eriethen jetzt dadurch in finanzielle Schwierigkeiten, daß die Lehrer, welche bei der angestellt worden seien, nun⸗
dem n Säckel pensionirt werden sollten. Disziplinarverhältnisse seien in den Städten mangel⸗
mehr aus dem städtischen Sä Auch die aft. In Köln seien die drei stiftischen Anstalten lediglich im
nteresse der Lehrer verstaatlicht worden, die von der Regie⸗ rung angestellt worden seien, aber nicht die Eigenschaft un⸗ mittelbarer Staatsbeamten gehabt hätten. Grundsatz sei, daß der Staat nur Vollgymnasien übernehme; nur in Westpreußen seien im politischen Interesse in einzelnen Fällen Progymnasien verstaatlicht worden. Nur solche Anstalten ferner, welche fort⸗ bestehen müßten, würden übernommen. Vielleicht werde es,
auch solche Anstalten einmal auf den Staat zu über
.„ Bei dem Verfahren könne es scheinen, als ob
etwas Willkür herrsche, aber dieser Schein trüge. Denn die Steuerverhältnisse könnten nicht immer als der Maßstab dienen; in Folge kostspieliger Anlagen, die die Städte unter⸗ hmen, stiegen die Steuersätze manchmal sprungweise; dann
ie Städte über den Druck der Schullasten und
zu sehen. So erkläre sich die scheinbare Ungleichartigkeit der 1eAcerenng der Städte. Geheimnisse auf diesem Gebiet gebe es nicht. Abg. Mooren zog nach diesen Erklärungen des Ministers seinen Antrag zurück. Abg. Berger (Witten) wies auf die Verschiedenheit der Gehälter für die Gymnasial⸗Direktoren hin, je nachdem sie in Berlin, in Städten mit über, oder unter 50 000 Ein⸗ wohnern angestellt seien. Die Ausnahme für Berlin sei gerechtfertigt, nicht aber der Unterschied zwischen den anderen Städten. Der Regierungs⸗Kommissar, Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath Bohtz bemerkte hierauf, daß dieser Unterschied schon aus den sechsziger Jahren stamme. Abg. Schaffner empfahl die seminaristisch gebildeten Lehrer an den Vorschulen der höheren Lehranstalten in Bezug auf ihre Gehalts⸗ und Wohnungsgeld⸗Verhaltnisse dem Wohl⸗ wollen der Regierung. Die Titel 2 u. 3 wurden bewilligt, ebenso ohne erhebliche Debatte die übrigen Titel dieses Kapitels. (Schluß des Blattes.)
— Der Ankauf von Wild, von dem der Käufer weiß, daß es von einem Ausländer im Auslande durch Wild⸗ frevel erlangt worden, ist nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, I. Strafsenats, vom 17. Dezember v. J., als Hehlerei zu bestrafen, selbst wenn im Auslande der Wild⸗ frevel nur als Uebertretung bestraft wird.
— Ein durch einen Betriebsunfall Verletzter, welchem auf Grund des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 eine Rente zuerkannt war, hatte sich nach Amerika begeben und dort dauernd niedergelassen. Nach der Entfernung des Ver⸗ letzten erließ die Staatsanwaltschaft gegen denselben einen Steckbrief wegen Verdachts vorsätzlicher Brandstiftung. Die Berufsgenossenschaft stellte die Rentenzahlung ein, weil gleich wie während der Dauer einer Strafhaft die Rentenzahlung auch ruhe, so lange Ungewißheit darüber bestehe, ob eine Ver⸗ urtheilung erfolgen werde. Auf den Rekurs des Entschädi⸗ geongsberfchtigten hat des Reichs⸗Versicherungsamt durch Urtheil vom 7. Januar d. J. (Nr. 656) die Einstellung der Rentenzahlung für unzulässig erklärt. Die Verbüßung einer Freiheitsstrafe ist nach der Entscheidung 582 („Amtliche Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ 1888 Seite 298) ohne Einfluß auf die Berechtigung zum Rentenbezug. Umsoweniger kann die Möglichkeit der Verurtheilung zu einer Freiheitsstrafe, wie sie durch die Einleitung einer gerichtlichen Untersuchung gegeben ist, einen Grund zur Einstellung der Rentenzahlung abgeben.
— Dem Kreise Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln, welcher den Bau einer Chaussee von Leobschütz nach Städtel⸗ Troplowitz beschlossen hat, ist durch Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 20. Februar d. J. das Enteignungsrecht für die zu dieser Chaussee erforderlichen Grundstücke, sowie gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straße das Recht zur Erhebung des Chaussee⸗ geldes auf derselben nach den Bestimmungen des Chaussee⸗ geld⸗Tarifs vom 29. Februar 1840 (Gesetz⸗Samml. S. 94 ff.) einschließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die 4g sowie der sonstigen, die Erhebung be⸗ treffenden zu ätzlichen Vorschriften — vorbehaltlich der Ab⸗ änderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen — verliehen worden. Auch sollen die dem Chausseegeld⸗Tarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachte Straße zur Anwendung kommen.
— Der General⸗Lieutenant von Lettow, Commandeur der 19. Division, hat Berlin nach beendigtem Urlaub wieder verlassen.
— Der General⸗Lieutenant von Arnim, Commandeur der 7. Division, ist auf einige Tage mit Urlaub hier ein⸗ getroffen.
Württemberg. Stuttgart, 5. März. (St.⸗A. f. W.) hre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin ilhelm, sowie der Herzog und der Fürst von Teck wohnten gestern Abend einem Ballfest bei dem kommandirenden General, General der Kavallerie von Alvensleben, an. Die Beflaggung der Stadt hat bereits gestern Nach⸗ mittag begonnen und ist heute schon eine sehr ausgedehnte. Gestern Abend waren anläßlich des Zapfenstreichs der Schloßplatz, die springenden Fontainen und der Schlofhof illuminirt. Um 8 Uhr zogen unter Kommando des Premier⸗ Lieutenants von Faber du Faur die 3 Mustk⸗Corps der Garnison, begleitet von Trägern rother und grüner Fackeln, vom Akademiehof nach dem Hofe des Königlichen Schlosses unter den Klängen des König Karl⸗ und des Prinz Wilhelm⸗Marsches. Im Schloßhose spielten sämmtliche Musik⸗ corps. Unter den Klängen des König Karl⸗Marsches zog die Muße⸗ See 1; 8 den abeehg ef zurück. um Zweck der Begutachtung des Haupt⸗Finanz⸗ Etaks für 1889,91 war es der Fin acr, Zsähs⸗ welche szer Zeit mit der Prüfung des Staats⸗Rechnungs⸗ 9 lusses für die zwei Etatsjahre 1885/86 und 1886/87 be⸗ — nigt ist, erwünscht, eine Uebersicht der Rechnungs⸗ erge nisse des Etatsjahres 1887/88 zu erhalten. Einer 88 ngemaß an den Finanz⸗Minister gestellten Bitte ist Letzterer 5 ge v indem er eine summarische Uebersicht über die * fernes. 152— Rechnungsergebnisse der laufenden Verwaltung 7/88 unter Vergleichung mit den verabschiedeten Etats⸗
Nachweisungen der Rechnungsergebnisse für das ge⸗ nannte Jahr noch einer weiteren Bearbeitung bedürfen, zum Theil auch bei dem Finanz⸗Ministerium noch nicht eingekommen sind. Nach dieser Uebersicht würden betragen: die Ausgaben pro 1887/88 58 157 671,75 ℳ, oder weniger gegen den Etatssatz um 467 586,81 ℳ, die Ein⸗ nahmen 773 811,73 ℳ, oder mehr gegen den Eteatssatz 2 148 553,17 ℳ, somit Ueberschuß 2 616 139,98 ℳ, hierzu Heimfall des etatsmäßigen Zuschusses aus der Restverwal⸗ tung, der nicht in Anspruch genommen zu werden brauchte, mit 2 400 170.71 ℳ, somit Mehrertrag der laufenden Ver⸗ waltung 5 016 310,69 ℳ — An dem Mehrertrag der Ein⸗ nahmen partizipirten vornehmlich: Eisenbahnen mit 1 980 026 ℳ, Antheil an der Branntweinsteuer 822 508 ℳ, bbeee 800 216 ℳ, Antheil an den Zöllen 263 041 ℳ, Erbschaftssteuer 251 188 ℳ, Post 173 061 ℳ, Grund⸗, Gebäude⸗, Gewerbesteuer 114 028 ℳ, Einkommensteuer 114 005 ℳ; Wenigerausgaben: An Leistungen an das Reich 222 933 ℳ, Zinsen der Staatsschuld 113 778 ℳ, Departement des Kirchen⸗ und Schulwesens 84 751 ℳ, Departement der Justiz 44 777 ℳ, Departement der Finanzen 44 754 ℳ u. s. w. Im Druck erschienen ist der Bericht der Finanz⸗ kommission der Kammer der Abgeordneten über die Prüfung der Staats⸗ Finanzverwaltung vom 1. April 1885/ 31. März 1886 und vom 1. April 1886/ 31. März 1887. Es hat sich bei der Prüfung kein Anstand ergeben. Das Gesammtergebniß der laufenden Verwaltung von 1885/86 berechnet sich gegen den Voranschlag günstiger um 2438 870 ℳ 32 Z; ferner berechnet sich das Gesammtergebniß der laufenden Ver⸗ waltung von 1886/87 gegen den Voranschlag günstiger um 3 437 793 ℳ 22 ₰. Der Schlußantrag geht dahin: die Kammer möge den Nachweis der richtigen, der Verabschiedung angemessenen Verwendung der verwilligten Steuern in den Etatsjahren 1885/86 und 1886/87 für erbracht erkennen.
Baden. Karlsruhe, 5. März. (✕) Heute Nach⸗ mittag sind Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin zu kurzem Besuch von Frei⸗ burg hier eingetroffen, um sich von Ihren Königlichen Hohei⸗ ten dem Großherzog und der Großherzogin vor deren Abreise nach Berlin zu verabschieden, wohin sich Höchst⸗ dieselben begeben werden, um im Kreise der Kaiserlichen venate den Tag des Hinscheidens Sr. Majestät des Kaisers Lilhelm I. zu verleben.
Sachsen⸗Meiningen. Meiningen, 5. März. (Weim. Ztg.) Der Landtag des Herzogthums ist gestern hier zusammengetreten. Die Berathungen desselben werden un⸗ gefähr 14 Tage in Anspruch nehmen.
Schwarzburg⸗Rudolstadt. Rudolstadt, 5. März. (S.) Auf höchsten Befehl Sr. Durchlaucht des Fürsten findet am 9. März d. J., als dem ersten Jahrestage des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I., in den Schulen des Fürstenthums eine Gedenkfeier statt; ingleichen soll am Sonntag, den 10. März, in dem Haupt⸗ gottesdienst der Kixrchen des Landes des Sterbetages Sr. Majestät, als eines Tages der Erinnerung und der Trauer gedacht werden. “
Oesterreich⸗uUngarn. Wien, 6. März. (W. T. B.) Das „Fremdenblatt“ führt in einem längeren Artikel aus, daß kaum noch Zweifel darüber bestehen könnten, daß der König von Serbien sein Land für längere Zeit ver⸗
lassen und Ristic mit der Regentschaft über das⸗ habe betrauen werde (vgl. Serbien). Das Blatt kon⸗ statirt, daß eine definitive Thron⸗Entsagung des K önigs. Milan sowohl in der österreichisch⸗ungarischen Monarchie als auch in anderen Staaten mit aufrichtigem Be⸗ dauern aufgenommen werden würde, da derselbe Serbien mit den Wohlthaten der Ordnung und Kultur vertraut gemacht und das Land dem großen internationalen Verkehr eröffnet habe. Mit der Person Milan's würde dem politischen Leben Serbiens ein gewaltiger Faktor entzogen werden, der schwer vermißt werden könnte. Ristic, als Regent, werde in den Beziehungen Serbiens zu dem Auslande sicher⸗ lich nur von den Erwägungen der Nützlichkeit und Noth⸗ wendigkeit geleitet sein. Gute Beziehungen Serbiens zu Oesterreich⸗Ungarn bildeten ein so unverkennbares gegenseitiges Interesse, daß noch kein serbischer Staatsmann die Unerläßlichkeit derselben verkannt habe. Auch Ristic habe sich durch wiederholte Erklärungen zu dieser Nothwendig⸗ keit bekannt. Oesterreich⸗Ungarn hege den innigen Wunsch, die bevorstehenden Ereignisse in Serbien möchten in dem Wohl und Frieden des Landes ihren Abschluß finden. — 6. März. (W. T. B.) Dem ‚„Fremdenblatt“ wird aus Belgrad gemeldet: Nach guten Informationen kann versichert werden, daß die Regierungspolitik der Regenten genau in demselben Geiste gehalten sein wird wie unter der Regierung des Königs Milan, was in der dem⸗ nächst zu erwartenden Proklamation der Regentschaft hervorgehoben wird. Die Könige Alexander I. und Milan theilen sich in die jährliche Civilliste von 1 200 000 Fr. zu gleichen Theilen; die Gehälter der Regenten sind vom König Alexander I. übernommen worden. Auch die „Neue Freie Presse“ meldet aus Belgrad, daß König Milan in seiner Ansprache an den Minister⸗ rath, mit der er seine Thron Entsagung verkündete, betont habe: die politischen und wirthschaftlichen Be ziehungen zu Oesterreich⸗Ungarn blieben unver⸗ ändert. 8
— 7. März. (W. T. B.) n Bezug auf die Ereig⸗ nisse in Serbien hebt da, Ei danh gta te 8, 89 Oesterreich⸗Ungarn achte die Selbständigkeit der Balkan⸗ völker und respektire alle Entschließungen ihrer gesetz⸗ lichen Autoritäten; aus diesem Gesichtspunkt sehe es auch ausschließlich die Regentschaft an. Ristic werde in seiner Politik sicherlich nur von Rücksichten der Wohl⸗ fahrt und der Sicherheit Serbiens geleitet sein. Ein freund⸗ liches Verhältniß zwischen Oesterreich⸗Ungarn und Serbien sei für beide Theile nutzbringend und dürfe somit auch auf die Pflege Seitens der neuen Machthaber rechnen. Bacheanfidie die Regentschaft Alexander's I. werde die politischen Wege Milan's wandeln, erscheine glaubwürdig. — Die „Presse“ erblickt den
sätzen unter dem Anfügen mittheilte, daß die speziellen
Grund des Rücktritts in der hochgradigen Nervosität König
neuen Verfassung vor allen Dingen der Stabilität und des⸗ halb des sicheren Rückhalts an der erprobten Freundschaft der Mächte der Friedensliga.
Großbritannien und Irland. London, 6. März. (W. T. B.) Das Unterhaus hat heute die Berathung der Adresse auf die Thronrede beendet und letztere mit 227 gegen 99 Stimmen angenommen.
Frankreich. Paris, 6. März. (W. T. B.) Der Ertrag der Steuern im verflossenen Monat ist 4 ½ Millionen Sehe⸗ Fsher . . hh Fae eSeccas angenommen
, und beträgt 17 Francs mehr, als derjenige i Februar 1888. 6 “
Dem „Temps“ zufolge hat der Bericht des Unter⸗ suchungsrichters über die in den Bureaus der Patriotenliga beschlagnahmten Papiere den Beweis geliefert, daß die Organisation der Liga einen Plan zur Mobilisirung ihrer Mitglieder enthielt, dagegen werde nicht bewiesen, daß Verleitungsversuche in den Reihen der Armee gemacht worden wären. Der Justiz⸗ Minister hat die weitere Verfügung in der An⸗ gelegenheit zunächst verschoben, es gilt indessen für gewiß, daß gegen mehrere Mitglieder der Liga Untersuchung ein⸗ geleitet und Anklage erhoben werden wird.
Cherbourg, 6. März. (W. T. B.) Die Königin von England ist heute Nachmittag hier eingetroffen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. März. (W. T. B.) Aus Anlaß der Thron⸗Entsagung Köͤnis Milan's spricht das „Journal de St. Pétersbourg“ aufrichtige Wünsche aus für Serbien, welches ohne große Er⸗ schütterung eine Regierungskrise durchmache. Rußland hege ein viel zu lebhaftes Interesse für das serbische Volk, um nicht Serbien Glück und Gedeihen zu wünschen und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Nation unter der Herrschaft des jungen Souveräns und der gegenwärtig bestehenden Re⸗ gentschaft erprobter Rathgeber Ausdruck zu geben.
Die außerordentliche Gesandtschaftaus Buchara, welche dem Kaiser den Dank des Emirs für den Bau der Eisenbahn durch das Chanat aussprechen soll, ist gestern hier eingetroffen.
Schweiz. Bern, 6. März. (W. T. B.) Laut Be⸗ richt des eidgenössischen Kommissars im Kanton Tessin sind Ruhestörungen daselbst nicht mehr zu befürchten; das Einrücken von eidgenössischen Truppen in den Kanton dürfte daher unterbleiben. Der Bundesrath wird den Obersten Borel in seiner Eigenschaft als Delegirten ser Svürterung 188 Entscheidung hdetesat eingelangten Re⸗
e durch eine andere Persönlic eit ersetzen; dagegen behä Borel die Funktionen als Kommissar. 8 büi 88
Niiederlande. Haag, 7. März. (W. T. B.) Der Köntg hat eine ziemlich ruhige Nacht gehabt und befand sich heute Morgen in einem Zustande vollständiger Ruhe. Se. Majestät nimmt wenig Nahrung zu sich und zwar in flüssigem Zustande.
Serbien. Belgrad, 6. März. amtliche Blatt veröffentlicht einen Ukas des Königs, durch welchen das Entlassungsgesuch des bisherigen Minister⸗Präsidenten Nicola Christic angenommen und derselbe zur Disposition gestellt wird. Gleichzeitig wird der Kriegs⸗Minister Protic zum Minister⸗Präsidenten ernannt. Ein weiterer Ukas ernennt den ehemaligen Kriegs⸗Minister im Kabinet Ristic, General Belimarkovic, Mitglied der liberalen Partei und persönlichen Anhänger von Ristic, zum Minister des Innern.
— 6. März, Nachm. 1 Uhr 30 Min. (W. T. B.) Soeben wird die Thron⸗Entsagung des Königs Milan zu Gunsten seines Sohnes Alexander feierlich verkündet. Zur Führung der Regentschaft sind ernannt: Ristic, Belimarkovic sowie der Kriegs⸗Minister Protic. Die Regentschaft betraute den Führer der Radikalen Tausa⸗ novic mit der Bildung des Kabinets. — Heute Abend findet ein Galadiner statt, welchem die Regenten, die Minister, die Generalität und die obersten Würdenträger, sowie das diplomatische Corps beiwohnen. Die Stadt wird Abends illuminirt. Es herrscht musterhafte Ordnung und Ruhe.
— 6. März, Abends. (W. T. 89 Der König eröffnete bereits heute Mittag sämmtlichen Chefs der Gesandt⸗ schaften seinen Entschluß, abdanken zu wollen; die Ausfüh⸗ rung dieses Entschlusses stehe bevor, und er ersuche die Ver⸗ treter, ihren Regierungen hierüber zu berichten. — Von anderer Seite wird gemeldet: im Lande herrsche überall muster⸗ hafte Ordnung und Ruhe. Die Stadt ist illuminirt und beflaggt. Die Bevölkerung bringt den Regenten volles Vertrauen entgegen und erhofft insbesondere von den Fähig⸗ keiten und der Energie Ristic's alles Ersprießliche. In radi⸗ kalen Kreisen hat es den besten Eindruck hervorgerufen, daß Tausanovic mit der Bildung des Kabinets betraut worden ist. — 6. März, Abends (W. T. B.) Zur Gratula⸗ tion und Proklamationsfeier waren die Minister und Würdenträger sowie das gesammte Offizier⸗ Corps im Königlichen Schlosse erschienen. Nachdem der König Milan die Proklamation verlesen hatte, legte er im Beisein des Erzpriesters feierlich den Unterthaneneid für Se. Majestät den König Alexander I. ab. Das Gleiche geschah von Seiten des Offizier⸗Corps. König Milan küßte die Mitglieder der Regentschaft sowie Nikola Christic auf die Stirn. 1 — 7. März. (W. T. B.) König Milan besuchte, um der neuen Rechtsordnung seine Achkung zu 1b- drei Regenten, wobei er Gala⸗Uniform und das Groß⸗ kreuz des Weißen Adler⸗Ordens angelegt haette. Gelegentlich des Abdankungs⸗Akts äußerte der Köni unter Anderm: er fühle sich geschwächt und müde, deahalb danke er ab; er erkenne an, daß er Erfolge, aber auch Fehler während seiner Regierungszeit zu verzeichnen habe; die Erfolge gehörten der Nation, für die Fehler übernehme er die volle Verantwortung. Er könne während seiner Re⸗ gierung vielleicht Manchen beleidigt haben, er selbst sei aber auch öfter beleidigt worden; die von ihm Beleidigten möchten ihm verzeihen, wie auch er seinen Beleidigern gern verzeihe. — Die Armee leistete gestern Nachmittag dem hebnig nhexünher sden Eid der Treue. Die Regenten
nten überall, daß sie von jetzt ab a 2 teien ständen. 88 Fer
(W. T. B.) Das
Milan’s und betont: Serbien bedürfe zur Durchführung seiner
Feldmarschall Graf von Moltke
Das „Militär⸗Wochenblatt“ schreibt:
Am 8. März d. J. begeht Se. Excellenz der General⸗ das seltene Fest des siebzigjährigen Militär⸗Dienstjubiläums, ein Fest, das vor ihm nur weiland Se. Majestät Kaiser Wilbelm und Feldmarschall Graf Wrangel geseiert haben. Im 89. Lebensjahre stehend, erfreut sich der bohe Jubilar einer ungebrochenen kräftigen Gesundheit und voller geistiger Frische.
Welch Gefühl wahren, echten Stolzes muß den Mann erfüllen, der an diesem Erinnerungs⸗ und Weihetage auf ein solches reiches und gesegnetes Leben zurückschaut! Welch anderer Sterblicher hat auf eine derartige Dienstzeit zurückzublicken, und welche Dienste hat der Gefeierte seinem Vaterlande geleistet! Im Angesicht einer solchen Heldenlaufbahn kann es nicht am Platze sein, die Daten der Patente in der militärischen Rangordnung einzeln aufzuführen, wie es sonst bei ähnlichen Gelegenheiten Brauch zu sein pflegt Das Leben „unseres Feldmarschalls“ liegt offen und klar wie ein Spiegel vor den Augen der Welt, eine ganze Reihe von Lebensbeschreibungen weist die Einzel⸗ heiten auf; erst im vergangenen Jahre hat ein französischer General den „maréchal de Moltke“ als ein Ideal und Muster für jeden Soldaten der französischen Armee ohne Groll hingestellt.
Von den bescheidenen Anfängen in einer fremden Armee folgen wir heute im Geiste dem Jubilar durch seine Studienzeit auf der
Berliner „Allgemeinen Kriegsschule“ und im Generalstab bis zu dem glücklichen Moment seines Lebens, der ihn auf mehrere Jahre aus der engen Heimath und deren still friedlichen Verbältnissen entführte, hn in die Weltstadt Konstantinopel und in die kriegerischen Wirren des Orients versetzte. Hier gab der türkisch⸗egyptische Krieg, den unser Stratege im Hauptquartier des türkischen Oberfeldherrn Hafis Pascha mitmachte, ihm Gelegenheit, die Kriegführung praktisch zu studiren, sein militärisches Urtheil zu schärfen und die ganze Schwere is sich klar zu machen. Sein er Schlacht bei Nisib der verhängnißvolle und folgenschwere Ausgang derselben bestätigte die Richtigkeit der von dem 39 jährigen preußischen General⸗Stabsoffizier gemachten Vorschläge. Die erste kriegerische Erfahrung unseres großen Schlachtendenkers schloß somit mit einer schmerzlichen Enttäuschung ab Im Luufe der folgenden swanzig Friedensjahre stieg von Moltke im Generalstabe zum General⸗Lieutenant auf Das Jahr 1857 brachte ihn an die Stelle des Chefs des Generalstabes der Armee, welche er 31 Jahre bekleiden und zur gefeiertsten militärischen Stellung der Welt machen sollte. In emsigem, stillem Wirken unterstützte er das eigenste Werk unseres großen Kaisers, die Neuordnung des preußischen Heeres im Anfang der sechziger Jahre und wußte die Führer des⸗ selben mit dem ihm eigenen Geiste kalten Abwägens und rücksichts⸗ loser Kühnhbeit zu erfüllen. Als er dann später in der kriegerischen Epoche von 1864 bis 1871 zur Ausführung seiner Pläne schneidiger Werkzeuge bedurfte, da stand thatsächlich die ganze Armee hinter ihm, und nirgends versagte ein Theil derselben 1 8 Ist es an dieser Stelle erforderlich, die Glanzmomente auf zuführen, denen der Schlachtendenker seinen unsterblichen Ruhm ver⸗ dankt? Sie leben in Aller Munde, und doch gebührt es sich wohl, zum heutigen Ehrentage sie hervorzuheben. Wir nennen aus 1866:
den beispiellos kühnen Einmarsch in Böhmen mit drei weit von ein⸗ ander getrennten Heerestheilen,
denen ein mathematisch bestimmtes Ziel als Vereinigungspunkt angewiesen war, zu zweit den Vormarsch gegen Wien mit der festen Absicht, die Donau zu überschreiten und auf dem jenseitigen Ufer die Entscheidungsschlacht zu schlagen; aus 1870: den Aufmarsch der drei deutschen Armeen und deren konzen⸗ trischen Vormarsch; den Linksabmarsch über die Mosel und die Schlachten mit verkehrter Front am 16. und 18. August; den sofortigen Abmarsch der Hauptkräfte von Metz in Richtung auf Paris; den Entschluß zum Rechtsabmarsch nach der belgischen Grenze und die meisterhaften Operationen gegen Sedan; den Entschluß, mit den stark gelichteten sechs deutschen Armee⸗Corps die Riesenfestung Paris einzuschließen; die Direktiven für die Operationen gegen die Loire; den Befehl an General von Werder, vorwärts Belfort in Stellung Bourbaki's Angriff abzuweisen. Diese Momente — und viele andere außerdem — wären jeder einzelne genügend, ihren geistigen Urheber zu den größten Feldherren zu zählen. Hier haben sie sich an einander gereiht zu einer Kette von Thaten und Erfolgen ohne gleichen, die den Waffenruhm des preußisch⸗deutschen Heeres in hellem Glanze er⸗ strahlen lassen. Die Ernennung zum General⸗Feldmarschall und die Erhebung in den Grafenstand waren die wohlverdienten Aus⸗ “ mit denen der oberste Kriegsherr seinen Generalstabs⸗Chef belohnte.
Aber diese leuchtenden Strahlen erschöpfen den Ruhm unseres Jubilars noch nicht. Auch in den Zeiten nach dem großen Kriege hat er noch hohe und bleibende Verdienste um das deutsche Heer sich er⸗ worben. Seine glänzenden Leistungen als Schriftsteller sowie seine unermüdliche Thätigkeit als Reichstags⸗Abgeordneter im Besonderen für die Fortentwickelung und Ausgestaltung des deutschen Heerwesens seien nur angedeutet. Dagegen kann nicht laut genug Zeugniß ab⸗ gelegt werden für die unscheinbarste und doch vielleicht wichtigste und zukunftsreichste Seite der Wirksamkeit des Feldmarschalls, die Her⸗ anbildung der künftigen Heerführer. Man vergegenwärtige sich den Gegensatz zu anderen großen Feldherren der neueren Zeit. König Friedrich starb in einsamer Größe, er hinterließ Niemand, der seine Ideen fort⸗ zuentwickeln, das Heer in seinem Geiste weiter zu führen vermochte. Na⸗ poleon sah zu seinem Schrecken und eigenen Schaden in seinen spätern Feldzügen, daß kein einziger seiner berühmten Marschälle als selbst⸗ ständiger Führer sich bewährte, sondern alle nur als Unterführer unter seinem persönlichen Oberbefehl etwas zu leisten vermochten. An beiden Stellen bestätigte ein großer Zusammenbruch die Einseitigkeit des befolgten Systems. Feldmarschall Graf Moltke hat in unab⸗ lässiger dreißigjähriger Arbeit die besten Kräfte aus der Armee an sich herangezogen, hat sie eine scharfe taktische Schule durch Uebungen mit der Feder und im Gelände durchmachen lassen und im Aufsteigen zu höheren Graden sie immer strengeren Prüfungen unterzogen. Eine begabte aufstrebende Generation steht hinter ihm, lechzend nach dem Augenblick, sich ihres großen Meisters würdig zu zeigen. Kann er ihnen auch nicht sein Genie vererben, so darf doch jeder seiner Schüler ihm offen in das Auge schauen und sagen: „Deines Geistes hab' ich einen Hauch verspürt“. War es doch auch im Hinblick auf die Arbeitskraft und militärische Begabung des ihm Nächststehenden im Amte, daß Graf von Moltke im verflossenen Jahre Sr. Majestät den Wunsch vortragen durste, nunmehr von der 30 Jahre innegehabten Stelle zurückzutreten, um jüngeren Kräften Platz zu machen. Wir Alle erinnern uns noch lebhaft der herrlichen Worte, welche dem Gesuch des Feldmarschalls willfahrten, ihn jedoch auf einen anderen hohen und einflußreichen
latz stellten unter Wahrung seiner weiteren innigen Fühlung mit em Generalstabe. Die Armee hat mit Wehmuth den hochverehrten ührer zu Sieg und Ruhm aus seiner bisherigen Stellung cheiden sehen, sie muß aber dem Heldengreise die Entlastung von der schweren Bürde laufender Geschäfte gönnen und getröstet sich der frohen Hoffnung, noch lange, lange Jahre des Glanzes seines Namens an ihrer Spitze sich erfreuen zu können. Die Segenswünsche von Tausenden und aber Tausenden vereinigen sich heute, und aus den Herzen eines treuen und seine Helden innig verehrenden Volkes ringt sich die Bitte empor: Möge es unserem großen Heerführer noch lange vergönnt sein, sich der allgemeinen Verehrung zu erfreuen, und möge er noch lange die Freude genießen, ein Geschlecht in Deutschland heranwachsen zu sehen, das seiner großen Gedanken und Thaten nicht unwürdig und bestrebt ist, das zu erhalten, was der große Kaiser, der große Kanzler und der große Feldmarschall geschaffen haben. Das walte Gott! ““
PFEEnöB 7 8 8 — Zur Frage der inneren Kolonisation bemerkt der
8 „Hamburgische Korrespondent“: Schon bei der Berathung des Ansiedelungsgesetzes für Posen und
im Reichstage von ei Tragweite überhaupt ist es auch eine sinnigen Presse hier eredet wird. Zu ein
Anderes ist es, durch Großgrundbesitzes, der
Industrieorten In dieser Hinsicht
mäßige Kolonisation ja den preußischen Nord⸗
eines derartigen fragt sich nur, ob sicher in hobem Gra
Ausnahme, um auch
mäßiger, vom Staate
Ansiedelung vor. jetzt dem Abgeordnete Lage, von einer ganzen
Vorweg mag auf
die Waage zu halten.
Wegsamkeit.
bestimmten Güter für
Anszedelungsverträgen daß über von 1886 anderen zusammen, d
etwa 8 %, Schluß
siedelungsgesetzes sicherer Aussicht zu st Bauerngüter, selbst
welche groß genug
sache von dem Wirth sodaß es nur ausnahm
kultivirten Gegenden und Industriecentren
wirthschaften sich ü
zwischen dem mit
wesentlich ohne fremd Association die Vort
zeig, wie sie verfahre
gelangen.
lohnenden
Schließlich mag
8 “ werden wird, ob und inwieweit der Gedanke der inneren Kolonisation in Deutschland praktische Bedeutung gewinnen kann Jüngst ist zwar
keiner Weise entsprechende Uebertreibung, grundbesitzes im Ganzen als dem Ziel der
edarf es namentlich im Osten und d Theiles von Großgrundbesitz. Seine Auflösung würde mit einem bedenklichen Kulturrückschritt gleichbedeutend sein.
und dem Abzug ihrer Bewohner nach den Großstädten, nach den oder nach Amerika entgegenzuwirken.
sicher recht reichlicher Anlaß zu Kolonisirungen. gehaltenen Versammlung der Wirthschafts⸗ und Steuerreformer ist auch von agrarischer und hochkonservativer Seite die Vorgehens
wendig erscheint, auch praktisch durchführbar ist. gestatten die sehr vereinzelten rein privaten Versuche kein zutreffendes Ürtheil. Selbst Hrn. ISombart's wohl einigermaßen geglückter alt⸗ märkischer Ansiedelungsversuch trägt doch zu
siedelung auf rein privatwirthschaftlichem Wege gelten zu Jedenfalls liegen reichlichere Erfahrungen erst auf dem Gebiete plan⸗
Denn während der letzte Bericht der Kommission für Posen und den Plänen für die künftige Kolonisation
machten Erfahrungen des Näheren zu
welche bei der Kolonisation gekauften Güter hervortrat. eignet, den aus der staatlichen Mitwirkung herzuleitenden Vortheilen
Zeugniß der Ansiedelungs⸗Kommission zum Theil in einem Ansetzung von Kleinbetrieben weitaus unzureichenden Kulturzustande. Insbesondere fehlt es vielfach an ausreichender Entwässerung und Es hat daher mehrfach nach dieser Richtung eingehender Vorbereitungen auf Staatskosten bedurft,
Von besonderem Interesse sind aus fahrungen, durch welche schon jetzt eine Reihe der anfänglich gehegten Erwartungen berichtigt ist, der Thatsache, daß von den rund 600 im Jahre 1888 eingegangenen
Dreiviertel der vergebenen Landstellen d Zweckmäßigkeit des Rentensuts, wie es durch das Ansiedelungsgesetz eingeführt
auf Kauf gerechtfertigt, die wirkliche Seßhaftmachung in Frage kommt, vorzugsweise in Betracht kommende Form der Ansiedelung bildet und die Verallgemeinerung dieses bisher lediglich für den Bereich des An⸗ eingeführten Instituts Zunächst scheint dessen
tung, daß die Nachfrage
von 13 — 25 ha, sondern vorzugsweise auf kleinere 7 — 10 ha mittelguten Bodens richtet.
Nebenerwerb zu sichern, dageg
Wahrnehmung würde darauf hindeuten, daß nicht bloß in den hoch⸗
Großbetriebe und denjenigen Kleinbetrieben, welche selbständig oder
Ganzen wirthschaftlich nicht mehr mit fortkommen nicht besondere Verhältnisse obwalten oder sie sich
langsam absterben werden. “ Für die innere Kolonisation liegt hierin ein werthvoller Finger⸗
Bei der Bedeutung, welche die Erhaltung jener Mittel⸗ glieder, insbesondere der großen Gliederung der Landbevölkerung andererseits aber ein kräftiger fassenderen Entwickelung des in guten landwirthschaftlichen Genossenschaftswesens. allerdings die hoffentlich in naher Zeit bevorstehende Durchführung der Solidarhaft die unerläßliche Voraussetzung.
in Posen sorgsam geschieht, aus den Bewerbern alle unsoliden Ele⸗ mente ausgeschieden werden, noch ein enger ist. Schon aus diesem Grunde werden die Fortschritte der inneren Kolonisation zur Zeit nur sehr langsame sein können.
nem Redner diesem Gedanken eine erhebliche abgesprochen worden. Ohne Zweifel dem wirklichen Stande der Dinge in wenn in der frei⸗ ertheilung des Groß⸗ grarpolitik der Zukunft Vertheilung des Grundbesitzes Norden Deutschlands eines guten
und da von der
er gesunden
Aber etwas ganz Kolonisation der einseitigen Ausbildung des zunehmenden Entvölkerung jener Landestheile
ist nicht bloß in den Hochmooren, deren plan⸗ ernstlich ins Auge gefaßt ist, sondern auch in und Nordostprovinzen sowie in Mecklenburg In der jüngst ab⸗
Nothwendigkeit unbedingt anerkannt worden. Es welchen Bedingungen das, was zum Theil selbst noth⸗ In letzterer Hinsicht
und unter de wünschenswerth,
sehr den Charakter der nur als Beweis für die Möglichkeit der An⸗ zu können. geleiteter und mit Staatsmitteln geförderter Ansiedelungs⸗ Westpreußen im Wesentlichen nur von zu berichten hatte, ist der nhause vorgelegte Rechenschaftsbericht in der Reihe von Dorfgründungen und den dabei ge⸗ berichten.
eine erhebliche Schwierigkeit hingewiesen werden, der aus dem 100 Millionenfonds an⸗ Diese Schwierigkeit erscheint wohl ge⸗
Güter befinden sich nach dem
Die angekauften ch für die
um die zur Ansiedelung diesen Zweck geeignet zu machen.
der reichen Fülle der Er⸗ rornehmlich zwei. Zunächst erhellt aus nahezu 400 auf Kauf gegen Rente lauten, und Rentengüter sind, die
Hält man diese Thatsache mit der Ansiedelungsverträgen nur 47, also lauten, so ist selbst der bei der Kolbonisation das Rentengut die
ist. aß von den uf gegen Kapital daß, soweit
ein dringendes Bedürfniß ist. Ausdehnung auf die Hochmoor⸗Kolonien in st die Erscheinung von Bedeu⸗ die größeren Rest⸗ und spannfähigen Landstellen Besitzungen von Es sind dies Besitzungen, sind, um die Existenz der Familie au ohne en nicht so groß, um nicht in der Haupt⸗ und seinen Hausgenossen allein bearbeitet zu 8
iese
ehen. Sodann i sich nicht sowohl auf
nicht auf die mittleren
sweise fremder Arbeitskräfte bedürfen wird.
und bis auf, auf die Versorgung der Großstädte berechnete Wirthschaften die großen Bauern⸗ berlebt haben, sondern daß die Mittelglieder Fabrikbetrieb verbundenen landwirthschaftlichen
e gelohnte Arbeitskraft sich betreiben lassen, im und daher, wo im Wege der
heile der Großwirthschaft anzueignen vermögen,
n muß, um zu lebenssähigen Ansiedelungen zu
Bauerngüter, für eine gesunde soziale besitzt, liegt in dieser 2 ahrnehmung Ansporn zu einer reicheren und um⸗ Anfängen mehrfach bereits Dafür ist darauf hingewiesen werden, daß wenn, wie dies
der Kreis der Ansiedelungslustigen vorerst
Kunst,
Zum
giebt, wie das hohen Alters dem
jugendliche Held der Fritz“; und mit Re ihren Denkmälern w
gerade um deswillen
zu schmücken gilt. Berlin SW. von 30 ℳ für die Schrift) zu beziehen.
der landeskund preußischen Reg Karl Ackermann
Zeitung“ (ECeipzig
I vor etwa drei Jahren ist darauf hingewiesen worden, daß in
1u“
lung der angekauften Güter die Probe gemacht
einem Denkmal der
11“
70jährigen Moltke hat das Wilhelm Greve’sche Kunstinstitut hier⸗ selbst mit Genehmigung Sr. Excellenz eine große schaffen, welche die Züge des greisen Feldmarschalls treu so wieder⸗ Bild des Gefeierten gerade jetzt in dem
folchen Radirung hat es bisher gefehlt. schichte sehen wir die Bilder der großen der Nachwelt in demselben Ausdruck fortleben, wie sie in ihren aller⸗ letzten Lebensjahren in der Mitte Friedrich den Großen denken, so
schienenen Jubiläums⸗Bildniß Moltke's sein, wo es die mit den Bildern unserer großen as
erschienen und
Unter dem Titel: (Druck von L. Döll) ein zweiter Nachtrag zu dem
— Die am 9. März erscheinende Nr. 2384 der „Illustrirten
dungen: Max Wiese’'s mit dem ersten 1 Brüder Grimm für Hanau. — Skizze nach Max
Wissenschaft und Literatur.
Dienstjubiläum des Grafen
Radirung ge⸗
Ausdruck des Volk vor der Seele steht. An einer
Fast überall in der Ge⸗ Männer in der Phantasie
deutschen
des Volkes standen. Wenn wir an steht vor unserer Phantasie nicht der schlesischen Kriege, sondern das Bild des „alten cht haben die Künstler gerade diesen Eindruck in iedergegeben. Das ist es, was auch dem jetzt er⸗ seinen Werth giebt, und Radirung überall da willkommen Männer Blatt ist im Verlage von Max Pasch in durch alle Buchhandlungen (zum Preise für Drucke nach der
erschien in Kassel „Repertorium lichen Literatur für den Königlich ierungsbezirk Kassel,“ bearbeitet von Dr. „Direktor der Realschule zu Kassel.
wird die neue
Künstlerdrucke und 15 ℳ
„Bibliotheca Hassiaca“
folgende Abbil⸗
„J. J. Weber) enthält u. a. Entwurf zu
— Marx Wiese, der Schöp
des Auswärtigen. —
Wilhelm I. im neunzigsten Franz von Lenbach im Muse zugänglich
Ausstellung im Krystallpalast
Von der Kaiserlich Gesellschaft in Wien
llichen Ausstellung 1890 Es sind jetzt 23 Jahre
entwickelurg befand und der zu richten hatte, daß er die
zur Anschauung zu bringen gründlich geändert. Auf den alle anderen Zweige der
wurde von dem verheerenden
schaftsbetriebes oft das einzig kurz die Landwirthschaft geri
übrig. In dem nämlichen wirthschaft und die dersel gemacht, welche noch d damit sie kein Gebiet, hätte. Das einer hohen
welches
Stufe der
wesen, die Samenkontrole,
Um nun, entsprechend i an dem Endzwecke, nämlich zuwirken, hat die schlossen, im Jahre 1890 ein liche
andels⸗Ministeriums wurd berst⸗Hofmeisteramt Sr. Praters, welcher bei der I
stellung überlassen Die Durchführung dies übertragen, welche aus De
der K. K. Landwirthschafts in entsprechender Weise in
Die Ausstellung wird zum 15. Oktober, nöt abgehalten werden, weil es
Während der
Geräthen, Erzeugnissen der
Wirthschaftsbetriebes, des la
wendung und Verwerthung
Hunde, Geflügel u. s. w. Ausstellungsdauer ausfüllen
enthalten ist.
gerungen, Maschinen⸗ gebracht werden.
Auf diese Art wird Gebieten der Landeskultur
in den weitesten Kreisen gegenstände zu schaffen. Soll so bedarf es der theiligten Kreise de
Für jeden Oesterreiche Patriotismus sein, und die
Wien, Februar 1889. für die allgemeine land⸗
I. Vize⸗Präsidenten: raf Kinsky.
(I., Herrengasse 13, K. K.
er allgemeinen land⸗ 1
Die K. K. Landwirths
Parkanlagen des K. K. Pr Diese Ausstellung wir
Pferde, Rinder, Schafe, 3) Produkte der land⸗ 4) Hausindustrie. 5) Maschinen und G und deren Industrien, Hopfenbau, für Geflügel⸗,
Preise gekrönter
8 L1“““
und Fischerei.
Wiese's preisgekröntem Entwurf zum Grimm⸗Denkmal. — Pierre Emanuel Tirard, der neue
Minister⸗Präsident. — Eugene Spuller, der neue französische Minister Das österreichische Barackenlager zu
gemachten Aare⸗Schlucht bei land, 3 Abbildungen. — Alte W1 von Karl Blos. — Von der ersten großen allgemeinen Fahrrad⸗
theiligung an der Allgemeinen land⸗ und
außereuropäischen Konkurrenz
tigsten heimischen Bodenprodukte rückgang, was wieder zur Folge
ihre volle Ecr üben können. nicht f landwirthschaftliche
während Verbesserungen und neue Erfindungen. wesen wurde mächtig gefördert;
eigentlich erst ins Leben gerufen; das verbessert, die Viehzucht gehoben
Ausstellung zu veranstalten, jetzigen Standes aller einschlägigen Zweige bieten soll.
Von der hohen Regierung ist dem Unternehmen das Wohlwollen und die thatkräftigste Unterstützung zugesichert.
sogenannter Ausstellungspark in . sprechender Flächenraum bei dem zwischen der Rotunde und dem städtischen Lagerhause stehenden
nomen Behörden, der interess
der Land⸗ und Forstwirthschaft und ihrer Industrien, von und Ferstmienh berechnet sind, der Hausindustrie, der
Bau⸗ und Ingenieurwesens, d.2 Literatur, der Approvisionirung der großen Städte und der Ver⸗
In einer entsprechenden 1 1 Obst⸗ und Weinbaues; Pferde, Rindvieh, Kleinvieh, Jagd, Fischerei, in Spezialausstellungen,
Mit der Ausstellung werden Exkursionen ten, Versammlungen von Fachvereinen und und Gerätheproben u. s. w. in
bringen und den Ausstellern
ergeht hiemit die Einladung zur lebhaften Theilnahme.
Anmeldebogen werden in
Hau p
ferner für Garten⸗,
Grimm⸗Denkmal für Hanau. fer des preisgekrönten Entwurfs zum französische
Rzeszow in
Galizien, 6 Abbildungen. — Eisbahn auf dem Königssee. — Kaiser
Lebensjahre Nach dem Gemälde von um zu Leipzig. — Aus der neuerdings Meiringen im Berner Ober⸗ Liebesgeschichten, nach einem Gemälde
zu Leipzig, 12 Abbildungen.
Land⸗ und Forstwirthschafft.
Königlichen Landwirthschafts⸗ gebt uns folgender Aufruf zur Be⸗
forstwirthschaft⸗ in Wien zu:
verflossen, seitdem in Wien die letzte
allgemeine land⸗ und forstwirthschaftliche Ausstellung abgehalten wurde. Während sich zu jener Zeit die Landwirthschaft in einer ruhigen Fort⸗
Landwirth sein Hauptaugenmerk darauf vorgefundenen Zweige der Wirthschaft
richtig pflege, während es also damals genügte, die erzielten Resultate
, haben sich seither die Verhältnisse europäischen Getreidemärkten traten fast
Welttheile als Konkurrenten auf und viele andere landwirthschaftlichen Produktion werden
von der
ebenfalls bedrängt. Der Weinbau Uebel der Reblaus betroffen; die wich⸗ erfuhren einen nie geahnten Preis⸗ hatte, daß eine Aenderung des Wirth⸗ e Mittel zur Erhaltung desselben bietet eth in arge Bedrängniß und bedarf zu
ihrer Erholung einerseits einer kräftigen Unterstützung der hierzu berufenen Faktoren, andererseits aber, und dies ist wohl die sache, einer energischen Selbsthülfe und Selbstthätigkeit. Nach beiden Richtungen ist Erhebliches geschehen, noch mehr aber bleibt zu thun
Haupt⸗
eitabschnitt haben aber die Land⸗ en zugehörigen Industrien Fortschritte er allgemeinen Verbreitung bedürfen, Es ist fast namhafte Fortschritte aufzuweisen Maschinenwesen steht auf Vollkommenheit und bringt fort⸗ Das Unterrichts⸗ das Meliorations⸗ und Versuchs⸗ Prüfung der Futtermittel wurden Molkereiwesen wurde wesentlich u. s. w.
Aufgabe und ihren Ueberlieferungen, der Landwirthschaft mit⸗
die
hrer am Gedeihen
K. K. Landwirthschafts⸗Gesellschaft in Wien be⸗
ie allgemeine land⸗ und forstwirthschaft⸗ welche ein vollständiges Bild des
Von Seite des K. K. e die Rotunde im K. K. Prater und vom Majestät des Kaisers jener Theil des etzten Jubiläums⸗Gewerbe⸗Ausstellung als Verwendung war, und ein ent⸗
Wasserthurm zum Zweck der Aus⸗
es Unternehmens wurde einer Kommission legirten der hohen Kaiserlichen und auto⸗ sirten Körperschaften und Vzreine und ⸗Gesellschaft zusammengesetzt ist und sich zahlreiche Fachcomités gliedern wird.
in der Zeit vom 15. Mai 1890 bis higenfalls bis 1. November 1890
nur in diesem laͤngeren Zeitraume möglich
sein kann, ein thunlichst vollständiges Bild vorzuführen. ganzen Dauer wird die Ausstellung von 1...
aschinen, welche speziell für den Land⸗ Hülfsmittel des nd⸗ und forstwirthschaftlichen Meliorations⸗, Unterrichts⸗ und Versuchswesens, der
Industrie,
des
der Abfallstoffe eine bleibende sein. Reihenfolge werden Produkte des Garten⸗,
welche die ganze werden, zur Ausstellung kommen.
Von den Ausstellungsgegenständen sind mehrere Gruppen inter⸗ national, worüber das Nähere im Ausstellungéprogramm
auf Muüsterwirthschaft⸗ Fachmännern, Viehverstei⸗ Verbindung
es möglich sein, die Fortschritte auf allen
u zeigen, eine Fülle von Anregungen zu elegenheit zur Bekanntmachung derselben 8 und zur Verwerthung ihrer Ausstellungs⸗
aber das ganze Unternehmen gelingen und der Endzweck
desselben, die kräftige Förderung der allseitigen
Bodenkultur, erreicht werden, Mitwirkung aller be⸗ 8 In⸗ und Auslandes, und an diese
r aber wird diese Mitwirkung ein Akt des Vaterlandsliebe unserer Mitbürger wurde
niemals fruchtlos angerufen — deshalb wird das Werk gelingen!
Das General⸗Comité
und forstwirthschaftliche Ausstellung 1890.
Der Präsident: Josef Fürst Colloredo⸗Mansfeld. Die beiden Franz Der Schriftführer: A. Hochegger.
Graf Falkenhayn. Christian der Kanzlei des Generalcomit Landwirthschafts⸗Gesellschaft) ausgegeben.
tprogramm
und forstwirthschaftlichen Ausstellung
im Jahre 1890. chaft⸗Gesellschaft in Wien wird von Mitt
Mai bis Mitte Oktober 1890 eine allgemeine land⸗ und forstwirth⸗ schaftliche Ausstellung in der Rotunde und den an dieselbe anstoßende
aters abhalten. d folgende Hauptabtheilungen enthalten:
1) Produkte der Land⸗ und Feeshois schat. des Garten., Obst⸗, Wein⸗ und Hopfenbaues, der Jagd und Fischerei, Bienen⸗ und Seidenzucht ꝛc.
2) Thiere, als: Zucht⸗, Mast⸗, Nutz⸗ und Luxusthiere, und zwar: Schweine,
ferner der Geflügel⸗,
Federvieh, Hunde, Wild, Fische. und forstwirthschaftlichen Industrie.
Land⸗ und Forstwirthschaft Obst⸗, Wein⸗ und Bienen⸗ und Seidenzucht, für Hunde, Jagd
eräthe für die