)11 999 2)6 962 1)4 440 4) 691
Minnesota
1
66 592 64 935 45 481 5)2 272 19 301 ²0 213 6)2 218 14) 748 16) 642
6) 356 9) 272 19) 71 15) 306 6)7 759 14) 429 12)1 169 15) 511 5)2 607 14) 864 17) 401 9)3 695 11)2 828 10)3 040 27) 338 Luxemburger 7) 450 1)3 104 11) 130 2)2 949 15) 28 24) 11
zusammen 101 997 109 168 86 712 87 581 70 617 48 326
Dem an letzter Stelle aufgeführten Staate Maryland gehen in der Summe noch California mit 52 379 und Nebraska mit 48 764 voran, und im Einzelnen reihen sich zwischen die in der Ueber⸗ sicht angegebenen Staaten mit beigesetzter Anzahl der betreffenden Fremdbürtigen vorzugsweise ein:
betreffs der Russen: 1. Kansas 8032, 2. Dakota 6493, 4. Nebraska 3281, 9. Californiga 1013, 12. Massachusetts 462;
betreffs der Polen: 8. Kansas 1200, 9. Nebraska 1128, 10. Cali⸗ fornia 1026, 11. Texas 995;
betreffs der Ungarn: 8. Kansas 291, 11. California 216;
betreffs der Böhmen: 4. Nebraska 88558, 8. Texas 2669, 9. Kansas
2468, 11. Dakota 1337; Texas 3474, 6. Nebraska 2346,
betreffs der Oesterreicher: 3. 8. California 1948, 12. Kansas 1285; betreffs der Schweizer: 7. California 5308, 12. Kansas 2668; betreffs der Luxemburger: 8. Kansas 310, 9. Nebraska 258.
78s New⸗York und Pennsylvania, durch welche die bedeutendsten Zufahrt traßen ins Innere gehen, nimmt kein östlicher Staat in den obigen Reihen eine höhere als die neunte Stelle ein, woraus hervor⸗ zugehen scheint, daß bis zum Jahre 1880 die besonders für den Handel geeigneten Juden an der Einwanderung unerheblich theilgenommen haben. Dagegen standen fast bei allen hier beachteten Heimathsgenossen entweder die sämmtlichen acht Centralstaaten von Ohio bis Minne⸗ sota und Missouri oder doch mindestens vier von ihnen mit in den ersten zehn Stellen. Noch weiter westwärts sind namentlich Russen, Polen und Böhmen in Länder vorgedrungen, deren Bebauung sich die Deutschen erst in ihrer zweiten Generation gemeinsam mit anderen Eingeborenen zu unterziehen pflegen, d. h. als Eigenthümer und nicht als Tagelöhner. Aus der beträchtlichen Einwanderung von Russen, Böhmen ꝛc. in die weiten Steppengebiete darf man nicht folgern, daß sie daselbst eigene Gemeinden gegründet hätten; vielmehr fiel ihnen größtentheils das Loos anheim, auf einsamen Farmen mühselige Arbeiten für Anderer Nutzen zu verrichten. Hiermit stimmen die Klagen über eine Art Seelenkäuferei Seitens der Agenten überein, welche in manchen Gegenden des russischen Reiches und der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Monarchie für die Auswanderer „sorgten“, und aus der Noth, in welche die Leute drüben geriethen, erklärt sich vielleicht zum Theil deren Anlehnung an das deutschredende Element der nordamerikanischen Bevölkerung.
Deutsche Russen. Polen.
80 756 15) 320 12) 917
17) 77
89 085 88 268 6)1 560 11) 535 3)5 421 17) 403 Ungarn. 12) 193 10) 244 Böhmen 10)1 789 3)10 554 Oesterreicher 13)1 025 11)1 473 Schweizer. 13)2 474 8)4 587
Gewerbe und Handel.
Dem Verwaltungsbericht der Reichsbank für das Jahr 1888 sind folgende Angaben entnommen: Der Gesammtumsatz der Reichsbank betrug im Jahre 1888 84 337 564 300 ℳ, gegen das Vorjahr von 79 839 097 500 ℳ mehr 4 498 466 800 ℳ Der Bankzinsfuß berechnet sich im Durchschnitt des Jahres 1888 auf 3,324 % für Wechsel und auf 3,824 % bezw. 4,324 % für Lombarddarlehen. Banknoten sind durchschnittlich 933 042 000 ℳ im Umlauf und mit 96,82 % durch Metall gedeckt gewesen. Im Giroverkebhr hat der Umsatz rund 63 825 Millionen und einschließlich der Ein⸗ und Aus⸗ zahlungen für Rechnung des Reichs und der Bundesstaaten 66 904 Millionen Mark betragen. Am Jahresschluß beliefen sich die Guthaben der Girokunden auf rund 214 398 000 ℳ Der Reservefonds ist um 540 933 ℳ gestiegen und beträgt nun⸗ mehr 24 434 706 ℳ. Die Grundstücke hatten am 31. Dezember 1888 einen Buchwerth von 21 113 500 ℳ An Wechseln wurden gekauft oder zur Cinziehung übernommen 2 490 188 Stück über 3 989 936,129 ℳ Außerdem sind für Rechnung der Giro⸗ kunden 478 067 Platzwechsel über 854 930 922 ℳ eingezogen.
„Von den am 31. Dezember 1888 im Bestande gem inle Wechseln waren fact m Bestande . esenen inländischen
binnen 15 Tagen 167 762 600 ℳ, binnen 16 bis 30 Tagen 96 748 200 ℳ, binnen 31 bis 60 Tagen 161.,966 300 ℳ
Fehen und Parallelen über die Nieder⸗
lassung der oben erw nwanderer in den verschiedenen Theilen
en
und binnen 61 bis 90 Tagen 88 391 400 ℳ, zusammen 514 856 500 ℳ
An Lombarddarlehnen wurden ertheilt 709 576 800 ℳ, und blieben am Schluß des Jahres ausgeliehen 93 073 730 ℳ Die Wechsel⸗ und Lombardanlage hat durchschnittlich 482 895 000 ℳ be⸗ tragen. An Zahlungsanweisungen wurden 6647 Stück über 56 443 819 ℳ ertheilt. Bei dem Comtoir für Werthpapiere waren am Schluß des Jahres 1888 175 990 Depots im Nominal⸗ werthe von 1 900 526 691 ℳ in 3751 Effektengattungen niedergelegt. An nsen und Dividenden sind von den deponirten Effekten im ufe des Jahres 71 102 008 ℳ eingezogen. Der Brutto⸗ ewinn hat für das Jahr 1888 betragen 16 607 394 ℳ emfelben tritt hinzu der bei dem Reservefonds für zweifelhafte orderungen ersparte Betrag von 8147 ℳ, zusammen 16 615 541 ℳ Hiervon gehen ab: 1) die Ferwlselte e mit 6 492 142 ℳ, ) die Ausgaben für Anfertigung von Banknoten von 153 000 ℳ, 3) die an den preußischen Staat zufolge §. 6des Vertrages vom 17./18. Mai 1875 zu leistende Zahlung von 1 865 730 ℳ, zusammen 8 510 872 ℳ Es bleibt daher ein Reingewinn von 8 104 668 ℳ, von welchem erhalten die Antheilseigner 4 ½ % von 120 000 000 ℳ = 5 400 000 ℳ, der Reservefonds 540 933,76 ℳ., zusammen 5 940 933,76 ℳ Vom Ueberrest erhalten: die Reichskasse und die Antheils⸗ eigner je 1 081 867,54 ℳ mit 2 163 735 ℳ Dem Gewinn der Antheilseigner von 1 081 867,54 ℳ treten hinzu die am Schluß des Jahres 1887 unvertheilt gebliebenen 4562,73 ℳ, sind zusammen 1 086 430,27 ℳ, wovon auf jeden Antheil von 3000 ℳ als Rest⸗ dividende 27 ℳ, mithin auf sämmtliche 40 000 Antheile 1080000 ℳ entfallen und 6430,27 ℳ der späteren Berechnung vorbehalten bleiben. Die Antheilseigner erhalten hiernach pro 1888 für jeden Antheil von 3000 ℳ zu der bereits empfangenen Dividende von 135 ℳ noch 27 ℳ Restdividende, zusammen 162 ℳ, mithin einen Ertrag von 5,4 %.
— Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im Februar 1889 1 424 591 900 ℳ abgerechnet worden gegen 1 528 777 100 ℳ im Januar d. J. und 1 138 556 400 ℳ im Februar 1888.
— Für Finland ist unter dem 11. Februar eine Verordnung über den Waarenmarkenschutz ergangen, welche am 1. Mai d. J. in Kraft treten wird. §. 9 derselben, welcher sich auf den Schutz aus⸗ ländischer Waarenzeichen bezieht, lautet in Uebersetzung wie folgt:
„Gewerbetreibende in anderen Ländern, wo finnische Staatsbürger die entsprechende Vergünstigung genießen, können, unter Beobachtung der hier zu Lande für Waarenmarken geltenden Bestimmungen, durch Eintragung eines Waarenzeichens, welches zu ihren Gunsten vorher in dem anderen Lande gesetzlich eingetragen worden war, den Schutz für ihre Waarenzeichen in Finland erlangen. “ 1
Ein solches Waarenzeichen wird hier zu Lande nicht in weiterer Erstreckung oder während längerer Zeit geschützt als im Heimaths⸗ lande des Eigenthümers des Zeichens. 1
Wenn die Eintragung eines gusländischen Waarenzeichens bean⸗ tragt wird, so muß der Antragsteller bei der Industriestyrelse außer den in §. 3 vorgeschriebenen Antragsurkunden und der festgesetzten Eintragungsgebühr gleichzeitig einen ordnungsmäßigen Nachweis dar⸗ über einreichen, daß der Antragsteller die Bedingungen erfüllt hat, welche im Heimathsland des Antragstellers zur Ferkäncung des Schutzes für das Waarenzeichen vorgeschrieben sind, sowie einen hier im Lande ansässigen Vertreter nam Faft machen, welcher hier im Namen des Antragstellers in Allem, was sich auf das Waarenzeichen bezieht, das Wort zu führen hat.“
Berlin, 2. März. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ja. Kar⸗ toffelmehl 25 ¾ — 26 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 25 ¼ — 26 ½ ℳ, IIa. Kar⸗ toffelstärke und Mehl 23 ½ — 24 ½ ℳ, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 12,40 ℳ, gelber Syrup 26—26 ½ ℳ, Capillair⸗ Export 28 ½ — 29 ℳ, Capillair Syrup 27 ½ — 28 ℳ, Kartoffelzucker Capillair 27 ½ —28 ℳ, do. gelber 26 ½ — 27 ℳ, Rum ⸗Couleur 37 — 40 ℳ, Bier⸗Couleur 37 — 44 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, la. 35 ½ — 36 ℳ, do. sekunda 31 ½ — 32 ½ ℳ, Weizen⸗ stärke (kleinst.) 37 — 38 ℳ, Weizenstärke (großstück.) 41 — 42 ℳ, Hallesche und Schlesische 40 — 41 ℳ, Schabe⸗Stärke 31 — 32 ℳ, Mais⸗ Stärke 33 — 34 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 45— 47 ℳ, do. (Stücken) 43 — 44 ℳ, Victoria⸗Erbsen 17 — 21 ℳ, Kocherbsen 16 — 21 ℳ, grüne Erbsen 19 — 21 ℳ, Futtererbsen 14 ½ — 15 ℳ, Leinsaat 21 ½ — 23 ℳ, Mais loco 13 ½ — 14 ℳ, Linsen, große 44 — 56 ℳ, do. mittel 30 — 44 ℳ, do. kleine 20 — 28 ℳ, gelber Senf 18 — 22 ℳ, Kümmel 44 — 48 ℳ, Buchweizen 14 — 15 ℳ, inländische weiße Bohnen 22 — 24 ℳ, breite Flachbohnen 25 — 30 ℳ, ungarische Bohnen 21 — 22 ½ ℳ, galizische und russische Bohnen 19 — 21 ℳ, Hanfkörner 17 — 19 ℳ, Leinkuchen 16 —- 18 ℳ, Mohn, weißer 36 — 40 ℳ, do. blauer 35 — 38 ℳ, Raps⸗ kuchen 16 — 17 ℳ, Weizenschale 10 — 11 ℳ, Roggenkleie 10 ½ — 11 ℳ, Hirfe, weiße 18 — 21 ℳ Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.
— In der gestrigen gemeinsamen Aufsichtsrathssitzung der Ober⸗ schlesischen Eisen⸗Industrie für Bergbau und Hütten⸗ betrieb und der Oberschlesischen Draht⸗Industrie⸗ Aktien⸗Gesellschaft legte die Direktion die Jahresrechnungen beider Gesellschaften vor. Es wurde beschlossen, den Generalversamm⸗ lungen eine Dividende von 12 % für jede der beiden Gesellschaften in Vorschlag zu bringen und die Generalversammlungen auf den 29. März einzuberufen.
— Die Nr. 4 (II. Jahrgangs 1889) der „Bayerischen Ge⸗ werbe⸗Zeitung“ (redigirt von Dr. J. Stockbauer, herausgegeben vom Bayerischen Gewerbe⸗Museum in Nürnberg, Verlagsanstalt des Bayerischen Gewerbe⸗Museums, C. Schrag) hat folgenden Inhalt: Landgräflich hessische Tapetenwirkereien zu Kassel im 16 und 17. Jahr⸗ hundert. — Bavyerisches Gewerbe⸗Museum. — Aus dem Verband bayerischer Gewerbevereine. — Aus dem Gewerbeleben. — Technisches. — Literatur. — Feuilleton: Ueber die Zusammensetzung des Seger⸗ Porzellans. (Schluß) — Die Farbe des Bernsteins und dessen Nach⸗ ahmungen. — Das moderne Antiquariat. — Ueber die Entwickelung des Zeugdrucks bei den asiatischen Kulturvölkern.
— Die Direktion und der Verwaltungsrath der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen haben beschlossen, der bevor⸗ stehenden Generalversammlung der Aktionäre die Vertheilung einer Dividende von 5 % für das Jahr 1888 neben einer abermaligen, gegen das Vorjahr um 200 000 ℳ erhöhten Abschreibung von 450 000 ℳ auf Disagio⸗Conto vorzuschlagen.
Dresden, 3. März. (W. T. B.), Der Verwaltungsrath der Sächsischen Bank beschloß in seiner heute stattgehabten Sitzung, der auf den 25. März einzuberufenden Generalversammlung für 1888 eine Dividende von 4 ½ % vorzuschlagen.
Bremen, 2. März. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der Dampfschiffahrtsgesellschaft „Hansa“ beschloß die Ver⸗ theilung einer Dividende von 16 % 1
Wien, 3. März T. B.) Ausweis der Karl⸗ Ludwigsbahn (gesammtes Netz) vom 21. bis 28. Februar 121 969 Fl., Mindereinnahme 52 293 Fl. (wegen Schneeverwehungen); die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 93 408 Fl., Mindereinnahme 51 271 Fl. 38
London, 2. März. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗ ladungen angeboten. 1
Glasgow, 2. März. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 1 033 801 Tons gegen 952 241 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 81 gegen 86 im vorigen Jahre. —
New⸗York 2. März (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 741 673 Doll. gegen 8 951 764 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 3 021 536 Doll. gegen 3 365 276 Doll. der Vorwoche.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Deutsche Beamten⸗Zeitung. (Berlin SW., Belle⸗Alliance⸗ Platz 8.) Nr. 5. — Inhalt: Die Verhandlungen im Abgeordneten⸗ hause über die Rangstellung und Einkommenverhältnisse der Kreis⸗ sekretäre, sowie die Pensionsverhältnisse der Strafanstaltslehrer. — Die Eintheilung der Eisenbahnbeamten⸗Klassen in Dienstaltersstufen nach dem Etat pro 1889/90. — Ordens⸗Dekoration für Bahnmeister. — Die Beurkundungen der Standesbeamten. — Strafe wegen falscher Namensangabe einem Briefträger gegenüber. — Ein Spaziergang durch Frankreich nach Spanien (Fortsetzung). — Aus dem Betriebe der Arbeiter⸗Pensionskassen bei den Staatseisenbahnen und des Spar⸗ und Vorschuß⸗Vereins der Postbeamten im Bezirk Münster. — Auf⸗ ruf zur Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm I. auf dem Kyffhäuser. — Kleine Mittheilungen. — Bekanntmachungen des Vor⸗ standes und der Zweigvereine. — Feuilleton; Eisenbahnen und Dichtung (Schluß). — Bücherschau. — Briefkasten. — Familien⸗ Anzeigen. — Inserate.
Deutsche Medizinal⸗Zeitung. (Verlag von Eugen Grosser in Berlin.) Nr. 18. — Inhalt: Sticker, der Mund⸗ speichel in physiologischen und pathologischen Zuständen (Schluß). — Stepp, Nervenstörungen nach Eisenbahnunfällen. — Knapp⸗Ball, Nervenerkrankungen nach Trauma. — Isnardi, Neuralgien durch Narbendruck. — Charcot⸗Jumon, Behandlung der Tabes durch die Schwebe. — Haig, Harnausscheidung bei Gemüthsverstimmung. — Pellier, Epididymitis durch Ueberanstrengung. — Gemma, Pellagra. — Neumann, Lehrbuch der vener. Krankheiten. — Markuse, Syphilis⸗ bacillen. — Morel⸗Lavalée, schwere Syphilisformen. — Bier, Syphilome in Muskel. — Steavenson, Behandlung der Obstruktion der Tuba Enstachii. — Reißner, Pocken in Hessen. — von Jaksch, Verlauf der Schutzpocken. — Gerstacker, Revaccination. — Krieger, Medizinalverwaltung in Elsaß⸗Lothringen 1888. — Berlin, Aerztlicher Berufsverein. — Paris, Gesellschaft der Hospitäler, Gesellschaft für gerichtliche Medizin, Gesellschaft für Chirurgie. — London, Epidemische Gesellschaft. — Collectanen mediea. — Praktische Notizen. — Ver⸗ mischtes. — Umschlag: Bibliographisches.
Deutsche Kolonialzeitung. Organ der Deutschen Kolonial⸗ gesellschaft. Nr. 9. — Inhalt: Bekanntmachung. — Ein neuer „Südafrikanischer Ausschuß; und die Stimmung am Kap. Von Karl Blind. — Das Weißbuch über Samoa. (Schluß.) — Der Deutsche in Kaiser Wilhelmsland in seiner tellungnahme zum Landeseingeborenen. Von Dr. O. Schellong. — Die Kaiserliche Be⸗ stallung und Instruktion für den Reichs⸗ ommissar Wißmann. — Mittheilungen aus der Deutschen Kolonialgesellschaft. — Kleine Mit⸗ theilungen. — Bekanntmachung.
Volkswirthschaftliche Zeitschrift „Die Sparkasse“, Organ des Deutschen Sparkassen⸗Verbandes. ( erausgeber: Dr. jur. Heyden, Essen.) Nr. 169. — Inhalt: Die ommissionsberathung der Altersversorgung. — Die Sparkassen im Herzogthum Anhalt. — Die erste Alterssparkasse in Oesterreich (Böhmen). — Resultate der Postsparkassen in Japan. — Finanzwirthschaftliches aus Luxemburg. — Sparkassenwesen: Magdeburg, Lüneburg, Lahr, Osterburg, Bres⸗ lau, Staßfurt, Quedlinburg, Niederländische Reichspost⸗Sparkasse, Prag, Jugendsparkassen in Schlesien, Konfirmandensparkassen in Magdeburg, Bekanntmachung des Reichs⸗Postamts. — Geld⸗, Bank⸗ und Münzwesen. — Steuerwesen. — Kreditwesen. — Versicherungs⸗ wesen. — “ — Juristisches. — Verschiedenes. — Literatur. — Briefkasten. — Inserate. 1
Berliner Thierärztliche Wochenschrift. Organ für Thierarzneiwissenschaft und thierärztliche Standesinteressen. (Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin (Richard Schoetz) Berlin NW., Luisen⸗ straße Nr. 36.) Fünfter Jahrgang. Nr. 8. — Inhalt: Dr. Arnold — Hennovfe⸗ Ueber das Creolin. — Ehlers — Dorum: Salz⸗ und
eringslakenvergiftung bei Schweinen. — Referate: Goesta Groten⸗ felt: Ueber die rothe Milch. — Kleine therapeutische Notizen. — Reglement, betreffend die Errichtung einer Kasse zur Versicherung gegen Verluste im Schweine⸗Viehstande. — Die Ausbreitung der Tollwuth im Deutschen Reiche 1887. — Kleine Mittheilungen. —
Elektrotechnischer Anzeiger. (F. A. Günther u. Sohn, Berlin 8W., Wilhelmstr. 118.) Nr. 8. — Inhalt: Elektrischer Motor von Perret. — Elektrische Zug⸗Beleuchtung. — Konkaktwerk für Wasserstandszeiger. — Konstruktion elektr. Motore. — Eine amerikanische Geschäfts⸗Vereinigung. — Städtische Elektrizitätswerke. — Ueber die Verunreinigung der Oele. — Mittheilungen und Nach⸗ richten. — Bénier⸗Motor. — Patent⸗Nachrichten. Für die Schreibstube. (Schmidt, Berlin C., Neue Friedrich⸗ straße 39.) 5. Jahrgang. Nr. 10. — Inhalt: nen es Ver⸗ bandes deutscher Bureaubeamten, betreffend den Kassenzwang für das Schreibstubenpersonal der Rechtsanwälte. — Vollmachtsstempel. — Haften die Kontrahenten für die durch Anfertigung eines Vertrages erwachsenen Gehühren und Auslagen solidarisch? — Zur Fachfrage in Nr. 4. — Vermischtes. — Verbandsnachrichten. — Vereins- nachrichten. — Aufgaben. — Briefkasten. — Inserate. Die Umschau auf dem Gebiet des Zoll⸗ und Steuer⸗ wesens. (Eugen Schneider, Minden in Westf.) Nr. 3. — Inhalt: Die Londoner Konvent ion vom 30. August 1888 und die ostdeutsche Rübenzuckerindustrie. — Zoll⸗ und Steuertechnisches: Betretung des ganzen Gebäudes einer Brennerei durch die Revisionsbeamten. — Unsicherheit der Meßapparate. — Die Sammelgefäße als Hülfs⸗ mittel zur Entdeckung von Maischraumsteuer⸗Defraude. — Grenz⸗ verkehr mit Gespannvieh, Verfahren zur Entzuckerung von Melassen und dergl. mittelst Megnesiumsulfats, Alkohols u. s. w. — Wünsche und Verbesserungsvorschläge: Grenzverkehr mit Mehl und Brod. — Auszüge aus den Reichstagsverhandlungen — Entziehung der Ab⸗ gaben: Reichsgerichtserkenntniß vom 29. Oktober 1888. — Personal⸗ Nachrichten. — Beilage: Weltzolltarif Nr. 2. Pharmaceutische Centralhalle für Deutschland. Zeitung für wissenschaftliche und geschäftliche Interessen der Pharmacie. (Berlin N., Julius Springer.) Neue Felge. X. Jahrgang. Nr. 9. — Inhalt: Chemie und Pharmacie: Salben und Salbenkörper. — Notizen zur Prüfung und Untersuchung des Oleins des Handels, Acidum oleaceum crudum. — Eine neue Comprimirmaschine. — Ueber Prüfung und Werthbestimmung der Arzneimittel. — Nomenclatur der Verbindungen, welche Stickstoffkerne enthalten. — Filixsäure. — Das ätherische Oel von Daucus Carota L. — Ueber Ricinusöl. — Quantitative Bestimmung von Cellulose im Mehl. — Ueber den Nach⸗ weis freier Salzsäure im Magen. — Nachweis des Labfermentes im Magensaft. — Nachweis von Eiter im Harn. — Hinweise. — Literatur und Kritik. — Miccellen. 8 Blätter für höheres Schulwesen. (Friedr. Weiß Nachf. [Hugo Söderström], Grünberg i. Schles.) Nr. 3. — Inhalt: ynitzsch, Professor, Einige Anmerkungen zu dem Programm des erausgebers in der ersten diesjährigen Nummer dieser Zeitschrift. — teinmeyer, Dr., Seeheeh darauf. — Henke, Dr., Randglossen zu den Barmer Stadtrathsbeschlüssen. — Steinmeyer, Dr., Besprechung einer Abhandlung in der „Zeitschrift für Gymnasialwesen“ von Dr. Aly „Ueber die Bedeutung der Ciceronianischen Schriften für das Gymna⸗ sium“ — Kleine Mittheilungen. Thiermedizinische Rundschau mit besonderer Berücksich⸗ tigung der vergleichenden Pathologie und des gesammten Veterinär⸗ Medizinalwesens. (Wilh. Knapp's Verlag, Halle a. S.) Nr. 11. Inhalt: Siedamgrotzky: Zur Frage der Gewähr bei Viehmängeln. — Chludinsky: Zum Lebendgewicht des Pferdes. — Schimmelbusch: Ueber die Thrombose. — Liebreich: Ueber lokale Anästhesie. — Kaiser: Ueber die sogenannten doppellendigen Rinder. — Auszug a dem Bericht über die XXI. Generalversammlung des Vereins kur⸗ hessischer Thierärzte, abgehalten zu Kassel am 14. September 1887. (Schluß.) — Kleine Mittheilungen. — Tagesgeschichte. — Bücher⸗ schau. — Personalien. — Offene amtliche Stellen. Offene nicht⸗ amtliche Stellen. — Briefwechsel. — Anzeigen. Zeitschrift für Gerichtsvollzieher. Herausgegeben von deutschen Rechtsgelehrten und Fachmännern. (Verlag: Siemenroth & Worms in Berlin SW. 48. Wilhelmstraße 129.) Nr. 5. — Inhalt: Zum Antrage Kulemann. Audiatur et altera pars — Die Gebühr des Gerichtsvollziehers für die Uebergabe des Grundstücks an den Verwalter nach dem preußischen u vom 13. Juli 1883. Von Herrn Landrichter Peiser in Konitz. ine Erwiderung. — Ver⸗ mischtes. — Personal⸗Nachrichten. — Sprechsaal. — Anzeigen. Journal für Landwirthschaft. Im Auftrage des Central⸗ ausschusses der Königl. Landwirthschafts⸗Gesellschaft zu Celle und unter Mitwirkung der landwirthschaftl. Institute, Laboratorien und Versuchsanstalten deutscher Hochschulen herausgegeben von Dr. W. Henneberg, ord. Prof. und Direktor der landw. veese gege und Dr. G. Drechsler, ord. Prof. und Direktor des landw. Instituts zu Göttingen. (Berlin, Verlag von Paul Parey.) Band XXXVI, Jahrgang 1888. Heft 4. — Inhalt: Original⸗Abhandlungen. Die neuere Entwickelung der Produktion und der Besteuerung des Rüben⸗ zuckers im Deutschen Reiche. Von Dr. Prof. W. Henneberg. — Beiträge zur Kenntniß der stickstoffhaltigen Bestandtheile in den Fäces der Herbivoren. Von Prof. Dr. H. Weiske in Breslau. — Die zum Aufsaugen menschlichen Harns benutzte Torfstreu und ihr Werth für die Landwirthschaft. Von Dr. H. Vogel. — Hermann von Liebig's Meinungen über die Frage: „Sind die von Prof. Wagner nach seiner wissenschaftlichen Methode der Topfversuche gefundenen Werthzahlen für Knochenmehl, Coprolithen, Peruguano und Thomasschlackenmehl für die Praxis verwendbar?“ Von Prof. Dr. Paul Wagner in Darm⸗ stadt. — Referate. Ref. Dr. Edler. Prof. Wollny, Untersuchungen über den Einfluß der Pflanzendecke und der Beschattung auf die phy⸗ sikalischen Eigenschaften des Bodens. II. Mittheilung. — Prof. Wollny, Untersuchungen, betreffend die Methoden der Vorausbestim⸗ mung der Nachtfröste. — Prof. Wollny, Untersuchungen über die Sickerwassermengen in verschiedenen Bodenarten. — Prof. Wollny, elektrische Kulturversuche. — von Liebenberg und von öee jun, Mittheilungen des Vereins zur Förderung des landwirthschaftlichen Versuchswesens in Oesterreich. III. Heft. 1888. — Mittheilungen der Prüfungsstation für landwirthschaftliche Maschinen und Geräthe
Bekanntmachungen. — Personalien. — Vakanzen.
zu Halle a. S. (Hederich⸗Jätemaschine.) — Literatur.
1. Steckbriefe und Unters c en. 2. JPeaqhesevol treckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Oeffentliche
6. Berufs⸗Genossenschaften. 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.
[63410]
Steckbriefs⸗Erledigung.
[60445] Ladung.
[57547] Oeffentliche Ladung.
1) Steckbriefe
— und Untersuchungs⸗Sachen.
[62033] Steckbrief.
Gegen den früheren Schutzmann August Sandeck,
eboren am 9. August 1844, welcher sich verborgen ält, soll eine in actis 99 B. 783. 87 durch Ürtheil des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin vom 7. Mai 1888 erkannte Gefängnißstrafe von achtundfünfzig Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Hülfsstraf⸗Gefängniß zu Rummelsburg bei Berlin abzuliefern.
Berlin, den 7. Februar 1889.
9 Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 99.
63409] Der gegen den Sattlergesellen Carl Buchholz
Steckbriefs⸗Erneuerung.
aus Seeburg am 13. November 1888, in Erster Beilage Nr. 292 unter Nr. 42234, erlassche Steck⸗ brief wird hiermit erneuert.
Berlinchen, den 27. Februar 1889.
8 Koͤnigliches Amtsgericht.
11A1XAX“X“*“X 8
Der unterm 23. Oktober 1884 hinter den Re⸗ staurateur und Vorkosthändler Ludolf Bernhard Weiß; und dessen Ehefrau Anna Margarethe Weiß, geb. Gerke, in den Akten M.* 67/84 erlassene Steck⸗ brief ist erledigt.
Potsdam, den 27. Februar 1889.
Königliche Staatsanwaltschaft
[63411] u.“
In der Strafsache gegen den Gärtner Kaspa Franz Anton Wrede, geboren am 13. Dezember 1866 in Mergentheim, zuletzt in Langenselbold wohn⸗ haft, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Beschluß Königlichen Landgerichts, Strafkammer, hier vom 20. Februar d. J. auf Grund des §. 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und §. 140 des Strafgesetzbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeklagten zur Deckung der den⸗ selben möglicherweise treffenden öchen Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der Strafpro Seene veröffentlicht wird
Hanan, den 23. Februar 1889.
Der Grste Staatsanwal J. A.: Kitz.
1) Der Eisenbahnarbeiter Gervas Plasczyk aus Keltsch, geboren am 15. Juni 1855, .8
2) der Telegraphen⸗Aufseher Adam Friedrich aus Gr. Strehlitz, geboren am 17. September 1848,
3) der Schneider, zuletzt Hülfsweichensteller Peter Strzelczyk aus Keltsch, geboren am 29. April 1858,
4) der Pferdeknecht Philixh Magiera aus Klein Stanisch, geboren am 22. Mai 1861, 1
werden beschuldigt, als beurlaubte Reservisten oder Wehrleute ohne Crlaubniß e zu sein. Uebertretung gegen §. 360 3 Str.⸗Ges.⸗B. Auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst werden dieselben auf den 9. Mai 1889, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht hierselbst zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden die⸗ selben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Gleiwitz ausgestellten Erklärung vom 6. Januar 1889 verurtheilt werden. E. 2/89.
Gr. Strehlitz, den 29. Januar 1889.
Breuer, 2 Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
1) Der Kaufmann Franz Emil Joachim Ditt⸗ mann, geboren am 12. Juni 1863 zu Anklam, Kreis Anklam,
29 Ludwig Carl Friedrich Ehrke, geboren am 6. Juli 1866 zu Gellendin, Kreis Anklam,
3) Matrose Johann Friedrich August Herzfeldt, eboren am 12. Juni 1866 zu Anklam, Kreis
nklam,
4) Wilhelm Friedrich Heinrich Wohlatz, geboren am 22. April 1866 zu Dersewitz, Kreis Anklam,
5) Hermann Carl Rudolph Witt, geboren am 18. November 1866 zu Ducherow, Kreis Anklam,
2 Hermann Friedrich Plots, geboren am 9. Januar 1866 zu Janow, Kreis Anklam,
7) Wilhelm Karl Ludwig Meutz, geboren am 9. Februar 1866 zu Löwitz, Kreis Anklam,
8) Friedrich Karl Anguft Wodrich, geboren am 12. September 1866 zu Lüskow, Kreis ”
9) August Friedrich Hoff, geboren am 3. März 1866 zu Neuendorf B., Kreis Anklam,
10) Friedrich Karl Ledanig Stavenhagen, ge⸗ boren am 28. Januar 1 zu Wendfeld, Kreis
Anklam 11 Karl Ludwi drich O „ geboren am 28. 2 1806 8,deerc ne. Lam, 8