III. 9. April, 12 Uhr Mittags. s Ryks Centraal Magasyn van Militaire Kleeding, Uitrusting enz. zu Amsterdam: Lieferung von 96 000 Paar Halbsohlen (in 16 Abtheilungen zu
je 6000 Paar) und 128 000 Paar Stiefelabsätzen (in 16 Ab⸗
lheilungen zu je 8000 Paar) für Reparaturzwecke bei den Armee⸗Corps. Bedingungen kauflich für 0,50 Fl. im genannten Magasyn.
Verkehrs⸗Anstalten.
Für die Posen⸗Thorn⸗Bromberger Eisenbahn ist ein zweites Geleise fertiggestellt und vorläufig dem Güterverkehr über⸗
geben. — In der Stadt Jarotschin (Provinz Posen) sind die Vor⸗ arbeiten zur Vergrößerung des Bahnhofs in Angriff ge⸗ nommen.
— Die Insterbrücke bei Georgenburgim Kreise Insterburg ist fertiggestellt und dem Verkehr übergeben worden. — Zu dem Bau einer Eisenbahn Tilsit⸗Ragnit⸗Pillkallen werden die speziellen fechnischen Vorarbeiten bewirkt.
— (W. T. B.) Die Post von dem am 30. Januar aus Sydney abgegangenen Reichs⸗Postdampfer „Hohenzollern“ ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlich am 15. früh zur Ausgabe.
Königsberg t. Pr., 12. März. (W. T. B.) Die Strecke Johannisburg — Lyck ist seit gestern Abend in Folge Schnee⸗ verwehungen unfahrbar.
Hamburg, 12. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Abend auf der Elbe eingetroffen. .“ “
Theater und Musik.
Im Deutschen Theater kam gestern Abend Paul Lindau's „Maria und Magdalena“ zur ersten Aufführung. Das Stück hat bereits vor mehr als anderthalb Jahrzehnten eine Reihe gut besuchter Vorstellungen im Königlichen Schauspiel⸗ hause erlebt, wirkte aber nach der langen Ruhepause gestern Abend beinahe wie eine Novität. Das Schauspiel „Maria und Magdalena“ gehört nicht zu den besseren dramatischen Arbeiten des Verfassers; es ist mangelhaft in der Voraussetzung der Handlung und kann in der Lösung des Konflikts nicht voll befriedigen. Im Uebrigen aber besitzt es die wirkungsvolle Diktion, welche Lindau eigen⸗ thümlich ist, und läßt auch seine scenische Geschicklichkeit nicht vermissen. Die gestrige Vorstellung fand nach den ersten drei Akten vielen Beifall; der letzte Akt wurde aber sehr ruhig aufgenommen. Es lohnt wohl, die Fabel des Stücks in kurzen Worten zu wiederholen. Ein junges Mädchen, Maria, die Tochter des Kommerzien⸗Raths Werren, wird in Folge eines kompromittirenden Briefes, welchen sie in der Pension erhält, von ihrem Vater verstoßen. Die Schuldige, welcher das Schreiben eigentlich galt, Magdalena von Hohenstraßen, fleht ihre Freundin an, sie nicht zu verrathen, und so geht Maria unschuldig und vor den Augen der Welt schuldbeladen in die weite Welt. Nach sechs Jahren treffen sich die Pensionsfreundinnen wieder; Magdalena ist inzwischen die zweite Frau von Maria's Vater und Maria selbst eine große Schauspielerin geworden. Es erfolgt eine Versöhnung zwischen Vater und Tochter, welche die reuige Magdalena anbahnt, ohne aber sich als die Schuldige zu bekennen; gleichsam zum Lohn für die über⸗ wundenen Seelenleiden gewinnt Maria zum Schluß die Liebe eines hochsinnigen Fürsten und als Resultat einer zweiten kleinen Neben⸗ handlung verlobt sich Maria's jüngere Schwester Elly mit einem Maler. Die im Schauspiel vorgeführte Handlung ist aber nicht so umfang⸗ reich, wie sie nach der Inhaltsangabe erscheinen könnte; denn der eigentliche Konflikt, der in sechs Jahre zurückliegenden Ereignissen be⸗ steht, wird uns erzählt, und das Schauspiel stellt sich nur die Aufgabe, den früher entstandenen Konflikt durch das Wieder⸗ sehen der Heldinnen wieder aktuell zu machen und dann die Lösung herbeizuführen. Die humoristischen und sentimentalen Figuren, welche die Hauptvorgänge einleiten und begleiten, bilden nur eine, freilich sehr erheiternde und gemüthvell anmuthende Verzierung zu der angegebenen Handlung; deshalb erweist sich diese Arbeit dramatisch nicht so wirksam wie die meisten anderen Leistungen des Verfassers. Die ganze Voraussetzung des Konflikts macht schon den Eindruck des Gesuchten und Unnatürlichen. Ein reicher und ehrenhafter Vater schickt seine geliebte Tochter nicht auf einen Brief hin, welchen er von der
Pension aus erhält, ohne seine Tochter zu sehen oder ihre Verthei⸗
digung zu hören, mit u Thalern hülflos in die Welt; und eine gute, wenn qguch verzärtelte Tochter versucht sich doch mindestens vor ihrem Pater von der Schuld zu befreien, wenn sie auch schon ihrer w gegenüber das edelmüthige Opfer brinzgt. sie nicht zu verralhben. Aus diesen Gründen kann denn auch kein rechtes Behagen an dem ganzen Stück aufkommen. Im Uebrigen sind die Charaktere kräffig und individuell gezeichnet, doch zieht der Dichter bei seiner Magdalena nicht die nothwendigen letzten Konsequenzen; will die büßende Magdalena ihre Schuld, welche
Fnach ihrem Bekenntniß eigentlich nicht einmal fehr groß war, büßen,
dann darf sie nicht nur Vater und Tochter versöhnen, sondern muß dem Gatten und Vater ihr Vergehen reuig bekennen. So aber will die Magdalena durch ein rein außerliches Werk ihr Ge⸗ wissen beruhigen. Das Schauspiel läßt, wie erwähnt, trotzdem die Hand des geschickten Dramatikers erkennen, der die Schwächen und Mängel der Handlung häufig durch geschickt arrangirte und unter⸗ haltende Scenen zu verdecken weiß. So wirkten die Scenen zwischen dem gutmüthigen und prahlerischen Kommerzien⸗Rath und dem Maler Lau⸗ rentius wieder überaus Feehlic; der bekannte stimmungsvolle Aktschluß zu welchem freilich Goethe's Gedicht an den Mond den schöneren Theil beiträgt, that auch gestern wieder seine Schuldigkeit, und zeigt jedenfalls, wie Lindau es versteht, die Stimmung zu wecken und vor⸗ zubereiten, in welcher der Vortrag des schönen Liedes auf empfänglichen Boden fällt. Die Begegnung zwischen den beiden Frauen war voll dramatischen Lebens und bildete den Höhepunkt des Schauspiels. Die Darstellung war in allen Theilen und im Ganzen vortrefflich. Die „Maria“ gab Frl. Ortwin mit rührendem Ernst und doch voll zarter Empfindung. Bei ihrem Zusammentreffen mit Magdalena brachte sie den verhaltenen Groll und das aufsteigende Gefühl des Mitleids und der Rührung zu vollkommener Wirkung. Frl. Pospischill konnte gestern als Magdalena“ ihre ganze dramatische Kraft entwickeln und riß in der Seene vor dem leidenschaftlichen Ausbruch der Reue, bei dem verzweifelnden Flehen um Vergebung die Zuschauer zu tiefem Mitgefühl hin. Frl. Hausner gab den Beackfiisch „Elly“ mit thaufrischer Naivitäat. In der Rolle des Kommerzien⸗Raths edn. Je. Hr. Engels einen köstlichen Humor; seine täppische Ueberlegenheit, sein mit komischer Aufrichtigkeit dokumentirtes Verlangen nach einem Orden, sein Stolz auf seine Pferde, Cigarren u. s. w. wurden mit guthmüthiger Behag⸗ lichkeit wiedergegeben. Hr. Kadelburg spielte den liebens⸗ würdigen, nonchalanten Maler und Hr. Nissen den sich gegen die hergebrachten Rücksichten sträubenden Fürsten mit gewohnter Laune und Gewandtheit. In kleineren Rollen erwiesen sich die Hrrn. Merten, Nollet, Tewele und auch Steffter als tüchtige Charakter⸗
spieler.
Berliner Theater. Hr. Direktor Barnay hat auf Grund der bei der ersten Aufführung des Schauspiels „Martin Luther“ ge⸗ machten Erfahrungen an dem Werke Kürzungen vorgenommen, sodaß die Vorstellung nunmehr bereits um 10 Uhr endet. — Adolf Wil⸗ brandt hat sein neues Schauspiel „Markgraf Waldemar“ dem Ber⸗ liner Theater eingereicht. Das Werk wurde zur Aufführung an der genannten Bühne angenommen. — In Laube’'s Drama „Graf Essex“, das am Freitag, den 15., zum ersten Male in Scene geht, spielt Clara Ziegler die Königin Elisabeth und Hedwig Bleibtreu die Gräfin Rutland. Graf Essex wird von Emil Drach, Burleigh von Victor Wachtel, Raleigh von Franz Jacobi und Southampton von August Elmenreich dargestellt.
— Im Belle⸗Alliance⸗Theater wird gegenwärtig eine dreiaktige Posse: „Das Liebespfand“ gegeben, ein französisches Werk von Henri Rochefort und Albert Wolff, für die deutsche Bühne bearbeitet von Paul Blumenreich. Der Bearbeiter hätte sich viel⸗ leicht vorher genauer über den Werth dieser Posse klar werden sollen, ehe er sich der Mühe unterzog, dieselbe für die deutsche Bühne zu übersetzen, denn einen Gewinn hat die letztere wahrlich nicht mit dem „Liebespfand“ erfahren. Die Bedingungen der Wahrschein⸗ lichkeit und des logischen Zusammenhanges sind in diesem Theaterstück von den französischen Autoren von vornherein außer Acht gelassen worden, es war ihnen offenbar garnicht darum zu thun, auch nur den aller⸗ nothwendigsten Kunstgesetzen Rechnung zu tragen. Trotzdem könnte die Handlung wenigstens amüsant sein, aber auch das ist sie nicht, und nur in einzelnen Punkten vermag sie die Zuschauer in Heiterkeit zu versetzen, sodaß nach Schluß der Vorstellung dieselben denn doch ziemlich enttäuscht das Theater verlassen. Jedenfalls muß anerkannt werden, daß die Darsteller es sich nach Kräften angelegen sein lassen, soweit es angeht, das Publikum bei guter
Laune zu erhalten. Hr. Link hat reichlich Gelegenheit, seine
komischen Künste zu verwerthen und seine En. in den ver schiedensten Verkleidungsrollen zu zeigen. Hr. Niedt weiß durch seinen ihn nie verlassenden Humor auch die wenig dankbare Rolle des
Auktionators wirksam zu machen. Hr. Swoboda und Hr. Bach sind gleichfalls hervorzuheben; die Damen Alberti, Walden, Werner und Berkany thun gleichfalls, was in ihren Kräften steht, sodaß Alles in Allem genommen das Publikum sich leidlich unterhält. —— Frl. Esmeralda Cervantes gab gestern im Saale der Sing⸗Akademie ein Concert, in welchem sie durch virtuose Spiel auf der Harfe, vollendete Technik und den poesievollen Ton ihres Instruments glänzte. Es gelangten zum Vortrage: „Adieux des Hirondelles“ von Thomas, „La danse des Sylphes“ Godefroid sowie eine große Phantasie über „Moise“
Parish Alvars. Obwohl die Künstlerin die großen techni⸗ schen Schwierigkeiten leicht überwand und den Charakter der Stücke vollkommen traf, so wirkt die Harfe für sich allein doch bald monoton; es wäre daher wünschenswerth gewesen, wenn auch Kompositionen mit an⸗ deren Instrumenten gemeinschaftlich zum Vortrag gebracht worden wären Dennoch fehlten den Leistungen der Künstlerin weder der lebhafte Beifall und Hervorruf von Seiten des zahlreich erschienenen Publikums, noch zahlreiche kostbare Blumenspenden. Den gesanglichen Theil des Concerts hatte Frl. Anny Horowitz übernommen; die Dame erfreute die Zuhörer durch ihren schönen kräftigen und wohlgeschulten Mezzo⸗ Sopran sowie temperamentvollen Vortrag. Der beliebte Cellist Hr. Heinrich Grünfeld vervollständigte das Programm durch verschiedene, brillant ausgeführte Soli und erntete damit, gleichwie auch die vor⸗ genannte Sängerin, reichen Beifall.
„ St. Petersburg, 13. März. (W. T. B.) Die gestrige Auf⸗ führung der „Walküre“ von Richard Wagner, unter Leitung des Direktors Angelo Neumann im Kaiserlichen Marien⸗Theater fand namentlich nach dem 1. und 3. Akt den lebhaftesten Beifall, während der zweite Akt etwas kühler aufgenommen wurde. Die Darsteller der Hauptpartien, Therese Malten, Katharina Rosen, Wallnhöfer, Thomaschek und Emblad wurden wieder⸗ holt hervorgerufen, der Kapellmeister Muck, das Kaiserliche Orchester und der Ober⸗Maschinenmeister Lautenschläger durch lebhaften Beifall ausgezeichnet. Die maschinellen Einrichtungen, vor Allem der „Feuer⸗ zauber“, erzielten außerordentliche Wirkungen. Mit Ausnahme des Kaisers und der Kaiserin, welche ihren Besuch für den zweiten Cyklus der Vorstellungen in Aussicht gestellt haben, wohnten die Mitglieder des Kaiserlichen Hofes, das diplomatische Corps, darunter der österreichischungarische Botschafter mit Gemahlin, ferner General von Werder, der Ober⸗Polizeimeister Gresser u. A. der Vorstellung bei. In den Zwischenakten erschien der Großfürst Constantin auf der Bühne und besichtigte die maschinellen Einrichtungen. Am Schluß der Vorstellung mußten Angelo Neumann, Kapellmeister Muck, Ober⸗Maschinenmeister Lautenschläger und sämmtliche Künstler nochmals vor dem Publikum erscheinen. Die Vorstellung fand auch gestern vor völlig aus⸗ vcfeguftem Hause statt. Morgen soll „Siegfried“ zur Aufführung gelangen.
Mannigfaltiges.
. “
Der Kreistag des Kreises Grätz (Provinz Posen) hat den Bau eines Ständehauses beschlossen, und noch in diesem Frühjahr soll mit demselben begonnen werden.
Der Verein für Hamburgische Geschichte begeht am 9. April d. J. die Feier seiner vor 50 Jahren erfolgten Stiftung. Die correspondirenden Mitglieder sowie die mit dem Verein durch freundschaftliche Beziehungen verb undenen Korporstionen und Vereine werden von dem Vorstande durch ein schön ausgestattetes, in alterthümlichen Typen gedrucktes Schreiben eingeladen, sich an dieser
8898 persönlich bezw. durch entsandte Deputirte zu betheiligen. Die 1
eier wird bestehen aus einer am 9. April abzuhaltenden Festsitzung
und einem dann folgenden Festmahl. Anmeldungen werden bis spätestens zum 1. April unter der Adresse des ersten Vorstehers, Pin Dr. Th. Schrader (Hamburg⸗Eilbeck, hinter der Landwehr 6). erbeten.
Hamburg, 12. März. (W. T. B.) Der Dampfkessel der Zollbarkasse „Hamburg“ ist heute explodirt, wodurch der an Bord des Schiffes befindliche Maschinenmeister im Gesicht leicht verletzt wurde. Der Kessel flog heraus.
t vom 13. März 1889, Morgens.
— 8* 8 —³⁹
Anfang 7 Uhr.
— 2
illim.
vom Meere.
setzung.) Anfang 7 Uhr. Freitag:
Stationen. Wind. Wetter.
in ° Celsius
Temperatur 50 C. = 4/ ℳ.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Mi
WNW 4; bedeckt
Mullaghmore 771 WNW Fshalb berd. 8 S.
Aberdeen 761 Christiansund 755 O 2 wolkenlos Kopenhagen. 755 SSW 3Regen!l) Stockholm. 755 still wolkenlos . 751 O 4 bedeckt St Petersburg 750 SW 4 bedeckt Moskau. 762 S 1 bedeckt
Cork, Queens⸗ town 771 NNW , —. (768 WSW Helder 762 SW Sylt 755 WSW Hamburg 760 SW Swinemünde 762 SSW Neufahrwasser 752 SW Memel 761 W 765 SW Karlsruhe. 769 sti Wiesbaden. 768 SW München 1767 Chemniz 767 Berlin 764 Wien 767 Breslau 766 Triest 761 ¹) Nebel ²) Reif. 1 AUebersicht der Witterung 1 Ein Minimum, vom Nordwesten kommend, liegt am Stkagerrak, an der westdeutschen Küste auf⸗ frischende südwestliche Winde verursachend. Ueber Deutschland ist das Wetter vorwiegend trübe und durchschnittlich etwas kälter. Stellenweise ist Regen oder Schnee gefallen. Im südlichen, theilweise auch im östlichen Deutschland herrscht leichter Froft. 1 Deutsche Seewarte.
Anfang 7 Uhr.
Nebel Regen Regen wolkig wolkig heiter
bedeckt Dunst heiter) bedeckt halb bed. wolkig bedeckt bedeckt
wolkig
bede 5 Anfang 7 Uhr.
der lügt! Freitag : Sonnabend:
Luther. Freitag:
Elbboeeeeeenöeeeeleeeeö;reebheeeee
furt a. M.) Sonnabend:
Clémencean.
Clémenceau.
Theater⸗Anzeigen.
Khönigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ onnabend: haus. 68. Vorstellung. Rienzi, der Letzte der hältnisse. ribunen. Große tragische Bper in 5 Akten von 5 Richard Wagner. Ballet von Paul Taglioni. Di⸗
1““
rigent: Hr. Sucher.
Schauspielhaus. 8 Schauspiel in 5 Akten aus dem Norwegischen von Henrik Ibsen. (Autorisirte Ueber⸗ In Scene gesetzt vom Direktor Anno.
Opernhaus. goldene Kreuz. Brüll. Dichtung nach dem Französischen von H von Mosenthal. (Christine: Frl. Rothauser, vom Stadt⸗Theater in Leipzig, als Gast.) Hierauf: Die Jahreszeiten. Tanz⸗Poëm in 2 Akten und 4 Bildern von E. Taubert und E. Graeb.
Schauspielhaus. Prin bvan Denemarr. Fraiperfhieg 8 5 Atten von Shakespeare, na egel's Uebersetzung für
wolki — die deutsche Bühne bearbeitet von W. Behengfür
Beutsches Theater. Donnerstag: Wehy dem,
König Heinrich der Vierte. Weh' dem, der lügt!
Die nächste Aufführung von Romeo und Julia findet am Montag, den 18. März, statt.
Verliner; Theater.
26. Abonnements⸗Vorstellung. Zum 1. Male: Graf Essex. Esser: Emil Drach, vom Stadt⸗Theater in Frank⸗
Martin Luther.
Tessing-Theater. Donnerstag: Der Fall Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'Artois. Flott.
Freitag, Sonnabend und Sonntag:
Anfang 7 Uhr.
E111“”“ 1“ Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 145. M.: Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Leuchtknugeln. Alex Bisson und Antonte Mars. Emil Neumann. Mitternachtssonne. 1 Akt von Hjalmar Knutson. Fettag: Dieselbe Vorstellung. —
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Donnerstag: Zum 50. Male: Die junge Garde. Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Jacobson und
Zum 1. Male: Posse mit Gesang in 5 Bildern von Keller und L. Herrmann.
Salomon. Die Frau
Regisseur: Hr.
71. Vorstellung. Germania.
Zum 28. Male:
Ballet und Chören. I berg. Musik von C. A. Raida. ration. Anfang 7 Uhr.
69. Vorstellung. Das Oper in 2 Akten von Ignatz
Tanz von Paul Taglioni. Donnerstag:
zum 98. Male (in
Musik von P. Hertel. Hamlet,
von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr
72. Vorstellung. Freitag: Der Mikabs.
75. Male: Nervöse Franen.
von Franz Wallner. Sonnabend: Zum 1. Male:
Novität! Ph. Gille.
Martin Primadonna: Maria van Zandt.
Donnerstag:
(Elisobetb: Clare Zichier. Cbef: Luigt Arditi.
30. Male: Die Raupe. Schwank in 3 Akten von 7 ½⅞ Uhr.
Freitag: Das elfte Gebot.
Der Fall
Deutsch von Vorher: Parodistischer Schwank in Anfang 7 ½ Uhr.
für Oskar Löber. In Vorbereitung:
Hungo’s Ver⸗
Musik von Fr. Krause.
1“
Victoria-Theater. Halbe Preise. Donnerstag: Großes nationales Ausstattungsstück in 4 Akten und 12 Bildern mit von Ernst Scheren⸗ 2
Freitag u. folgende Tage: Germania.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Mit neuer glänzender Ausstattung, deutscher Sprache): Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu.
Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert
Residenz-Theater. Donnerstag: Zum vorletzten u. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Tochs, bearbeitet Anfang 7 ½ Uhr.
Veritas. Schau⸗ spiel in 3 Akten von Felix Philippi. 3
Kroll's Theater. Mittwoch, den 20. März: Eröffnung der italienischen Opern⸗Saison. Oper in 3 Akten von E. Gondinet und
Musik von Léo Delibes.
Ravelli von der ital. Oper in London.
11“ 8 .““ Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum Le bain des dames.) . Durand.
Hierauf: Madame
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Verlangen: Kinder⸗Vorstellung zu bedeutend herab⸗ gesetzten Preisen. Die Heinzelmännchen.
Central-Theater. Donnerstag: Zum 82. Male: Gesangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. Zum 14. Male: Die Freitag: Zum 83. Male: Leuchtkugeln. Benefiz
Leute von heute.
Leop. Elv. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 7 ¼ Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Wandeldeko⸗ 1 Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Hedwig Kiegel mit Hrn. Lieut. Otto von Schrader (Friedenau — Torgau). — Frl. Thekla von Krosigk mit Hrn. Karl Grafen Ritt⸗ berg (Potsdam-— Polanowitz). — Frl. Thbekla von
Burleske Pepe mit Hrn. Lieut. Werner von Lenthe (Hildes⸗ Musik eim — Oldenburg). — Frl. Charlotte Taubert
Theater.
Meta Schulta mit Hrn. Kaufmann Fritz Bastian (Spandau). — Frl. Luise Koch mit Hrn. Kauf⸗
Hildebrandt mit Hrn. Hennig (Wanzleben — Schneidemühl). — Frl. Emma Falcke mit Hrn. Otto Isensee (Stendal).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. G. Gerdemann (Gronau i. W.). — Hrn. Richard Ahlemann (Wolmirsleben). — rn. Hauptmann Stark (Mergenthin). — Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗ Lieut. Frhr. Emmo Grote (Trier). — Hrn. Oberst⸗Lieut. v. Meyer (Tilsit). — Hrn. Dr. Ehlers (Berlin). — Hrn. H. Naumann (Berlin). — Hrn. Eduard Frank (Charlottenburg). — Hrn. Pastor Weber (Rsth⸗Schönberg) — Hrn. D. Sudheim (Aschersleben). — Hrn. Ed. Thiemann (Magdeburg).
Gestorben: .85 Betty Hartwig, geb. Brode (Berlin). — Frau Sophie Wurm, geb. Böhm (Berlin). — Verw. Frau Forstmeister Ida von Seebach, geb. Wagner (Gr.⸗Fahner). — Freifrau Therese von Herder, geb. von Wolf (Weimar). — Verw. Frau General Luise von Lindheim, geb. von Borstell (Berlin). — Frau Olga von Klitzing, geb. von Eckartsberg ECse 1ach — Frau Ober⸗ Amtmann Katharine Heucke, geb. Ziemann (Max⸗ dorf). — Hr. Fabrikant Martin Hofer (Waib⸗ lUingen). — Hr. Dr. med. Franz Johann Zaczek (Zoppot).
Lakmé.
I. Tenor: Luigi Orchester⸗
Anfang
Auf vielfaches
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Anfang 7 ½ Uhr.
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Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen S zeiger.
Berlin, Mittwoch, den 13. März
1889.
Deutsches Reich. Zuckermengen,
welche im Monat
ebruar 1889 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuervergütung abgefertigt und
aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurückgebracht worden sind. [710: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens
90 Proz. Polarisation.
711: Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden ꝛc., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,
sogenannte Krystalls ꝛc.
712: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (nicht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in
Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]
der 2. Feld⸗Art. Brig.,, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Verleihung des Charakters als Gen. Lt. mit dem Prädikat „Excellenz“, mit Pension zur Disp. gestellt.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
Im aktiven Heere. 6. März. Herzog Franz von Teck
Hoheit, mit den Abzeichen eines Oberst à la suite des Drag. Regts.
Königin Olga Nr. 25 gestellt. Graf v. Scheler, Oberst⸗Lt. und lügel⸗Adjutant, der Rang eines Regts. Commandeurs verliehen. 8 2 Reischach, Major und Flügel⸗Adjutant, zum Oberst⸗Lt. efördert.
Mit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt:
—
Aus öffentlichen Niederlagen oder Privatniederlagen unter
zur unmittelbaren Ausfuhr
. amtlichem Mitverschluß wurden zur Aufnahme in eine öffent⸗ gegen r estvers here enee diche 1. 8 8 tung in 2 fbe. Verkehr
niederlage unter amt⸗ ü
lichem Mitverschluß
712
710 711 712 710 711 712 kg kg kg kg kg kg
Preußen. Provinz Ostpreußen.. Westpreußen. 22 545 Brandenburg. — HGanmeen1 1 225 764 hZ““ 200 150 202 408 b 1“; 700 100 361 579 Sachsen, einschl. der schwarzb.
Unterherrschaften .“ 1 491 203 7 479 724 Schleswig⸗Holstein. 75 022 256 849 Hannover.. 7 144 624 —
79 321 10 373
Westfalen. Rheinland. 326 804 1 698 414
114 662
66 744 — — 2 470] 1 108 440 1 466 671
443 262] 5 044 935] 1 261 267 23 471 832 913 —
1 849
59 540 — — 2 915 661 — 476 50 000 83 185
1 028 061 760 000
2 356 047 150 000
8 tiirin
ꝓ .ρ‿ 8 00
11188
445 802
5 214 173 665
144 580
11118
190 000 939 872
Sa. Preuß
195 755
150 000 78 301 — 511 741 1 737 871 1 663 088 100 000 688 760 — 4 8 946 893 608
680 373 38 932
essen. ecklenb
11 422 433 10 124 009 1 370 709]10 541 217] 3 435 804
139 723 — 68 629] 1 141 836
80α 2 0 00
4 206 428 810 004
1 166 022 19 856
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di g ersfupt zan isach eerzu in der Zeit vom 1. bis 31. Januar 1889*).
egehes ugust 1888
15 656 971 12 681 793] 1 579 061112 849 075] 3 455 660 177 536 744 60 330 555 8 842 977]145257409 10 654 052 1 921 989/[27 932 052
Immm .ρ a 00
185 557] 5 016 432
670 649 178 832
Zusammen
193 193 715773 012 348 10 422 038 1158106484 14 109 712] 2 107 8993 948 484 195 062 819/66 743 945] 3 983 735183 747 766]18 454 935] 1 878 240
695 587 178 832 438 156 96
17 655 748
Kaiserliches Statistisches Amt. Becker.
mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Braun (Berlin). — Frl.
mann Karl Konrad (Halle a. S). — Frl. Klara Staatsanwalt Gustavw
8 5 J
7. März
Personalveränderungen
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 7. März. Drews, Hauptm. nd Comp. Chef vom 2. Hanseat. Inf. Regt. Nr. 76, von dem Kommando bei der Feseb. äch e ts g . entbunden. Kupfer, Pr. Lt. vom Füs. Regt. von Steinmetz (Westfäl.) Nr. 37, komman⸗ irt als Assistent bei der Gewehr⸗Pruüͤfungs⸗Kommission, bis auf Weiteres zur E als Mitglied zu dieser Kommission, „Oven I., Pr. Lt. vom O Feoburg. Inf. Regt. Nr. 91, als Assistent ur Gewehr⸗Prüfungs⸗Kommission, kommandirt. Frhr. v. Cornberg, Sec. Lt. von der Res. des 4. Bad. Inf. Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112, früher in diesem Regt., kommandirt zur Dienstleistung bei dem 5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94 (Großherzog von Sachsen), im aktiven eere, und zwar als Sec. Lt. mit Patent vom 12. Oktober 1887 im
.Thüring. Inf. Regt. Nr. 96, wiederangestellt. Berlin, 8. März. v. Goßler, Oberst⸗Lt. à la suite des .Hess. Hus. Regts. Nr. 13, unter Belassung in dem Verhältniß
als Adjutant des Chefs des Generalstabes der Armee, zum Thüring.
.Regt. Nr. 12, à la suite desselben, Johannes, Sec. Lt. vom u. Regt. von der Goltz (7. Pomm.) Nr. 54, in das 4. Oberschles.
nf. Regt. Nr. 63, versetzt. Berlin, 11. März. Stobbe, Hauptm. vom Gren. Regt.
Ksönig Friedrich I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5, dem Regt. aggregirt. Raue,
Pr. Lt. von demselben Regt., zum überzähligen Hauptmann befördert. Schnaase, Hauptm. und Vorstand der Arbeiter⸗Abtheilung zu Königsberg i. Pr., die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Gren. Regts. König Friedrich I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5 ertheilt und ist der⸗ elbe à la suite dieses Regts. zu führen. —
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, Lademann, Oberst⸗Lt. z. D., zuletzt im 3. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 62, der Charakter als Oberst verliehen.
Im Sanitäts⸗Corps. erlin, 2* März. Dr. Weiß⸗ mann, ‚Assist. Arzt 2. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk Erbach, der Abschied ertheilt.
schigd er bet 7. März. Dr. Lommer, General⸗Arzt 2. Kl. und Corpsarzt des IV. Armee Corps, zum General⸗Arzt 1. Kl., Dr. Siemon, Stabs⸗ und Garn. Arzt zu Küstrin, zum Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Hannov. Hus. Regts. Nr. 15, befördert. Dr. Marseille, Assist. Arzt 1. Kl. vom Ulan. Regt. Prinz August von Württemberg (Posen.) Nr. 10, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts. Fürst Leopold von Anhalt⸗ Dessau (1. Magdebur⸗ Nr. 26, Dr. Hoffmann, Assist. Arzt 1. Kl. vom Hess. Feld⸗Art. Regt. Nr. 11, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 2. Bats. des Inf. Regts. Frhr. Hiller v. Gaertringen (4. Posen.) Nr. 59, Dr. Schian, vfstt. Arzt 1. Kl. vom Husaren⸗Regiment Graf Goetzen (2. Schles.) Nr. 6, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. Schles. Füf. Regts. Nr. 38, Dr. Dormagen, Assist. Arzt 1. Kl. vom 2. Rhein. Feld⸗Art. Ft Nr. 23, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 4. Bats. 5. Rhein. Inf. Regts. Nr. 65, Lorenz, Assist. Arzt 1. Kl. vom Ulan. Regt. Kaiser Alexander III. von Ruß⸗ land (Wektpreu —¹) Nr. 1, zum Stabs⸗ und Abtheil. Arzt der Rei⸗ tenden Abtheilung des Feld⸗Art. Regts. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8, befördert. Dr. Braune, Marine⸗Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl., Dr. Schneider II., Marine⸗Stabsarzt, ein Patent ihrer Charge verliehen. Dr. Opitz, General⸗Arzt 2. Kl. und Corpsarzt des I. Armee⸗Corps, in gleicher Eigenschaft zum III. Armee⸗Corps, Dr. Martius, Stabsarzt vom medizinisch⸗
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chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut, als Bats. Arzt zum 2. Bat. des Eisenbahn⸗Regts., Dr. Baerensprung, Stabsarzt vom medizinisch⸗chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut, als Garn. Arzt nach Torgau, Dr. Stenzel, Stabsarzt vom medizinisch⸗ chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut, als Garn. Arzt nach Küstrin, Dr. Goldscheider, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. des Inf. Regts. Prinz Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, Dr. Pusch, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 3. Bat. des Inf. Regts. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41, Dr. Kowalk, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 3. Bat. des Schles. Füs. Regts. Nr. 38, zum medizinisch⸗chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut, Dr. Uppen⸗ kamp, Assist. Arzt 1. Kl. vom 1. Westfäl. Hus. Regt. Nr. 8, zum 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regt., Dr. Noetel, Assist. Arzt 1. Kl. vom Infanterie⸗Regiment Herzog Karl von Mecklenburg⸗Strelitz (6. Ost⸗ preuß.) Nr. 43, zum 1. Westfäl. Husaren⸗Regiment Nr. 8, versetzt. Dr. Arndt, Assist. Arzt 1. Kl. vom Füs. Regt. Graf Roon (Ost⸗ preußisches) Nr. 33, zum Inf. Regt. Herzog Karl von Mecklenburg⸗ Strelitz (6. Ostpreuß.) Nr. 43, Dr. Loewe, Assist. Arzt 1. Kl. vom Schleswig. Feld⸗Art. Regt. Nr. 9, zum Hess. Feld⸗Art. Regt. Nr. 11, Dr. Düsterhoff, Marine⸗Stabsarzt von der Marine⸗ station der Ostsee, zur Armee und zwar als Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt zum 2. Bat. des Infanterie⸗Regiments Prinz Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburgisches) Nr. 64, Dr. Noltenius, Assistenz⸗Arzt 2. Klasse der Marine⸗ Res. vom Landw. Bezirk Kiel, zur Armee und zwar zu den Sanitäts⸗ offizieren der Res. desselben Landw. Bezirks, versetzt. Dr. Peiper, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., unter Entbindung von der Stellung als Referent bei der Medizinal⸗Abtheilung des Kriegs⸗Ministeriums, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Corps⸗General⸗Arztes des I. Armee⸗ Corps beauftragt. Dr. Vahl, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regt., zur Dienstleistung als Referent bei der Medizinal⸗Abtheilung des Kriegs⸗Ministeriums, vorläufig auf drei Monate, kommandirt. Dr. v. Stuckrad, General⸗Arzt 1. Kl. u. Corps⸗ arzt des III. Armee⸗Corps, mit Pension und seiner bisherigen Uni⸗ form der Abschied bewilligt. Dr. Prast, Stabs⸗ und Garn. Arzt in Torgau, mit Pension, Dr. Muthreich, Stabs⸗ und Bats. Arzt des 2. Bats. des Inf. Regts. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Dr. Rintelen, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Hagen, mit seiner bisherigen Uniform, Dr. Schreiner, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk I. Darmstadt, der Abschied bewilligt.
Königlich Bayerische Armee.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 4. März. Frhr. v. Freyberg⸗Eisenberg, Gen. Lt., Commandeur der 1. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Verleihung des Charakters als Gen. der Kav., mit Pension, Ritter v. Lind⸗ hamer, Gen. Major, Commandeur der 5. Inf. Brig., in Geneh⸗ migung seines Abschiezeaesnch. unter Verleihung des Charakters als Gen. Lt. mit dem Prädikat „Excellenz“, mit Pension, Ritter von Angstwurm, Gen. Major, Commandeur der 3. Inf. Brig., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Verleihung des Charakters als Gen. Lt. mit dem Prädikat „Excellenz“, mit Pension, zur Disp. gestellt. Reureuther, Oberst⸗Lt., Bats. Commandeur im 2. Fuß⸗Art. Regt., unter Charakterisirung als Oberst und unter Ver⸗ leihung der Aussicht auf Anstellung im Civildienst, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
5. März. Ritter v. Gramich, Gen. Major, Commandeur
Miichtamtliches.
Preußen. Berlin, 13. März. vm weiteren Verlauf der gestrigen (32.) Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten bemerkte bei der Fortsetzung der Berathung des Tit. 1 Kap. 122 des Etats des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten der Abg. Dr. Virchow: Daß die Kommission von den Mitteln ve Vermehrung der Sammlungen etwas gestrichen habe, edauere er. Trotzdem die Museen und das Museum für Völker⸗ kunde räumlich getrennt seien, habe man im Etat die Verbindung zwischen beiden in den Fonds für Neuanschaffungen aufrecht erhalten. Dadurch würden die ethnologischen Sammlungen beeinträchtigt. Für die ö Sammlungen sei noch viel zu thun. Gegenüber dem Zustand vor 15 Fen habe sich das Ethnologische Museum zu dem ersten in der Welt ent⸗ wickelt, aber große und bedeutungsvolle Zweige der mensch⸗ lichen Kultur seien überhaupt bei uns noch sehr schwach ver⸗ treten. Jetzt stehe eine Sammlung altchinesischer Kunstschätze zum Kauf⸗ die ein sehr verdienter Mann hierher gebracht habe. Aber für solche Sachen reiche unser Extraordinarium leider nicht aus. Die Verwaltung müsse eine gewisse Quote haben, mit welcher sie vorgehen könne. Es handele sich um Erwerbungen, die vielleicht später überhaupt nicht mehr zu machen seien. Die Gemäldesammlung werde mit den berühmten Galerien anderer Städte niemals konkurriren können; es sei heute nicht mehr möglich, solche Schätze anzukaufen, aber die ethnologischen Sammlungen könne man für billiges Geld noch vervollständigen. ach 10 Jahren werde auch das nicht mehr möglich sein. Gegenüber der Eifersucht zwischen den Provinzial⸗Museen und dem Landes⸗Museum müsse eine gewisse Verständigung herbeigeführt werden. Vor Allem sei darauf Werth zu legen, daß die Denkmäler aus alter Zeit, welche schon einigermaßen in Sicherheit gebracht seien, wie die großen monolithischen Denkmäler im Hannoverschen, vor der räuberischen Hand der Nachbarn geschützt würden. Ebenso solle man jetzt, wo man für den Hafenbau bei Saßnitz die anzen Steine aus der Stubbnitz zusammenschleppe, dafür orgen, daß die Steine der Hünengräber geschont würden. In Bezug auf die Erhaltung solcher Alterthümer sei eine Centralisirung nicht möglich. Er bitte, die von der Regierung vorgeschlagenen Summen zu bewilligen und nichts abzusetzen.
Minister für Landwirthschaft ꝛc., Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen:
Obwohl es vielleicht ungewöhnlich ist, bei der Berathung des Kultus⸗Etats meinerseits das Wort zu ergreifen, so will ich doch nicht unterlassen, dem Herrn Vorredner in einem Punkte zu ant⸗ worten, wo er mich gewissermaßen interpellirt hat. Die Angelegen⸗ heit, die er zur Sprache gebracht hat in Bezug auf nicht gehörige Schonung von Hünengräbern auf der Insel Rügen, ist bereits hier zur Sprache gebracht worden und ich habe bereits Gelegenheit gehabt darauf zu entgegnen, daß nur in einem Falle es bekannt geworden ist daß irrthümlicher Weise Steine aus einem Hünengrab — nicht zum Saßnitzer Hafenbau, sondern zu einem Wegebau benutzt worden sind Der betreffende Lokalbeamte ist in der Beziehung bereits rektifizir worden, und selbstverständlich ist allgemein angeordnet worden, da jede Schonung im Interesse der Erhaltung dieser denkwürdigen Alter thümer beobachtet werden soll; ich glaube also, daß diese Frag durchaus in wünschenswerther Weise augenblicklich bereits erledigt i
Der Titel wurde bewilligt.
Zur Vermehrung und Unterhaltung der Sammlungen werden 400 000 ℳ (bisher 325 000 ℳ) verlangt.
Die Budgetkommission beantragt, die mehrgeforderten 75 000 ℳ abzusetzen, dagegen unter den einmaligen Ausgaben neu einzusetzen: 50 000 ℳ zu Anschaffungen des Museums für Völkerkunde. 1
Abg. Dr. Sattler beantragte, diese Summe auf 75000 ℳ zu erhöhen.
Abg. Freiherr von He beantragte, statt 400 000 ℳ nur 340 000 ℳ zu bewilligen. 8
Abg. Dr. Sattler beantragte, für den Fall der Annahme dieses Antrages im Extraordinarium statt 75 000 ℳ nur 60 000 ℳ zu bewilligen. “ 1
Berichterstatter der Budgetkommission Abg. Mithoff: Schon seit dem Jahre 1873 sei die Summe im vorliegenden Titel 325 000 ℳ dieselbe geblieben, und, außer den für diesen Zweck ins Extraordinarium eingestellten Mitteln, hauptsächlich auch 85 das ethnographische Museum verwendet worden, zum großen
achtheil der anderen Sammlungen. Die Preise der Kunst⸗ en zande hätten sich ganz bedeutend gesteigert, und die bis⸗ erige Summe reiche in keiner Weise mehr für die viel⸗ Lachen Zwecke aus, deshalb sei in diesen Etat eine Mehr⸗ orderung von 75 000 ℳ eingestellt worden. Die Regierung habe die Neuforderung in folgender Weise spezialifirt: sie wolle 50 000 ℳ für das etheeeelg. 15 000 ℳ für das rähistorische Museum und 10 ℳ zur Ausfüllung einer ehr empfindlichen Lücke in der Sammlung vorderasiatischer, namentlich assyrischer Alterthümer verwenden. Die Kommission habe das Bedürfniß theilweise anerkannt, aber sich der Ueber⸗ zeugung nicht erwehren können, daß die Vermehrung der ethnographischen Sammlungen in außerordentlich raschem Tempo geschehe, und daß man bei der Auswahl nicht mit der wünschenswerthen Umsicht vorgegangen sei. Dabei sei zu befürchten, daß die großen Räume des Museums bald
Auch glaube man, daß es sich nicht feststellen lasse, wie groß
nicht mehr ausreichten, und ein Neubau nöthig sein werde. a die Bedürfnisse dauernd sein würden. Aus lghe Gründen